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Die Abtei Gorze in der Gemeinde Gorze nahe Metz wurde um 757 1 gegrundet und 1572 aufgehoben Sie gehorte dem Orden der Benediktiner an und war insbesondere im 10 und 11 Jahrhundert Mittelpunkt der Gorzer Reformbewegung Ehemalige Laienkirche aus dem 13 Jahrhundert Erhaltenes Tympanon der abgerissenen Klosterkirche aus dem 11 JahrhundertInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fruhe Geschichte 1 2 Zeit der Gorzer Reform 1 3 Spate Jahre 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFruhe Geschichte Bearbeiten Der Grunder der Benediktinerabtei war Bischof Chrodegang von Metz Das Kloster war ein bischofliches Eigenkloster und reich begutert Geweiht war es Gorgonius von Rom Das tradierte Grundungsdatum der Abtei wird mit 748 angegeben die neuere Forschung geht allerdings von einer Falschung aus Sie bezieht sich in Bezug auf die Grundung auf ein Privileg Bischof Chrodegangs das im Mai 757 in Compiegne unterzeichnet wurde 1 Mitunterzeichner war unter anderem der Konstanzer Bischof Sidonius 2 Wahrscheinlich waren sie auch Teilnehmer der dort zeitgleich stattfindenden frankischen Reichssynode Bereits kurze Zeit spater gingen von diesem Kloster wichtige Impulse aus Es war eine der wichtigsten Triebkrafte zur Durchsetzung des benediktinischen Monchtums im Frankischen Reich In diesen Zusammenhang gehorte 761 die Reform von Gengenbach und 765 die Besiedlung des Klosters Lorsch Frothar der spatere Bischof von Toul schreibt in einem Brief Brief 28 dass er hier aufgewachsen sei In der Folge verfiel die Abtei Ein erster nicht nachhaltiger Reformversuch wurde um 843 unter Bischof Adventius unternommen Nach weiterem Niedergang zahlte die Gemeinschaft zuletzt nur noch etwa 20 Monche Zeit der Gorzer Reform Bearbeiten Hauptartikel Gorzer Reform Seit 933 erfuhr die Abtei unter Bischof Adalberto I einen erneuten Aufschwung Er ubergab das Kloster einer Gruppe von Klerikern um Abt Einold und den Monch Johannes von Gorze die eine strenge monastische Gemeinschaft nach der Regel des heiligen Benedikt grunden wollten Unterstutzt wurde der Neuanfang von Bischof Adalberto durch die Ruckgabe entfremdeten Klosterguts Gorze wurde zum Ausgangspunkt der Gorzer Reform die schliesslich 170 Kloster erfasste u a auch das Kloster Hirsau Neubau ab 1059 3 Sie war neben der Reformbewegung von Cluny eine der bedeutendsten Erneuerungsbewegungen monastischen Lebens im Mittelalter Nach dem Verebben der ersten Reformwelle ging von Gorze seit der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts eine neue Ausstrahlung aus Diese junggorzische Reform mischte Elemente der Reform von Cluny mit den Traditionen aus der alteren Reform von Gorze Insgesamt gingen von Gorze gefordert von Adel hohem Klerus und romisch deutschem Konigtum etwa zweihundert Jahre lang wichtige Impulse fur das monastische Leben aus In der Klosterschule wurden zahlreiche spatere Reformbischofe ausgebildet Das Kloster verfugte zeitweise uber eine hervorragende Bibliothek Spate Jahre Bearbeiten Das Kloster verlor spater an spiritueller Bedeutung Allerdings bildete sich ein kleiner klosterlicher Herrschaftsbezirk die Terre de Gorze aus Im Jahr 1453 verlor die Abtei ihre Selbststandigkeit Sie wurde lehnsabhangig zunachst vom Haus Borgia spater vom Herzogtum Lothringen Im Jahr 1572 wurde Gorze sakularisiert Durch die Bestimmungen im Friede von Vincennes kam die Terre de Gorze 1661 vom Heiligen Romischen Reich an Frankreich Obwohl keine Monchsgemeinschaft mehr existierte gab es bis 1752 einen Furstabt Die alte Abteikirche Saint Etienne wurde 1609 abgerissen Erhalten blieb die gotische Laien und Volkskirche Saint Pierre Saint Paul aus dem ersten Viertel des 13 Jahrhunderts Das Kloster St Georgenberg in Worms Pfeddersheim war ein Filialkonvent der Abtei Gorze Siehe auch BearbeitenListe der Abte von GorzeLiteratur BearbeitenHermann Bannasch Gorzer Reform In Gerhard Taddey Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte Personen Ereignisse Institutionen Von der Zeitwende bis zum Ausgang des 2 Weltkrieges 2 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1983 ISBN 3 520 80002 0 S 467f Edeltraud Klueting Monasteria semper reformanda Kloster und Ordensreformen im Mittelalter Lit Verlag Munster 2005 ISBN 3 8258 7415 X S 19ff Historia profana et ecclesiastica 12 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 4 vollstandig uberarbeitete Auflage Beck Munchen 1992 ISBN 3 406 35865 9 S 206 Andre Vauchez u a Hrsg Encyclopedia of the Middle Ages Band 1 A J Clarke u a Cambridge 2000 ISBN 0 227 67931 8 S 623 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abtei Gorze Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Brigitte Kasten Jens Schafer Der fruhmittelalterliche Leihebesitz des Klosters Gorze In GR Atlas Universitat LuxemburgEinzelnachweise Bearbeiten a b M Parisse Gorze In Lexikon des Mittelalters Verlag J B Metzler Bd 4 Spalten 1565 1567 Helmut Maurer Die Konstanzer Bischofe vom Ende des 6 Jahrhunderts bis 1206 Walter de Gruyter 2003 S 45 Bernward Schmidt Kirchengeschichte es Mittelalters WBG Darmstadt 2017 S 85 49 054128 5 997017 Koordinaten 49 3 14 9 N 5 59 49 3 O Normdaten Korperschaft GND 4218771 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Gorze amp oldid 220793113