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Dieser Artikel handelt vom hochadligen Haus Baden Zum damit nicht verwandten zahringischen Ministerialengeschlecht siehe Baden Adelsgeschlecht Liel Das Haus Baden gehort seit Jahrhunderten zum deutschen Hochadel Die Wurzeln des Adelsgeschlechts liegen im Breisgau in der Ortenau in der Baar im Hegau und im Thurgau Bereits im Hochmittelalter besassen die gemeinsamen Vorfahren der Zahringer und des spateren Hauses Baden in den genannten Gebieten Grafenrechte und waren somit eine der bedeutenden Familien im Sudwesten des Herzogtums Schwaben Wappen des grossherzoglichen Hauses Baden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Von den Ursprungen bis 1918 1 2 Nach der Abschaffung der Monarchie 2 Haus Baden und die Zahringer 3 Personlichkeiten 3 1 Stammliste 3 2 Markgrafen und Grossherzoge 3 3 Chefs des Hauses Baden seit 1918 4 Wappen 5 Residenzen des Hauses Baden 6 Grablegen des Geschlechts 7 Nicht ebenburtige Seitenlinien 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 Einzelnachweise AnmerkungenGeschichte BearbeitenVon den Ursprungen bis 1918 Bearbeiten nbsp Altere und neuere Landesteile Badens nbsp Stammburg der Familie Burg Hohenbaden ob Baden in BadenStammvater des Hauses war Hermann I der alteste Sohn Herzog Bertholds I von Karnten Der Sohn Hermanns Hermann II Graf im Breisgau war der erste der sich 1112 nach der Burg Hohenbaden von Baden nannte Er hatte das Gebiet um Baden Baden durch den Ausgleich der Zahringer mit den Staufern um das Herzogtum Schwaben erlangt und fuhrte ab 1112 den von seinem Vater ererbten Markgrafentitel ursprunglich jener der Markgrafschaft Verona So entstand die neue Markgrafschaft Baden Es folgten Gebietserweiterungen Das ursprungliche Territorium am mittleren Neckar um Backnang Besigheim und die neu erworbenen Gebiete am Oberrhein konnten 1219 durch den Erwerb Pforzheims verbunden werden diese 1442 durch Anteile an den Herrschaften Lahr und Mahlberg mit dem Breisgau Ab 1190 gab es eine Hachberger Linie die 1415 von Markgraf Bernhard I zuruckgekauft wurde allerdings ohne die Sausenberger Landesherrschaft die erst 1503 an die badische Hauptlinie fiel 1535 entstanden durch Erbteilung aus der Markgrafschaft Baden die Markgrafschaften Baden Baden und Baden Durlach Markgraf Karl Friedrich von Baden Durlach beerbte 1771 die katholische Linie Baden Baden und verband beide Markgrafschaften wieder Residenz wurde Karlsruhe wo ab 1715 nahe dem Durlacher Schloss die neue barocke Landeshauptstadt entstanden war Er stieg zum Ende des Heiligen Romischen Reichs zunachst zum Kurfursten und dann nach der Auflosung des Reiches im Jahre 1806 zum Grossherzog auf Ab 1830 ubernahm die von Luise Karoline von Hochberg abstammende morganatische Seitenlinie die Grossherzogswurde Deren Regierungsubernahme war seinerzeit belastet von dem Gerucht Kaspar Hauser sei ein Sohn des 1818 verstorbenen Grossherzogs Karl gewesen und somit der rechtmassige Anwarter auf den Thron Die Erbanspruche der Hochberger Seitenlinie waren bereits 1818 auf dem Aachener Kongress international anerkannt worden Diese Linie spielte sowohl bei der Grundung des Deutschen Reiches eine wichtige Rolle als Grossherzog Friedrich I im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles als erster das Hoch lebe Kaiser Wilhelm rief als auch bei der Auflosung des Deutschen Kaiserreiches 1918 als Reichskanzler Maximilian von Baden am 9 November eigenmachtig die Abdankung Kaiser Wilhelms II verkundete nbsp Nach der Abschaffung der Monarchie Bearbeiten Am 22 November 1918 dankte der letzte Grossherzog von Baden im Zuge der Novemberrevolution fur sich und seine erbberechtigten Nachfolger ab und fuhrte seitdem als Chef des Hauses Baden den Namen Markgraf von Baden Die neu gegrundete Republik Baden ubernahm das Residenzschloss Karlsruhe sowie die Schlosser in Rastatt Mannheim Schwetzingen und