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Drusenheim ist eine franzosische Gemeinde im Departement Bas Rhin in der Region Grand Est bis 2015 Elsass Sie gehort zum Kanton Bischwiller im Arrondissement Haguenau Wissembourg DrusenheimDrusenheim Frankreich Staat FrankreichRegion Grand EstDepartement Nr Bas Rhin 67 Arrondissement Haguenau WissembourgKanton BischwillerGemeindeverband Pays RhenanKoordinaten 48 46 N 7 57 O 48 761944444444 7 9519444444444 Koordinaten 48 46 N 7 57 OHohe 119 128 mFlache 15 73 km Einwohner 5 254 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 334 Einw km Postleitzahl 67410INSEE Code 67106Website www drusenheim frMairie Drusenheim Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Fruhgeschichte 2 2 Mittelalter 2 3 Fruhe Neuzeit 2 4 Neuzeit 3 Politik 4 Bildung 5 Verkehr 6 Wirtschaft 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Gemeinde liegt sechs Kilometer ostlich von Bischwiller unweit des Rheins mit dem Ortskern ausserhalb der Flussaue an einer Biegung des Stromes Drusenheim hat 5 254 Einwohner Stand 1 Januar 2020 Durch den Ortskern von Drusenheim fliesst der linke Rhein Nebenfluss Moder der aus den Nordvogesen kommt Sein Zufluss Landgraben verlauft am sudostlichen Ortsrand in geringem Abstand vom Ufer des Rheins Geschichte BearbeitenFruhgeschichte Bearbeiten An der Stelle des heutigen Drusenheim befand sich in romischer Zeit ein unter Drusus errichtetes romisches Militarlager Der heutige Ort hat seinen Namen von diesem Feldherren Mittelalter Bearbeiten Im 8 Jahrhundert gehorte Drusenheim dem Kloster Arnolfsau das ursprunglich nahe dem Ort lag nach einem Bauernaufstand im Jahr 825 aber auf das rechtsrheinische Ufer bei dem damals noch nicht existierenden Ort Schwarzach verlegt wurde Noch vor 1401 kam Drusenheim zur Herrschaft Lichtenberg 1 Durch deren erheblichen Gebietserwerb im 14 Jahrhundert mussten zu Beginn des 15 Jahrhunderts die zu umfangreich gewordenen Amter Ingweiler und Buchsweiler der Herrschaft Lichtenberg neu organisiert werden Dabei wurde unter anderem das Amt Pfaffenhofen ausgegliedert und verselbstandigt 2 Als auch dieses durch weiteren Gebietszuwachs erneut geteilt werden musste entstand noch vor 1440 das Amt Offendorf 3 Zu diesem Amt gehorte auch das Dorf Drusenheim 4 Elisabeth eine der beiden Erbtochter Ludwigs V von Lichtenberg 1417 1474 heiratete Graf Simon IV Wecker von Zweibrucken Bitsch Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers Jakob von Lichtenberg eines Onkels von Elisabeth erbte sie die Halfte der Herrschaft Lichtenberg zu der auch das Amt Offendorf und damit Drusenheim gehorte Fruhe Neuzeit Bearbeiten nbsp Stadt und Festung Drusenheim 1850Graf Jakob von Zweibrucken Bitsch 1510 1570 und sein schon 1540 verstorbener Bruder Simon V Wecker hinterliessen nur jeweils eine Tochter als Erbin Die Tochter des Grafen Jakob Margarethe 1540 1569 war mit Philipp V von Hanau Lichtenberg 1541 1599 verheiratet Zu dem sich aus dieser Konstellation ergebenden Erbe zahlte auch die zweite nicht bereits in der Grafschaft Hanau Lichtenberg liegende Halfte der ehemaligen Herrschaft Lichtenberg und darin auch das Amt Offendorf mit Drusenheim Der zu diesem Zeitpunkt regierende Graf Philipp IV von Hanau Lichtenberg 1514 1590 fuhrte die Reformation in seiner Grafschaft und auch den durch die Erbschaft hinzu gewonnenen Gebieten konsequent durch die nun lutherisch wurden Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges war die strategisch wichtige alte Burg stark umkampft auch Kaiser Ferdinand III stattete ihr einen