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Freiherr Carl Friedrich Hermann von Freystedt 18 Dezember 1749 in Karlsruhe 1 20 Dezember 1795 markgraflich badischer Oberst und Kommandeur des gesamten badischen Militars gilt als Neuorganisator des badischen Militars in den 1780er Jahren und Wegbereiter der allgemeinen Wehrpflicht Carl Friedrich Hermann von Freystedt Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Militarische Karriere 3 Ehe und Nachkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenFreystedt war das Kind der unehelichen Beziehung zwischen Markgraf Karl Friedrich von Baden Durlach dem spateren Grossherzog von Baden und der Elise Barbara Schlutter 27 Juni 1795 2 Der badische Hof arrangierte im Januar 1750 einen Monat nach seiner Geburt eine Heirat zwischen Elise Barbara Schlutter und dem Oberjager Johannes Mono 3 Am 17 April 1777 erkannte ihn Markgraf Karl Friedrich offiziell als Sohn an Auf Betreiben des Markgrafen und entsprechende Zahlung erhob Kaiser Joseph II Freystedt am 30 Dezember 1777 in den Reichsadelsstand der sich damit Freiherr nennen durfte Er begrundete die badische Seitenlinie derer von Freystedt Der Name wird in der Geschichtsliteratur teilweise auch in anderer Schreibweise wiedergegeben Freistedt Freistadt Militarische Karriere BearbeitenFreystedt wuchs in Badenweiler auf und trat dann jung in den badischen Militardienst ein Der in russischen Diensten stehende Geheimrat Caspar von Saldern setzte sich fur den spateren Freiherrn von Freystedt ein und versah ihn 1771 mit einem Empfehlungsschreiben an den im russischen Militardienst stehenden Generalmajor von Bauer Freystedt trat 1773 in den russischen Militardienst Er war Rittmeister eines russischen Regiments im Russisch Turkischen Krieg wo er schwer verwundet wurde und nach Deutschland zuruck kehrte 4 1778 war er Major der preussischen Armee und befehligte im Bayerischen Erbfolgekrieg ein Bataillon 1780 wurde er Oberst bei den badischen Truppen und Kommandeur des neu errichteten Leibregiments Markgraf Karl Friedrich verfugte nur uber wenig Militar das sich einerseits aus dem Kontingent zusammensetzte das die Markgrafschaft im Rahmen des schwabischen Kreiskontingents fur das Reichsheer aufzubieten hatte und andererseits aus Kontingenten des Furstenhauses Leibgarde Die finanzielle Lage der Markgrafschaft gestattete kein grosseres stehendes Heer die geografische Lage an der franzosischen Reichsgrenze und die fortwahrende Gefahrdung durch Gebietsanspruche Osterreichs losten Uberlegungen zu einer deutlichen Verstarkung des Militars aus Dem Markgrafen schwebte ein effektives Milizsystem vor das durch qualifizierte Offiziere und Unteroffiziere getragen werden sollte die in Friedenszeiten als Ingenieure auch einen Beitrag zum Aufbau des Landes leisten konnten Mit Generaldekret vom 10 Dezember 1781 verordnete er die Aufstellung von zwei Land Bataillonen die der Beginn einer badischen Nationalmiliz sein sollten Als treibende Krafte hinter und neben dem Markgrafen werden Wilhelm von Edelsheim und Freystedt angesehen Freystedt wird daher auch als ein Wegbereiter der allgemeinen Wehrpflicht gesehen weil das badische Milizsystem auf einer nahezu allgemeinen Wehrpflicht im badischen Unterland beruhte 5 Freystedt wurde wegen der Einfuhrung der Miliz aus Teilen der badischen Beamtenschaft scharf kritisiert Als Oberst und Inspekteur der badischen Truppen verfasste