Bruchsal in Staatsbesitz und uberliess in einem Abfindungsvertrag dem Haus Baden die Schlosser in Baden Baden und Salem mit den darin befindlichen Kunstschatzen Weil das grossherzogliche Ehepaar Friedrich II und Hilda keine erbberechtigten mannlichen Nachkommen hatte adoptierten sie ihren Grossneffen Berthold von Baden Zur Deckung sehr viel spater entstandener hoher Schulden verkaufte Max Markgraf von Baden 2000 das Schloss Eberstein Gernsbach ebenso verkaufte er nach Versteigerung der darin befindlichen Kunstschatze 2003 das Neue Schloss Baden Baden an einen Investor aus Kuwait Das Schloss in Salem ubernahm 2009 das Land Baden Wurttemberg die Familie behielt jedoch das Wohnrecht in einem Flugel Im Jahre 2006 hatte der Versuch Bernhard Prinz von Badens und der Landesregierung von Baden Wurttemberg unter Gunther Oettinger Aufsehen erregt Mittel fur die Sanierung des Schlosses dadurch zu gewinnen dass Kulturguter aus der Badischen Landesbibliothek zum Verkauf angeboten werden sollten Dieser Vorfall wurde als Karlsruher Kulturgutaffare bekannt und war begleitet von heftigen Debatten im Landtag von Baden Wurttemberg Haus Baden und die Zahringer Bearbeiten nbsp Burg Zahringen Freiburg im Breisgau um 1500Die in der Literatur weit verbreitete Gleichsetzung des Hauses mit dem Geschlecht der Zahringer ist im Grunde historisch ungenau Das Missverstandnis beruht auf den Anfangen der landes und hausgeschichtlichen Forschungen durch Johann Daniel Schopflin Beide Hauser haben zwar mit Herzog Berthold I von Karnten einen gemeinsamen Stammvater aber dieser fuhrte selbst nie die Bezeichnung Herzog von Zahringen Im 19 Jahrhundert forcierte das Haus Baden seine Gleichsetzung mit dem Haus Zahringen zu propagandistischen Zwecken um den Anspruch auf die neuen Gebiete Sudbadens und den Grossherzogstitel historisch zu untermauern Personlichkeiten BearbeitenWichtige Mitglieder des Hauses waren Bernhard II von Baden 1428 29 1458 Seliger der romisch katholischen Kirche Ludwig Wilhelm von Baden Baden 1655 1707 genannt Turkenlouis Karl Wilhelm von Baden Durlach 1679 1738 Grunder von Karlsruhe Karl Friedrich seit 1771 Markgraf des geeinten Landes Baden und 1806 Grunder des Grossherzogtums Friedrich I Grossherzog des Landes Baden von 1856 bis 1907Stammliste Bearbeiten Hauptartikel Stammliste des Hauses Baden Markgrafen und Grossherzoge Bearbeiten Hauptartikel Liste der Markgrafen und Grossherzoge von Baden Chefs des Hauses Baden seit 1918 Bearbeiten Die Herrscher des Hauses Baden bis 1918 finden sich in der Liste der Markgrafen und Grossherzoge von Baden Details zur Genealogie des Hauses Baden konnen aus der Stammliste des Hauses Baden entnommen werden Die nachfolgende Tabelle listet die ehemaligen Chefs des Hauses nach dem Untergang der Monarchie auf Name ZeitraumFriedrich Markgraf von Baden zuvor Grossherzog Friedrich II von Baden 1918 1928Max Prinz von Baden 1918 der letzte Kanzler des Kaiserreichs 1928 1929Berthold Markgraf von Baden 1929 1963Max Markgraf von Baden 1963 2022Bernhard Markgraf von Baden seit 2022Wappen BearbeitenDas Stammwappen Zahringen zeigt in Gold einen roten Schragrechtsbalken Auf dem Helm mit rot goldenen Helmdecken ein rotes und ein goldenes Steinbockshorn nbsp Stammwappen in der Zurcher Wappenrolle ca 1335 1345 nbsp Stammwappen des Hauses Baden nbsp Wappengrafik von Otto Hupp im Munchener Kalender von 1895Residenzen des Hauses Baden BearbeitenZu den mittelalterlichen Sitzen der badischen Markgrafen gehorte neben der Stammburg Hohenbaden die Yburg und ab 1219 die alte Burg in Ettlingen 1503 kamen im neu erworbenen Markgraflerland die Burgen Rotteln Badenweiler und Sausenburg hinzu Nach der Landesteilung 1535 residierten die Regenten der Unteren Markgrafschaft zunachst in Pforzheim und ab 1565 in der Durlacher Karlsburg Etwa zeitgleich entstanden durch Ausbau spatgotischer Anlagen die Renaissanceschlosser der Oberen