Besuch ab In dem durch den Krieg nahezu entvolkerten Ort wurden Siedler aus Lothringen der Schweiz und Deutschland angesiedelt Mit der Reunionspolitik Frankreichs unter Konig Ludwig XIV kam das Amt Offendorf unter franzosische Oberhoheit Im Zuge dieses Prozesses wurde in Drusenheim auch wieder eine romisch katholische Pfarrei errichtet 5 1705 wurde Drusenheim vom Militararchitekten Johann Maximilian Welsch als Festung eingerichtet 6 Auf Grund der Grenzlage hatte Drusenheim auch in Kriegen des 18 Jahrhunderts und den Revolutionskriegen zu leiden Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen Johann Reinhard III fiel 1736 Hanau Lichtenberg und damit auch das Amt Offendorf an den Sohn seiner einzigen Tochter Charlotte Landgraf Ludwig IX von Hessen Darmstadt nbsp Kirche St MatthausNeuzeit Bearbeiten Mit dem durch die Franzosische Revolution begonnenen Umbruch wurde Drusenheim franzosisch Im 19 Jahrhundert erlebte Drusenheim dessen Bevolkerung sich zwischen 1805 und 1820 verdreifachte dann einen wirtschaftlichen Aufschwung Im Ort etablierten sich eine Spinnereifabrik und eine Ziegelei 1871 kam Drusenheim mit dem Elsass an das Deutsche Reich Im Ersten Weltkrieg in dessen Folge Drusenheim wieder zu Frankreich kam starben 53 Bewohner des Ortes Als sich der Zweite Weltkrieg ankundigte wurde wie bei allen elsassischen Gemeinden am Rhein auch die Drusenheimer Bevolkerung am 31 August 1939 vollstandig evakuiert und nach Saint Leonard de Noblat im Limousin verbracht Nach der franzosischen Kapitulation ordnete die deutsche Besatzungsmacht die Ruckkehr der Einwohner an Ab 1942 wurden die jungen Manner des Ortes verpflichtet in der Wehrmacht Dienst zu leisten Am 12 Dezember 1944 trafen erste US amerikanische Einheiten in Drusenheim ein doch gelangte der Ort durch eine Gegenoffensive am 5 Januar 1945 wieder in deutsche Hande In den folgenden zwei Monaten blieb Drusenheim schwer umkampft und wurde fast vollig zerstort Erst am 17 Marz gelang den US Amerikanern die Wiedereroberung des Ortes nachdem rund 50 zivile Dorfbewohner in den Kampfen getotet worden waren Nach dem Krieg wurde die Gemeinde neu aufgebaut die Infrastruktur durch den Bau eines Jugend und Kulturzentrums eines Schwimmbades und eines Sportzentrums gefordert Politik BearbeitenDie Gemeindeversammlung von Drusenheim besteht aus 21 Gemeinderaten Die Verwaltung der Stadt liegt in der Hand von 5 Magistratsmitgliedern unter Fuhrung des Burgermeisters Bildung BearbeitenDrusenheim ist Sitz eines Gymnasiums das in einem 1974 eingeweihten Gebaude untergebracht ist sowie einer Haupt und Realschule college die 1968 in Betrieb genommen wurde Daneben existieren 2 Kindergarten und die Grundschule Jacques Gachot Verkehr BearbeitenDrusenheim ist durch die Autoroute A35 und die Bahnstrecke Worth Strasbourg an das Verkehrsnetz angeschlossen Die Fahre Drusus uber den Rhein verbindet den Ort mit dem badischen Greffern Gemeinde Rheinmunster Wirtschaft BearbeitenVon 1973 bis 2018 befand sich in Drusenheim das Hauptwerk der Firma Caddie 2003 wurde in Drusenheim ein Wochenmarkt eingerichtet der seither jeweils am Freitag stattfindet Drusenheim ist ausserdem Standort einer Reihe von mittelstandischen Unternehmen darunter der Hoffmann Gruppe Metallverarbeitung und Mateca Kunststoffe 2013 eroffnete hier der deutsche Saugbagger Hersteller RSP seine Service und Vertriebszentrale fur den franzosischen Markt Oberhalb sudwestlich des Ortes liegt ein Betrieb des US amerikanischen Chemie Riesen Dow Chemical ebenso wie ein weiteres nordostlich am anderen Flussufer unterhalb