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Die Burg Hohengeroldseck ist die Ruine einer Hohenburg auf 523 9 m u NHN im Schwarzwald Sie liegt auf einer Anhohe zwischen dem Kinzigtal und dem Schuttertal im Ortsteil Schonberg der Gemeinde Seelbach im Ortenaukreis in Baden Wurttemberg Die Burg war Stammsitz der Herren von Geroldseck Auf einer Spornkuppe 1 700 Meter nordlich befindet sich die Ruine der Burg Alt Geroldseck Burg HohengeroldseckBurgruine HohengeroldseckBurgruine HohengeroldseckStaat DeutschlandOrt Seelbach SchonbergEntstehungszeit 1240 bis 1250Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung FreiadligeGeographische Lage 48 20 N 7 59 O 48 3325 7 980278 523 9 Koordinaten 48 19 57 N 7 58 49 OHohenlage 523 9 m u NHNBurg Hohengeroldseck Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Herren von Geroldseck 1 2 Der Graf von Cronberg 1636 1692 1 3 Die Grafen von der Leyen seit 1697 2 Historische Darstellungen der Burg 3 Erhaltung der Burgruine 4 Anlage 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Herren von Geroldseck Bearbeiten nbsp Wappen von GeroldseckDie Burg wurde in den Jahren 1240 bis 1250 auf dem Schonberg von Walter I von Geroldseck als Stammburg der Herren von Geroldseck erbaut und bildete zwischen der Landesteilung 1277 und dem Ende der Geroldsecker Herrschaft 1634 den Mittelpunkt der Oberen Herrschaft Hohengeroldseck Das Gebiet der oberen Ortenau war ab 1277 in der Hand der Nachkommen Walters von Geroldseck und umfasste die Herrschaften Lahr Mahlberg Schiltach sowie Kloster Schuttern Kloster Ettenheimmunster und Kloster Wittichen Ebenfalls im Besitz der Herren von Geroldseck war die Landvogtei zu beiden Seiten des Rheins von Basel bis Seltz Fur 30 000 Gulden kaufte Markgraf Jakob I von Baden 1442 von den Nachkommen Walters von Geroldseck die Halfte der Herrschaft Lahr und Mahlberg 1473 belagerten die Strassburger erfolglos die Burg 1486 wurde die Burg von Pfalzgraf Philipp erobert und blieb bis 1534 bei der Kurpfalz Der kurpfalzische Geschutzmeister Martin Merz leitete 1486 die sechs Wochen andauernde Beschiessung 1599 verlegten die Geroldsecker ihre Residenz in das zum Renaissanceschloss umgebaute Schloss Dautenstein im nahen Seelbach Der Graf von Cronberg 1636 1692 Bearbeiten nbsp Wappen des Grafen zu Cronberg und HohengeroldseckAnna Maria von Hohengeroldseck 1649 war nach dem Tod ihres Vaters Jakob von Hohengeroldseck 1634 die einzige Erbin derer von Geroldseck 1644 wurde sie mit Markgraf Friedrich V von Baden Durlach verheiratet Die Habsburger betrachteten die ganze Herrschaft Hohengeroldseck als an sie zuruckgefallenes Lehen Kaiser Ferdinand II ignorierte die Anspruche der Erbin auf darin enthaltenes Allodialgut und hatte die Burg bereits fruhzeitig dem jungen und militarisch erfolgreichen Reichsgrafen Adam Philipp XI von Cronberg zugesichert erstmals 1620 1630 dann als Exspektanz als absehbar war dass Jakob von Hohengeroldseck ohne mannlichen Erben sterben wurde Adam Philipp starb aber ebenfalls 1634 auf einem Feldzug und so wurde 1636 sein noch unmundiger Sohn Kraft Adolf Otto von Cronberg 1629 1692 1 2 mit Burg und Herrschaft belehnt Ottos Mutter Margarethe Sidonia von Daun Grafin von Falkenstein handelte fur ihren Sohn 1650 wurde Kraft Adolf Otto fur mundig erklart und ubernahm selbst die Herrschaft 1653 heiratete er Maria Franziska von Oettingen Baldern 3 die der Ehe allerdings 1662 entkam Dem Grafen gelang es durch eine Hinhaltetaktik die Gerichte von einer Zuweisung des Allodialgutes an die Markgrafen von Baden Durlach abzuhalten Daruber hinaus begann er auch noch einen Streit mit der unter baden durlachischer Pfandherrschaft stehenden Herrschaft Lahr um die Landeshoheit uber die zwischen Kuhbach und Lahr stehende