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Philipp V von Hanau Lichtenberg 21 Februar 1541 in Buchsweiler heute Bouxwiller 2 Juni 1599 in Niederbronn heute Niederbronn les Bains war Graf von Hanau Lichtenberg Philipp V von Hanau Lichtenberg Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Regierung 2 1 Regierungsantritt 2 2 Vormundschaft in Hanau Munzenberg 2 3 Innenpolitik 3 Tod 4 Familie 5 Vorfahren 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenPhilipp V war der alteste Sohn Erbe und Nachfolger des Grafen Philipp IV von Hanau Lichtenberg 1514 1590 sowie der Grafin Eleonore von Furstenberg 1523 1544 Philipp V wurde noch am Tag seiner Geburt in Buchsweiler getauft 1 Am 18 Juni 1553 wurde er an der Universitat Tubingen immatrikuliert 2 Hier legte er seinen Schwerpunkt insbesondere auf Mathematik und Astronomie Im Familienbesitz soll sich lange Zeit eine von ihm verfertigte silberne Erd und Himmelskugel befunden haben Regierung BearbeitenRegierungsantritt Bearbeiten 1570 erbte die erste Frau des Grafen Philipp V Pfalzgrafin Ludovica Margaretha von Zweibrucken Bitsch da sonst keine mannlichen Verwandten vorhanden waren die zweite nicht bereits durch Hanau Lichtenberg regierte Halfte der Herrschaft Lichtenberg sowie die Herrschaft Bitsch und die Herrschaft Ochsenstein Ihr Vater Graf Jakob von Zweibrucken Bitsch 1510 1570 war der letzte mannliche Namenstrager der Familie Vorverstorben war bereits 1540 sein Bruder Simon V Wecker Auch dieser hinterliess nur eine Tochter Zwischen den Ehemannern der beiden Cousinen Philipp I von Leiningen Westerburg und Philipp V von Hanau Lichtenberg entspann sich ein heftiger Streit um das Erbe 3 Formal waren die Herrschaft Bitsch und das Amt Lemberg Lehen des Herzogtums Lothringen Lehen waren im Prinzip nur im Mannesstamm vererbbar In dem Streit mit Philipp I von Leiningen Westerburg konnte sich zwar zunachst Philipp V durchsetzen machte sich aber durch die sofortige Einfuhrung der Reformation unter lutherischem Bekenntnis das machtige und romisch katholische Herzogtum Lothringen zum Feind Dieses zog die Lehen daraufhin ein Im Juli 1572 besetzten lothringische Truppen die Grafschaft Da Philipp V der lothringischen militarischen Ubermacht nicht gewachsen war wahlte er den Rechtsweg Beim anschliessenden Prozess vor dem Reichskammergericht berief sich Lothringen aber darauf dass zum einen erhebliche Gebiete von Zweibrucken Bitsch 1302 von Lothringen ertauscht worden waren und zum anderen darauf dass die Leininger Grafen 1573 ihre Erbanspruche an Lothringen verkauft hatten Erst 1604 und 1606 kam es zu einer vertraglichen Regelung zwischen Hanau Lichtenberg und Lothringen Der Kompromiss beinhaltete eine Teilung Die Grafschaft Bitsch fiel an Lothringen zuruck und das Amt Lemberg wurde Hanau Lichtenberg zugeschlagen Das war inhaltlich vernunftig da es in etwa auch den konfessionellen Gegebenheiten der Territorien entsprach Aufgrund seines hohen Alters trat Philipp IV 1685 die Regierungsgeschafte an Philipp V ab 4 Nach des Vaters Tod 1590 regierte Philipp V dann im eigenen Namen Bereits 1579 fuhrt er mit Rat seines Vaters das Solmser Landrecht im Amt Babenhausen ein Dabei handelte es sich um eine Massnahme der Rechtsangleichung innerhalb des Verbundes des Wetterauischen Reichsgrafenkollegiums Von seinem Vater ubernahm er 1585 die Vormundschaft fur die noch minderjahrigen Kinder des verstorbenen Grafen Philipp Ludwig I von Hanau Munzenberg die seit 1580 fur Philipp Ludwig II und Albrecht bestand Vormundschaft in Hanau Munzenberg Bearbeiten Neben Philipp V waren an der Hanau Munzenberger Vormundschaft Graf Johann VI der Altere von Nassau Dillenburg und Graf Ludwig I von Sayn Wittgenstein beteiligt Im Hinblick auf Graf Albrecht der erst im Jahr 1605 volljahrig wurde und erheblichen konfessionsbedingten Streitigkeiten zwischen den Beteiligten die Hanau Lichtenberger waren lutherisch die Hanau Munzenberger reformiert konnte die Vormundschaft letztendlich erst 1608 endgultig beendet werden Philipp V versuchte den ebenfalls lutherischen Herzog Reichard von Pfalz Simmern in die