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Josef Strzygowski 7 Marz 1862 in Biala Galizien 2 Janner 1941 in Wien war ein osterreichischer deutscher Nationalitat aber polnischer Herkunft Kunsthistoriker und Begrunder einer vergleichenden Kunstforschung Josef Strzygowski um 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Ehrenveranstaltungen Auswahl 3 Bibliographie Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenStrzygowski stammte aus einer romisch katholischen Textilunternehmerfamilie in der Bielitz Bialaer Sprachinsel ursprunglich aus dem kleinpolnischen Pilzno und studierte zunachst Klassische Archaologie und Kunstgeschichte an den Universitaten in Wien und Berlin 1885 wurde er an der Universitat Munchen mit einer Arbeit uber die Iconographie der Taufe Christi zum Dr phil promoviert Seine 1887 in Wien vorgelegte Habilitationsschrift handelt vom byzantinischen Einfluss auf das Werk des Malers Cimabue Ab 1892 war er Professor fur Kunstgeschichte an der Universitat Graz 1904 wurde er zum Hofrat ernannt Von 1909 bis zu seiner Emeritierung 1933 leitete er das 1 Kunsthistorische Institut der Universitat Wien 1933 grundete er in Wien die Gesellschaft fur vergleichende Kunstforschung nbsp Brief 1907 Strzygowski vertrat die These dass die indogermanische und die asiatische Kunst die Grundlage fur die abendlandische Kultur vor allem spatantiker und mittelalterlicher Formprinzipien bilden und trug so zur Erweiterung der kunsthistorischen Forschung bei In seinem zweibandigen Werk Die Baukunst der Armenier und Europa von 1918 billigte er den Armeniern ein arisches Kunstschaffen zu und hielt sie fur die Vermittler durch welche die persische Kunst nach Westeuropa gekommen sei Fur seinen Versuch die mittelalterliche europaische Baukunst von Armenien herzuleiten musste er die Entwicklung der armenischen Kirchenbautypen mit Hilfe zweifelhafter Quellen wesentlich fruher als nach heutiger Lehrmeinung datieren In diesem Zusammenhang steht auch sein Bemuhen die 1903 aus der Syrischen Wuste nach Berlin gelangte Mschatta Fassade Mitte 8 Jahrhundert in das 4 bis 6 Jahrhundert zu datieren und durch Stilvergleiche mit der mesopotamischen Stadt Seleukia Ktesiphon in Beziehung zu setzen 1 So schrieb er Mschatta eine Schlusselrolle beim Ubergang vom babylonisch persischen zum germanischen Kunstschaffen zu 2 Seine Ausfuhrungen wurden spater von rassistisch gepragten Ideen beeinflusst was auch an den Titeln seiner Veroffentlichungen zu erkennen ist In der Zeit des Nationalsozialismus publizierte er beispielsweise Bucher wie Aufgang des Nordens oder Das indogermanische Ahnenerbe des deutschen Volkes und die Kunstgeschichte der Zukunft Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Strzygowskis Schriften Nordischer Heilbringer und bildende Kunst Eine durch Christentum und Kirche entstellte Heilserscheinung 1939 Die deutsche Nordseele Das Bekenntnis eines Kunstforschers 1940 Das indogermanische Ahnenerbe des deutschen Volkes und die Kunstgeschichte der Zukunft 1941 und Europas Machtkunst im Rahmen des Erdkreises Eine grundlegende Auseinandersetzung uber Wesen und Entwicklung des zehntausendjahrigen Wahnes Gewaltmacht von Gottes Gnaden statt volkischer Ordnung 1943 in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 3 4 Auf seine Arbeiten geht die Erhaltung der finnischen Holzkirche von Petajavesi heute UNESCO Weltkulturerbe zuruck Zu seinen bekannten Schulern gehoren die Museologin Alma Wittlin und Max Eisler Ehrenveranstaltungen Auswahl BearbeitenAusstellung Josef Strzygowski und die Berliner Museen im Bode Museum Staatliche Museen zu Berlin 10 Oktober 2012 bis 20 Januar 2013 Internationale wissenschaftliche Konferenzen