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Der Hardtwald das Toponym Hardt steht fur gemeinsame Waldweide Eckerich und Holznutzung 1 ist ein historisches Waldgebiet in der Oberrheinebene zwischen Rastatt und Graben Neudorf nordlich und sudlich von Karlsruhe Als bekanntes Waldgebiet dieser Region wird nach ihm die Landschaft auf dem rechtsrheinischen Hochgestade als Hardt bezeichnet Er ist unterteilt in die nordliche untere oder Karlsruher Hardt im Norden des Flusses Alb und die sudliche oder obere Hardt sudlich der Alb Im weiteren Sinne zahlen zum Hardtwald die zwischen Bruchsal und Schwetzingen gelegenen Forste Lusshardt und Schwetzinger Hardt Zahlreiche ortsansassige Unternehmen Vereine Schulen und Bauwerke tragen das Wort Hardt als Bestandteil im Namen Seltener ist auch die Schreibweise Haardt zu lesen was nicht zu Verwechslungen mit der linksrheinischen Haardt einem Gebirgszug fuhren sollte Der Hardtwald vom Weltraum aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Alleen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Pfinz EntlastungskanalDer Hardtwald liegt auf den kargen sandigen Boden der Niederterrasse des Oberrheins zwischen den Niederungen der Rheinauen im Westen und der Kinzig Murg Rinne im Osten In der naturraumlichen Gliederung gehort er zum Bereich der Hardtebenen Die vorherrschende Baumart ist die Kiefer 2 Nordlich von Karlsruhe ist der Hardtwald ein fast zusammenhangendes ebenes und Naherholung bietendes Waldgebiet Staatsforst Der Hardtwald wird hier auch als die grune Lunge von Karlsruhe bezeichnet Mit dem Schlossgarten reicht die Grunzone bis in die Innenstadt von Karlsruhe Damit bildet der Hardtwald neben seiner Aufgabe als Wassergewinnungsgebiet siehe Oberrhein Aquifer auch eine Frischluftschneise fur die Stadt Die Nordhardt wird von Sud nach Nord vom Hirschkanal und von Ost nach West vom Pfinz Entlastungskanal durchflossen Der Anteil der Stadt Karlsruhe am nordlichen Hardtwald gehort zum Landschaftsschutzgebiet LSG Nordliche Hardt 3 Im benachbarten Landkreis Karlsruhe schliesst sich das LSG Hardtwald nordlich von Karlsruhe an Das geschutzte Park und Waldgebiet ist zusatzlich als FFH Gebiet Hardtwald zwischen Graben und Karlsruhe 4 und als Vogelschutzgebiet Hardtwald nordlich von Karlsruhe 5 ausgewiesen Zum nordlichen Hardtwald gehort auch das Naturschutzgebiet Kohlplattenschlag einer fruheren Kies bzw Sandgrube Sudlich der Alb reicht der Hardtwald bis nach Bietigheim im Landkreis Rastatt Sein Karlsruher Anteil gehort zum Landschaftsschutzgebiet Sudliche Hardt 6 Im Landkreis Karlsruhe schliessen sich die LSG Hardtwald bei Ettlingen und Rheinstetten 7 und Hardtwald sudlich von Karlsruhe 8 an Das FFH Gebiet Hardtwald zwischen Karlsruhe und Muggensturm 9 umfasst zusatzlich auch Flachen im Landkreis Rastatt Nicht unter Schutz stehen grosse Teile des Durmersheimer Hardtwaldes 10 nbsp Karlsruher Schloss zwischen Stadt und Wald 1721Geschichte BearbeitenAn der Alb zwischen Nord und Sudhardt lagen seit dem Mittelalter die Dorfer Bulach und Beiertheim Bei der Teilung der Markgrafschaft Baden 1535 bildete die Alb die Grenze zwischen der Markgrafschaft Baden Baden im Suden und der Markgrafschaft Baden Durlach 1582 wurde auch das nordlich des Flusses gelegene Beiertheim Baden Baden zugesprochen 11 Die Landesgrenze Baden Durlachs lag damit nur wenig sudlich der Landstrasse von Durlach nach Muhlburg die den unteren Hardtwald durchquerte der heutigen Kaiserstrasse Der untere Hardtwald diente als Jagdrevier der Markgrafen von Baden Durlach die Bewohner der umliegenden Dorfer nutzten ihn zur Waldweide oder Gewinnung von Brenn und Nutzholz Haufige Baumarten waren Buchen Eichen und Kiefern Durch die intensive Nutzung entstand ein lichtes Waldbild Fur die Weidetiere gab es Pferche mit Ziehbrunnen 2 Markgraf Karl III Wilhelm von Baden Durlach liess nach dem Rastatter Frieden 1714 beim spateren Fasanenschlosschen ein Jagdhaus bauen Westlich davon und nordlich der Landstrasse liess er Anfang 1715 einen Jagdstern anlegen dessen 32 Wegstrahlen den Hardtwald als Jagdrevier erschliessen und in dessen Zentrum ein kreisformiger Tiergarten liegen sollte Noch im gleichen Jahr folgte die Entscheidung an diesem Ort eine Residenz zu errichten Am 17 Juni 1715 legte der Markgraf den Grundstein fur einen Turm im Zentrum des Wegesternes der zum Jagd und Lustschloss dem Karlsruher Schloss ausgebaut wurde Im September 1715 erliess der Markgraf den Privilegienbrief mit dem Burger zur Ansiedlung geworben wurden 12 13 An den neun