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Rheinkreis ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum Landkreis in Nordrhein Westfalen siehe Rhein Kreis Neuss Als Rheinkreis wurde von 1816 bis 1837 das linksrheinische Territorium des Konigreichs Bayern bezeichnet Vor den franzosischen Revolutionskriegen 1792 hatte das Gebiet zu Kurpfalz Bayern und weiteren Territorien des Heiligen Romischen Reiches gehort und war dann mit dem Linken Rheinufer an Frankreich gefallen Nach der Niederlage Napoleon Bonapartes hatte es 1814 zunachst unter einer provisorischen gemeinsamen osterreichisch bayerischen Verwaltung gestanden Auf dem Wiener Kongress 1815 war es dem Kaisertum Osterreich zugesprochen worden Osterreich trat es 1816 mit dem Vertrag von Munchen an Bayern ab Hauptstadt wurde Speyer die grossten Stadte waren Ludwigshafen und Kaiserslautern 1837 wurde der Rheinkreis in Pfalz umbenannt 1 Gebrauchlich war auch die Bezeichnung Rheinpfalz 2 Vielfach wurde von Rheinbayern Bayerischer Pfalz oder Bayern jenseits des Rheins aus Munchner Perspektive gesprochen Wappen mit dem Pfalzer LowenDas Gebiet blieb mit Ausnahme des 1920 abgetrennten Teils der ungefahr dem heutigen Saarpfalz Kreis entspricht bis zur Grundung des Landes Rheinland Pfalz am 30 August 1946 bayerisch Seit 1909 gab es als inoffizielle Flagge der Region die schwarz goldene Pfalzfahne die ab 1915 verboten war Dieses Verbot blieb bis zum Ausscheiden der Pfalz aus dem bayerischen Staatsverband 1946 in Kraft Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Regierungsbezirk Pfalz im Konigreich Bayern 2 2 1 Entstehung 2 2 2 Gliederung und Verwaltung 2 2 3 Rechtliche Stellung 2 2 4 Demokratiebewegung und Auswanderung 2 3 Regierungsbezirk Pfalz im Freistaat Bayern 2 3 1 Erster Weltkrieg und seine Folgen 2 3 2 Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg 2 3 3 Loslosung von Bayern 3 Regierungsprasidenten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Rheinkreis deckte sich weitgehend mit der heutigen Region Pfalz die westlich des Rheins den Sudteil von Rheinland Pfalz bildet umfasste jedoch daruber hinaus die Landkreise Homburg und St Ingbert Diese wurden 1920 nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in das Saargebiet eingegliedert und 1974 zum Saarpfalz Kreis zusammengelegt Nach dem Zweiten Weltkrieg endete die Zugehorigkeit zu Bayern mit der Grundung des Landes Rheinland Pfalz am 30 August 1946 Das Bistum Speyer als Teil der Kirchenprovinz Bamberg und die Evangelische Kirche der Pfalz Protestantische Landeskirche existieren auch heute noch im Wesentlichen in den historischen Grenzen des Rheinkreises Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten nbsp Bayerischer Rheinkreis 1830 nbsp Das Gebiet der Pfalz als bayerischer Kreis um 1900 Das Gebiet des 1816 entstandenen Rheinkreises war vor 1792 aufgeteilt in insgesamt 45 zum Teil sehr kleine weltliche und geistliche Territorien Die grossten waren die Kurpfalz Pfalz Zweibrucken und das Hochstift Speyer 3 Zwischen der Kurpfalz Pfalz Zweibrucken und Bayern hatten jahrhundertelang dynastische Verbindungen uber die Wittelsbacher bestanden die sich jedoch haufiger feindlich als freundlich gestaltet hatten 1777 wurden jedoch Bayern und die Kurpfalz durch Erbfall unter Kurfurst Karl Theodor zu Kurpfalz Bayern vereint erbberechtigt war nun Karl II