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Eugen Franz Furst von Wrede 4 Marz 1806 in Heidelberg 1 Mai 1845 in Bamberg war ein deutscher Verwaltungsjurist im Konigreich Bayern Wappen der Fursten von Wrede Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Familienverhaltnisse 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenEr wurde geboren als Sohn des pfalz bayerischen Offiziers und spateren Feldmarschalls Carl Philipp von Wrede aus dem Haus Wrede sowie dessen Gattin Sophie Aloysia Agathe Grafin von Wiser Siegelsbach 1771 1837 Tochter des Grafen Friedrich Joseph von Wiser Siegelsbach 1714 1775 1 2 Eugen von Wrede besuchte das von Pater Benedict von Holland gefuhrte Erziehungsinstitut Hollandeum in Munchen und schloss 1823 das heutige Wilhelmsgymnasium Munchen 3 ab Anschliessend studierte er Rechtswissenschaft an der Julius Maximilians Universitat 1825 wurde er Mitglied des Corps Bavaria Wurzburg 4 1831 trat er als Assessor am Appellationsgericht zu Ansbach in den bayerischen Justizdienst ein Nach Stationen an verschiedenen Gerichten wirkte er am Oberappellationsgericht Munchen uberdies bekleidete er die Wurde eines bayerischen Kammerherrn Als sein alterer Bruder der Pfalzische Regierungsprasident Karl Theodor von Wrede am 16 April 1841 auf eigenen Wunsch in den Ruhestand trat ernannte ihn Konig Ludwig I zu dessen Amtsnachfolger 5 Hier in der erst 25 Jahre zuvor ans Konigreich Bayern gefallenen linksrheinischen Rheinpfalz erwarb er sich grosse Verdienste um die Entwicklung der Infrastruktur Das Gebiet hatte sein fruheres industrielles Zentrum Mannheim auf der rechten Rheinseite an Baden verloren Wrede verfolgte deshalb die Idee der Stadt gegenuber am Platz der fruheren Mannheimer Rheinschanze auf bayerischem Territorium eine Industrieansiedlung aufzubauen Er gewann Konig Ludwig I dafur und kaufte am 14 Marz 1843 fur den Staat den dortigen Hafenplatz und die Handelsniederlassung des Tabakhandlers Heinrich Wilhelm Lichtenberger 1811 1872 Dem Konig zu Ehren nannte man die Siedlung Ludwigshafen Um ihre Entwicklung zu fordern initiierte Wrede dort auch die Grundung der Bayerisch Pfalzischen Dampf Schlepp Schifffahrts Gesellschaft Regierungsprasident Eugen von Wrede und Heinrich Wilhelm Lichtenberger waren die eigentlichen Initiatoren und Grundervater der spateren Industriemetropole Lichtenberger wurde 1853 nach der offiziellen Gemeindegrundung auch der erste Burgermeister der Stadt 6 Da Wrede durch die Wiedergrundung des aufgehobenen Klosters Oggersheim Unruhen und Missstimmungen in der uberwiegend protestantischen Bevolkerung befurchtete riet er dem Konig anlasslich seines Pfalzbesuchs 1843 nachdrucklich von diesem Wunsch ab hintertrieb die Angelegenheit und uberwarf sich dabei auch mit dem Kultusminister Karl von Abel Der selbst katholische jedoch weitgehend antiklerikale Regierungsprasident handelte weniger aus religiosen Motiven als aus politischer Sorge um eine weitere positive Entwicklung der Wittelsbacherherrschaft in der liberal protestantisch dominierten Pfalz Er scheiterte jedoch an dieser Angelegenheit und fiel bei dem Monarchen in Ungnade Als sich die Verwirklichung der Neugrundung in Oggersheim 1844 abzeichnete bat Wrede den Konig um Ruckversetzung in den Justizdienst wobei er allerdings hoffte die Leitung des Oberappellationsgerichtes Munchen zu erhalten Er wurde jedoch am 1 Marz 1845 dem Tag des geplanten Einzugs der ersten Franziskaner Minoriten im Kloster Oggersheim zum Leiter des untergeordneten Appellationsgerichtes in Bamberg ernannt und somit rangmassig zuruckgestuft 7 Schon bald danach