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Frothar seltener Frotar lat Frotharius war etwa von 813 bis 847 48 Bischof von Toul Von ihm ist ein Teil seiner Briefkorrespondenz erhalten Eine kritische Edition hat erstmals Karl Hampe in den Monumenta Germaniae Historica veroffentlicht Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Briefe 3 Inhalt 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenLeben BearbeitenAufgewachsen ist der spatere Bischof nach eigenen Angaben im Kloster Gorze Brief 28 Spater war er an der Hofkapelle Karls des Grossen tatig Entweder dieser oder sein Nachfolger Ludwig der Fromme machte Frothar zum Bischof von Toul Seine Tatigkeit richtete sich weitgehend auf seine Diozese Er ubernahm aber auch kaiserliche Auftrage Er strebte danach die kirchlichen Guter seine Diozese zu bewahren und zu vermehren Ausserdem war er bestrebt die kirchlichen Reformen seiner Zeit umzusetzen Frothar liess nach einem Brand die Kathedrale von Toul neu erbauen Seine Briefe zeigen dass er Kontakte zu den Bischofen benachbarter Diozesen zu einflussreichen Personen am kaiserlichen Hof und sogar mit dem Kaiser und seiner Gattin pflegte Er versuchte die Note seiner Zeit wie Teuerung Feuerbrunste oder Wolfsplagen zu mildern und beklagte die hohe Last der Abgaben oder die Belastung durch Kriegsdienste Briefe BearbeitenUberliefert ist ein Teil seiner Briefkorrespondenz in einem Handschriftenfragment des 9 Jahrhunderts das heute zu einer aus Saint Germain des Pres stammenden Sammelhandschrift Paris Bibliotheque Nationale lat 13090 gehort 1 Das Fragment enthalt 22 von Frothar verfasste und 10 an ihn gerichtete Briefe Die zeitlich ungeordneten Briefe wurden unter anderem von Hampe in eine Reihenfolge gebracht die jungere Edition von Parisse hingegen folgt der Reihenfolge der Handschrift Die erhaltenen Briefe umfassen wahrscheinlich nur die Korrespondenz der ersten Jahre Frothars als Bischof Die Briefe der folgenden Zeit sind verloren gegangen Inhalt BearbeitenIn einem chronologisch ersten Brief berichtet er an den Kaiser der ihn eingesetzt hat uber eine Wolfsplage und die Zahl der Wolfe die er hat erlegen lassen Hampe nimmt an dass dies nur Karl der Grosse gewesen sein kann Der Brief muss aus der Anfangszeit von Frothars Episkopat stammen Der beiden folgenden Briefe stammen von Erzbischof Hetti von Trier Im ersten befahl er Frothar Truppen gegen Konig Bernhard von Italien einzuberufen Im zweiten ging es um die Umsetzung der kirchlichen Reformen die auf den Synoden von Aachen zwischen 816 und 819 beschlossen wurden Diese betrafen die Durchsetzung der Benediktsregel als verpflichtende Norm fur alle Kloster und die Reglementierung des Lebens der Kanoniker und Kanonissen Im Schreiben Frothars an Hugo einen unehelichen Sohn Karls des Grossen wird deutlich dass dieser mit seinen Brudern eine Zeitlang von Ludwig den Frommen in die Obhut Frothars gegeben worden war In den Briefen 6 und 7 ist von Heerfahrten nach Spanien die Rede die wohl im Zusammenhang mit Aufstanden im Jahr 826 standen Auch ist vom Besuch Ludwig des Frommen in Toul die Rede Zwischen 825 und 830 brannte die Kathedrale von Toul ab Der Beginn eines Neubaus wird in Brief 9 erwahnt Darin geht es auch um einen Aufenthalt Kaiser Ludwigs in der Pfalz in Gondreville in der Nahe von Toul moglicherweise im Jahr 828 Frothar erscheint darin verzweifelt und durch die Last des Kirchenbaus den befohlenen Bauarbeiten an der Pfalz Gondreville uberlastet und erklart nicht in der Lage zu sein auch noch die Bauleistungen an der Pfalz in Aachen zu leisten Sollte es Erzkaplan Hilduin nicht gelingen den Kaiser zu bewegen diese Last von ihm zu nehmen drohte er mit Rucktritt vom Bischofsamt Offenbar hat er mit dem Schreiben keinen Erfolg gehabt wendete er sich in einem weiteren Brief doch an einen anderen Wurdentrager am Hof Zuruckgetreten ist er jedoch