August der Herzog von Pfalz Zweibrucken Das linke Rheinufer war ab 1794 von franzosischen Revolutionstruppen besetzt Mit dem Frieden von Campo Formio 1797 annektierte Frankreich das Gebiet und fuhrte 1798 sein Verwaltungssystem ein Der spatere Rheinkreis umfasste wesentliche Teile des Departements Donnersberg sowie kleinere Teile des Saardepartements und des Departements Niederrhein Nach der Niederlage Napoleons bei der Volkerschlacht bei Leipzig 1813 und der Einnahme des linken Rheinufers durch die Alliierten im Januar 1814 wurde die Region ab dem 2 Februar 1814 zunachst unter die provisorische Verwaltung des Generalgouvernements Mittelrhein Sitz zunachst Trier spater Koblenz und Mainz und ab dem 16 Juni 1814 unter die Verwaltung der k k ostreichischen und k bairischen gemeinschaftliche Landes Administrations Kommission Sitz Worms gestellt 4 5 Regierungsbezirk Pfalz im Konigreich Bayern Bearbeiten Entstehung Bearbeiten In dem auf dem Wiener Kongress 1815 geschlossenen Hauptvertrag vom 9 Juni 1815 wurde in Artikel 51 festgelegt dass unter anderem auf dem linken Rheinufer die vormaligen Departements der Saar und des Donnersbergs soweit im selben Vertrag nicht anders verfugt wird mit voller Souveranetat und Eigenthumsrechte unter die Herrschaft Sr Maj des Kaisers von Oesterreich kommen 6 Die gemeinschaftliche osterreichisch bayerische Verwaltung wurde vorerst beibehalten Am 14 April 1816 wurde zwischen Osterreich und Bayern ein Vertrag geschlossen in dem verschiedene Gebietsveranderungen vereinbart wurden Nach Artikel 2 des Vertrages trat Kaiser Franz I von Osterreich an Konig Maximilian I von Bayern neben verschiedenen rechtsrheinischen Gebieten auf dem linken Rheinufer die wie folgt beschriebenen Gebiete ab 7 In dem Departement des Donnerberges die Bezirke von Zweibrucken Kaiserslautern und Speier letztere mit Ausnahme der Cantone Worms und Pfeddersheim den Canton Kirchheim Bolanden im Bezirke von Alzei In dem Saar Departement die Cantone Waldmohr Blieskastel und Kusel letzteren mit Ausnahme einiger Orte auf der Strasse von St Wendel nach Baumholder welche durch eine weitere im Einverstandnisse mit der zu Frankfurt versammelten Bevollmachtigten der verbundeten Machte zu berichtigende Gebiets Ausgleichung compensirt werden sollen In dem Departement Niederrhein Canton Stadt und Festung Landau diese letztere als Bundesfestung in Gemassheit der Bestimmungen vom 3 November 1815 die Cantone Bergzabern Langenkandel und den ganzen Antheil des Departements Niederrhein am linken Lauter Ufer welcher in dem Pariser Tractat vom 20 November 1815 abgetreten worden ist Als Termin der Besitznahme wurde der 1 Mai 1816 vereinbart Der badisch bayerische Grenzstreit uber die rechtsrheinische Pfalz wurde 1818 auf dem Aachener Kongress zugunsten Badens entschieden 1817 war jedoch durch einen Vertrag zwischen Bayern und Baden die Rheinbegradigung beschlossen worden Gliederung und Verwaltung Bearbeiten nbsp Die Hauptstadt Speyer um 1900Entsprechend der damaligen bayerischen Verwaltungsstruktur erhielt das Gebiet den Namen Rheinkreis Speyer wurde Hauptstadt Von der vorherigen franzosischen Verwaltungsstruktur wurde die Untergliederung des Gebietes in Kantone Burgermeistereien und Gemeinden beibehalten Die Kantone dienten dabei als Bezirke der unteren Verwaltung und der Gerichtsbarkeit die zunachst als Friedens 1854 1879 