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Philipp Franz Wilhelm Ignaz Reichsgraf und Furst von der Leyen und zu Hohengeroldseck 1 August 1766 in Koblenz 23 November 1829 in Koln war der erste Furst von der Leyen Am 12 Juli 1806 nahm Graf Philipp Franz von der Leyen den Furstentitel an Von 1806 bis 1815 war er Souveran des Furstentums von der Leyen im Rheinbund Philipp von der Leyen und zu Hohengeroldseck Heinrich Friedrich Fuger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Buste von Karol Badyna nbsp Grab des 1829 verstorbenen Philipp von der Leyen an der Nordseite der katholischen Ortskirche St Johannes Apostel in GondorfPhilipp Franz war der Sohn des Reichsgrafen Franz Karl von der Leyen 1736 1775 und dessen Gemahlin Marianne geborene von Dalberg und damit ein Neffe des spateren Furstprimas des Rheinbundes Karl Theodor von Dalberg Als der Vater Franz Karl 1775 starb ubernahm die dreissigjahrige Mutter Marianne die Obervormundschaft uber Philipp und regierte die Reichsgrafschaft bis 1791 von Blieskastel aus 1781 wurde Graf Philipp Mitglied der wissenschaftlichen Akademie von Erfurt Er heiratete am 15 Mai 1788 in Pommersfelden Grafin Sophia Theresia von Schonborn Buchheim 15 August 1772 in Mainz bei einem Brand am 4 Juli 1810 in Paris Tochter von Graf Erwein von Schonborn Buchheim und Grafin Maria Anna von Stadion Warthausen und Thannhausen 1794 fluchtete die Familie vor den franzosischen Revolutionstruppen auf die rechte Rheinseite und lebte bei Frankfurt am Main 1795 und 1798 beschreibt Graf Philipp einen fast unbeschreiblichen Schaden welcher mir durch die feindliche Occupation meiner zum Reich gehorigen Besitzungen angezeigt Er bezifferte gegenuber der Reichsverwaltung in Regensburg seine Geldwertverluste aus den Jahren 1792 bis 1796 mit 1 823 405 Florin In der Schadensaufstellung werden u a die verlorenen Pachtertrage aus acht linksrheinischen Herrschaften und neun linksrheinischen Kellereien aufgefuhrt 1 Nach dem Frieden von Luneville 1801 waren die linksrheinischen Guter des Grafen von der Leyen von der franzosischen Regierung sequestriert worden Der Regensburger Reichstag entschied den Grafen nicht zu entschadigen da er sich nicht an den Kriegskosten des Reichskriegs der Ersten Koalition beteiligt hatte Der Bruder seiner Mutter Reichskanzler Karl Theodor von Dalberg der seit 1803 mit Napoleon personlich in das Reich betreffenden Verhandlungen stand setzte sich in mehreren Gesuchen fur seinen Neffen beim franzosischen Kaiser ein Der verfugte am 10 Mai 1804 aus Achtung und besonderer Zuneigung fur den werten Onkel eine Aufhebung des Sequesters und gab ihm nach eigenen Worten Guter im Wert von funf Millionen Francs auf dem linken Rheinufer zuruck Weitere Entschadigungswunsche wurden von Reichsgraf von der Leyen und einem anderen Neffen Dalbergs in Paris an den Kaiser gerichtet Zur Kompensation ihrer bisherigen Verluste wunschten sie 1806 die Finanzertrage aus dem inzwischen preussischen Eichsfeld das nach dem Sieg uber Preussen von Napoleon besetzt worden war Von der Leyen wurde stattdessen zum souveranen Fursten in dem mit Napoleon alliierten Rheinbund erhoben 1807 versuchte von der Leyen in Paris erneut statt des Eichsfelds wenigstens Erfurt und Teile der alten Grafschaft Hanau zu bekommen Napoleon soll sich uber die Unersatterlichkeit des Fursten bei Dalberg beschwert haben aber er wies 1808 anlasslich des Erfurter Furstentags 200 000 Francs zu 2 Nach Napoleons Ende erledigt der Wiener Kongress die Souveranitat von der Leyens und stellt die Herrschaft Hohengeroldseck unter habsburgische Landeshoheit und 1819 unter grossherzoglich badische 1825 erhielt Furst von der Leyen durch Bundestagsbeschluss das Pradikat Durchlaucht fur den jeweils Erstgeborenen Primogenitur 3 Philipp wurde auf dem kleinen Kirchhof