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Obersteinbach ist eine franzosische Gemeinde mit 232 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 im Kanton Reichshoffen im Departement Bas Rhin in der Europaischen Gebietskorperschaft Elsass und in der Region Grand Est Sie ist Teil des Naturparks Nordvogesen ObersteinbachObersteinbach Frankreich Staat FrankreichRegion Grand EstDepartement Nr Bas Rhin 67 Arrondissement Haguenau WissembourgKanton ReichshoffenGemeindeverband Sauer PechelbronnKoordinaten 49 2 N 7 41 O 49 036111111111 7 6875 Koordinaten 49 2 N 7 41 OHohe 234 430 mFlache 9 18 km Einwohner 232 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 25 Einw km Postleitzahl 67510INSEE Code 67353Obersteinbach von Nordwesten Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Fruhe Neuzeit 2 3 Neuzeit 2 3 1 Malerkolonie 2 4 Bevolkerungsentwicklung 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 Freizeit und Tourismus 5 Verkehr 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenObersteinbach liegt am Nordrand des Elsass etwa funf Kilometer ostlich der Grenze zu Lothringen im Tal des Steinbaches eines Nebenflusses der Sauer Es ist umgeben von den Waldern und Buntsandsteinfelsen in den Nordvogesen Foret Domaniale de Steinbach Diese Landschaftsformation bildet eine Einheit mit dem sudlichen Pfalzerwald auf deutscher Seite und wird auch Wasgau genannt Obersteinbach ist ein Strassendorf das sich mit seinen Fachwerkhausern entlang der Chaussee erstreckt Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Das Dorf Obersteinbach lag im Amt Lemberg der Grafschaft Zweibrucken Bitsch und dort in der gleichnamigen Amtsschultheisserei Obersteinbach 1 Zum Dorf Obersteinbach gehorten der Frauener Hof und Fischbach Beide gehorten gemeinsam dem jeweiligen Landesherren des Amtes Lemberg und dem Bischof von Speyer 2 Fruhe Neuzeit Bearbeiten 1570 verstarb Graf Jakob von Zweibrucken Bitsch 1510 1570 als letztes mannliches Mitglied seiner Familie Das Amt Lemberg erbte seine Tochter Ludovica Margaretha von Zweibrucken Bitsch die mit dem Erb Grafen Philipp V von Hanau Lichtenberg verheiratet war Ihr Schwiegervater Graf Philipp IV von Hanau Lichtenberg gab durch die sofortige Einfuhrung des lutherischen Bekenntnisses dem streng romisch katholischen Herzog Karl III von Lothringen Gelegenheit militarisch zu intervenieren da dieser die Lehnshoheit uber die ebenfalls zum Erbe gehorende Herrschaft Bitsch besass Im Juli 1572 besetzten lothringische Truppen die Grafschaft Da Philipp IV der lothringischen Ubermacht nicht gewachsen war wahlte er den Rechtsweg Beim anschliessenden Prozess vor dem Reichskammergericht konnte sich Lothringen hinsichtlich der Herrschaft Bitsch durchsetzen das Amt Lemberg dagegen und somit auch Obersteinbach wurde der Grafschaft Hanau Lichtenberg zugesprochen Der Vertrag der den Streit beendete enthielt auch einen Passus der den Katholiken eine freie Glaubensausubung in Obersteinbach garantierte 3 1736 starb mit Graf Johann Reinhard III der letzte mannliche Vertreter des Hauses Hanau Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter Charlotte 1700 1726 mit dem Erbprinzen Ludwig VIII 1691 1768 von Hessen Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau Lichtenberg nach dort Neuzeit BearbeitenIm Zuge der Franzosischen Revolution fiel dann der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau Lichtenberg und damit auch das Amt Lemberg und Obersteinbach 1794 an Frankreich Durch die Grenzziehung im Zweiten Pariser Frieden 1815 gehorte es zum Konigreich Bayern und dort zum Rheinkreis Fur Frankreich war die Grenzziehung problematisch da so der Weg zwischen den franzosischen Festungen Bitsch und Weissenburg durch bayerisches Gebiet fuhrte In der Grenzkonvention zwischen Bayern und Frankreich trat Bayern am 9 Dezember 1825 Nieder und Obersteinbach an Frankreich ab 4 nbsp Karte zu den durch die Grenzkonvention zwischen Bayern und Frankreich von 1825 abgetretenen GebieteMalerkolonie Bearbeiten Ab 1896 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs beherbergte Obersteinbach zweimal im Jahr eine Malerkolonie Gegrundet von Franz Hein ein Maler aus Norddeutschland der an der Kunstschule Karlsruhe Malerei Holzschnitt und Lithographie unterrichtete Er war am Mittelalter und seinen Sagen interessiert Bei einem Besuch der Burg Wasigenstein war er sofort fasziniert und malte mehrere Bilder und beschloss im nahen Obersteinbach eine Malerschule einzurichten Fur die damalige Zeit beispiellos war sie hauptsachlich fur Frauen gedacht Die jungen Frauen kamen aus Karlsruhe mit dem Zug bis Lembach