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Friedrich von Chlingensperg 10 Februar 1860 in Winnweiler 13 Marz 1944 in Berg ob Landshut war ein deutscher Verwaltungsjurist in Bayern der auch als Heimat und Adelsforscher wirkte Friedrich von Chlingensperg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Beamtenlaufbahn bis 1919 1 2 Regierungsprasident der Pfalz 1 3 Regierungsprasident in Niederbayern 1 4 Ruhestand und genealogische Forschungen 2 Familie 3 Auszeichnungen 4 Werke 5 Quellen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Maximilian Anton von Chlingensperg auf Berg Landshut stammte aus der katholischen pfalzischen Linie des bayerischen Beamtengeschlechtes das 1693 in den Reichsadel erhoben worden und im 19 Jahrhundert auf Schloss Berg in Landshut ansassig war 1 Seine Eltern waren Anton von Chlingensperg 1829 1895 und Emilie geb Mattern 1837 1925 daneben hatte er einen Bruder und eine Schwester Er studierte Rechtswissenschaften an der Julius Maximilians Universitat Wurzburg und der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Er war im Corps Isaria aktiv 2 Beamtenlaufbahn bis 1919 Bearbeiten Nachdem er die Examina und 1884 die Prufung fur den Staatsdienst bestanden hatte trat er in den Staatsdienst vom Konigreich Bayern Zunachst arbeitete er beim Landratsamt Frankenthal und bei der Regierung der Pfalz 1886 wurde er Bezirksamtsassessor beim Bezirksamt Griesbach im Rottal Auf eigenes Ersuchen kam er im August 1890 an das Bezirksamt Augsburg Im November 1894 kam er als Regierungsassessor zur Regierung von Schwaben und Neuburg 1896 wurde er Bezirksamtmann des Kreises Landau 1900 kam er als Regierungsrat zur Regierung der Pfalz Zugleich war er Vorstand der land und forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft der Pfalz Aus Rucksicht auf seine Familie liess er sich 1906 nach Munchen versetzen erst zur Regierung in Oberbayern dann 1909 zum Bayerischen Verwaltungsgericht Wahrend des Ersten Weltkrieges trat er am 24 Dezember 1915 in die Bayerische Armee Am 1 Oktober 1916 wurde er gegen seinen Wunsch freigestellt und als Regierungsdirektor zur Regierung der Pfalz in Speyer geschickt Regierungsprasident der Pfalz Bearbeiten 1919 zum Regierungsprasidenten der Rheinpfalz ernannt hatte Chlingensperg nach dem Ersten Weltkrieg entscheidende Bedeutung fur den Verbleib seiner Heimat bei Bayern und damit beim Deutschen Reich Wahrend der Friedensverhandlungen in Versailles lag die franzosische 8 Armee unter General Augustin Gerard in der Pfalz Gerard wollte die Pfalz von Bayern und vom Reich losen und einen Pufferstaat unter franzosischem Protektorat errichten Durch einen Aufstand mit Hilfe einiger Separatisten sollte die Friedenskonferenz vor vollendete Tatsachen gestellt werden Nachdem er sich gegen die Separatisten gestellt hatte wurde der Regierungsprasident von Winterstein von den Franzosen ausgewiesen Als Dr Eberhard Haas ein Weinchemiker aus Landau am 1 Juni 1919 die Pfalz als neutrale und selbstandige vom politischen Katholizismus dominierte linksrheinische Republik ausrufen wollte verhinderte Chlingensperg inzwischen Wintersteins Nachfolger die Proklamation Zu denen gehorig die nicht wankten und nicht wichen hielt er sich an den Versailler Vertrag und das Rheinlandabkommen und wahrte die Integritat der Pfalz und die Souveranitat Bayerns Als General Gerard behauptete