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Rassismus oder Rassenideologie ist eine Weltanschauung nach der Menschen aufgrund ausserlicher Merkmale oder negativer Fremdzuschreibungen die ubertrieben naturalisiert oder stereotypisiert werden als Rasse Volk oder Ethnie kategorisiert und ausgegrenzt werden Bis ins 20 Jahrhundert wurden dazu vor allem aufgrund biologischer Merkmale Hautfarbe Formen von Gesicht und Korper usw angebliche Menschenrassen in heute obsoleten Rassentheorien konstruiert und damit Sklaverei Assimilationspolitik Ethno oder Genozid gerechtfertigt Wandtafel von 1911 zur heute uberholten Lehrmeinung von Menschenrassen Der Europaer befindet sich als grosste Figur im Zentrum vgl eurozentristisches Weltbild Schild Europaische Bar nur fur Weisse Ausstellungsstuck aus dem Apartheid Museum Johannesburg Sudafrika Rassisten und Rassenideologen betrachten Menschen die ihren eigenen Merkmalen moglichst ahnlich sind meist als hoherwertig wahrend alle anderen oftmals abgestuft als geringerwertig betrachtet werden Chauvinismus Dieser hierarchischen Herabsetzung geht eine oft penible Zuordnung von Menschen zu Gruppen voraus Diskriminierung wobei Misch und Mehrfachidentitaten sowie Gruppenubertritte als schwerwiegende Problemfalle begriffen werden Oft mochten Rassenideologen einen normalen Verkehr der Gruppen untereinander erschweren Segregation und dabei insbesondere die Vermischung durch familiare Verbindungen und Zeugung von Nachkommenschaft verhindern Seit der Achtung von Rassismus durch die UN nach dem Zweiten Weltkrieg unternimmt die sog Neue Rechte auf dem Wege der strategischen Erringung kultureller Hegemonie die vorsichtige Wiederbelebung diskriminierender Grundkonzepte in Gestalt der Idee eines Kulturrassismus siehe Rassismus ohne Rassen und Ethnopluralismus 1 Auf diese Weise konnen seitens des politischen Rechtsextremismus beispielsweise eine rigide Grenzpolitik gerechtfertigt oder Fluchtlinge diskriminiert werden Rassismus bzw durch Rassismus begrundbare Hierarchien und Vorrechte sollen den Zugang zu Ressourcen z B Gelder Rohstoffe Boden Orten z B Nationalstaaten bestimmte Stadtviertel und Positionen z B politische Posten oder auch Positionen in Betrieben erschweren und dienen zur Legitimation von Machtausubung Verletzung der allgemeinen Menschenrechte Gewalt oder Diskriminierung Der Begriff Rassismus entstand zu Beginn des 20 Jahrhunderts in der kritischen Auseinandersetzung mit auf Rassentheorien basierenden politischen Konzepten In anthropologischen Theorien uber den Zusammenhang von Kultur und rassischer Beschaffenheit wurde der Begriff der Rasse mit dem ethnologisch soziologischen Begriff Volk vermengt z B von der volkischen Bewegung Rassismus zielt dabei nicht auf subjektiv wahrgenommene Eigenschaften einer Gruppe sondern stellt deren Gleichrangigkeit und im Extremfall deren Existenzberechtigung in Frage Rassistische Diskriminierung versucht typischerweise auf projizierte genetische und davon abgeleitete personliche Unterschiede zu verweisen Unabhangig von seiner Herkunft oder Nationalitat kann jeder Mensch von Rassismus betroffen sein Das Internationale Ubereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung unterscheidet nicht zwischen rassistischer und ethnischer Diskriminierung 2 Ein erweiterter Rassismusbegriff kann auch eine Vielzahl anderer Kategorien einbeziehen Menschen mit rassistischen Vorurteilen diskriminieren andere aufgrund solcher Zugehorigkeit institutioneller Rassismus verweigert bestimmten Gruppen Vorteile und Leistungen oder privilegiert andere Rassistische Theorien und Argumentationsmuster dienen der Rechtfertigung von Herrschaftsverhaltnissen und der Mobilisierung von Menschen fur politische Ziele 3 Die Folgen von Rassismus reichen von Vorurteilen und Diskriminierung uber Rassentrennung