Markgrafschaft in Baden Baden und Ettlingen Nachdem im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1689 das Schloss in Baden Baden durch franzosische Truppen niedergebrannt worden war entstand im Marktflecken Rastatt die neue Residenz der Baden Badener Linie wahrend die Durlacher Linie das 1718 neu errichtete Barockschloss in Karlsruhe bezog Die Regierungsbehorden der Markgrafschaft wurden von 1689 bis 1697 nach Basel verlagert Markgraf Friedrich Magnus fand 1703 1705 und 1707 wahrend des Spanischen Erbfolgekriegs seine Zuflucht im Basler Markgraflerhof 1 Karl Friedrich von Baden Durlach der ab 1771 auch die Markgrafschaft Baden Baden und ab 1806 das neugeschaffene Grossherzogtum Baden regierte ubernahm um 1802 die vormaligen Barockresidenzen der Kurfursten von der Pfalz in Mannheim und Schwetzingen sowie die der Furstbischofe von Speyer in Bruchsal In Heidelberg und Freiburg wurden bestehende Palais zukunftig als lokale Residenzen genutzt Ab 1891 entstand fur den Thronfolger das Erbgrossherzogliche Palais in Karlsruhe Nach der Revolution von 1918 wurde die bereits 1804 sakularisierte Reichsabtei Salem zum Wohnsitz der Familie Nach den Verkaufen der 2000er Jahre sind lediglich noch Teile von Schloss Salem 2 das nahegelegene Schloss Killenberg und die Burg Staufenberg Schwarzwald mit zugehorigem Weingut im Besitz des Chefs des Hauses Baden wahrend eine Seitenlinie die Burg Zwingenberg bewohnt Siehe auch Hofstaat des Grossherzogs von Baden nbsp Residenzschloss Karlsruhe nbsp Schloss Rastatt nbsp Schloss Mannheim nbsp Schloss Schwetzingen nbsp Schloss Bruchsal nbsp Neues Schloss Baden Baden nbsp Reichsabtei Salem nbsp Karlsburg in Karlsruhe Durlach nbsp Grossherzogliches Palais Heidelberg nbsp Grossherzogliches Palais Freiburg nbsp Erbgrossherzogliches Palais in Karlsruhe nbsp Schloss Favorite Rastatt nbsp Schloss Ettlingen nbsp Yburg Schwarzwald nbsp Schloss Eberstein Gernsbach nbsp Burg Staufenberg Schwarzwald nbsp Burg Zwingenberg am NeckarGrablegen des Geschlechts Bearbeiten nbsp Grossherzogliche Grabkapelle Karlsruhe im Fasanengarten1116 stiftete Markgraf Hermann I das Augustiner Chorherren Stift Backnang das dann bis 1248 die Grablege des Geschlechts war 1248 wurde die Grablege in das neu gegrundete Kloster Lichtenthal verlegt Ab Bernhard I 1431 diente die Stiftskirche in Baden Baden als Begrabnisort auch die Mitglieder der Linie Baden Baden wurden hier beigesetzt Die Markgrafen von Baden Durlach nutzten ab 1535 die Schloss und Stiftskirche St Michael in Pforzheim als Grablege letzte Bestattung 1860 Die Mitglieder der grossherzoglichen badischen Familie wurden grosstenteils in der Evangelischen Stadtkirche in Karlsruhe bestattet In den 1890er Jahren wurde dann die Grossherzogliche Grabkapelle im Karlsruher Hardtwald als Mausoleum errichtet Erwahnenswert ist auch noch die Karlsruher Pyramide als Grabmal fur den Stadtgrunder Karl Wilhelm Seit der Abschaffung der Monarchie werden die Familienmitglieder meist in Salem beigesetzt Die Hauptgrablegen fur die badischen Nebenlinien waren das Kloster Tennenbach fur Baden Hachberg die Rottler Kirche fur Hachberg Sausenberg und die Sankt Nikolaus Kirche von Rodemachern fur Baden Rodemachern Nicht ebenburtige Seitenlinien BearbeitenDas Haus Baden hatte selbst mehrfach Anfechtungen wegen objektiv nicht ebenburtiger Ehen zu bestehen So ist die Ehe von Markgraf Ernst mit Ursula von Rosenfeld unebenburtig aber die Linie Baden Durlach konnte die Ebenburtigkeit rechtlich erfolgreich in Anspruch nehmen Die morganatische Ehe von Markgraf Georg Friedrich fuhrte mangels Nachwuchs zu keiner Nebenlinie Auch die Linie Baden Baden ist durch die Verbindung von Markgraf Eduard Fortunat mit Maria von Eicken eine unebenburtige Seiten Linie geworden die aber ebenfalls die Ebenburtigkeit rechtlich erfolgreich durchsetzen konnte Die aus der morganatischen Ehe des Grossherzogs Karl Friedrich stammenden