von 29 31 Marz 2012 in Bielsko Biala PL und am 30 Oktober 2012 in Wien aus Anlass des 150 Geburtstages Josef Strzygowski und die Kunstwissenschaften veranstaltet von Abteilung fur Vergleichende Kunstgeschichte an der Maria Curie Sklodowska Universitat in Lublin Polen bzw der Gesellschaft fur vergleichende Kunstforschung in Wien Tagung Wiener Kunstgeschichte in Armenien am 22 Oktober 2021 am Institut fur Kunstgeschichte der Universitat Wien mit Vortragen zu Fotos Planen und Dokumenten aus dem Nachlass des Kunsthistorikers Josef Strzygowski und des Archithekten Toros Tormanian Bibliographie Auswahl Bearbeitensiehe Alfred Karasek Langer Verzeichnis der Schriften von Josef Strzygowski Klagenfurt 1933 schon bis 1933 unvollstandig Iconographie der Taufe Christi Munchen 1885 Cimabue und Rom Wien 1888 Orient oder Rom Leipzig 1901 online Kleinasien Ein Neuland der Kunstgeschichte Leipzig 1903 Die Bildende Kunst der Gegenwart Ein Buch fur jedermann Leipzig 1907 Kleinarmenische Miniaturmalerei Die Miniaturen des Tubinger Evangeliars MA XIII 1 vom Jahre 1113 bzw 893 n Chr Tubingen 1907 Die Baukunst der Armenier und Europa Bde I II Wien 1918 Band 1 und Band 2 bei Internet Archive Ursprung der christlichen Kirchenkunst Leipzig 1920 Die Landschaft in der nordischen Kunst E A Seemann Leipzig 1922 Band 17 der Bibliothek der Kunstgeschichte Die Stellung des Islam zum geistigen Aufbau Europas Abo 1922 Die Krisis der Geisteswissenschaften Vorgefuhrt am Beispiele der Forschung uber Bildende Kunst Ein grundsatzlicher Rahmenversuch Wien 1923 Forschung und Erziehung Der Neuaufbau der Universitat als Grundlage aller Schulverbesserung an den Verfahren der Forschung uber Bildende Kunst erortert Stuttgart 1928 Die altslavische Kunst Ein Versuch ihres Nachweises Augsburg 1929 Asiens bildende Kunst in Stichproben ihr Wesen und ihre Entwicklung Ein Versuch Arbeiten des 1 Kunsthist Inst der Universitat Wien Bd 45 Augsburg 1930 Aufgang des Nordens Lebenskampf eines Naturforschers um ein deutsches Weltbild Beitrage zur vergleichenden Kunstforschung 12 Leipzig 1936 Spuren indogermanischen Glaubens in der Bildenden Kunst Heidelberg 1936 Morgenrot und Heidnischwerk in der christlichen Kunst Berlin 1937 Durer und der nordische Schicksalshain Eine Einfuhrung in vergessene Bedeutungsvorstellungen Heidelberg 1937 Geistige Umkehr Indogermanische Gegenwartsstreifzuge eines Kunstforschers 1938 Nordischer Heilbringer und Bildende Kunst Eine durch Christentum und Kirche entstellte Heilserscheinung Mit funf Anhangen uber die Kunst der germanischen Volkerwanderung im Rahmen Eurasiens und uber die Gegenwart Wien 1939 Die deutsche Nordseele Das Bekenntnis eines Kunstforschers Wien Leipzig 1940 Das indogermanische Ahnenerbe des deutschen Volkes und die Kunstgeschichte der Zukunft Die Forschung uber Bildende Kunst als Erzieher Eine Kampfschrift Wien 1941 Europas Machtkunst im Rahmen des Erdkreises Eine grundlegende Auseinandersetzung uber Wesen und Entwicklung des zehntausendjahrigen Wahnes Gewaltmacht von Gottes Gnaden statt volkischer Ordnung Kirche statt Glaube Bildung statt Begabung vom Nordstandpunkt planmassig in die volksdeutsche Bewegung eingestellt 3 um das Schlagwortverzeichnis erweiterten Aufl Wiener Verlag Wien 1943 Reprint Verlag der Manufactur Horn Bad Meinberg 1999 ISBN 978 3 88080 977 2 Literatur BearbeitenErnst Diez Zur Kritik Strzygowskis In Kunst des Orients Band 4 Franz Steiner Verlag Mai 1963 S 98 109 Ulrich Bock Armenische Baukunst Geschichte und Problematik ihrer Erforschung 25 Veroffentlichung der Abteilung Architektur des Kunsthistorischen Instituts der Universitat zu Koln Koln 1983 Hans Jurgen Spross Die Naturauffassung bei Alois Riegl