Sklaverei und Pogrome bis zu sogenannten ethnischen Sauberungen und Volkermord Biologisch lasst sich eine Unterteilung der rezenten Art Homo sapiens in Rassen beziehungsweise Unterarten nicht rechtfertigen Zur Untersuchung bestimmter geographisch voneinander abweichender Merkmale des Menschen werden in der Humanbiologie stattdessen einzelne Populationen abgegrenzt die nur auf das untersuchte Merkmal bezogen sind oder im Vorfeld willkurlich vorgenommen werden Auch wenn daraus Erkenntnisse uber die Abstammungsgeschichte des Menschen gewonnen werden und der Laie scheinbare Ahnlichkeiten zu Rassekonzepten zu erkennen glaubt sind sie weder fur taxonomische Zwecke geeignet noch belegen sie die biosystematische Unterteilung des Menschen in Untergruppen Der Begriff des Rassismus uberlappt mit dem der Fremdenfeindlichkeit und lasst sich oft nur ungenau von diesem unterscheiden Teile der Sozialwissenschaft unterscheiden zwischen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Begriff 2 1 Begriffsgeschichte 2 2 Gegenstand und Definition 2 2 1 Begriffliche Differenzierung 2 2 2 Rassismusdefinition nach Albert Memmi 2 2 2 1 Differenz 2 2 2 2 Wertung 2 2 2 3 Verallgemeinerung 2 2 2 4 Funktion 2 2 3 Rassismusdefinition nach Fredrickson 2 2 4 Individualitat und Menschenrechte 2 2 5 Rassismusdefinition nach Philomena Essed 2 2 6 Rassismusdefinition nach Robert Miles 2 2 7 Rassismusdefinition nach Mark Terkessidis 2 3 Kritik an der Verwendung des Begriffs 3 Geschichtliche Erscheinungen 3 1 Altertum 3 1 1 Antikes Griechenland und Rom 3 1 1 1 Proto Rassismus 3 1 1 2 Klima Theorie 3 1 1 3 Genotypen und Charakter 3 1 2 Indien China und Japan 3 2 Mittelalter 3 3 Neuzeit bis zum Zeitalter des Imperialismus 3 3 1 Reconquista und Conquista 3 3 2 Amerika 3 3 2 1 Sklaverei 3 3 2 2 Weisse Vorherrschaft 3 4 Imperialismus 3 4 1 Yamato Rasse in Japan 3 4 2 Deutscher Sprachraum 3 4 2 1 Deutscher Bund 1815 1870 3 4 2 2 Deutsches Kaiserreich 1871 1918 3 4 2 3 Weimarer Republik 1918 1933 3 4 2 4 Nationalsozialismus 1933 1945 3 4 2 5 Westliche Besatzungszonen und Bundesrepublik Deutschland seit 1945 3 4 2 6 Osterreich 3 4 3 Sudkorea 4 Allgemeine gegenwartige Erscheinungen 5 Ursachen rassistischen Denkens 6 Pravention und Bekampfung von Rassismus 6 1 Wissenschaftliche Widerlegung des Rassebegriffs beim Menschen 6 2 Internationaler Tag und die Wochen gegen Rassismus 6 3 Anti Rassismus Training 6 4 Ausstellungen 7 Siehe auch 8 Literatur 8 1 Monographien und Sammelbande 8 2 Zur Geschichte des Rassismus 8 3 Aufsatze 9 Weblinks 9 1 Vereinte Nationen 9 2 Europarat 9 3 Deutschland 9 4 Osterreich 9 5 Schweiz 9 6 Liechtenstein 10 Einzelnachweise und AnmerkungenAllgemeinesRassismus im strengen Sinne des Wortes erklart soziale Phanomene anhand pseudowissenschaftlicher Analogieschlusse aus der Biologie Als Reaktion auf die egalitaren Universalitatsanspruche der Aufklarung versucht er eine scheinbar unantastbare Rechtfertigung sozialer Ungleichheit durch den Bezug auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse Kultur sozialer Status Begabung und Charakter Verhalten etc gelten als durch die erbbiologische Ausstattung determiniert Eine vermeintlich natur oder gottgegebene hierarchisch autoritare Herrschaftsordnung und die daraus gefolgerten Handlungszwange dienen der Rechtfertigung von Diskriminierung Ausgrenzung Unterdruckung Verfolgung oder Vernichtung von Individuen und Gruppen sowohl auf individueller als auch auf institutioneller Ebene Unterschiede in Hautfarbe Sprache Religion und Kultur stabilisieren die Abgrenzung zwischen den verschiedenen Gruppen und sollen die Vorrangstellung des Eigenen vor dem Fremden sichern Der zivilisatorische Fortschritt der Moderne wird als dekadente einer naturlichen Ungleichheit der Menschen widersprechende Verfallsgeschichte interpretiert 