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Die Grafschaft Hohengeroldseck war eine Grafschaft des Heiligen Romischen Reiches deutscher Nation die durch das Geschlecht von der Leyen beherrscht wurde Die Grafschaft existierte von 1711 bis zum Ende des Reiches 1806 Von 1806 bis 1813 war das Territorium als Furstentum von der Leyen Mitglied des Rheinbundes Das Vorgangerterritorium die Herrschaft Hohengeroldseck wurde vom Adelsgeschlecht Geroldseck beherrscht Territorium im Heiligen Romischen ReichGrafschaft HohengeroldseckWappenKarteAlternativnamen Reichsherrschaft HohengeroldseckEntstanden aus Herrschaft HohengeroldseckHerrscher Regierung GrafHeutige Region en DE BWReichstag 1 Kuriatsstimme auf der schwabischen GrafenbankReichskreis Schwabischer ReichskreisKreistag 1 Kuriatsstimme auf der GrafenbankHauptstadte Residenzen SeelbachDynastien von der LeyenKonfession Religionen romisch katholischSprache n deutschFlache 126 km Einwohner 4 500 1800 Aufgegangen in Furstentum von der Leyen 1806 Grossherzogtum Baden 1819 Siehe auch Herren von Geroldseck Inhaltsverzeichnis 1 Territorium 2 Geschichte 3 Liste der Reichsgrafen von Hohengeroldseck 4 Wirtschaft 5 Orte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseTerritorium BearbeitenDie Grafschaft lag bei Lahr im Schwarzwald und bestand aus dem Hauptort Seelbach der Burg Hohengeroldseck sowie den unten aufgefuhrten Dorfern Sie umfasste 126 km mit um 1800 circa 4 500 Einwohnern Die Grafschaft gehorte zum Schwabischen Reichskreis Die Grafschaft grenzte im Norden an die Gebiete der Reichsstadte Gengenbach und Zell am Harmersbach und im Osten an das Furstentum Furstenberg Im Suden waren die Markgrafschaft Hochberg und das Amt Ettenheim des Hochstifts Strassburg die Nachbarn und im Westen lagen die nassauische Herrschaft Lahr und die baden badische Herrschaft Mahlberg 1 Geschichte BearbeitenBurg Hohengeroldseck nbsp Burg Hohengeroldseck 1486 wahrend der Belagerung durch Philipp den Aufrichtigen nbsp Burg Hohengeroldseck 1645 nach Grimmelshausen nbsp Ruine von Burg HohengeroldseckSeit dem Beginn des 12 Jahrhunderts lassen sich in der Ortenau die Herren von Geroldseck nachweisen Nach dem Tod des Herren Walther von Geroldseck 1277 kam es infolge von Erbstreitigkeiten zu Teilungen 1426 fiel das Gebiet der Linie Lahr Mahlberg an die Grafen von Moers Saarwerden und gelangte bis 1497 an Baden Die Gebiete Heinrichs von Geroldseck der sich auf Grund seiner Ehe mit Agnes von Veldenz forthin selbst Graf von Veldenz nannte kamen 1504 unter osterreichische Lehensherrschaft Anna Maria von Hohen Geroldseck 1649 war nach dem Tod ihres Vaters Jakob von Hohen Geroldseck 1634 die einzige Erbin derer von Geroldseck Die Habsburger betrachteten die ganze Herrschaft Hohengeroldseck als an sie zuruckgefallenes Lehen und ignorierten die Anspruche der Erbin auf darin enthaltenes Allodialgut der Kaiser belehnte nun den jungen Reichsgrafen Adam Philipp XI von Cronberg mit der Herrschaft dieser starb aber ebenfalls bereits 1634 auf einem Feldzug in Bayern und sein minderjahriger Sohn Kraft Adolf Otto 1629 1692 konnte seine Anspruche erst Jahre spater geltend machen Anna Maria heiratete 1644 den Markgrafen von Baden Durlach Friedrich V In Artikel IV 27 des Friedensvertrages von Osnabruck 2 wurde festgelegt dass Anna Maria die von ihr beanspruchten Guter bei Vorlage echter Urkunden herausgegeben werden sollten Anna Maria setzte Friedrich als ihren Erben ein aber auch er konnte bis an sein Lebensende nicht in den Besitz des geerbten Allodialgutes kommen da die Habsburger und der von ihnen belehnte Kraft Adolf Otto immer wieder die Ausfuhrung der Vertragsbestimmung hinausschoben und neue Rechtsmittel einlegten 1692 starb mit Kraft Adolf Otto allerdings die reichsgrafliche Linie von Cronberg im Mannesstamm aus da nur die unehelichen Kinder Krafts das Erwachsenenalter erreichten Nun wurde nach einem erfolglosen Versuch des Markgrafen von Baden Friedrich VII Magnus das Gebiet zu annektieren 1692 1697 Hohengeroldseck seit 1697 als habsburgisches Lehen durch das Geschlecht von der Leyen beherrscht 1711 erlangte es die Reichsgrafenwurde und wurden in das schwabische Reichsgrafenkollegium aufgenommen Die Herrschaft wurde zur Reichsherrschaft mit Sitz und Stimme im Reichstag Dank der Verwandtschaft mit Erzkanzler Dalberg blieb Hohengeroldseck in napoleonischer Zeit zunachst unabhangig allerdings erfuhr das Gebiet auch keine Vergrosserung Inzwischen vollstandig von badischem Territorium umgeben wurde Hohengeroldseck 1806 unter