uber der Burg Gondorf in Kobern Gondorf begraben 4 Seine von dem polnischen Bildhauer Karol Badyna geschaffene Bronzebuste steht seit 2002 dort vor der Vorburg des Leyen schen Stammsitzes Nachkommen BearbeitenMit seiner Gemahlin Sophia Theresia Grafin von Schonborn Buchheim hatte er zwei Kinder Prinzessin Amalie 1789 1870 1810 Comte Louis de Tascher de La Pagerie Cousin von Kaiserin Josephine Eine vorher geplante Ehe mit einem Neffen von Napoleons Aussenminister Talleyrand kam nicht zustande 2 Furst Erwein I 1798 1879 1818 Grafin Sophie von Schonborn Buchheim 1798 1876 nbsp Brand in der osterreichischen Botschaft in Paris am 4 Juli 1810Furstin Sophia Theresia starb am 4 Juli 1810 in Paris bei einem Brand wahrend eines Balls in der osterreichischen Botschaft in Paris dem Hotel de Montesson 5 in der Rue de Montblanc den der osterreichische Botschafter Prinz Karl Schwarzenberg kurz nach der Heirat Napoleons I mit Marie Louise von Osterreich zu deren Ehren und in deren Anwesenheit gegeben hatte Der in den Garten hinein errichtete provisorische Tanzsaal aus Holzwanden uberzogen mit Wachsleinwand fing Feuer und loste eine Massenflucht aus unter der die holzernen Treppenstufen einbrachen Menschen niedergetreten wurden und hinabsturzten Der Brand dessen Loschung Kaiser Napoleon selbst leitete kostete zwanzig Personen das Leben darunter auch die Furstin Pauline Schwarzenberg geb Prinzessin von Arenberg Gemahlin des Fursten Joseph Schwarzenberg des alteren Bruders des Botschafters 6 Der Brand veranlasste den Kaiser zu einer vollstandigen Neuorganisation der Feuerwehr Corps des gardes pompes der heutigen Brigade des Sapeurs Pompiers de Paris Literatur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Walter v Hueck Furstliche Hauser Band X Limburg a d Lahn 1978 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Furstlichen Hauser 178 Jahrgang Gotha 1941 Konrad M Farber Kaiser und Erzkanzler Carl von Dalberg und Napoleon Regensburg 1994 ISBN 3 927529 51 6Einzelnachweise Bearbeiten Schreiben des Reichsgrafen Philipp von der Leyen und Hohengeroldseck an die Reichsversammlung zu Regensburg 1798 Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek a b Konrad M Farber Kaiser und Erzkanzler Carl von Dalberg und Napoleon Regensburg 1994 ISBN 3 927529 51 6 S 78 ff Genealogisches Handbuch des Adels Walter v Hueck Furstliche Hauser Band X Limburg a d Lahn 1978 S 271 Otto von Czarnowsky Die Mosel und ihre nachste Umgebung von Metz bis Coblenz Koblenz 1841 S 242 Online bei Google Books Siehe Hotel de Montesson frz Artikel Nora Fugger Im Glanz der Kaiserzeit 2 Auflage Amalthea Wien 1980 ISBN 3 85002 132 7 S 105 106Weblinks BearbeitenDescendants of Ludwig von Fleckenstein Memento vom 18 Marz 2008 im Internet Archive Leyen Philipp I Franz Wilhelm Ignaz von der in der Datenbank Saarland Biografien Biografie Memento vom 9 Dezember 2008 im Internet Archive Schreiben des Reichsgrafen Philipp von der Leyen und Hohengeroldseck an die Reichsversammlung zu Regensburg 1798 Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek Schreiben des Reichsgrafen Philipp von der Leyen und Hohengeroldseck an die Reichsversammlung zu Regensburg 1795 Online bei Google BooksVorgangerAmtNachfolgerFranz KarlReichsgraf von Hohengeroldseck 1775 1806 1775 1793 Marianne von der Leyen als Regentin er selbst als Furst des Furstentums von der Leyen bis 1815Normdaten Person GND 137835264 lobid OGND AKS VIAF 86011724 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leyen Philipp von derALTERNATIVNAMEN Leyen und zu Hohengeroldseck Philipp Franz Wilhelm Ignaz Furst von derKURZBESCHREIBUNG erster Furst von der LeyenGEBURTSDATUM 1 August 1766GEBURTSORT KoblenzSTERBEDATUM 23 November 1829STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp von der Leyen 1766 1829 amp oldid 230813774