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Ruthard vor 31 August 790 1 war ein frankischer Adliger der im Anschluss an Josef Fleckenstein allgemein zu den Stammvatern der Welfen gezahlt wird 2 Er war nach der Zerschlagung des alemannischen Herzogtums durch die Karolinger und durch das Blutgericht zu Cannstatt 746 neben Warin einer derjenigen Franken die in Alemannien die frankische Herrschaft als administratores Alamanniae 3 durchsetzten die frankische Grafschaftsverfassung und das Fiskalgut organisierten 4 Er war dabei vor allem nordlich des Bodensees aktiv wahrend Warin eher sudlich des Sees arbeitete 748 749 grundete er das Kloster Arnulfsau am Rhein zwischen Drusenheim und Stollhofen das 826 nach Schwarzach beide in der heutigen Gemeinde Rheinmunster verlegt wurde 5 Im Jahr 752 ist er neben Fulrad Abt von Saint Denis im koniglichen Dienst bezeugt 6 Im Winter 753 754 ist er 7 erneut mit Fulrad der Begleiter des hilfesuchenden Papstes Stephan II auf dem Weg zu Pippin dem Jungeren 759 waren es Ruthard und Warin die den Klostergrunder Otmar von St Gallen verfolgen gefangen nehmen anklagen und aburteilen liessen 8 Ausloser dieser Aktion waren Spannungen zwischen dem Kloster und dem Bischof von Konstanz der St Gallen seinem Bistum unterstellen wollte 9 Ruthard und Warin erhielten fur ihre Unterstutzung Guter aus dem Besitz St Gallens geschenkt die zumindest Ruthard nur zum Teil in den Fiskus eingliederte 10 Eine Urkunde Karls des Grossen vom 31 August 790 halt fest dass in der Zeit unseres Vaters seligen Angedenkens des verstorbenen Konigs Pippin und unseres Onkels Karlmann also zwischen 742 und 768 einige Dinge im Dukat von Alemannien dem Fiskus einverleibt wurden die dann verschiedene Leute gleichsam zu eigenem Recht tatsachlich aber unrechtmassig besassen und die diese darauf durch Verkaufe Schenkungen oder auch irgendeine andere Weise verstreuten der zu diesem Zeitpunkt verstorbene Ruthard 11 wird genannt sowie die Abtei Saint Denis und damit erneut Abt Fulrad der so Besitz aus dem koniglichen Fiskus erhielt Karl der Grosse rugte dieses Vorgehen beliess die Guter dann aber im Besitz des Klosters 12 Bereits im Dezember 911 besuchte der erst einen Monat zuvor gewahlte Konig Konrad I das Kloster St Gallen und sagte eine jahrliche Gabe an das Grab Otmars zu weil er der Sohn jener Henker gemeint sind Ruthard und Warin und damit zur Suhne verpflichtet sei In diesem Zusammenhang werden ein Rudolf und dessen Sohn Graf Welfhard erwahnt die ebenfalls Otmar eine jahrliche Abgabe gestiftet hatten Mit Hilfe dieser Information sowie der Vererbung der St Gallen weggenommenen Guter hat Josef Fleckenstein hergeleitet dass Ruthard zum einen ein Vorfahre Konrads war und zum anderen zur Familie der Welfen gehorte 13 Der Tod Pippins 768 und der Regierungsantritt Karls des Grossen scheinen dann aber das Ende von Ruthards Laufbahn einzuleiten 769 tritt er noch einmal als Graf im Argengau auf 14 danach wird er in keiner koniglichen Urkunde mehr erwahnt obwohl er im Jahr 777 wahrscheinlich noch lebte 15 771 schenkt Ruthard 16 in seinem Testament seinen Besitz in Mandres in pago Scarponinse Scarponnois in der Literatur auch Charpeigne genannt der Abtei Gorze Aus der zugehorigen Urkunde ergibt sich dass sein Vater Hardrad hiess filius Hadradi quondam dass er in erster Ehe mit Haildis ihr Seelenheil war der Anlass der Schenkung in zweiter und noch aktueller Ehe mit Ermena verheiratet war 17 Weitere Kloster wie Gengenbach und Schuttern verweisen zu ihrer Grundung ebenfalls auf Ruthard 18 wobei der heilige Pirmin laut Josef Fleckenstein im Auftrag Ruthards handelte