nicht Im Jahr 828 ist der Kirchenbau offenbar fertig da der Bischof einen Abt um Farben fur die Ausmalung bittet Einem weiteren Abt dankt er fur die Uberlassung einen Werkmeisters Im Brief 13 der sich moglicherweise auf das Jahr 829 datieren lasst fragt Frothar Erzbischof Hetti wann dieser ins Bistum Toul kommen wolle und wann nach den Reformbestimmungen ein Synodalkonzil stattfinden wurde Als Grund fur die Anfrage gibt er an dass er im Auftrage des Kaisers die Gesandtenherbergen zwischen den Alpen und Aachen zu inspizieren hatte und daher eine Zeitlang abwesend sei In den Schreiben 14 16 geht es um die Nachfolge des Erzbischofs Jeremias von Sens Die Kanoniker der Kirche in Sens baten nachdem ihr erster Personalvorschlag bereits abgelehnt worden war darum dass sich der neue Kandidat wenigstens dem Kaiser vorstellen konne Der Kaiser hat auf die Bitten keine Rucksicht genommen und Aldrich von Sens zum Erzbischof ernannt Im Brief 18 bat Frothar Erzkaplan Hilduin um Hilfe um den Besitz der Touler Kirche zuruckzuerhalten Ahnlichen Inhalt hatte der folgende Brief an eine andere Person Ahnlich geht es im Brief 21 um den der Abtei St Evre entfremdeten Besitz Der Brief steht im Zusammenhang mit einer Urkunde Frothars in der er die Verhaltnisse des Klosters um 838 ordnete Die Briefe 22 24 aus den Jahren zwischen 825 und 830 haben den Streit der Monche des Klosters Moyenmoutier in der Diozese Toul mit ihrem Abt zum Inhalt Im Brief 25 bat Frothar einen Sichard sich bei Kaiser Lothar fur den Sohn eines Grafen Haudulf einzusetzen In den Briefen 28 und 29 wandte er sich an den Halbbruder des Kaisers Bischof Drogo von Metz und die Kaiserin Judith Die Briefe hangen mit einer von Frothar vorgenommenen Ordnung der Besitzverhaltnisse der Kirchen in seiner Diozese zusammen Gegenuber Drogo beklagt er sich dass dieser einige Metz unterstehende aber im Bistum Toul gelegene Kirchen verkommen lasse Gegenuber der Kaiserin beklagt er dass die von ihr gesandten Missi Eingriffe in die von ihm angeordnete Ordnung des kirchlichen Besitzes vorgenommen hatten Die Briefe lassen sich nur grob in die Jahre zwischen 826 und 840 datieren Aus den Briefen 30 und 31 von und an Abt Wichard von Inden geht hervor dass Frothar auf kaiserlichen Befehl den Besitz des Klosters Inden inventarisiert hatte Der letzte Brief 32 richtet sich an zwei Abte Darin ist von vergangenen Notjahren die Rede Schriften BearbeitenKarl Hampe Hrsg Frotharii episcopi Tullensis epistolae In Epistolae Karolini Aevi Band 2 Monumenta Germaniae Historica Epistolae Band 5 Weidmann Berlin 1899 S 275 298 Digitalisat Michel Parisse Hrsg La Correspondance d un eveque carolingien Frothaire de Toul ca 813 847 avec les lettres de Theuthilde abbesse de Remiremont Textes et documents d histoire medievale Band 2 Publications de la Sorbonne Paris 1998 ISBN 2 85944 348 7 mit franzosischer Ubersetzung Literatur BearbeitenKarl Hampe Zur Datierung der Briefe des Bischofs Frothar von Toul In Neues Archiv der Gesellschaft fur altere deutsche Geschichtskunde Band 21 1895 S 747 760 Digitalisat Weblinks BearbeitenFrotharius im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Anmerkungen Bearbeiten Ausfuhrliche kodikologische Untersuchung des Frothar Fragments bei Laurent Morelle Enquete sur le manuscrit In Michel Parisse Hrsg La Correspondance d un eveque carolingien Frothaire de Toul ca 813 847 avec les lettres de Theuthilde abbesse de Remiremont Textes et documents d histoire medievale Band 2 Publications de la Sorbonne Paris 1998 ISBN 2 85944 348 7 S 57 79 Normdaten Person GND 102468486 lobid OGND AKS LCCN nb99027084 VIAF 79151512 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME FrotharALTERNATIVNAMEN Frotar FrotariusKURZBESCHREIBUNG Bischof von ToulGEBURTSDATUM 8 JahrhundertSTERBEDATUM 847 oder 848 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frothar amp oldid 209834642