4 Der Historiker Imanuel Geiss sieht in den historischen Grundlagen des indischen Kastenwesens die alteste Form quasi rassistischer Strukturen 5 Laut Geiss nahmen sie ihren Anfang spatestens mit der Eroberung Nordindiens durch die Arier gegen 1500 v Chr Hellhautige Eroberer pressten unterworfene Dunkelhautige als Sklaven in die Apartheid einer Rassen Kasten Gesellschaft die sich auf Dauer in der ursprunglichen Form nicht halten liess aber zur extremen Fragmentierung und Abschottung der Kasten als unubersteigbare Lebens Berufs Wohn Essens und Ehegemeinschaften fuhrte ebenda 5 Im antiken Griechenland wurden die Barbaren zwar nicht als rassisch minderwertig sondern nur als kulturell bzw zivilisatorisch Zuruckgebliebene betrachtet 6 aber auch hier sprechen einige Historiker von prototypischem oder auch Proto Rassismus Der moderne Rassismus entstand im 14 und 15 Jahrhundert und wurde ursprunglich eher religios begrundet Fredrickson S 14 7 Ab 1492 nach der Reconquista der Ruckeroberung Andalusiens durch die Spanier wurden Juden und Muslime als fremde Eindringlinge oder schlicht als marranos Schweine verfolgt und aus Spanien vertrieben Zwar existierte die formale Moglichkeit der mehr oder weniger freiwilligen Taufe um Vertreibung oder Tod zu entrinnen jedoch wurde angenommen bzw unterstellt dass die Conversos konvertierte Juden oder Moriscos konvertierte Mauren weiterhin heimlich ihren Glauben ausubten 8 wodurch den Konvertiten faktisch die Moglichkeit genommen wurde vollwertige Mitglieder der Gesellschaft zu werden Das Judische oder das Islamische aber auch das Christliche wurde zum inneren Wesen zur Essenz des Menschen erklart und die Religionszugehorigkeit so zur unuberwindlichen Schranke Die Vorstellung die Taufe oder Konversion reiche nicht um den Makel zu tilgen essentialisiert oder naturalisiert die Religion und gilt vielen Historikern daher als Geburt des modernen Rassismus Die Vorstellung ein Jude oder Moslem behielte auch dann sein judisches oder muslimisches Wesen wenn er seine Religion geandert hat es liege ihm gewissermassen im Blute ist im Kern rassistisch Die alte europaische Uberzeugung dass Kinder dasselbe Blut haben wie ihre Eltern war eher eine Metapher und ein Mythos als ein empirischer wissenschaftlicher Befund aber sie sanktionierte eine Art genealogischen Determinismus der in Rassismus umschlagt wenn er auf ganze ethnische Gruppen angewandt wird Fredrickson S 15 7 Die Estatutos de limpieza de sangre Statuten von der Reinheit des Blutes erstmals niedergelegt 1449 fur den Rat der Stadt Toledo werden in historischen Uberblicksdarstellungen als Vorlaufer der Nurnberger Rassegesetze wahrgenommen Der Historiker Max Sebastian Hering Torres weist in seiner Darstellung der entsprechenden Verordnungen darauf hin dass der rassistische Ansatz der Limpieza ausser Frage steht und Elemente dieses Konzepts an Passagen der Nurnberger Rassegesetze erinnern dass aber das dort formulierte Blutreinheitskonzept den Nationalsozialisten unbekannt war Die eigene Qualitat der NS Rassengesetze lasse eine lineare Interpretation vom vormodernen Antijudaismus bis hin zum NS Antisemitismus und Holocaust von Millionen Juden in Konzentrationslagern nicht zu 9 10 11 Die rassistische Doktrin von der Reinheit des Blutes stigmatisierte eine ganze ethnische Gruppe aufgrund von Kriterien an denen die Betroffenen weder durch Bekehrung noch durch Assimilation etwas andern konnten 12 Aus der christlichen Glaubensgemeinschaft der eigentlich jeder angehort der durch die Taufe zu einem Teil der Gemeinschaft geworden ist war eine Abstammungsgemeinschaft ein Rassenaquivalent geworden ein Vorgang in dem sich fast 500 Jahre vor dem Nationalsozialismus das rassistische Ideologem vom Volkskorper mit den damit einhergehenden Vorstellungen beispielsweise von der Unreinheit