Chlingensperg habe sich seinen Anordnungen widersetzt wurde auch er ausgewiesen und am 22 Januar 1923 auf Umwegen uber den Rhein abgeschoben Siehe auch Autonome Pfalz Regierungsprasident in Niederbayern Bearbeiten Als Ferdinand von Pracher der Regierungsprasident der Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz gestorben war wurde Chlingensperg am 6 Februar 1923 mit der Wahrnehmung der Geschafte beauftragt Am 28 Januar 1924 offiziell ernannt hatte er keinen ganz leichten Stand Er schrieb Den bedeutenden Verhandlungen und Ereignissen der ausseren und inneren Politik steht die Masse der niederbayerischen Bevolkerung teilnahmslos gegenuber namentlich seit die Erhohung der Biersteuer abgewendet scheint Im Widerspruch zur Not der Zeit stehen die haufigen Tanzmusiken und sonstigen offentlichen Veranstaltungen die Geld erfordern und bei denen es nicht selten ohne die ublichen Raufereien abgeht 3 Erst mit fast 70 Jahren trat er in den Ruhestand Die funf letzten Jahre seines Lebens verlebte er auf Schloss Berg in Landshut sowie bei seiner Tochter in Munchen 1 Siehe auch Regierung von Niederbayern Ruhestand und genealogische Forschungen Bearbeiten Nachdem Chlingensperg 1930 in den Ruhestand getreten war widmete er sich der Genealogie seiner Familie wobei er auch als Heimatforscher tatig wurde und Material uber andere bayerische Adelsgeschlechter zusammentrug wie z B den Hackledt 1 Er ging bei seiner historischen Forschung von Studien uber seine eigenen Vorfahren aus die er mit seinem Neffen Dr Erich Tross Sohn von Chlingenspergs Schwester Natalie die 1889 den Fabrikdirektor Friedrich Tross geheiratet hatte vor dem Ersten Weltkrieg angestellt hatte Vorarbeiten dafur hatten unter anderem sein Urgrossvater Benno von Chlingensperg 1761 1840 sowie sein Onkel Dr Max von Chlingensperg 1841 1927 geleistet 1932 veroffentlichte er die Ergebnisse seiner Forschungen uber die Herkunft der Herren von Chlingensperg als eigenen Band der Schriftenreihe des Historischen Vereines fur Niederbayern dessen Mitglied und Ehrenprasident er war In der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg beschaftigte sich Chlingensperg hauptsachlich mit der Erforschung der Verwandtschaftsverhaltnisse niederbayerischer Adelsfamilien wahrend der Fruhen Neuzeit 1 Siehe auch Chlingensperg Adelsgeschlecht Familie BearbeitenChlingensperg war seit 1888 verheiratet mit Klementine Amalie geb Benzino 1866 1947 Mitbesitzerin des Gutes Kusel Mit ihr hatte er drei Kinder von denen zwei Sohne unvermahlt und kinderlos im Ersten Weltkrieg fielen Christoph 1890 1914 koniglich bayerischer Leutnant gefallen in Vermandovillers Nordfrankreich Gertraud 1892 1983 heiratete Maximilian Graf von Armansperg 1889 1948 Im Alter lebten Chlingensperg und seine Gemahlin Klementine bei ihnen in Munchen 1 Ulrich 1893 1917 Student der Landwirtschaft gefallen in Gheluvelt FlandernAuszeichnungen BearbeitenRitter IV Klasse des Verdienstordens vom Heiligen Michael 1909 Prinzregent Luitpold Medaille 1917 Eisernes Kreuz II Klasse Militarverdienstorden Bayern IV Klasse Rote Kreuz Medaille Preussen Verdienstkreuz fur Kriegshilfe 1918 Ehrenprasident des Historischen Vereines fur Niederbayern Ehrenburger der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Ehrenmitglied des Corps IsariaWerke BearbeitenDie Mulhaimer Tattenpeck Khaindl Khlingensperger Familiengeschichtliche