Grafen von Hochberg wurden erst spater per Hausgesetz fur erbberechtigt erklart und ihre Stellung im Deutschen Bund und international abgesichert Die nachfolgende Auflistung fuhrt nur Nebenlinien auf die das Haus Baden selbst als unebenburtig aus morganatischen Ehen oder unehelichen Verbindungen eingestuft hat und erhebt keinen Anspruch auf Vollstandigkeit Markgraf Friedrich VI hatte eine uneheliche Verbindung mit Johanna Bayer von Sendau 1636 1699 deren Nachkommen den Titel Freiherren von Munzesheim erhielten Carl Friedrich Hermann von Freystedt ein unehelicher Sohn des Markgrafen Karl Friedrich ist der Stammvater der Nebenlinie von Freystedt 3 Karl Wilhelm Eugen von Freydorf ein Sohn von Christoph von Baden Durlach ist der Stammvater der Nebenlinie von Freydorf 4 Wilhelm Ludwig von Seldeneck ein Sohn von Wilhelm Ludwig von Baden Durlach und Neffe des Markgrafen Karl Friedrich ist der Stammvater der Nebenlinie von Seldeneck 5 6 Von Karl August von Baden Durlach dem vormaligen Vormund des Markgrafen Karl Friedrich stammt die Nebenlinie derer von Ehrenberg Grossherzog Ludwig I begrundete die in mannlicher Linie kurzlebige Familie der Grafen von Langenstein die in weiblicher Linie in das Haus Douglas Langenstein 7 8 uberging Ausserdem ist Ludwig I auch Stammvater der unehelichen Nebenlinie derer von Steinberg 9 Prinz Karl 1832 1906 begrundete mit seiner morganatischen Gemahlin Rosalie Luise Freiin von Beust 1845 1908 Tochter des Freiherrn Wilhelm von Beust 1805 1875 die uber ihre Mutter Emilie von Beust 1820 1878 Enkelin des badischen Generalstabsarztes Wilhelm Meier 1785 1853 und Urenkelin des badischen Geheimen Hofrates Emanuel Meier 1746 1817 war und aus Anlass ihrer Ehe zur Grafin von Rhena erhoben wurde die Nebenlinie der Grafen von Rhena die allerdings mit ihrem Sohn Friedrich 1908 bereits wieder ausstarb Es mangelte dem Haus Baden nicht an Nachkommen sondern allenfalls an standesgemassen Ehen Siehe auch BearbeitenDas Geschlecht der Freiherren von Baden ist nicht mit dem hochadeligen Haus Baden verwandt Literatur BearbeitenKathrin Ellwarth Das Haus Baden in Vergangenheit und Gegenwart Borde Verlag Werl 2008 ISBN 978 3 9811993 1 4 Timo John Die Grossherzoge und Grossherzoginnen von Baden Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2008 ISBN 978 3 89870 409 0 Hermann von Schulze Gavernitz Die badischen Hausgesetze In Die Hausgesetze der regierenden deutschen Furstenhauser Jena 1862 S 165 216 Digitalisat der BSB MunchenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Haus Baden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Haus Baden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website des Hauses Baden Website des Weingutes Markgraf von BadenEinzelnachweise Anmerkungen Bearbeiten Karl Stiefel Baden 1648 1952 Karlsruhe 1977 S 67 Homepage des Hauses Baden Fr Cast Suddeutscher Adelsheros Stuttgart 1845 Zweite Section Erster Band S 251 252 Fr Cast Suddeutscher Adelsheros Stuttgart 1845 Zweite Section Erster Band S 250 s Edmund von der Becke Kluchtzner Stamm Tafeln des Adels des Grossherzogthums Baden ein neu bearbeitetes Adelsbuch Baden Baden 1886 S 434 online Memento vom 8 Marz 2014 im Internet Archive Fr Cast Suddeutscher Adelsheros Stuttgart 1845 Zweite Section Erster Band S 185 186 s Edmund von der Becke Kluchtzner Stamm Tafeln des Adels des Grossherzogthums Baden ein neu bearbeitetes Adelsbuch Baden Baden 1886 S 114 online Memento vom 8 Marz 2014 im Internet Archive Fr Cast Suddeutscher Adelsheros Stuttgart 1845 Zweite Section Erster Band S 124 125 s Edmund von der Becke Kluchtzner Stamm Tafeln des Adels des Grossherzogthums Baden ein neu bearbeitetes Adelsbuch Baden Baden 1886 S 456 online Memento vom 8 Marz 2014 im Internet Archive Normdaten Person GND 119294958 lobid OGND AKS LCCN sh85010903 VIAF 18028502 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Baden amp oldid 236990081