des judischen Blutes ankundigt Dieser mittelalterliche Rassismus blieb jedoch zunachst eingebunden in den Zusammenhang mythischer und religioser Vorstellungen es fehlte der Bezug auf eine naturwissenschaftlich begrundete Biologie Erst als religiose Gewissheiten in Frage gestellt und die Trennung zwischen Korper und Seele zugunsten eines materialistisch naturwissenschaftlichen Weltbildes aufgehoben wurden waren die geistesgeschichtlichen Voraussetzungen fur einen Rassismus neuzeitlicher Pragung gegeben 13 Der Rassismus konnte sich in dem Masse zu einer komplexen Bewusstseinsform entwickeln wie sich rassistische Bewusstseinselemente aus den theologischen Bindungen des Mittelalters emanzipieren konnten 14 Pseudowissenschaftliche Rassentheorien sind gewissermassen ein Abfallprodukt der Aufklarung 15 deren scheinbar naturwissenschaftliche Argumentation auch und gerade von grossen Aufklarern rezipiert wurde Mit ihrem leidenschaftlichen manchmal an Fanatismus grenzenden Bestreben die Welt logisch zu ordnen mit ihrer Manie alles zu klassifizieren haben die Philosophen und Gelehrten der Aufklarung dazu beigetragen jahrhundertealten rassistischen Vorstellungen eine ideologische Koharenz zu geben die sie fur jeden anziehend machte der zu abstraktem Denken neigte 16 So schrieb Voltaire 1755 Die Rasse der Neger ist eine von der unsrigen vollig verschiedene Menschenart wie die der Spaniels sich von der der Windhunde unterscheidet Man kann sagen dass ihre Intelligenz nicht einfach anders geartet ist als die unsrige sie ist ihr weit unterlegen 17 18 Ursprunglich metaphysisch und religios begrundet erhielt der Rassismus durch die Aufklarung ein weiteres ein sakulares Fundament Teilte 1666 der Leydener Professor Georgius Hornius die Menschheit in Japhetiten Weisse Semiten Gelbe und Hamiten Schwarze weil er gemass der biblischen Uberlieferung glaubte die gesamte Menschheit stamme von den drei Sohnen Noachs Japhet Sem und Ham ab so stellte keine 20 Jahre spater 1684 der franzosische Gelehrte Francois Bernier eine Rassensystematik vor in der er die Menschen anhand ausserer Merkmale wie Hautfarbe Statur und Gesichtsform in vier bis funf ungleich entwickelte Rassen kategorisierte Lastete auf den Schwarzen zuvor der Fluch des Ham 19 und auf den Juden die kollektive Schuld des Gottesmordes so wurden nun wissenschaftliche Grunde angefuhrt die deren rassische Andersartigkeit oder Minderwertigkeit beweisen sollten Naturforscher wie Carl von Linne Georges Louis Leclerc de Buffon Johann Friedrich Blumenbach Immanuel Kant und viele andere katalogisierten und klassifizierten Tier und Pflanzenreich aber auch die damals bekannte Menschheit und schufen so die Grundlagen der Naturgeschichte des Menschen der Anthropologie Doch war deren Arbeit von Anfang an durch uberlieferte Mythen und Vorurteile belastet Besonders die von der mittelalterlichen Theologie uberlieferte und in die sakulare neuzeitliche Wissenschaft ubernommene Scala Naturae die Stufenleiter der Wesen spielte dabei eine gewichtige Rolle Diese Vorstellung ordnete allem Leben einen festen Platz in einer Hierarchie niederer und hoherer Wesen zu Sie trug einerseits zur Bildung von Theorien uber Evolution und Hoherentwicklung bei fuhrte jedoch andererseits ubertragen auf den Menschen zur Unterscheidung alterer und jungerer Rassenschichten die mit primitiv und fortschrittlich gleichgesetzt wurden 20 So wurde die Gattung Homo 1758 von Carl von Linne in der 10 Auflage von Systema Naturae eingefuhrt 21 Schon zuvor hatte er vier raumlich getrennt lebende Varianten des anatomisch modernen Menschen anhand ihrer Hautfarbe unterschieden nun aber erweiterte er die Charakterisierung dieser vier geografischen Varietaten des Menschen um die Merkmale Temperament und Korperhaltung Die Europaer unterschieden sich ihm zufolge von