als Land und seitdem als Amtsgerichtsbezirke bezeichnet wurden 8 1852 wurden in diesen Gerichtsbezirken als Selbstverwaltungsbehorden sogenannte Distriktsgemeinden eingerichtet die nach 1919 durch eine Selbstverwaltung der gesamten Bezirksamter s u ersetzt wurden 9 Auf nachsthoherer Ebene bestand zunachst eine Einteilung in vier Kreisdirektionen Frankenthal Kaiserslautern Landau und Zweibrucken Diese Behorden waren aus den franzosischen Unterprafekturen der Arrondissements hervorgegangen 10 wobei jedoch Frankenthal den Behordensitz von Speyer das bereits Hauptstadt des Rheinkreises geworden war ubernahm 11 wahrend die Kreisdirektion in Landau nach der bayerischen Inbesitznahme neu eingerichtet wurde 12 1818 erfolgte durch Zusammenfassung jeweils mehrerer Kantone eine neue Gliederung in zwolf Verwaltungsbezirke Diese erhielten die Bezeichnung Landkommissariate 1862 in Bezirksamter und 1939 in Landkreise umbenannt 13 Der bayerische Konig Maximilian I Joseph verfugte am 24 September 1816 die neuerliche Einberufung des Generalrats des Departements Donnersberg und zwar unter dem neuen Namen Landrath Seine 20 Mitglieder die der Konig jeweils fur drei Jahre nominierte entstammten den hoheren Gesellschaftsschichten Sie betrieben keine Interessenpolitik sondern engagierten sich nachhaltig fur das Gemeinwohl Der Landrath des Rheinkreises bzw spater der Pfalz nutzte regelmassig sein ihm zustehendes Recht auf die pfalzischen Belange hinzuweisen Damit setzte er sich intensiv fur die Entwicklung und Forderung der Pfalz und ihrer Einrichtungen ein Zum ersten Regierungsprasidenten bestimmte Konig Maximilian den Hofrat Franz Xaver von Zwackh auf dessen Namen die volkstumliche pfalzische Bezeichnung Zwockel fur die bayerischen Beamten zuruckgeht Rechtliche Stellung Bearbeiten Innerhalb des Konigreichs Bayern genoss die Pfalz eine rechtliche und administrative Sonderstellung da die bayerische Regierung wesentliche Errungenschaften der franzosischen Zeit beibehielt So blieb in der Pfalz die Grundherrschaft aufgehoben was im rechtsrheinischen Bayern erst 1848 geschah die Trennung von Verwaltung und Justiz war bis auf die unterste Ebene Landkommissariate und Landgerichte durchgesetzt und die vollige Gewerbefreiheit in Kraft Uberdies galt der Code civil bis zum Inkrafttreten des Burgerlichen Gesetzbuchs BGB im Jahr 1900 als Zivilrecht der Pfalz Der Historiker Heiner Haan beschreibt die Beziehung zwischen dem rechtsrheinischen Bayern und der sonderberechtigten Pfalz als ein Verhaltnis von Hauptstaat und Nebenstaat 14 In Zusammenhang mit der Freisinger Bischofskonferenz gehort die Pfalz Bistum Speyer kirchenrechtlich weiterhin zu Bayern Demokratiebewegung und Auswanderung Bearbeiten nbsp Das Hambacher Schloss 1832 Schauplatz des Hambacher FestesUnter dem Einfluss der franzosischen Julirevolution von 1830 kam es 1832 auf dem Hambacher Schloss beim damaligen Neustadt an der Haardt zu einer grossen Freiheitskundgebung die als Hambacher Fest in die Geschichte einging Die Forderungen nach politischen Mitspracherechten gingen weiter als die bayerische Verfassung von 1818 vorsah Es handelte sich aber um keine ursprunglich auf die Pfalz sondern auf Deutschland und die deutsche Nation bezogene Veranstaltung Zum 29 November 1837 wurde der Rheinkreis durch eine Koniglich allerhochste Verordnung in Pfalz umbenannt 1 15 Dieser