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Friedrich Wimmer 9 Juli 1897 in Salzburg 2 August 1965 in Regensburg war osterreichischer Verwaltungsjurist in der Zeit des Nationalsozialismus Er war unter anderem osterreichischer Staatssekretar im Kabinett Seyss Inquart Regierungsprasident von Niederbayern und der Oberpfalz sowie Generalkommissar der Verwaltung und Justiz in den besetzten Niederlanden unter Arthur Seyss Inquart Wimmer links als Generalkommissar in den Niederlanden Den Haag 21 Juni 1940 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie Bearbeiten nbsp Verkundung des Polizeistandrechts 1943 Wimmer entstammte einem national gesinnten Elternhaus Der Buchbindersohn schloss seine Schullaufbahn nach dem Besuch der Volksschule und dem Staatsgymnasium in seiner Heimatstadt mit der Matura ab Von 1915 bis 1918 nahm er als Soldat der k u k Armee am Ersten Weltkrieg teil und wurde nach Kriegsende als Leutnant der Reserve aus der Armee entlassen 1 Er begann im April 1915 an der Universitat Wien ein Studium das er kriegsbedingt drei Monate nach Beginn fur die Kriegsdauer unterbrach Nach Kriegsende setzte er sein Studium mit Hauptfach Kunstgeschichte bei Josef Strzygowski fort dessen rassischen Theorien Einfluss auf Wimmer ausubten Von Wien wechselte er 1920 an die Universitat Goteborg wo er zudem als Assistent am Museum in Goteborg arbeitete Am 12 Juli 1922 wurde er in Wien mit der Arbeit Die fruhe christliche Steinbaukunst in Schweden zum Dr phil promoviert 1923 legte er die Prufung fur das Lehramt an Mittelschulen ab Ab 1926 studierte er Rechtswissenschaften an der Universitat Wien und wurde am 29 Marz 1930 zum Dr iur promoviert Nach Hilfsarbeitertatigkeit am Kunsthistorischen Institut der Universitat Wien arbeitete er ab 1928 als Archaologe am Niederosterreichischen Landesmuseum und wurde in der Folge niederosterreichischer Landesarchaologe Nach dem Abschluss des Jurastudiums trat er 1930 in den Dienst der niederosterreichischen Landesregierung ein Ab Februar 1934 gehorte er der illegalen NSDAP an und trat der Partei regular zum 1 Mai 1938 bei Mitgliedsnummer 6 330 487 2 In der NSDAP machte er Karriere als juristischer Berater von Josef Leopold Edmund Glaise von Horstenau und Seyss Inquart Im osterreichischen Standestaat machte er trotz seiner illegalen Mitgliedschaft in der NSDAP ebenfalls Karriere Am 22 Dezember 1935 wurde er Ministerialsekretar im Kanzleramt Osterreichs Zum 12 Marz 1938 trat Wimmer der SS bei SS Nummer 308 221 3 und wurde am 13 Marz 1938 wahrend des Anschlusses Osterreichs als Staatssekretar ins Kabinett berufen Er arbeitete in Zusammenarbeit mit der deutschen Verwaltung das Gesetz uber die Wiedervereinigung Osterreichs mit dem Deutschen Reich aus Nach dem Anschluss leitete Wimmer als Staatssekretar des Inneren die Abteilung Rechtsangleichung er organisierte dabei insbesondere die Angleichung der Verwaltung und deren Gliederung an die Strukturen des sog Altreiches Seit dem 4 August 1939 war er Staatskommissar beim Reichsstatthalter Seyss Inquart Wimmer war auch Mitglied bei der NSV beim NSRB und RDB Im Mai 1939 wurde er Gaugruppenwalter Verwaltungsrechtswahrer bei der Gaufuhrung Wien des NSRB Seit dem 8 September 1939 zunachst kommissarisch war er seit dem 1 April 1940 endgultig Regierungsprasident in Regensburg zustandig fur Niederbayern und die Oberpfalz ein Amt das er offiziell bis zum 14 September 1943 innehatte Bereits seit Mai 1940 nahm er als Generalkommissar fur die Verwaltung und die Justiz unter Reichskommissar Seyss Inquart eine zentrale Position in der Besatzungsverwaltung der Niederlande ein und war ab 1944 kommissarisch in Personalunion Generalkommissar fur Wirtschaft und Finanzen Diese Positionen behielt er bis 1945 als er auf Befehl der Englander die Geschafte an die niederlandische Regierung ubergab Mitte Mai 1942 erreichte er bei der SS mit der Beforderung zum SS Brigadefuhrer seinen hochsten SS Rang Von Mai 1945 bis August 1947 befand er sich in britischer Kriegsgefangenschaft und danach bis Marz 1949 im