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Die Hardtebenen sind eine naturraumliche Einheit in der Oberrheinischen Tiefebene in Baden Wurttemberg im Sudwestdeutschen Schichtstufenland mit der Bezeichnung 223 nach dem Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands Innerhalb dieses Naturraums liegt die Stadt Karlsruhe und der nordlich und sudlich des Stadtzentrums gelegene Hardtwald der namengebend ist sowie grosse Teile des Landkreises Karlsruhe mit Bruchsal im Norden Hardtwald nordlich von Karlsruhe Landschaftsschutzgebiet Inhaltsverzeichnis 1 Naturraumliche Gliederung 2 Angrenzende Haupteinheiten 3 Boden 4 Wasser 5 Luft 6 Rohstoffe 7 Naturschutz 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseNaturraumliche Gliederung BearbeitenDie Hardtebenen wurden im Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands als Haupteinheit der Grossregion des Oberrheingrabens ausgewiesen und auf den Feingliederungen 1 200 000 auf den Blattern 161 Karlsruhe 1952 1 169 Rastatt 1967 2 und 170 Stuttgart 1949 und 1967 3 wie folgt in feinere Naturraume gegliedert zu 20 23 Oberrheinisches Tiefland zu 22 Nordliches Oberrheintiefland 223 Hardtebenen 223 1 Stollhofener Platte 2 223 2 Randhugel des Nordschwarzwaldes 2 3 223 20 Ettlinger Randhugel 2 3 geht bis Blatt Karlsruhe wo es aber nicht eingezeichnet ist 223 21 Murgsenke 2 223 22 Kuppenheimer Randhugel 2 223 3 Obere Hardt 1 2 3 223 4 0 Karlsruher Hardt 1 3 223 5 Alb Pfinz Saalbach Niederung 1 3 223 50 Nordliche 2 Alb Pfinz Saalbach Niederung 3 das ist der Teil der teils auch auf Blatt KA ist 223 51 Oos Murg Federbach Niederung 2 223 6 Lusshardt 1 223 7 Kraichniederung 1 223 8 St Ilgener Niederung 1 223 9 Hockenheimer Hardt 1 Angrenzende Haupteinheiten BearbeitenNeckar und Tauber Gauplatten 12 D57 125 KraichgauSchwarzwald 15 D54 150 Schwarzwald Randplatten 152 Nordlicher TalschwarzwaldMittleres Oberrheintiefland 21 D53b 210 Offenburger Rheinebene 211 Lahr Emmendinger Vorberge 212 Ortenau Buhler VorbergeNordliches Oberrheintiefland 22 D53c 220 Haardtrand 222 Nordliche Oberrheinniederung 224 Neckar Rhein EbeneBoden Bearbeiten nbsp Maulbeerbuckel Binnendune bei Walldorf Hardtebene In den Hardtebenen kommen die sandigen und kiesigen Schotterflachen der Niederterrasse des Oberrheins aus dem Jungquartar vor Niederungen die diese durchqueren lehmige Niederungen an den Bruchrandern und die landschaftlich wertvollen Binnendunen am westlichen und nordostlichen Rand welche landesweit nur hier vorkommen Die Boden haben eine sehr geringe Filter und Pufferkapazitat und sind grosstenteils trocken ausser im Suden und in den Kiesabbaugebieten Die nahrstoffarmen und wasserdurchlassigen Boden der Schotterflachen sind hauptsachlich mit Kiefernforsten bewaldet so im Hardtwald und werden intensiv landwirtschaftlich genutzt Diese Randgebiete ubersteigen die Saureeintrage der von den UN ECE Landern vereinbarten Critical Load Saure sandige Substrate sind meist in den Dunen und Flugsandfeldern der Hardtebene und in den Hanglagen des Sandstein Odenwaldes zu finden Wasser BearbeitenDie Hardtebenen bestehen aus mittlerem bis hohem Lockergestein 0 001 0 01 m s im Norden bei Bruchsal und im Suden sind seine hydrogeologischen Fahigkeiten am hochsten mit einer mittleren Sickwasserrate 200 400 mm a nordlich geringer lt 200 mm a Das Grundwasser besteht geogen aus Ca HCO Wassern und ist nur dunn bedeckt 4 Der Untergrund bildet Schotter aus dem Rheingraben und ist mit dem landesweit meisten Grundwasser gefullt Die Ufer der Flusse in der Hardtebene sind sehr naturfern und ihr morphologischer Zustand sehr gering 5 Periodische Uberflutungen kommen nur im Norden und im Suden vor 6 Es gibt viele Wasserschutzgebiete und bei Bad Schonborn und Langenbrucken schutzwurdige Thermalwasservorkommen Die Nitratbelastung des Grundwassers ist gering lt 25 mg l ausser im Norden in der Kraichbachniederung wo seit Jahrzehnten intensiv Kies und Sand