Sagemuhle Die Burg wurde im Pfalzischen Erbfolgekrieg im Januar 1689 von franzosischen Truppen zerstort Der zweite und letzte Graf von Cronberg dessen vier eheliche Kinder schon vor seinem eigenen Tod 1692 gestorben waren hatte selbst keine legitimen Erben 1 Die Grafen von der Leyen seit 1697 Bearbeiten nbsp Wappen von der LeyenNach dem Tod des Grafen von Cronberg liess Markgraf Friedrich Magnus den von seinem Grossvater Friedrich V ererbten Anspruch auf die Herrschaft Hohengeroldseck wieder aufleben Er nahm ein halbes Jahr nach dem Tod des Cronbergers die Herrschaft in Besitz 1695 erhob Karl Kasper Franz von der Leyen seinerseits Anspruche auf die Herrschaft da die Habsburger ihm wiederum im Hinblick auf die fehlenden Erben des Lehenstragers Kraft Adolf Otto Graf von und zu Cronberg bereits Zusagen fur dessen Nachfolge gemacht hatten obwohl die badischen Anspruche und deren rechtlicher Bestand bekannt waren Der osterreichische Landvogt in der Ortenau Karl II von Neveu liess am 16 April 1697 ein 300 Mann starkes Militarkontingent einrucken das die badischen Wappen entfernte Schloss Dautenstein gewaltsam einnahm und die badischen Beamten vertrieb 4 Von der Bevolkerung wurde verlangt dass sie Karl Kasper von der Leyen huldigten Seitdem gehort die Burgruine dem Geschlecht der von der Leyen Sie war ausserdem von 1711 bis 1806 Bestandteil der Grafschaft Hohengeroldseck und von 1806 bis 1813 des Furstentums von der Leyen Historische Darstellungen der Burg BearbeitenDie Darstellung von Grimmelshausen aus dem Jahr 1645 galt lange als alteste bekannte Darstellung 2001 wurde die Hypothese publiziert dass eine Darstellung im Kriegsbuch des Philipp Munch 5 von 1496 die Burg Hohengeroldseck wahrend der Belagerung durch Philipp den Aufrichtigen im Jahre 1486 zeigt 6 historische Darstellungen der Burg nbsp Die Strassburger belagern die Burg Geroldseck 1473 nbsp Burg Hohengeroldseck 1486 wahrend der Belagerung durch Philipp den Aufrichtigen nbsp Burg Hohengeroldseck 1604 nach Johan Petter Muller nbsp Burg Hohengeroldseck 1645 nach Grimmelshausen Erhaltung der Burgruine BearbeitenDie Ruine Hohengeroldseck ist heute Eigentum der Rechtsnachfolger der Herren von Geroldseck der Fursten von der Leyen und wird seit 1958 vom Verein zur Erhaltung der Burgruine Hohengeroldseck e V betreut Erste Instandhaltungsmassnahmen erfolgten bereits 1883 Zu Beginn der 1950er Jahre wurde eine neue Wendeltreppe in den Turm des hinteren Palas eingebaut 7 Die Burgruine wurde 2005 vom Landesverein Badische Heimat als Kulturerbe des Landes benannt und von der Denkmalstiftung Baden Wurttemberg zum Denkmal des Monats Juni 2010 ernannt 2011 und 2013 wurde sie umfangreich restauriert Die Sanierungskosten betrugen seit 1996 etwa 825 000 Anlage Bearbeiten nbsp Ehemaliger oder geplanter Grundriss der Burg Hohengeroldseck nach einem Plan der Neubefestigung von 1693 8 laut Otto Piper sind aber 1895 oder 1912 keine Reste von Bastionen mehr sichtbar gewesen nbsp Sudansicht der Burg mit Blick auf das Hauptgebaude nbsp Innenansicht September 2019Die Burg von der die ca 10 Meter hohen Aussenmauern Unterburg sowie das Hauptgebaude Oberburg erhalten sind stellt den Typus der turmlosen Turmhausburg dar und bildet vor allem vom Kinzigtal her einen markanten Blickfang Die Burg hatte ohne die Vorwerke eine Ausdehnung von 95 auf 50 Metern Die Ringmauer hatte einen Wehrgang mit Schiessscharten und war 2 10 Meter stark Die beiden auf einem Porphyrfelsen errichteten Hauptgebaude waren etwa 50 Meter lang und maximal 20 Meter breit Sie waren durch einen Hof getrennt Die Fassade des Ritterhauses eines viergeschossigen Palas ist noch weitgehend erhalten Im zweiten Obergeschoss befand sich ein 80 Quadratmeter grosser Rittersaal Literatur