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Philipp II von Hanau Lichtenberg 31 Mai 1462 in Hanau 22 August 1504 in Babenhausen regierte die Grafschaft Hanau Lichtenberg seit 1480 Grabplatte von Philipp II von Hanau Lichtenberg in der Stadtkirche Babenhausen Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit 2 Regierung 3 Reise nach Jerusalem 4 Tod 5 Familie 6 Vorfahren 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 Anmerkungen 11 EinzelnachweiseKindheit BearbeitenPhilipp II wurde am 31 Mai 1462 zwischen 21 und 22 Uhr als zweiter Sohn des Grafen Philipp I des Alteren von Hanau Babenhausen Anm 1 und seiner Frau Anna von Lichtenberg geboren Drei Tage nach der Geburt wurde er in der Marienkirche in Hanau getauft Taufpaten waren Konrad Brelle Abt des Klosters Selbold Wenzel von Cleve und Meze von Gemmingen Witwe des Eberhard Waissen Sein alterer Bruder Johann starb noch als Kind so dass Philipp die Nachfolge antrat Regierung BearbeitenNach dem Tod des Vaters erhob auch sein jungerer Bruder Ludwig Anspruche auf die Herrschaft Die Primogenitur war zwar in den Hanauer Familienstatuten seit dem 14 Jahrhundert verankert das allgemeine Erbrecht sprach aber fur eine Landesteilung Unter Vermittlung des Grafen Philipp I von Hanau Munzenberg kam es innerhalb kurzer Zeit zu einem Ausgleich und Ludwig verzichtete auf seinen Anspruch Kurz darauf begab er sich auf eine Pilgerfahrt ins Heilige Land und starb 1484 auf der Ruckreise Philipp II regierte zunachst in enger Anlehnung an die Kurpfalz die Lehnsherr von Teilen der Grafschaft Hanau Lichtenberg war Philipp II unterstutzte Kurfurst Philipp von der Pfalz bei der Belagerung der Burg Hohengeroldseck Kooperation aber auch Streit bestand mit dem verschwagerten Haus Zweibrucken Bitsch da ein erheblicher Teil der Herrschaft Lichtenberg zunachst gemeinsam regiert wurde Erst 1487 kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen beiden uber das Lichtenberger Erbe Gemeinsam gingen Graf Philipp II und Graf Simon IV Wecker von Zweibrucken Bitsch gegen die Matresse ihres verstorbenen Schwiegervaters Jakob von Lichtenberg Barbel von Ottenheim vor Nach dem Tod Jakobs von Lichtenberg 1480 wurde sie unter dem Vorwurf der Hexerei in der Stadt Hagenau eingekerkert Die beiden verwendeten sich beim Rat der Stadt fur ein Todesurteil Vermutlich ging es darum an das Vermogen der Barbel von Ottenheim zu gelangen Eine andere Moglichkeit ist dass damit in der spannungsreichen Situation im Vorfeld der Bauernkriege ein Bauernopfer gegenuber den Untertanen gebracht werden sollte da die Matresse weitgehenden Einfluss auf die Regierung gehabt hatte und beim Volk verhasst gewesen sein soll Bevor es zu einem Urteil kam verstarb Barbel im Gefangnis die Ursache blieb ungeklart Mit Kurmainz kam es zu einer langeren Auseinandersetzung hinsichtlich der Mainzer Lehen die abschliessend dahingehend beigelegt wurde dass Philipp II die Stadt Klingenberg an Mainz abtrat dafur aber die Halfte von Brumath als Lehen erhielt Philipp nahm an verschiedenen Reichstagen teil deren Hauptpunkt die Gefahr einer turkischen Invasion in Mitteleuropa war Im Landshuter Erbfolgekrieg 1503 1505 zwischen der Kurpfalz und Bayern blieb Philipp neutral nicht aber sein Sohn und designierter Nachfolger