Name hatte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Bestand Daneben waren auch die Bezeichnungen Rheinpfalz oder Rheinbayern gebrauchlich 2 Infolge der Revolution 1848 und der Frankfurter Nationalversammlung ereignete sich im Mai 1849 wahrend der Reichsverfassungskampagne der Pfalzische Aufstand Die Pfalz loste sich von Bayern Ziel war die Schaffung einer Pfalzischen Republik und die Annahme der Paulskirchenverfassung Im Juni beendeten ohne auf grosseren Widerstand zu stossen preussische Truppen unter Moritz von Hirschfeld den Aufstand innerhalb einer Woche Die Herrschaft des bayerischen Konigshauses wurde durch Bauprojekte wie die konigliche Villa Ludwigshohe bei Edenkoben und die umfassende Restauration des Doms zu Speyer zum Ausdruck gebracht An der Ludwig Maximilians Universitat Munchen schlossen sich ab 1866 viele Studenten aus der transrheinischen Pfalz in der Frohlich Pfalz dem spateren Corps Transrhenania zusammen Die schlechte wirtschaftliche Lage veranlasste bis Mitte des 19 Jahrhunderts zahlreiche Pfalzer zur Auswanderung vor allem nach Nordamerika Zeitweise war Palatines englisch Pfalzer in den USA eine Sammelbezeichnung fur alle deutschsprachigen Immigranten Bekannte Deutschamerikaner mit pfalzischen Wurzeln aus dieser Zeit sind der Lebensmittelunternehmer Henry John Heinz dessen Vater Johann Heinrich Heinz 1840 aus Kallstadt nach Pennsylvania auswanderte und der 2016 gewahlte US Prasident Donald Trump Trumps Grosseltern vaterlicherseits stammten ebenfalls aus Kallstadt sein Vater Fred C Trump wurde dort gezeugt kurz bevor die Familie auf Druck der bayerischen Behorden endgultig in die Vereinigten Staaten auswanderte 16 Heinz und Trumps Vorfahren stammten nicht nur aus demselben Dorf sondern waren auch entfernt miteinander verwandt Johann Heinrich Heinz Mutter war eine geborene Trump und eine Grosstante von Fred C Trump 17 Mit der vor allem in der Grunderzeit einsetzenden Industrialisierung die allerdings uberwiegend auf Zentren wie Ludwigshafen Kaiserslautern oder Pirmasens beschrankt war verbesserten sich die wirtschaftlichen Umstande etwas Regierungsbezirk Pfalz im Freistaat Bayern Bearbeiten Erster Weltkrieg und seine Folgen Bearbeiten nbsp Briefmarke des Saargebiets aus dem Jahr 1920 mit Aufdruck Sarre auf Marke des Konigreichs Bayern mit Portrat von Konig Ludwig III herausgegeben in der zuvor bayerischen SaarpfalzNach dem Ersten Weltkrieg war die Pfalz entsprechend den Waffenstillstands und Friedensbedingungen bis 1930 von franzosischen Truppen besetzt wenngleich die Zugehorigkeit zu Bayern fortbestand Der Regierungsprasident Friedrich von Chlingensperg auf Berg verhinderte die Ausrufung einer neutralen und selbststandigen linksrheinischen Republik die moglicherweise vom politischen Katholizismus dominiert worden ware Der Versailler Vertrag von 1919 verfugte die Abtrennung westlicher Gebiete der Pfalz die dem neu gebildeten Saargebiet zugeordnet wurden das seinerseits unter Verwaltung des Volkerbundes gestellt wurde Diese Gebietsteile bilden im heutigen Saarland den Saarpfalz Kreis Das Bezirksamt St Ingbert Teile des Bezirksamtes Homburg sowie Gemeinden des Bezirksamtes Zweibrucken die dem Bezirksamt Homburg angeschlossen wurden wurden von der Pfalz abgetrennt und in das Saargebiet eingegliedert Staatsrechtlich blieben diese 424 km ein Teil der Pfalz d h