Internierungskrankenhaus Garmisch Partenkirchen Seine Entnazifizierung erfolgte am 17 Marz 1949 in Regensburg als Mitlaufer in Gruppe IV Am 13 und 14 Juni 1946 wurde Wimmer bezuglich der Besatzungszeit in den Niederlanden als Zeuge der Verteidigung wahrend des Nurnberger Hauptkriegsverbrecherprozesses vernommen 4 1947 wurde er vom Niederlandischen Institut fur Kriegsdokumentation interviewt die niederlandische Justiz sah jedoch von der Strafverfolgung ab 1957 stellte die osterreichische Justiz aufgrund der osterreichischen NS Amnestie das Verfahren gegen ihn ein woruber er durch einen Anwalt ein Jahr spater einen Bescheid erwirkte Von 1949 bis 1953 war er als Leiter der Rechtsabteilung in der Direktion der Mannheimer Lebensversicherung tatig Literatur BearbeitenWolfgang Graf Osterreichische SS Generale Himmlers verlassliche Vasallen Hermagoras Verlag Klagenfurt Ljubljana Wien 2012 ISBN 978 3 7086 0578 4 Christoph Kreutzmuller Handler und Handlungsgehilfen der Finanzplatz Amsterdam und die deutschen Grossbanken 1918 1945 Stuttgart 2005 ISBN 3515086390 S 342 Annemarie Liebler Geschichte der Regierung von Niederbayern Munchen 2008 ISBN 978 3 8316 0836 2 S 132 133 mit Bild und allen Details zum Lebenslauf Eingeschrankte Vorschau auf Google Books Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Wimmer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Joachim Lilla Wimmer Friedrich in ders Staatsminister leitende Verwaltungsbeamte und NS Funktionstrager in Bayern 1918 bis 1945 12 April 2013 Otto Helmut Urban Friedrich Wimmer vom Landesarchaologen zum Regierungsprasidenten Biographie Wimmers im Internetangebot des ORF 3 Interviews mit Friedrich Wimmer gefuhrt von Dolf Cohen vom Niederlandischen Institut fur Kriegsdokumentation 28 30 August 1947 Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Graf Osterreichische SS Generale Himmlers verlassliche Vasallen Klagenfurt Ljubljana Wien 2012 S 148 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 48850515 Bundesarchiv R 9361 III 563906 Internationaler Militargerichtshof Nurnberg Hrsg Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Gerichtshof Nurnberg 14 November 1945 bis 1 Oktober 1946 Amtlicher Text in deutscher Sprache Nurnberg 1947 Band 16 S 202 232 Landesregierung Seyss Inquart 1938 1939 Arthur Seyss Inquart Hubert KlausnerHans Fischbock Franz Hueber Ernst Kaltenbrunner Kajetan Muhlmann Friedrich Plattner Walter Rafelsberger Anton Reinthaller Otto Wachter Friedrich WimmerGeneralkommissare des Unterdonaukreises bis 1837 Regierungsprasidenten von Niederbayern Hermann von Beisler Friedrich von Wulffen Johann Baptist von Zenetti Karl Joseph von Kunsberg Langenstadt Johann Baptist von Zenetti Karl von Schrenck Wilhelm von Benning Alois August von Schilcher Gustav von Hohe Felix Friedrich von Lipowsky Ludwig Fuchs von Bimbach und Dornheim Ludwig von Meixner Rudolf von Andrian Werburg Ferdinand von Pracher Friedrich von Chlingensperg Heinrich Wirschinger Franz Schwede Wilhelm von Holzschuher Friedrich Wimmer Hermann Edler von Gassler kommissarisch Gerhard Bommel Ernst Falkner Franz Wein Josef Ulrich Ludwig Hopfner Johann Riederer Gottfried Schmid Herbert Zeitler Friedrich Giehl Walter Zitzelsberger Heinz Grunwald Rainer Haselbeck Siehe auch Unterdonaukreis Niederbayern und Regierung von NiederbayernGeneralkommissare des Regenkreises bis 1837 Regierungsprasidenten der Oberpfalz Max von Lodron Konrad Heinrich von Dornberg Franz Arnold Linck Eduard von Schenk Friedrich von Zu Rhein Karl von Schrenck Georg Karl von Welden Friedrich von Zu Rhein Karl Joseph von Kunsberg Langenstadt Max von Gutschneider Max von Pracher Friedrich von Ziegler Hartmann Fugger von Kirchberg Karl Theodor von Lutz Friedrich von Brettreich Anton Freiherr von Aretin Wolfgang Poll Hubert Freiherr von Gumppenberg Peuerbach Theodor von Winterstein Ludwig von Rucker Julius Hahn Heinrich Wirschinger Franz Schwede Wilhelm von Holzschuher Friedrich Wimmer Hermann Edler von Gassler kommissarisch Gerhard Bommel 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