Philipp III von Hanau Lichtenberg der sich auf Seiten der Kurpfalz engagierte Landgraf Wilhelm II von Hessen wurde vom deutschen Konig Maximilian I mit der Vollstreckung der Reichsacht gegen die als Landfriedensbrecher eingestufte Kurpfalz und ihre Verbundeten beauftragt Der landliche Bereich des Amtes Babenhausen war bereits verwustet bevor es Philipp II gelang mit Hilfe Maximilians I und der Tatsache dass Babenhausen als bohmisches Lehen mittelbar dem Habsburger gehorte den Feldzug gegen die eigenen Besitzungen einzudammen Die Tatsache dass sein Sohn auf der falschen Seite kampfte rechnete ihm Maximilian nicht an Philipps Residenzstadt Babenhausen blieb so wenigstens verschont Sie erhielt 1503 durch Maximilian I das Privileg einen Jahrmarkt abhalten zu durfen den Nikolausmarkt Reise nach Jerusalem Bearbeiten1491 unternahm Philipp II eine Pilgerfahrt ins Heilige Land Pfingsten weilte er in Venedig In Jerusalem wurde Philipp zum Ritter des Heiligen Grabes geschlagen Zu Beginn des Winters war er wieder zuruck Der Reisebericht des Dietrich von Schachten uber seine Pilgerreise nach Jerusalem erwahnt den Grafen Philipp II von Hanau Lichtenberg mehrmals 1 Tod BearbeitenAufgrund der eigenen schlechten Erfahrungen mit seinem Bruder Ludwig liess er seine Sohne eine Urkunde unterzeichnen dass die Grafschaft Hanau Lichtenberg nach seinem Tod ungeteilt erhalten bleiben sollte eine wie sich zeigte nicht wirklich wirksame Massnahme Graf Philipp II starb am 22 August 1504 zwischen vier und funf Uhr in Babenhausen wo er in der Stadtkirche St Nikolaus beigesetzt wurde Die Grabplatte ist rechts im Chor neben dem Hauptaltar erhalten Familie BearbeitenEr heiratete am 9 September 1480 Anna von Isenburg 1522 wozu ein papstlicher Dispens erforderlich war da sie im vierten Grad miteinander verwandt waren Aus dieser Ehe gingen hervor Philipp III 18 Oktober 1482 15 Mai 1538 Anna 1485 11 Oktober 1559 Nonne im Kloster Marienborn Margaretha 1486 6 August 1560 in Babenhausen Nonne im Kloster Marienborn wegen eines Fehltritts 2 bis zu ihrem Lebensende im Schloss Babenhausen interniert 3 Sie wurde in der Stadtkirche St Nikolaus in Babenhausen beigesetzt Ludwig 5 Oktober 1487 in Buchsweiler 3 Dezember 1553 in Willstatt geistlich Maria ca 1487 Anm 2 vermutlich 1526 Abtissin des Klosters Klarenthal 1512 1525 Amalie Anm 3 7 Juni 1490 in Buchsweiler 11 Marz 1552 in Pfaffenhoffen geistlich begraben in St Adelphi in Neuweiler 4 Reinhard 19 Februar 1494 in Klingenberg 12 Oktober 1537 in Strassburg Kanoniker in Strassburg begraben in St Adelphi Neuweiler 5 Vorfahren BearbeitenAhnentafel des Grafen Philipp II von Hanau LichtenbergUrgrosseltern Ulrich IV von Hanau ca 1330 1380 Elisabeth von Wertheim 1347 1378 Heinrich II von Nassau Beilstein 1412 Katharina von Randerode 1415 Ludwig IV von Lichtenberg 1387 1434 Anna von Baden 1399 1421 Albrecht I von Haus Hohenlohe 1370 1429 Elisabeth 1395 1475 Grosseltern Reinhard II von Hanau 1369 1451 Katharina von Nassau Beilstein 1459 Ludwig V von Lichtenberg 1433 1471 Elisabeth von Hohenlohe 1488 Eltern Philipp I von Hanau Lichtenberg 1417 1480 Anna von Lichtenberg 1442 1474 Philipp II von Hanau LichtenbergSiehe auch BearbeitenHanau Adelsgeschlecht Literatur BearbeitenPaul Frantz L eglise Saint