Bayerns 18 Wie schon 1910 die Stadt Landau wurden 1920 weitere sieben Stadte aus den Bezirksamtern herausgelost und zu kreisunmittelbaren Stadten 19 erklart die heute alle noch den Status einer kreisfreien Stadt besitzen Wahrend der franzosischen Besetzung kam es in der Pfalz zu separatistischen Bewegungen Diese begannen am 6 November 1923 mit Aufstanden in Kaiserslautern Neustadt und Landau und endeten im Sturm auf das Bezirksamt in Pirmasens am 12 Februar 1924 Sie fuhrten zur Ausrufung der Autonomen Pfalz die aber keinen Bestand hatte Der pfalzische Gutsbesitzer Franz Joseph Heinz genannt Heinz Orbis hatte am 6 November 1923 eine autonome Pfalz ausgerufen diese Initiative endete aber nach wenigen Wochen mit seiner Ermordung Die franzosischen Truppen raumten im Sommer 1930 die Pfalz nachdem der Young Plan im Berliner Reichstag angenommen worden war 20 Infolge der Weltwirtschaftskrise ab 1929 wuchs in der landlich gepragten Region der Unmut der Bevolkerung der sich in den Wahlerfolgen antidemokratischer Parteien niederschlug Trotz der demokratischen Tradition konnte sich in der Pfalz gegen Ende der Weimarer Republik die NSDAP mit ihrem langjahrigen Gauleiter Josef Burckel schnell etablieren und erzielte uberdurchschnittlich hohe Wahlergebnisse Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus wurde in den Status der Pfalz erheblich eingegriffen 21 Der Gauleiter der NSDAP fur den Gau Saarpfalz war seit 1926 Josef Burckel Er wollte die Pfalz aus dem bayerischen Staat herauslosen und selbst die politische Kontrolle ubernehmen Das Angebot das Amt des Regierungsprasidenten in Speyer zu ubernehmen lehnte er ab da er in dieser Position eine Unterordnung unter die Staatsregierung in Munchen furchtete Eine Ernennung zum politischen Beauftragten fur die Pfalz im Mai 1934 22 blieb eine Episode 23 Stattdessen sicherte sich Burckel die Herrschaft uber die Pfalz zunachst ohne ein staatliches Amt zu ubernehmen und setzte in der Speyerer Kreisregierung mit Friedrich Wenner einen von ihm abhangigen kommissarischen Regierungsprasidenten ein Reichsstatthalter Franz Ritter von Epp und Ministerprasident Ludwig Siebert in Munchen verloren zunehmend ihren Einfluss auf die Rheinpfalz nbsp Kreis und Gemeindegliederung des bayerischen Regierungsbezirks Pfalz im Jahr 1941Im Jahr 1935 erfolgte die Ruckgliederung des Saargebiets nun unter dem Namen Saarland und die Bildung des vereinigten Gaus Pfalz Saar der 1936 in Gau Saarpfalz umbenannt wurde Die Gemeinde Bruchhof Sanddorf wurde am 1 April 1938 nach einer Volksabstimmung aus der Pfalz in die saarlandische Stadt Homburg umgegliedert 24 Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs nach der Kriegserklarung Frankreichs am 3 September 1939 wurden die in der Roten Zone vor dem ab 1938 gebauten Westwall gelegenen grenznahen Orte evakuiert und die Bevolkerung wurde in Auffanggebiete im ubrigen Reich verbracht Ab 1940 wurde der bayerische Regierungsbezirk Pfalz durch den Reichskommissar fur die Saarpfalz verwaltet Der rechtliche Status der Pfalz anderte sich 1940 ebenfalls Durch einen Erlass des Ministerrates fur die Reichsverteidigung wurden die Bezirksregierung neuer Name fur die Kreisregierung und das Reichskommissariat fur das Saarland das Burckel seit der Ruckgliederung des Saargebiets 1935 fuhrte in der Person von Burckel als Reichskommissar fur die Saarpfalz