Freystedt 1782 die badischen Kriegsartikel das Militarrecht neu 6 wodurch die Milizsoldaten auch weitgehend vor willkurlicher Gewalt durch ihre Vorgesetzten geschutzt werden sollten Im Ersten Koalitionskrieg 1793 94 fuhrte Freystedt das badische Kontingent in den Niederlanden noch gegen die franzosischen Truppen 7 Die damaligen badischen Truppen wurden von England finanziert beklagten sich aber uber die schlechte Behandlung und es kam zu vielen Fahnenfluchten Sein Markgraf Karl Friedrich von Baden wechselte spater die Fronten und wurde 9 Jahre nach dem Tod des Freiherrn Carl Friedrich Hermann von Freystedt der erste Grossherzog von Baden Der Enkel Karl dieses frischen Grossherzogs heiratete am 8 April 1806 die Adoptivtochter von Napoleon Bonaparte und Tochter von Claude de Beauharnais die Kaiserliche Prinzessin Stephanie de Beauharnais 1789 1860 Ende 1813 wechselte auch er die Fronten trat aus dem Rheinbund aus und rettete so sein Grossherzogtum fur weitere 100 Jahre Die mannlichen Nachkommen des Freiherrn Carl Friedrich Hermann von Freystedt dienten bis zu ihrem Aussterben 1917 dem grossherzoglichen badischen Haus Ehe und Nachkommen BearbeitenFreystedt heiratete am 27 April 1775 in Karlsruhe Sophia Sabine Barbara Gotz mit der er acht Kinder hatte 8 Karoline 1775 1862 spater Hofdame der Markgrafin Amalie von Baden Friederike 1761 1855 Karl Friedrich Hermann 1776 1851 Grossherzoglich badischer Kammerherr Auguste 12 August 1780 27 Januar 1861 heiratete Christoph Ferdinand IV Philipp von Degenfeld Wilhelmine 10 Juni 1783 18 Januar 1881 spater Hofdame der Grossherzogin Stephanie Luise 2 August 1783 20 September 1833 Friedrich Theodor 1787 1789 August 1791 1792 Literatur BearbeitenEdmund von der Becke Kluchtzner Stamm Tafeln des Adels des Grossherzogthums Baden ein neu bearbeitetes Adelsbuch Baden Baden 1886 Gerald Maria Landgraf Moderate et prudenter Studien zur aufgeklarten Reformpolitik Karl Friedrichs von Baden 1728 1811 Inaugural Dissertation der Universitat Regensburg Landsberg a L 2008 online PDF 7 1 MB Karl Stiefel Baden 1648 1952 2 Bande Karlsruhe 1978 Fritz Hirsch 100 Jahre Bauen und Schauen Ein Buch fur Jeden der sich mit Architektur aus Liebe beschaftigt oder weil sein Beruf es so will Zugleich ein Beitrag zur Kunsttopographie des Grossherzogtums Baden unter besonderer Berucksichtigung der Residenzstadt Karlsruhe Badenia Karlsruhe 1932 S 185 ff Digitalisat bei der Badischen LandesbibliothekWeblinks BearbeitenStammtafel derer von Freystedt Archiv Freystedt im Karlsruher StadtarchivEinzelnachweise Bearbeiten s Hirsch S 185 Fussnote 256 behauptet der Geburtsort sei Badenweiler und die Geburt sei in den dortigen Kirchenbuchern nicht vermerkt worden s Hirsch S 186 Fussnote 248 s Landgraf S 869 auch Muno oder Monno 23 Marz 1719 3 Oktober 1770 s Hirsch S 186 Fussnote 248 s Hirsch S 186 und 189 s Landgraf S 869 s Stiefel Bd I S 1064 s Stiefel Bd I S 1008 s Hirsch S 188 Fussnote 252 Normdaten Person GND 101226453X lobid OGND AKS VIAF 171214894 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Freystedt Carl Friedrich Hermann vonALTERNATIVNAMEN Freystedt Carl Friedrich Hermann Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG badischer OberstGEBURTSDATUM 18 Dezember 1749GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 20 Dezember 1795 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Friedrich Hermann von Freystedt amp oldid 224646357