Im Fall Gengenbach das bereits um 727 gegrundet wurde wurde daraufhin vorgeschlagen in Ruthard zwei Personen gleichen Namens einen alteren und einen jungeren zu sehen Ruthard der Altere 756 nach einem Gengenbacher Nekrolog sei dabei der Grunder von Gengenbach sein Sohn Ruthard der Jungere der Grunder von Arnulfsau aber auch derjenige der ein Kloster z B Gengenbach oder Schwarzach im Jahr 761 durch Monche aus Gorze erneuern liess 19 Dieser Vorschlag ist in der Forschung umstritten wobei weder das Grundungsjahr des Klosters Gengenbach noch das Todesjahr 756 von Josef Fleckenstein und Michael Borgolte als real akzeptiert werden Quellen BearbeitenEkkehard IV St Galler Klostergeschichten Ausgewahlte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XLiteratur BearbeitenJosef Fleckenstein Uber die Herkunft der Welfen und ihre Anfange in Suddeutschland In Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Grossfrankischen und fruhdeutschen Adels 1957 S 71 136 Michael Borgolte Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit Eine Prosopographie 1986 Rudolf Schieffer Die Karolinger Stuttgart 1992 Karl Ludwig Ay Lorenz Maier Joachim Jahn Hrsg Die Welfen Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft Forum Suevicum Beitrage zur Geschichte Ostschwabens und der benachbarten Regionen Bd 2 UVK Konstanz 1998 ISBN 3 87940 598 0 Darin Alois Niederstatter Welfische Spuren sudlich des Bodensees und in Ratien S 97 115 Wolfgang Hartung Die Herkunft der Welfen aus Alamannien S 23 55 Digitalisat PDF Hans Janichen Warin Rudhart und Scrot Besitzgeschichtliche Betrachtungen zur Fruhgeschichte des Stiftes Buchau In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte Bd 14 1955 S 372 384 Weblinks BearbeitenRuthard In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 7 LexMA Verlag Munchen 1995 ISBN 3 7608 8907 7 Sp 1125 Thomas Zotz Ruthard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 303 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Lexikon des Mittelalters Siehe den Aufsatz im Abschnitt Literatur Dem wurde von Wolfgang Hartung widersprochen Die Herkunft der Welfen aus Alamannien In Karl Ludwig Ay Lorenz Maier Joachim Jahn Hrsg Die Welfen Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft Forum Suevicum Bd 2 UVK Konstanz 1998 S 23 55 Digitalisat PDF Bezeichnung von Walahfrid Strabo s Michael Borgolte Lexikon des Mittelalters Fleckenstein Hans Janichen Warin Rudhart und Scrot Besitzgeschichtliche Betrachtungen zur Fruhgeschichte des Stiftes Buchau In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte Bd 14 1955 S 372 384 Lexikon des Mittelalters Michael Borgolte im Dokument als Crothardus Rochardus dux Liber Pontificalis 447 Ekkehard IV 12 16 und 21 Michael Borgolte Alois Niederstatter S 97 Michael Borgolte Hrodardus D Karl 166 zitiert nach Michael Borgolte Michael Borgolte siehe auch Udo im Lahngau zur Verbindung der Welfen zu den Konradinern sub Roadharti comite St Gallen 15 3 769 Josef Fleckenstein Quelle ist das Testament Fulrads in dem Ruthard Chrodhard erwahnt und nicht als verstorben bezeichnet wird Ratardus Josef Fleckenstein S 99 102 und 111 114 Michael Borgolte folgt nur mit Vorbehalten Lexikon des Mittelalters Hans Janichen Bischof Chrodegang von Metz schickte suos monachos de Gorcia ad monasterio Hrodbardi Annales Laureshamenses Normdaten Person GND 139552065 lobid OGND AKS VIAF 101279314 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME RuthardKURZBESCHREIBUNG Graf in AlemannienGEBURTSDATUM 8 JahrhundertSTERBEDATUM vor 31 August 790 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruthard Graf amp oldid 232716326