abgebaut wird gt 50 mg l Luft BearbeitenDurch die Grabenlage sind die Luftaustauschbedingungen sehr schlecht Die Hardtebene vor allem nordlich von Karlsruhe weist in weiten Teilen eine hohe Ozon und Stickstoffimmission auf die oberhalb des von den UN ECE Landern vereinbarten Critical Levels liegt Rohstoffe BearbeitenDerzeit werden besonders die oberflachennahen mittleren bis hohen Kieslager in der Oberen Haardt der Alb Saalbach Niederung und der Kraichbachniederung intensiv genutzt Daneben wird auch Sand Kiessand Quarzsand und Grus abgebaut und im Norden Ziegeleirohstoffe wie Ton Tonstein Mergelstein Loss und Losslehm 7 Naturschutz BearbeitenDie Fliessgewasser und Auenlebensraume besonders Kraichbach Pfinz und der Duttlacher Graben werden als Erganzungsgebiet fur schutzbedurftige Arten in den Rheinauen vom Land besonders gefordert Dort sollen wie in den Auelandschaften am Oberrhein westliche Hardtebene durchgangige und naturnahe Fliessgewasser entwickelt werden 8 Durch den intensiven Kies und Sandabbau sind zahlreiche Baggerseen entstanden Besonders schutzbedurftig sind ausserdem die Lebensraume der Dunen und Flugsandfelder die landesweit bedeutenden warmeliebenden Alteichenbestande in den Hardtwaldern die Grunlander Biotope in den Auen die verbliebenen Auwalder in der Randsenke die Rohrichte an den Stillgewassern die extensiv genutzten Sandackerbiotope die Rodungsinseln und das Streuobstgebiet am nordlichen Rand der Kinzig Murg Rinne ein uberregional bedeutendes Feuchtgebiet und sumpfige Niederung mit grossflachigen Niedermooren Rohrichten Erlenbruchwalder Erlen Eschen Waldern und Feuchtgrunland Alle okologischen Entwicklungsmassnahmen finden im Rahmen des Koharenten europaischen Netz besonderer Schutzgebiete Natura 2000 statt Die Keulhornbiene Melitturga clavicornis kam fruher in der Hardtebene im Kraichgau in der Freiburger Bucht im Kaiserstuhl sowie im Markgrafler Hugelland vor und wurde zuletzt 1954 nachgewiesen Seitdem wurde sie nicht wiederaufgefunden Die Wildbiene steht auf der Roten Liste der Bienen Baden Wurttemberg Gefahrdungskategorie An wenigen Stellen der Dunen und Flugsandfelder findet sich die Sand Silberscharte eine botanische Kostbarkeit Literatur BearbeitenLUBW Gewasserkundliches Flachenverzeichnis LVA Digitales Hohenmodell IPF Karlsruhe Satellitenbildklassifizierung Digitaler landschaftsokologischer Atlas 1996 Hydrologischer Atlas der BRD E Meynen J Schmithusen Hrsg Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands Bundesanstalt fur Landeskunde Remagen 3 Auflage H Reck Walter Osinski Heinl Kaule Raumlich differenzierte Schutzprioritaten fur den Arten und Biotopschutz in Baden Wurttemberg Zielartenkonzept Gutachten im Auftrag des Landes Baden Wurttemberg Institut fur Landschaftsplanung und Okologie Universitat Stuttgart 1996 1730 S Weblinks BearbeitenNaturraumsteckbriefe der LUBW siehe 223 Hardtebenen PDF 9 1 MB Hinweise Listen der besonders schutzwurdigen Lebensraume und Arten nach FFH Richtlinie 92 43 EWG PDF Datei 875 kB Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Josef Schmithusen Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 161 Karlsruhe Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1952 Online Karte PDF 5 1 MB a b c d e f g h i Heinz Fischer Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 169 Rastatt Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1967 Online Karte PDF 4 4 MB a b c d e f g Friedrich Huttenlocher Hansjorg Dongus Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 170 Stuttgart Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1949 uberarbeitet 1967 Online Karte PDF 4 0 MB Landesamt fur Geologie Rohstoffe und Bergbau Freiburg 1999 LfU Ubersichtskartierung der morphologischen Naturnahe 1992 93 MELUF Uberschwemmungsgebiete Geologisches Landesamt Freiburg 1996 1 ILPO IER Zielartenkonzept Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hardtebenen amp oldid 226614816