am 1 Mai 1845 starb Furst Eugen von Wrede in Bamberg In den damaligen Zeitungsmeldungen wird von einer kurzen Krankheit gesprochen Der zeitgenossische Journalist Karl Weil 8 schreibt dazu in seinen Konstitutionellen Jahrbuchern 9 Dieser plotzliche und tiefe Sturz wirkte vernichtend auf den von Stolz nicht freien Mann Kaum befand er sich zwei Monate lang auf seinem neuen Posten in Bamberg so war er eine Leiche Karl Weil Konstitutionelle Jahrbucher Band 2 1846 Adolph Krabbe Verlag Stuttgart Seite 162 In Ludwigshafen am Rhein erinnert seit 1885 die Wredestrasse an ihn Familienverhaltnisse BearbeitenEugen von Wrede war seit 4 April 1835 vermahlt mit Freiin Mathilde Therese von Schaumberg zu Strossendorf 1811 1887 10 Aus der Ehe gingen 2 Sohne und eine Tochter hervor Der Sohn Eugen Adolph von Wrede 1839 1909 war k u k Marineoffizier zuletzt im Rang eines Korvettenkapitans Er hatte 1857 1859 als Leutnant an der Novara Expedition teilgenommen und sich bei der Verteidigung von Lissa 1866 ausgezeichnet 11 12 Siehe auch Wrede bayerisches Adelsgeschlecht Literatur BearbeitenWilli Breunig Kommunalpolitik und Wirtschaftsentfaltung in Ludwigshafen am Rhein 1843 1871 Band 20 von Veroffentlichungen des Stadtarchivs Ludwigshafen 1995 Viktor Carl Lexikon Pfalzer Personlichkeiten Hennig Verlag Edenkoben 2004 ISBN 3 9804668 5 X S 967 Kourier an der Donau Zeitung fur Niederbayern Nr 113 vom 6 Mai 1845 Todesmeldung mit Lebenslauf Scan aus der Quelle Stadtverwaltung Ludwigshafen Ludwigshafen am Rhein Stadt der Chemie Kuwe Verlag Hanau 1959 S 14 f Einzelnachweise Bearbeiten Genealogische Webseite zu Sophie Aloysia Agathe von Wiser Genealogische Webseite der Eltern mit Familie Max Leitschuh Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in Munchen 4 Bde Munchen 1970 1976 Bd 3 S 262 Kosener Korpslisten 1910 138 81 Kourier an der Donau Zeitung fur Niederbayern Nr 118 vom 30 April 1841 Scan aus der Quelle Pfalzisch Rheinische Familienkunde Band 3 1960 S 226 Ausschnitt aus der Quelle Johann Georg August Wirth Die Geschichte der deutschen Staaten von der Auflosung des Reiches bis auf unsere Tage Karlsruhe 1850 Band 3 S 831 Scan aus der Quelle Biografische Seite zu Karl Weil Scan aus der Quelle Genealogische Webseite zu dem Ehepaar Constantin von Wurzbach Wrede Eugen Furst In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 58 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1889 S 196 Digitalisat Scan aus der Quelle zur Teilnahme an der Novara Expedition Pfalzer Zeitung Speyer Nr 239 vom 12 Oktober 1859 Regierungsprasidenten der Pfalz Bayern 1817 1945 Joseph von Stichaner Ferdinand von Andrian Werburg Eugen von Wrede Karl von Schrenck Franz Alwens Johann Baptist von Zenetti Gustav von Hohe Sigmund von Pfeufer Paul von Braun Julius von Auer Ludwig von Welser Adolf von Neuffer Theodor von Winterstein Lorenz Wappes Friedrich von Chlingensperg Jakob Matheus Theodor Pfulf Ludwig Osthelder Franz Roder geschaftsf Richard Imbt geschaftsf Friedrich Wenner geschaftsf Karl Barth Friedrich WennerHessen Pfalz Rheinland Pfalz 1945 46 1968 Hans Hoffmann 1945 Otto Eichenlaub 1945 1947 Franz Bogler 1947 1949 Franz Pfeiffer 1951 1966 Hans Keller 1966 1968 Normdaten Person GND 117427306 lobid OGND AKS VIAF 15546211 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wrede Eugen vonALTERNATIVNAMEN Wrede Eugen Franz Furst vonKURZBESCHREIBUNG bayerischer Justizbeamter und RegierungsprasidentGEBURTSDATUM 4 Marz 1806GEBURTSORT HeidelbergSTERBEDATUM 1 Mai 1845STERBEORT Bamberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugen von Wrede amp oldid 230107821