Philipp Franz als Furstentum von der Leyen kleinstes Mitglied des Rheinbunds Nach der Volkerschlacht bei Leipzig trat Furst Philipp der seit Jahren in Paris lebte der Koalition unter Fuhrung Preussens Russlands und Osterreichs nicht bei Deshalb wurde Hohengeroldseck am 12 Dezember 1813 als herrenloses Land eingezogen und unter die Verwaltung der Siegermachte gestellt Als Furst Philipp sich spater um einen Beitritt zur Koalition bemuhte wurde ihm dies nun verwehrt Durch den Wiener Kongress gelangte Hohengeroldseck zunachst 1815 an Osterreich Auf dem Aachener Kongress 1818 gelangte es durch Gebietsaustausch an das Grossherzogtum Baden Baden erhielt Hohengeroldseck dafur trat es das Amt Steinfeld an Osterreich ab das es wiederum dem Konigreich Bayern uberliess Die Ubergabe Hohengeroldsecks an Baden erfolgte am 25 November 1819 3 Das Gebiet wurde zunachst als Provisorisches Amt Hohengeroldseck verwaltet bis es am 1 Marz 1831 dem Amt Lahr zugeschlagen wurde Liste der Reichsgrafen von Hohengeroldseck BearbeitenRegierungszeit Name Geboren Gestorben Abstammung1705 1739 Karl Kaspar 19 Juli 1655 30 November 1739 Freiherren von der Leyen Adendorf1739 1760 Friedrich Ferdinand 7 Januar 1709 16 Februar 1760 Sohn des vorigen1760 1775 Franz Karl 26 August 1736 26 September 1775 Sohn des vorigen1775 1806 13 Philipp Franz 1 August 1766 23 November 1829 Sohn des vorigenDa Philipp Franz beim Tode seines Vaters 1775 erst 9 Jahre alt war ubernahm seine Mutter Marianne von der Leyen von 1775 bis 1793 die Regentschaft Wirtschaft BearbeitenIn der Grafschaft wurde Obst und Ackerbau betrieben In der Viehwirtschaft standen die Schweine im Vordergrund Im Weiler Geroldseck 4 gab es eine Bleigrube und in Emersbach 5 gab es Silberbergbau in der St Lendlins Grube 6 Orte BearbeitenGemeinde Anmerkungen Wappen 7 Seelbach 8 Hauptort der Grafschaft mit etwa 500 Einwohnern um 1800 9 mit Schloss Dautenstein und Burg Seelbach sowie Litschental 10 und Steinbach der heutige Ortsteil Wittelbach gehorte nicht zur Grafschaft nbsp Kuhbach 11 mit Brudertal 12 nbsp Prinzbach 13 mit Emersbach 14 nbsp Reichenbach 15 mit Eichberg 16 Gereut Giesenhof Langeck Poche Schindelhofe nbsp Schonberg 17 nbsp Schuttertal 18 nbsp Siehe auch BearbeitenTerritoriale Besonderheiten in Sudwestdeutschland nach 1810Literatur BearbeitenGerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien und reichsunmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart 5 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 1995 ISBN 3 406 39858 8 S 196 f Johannes Jacobus Reinhard Pragmatische Geschichte des Hauses Geroldseck wie auch derer Reichsherrschaften Hohengeroldseck Lahr und Mahlberg in Schwaben Frankfurt Leipzig 1766 Google Digitalisat Christoph Buhler Geroldseck mit Lahr Mahlberg In Meinrad Schaab Hansmartin Schwarzmaier Hrsg u a Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 Die Territorien im alten Reich Hrsg im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Klett Cotta Stuttgart 1995 ISBN 3 608 91466 8 S 412 416 Oskar Kohler Geroldseck unter den Herren von Cronberg und von der Leyen und das Ende der Herrschaft In Die Ortenau 43 Jahresband 1963 S 72 97 ub uni freiburg de Friedrich Facius Hohengeroldseck ein Schwarzwalder Territorium in der hoheren Politik 1603 1831 In Schau ins Land Band 90 1972 S 61 79 online bei der UB Freiburg Philipp Ludwig Hermann Roder Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Schwaben Ulm 1800 Band 1 Google Digitalisat Band 2 Google DigitalisatEinzelnachweise Bearbeiten Phillip Ludwig Hermann Roder Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Schwaben Ulm 1800 Band 1 Sp 702 Friedensvertrag im Internet Portal Westfalische Geschichte s Kohler S 97 Eintrag auf Landeskunde entdecken online leobw Eintrag auf Landeskunde entdecken online leobw Phillip Ludwig Hermann Roder Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Schwaben Ulm 1800 Band 1 Sp 702 704 alte Wappen es werden nicht die Wappen der neuen Einheitsgemeinden verwendet Seelbach Landeskunde entdecken online leobw Phillip Ludwig Hermann Roder Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Schwaben Ulm 1801 Band 2 Sp 684 685 Litschental Landeskunde entdecken online leobw Kuhbach Landeskunde entdecken online leobw Brudertal Landeskunde entdecken online leobw Prinzbach Landeskunde entdecken online leobw Eintrag auf Landeskunde entdecken online leobw Reichenbach Landeskunde entdecken online leobw Eichberg Landeskunde entdecken online 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