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Graf Johann Reinhard I von Hanau Lichtenberg 13 Februar 1569 in Bitsch 19 November 1625 in Lichtenberg regierte die Grafschaft von 1599 bis 1625 Silbermunze Johann Reinhards I von Hanau Lichtenberg Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Jugend 2 Regierung 3 Tod 4 Familie 5 Vorfahren 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseKindheit und Jugend BearbeitenEr stammte aus dem Adelsgeschlecht Hanau Johann Reinhard I war der Sohn des Grafen Philipp V von Hanau Lichtenberg 1541 1599 und dessen erster Frau Pfalzgrafin Ludovica Margaretha von Zweibrucken Bitsch 1540 1569 Johann Reinhard I wurde am 28 Februar 1569 in Bitsch getauft 1 Regierung Bearbeiten nbsp Postkarte mit der Buchsweiler Lateinschule und dem Bildnis Johann Reinhards Mit dem Herzog von Lothringen wurde in einem Streit der seit 1572 um das Erbe von Zweibrucken Bitsch vor dem Reichskammergericht gefuhrt wurde zwischen 1604 und 1606 ein Kompromiss gefunden Streitgegenstand waren die beiden lothringischen Lehen die Grafschaft Bitsch und das Amt Lemberg Der Kompromiss beinhaltete eine Teilung Die Grafschaft Bitsch fiel an Lothringen zuruck und das Amt Lemberg wurde Hanau Lichtenberg zugeschlagen Das war inhaltlich vernunftig da es in etwa den konfessionellen Gegebenheiten der Territorien entsprach Mit der Grafschaft Isenburg verglich Johann Reinhard I sich hinsichtlich streitiger Rechte in der Dreieich Unter seiner Regierung wurde 1612 in der Residenzstadt Buchsweiler eine Lateinschule das protestantische Gymnasium gegrundet das bis 1792 bestand Es stellte das Pendant zur Hohen Landesschule in Hanau im Landesteil Hanau Munzenberg dar Ein Jahr spater wurde eine Schulordnung fur die Grafschaft erlassen Ebenfalls 1613 folgte der Neubau der Stadtkirche in Buchsweiler Mit dem Regenten des anderen Familienzweigs Graf Philipp Ludwig II von Hanau Munzenberg schloss Johann Reinhard I 1610 erneuert 1618 einen Erbvertrag bestatigt durch Kaiser Rudolf II auf Gegenseitigkeit damit die Landesteile auf jedem Fall dem Gesamthaus erhalten blieben Damals sah es so aus als profitiere davon eher Hanau Munzenberg wo es mehrere mannliche Familienmitglieder gab im Gegensatz zu Hanau Lichtenberg wo nur ein Erbe vorhanden war Eventuell stehen relativ grosszugige Kredite seitens Hanau Munzenberg an Johann Reinhard I im Zusammenhang mit dem Abschluss des Vertrages Er brauchte viel Geld da er eine grosszugige Hofhaltung fuhrte Der Erbfall trat dann unter seinem Enkel Friedrich Casimir 1642 tatsachlich ein Aber anders als bei Vertragsabschluss erwartet erbte der Hanau Lichtenberger die Grafschaft Hanau Munzenberg An den Kronungsfeierlichkeiten des Kaisers Matthias 1612 und der Wahl Kaiser Ferdinands 1619 nahm Johann Reinhard I ebenfalls teil Im Dreissigjahrigen Krieg ab 1618 litt auch die Grafschaft Hanau Lichtenberg mit ihrer Lage in der Nahe der Kurpfalz an den Heerstrassen im Rheintal und dem deutsch franzosischen Grenzgebiet Graf Johann Reinhard I versuchte seine Lande durch strenge Neutralitat zu schutzen Dem war aber nur teilweise Erfolg beschieden Am schwersten traf es das Amt Babenhausen Mehrfach von unterschiedlichen Kriegsparteien besetzt waren seine Dorfer schon in den ersten Kriegsjahren verwustet die Bewohner geflohen allein 2500 in die Stadt Babenhausen wo daraufhin die Pest ausbrach Auch die rechtsrheinisch am Oberrhein gelegenen Teile der Grafschaft wurden im Laufe des Kriegs schwer geschadigt Die Gebiete im Unterelsass dagegen traf es nicht so schwer Gegen eine Zahlung von 100 000 Gulden erkaufte Johann Reinhard I Schutz fur diese Landesteile Graf Johann Reinhard I eroffnete in Willstatt eine Heckenmunze eine Munzpragestatte die unterwertige Munzen in Umlauf brachte Mit diesem Betrug erwirtschaftete er erhebliche Gewinne Allein 1621 22 liess er 110 Zentner Silber in Munzen pragen und erwirtschaftete daraus einen Schlagschatz von mehr als 70 000 Gulden 2 Tod BearbeitenJohann Reinhard I starb am 19 November 1625 in Lichtenberg im Unterelsass und wurde dort auch begraben Johann Reinhard I besuchte die Universitat Strassburg und absolvierte eine Kavalierstour durch Frankreich Italien die Niederlande und England Nach seiner Hochzeit wurde ihm das Schloss Babenhausen als Residenz zugewiesen Das Langhaus der dortigen Stadtkirche St Nikolaus liess er ausgestalten und ausmalen Er war historisch