von Greffern Ansonsten liegt dieses Werk relativ vereinzelt zwischen den Chemiestandorten der nordlichen Strassburger Stadtgemeinschaft Reichstett und denen westlich von Rastatt bzw bei Lauterbourg Der Ort verfugt aber auch uber zahlreiche Dienstleistungsunternehmen z B Bankfilialen Versicherungen Restaurants Hotels Friseure und Lebensmittelgeschafte Personlichkeiten BearbeitenJacques Gachot 1885 1954 Elsasser Maler Mitglied der Groupe de Mai Roland Wagner 1955 FussballspielerLiteratur BearbeitenFritz Eyer Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202 1480 Untersuchungen uber den Besitz die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts In Schriften der Erwin von Steinbach Stiftung 2 Auflage Band 10 Pfaehler Bad Neustadt an der Saale 1985 ISBN 3 922923 31 3 268 Seiten Im Text unverandert um eine Einfuhrung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg Rhenus Verlag 1938 Friedrich Knopp Territorialbestand der Grafschaft Hanau Lichtenberg hessen darmstadtischen Anteils maschinenschriftlich Darmstadt 1962 Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Signatur N 282 6 Drusenheim in der Topographia Alsatiae Matthaus Merian Wikisource Le Patrimoine des Communes du Bas Rhin Flohic Editions Band 1 Charenton le Pont 1999 ISBN 2 84234 055 8 S 142 143 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Drusenheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde franzosisch RheinradwegEinzelnachweise Bearbeiten Eyer S 71 Eyer S 238 Vgl Eyer S 98 Eyer S 239 Knopp S 15 Fritz Arens Maximilian von Welsch Architekt der Schonbornbischofe Schnell amp Steiner Kunstlerbibliothek Munchen Zurich 1986 ISBN 3 7954 0373 1 Gemeinden im Arrondissement Haguenau Wissembourg Aschbach Batzendorf Beinheim Bernolsheim Berstheim Betschdorf Biblisheim Bietlenheim Bilwisheim Bischwiller Bitschhoffen Brumath Buhl Cleebourg Climbach Crœttwiller Dalhunden Dambach Dauendorf Dieffenbach les Wœrth Donnenheim Drachenbronn Birlenbach Drusenheim Durrenbach Eberbach Seltz Engwiller Eschbach Forstfeld Forstheim Fort Louis Frœschwiller Gambsheim Geudertheim Gœrsdorf Gries Gumbrechtshoffen Gundershoffen Gunstett Hagenau Hatten Hegeney Herrlisheim Hochstett Hœrdt Hoffen Hunspach Huttendorf Ingolsheim Kaltenhouse Kauffenheim Keffenach Kesseldorf Kilstett Kindwiller Krautwiller Kriegsheim Kurtzenhouse Kutzenhausen Lampertsloch Langensoultzbach Laubach Lauterbourg Lembach Leutenheim Lobsann Memmelshoffen Merkwiller Pechelbronn Mertzwiller Mietesheim Mittelschaeffolsheim Mommenheim Morsbronn les Bains Morschwiller Mothern Munchhausen Neewiller pres Lauterbourg Neuhaeusel Niederbronn les Bains Niederlauterbach Niedermodern Niederrœdern Niederschaeffolsheim Niedersteinbach Oberbronn Oberdorf Spachbach Oberhoffen les Wissembourg Oberhoffen sur Moder Oberlauterbach Oberrœdern Obersteinbach Offendorf Offwiller Olwisheim Ohlungen Preuschdorf Reichshoffen Retschwiller Riedseltz Rittershoffen Rœschwoog Rohrwiller Roppenheim Rothbach Rott Rottelsheim Rountzenheim Auenheim Salmbach Schaffhouse pres Seltz Scheibenhard Schirrhein Schirrhoffen Schleithal Schœnenbourg Schweighouse sur Moder Seebach Seltz Sessenheim Siegen Soufflenheim Soultz sous Forets Stattmatten Steinseltz Stundwiller Surbourg Trimbach Uhlwiller Uhrwiller Uttenhoffen Val de Moder Wahlenheim Walbourg Weitbruch Weyersheim Windstein Wingen Wintershouse Wintzenbach Wissembourg Wittersheim Wœrth Zinswiller Normdaten Geografikum GND 7577908 0 lobid OGND AKS VIAF 249432810 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drusenheim amp oldid 238853286