sudlichen Strahlen des Wegesterns entstand die Stadt Karlsruhe Mit deren Wachstum wurde im Laufe der Zeit immer mehr Waldflache gerodet zunachst im Suden der Residenz Im Zweiten Weltkrieg sollte durch den geheimen Bau einer Stadtattrappe Tarnname Venezuela mit dem bekannten Karlsruher Fachergrundriss im nordlichen Hardtwald zwischen Linkenheim Friedrichstal und Blankenloch eine Zerstorung der Stadt verhindert werden was zumindest bis zur Einfuhrung stark verbesserter Radargerate im Jahre 1942 teilweise gelang indem einige feindliche Bombenabwurfe auf diese Scheinanlage erfolgten die eigentlich Karlsruhe treffen sollten 14 15 16 Mitten im Waldgebiet wurde ab 1956 auf Leopoldshafener Gemarkung das Forschungszentrum Karlsruhe errichtet das heute den Campus Nord des Karlsruher Instituts fur Technologie bildet Das Grundwasser des Hardtwaldes diente als Kuhlwasser fur die Forschungsreaktoren Die Waldstadt entstand ab 1957 als Wohnsiedlung im Hardtwald Planungen fur die Karlsruher Umfahrungsstrasse Nordtangente sahen ein Durchschneiden des Hardtwalds vor Alleen Bearbeiten nbsp Friedrichstaler AlleeDie vom Karlsruher Schloss strahlenformig schnurgerade durch den nordlichen Teil des Waldes fuhrenden Wege werden Alleen genannt Die Bezeichnung steht hier fur vom Bewuchs eingefasste Wege in den Waldschneisen und nicht fur angepflanzte Baumreihen 17 Die meisten Alleen fuhren zu Orten an den Randern des Waldes und sind grosstenteils gut ausgebaut teils asphaltiert teils sorgfaltig geschottert Sie bilden heute wichtige Verbindungen des Fahrradverkehrs im Grossraum Karlsruhe Literatur BearbeitenPatricia Blum Hrsg Erlebnis Hardtwald Der Traum in Grun Braun Karlsruhe 2004 ISBN 3 7650 8272 4 Einzelnachweise Bearbeiten Robert Gradmann Suddeutschland Band 2 Engelhorn Stuttgart 1931 Nachdruck Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt ISBN 3 534 00124 9 S 18 a b Andreas Wolf Kulturlandschaft Ursprung und Wandel In Naturfuhrer Karlsruhe Verlag Regionalkultur Ubstadt Weiher 2006 ISBN 3 89735 424 1 S 40 f Verordnung des Burgermeisteramts Karlsruhe uber das Landschaftsschutzgebiet Nordliche Hardt Nicht mehr online verfugbar Stadt Karlsruhe archiviert vom Original am 28 September 2015 abgerufen am 27 Juli 2015 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot web1 karlsruhe de Steckbrief des FFH Gebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg abgerufen am 23 Oktober 2015 Steckbrief des SPA Gebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg abgerufen am 19 Juli 2017 Steckbrief des Landschaftsschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg abgerufen am 19 Juli 2017 Steckbrief des Landschaftsschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg abgerufen am 19 Juli 2017 Steckbrief des Landschaftsschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg abgerufen am 19 Juli 2017 Steckbrief des FFH Gebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg abgerufen am 19 Juli 2017 Umwelt Daten und Karten Online UDO der LUBW abgerufen am 19 Juli 2017 Chronik von Beiertheim In karlsruhe de Stadt Karlsruhe abgerufen am 19 Juli 2017 Gottfried Leiber Friedrich Weinbrenners stadtebauliches Schaffen fur Karlsruhe Teil 1 Die barocke Stadtplanung und die ersten klassizistischen Entwurfe Weinbrenners Braun Karlsruhe 1996 ISBN 3 7650 9041 7 S 22 47 Jutta Dresch Das Schloss Karlsruhe Baugeschichte und Stadtanlage In karlsruhe de Stadt Karlsruhe abgerufen am 17 Juli 2017 Die Scheinanlage ein zweites Karlsruhe im Hardtwald Nicht mehr online verfugbar Landesarchiv Baden Wurttemberg 8 April 2005 archiviert vom Original am 2 August 2012 abgerufen am 29 Juli 2009 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www landesarchiv bw de Landesarchiv Baden Wurttemberg Abt Generallandesarchiv Karlsruhe Bestand S Umweltschutz Nr 886 Landesarchiv Baden Wurttemberg abgerufen am 13 Juni 2011 Die nahezu unbekannte Scheinanlage im Hardtwald Wie eine Attrappe Karlsruhe im Krieg retten sollte und spater versagte ka news 1 Oktober 2018 abgerufen am 15 November 2018 Horst Schmidt Alleen im Hardtwald In Patricia Blum Erlebnis Hardtwald G Braun Karlsruhe 2014 ISBN 3 7650 8272 4 S 32 36 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hardtwald Karlsruhe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Hardtwaldfreunde Karlsruhe Normdaten Geografikum GND 4790304 1 lobid OGND AKS VIAF 315146364 49 061111111111 8 4291666666667 Koordinaten 49 3 40 N 8 25 45 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hardtwald Karlsruhe amp oldid 234023638