Adelphe Neuwiller les Saverne Neuwiller les Saverne 2020 Ohne ISBN M Goltzene Aus der Geschichte des Amtes Buchsweiler In Pay d Alsace Heft 111 112 S 64 f Hatstein handschriftliche Chronik im Archiv des Hanauer Geschichtsvereins E Haug Gross Arnsburg bei Baerental In Wasgaublick Jg 19 Nr 10 1991 S 364 419 Bernhard Herzog Chronicon Alsatiae Elsasser Chronick unnd aussfuhrliche beschreibung des unteren Elsasses am Rheinstrom Strassburg 1592 J G Lehmann Urkundliche Geschichte der Grafschaft Hanau Lichtenberg im unteren Elsasse 2 Bande o O 1862 ND Pirmasens 1970 Eckhard Meise Bernhard Hundeshagen kein Denkmalschutz im Hanau des fruhen 19 Jahrhunderts In Neues Magazin fur Hanauische Geschichte 2006 S 3 62 Wilhelm Morhardt Hanau alt s in Ehren b halt s Die Grafen von Hanau Lichtenberg in Geschichte und Geschichten Babenhausen einst und jetzt 10 Babenhausen 1984 Reinhold Rohricht Heinrich Meisner Deutsche Pilgerreisen nach dem Heiligen Lande Berlin 1880 Sebastian Scholz Die Inschriften der Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt Dieburg und Gross Gerau Die deutschen Inschriften Band 49 Mainzer Reihe Band 6 Hrsg v der Akademie der Wissenschaften Mainz Wiesbaden 1999 Reinhard Suchier Genealogie des Hanauer Grafenhauses In Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner funfzigjahrigen Jubelfeier am 27 August 1894 Hanau 1894 Georg Wittenberger Stadtlexikon Babenhausen Babenhausen 1995 Ernst Julius Zimmermann Hanau Stadt und Land 3 Auflage Hanau 1919 ND 1978 Weblinks BearbeitenHanau Lichtenberg Philipp II Graf von Hessische Biografie Stand 5 Oktober 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen Bearbeiten Oft auch schon vorgreifend von Hanau Lichtenberg genannt Schatzung aufgrund des Eintrittsalters ins Kloster und ihrer Geschwisterreihe Zu Amalia wird in der Zimmerische Chronik berichtet Amelia von Ebnerstein ward zu Gernspach begraben geschach anno domini 1546 Sie ward zu grab gelegt in einem schwarzen rock das har zu ruck gehengkt und ein gruenen kranz uf Dozumal ist das alt frolin Amalie von Hanow war des alten graf Philipsen schwester und sesshaft zu Newweiler im Wildtpadt gewest hat hierumb nichs gewisst Dieselbig nacht ist dieses frewlis Amalei gaist in aller masen und gestalt wie sie begraben worden zu dem frewlin von Hanow ins Wildpadt kommen hat sich bei irem bet als sie noch gewacht mit frolichem angesicht erzaicht und stillschwigendt ohne ainich gebolder widerumb abgeschaiden als ob es ir gnaden wellte Vollstandiger Text Zimmerische Chronik Band 3 S 440 f wikisource Einzelnachweise Bearbeiten Abgedruckt bei Rohricht Meisner S 162 ff Nur Wittenberger S 92 spricht explizit von einer Schwangerschaft Morhardt S 34 Frantz L eglise S 38 Frantz L eglise S 38 VorgangerAmtNachfolgerPhilipp I der AltereGraf von Hanau Lichtenberg 1480 1504Philipp III Normdaten Person GND 1034404156 lobid OGND AKS VIAF 303094810 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Philipp II ALTERNATIVNAMEN Hanau Lichtenberg Philipp vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Adliger Graf von Hanau LichtenbergGEBURTSDATUM 31 Mai 1462GEBURTSORT HanauSTERBEDATUM 22 August 1504STERBEORT Babenhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp II Hanau Lichtenberg amp oldid 238441962