und Josef Strzygowski Saarbrucken 1989 Saarbrucken Univ Diss 1989 Eva Frodl Kraft Eine Aporie und der Versuch ihrer Deutung Josef Strzygowski Julius von Schlosser In Wiener Jahrbuch fur Kunstgeschichte 42 1989 ISSN 0083 9981 S 7 52 255 258 Piotr O Scholz Wanderer zwischen den Welten Josef Strzygowski und seine immer noch aktuelle Frage Orient oder Rom In Walter Hoflechner Gotz Pochat Hrsg 100 Jahre Kunstgeschichte an der Universitat Graz Mit einem Ausblick auf die Geschichte des Faches an den deutschsprachigen osterreichischen Universitaten bis in das Jahr 1938 Akademische Druck und Verlags Anstalt Graz 1992 ISBN 3 201 01585 7 S 243 265 Publikationen aus dem Archiv der Universitat Graz 26 Christina Maranci Armenian architecture as Aryan architecture the role of Indo European studies in the theories of Josef Strzygowski In Visual Resources 13 1998 ISSN 0197 3762 S 363 380 Piotr O Scholz J Strzygowskis Die Krisis der Geisteswissenschaften 60 Jahre spater In Nubica et Aethiopica 4 5 1999 ISSN 0939 4672 S 39 58 Christina Maranci Medieval Armenian Architecture Constructions of Race and Nation Peeters Leuven u a 2001 ISBN 90 429 0939 0 Hebrew University Armenian Studies 2 Christina Maranci The Historiography of Armenian Architecture Josef Strzygowski Austria and Armenia In Revue des Etudes Armeniennes 28 2001 2002 ISSN 0080 2549 S 287 307 Jas Elsner The Birth of Late Antiquity Riegl and Strzygowski in 1901 In Art History 25 2002 ISSN 0141 6790 S 358 379 419 420 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 602 Johann Konrad Eberlein Josef Strzygowski Gedanken uber die Zeitlosigkeit eines Typus In Lukas Madersbacher Thomas Steppan Hrsg De re artificiosa Festschrift fur Paul von Naredi Rainer zu seinem 60 Geburtstag Schnell Steiner Regensburg 2010 ISBN 978 3 7954 2392 6 S 81 93 Alexander Zah Josef Strzygowski als Initiator der christlich kunsthistorischen Orientforschung und Visionar der Kunstwissenschaft mit Beitragen von Helmut Buschhausen und Christina Maranci Romische Quartalsschrift fur Christliche Altertumskunde RQ 107 2 2012 S 105 148 Francesco Leonelli Josef Strzygowski 1861 1942 Dmitry Ainalov 1862 1939 and the Question of Geographical Borders in the Theory of Art The Possibility of a Geographic Eye In Actual Problems of Theory and History of Art Collection of articles Band 10 Hrsg A V Zakharova S V Maltseva E Iu Staniukovich Denisova Lomonosov Moscow State University NP Print St Petersburg 2020 S 609 617 Strzygowski Josef d J 1862 1941 Kunsthistoriker In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 13 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2010 ISBN 978 3 7001 6963 5 S 434 f Direktlinks auf S 434 S 435 Festschrift Josef Strzygowski 70 Jahre Katowice 1932 Festschrift Zum 70 Geburtstag dargebracht von seinen Schulern Klagenfurt 1932 Gabriele Mietke u a Josef Strzygowski und die Berliner Museen Berlin 2012 ISBN 978 3 89500 927 3 Piotr Otto Scholz Magdalena Anna Dlugosz Hrsg Josef Strzygowski und die Kunstwissenschaften Akten der internationalen wissenschaftlichen Konferenzen zum 150 Geburtstag von Josef Strzygowski in Bielsko Biala 29 31 Marz 2012 Abt fur Vergleichende Kunstgeschichte am Kulturwissenschaftlichen Institut an der Universitat Marie Curie Sklodowska in Lublin und in Wien 30 Oktober 2012 Ibera Wien 2015 ISBN 978 3 85052 343 1 Heinz Schodl Josef Strzygowski Zur Entwicklung seines Denkens Dissertation Universitat Wien 2011 pdf online Luka Vidmar Josef Strzygowski und seine Doktoranden Avgustin Stegensek und Avgust Zigon In Alois Kernbauer Tone Smolej Hrsg Gemeinsamkeit auf getrennten Wegen Die slowenischen Doktoranden der Grazer Philosophischen Fakultat im Zeitraum 1876 1918 