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Die Burg Lichtenberg franz Chateau de Lichtenberg ist eine Burgruine in der Gemeinde Lichtenberg Die Burg war erster Mittelpunkt der Herrschaft Lichtenberg und wurde bis zum Deutsch Franzosischen Krieg als Festung genutzt Burg LichtenbergBurg Lichtenberg rechts mittelalterlicher Bergfried links neuzeitliches Arsenal mit AusstellungsraumenBurg Lichtenberg rechts mittelalterlicher Bergfried links neuzeitliches Arsenal mit AusstellungsraumenAlternativname n Chateau de LichtenbergStaat FrankreichOrt LichtenbergEntstehungszeit 1206Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung GrafenGeographische Lage 48 55 N 7 29 O 48 921111111111 7 4872222222222 480 Koordinaten 48 55 16 N 7 29 14 OHohenlage 480 mw1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Geschichte 3 1 Mittelalter 3 2 Militaranlage der Neuzeit 3 3 Kulturdenkmal 4 Burgmannen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Ruine der einstigen Hohenburg liegt auf 480 m oberhalb von Lichtenberg in den Nordvogesen zwischen La Petite Pierre 20 Strassenkilometer und Niederbronn les Bains 18 Strassenkilometer nahe der deutsch franzosischen Grenze Vom Parkplatz in der Ortsmitte von Lichtenberg fuhren Fusswege in ca 10 Minuten zur Burg nbsp Blick auf die Burg aus Lichtenberg nbsp Kupferstich nach Matthaus Merian nbsp Moderne Fotokunst auf alten Mauern Juli 2007 Links die Burgkapelle nbsp Vorgelagertes Wachhaus heute MuseumskasseBeschreibung BearbeitenDie Burg ist von einem breiten tiefen Festungsgraben umgeben der nur an einer Stelle den Zugang ermoglicht Am Burggraben stehend zeigt die Burg nur hohe glatte Mauern ohne Fenster Im Inneren der Burganlage finden sich neben den Bauten Terrassen und Wiesenflachen Im ehemaligen westlichen Wohnhaus aus dem 15 und 16 Jahrhundert mit seinen fur das Elsass aussergewohnlichen Rundfenstern sind moderne Ausstellungsraume integriert Das Waffenarsenal aus dem 16 Jahrhundert wurde zu einem grossen Ausstellungsraum umgebaut und es wurde ein freitragendes Auditorium das aus der alten Struktur der Burg herausragt aufgebaut Von der Artillerie Terrasse von 1840 aus bietet sich rundum eine weite Sicht Teile der Burganlage und alle Ausstellungsraume sind barrierefrei zuganglich Eine spatgotische Burgkapelle ist gut erhalten Sie war der Dreifaltigkeit gewidmet An der den Turmen zugewandten Seite war ein Bildnis des Heiligen Christophorus aufgemalt 1 Die Kapelle diente auch dem Ort Lichtenberg selbst als Kirche da er keine eigene besass Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Die Burg wurde um 1230 durch die Herren von Lichtenberg erbaut 2 Sie war ein Lehen des Bischofs von Strassburg an die Herren von Lichtenberg 3 Sie lag auf dem Territorium des Heiligen Romischen Reichs 4 Seit dem Tod Ludwig I von Lichtenberg 1252 war das Haus Lichtenberg in zwei Linien gespalten 5 denen in zwei Schritten etwa um 1330 und im Jahr 1335 eine Realteilung der Herrschaft zwischen den drei Linien des Hauses folgte 6 Dabei blieb die Burg Lichtenberg zwischen dem alteren und dem mittleren Familienzweig gemeinsamer Besitz 7 Das hatte zur Folge dass 1342 eine gesonderte Vereinbarung daruber getroffen werden musste wer hier welche Rechte und Pflichten hatte 8 Es folgten weitere Teilungen als weitere Familienzweige entstanden Dies fuhrte auch immer zu baulichen Veranderungen in der Burg da die Familienzweige nicht immer konfliktfrei miteinander umgingen Die Bereiche der einzelnen Familienzweige in der Vorburg wurden mit Mauern umgeben und vertrug man sich wieder mit Turen versehen 9 Nochmals geteilt wurde nach inzwischen wiedervereinigter Herrschaft 1440 als der Streit zwischen den Brudern Ludwig V von Lichtenberg 1417 1474 und Jakob von Lichtenberg anders nicht ausgleichbar schien Die Burg Lichtenberg sollte dabei erneut ein Kondominium bilden 10 Nach dem Aussterben der Lichtenberger mit Jakob 1480 bildete die Burg erneut ein Kondominium diesmal zwischen den Erben den Grafen von Hanau Lichtenberg und den Grafen von Zweibrucken Bitsch Militaranlage der Neuzeit Bearbeiten 1570 kam es zum nachsten grossen Erbfall Graf Jakob von Zweibrucken Bitsch 1510 1570 und sein schon 1540 verstorbener Bruder Simon V Wecker hinterliessen nur jeweils eine Tochter Die Tochter des Grafen Jakob Margarethe 1540 1569 war mit Philipp V von Hanau Lichtenberg 1541 1599 verheiratet Zu dem sich aus dieser Konstellation ergebenden Erbe zahlte auch die zweite nicht bereits durch Hanau Lichtenberg regierte Halfte der Herrschaft Lichtenberg und damit auch die Zweibrucken Bitscher Halfte an der Burg Lichtenberg Der Erbe Philipp V beauftragte noch im gleichen Jahr Daniel Specklin mit der Modernisierung der Wehranlage Allerdings wurde die Burg 1678 von unter dem Kommando des Marschalls Crequy 11 