und fuhren mit der Kutsche bis Obersteinbach Die meisten wohnten in der Pension Fricker Sensfelder heute das Hotel Anthon Die Besitzerin Frau Fricker baute eine Glasveranda fur ihre Gaste Fur die Einheimischen waren die Malerinnen die Molwiewer Malweiber 1918 wurde das Elsass wieder franzosisch und die deutschen Besucher konnten nicht mehr kommen Als eine Gruppe von Anwohnern in den 2010er Jahren begann die Geschichte der Malerkolonie zu erforschen fand man im Keller der Nachfolger der Wirte Fricker Sensfelder 15 Bilder die die Pensionsgaste ihren Gastgebern vermacht hatten 2019 erschien ein Buch uber die Malerkolonie von Bernhard Bonkhoff 5 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2017Einwohner 193 230 189 197 199 184 224 227Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Evangelische Kirche von 1787 nbsp Katholische Kirche St Martin nbsp Burgruine LutzelhardZahlreiche in den Sandstein gehauenen Felsenburgen umgeben Obersteinbach Deren bedeutendste ist der nordlich gelegene Wasigenstein vom Anfang des 12 Jahrhunderts Diese Burg ist Schauplatz des Waltharilieds Unweit davon befinden sich direkt an der deutschen Grenze auf dem Maimont sogenannte Opferschalen die aus heutiger Sicht allerdings die Folge naturlicher Auswitterungen sind Ebenfalls aus dem 12 Jahrhundert stammen die Ruinen der Burg Lutzelhardt westlich des Ortes Etwas junger ist die Burgruine Klein Arnsberg Die romisch katholische Pfarrkirche St Martin stammt von 1804 Datierung uber dem Tursturz Ein Vorgangerbau seit 1371 belegt wurde im Zuge der Franzosischen Revolution 1789 zerstort Der heutige Bau steht auf kreuzformigem Grundriss mit Rundbogenfenstern Oculi im Giebelfeld und schiefergedecktem Zwiebelturm Die evangelische Kirche steht auf rechteckigem Grundriss und hat Segmentbogenfenster Ostgiebel in Fachwerk und einen Glockenturm mit Spitzhelm Sie wurde 1787 unter Landgraf Ludwig IX Hessen Darmstadt errichtet Uber dem Tursturz prangt sein Monogramm Museum zur Geschichte der Burgen im Steinbachtal Siehe auch Liste der Monuments historiques in ObersteinbachFreizeit und Tourismus BearbeitenDer Vogesenclub hat im Umkreis viele Wanderwege markiert die auch zu samtlichen Burgruinen und pittoresken Felsen fuhren Es gibt in Obersteinbach Einkehr und Ubernachtungsmoglichkeiten Verkehr BearbeitenDer Ort liegt an der Departementsstrasse D3 die als D35 von Bitche kommend parallel zur franzosisch deutschen Grenze in West Ost Richtung nach Wissembourg verlauft Literatur BearbeitenFriedrich Knopp Territorialbestand der Grafschaft Hanau Lichtenberg hessen darmstadtischen Anteils maschinenschriftlich Darmstadt 1962 Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Signatur N 282 6 Alfred Matt Bailliages prevote et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg du Comte de Hanau Lichtenberg du Landgraviat de Hesse Darmstadt In Societe d Histoire et d Archaeologie de Saverne et Environs Hrsg Cinquieme centenaire de la creation du Comte de Hanau Lichtenberg 1480 1980 Pays d Alsace 111 112 2 3 1980 S 7 9 Le Patrimoine des Communes du Bas Rhin Flohic Editions Band 2 Charenton le Pont 1999 ISBN 2 84234 055 8 S 1585 1586 Bernhard Bonkhoff Die Malerkolonie Obersteinbach 1896 1918 Conte Verlag St Ingbert 2019 ISBN 978 3 95602 204 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Obersteinbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg WasigensteinEinzelnachweise Bearbeiten Knopp S 10 Matt S 9 Knopp S 10f Fritz Claus Maria Rosenberg Legende Sage und Geschichte 3 Auflage Edenkoben 1911 S 334 Maximilian du Prel Die Deutsche Verwaltung in Elsass Lothringen 1870 1879 Denkschrift mit Benutzung amtlicher Quellen Karl J Trubner Strassburg 1879 S 3 50 insbesondere S 11 Google Books France 3 Grand Est Die Malerkolonie der Frauen in Obersteinbach franzosisch 9 September 2020 Abgerufen am 11 November 2021 Gemeinden im Arrondissement Haguenau Wissembourg Aschbach Batzendorf Beinheim Bernolsheim Berstheim Betschdorf Biblisheim Bietlenheim Bilwisheim Bischwiller Bitschhoffen Brumath Buhl Cleebourg Climbach Crœttwiller Dalhunden Dambach Dauendorf Dieffenbach les Wœrth Donnenheim Drachenbronn Birlenbach Drusenheim Durrenbach Eberbach Seltz Engwiller Eschbach Forstfeld Forstheim Fort Louis Frœschwiller Gambsheim Geudertheim Gœrsdorf Gries Gumbrechtshoffen Gundershoffen Gunstett Hagenau Hatten Hegeney Herrlisheim Hochstett Hœrdt Hoffen Hunspach Huttendorf Ingolsheim Kaltenhouse Kauffenheim Keffenach Kesseldorf Kilstett Kindwiller Krautwiller Kriegsheim Kurtzenhouse Kutzenhausen Lampertsloch Langensoultzbach 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