und die Grundung der Universitat in Ljubljana ADEVA Graz 2021 ISBN 978 3 201 02058 9 S 239 262 Wilhelm Julian Gruber Der Fabrikantensohn Josef Strzygowski 1862 1941 auf dem Weg vom Tuchmacher zum Kunsthistoriker In Mitteilungen der Gesellschaft fur vergleichende Kunstforschung in Wien 74 Jahrgang 3 2022 S 1 13 ISSN 1013 6800 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Josef Strzygowski Quellen und Volltexte nbsp Commons Josef Strzygowski Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Josef Strzygowski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag im Dictionary of Art Historians Josef Strzygowski bei arthistoricum net Digitalisierte Werke im Themenportal Geschichte der Kunstgeschichte Josef Strzygowski Osterreichische Nationalbibliothek Josef Strzygowski In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Josef Strzygowski am Kunsthistorischen Institut der Universitat WienEinzelnachweise Bearbeiten Bruno Schulz Josef Strzygowski Mschatta Bericht uber die Aufnahme der Ruine von Bruno Schulz und kunstwissenschaftliche Untersuchung von Josef Strzygowski In Jahrbuch der Koniglich Preussischen Kunstsammlungen 25 Band 4 Heft 1904 S 205 373 Suzanne L Marchand The Rhetoric of Artifacts and the Decline of Classical Humanism The Case of JosefStrzygowski In History and Theory 33 Nr 4 1994 S 106 130 hier S 124 Buchstabe S Liste der auszusondernden Literatur Herausgegeben von der Deutschen Verwaltung fur Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone Vorlaufige Ausgabe nach dem Stand vom 1 April 1946 Berlin Zentralverlag 1946 In www polunbi de Abgerufen am 12 Februar 2023 Buchstabe S Liste der auszusondernden Literatur Herausgegeben von der Deutschen Verwaltung fur Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone Erster Nachtrag nach dem Stand vom 1 Januar 1947 Berlin Zentralverlag 1947 In www polunbi de Abgerufen am 12 Februar 2023 Universitatsprofessoren fur Kunstgeschichte an der Universitat Wien Fruhere Lehrkanzel Kunstgeschichte II Rudolf Eitelberger 1852 1885 Alois Riegl 1897 1905 Max Dvorak 1909 1921 Julius von Schlosser ab 1922 Hans Sedlmayr ab 1936 Karl M Swoboda ab 1946 Otto Pacht ab 1963 Hermann Fillitz ab 1974 Hellmut Lorenz ab 1997 Sebastian Schutze ab 2009 Spatere Lehrkanzel Kunstgeschichte I Moritz Thausing 1873 1884 Franz Wickhoff 1885 1909 Josef Strzygowski 1909 1933 Otto Demus ab 1963 Gunther Heinz ab 1976 Friedrich Teja Bach ab 1994 Sebastian Egenhofer ab 2016 Weitere Lehrkanzeln bzw Universitatsprofessoren Otto Benesch ab 1948 Fritz Novotny ab 1948 Renate Wagner Rieger ab 1964 Gerhard Schmidt ab 1964 Helmut Buschhausen ab 1975 Artur Rosenauer ab 1976 Deborah Klimburg Salter ab 1996 Michael Viktor Schwarz ab 1998 Lioba Theis ab 2005 Raphael Rosenberg ab 2009 Julia Gelshorn 2010 2014 Sebastian Egenhofer 2012 2013 Markus Ritter ab 2012 Noit Banai 2014 2019 Lukas Nickel ab 2016 Inhaber der Lehrstuhle fur Kunstgeschichte an der Universitat Graz 1 Lehrstuhl fur Kunstgeschichte des 15 bis 17 Jahrhunderts Josef Strzygowski 1892 1909 Hermann Egger 1909 1946 Wladimir Sas Zaloziecky 1949 1959 Heinrich Gerhard Franz 1962 1986 Gotz Pochat 1987 2008 Edgar Lein 2008 2019 2 Lehrstuhl fur Moderne und Gegenwartskunst Johann Konrad Eberlein 1998 2013 Sabine Flach seit 2013 Vertragsprofessur Julian Blunk seit 2022 Cornelia Logemann seit 2022 Normdaten Person GND 118799223 lobid OGND AKS LCCN n82001109 VIAF 8183971 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Strzygowski JosefKURZBESCHREIBUNG osterreichischer KunsthistorikerGEBURTSDATUM 7 Marz 1862GEBURTSORT Biala GalizienSTERBEDATUM 2 Januar 1941STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Strzygowski amp oldid 233647788