Studien aus dem alten Niederbayern In Verhandlungen des Historischen Vereines fur Niederbayern Band 65 Landshut 1932 Paulus Scheibl von Thurnstein Eine familiengeschichtliche Studie In Schriften des Bayerischen Landesvereins fur Familienkunde Heft 10 Munchen 1940Quellen BearbeitenBayerisches Hauptstaatsarchiv Ministerialakten des Innenministeriums Nr 64127 Chlingensperg Friedrich Reg Pras in Landshut Laufzeit der Akten 1886 1929 Bayerisches Hauptstaatsarchiv Munchen Ministerialakten des Finanzministeriums Nr 67024 Friedrich von Chlingensperg auf Berg geb 10 2 1860 Regierungsprasident der Pfalz Laufzeit der Akten 1920 1930 Literatur BearbeitenChristopher R Seddon Adelige Lebenswege zwischen Bayern und Osterreich Herrschaftsformen und Herrschaftsstrukturen des Landadels am unteren Inn in der Fruhen Neuzeit Wien 2009 Annemarie Liebler Im Stammland von Raute und Panther Geschichte der Regierung von Niederbayern herausgegeben von der Regierung von Niederbayern Munchen 2008 S 107 109 ISBN 978 3 8316 0836 2 Digitalisat Genealogisches Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels Bd I 1950 764 767 Bd VII 1961 395 397 Bd XII 1978 550 553 und Bd XVI 1986 546 549 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich von Chlingensperg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bundesarchiv Freie Pfalz Historisches Lexikon Bayerns Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Seddon Lebenswege 135 136 Kosener Corpslisten 1960 109 632 Liebler Stammland 107 109Regierungsprasidenten der Pfalz Bayern 1817 1945 Joseph von Stichaner Ferdinand von Andrian Werburg Eugen von Wrede Karl von Schrenck Franz Alwens Johann Baptist von Zenetti Gustav von Hohe Sigmund von Pfeufer Paul von Braun Julius von Auer Ludwig von Welser Adolf von Neuffer Theodor von Winterstein Lorenz Wappes Friedrich von Chlingensperg Jakob Matheus Theodor Pfulf Ludwig Osthelder Franz Roder geschaftsf Richard Imbt geschaftsf Friedrich Wenner geschaftsf Karl Barth Friedrich WennerHessen Pfalz Rheinland Pfalz 1945 46 1968 Hans Hoffmann 1945 Otto Eichenlaub 1945 1947 Franz Bogler 1947 1949 Franz Pfeiffer 1951 1966 Hans Keller 1966 1968 Generalkommissare des Unterdonaukreises bis 1837 Regierungsprasidenten von Niederbayern Hermann von Beisler Friedrich von Wulffen Johann Baptist von Zenetti Karl Joseph von Kunsberg Langenstadt Johann Baptist von Zenetti Karl von Schrenck Wilhelm von Benning Alois August von Schilcher Gustav von Hohe Felix Friedrich von Lipowsky Ludwig Fuchs von Bimbach und Dornheim Ludwig von Meixner Rudolf von Andrian Werburg Ferdinand von Pracher Friedrich von Chlingensperg Heinrich Wirschinger Franz Schwede Wilhelm von Holzschuher Friedrich Wimmer Hermann Edler von Gassler kommissarisch Gerhard Bommel Ernst Falkner Franz Wein Josef Ulrich Ludwig Hopfner Johann Riederer Gottfried Schmid Herbert Zeitler Friedrich Giehl Walter Zitzelsberger Heinz Grunwald Rainer Haselbeck Siehe auch Unterdonaukreis Niederbayern und Regierung von Niederbayern Normdaten Person GND 133310272 lobid OGND AKS VIAF 10215799 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Chlingensperg Friedrich vonKURZBESCHREIBUNG deutscher VerwaltungsjuristGEBURTSDATUM 10 Februar 1860GEBURTSORT WinnweilerSTERBEDATUM 13 Marz 1944STERBEORT Berg Landshut Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich von Chlingensperg amp oldid 236005749