stehenden Truppen Ludwigs XIV gewaltsam besetzt und 1680 im Rahmen der sogenannten Reunionspolitik wie nahezu der gesamte linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau Lichtenberg vom Konigreich Frankreich annektiert 12 1736 starb mit Graf Johann Reinhard III der letzte mannliche Vertreter des Hauses Hanau Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter Charlotte 1700 1726 mit dem Erbprinzen Ludwig VIII 1691 1768 von Hessen Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau Lichtenberg und damit auch die Burg Lichtenberg nach dort Im Zuge der Franzosischen Revolution fiel dann der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau Lichtenberg und damit auch die Burg an Frankreich Sie wurde weiter militarisch genutzt Im Deutsch Franzosischen Krieg wurde die zur Festung ausgebaute Burg 1870 durch wurttembergisches Militar zerstort Kulturdenkmal Bearbeiten Die deutsche Verwaltung stellte die Burg 1878 unter Denkmalschutz was nach dem Ersten Weltkrieg und dem Ruckwechsel des Elsass unter franzosische Souveranitat von den franzosischen Behorden 1930 bestatigt wurde 1957 wurde die Burg vom Verteidigungsministerium an die Wasser und Forstverwaltung abgegeben und ging 1970 in das Eigentum der Gemeinde Lichtenberg uber 1993 begann ein umfangreiches von den Architekten Andrea Bruno Italien und Jean Pierre Laubal Paris geplantes Restaurierungsprojekt das noch nicht abgeschlossen ist Neben Reparatur und Konservierungsmassnahmen am historischen Baubestand wurden nicht unumstritten moderne architektonische Elemente in die bestehende Bausubstanz integriert So entstanden Raume fur eine Dauerausstellung mit Videoprasentationen ein Raum fur wechselnde Kunstausstellungen ein Museum fur Fossilien der Region und ein Auditorium fur Vortrage Prasentationen und Filmvorfuhrungen Burgmannen BearbeitenBurgmannen fur die Burg Lichtenberg stellten folgende Familien des Niederadels Baltram von Buchsweiler 13 von Hochfelden 14 Kaltesche 15 von Mittelhausen 16 von Strassburg 17 Siehe auch BearbeitenListe von Burgen Schlossern und Festungen in FrankreichLiteratur BearbeitenHenri Helmut Aemig Lichtenberg die Burg und die Grafschaft Chronologische Ubersicht Hinweise auf Wissens und Sehenswertes Strassburg 1993 ISBN 2 903850 08 9 Thomas Biller Zwei Zeichnungen Daniel Specklins fur die Festung Lichtenberg im Unterelsass In Burgen und Schlosser Bd 19 1978 H 2 S 96 102 Digitalisat Fritz Eyer Lichtenberg in Sage und Geschichte Strassburg 1938 Funfte Auflage SIVOM de la Haute Moder Wissembourg 1987 Fritz Eyer Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202 1480 Untersuchungen uber den Besitz die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts In Schriften der Erwin von Steinbach Stiftung 2 Auflage Band 10 Pfaehler Bad Neustadt an der Saale 1985 ISBN 3 922923 31 3 268 Seiten Im Text unverandert um eine Einfuhrung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg Rhenus Verlag 1938 Nicolas Mengus Jean Michel Rudrauf Chateaux forts et fortifications medievales d Alsace Dictionnaire d histoire et d architecture La Nuee Bleue Strassburg 2013 ISBN 978 2 7165 0828 5 S 197 199 Jean Michel Rudrauf Jacky Koch Lichtenberg Du chateau fort des sires de Lichtenberg a la forteresse royale sept siecles d architecture militaire Chateaux forts d Alsace Bd 2 Societe d Histoire et d Archeologie de Saverne et Environs Saverne 1997 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chateau de Lichtenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Burg Lichtenberg in der Topographia Alsatiae M Merian Quellen und Volltexte Illustration von Daniel Meisner von 1626 Lichtenberg Natura mutari nescia Digitalisat Burg Lichtenberg auf visite alsaceEinzelnachweise Bearbeiten Eyer Territorium S 142 Eyer Territorium S 20 141 Eyer Territorium S 47 Die alten Territorien des Elsass nach dem Stand vom 1 Januar 1648 Mit Ortsverzeichnis und zwei Kartenbeilagen Statistische Mittheilungen uber Elsass Lothringen Heft 27 Herausgegeben vom Statistischen Bureau fur Elsass Lothringen Verlag M DuMont Schauberg Strassburg 1896 S 132 Google Books Frank Baron Freytag von Loringhoven Europaische Stammtafeln III Marburg 1976 Tafel 90 Eyer S 78ff Eyer S 78f Eyer S 84 Eyer S 142 Eyer Territorium S 99 Sigmund Billings Geschichte und Beschreibung des Elsasses und seiner Bewohner von den altesten bis in die neuesten Zeiten Basel 1782 S 237 238 Google Books Maximilian du Prel Die Deutsche Verwaltung in Elsass Lothringen 1870 1879 Denkschrift mit Benutzung amtlicher Quellen Karl J Trubner Strassburg 1879 S 8 Ziffer 9 Google Books Eyer Territorium S 181 Eyer Territorium S 194 Eyer Territorium S 197 Eyer Territorium S 203 Eyer Territorium S 213 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Lichtenberg Elsass amp oldid 235737967