Vormundschaft zu lancieren was ihm trotz eines entsprechenden Mandats des Reichskammergerichts aber nicht gelang Die reformierte Mehrheit der Vormundschaft verhinderte die Huldigung der Hanau Munzenberger Untertanen gegenuber dem Herzog Es gelang ihr daruber hinaus den Pfalzgrafen und Kuradministrator Johann Kasimir von Pfalz Lautern als Obervormund ein reines Ehrenamt zu installieren damit aber die reformierte Position innerhalb der Vormundschaft gleichwohl weiter zu starken In diesem Konflikt unterlag Philipp V letztendlich Innenpolitik Bearbeiten 1588 errichtete er in Worth an der Sauer die erste Munzpragestatte in seiner Grafschaft 5 Anlass dafur war wohl auch die hervorragende wirtschaftliche Lage der Grafschaft wahrend seiner Regierungszeit Die in dieser Zeit weit verbreitete Hexenverfolgung fand auch unter seiner Regierung statt Er erliess eine entsprechende Proklamation zur Verfolgung der Hexen engagierte sich dann aber in der Sache wohl nicht weiter So sind in der Grafschaft Hanau Lichtenberg nur wenige Exekutionen bekannt geworden so etwa in Schaafheim nbsp Epitaph Philipps V in der Kapelle der Burg LichtenbergTod BearbeitenIn seinen letzten Lebensjahren war Philipp V krank So starb er auch bei einem Kuraufenthalt in Niederbronn Sein reprasentatives Epitaph ist in der Kapelle der Burg Lichtenberg erhalten wo er auch bestattet wurde 6 Familie BearbeitenPhilipp V heiratete drei Mal am 14 Oktober 1560 in Bitsch Pfalzgrafin Ludovica Margaretha von Zweibrucken Bitsch 19 Juli 1540 in Ingweiler heute Ingwiller 15 Dezember 1569 in Buchsweiler Sie war das einzige Kind des Grafen Jakob von Zweibrucken Bitsch 19 Juli 1510 22 Marz 1570 und Erbtochter Bestattet wurde sie in Ingweiler Mit ihr hatte er folgende Kinder Johanna Sibylle 6 Juli 1564 7 in Lichtenberg 24 Marz 1636 in Runkel verheiratet mit Graf Wilhelm IV von Wied Runkel und Isenburg 1612 Philipp 7 Oktober 1565 8 in Buchsweiler 31 August 1572 9 in Strassburg beigesetzt in der Adelphis Kirche in Neuweiler Albrecht 22 November 1566 10 in Buchsweiler 13 Februar 1577 in Hagenau beigesetzt in der Adelphis Kirche in Neuweiler Katharina 30 Januar 1568 11 in Buchsweiler 6 August 1636 verheiratet mit Schenk Eberhard von Limpurg Speckfeld 1560 1622 Johann Reinhard I 13 Februar 1569 in Bitsch 19 November 1625 in Lichtenberg am 18 Februar 1572 in Bitsch Grafin Katharina von Wied 27 Mai 1552 13 November 1584 in Lichtenau Bestattet wurde sie in Ingweiler Mit ihr hatte er folgende Kinder Juliane 6 Marz 1573 12 in Babenhausen 8 April 1582 13 in Buchsweiler beigesetzt in der Adelphis Kirche in Neuweiler Eleonore 13 Juni 1576 in Babenhausen 14 noch als Kind Philipp 21 Juli 1579 in Babenhausen 23 Februar 1580 in Buchsweiler beigesetzt in der Adelphis Kirche in Neuweiler Amalie 14 Marz 1582 in Buchsweiler 11 Juli 1627 15 in Buchsweiler beigesetzt in Lichtenberg am 20 Juni 1586 in Buchsweiler Schenkin Agathe zu Limpurg Obersontheim 17 November 1561 1623 Tochter des Reichserbschenken Friedrich VII Herr zu Limpurg Obersontheim 6 August 1536 29 Januar 1596 beigesetzt in Lichtenberg Sie heiratete nach 1605 in zweiter Ehe den Grafen Rudolf von Sulz Landgraf im Klettgau 13 Februar 1559 5 Mai 1620 zuvor verheiratet mit Barbara von Staufen Mit Philipp V hatte Agathe folgende Kinder Agathe 17 Juni 1587 nach 1605 16 wurde als identisch mit einer Anna Margaretha angenommen da sonst die drei letzten Kinder innerhalb einer Frist von nur 19 Monaten geboren worden sein sollen 17 Reinhard 21 Januar 1589 7 Februar 1589 beigesetzt in der Adelphis Kirche in Neuweiler Anna Margarethe nach 1589 kurz nach der Geburt wurde als identisch mit Agathe angenommen 17 Gegen diese Annahme spricht ein zeitgenossisches Dokument im Hessischen Staatsarchiv Marburg 18 das alle Familienmitglieder vollstandig auflistet Vorfahren BearbeitenAhnentafel Graf Philipp V von Hanau LichtenbergUrgrosseltern Philipp II von Hanau Lichtenberg 1462 1504 Anna von Isenburg Budingen 1522 Christoph I von Baden Sponheim 1453 1527 Ottilie von Katzenelnbogen 1451 1517 Wolfgang von Furstenberg 1465 1509 Elisabeth von Solms Braunfels 1469 1540 