mit Sitz in Kaiserslautern zusammengelegt 25 Burckel hatte schon seit Jahren versucht beide Gebiete zu vereinigen hatte aber nun nur die Fusion beider Verwaltungen erreicht Formell blieb die Pfalz weiter ein Teil Bayerns was auch im besagten Erlass betont wurde aber in der Realitat kaum noch von Bedeutung war 1941 wurde Burckels Machtbereich durch einen Fuhrererlass noch einmal ausgedehnt Sein Amt als Chef der Zivilverwaltung von Lothringen wurde mit dem des Reichskommissars vereinigt Burckel fungierte nun als Reichsstatthalter in der Westmark mit Sitz in Saarbrucken 26 Zur geplanten Vereinigung der drei Teilgebiete zu einem Reichsgau Westmark die Umbenennung von Saarpfalz in Westmark erfolgte 1940 kam es aber nicht mehr Durch den Reichsstatthalter in der Westmark wurden somit diese drei Gebiete Pfalz und Saarland ab 1941 auch Lothringen in Personalunion verwaltet ohne dass ein formeller Zusammenschluss der Gebiete stattfand Amtsinhaber war Josef Burckel bis zu seinem Tod 1944 von 1944 bis 1945 Willi Stohr Angesichts der herannahenden alliierten Truppen musste die Fuhrung der Westmark Saarbrucken im Dezember 1944 verlassen Wahrend die Verwaltung ein letztes Mal nach Speyer kam zog sich der Fuhrungsstab um Gauleiter und Reichsstatthalter Willi Stohr der seit September 1944 als Nachfolger des verstorbenen Burckel amtierte nach Landstuhl zuruck 27 Die NS Herrschaft uber die Pfalz endete im Marz 1945 in der Operation Undertone Loslosung von Bayern Bearbeiten Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehorte die Pfalz zur Franzosischen Besatzungszone Entsprechend der Verordnung Nr 57 des franzosischen Oberkommandos wurde sie 1946 in das neu gebildete Land Rheinland Pfalz eingegliedert Zu einer Wiedervereinigung mit der rechtsrheinischen Pfalz kam es somit auch nach 1945 nicht mehr Sitz der Bezirksregierung war nun Neustadt an der Weinstrasse bis 1950 unter dem Namen Neustadt an der Haardt Am 22 April 1956 scheiterte ein Volksbegehren zur Wiedervereinigung des Gebietes mit Bayern da statt der erforderlichen 10 nur 7 6 Zustimmung erreicht wurden 28 Im Jahre 1968 erfolgte die Zusammenlegung der Pfalz mit dem Regierungsbezirk Rheinhessen zum Regierungsbezirk Rheinhessen Pfalz die Bezirksregierung behielt ihren Sitz in Neustadt bis zum Jahr 2000 als die rheinland pfalzische Verwaltung neu strukturiert wurde Regierungsprasidenten BearbeitenAmtsinhaber Amtszeit Beginn Amtszeit Ende Franz Xaver von Zwackh 18 Mai 1816 16 April 1817Joseph von Stichaner 16 April 1817 10 Februar 1832Ferdinand von Andrian Werburg 10 Februar 1832 22 Juni 1832Carl Albert Leopold von Stengel 22 Juni 1832 22 November 1837Karl Theodor von Wrede 22 November 1837 30 April 1841Eugen von Wrede 1 Mai 1841 9 Februar 1845Karl von Schrenck 9 Februar 1845 27 Mai 1846Franz Alwens 30 Mai 1846 30 Juni 1849Johann Baptist von Zenetti 5 Juli 1849 2 April 1850Gustav von Hohe 2 April 1850 1 Dezember 1866Sigmund von Pfeufer 24 April 1867 21 April 1871Paul von Braun 1 Oktober 1871 26 Februar 1892Julius von Auer 1 April 1892 1897Ludwig von Welser 1 Juni 1897 31 Oktober 1902Adolf von Neuffer 1 November 1902 31 Marz 1918Theodor von Winterstein 1 April 1918 31 Mai 1919Lorenz Wappes Anm 1 31 Mai 1919 5 Juni 1919Friedrich von Chlingensperg 5 Juni 1919 23 Januar 1923Jakob Matheus 24 Januar 1923 30 Juni 1928Theodor Pfulf 1 Juli 1928 31 Mai 