genealogisch und an Heraldik interessiert Familie Bearbeiten nbsp Grabstein der Grafin Maria Elisabeth von Hohenlohe Ehefrau des Grafen Johann Reinhard I in der Kirche von BuchsweilerJohann Reinhard I heiratete am 22 Oktober 1593 in Weikersheim Grafin Maria Elisabeth von Hohenlohe Neuenstein 12 Juni 1576 21 Januar 1605 3 in Worth Tochter des Grafen Wolfgang von Hohenlohe Neuenstein 14 Juni 1546 28 Marz 1610 und der Grafin Magdalena von Nassau 15 Dezember 1547 16 Mai 1643 einer Tochter der Juliana zu Stolberg und des Grafen Wilhelm des Reichen von Nassau Maria Elisabeth wurde als letztes Familienmitglied in der alten Stadtkirche in Buchsweiler beigesetzt Aus ihrer Ehe gingen hervor Philipp Wolfgang 31 Juli 1595 in Buchsweiler heute Bouxwiller Bas Rhin 14 24 Februar 1641 in Buchsweiler Agatha Marie 22 August 1599 in Buchsweiler 23 Mai 1636 in Baden verheiratet mit Georg Friedrich von Rappoltstein 1593 1651 Anna Magdalene 14 Dezember 1600 in Buchsweiler 22 Februar 1673 mehrfach verheiratet Elisabeth Juliana 29 Juni 1602 in Buchsweiler 21 April 1603 in Worth dort auch beigesetzt Johann Reinhard I heiratete am 17 November 1605 nach dem Tod seiner ersten Frau erneut Grafin Anna von Salm Rhein und Wildgrafin in Neufville 14 Marz 1582 1636 Tochter des Grafen Friedrich I Rhein und Wildgraf in Neufville 3 Februar 1547 26 Oktober 1608 Aus dieser Ehe gingen keine Kinder mehr hervor Sie wurde im Kloster Schwarzach bestattet 4 Vorfahren BearbeitenAhnentafel Graf Johann Reinhard I von Hanau LichtenbergUrgrosseltern Philipp III von Hanau Lichtenberg 1482 1538 Sibylle von Baden Sponheim 1485 1518 Friedrich II von Furstenberg 1496 1559 Anna von Werdenberg 1554 Reinhard von Zweibrucken Bitsch 1532 Anna von Salm 1541 Ernst V von Honstein 1552 Anna von BentheimGrosseltern Philipp IV von Hanau Lichtenberg 1514 1590 Eleonore von Furstenberg 1523 1544 Jakob von Zweibrucken Bitsch 1510 1570 Katharina von Honstein 1570 Eltern Philipp V von Hanau Lichtenberg 1541 1599 Ludovica Margaretha von Zweibrucken Bitsch 1540 1569 Johann Reinhard I Literatur BearbeitenReinhard Dietrich Die Landesverfassung in dem Hanauischen Hanauer Geschichtsblatter 34 Hanau 1996 ISBN 3 9801933 6 5 Hans Dorr Die Reisen des Grafen Johann Reinhard I von Hanau Lichtenberg nach Italien Bohmen und Babenhausen In Beitrage zur Geschichte der Grafschaft Hanau Lichtenberg Herausgegeben zum 20 jahrigen Jubilaum der Partnerschaft zwischen den beiden ehemaligen graflichen Residenzstadten Babenhausen und Bouxwiller Babenhausen einst und jetzt 49 2004 S 31ff M Goltzene Aus der Geschichte des Amtes Buchsweiler In Pays d Alsace Heft 111 112 S 64f Franz Domenicus Haberlein Neueste Teutsche Reichsgeschichte vom Anfange des Schmalkaldischen Krieges bis auf unsere Zeiten Nr 8 u 9 Halle 1779 1780 Heinrich Hermelink Die Matrikeln der Universitat Tubingen Bd 1 Stuttgart 1906 J G Lehmann Urkundliche Geschichte der Grafschaft Hanau Lichtenberg im unteren Elsasse 2 Bde o O 1862 ND Pirmasens 1970 Wilhelm Morhardt Hanau alt s in Ehren b halt s Die Grafen von Hanau Lichtenberg in Geschichte und Geschichten Babenhausen einst und jetzt 10 Babenhausen 1984 Reinhard Suchier Genealogie des Hanauer Grafenhauses In Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner funfzigjahrigen Jubelfeier am 27 August 1894 Hanau 1894 Ernst J Zimmermann Hanau Stadt und Land 3 Auflage Hanau 1919 ND 1978 Weblinks BearbeitenHanau Lichtenberg Johann Reinhard I Graf von Hessische Biografie Stand 13 Februar 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Hessisches Staatsarchiv Marburg 81 Regierung Hanau E1 XXI Nr 8 Korrespondenz mit Graf Philipp Ludwig II von Hanau Munzenberg Fried Lubbecke Hanau Stadt und Grafschaft Koln 1951 S 279 ff 281 Goltzene S 68 nennt abweichend 21 Januar 1605 eine Differenz die sich vermutlich aus der Abweichung zwischen Julianischem Kalender und Gregorianischem Kalender ergibt Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Bestand D7 1 1 VorgangerAmtNachfolgerPhilipp V Graf von Hanau Lichtenberg 1599 1625Philipp WolfgangNormdaten Person GND 137530285 lobid OGND AKS VIAF 81709155 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann Reinhard I KURZBESCHREIBUNG Graf von Hanau LichtenbergGEBURTSDATUM 13 Februar 1569GEBURTSORT BitschSTERBEDATUM 19 November 1625STERBEORT Lichtenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Reinhard I Hanau Lichtenberg amp oldid 238441591