Christoph von Werdenberg 1534 Eleonora Gonzaga von Mantua 1512 Grosseltern Philipp III von Hanau Lichtenberg 1482 1538 Sibylle von Baden Sponheim 1485 1518 Friedrich II von Furstenberg 1496 1559 Anna von Werdenberg 1554 Eltern Philipp IV von Hanau Lichtenberg 1514 1590 Eleonore von Furstenberg 1523 1544 Philipp V Siehe auch BearbeitenHanau Adelsgeschlecht Literatur BearbeitenAdrian Willem Eliza Dek De Afstammelingen van Juliana van Stolberg tot aan het jaar van de vrede van Munster Zaltbommel 1968 Reinhard Dietrich Die Landesverfassung in dem Hanauischen Hanauer Geschichtsblatter 34 Hanau 1996 ISBN 3 9801933 6 5 M Goltzene und A Matt Aus der Geschichte des Amtes Buchsweiler und der Herren von Hanau Lichtenberg In Societe d Histoire et d Archaeologie de Saverne et Environs Hrsg Cinquieme centenaire de la creation du Comte de Hanau Lichtenberg 1480 1980 Pays d Alsace 111 112 2 3 1980 S 63 72 Franz Domenicus Haberlein Neueste Teutsche Reichsgeschichte vom Anfange des Schmalkaldischen Krieges bis auf unsere Zeiten Nr 8 u 9 Halle 1779 1780 Heinrich Hermelink Die Matrikeln der Universitat Tubingen Bd 1 Stuttgart 1906 J G Lehmann Urkundliche Geschichte der Grafschaft Hanau Lichtenberg im unteren Elsasse 2 Bde o O 1862 ND Pirmasens 1970 Wilhelm Morhardt Hanau alt s in Ehren b halt s Die Grafen von Hanau Lichtenberg in Geschichte und Geschichten Babenhausen einst und jetzt 10 Babenhausen 1984 Reinhard Suchier Genealogie des Hanauer Grafenhauses In Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner funfzigjahrigen Jubelfeier am 27 August 1894 Hanau 1894 Ernst Julius Zimmermann Hanau Stadt und Land 3 Auflage Hanau 1919 ND 1978 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Philipp V Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hanau Lichtenberg Philipp V Graf von Hessische Biografie Stand 21 Februar 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Staatsarchiv Marburg 81 Regierung Hanau Bestand 12 6f Hermelink S 366 Zimmerische Chronik Band 2 S 251 Seite De Zimmerische Chronik 2 251 jpg Goltzene und A Matt Aus der Geschichte S 68 Fried Lubbecke Hanau Stadt und Grafschaft Koln 1951 S 279ff A M La frappe de monnaie sous Philippe V Bouxviller 1541 Niederbronn 1599 In Musee du Pays de Hanau Histoire et vies d un territoire I D l Edition Bernardswiller 2018 S 22f Getauft wurde sie am 17 Juli 1564 Getauft am 24 Oktober 1565 in Buchsweiler Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 81 Regierung Hanau A 12 6f nennt abweichend den 31 August 1570 Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 81 Regierung Hanau A 12 6f nennt abweichend den 23 November 1566 zwischen 3 und 4 Uhr Er wurde also wohl in der Nacht vom 22 auf den 23 November 1566 geboren Getauft wurde er am 11 Dezember 1566 in Buchsweiler Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 81 Regierung Hanau A 12 6f Getauft am 7 Februar 1568 Abweichender Geburtstag Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Bestand D7 1 1 26 Marz 1573 Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 81 Regierung Hanau A 12 6f Getauft am 29 Marz 1573 Abweichende Sterbedaten Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Bestand D7 1 1 4 April 1583 Dek S 242 3 April 1582 Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 81 Regierung Hanau A 12 6f Getauft am 28 Juni 1576 in Babenhausen Dek S 242 nennt als Todesjahr 1582 eine offensichtliche Verwechslung mit dem Geburtsjahr Morhardt nennt ohne Quellenangabe einen Tod im Geburtsjahr a b Vgl Suchier Genealogie S 21 Anm 98 Bestand 81 Regierung Hanau A 12 6f VorgangerAmtNachfolgerPhilipp IV Graf von Hanau Lichtenberg 1590 1599Johann Reinhard I Normdaten Person GND 140585281 lobid OGND AKS VIAF 107265231 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Philipp V ALTERNATIVNAMEN Hanau Lichtenberg Philipp V vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Adliger Graf von Hanau LichtenbergGEBURTSDATUM 21 Februar 1541GEBURTSORT Buchsweiler heute BouxwillerSTERBEDATUM 2 Juni 1599STERBEORT Niederbronn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp V Hanau Lichtenberg amp oldid 238441759