1932Ludwig Osthelder 1 Juni 1932 30 September 1933Franz Roder Anm 1 1 Oktober 1933 3 Mai 1934Richard Imbt Anm 1 3 Mai 1934 20 Juni 1934Friedrich Wenner Anm 1 1 August 1934 31 August 1939Karl Barth Anm 2 1 September 1939 30 April 1940Friedrich Wenner 2 Mal Anm 3 8 April 1941 30 November 1943 a b c d geschaftsfuhrend Zum Reichskommissar fur Osterreich abgeordnet fuhrte sein Amt faktisch nicht aus Ubernahm das im bayerischen Staatshaushalt weiterhin vorgesehene Amt ubte keine Verwaltungstatigkeit aus Siehe auch BearbeitenPfalz Region Bayerische Zeit Verwaltungsgliederung Bayerns Friedrich Stahler SchriftenLiteratur BearbeitenKarsten Ruppert Die Pfalz im Konigreich Bayern Geschichte Kultur und Identitat Verlag Kohlhammer Stuttgart 2017 ISBN 978 3 17 032401 5 Weblinks BearbeitenRegierungsbezirk Pfalz auf www territorial de Michael Rademacher Land bayern Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Pfalz mit Bevolkerungszahlen 1900 10 auf www gemeindeverzeichnis deEinzelnachweise Bearbeiten a b Konigl allerhochste Verordnung die Eintheilung des Konigreichs Bayern betreffend von 29 November 1837 In Regierungs Blatt fur das Konigreich Bayern 58 1837 Online a b Friedrich Wilhelm Hermann Wagener Staats und Gesellschafts Lexikon F Heinicke 1867 S 140 Online Adalbert Heib Beamtenverzeichniss und Statistik des Koniglich Bayerischen Regierungs Bezirkes der Pfalz Speyer Kranzbuhler 1863 S 58 ff Online F W A Schlickeysen Repertorium der Gesetze und Verordnungen fur die konigl preussischen Rheinprovinzen Trier Leistenschneider 1830 S 8 ff Online Stefan Schaupp Freiheitsbaume Freiheitstraume Die Geschichte der Pfalz von 1816 bis 1945 Landeskunde fur Neugierige G Braun Buchverlag Leinfelden Echterdingen 2011 S 14 Haupt Vertrag des zu Wien versammelten Congresses der europaischen Machte Fursten und freien Stadte nebst 17 besondern Vertragen Artikel 51 S 101 Digitalisat Munchener Vertrag vom 14 April 1816 in G M Kletke Die Staats Vertrage des Konigreichs Bayern von 1806 bis einschliesslich 1858 Regensburg Pustet 1860 S 310 Online Wilhelm Volkert Richard Bauer Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 125 606 ff Wilhelm Volkert Richard Bauer Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 Munchen 1983 S 96 Wilhelm Volkert Richard Bauer Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 Munchen 1983 S 43 Rainer Scharf Staatsdiener auf Aussenposten Die hoheren Beamten der inneren Verwaltung der Pfalz 1870 1918 Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 129 Munchen 2001 S 82 Johann von Birnbaum Geschichte der Stadt und Bundesfestung Landau mit dazugehorigen Belegen 2 Auflage Kaiserslautern 1830 S 418 Wilhelm Volkert Richard Bauer Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 Munchen 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Etschkreis 1806 1810 Illerkreis 1806 1817 Innkreis 1806 1814 Isarkreis 1806 1837 Lechkreis 1806 1810 Ober Mainkreis 1806 1837 Naabkreis 1806 1810 Oberdonaukreis 1806 1837 Pegnitzkreis 1806 1810 Regenkreis 1806 1837 Rezatkreis 1806 1837 Rheinkreis 1816 1837 Salzachkreis 1806 1816 Unterdonaukreis 1806 1837 Untermainkreis 1817 1837 Siehe auch Verwaltungsgliederung Bayerns Normdaten Geografikum GND 35801 0 lobid OGND AKS Anmerkung Ansetzungsform GND Bayerische Pfalz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfalz Bayern amp oldid 237144104