BearbeitenMartin Zeiller Geroltzeck In Matthaus Merian Hrsg Topographia Sueviae Topographia Germaniae Band 2 1 Auflage Matthaeus Merian Frankfurt am Main 1643 S 79 Volltext Wikisource Maximilian von Ring Ursprung von Hohengeroldseck In August Schnezler Hrsg Badisches Sagen Buch Band II Creuzbauer und Kaspe Karlsruhe 1846 S 6 7 Volltext Wikisource Christoph Buhler Die Herrschaft Geroldseck Studien zu ihrer Entstehung ihrer Zusammensetzung und zur Familiengeschichte der Geroldsecker im Mittelalter Veroffentlichung der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B Forschungen Band 96 Kohlhammer Stuttgart 1981 ISBN 3 17 005147 4 buehler hd de Arthur Hauptmann Burgen einst und jetzt Burgen und Burgruinen in Sudbaden und angrenzenden Gebieten Band 2 Verlag Sudkurier Konstanz 1987 ISBN 3 87799 075 4 S 35 38 Thomas Foerster Die Eroberung der Burg Hohengeroldseck 1486 In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins 152 2004 S 165 187 Franz Xaver Steinhart Die Burgruine Hohengeroldseck In Die Ortenau Zeitschrift des Historischen Vereins fur Mittelbaden 21 Heft Burgen und Schlosser Mittelbadens 1934 S 337 383 Digitalisat der UB Freiburg Karl List Die Burg Hohengeroldseck In Hugo Schneider Hrsg Burgen und Schlosser in Mittelbaden Die Ortenau Zeitschrift des Historischen Vereins fur Mittelbaden Band 64 Verlag des Historischen Vereins fur Mittelbaden Offenburg 1984 S 323 335 Digitalisat der UB Freiburg Oskar Kohler Geroldseck unter den Herren von Cronberg und von der Leyen und das Ende der Herrschaft In Die Ortenau 43 Jahresband 1963 S 72 97 Digitalisat der UB Freiburg Franz Xaver Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Band 7 Kreis Offenburg Tubingen 1908 S 106 121 Digitalisat der UB Heidelberg Alfred Siefert Die rechtsrheinische Nachbarin der Hohkonigsburg im Elsass Burg Hohengeroldseck in der Ortenau In Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen Hrsg Der Burgwart Mitteilungsblatt der Deutschen Burgenvereinigung e V zum Schutze Historischer Wehrbauten Schlosser und Wohnbauten Band 2 1900 1901 S 25 30 Digitalisat der UB Heidelberg Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hohengeroldseck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Geroldseck in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Homepage des Vereins zur Erhaltung der Burgruine Hohengeroldseck Geroldsecker Land bei landeskunde online de Das Schloss Hohen Geroldseck bey Lahr bei leo bw de Burg Hohengeroldseck bei badischewanderungen de tl Hohengeroldseck bei schloesser bawue de tl Geroldseck bei landesarchiv bw de Burg Hohengeroldseck bei burgenarchiv de 3D Modell der Burgruine Hohengeroldseck bei sketchfab comEinzelnachweise Bearbeiten a b Nassauische Annalen Jahrbuch des Vereins fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung Band 98 Wiesbaden 1987 S 310 Digitalisat Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Drei Bande Carl Winter s Universitatsbuchhandlung Heidelberg 1898 1919 Hier Band 2 S 386 Digitalisat der UB Heidelberg Siehe Kohler S 72 73 Johann Christian Sachs Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggravlichen altfurstlichen Hauses Baden Vierter Theil Lotter Carlsruhe 1770 S 582 584 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Digitalisat der UB Heidelberg Siehe Heiko Wagner Odenwald oder Ortenau die alteste Darstellung der Burg Hohengeroldseck In Die Ortenau 81 Jahresband 2001 S 649 657 Siehe EBIDAT Otto Piper Burgenkunde Bauwesen und Geschichte der Burgen Nachdruck der Ausgabe 1912 Weltbild Buchverlag Munchen 1992 Ausbau der Burg Hohengeroldseck 1693 Bild 617 auf S 615 ISBN 3 89350 554 7 Normdaten Geografikum GND 7833539 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Hohengeroldseck amp oldid 239060232