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Robert Julius Wilhelm Gradmann 18 Juli 1865 in Lauffen am Neckar 16 September 1950 in Sindelfingen war ein deutscher Pfarrer Geograph Botaniker und Landeskundler Robert Gradmann Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenRobert Gradmann war ein Sohn des Kaufmanns Gustav Adolf Gradmann und dessen Base Pauline Horlin er hatte drei Geschwister Die Familie zog nach Stuttgart wo er das Dillmann Realgymnasium in Stuttgart 1 besuchte Er bestand das Landexamen und wurde 1879 Schuler im Evangelischen Seminar Maulbronn doch statt nach zwei Jahren die Ausbildung planmassig in Blaubeuren fortzusetzen besuchte er das Eberhard Ludwigs Gymnasium in Stuttgart und legte dort die Reifeprufung ab Aus gesundheitlichen Grunden konnte er den Wehrdienst vermeiden und studierte von 1883 bis 1887 Theologie am Evangelischen Stift in Tubingen Wahrend seiner Studienzeit wurde er Mitglied der Tubinger Konigsgesellschaft Roigel Seine Verlobte wurde die Tubinger Gastwirtstochter Julie Tritschler die er 1891 heiraten konnte Er wurde nach Vikariaten in Ohringen und Kuchen 1891 Stadtpfarrer in Forchtenberg In dieser Zeit beschaftigte er sich mit der Botanik und veroffentlichte Aufsatze zur Flora Wurttembergs Auf Anregung von Eugen Nagele dem Vorsitzenden des Schwabischen Albvereins begann er einen Pflanzenfuhrer der Schwabischen Alb zu verfassen Mit dem daraus entstandenen Werk Das Pflanzenleben der Schwabischen Alb wurde Gradmann 1898 an der Universitat Tubingen ohne Botanik Studium promoviert 1909 habilitierte sich Gradmann in Geographie zum Thema Getreidebau im deutschen und romischen Altertum In dieser Zeit arbeitete er als vierter Bibliothekar in der Universitatsbibliothek Tubingen Sein wissenschaftliches Interesse galt unter anderem den Zusammenhangen zwischen Boden Klima Vegetation und Siedlungsgeschichte woraus er seine Steppenheidetheorie entwickelte die fur die historische Kulturlandschaftsforschung richtungsweisend war 1919 erhielt Gradmann drei Rufe auf Lehrstuhle der Geographie Er wahlte den Lehrstuhl an der Universitat Erlangen wo seine Forschungsschwerpunkte in den Arbeitsrichtungen Pflanzengeographie Siedlungsgeographie und der Geomorphologie lagen Seine 1931 erschienene Landeskunde von Suddeutschland gilt als mustergultig und wurde bis in die 1980er Jahre mehrfach unverandert nachgedruckt 2 In Erlangen betreute Gradmann die Doktorarbeit von Walter Christaller uber Die Zentralen Orte in Suddeutschland Im Jahr 1925 wurde Gradmann zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Von 1922 bis 1929 war Gradmann Vorsitzender der Zentralkommission fur wissenschaftliche Landeskunde in Deutschland sowie Herausgeber der Forschungen zur Deutschen Landes und Volkskunde Zudem war er von 1931 bis 1933 Vorsitzender des Zentralausschusses des Deutschen Geographentages nbsp Stadtfriedhof TubingenAn der Universitat Erlangen war Gradmann unter anderem auch Dekan der Philosophischen Fakultat und von 1925 bis 1926 Rektor Gradmann wurde 1934 emeritiert Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Tubingen und Sindelfingen Er ist der Vater des Botanikers Hans Gradmann und der Grossvater des Physikers Ulrich Gradmann und des Biophysikers Dietrich Gradmann sowie von Hans Hirzel und Susanne Hirzel die wahrend des Zweiten Weltkrieges zur Widerstandsgruppe Weisse Rose im Dritten Reich gehorten Ehrungen Bearbeiten1935 Ehrenmitglied des Vereins fur vaterlandische Naturkunde in Wurttemberg 3 1939 Ehrenmitglied des Bundes fur Heimatschutz in Wurttemberg und Hohenzollern 4 1965 Stiftung der der Robert Gradmann Medaille als Wissenschaftspreis aus Anlass des 100 Geburtstages Schriften Bearbeiten nbsp Das Pflanzenleben der Schwabischen Alb 1900 Der Getreideanbau im deutschen und romischen Altertum Jena 1909 Lebenserinnerungen W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1965 Das Pflanzenleben der Schwabischen Alb 4 Auflage Schwabischer Albverein Stuttgart 1950 Band 1 Pflanzengeographische Darstellung Band 2 Die Flora der Schwabischen Alb Suddeutschland Engelhorn Stuttgart 1931 Nachdruck Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt ISBN 3 534 00124 9 Band 1 Allgemeiner Teil Band 2 Die einzelnen LandschaftenOnline verfugbare Aufsatze Ueber das Ordnungswort im alphabetischen Katalog In Zentralblatt fur Bibliothekswesen Jg 25 1908 H 7 S 289 302 Digitalisat Pfahlbauten und Klimaschwankungen in Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 69 Jg 1949 50 S 11 26 Digitalisat Literatur Bearbeiten nbsp Symposium 2002Martin Mullerott Gradmann Robert Julius Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 703 705 Digitalisat Winfried Schenk Hrsg Robert Gradmann Vom Landpfarrer zum Professor fur Geographie DRW Verl Leinfelden Echterdingen 2002 Schriften zur sudwestdeutschen Landeskunde Band 42 ISBN 3 87181 742 2 Uwe Albrecht Zwischen Glaube und Wissen Der Pfarrer und Geografieprofessor Robert Gradmann 1865 1950 in ders Himmelreich auf Erden Evangelische Pfarrer als Naturforscher und Entdecker Stuttgart 2007 S 64 72 Theophil Gerber Personlichkeiten aus Land und Forstwirtschaft Gartenbau und Veterinarmedizin Biographisches Lexikon 4 erweiterte Auflage Verlag NoRa Berlin 2014 S 247 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Robert Gradmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie bei der Universitat Tubingen Memento vom 19 November 2009 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Ausschnitt aus der Publikation Alumni Portraits der Dillmann Stiftung Memento vom 13 August 2012 im Internet Archive PDF 1 5 MB vgl DNB 550926461 Ehrenmitglieder des Vereins fur vaterlandische Naturkunde in Wurttemberg Schwabisches Heimatbuch 26 1940 S 133 Normdaten Person GND 118696904 lobid OGND AKS LCCN n88676045 VIAF 30331250 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gradmann RobertALTERNATIVNAMEN Gradmann Robert Julius Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Pfarrer Geograph Botaniker und LandeskundlerGEBURTSDATUM 18 Juli 1865GEBURTSORT Lauffen am NeckarSTERBEDATUM 16 September 1950STERBEORT Sindelfingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Gradmann amp oldid 239026135