den anderen menschlichen Varietaten durch die Merkmale weiss sanguinisch muskulos albus sanguineus torosus die Amerikaner durch die Merkmale rot cholerisch aufrecht rufus cholericus rectus die Asiaten durch die Merkmale gelb melancholisch steif luridus melancholicus rigidus und die Afrikaner durch die Merkmale schwarz phlegmatisch schlaff niger phlegmaticus laxus Hatten sich die Anthropologen darauf beschrankt die Menschengruppen nach ihren physischen Merkmalen zu gliedern und daraus keine weiteren Schlusse zu ziehen ware ihre Arbeit so harmlos wie die des Botanikers oder Zoologen und lediglich deren Fortsetzung gewesen Doch stellte sich schon gleich zu Beginn heraus dass diejenigen die die Klassifikationen vornahmen sich das Recht anmassten uber die Eigenschaften der Menschengruppen die sie definierten zu Gericht zu sitzen indem sie von den physischen Merkmalen Extrapolationen auf geistige oder moralische vornahmen stellten sie Hierarchien von Rassen auf 22 Was immer Linne Blumenbach und andere Ethnologen des 18 Jahrhunderts beabsichtigt hatten sie waren jedenfalls die Wegbereiter fur einen sakularen beziehungsweise wissenschaftlichen Rassismus Fredrickson S 59 7 Durch die Wertung phanotypischer Merkmale anhand asthetischer Kriterien sowie ihrer Verknupfung mit geistigen charakterlichen oder kulturellen Fahigkeiten bereiteten die im 18 Jahrhundert ausgearbeiteten Rassentypologien den Boden fur den voll entfalteten biologischen Rassismus des 19 und 20 Jahrhunderts vgl Fredrickson S 61 63 7 Joseph Arthur Comte de Gobineau den Poliakov als den grossen Herold biologisch gefarbten Rassismus bezeichnet gilt mit seinem vierbandigen zunachst in Frankreich erschienenen Versuch uber die Ungleichheit der Menschenrassen 1853 1856 als Erfinder der arischen Herrenrasse und Begrunder der modernen Rassenlehre bzw als theoretischer Vordenker des modernen Rassismus 23 Den Niedergang seines Standes erklarte der franzosische Adlige als Folge der rassischen Degeneration Zudem prophezeite er dass die Vermischung des Blutes unterschiedlicher Rassen unweigerlich zum Aussterben der Menschheit fuhre 24 Im 20 Jahrhundert haben sich in vielen Landern ausgepragte Formen des Rassismus herausgebildet die zum Teil zu offiziellen Ideologien der jeweiligen Staaten wurden Beispiele sind Die Jim Crow Gesetze die Zeit der Rassendiskriminierung in den USA die zwischen 1890 und 1960 ihren Hohepunkt erreichte die Rassengesetze der Nationalsozialisten in Deutschland und in anderen europaischen Staaten zwischen 1933 und 1945 das Apartheidsregime in Sudafrika das nach 1948 seine extremste Entwicklung nahm die Politik der australischen Regierung gegenuber den AboriginesSeit der UNESCO Deklaration gegen den Rasse Begriff 25 auf der UNESCO Konferenz Gegen Rassismus Gewalt und Diskriminierung im Jahre 1995 im osterreichischen Stadtschlaining wird nicht nur jede biologische sondern auch jede soziologische Ableitung rasseahnlicher Kategorien geachtet Diese Achtung wird wie folgt begrundet 26 Kriterien anhand derer Rassen definiert werden seien beliebig wahlbar Die genetischen Unterschiede zwischen Menschen innerhalb einer Rasse seien im Durchschnitt quantitativ grosser als die genetischen Unterschiede zwischen verschiedenen Rassen Es bestehe kein Zusammenhang zwischen ausgepragten Korpermerkmalen wie der Hautfarbe und anderen Eigenschaften wie Charakter oder Intelligenz Der bedeutende italienische Populationsgenetiker Cavalli Sforza Professor an der Stanford University in Kalifornien kommt in seinem monumentalen Werk The History and Geography of Human Genes zum Ergebnis dass es keine wissenschaftliche Basis fur die Unterscheidung von Menschenrassen gibt Die Einteilung der Menschheit in taxonomische Untergruppen sei im Kern willkurlich und nicht mittels statistischer Methoden reproduzierbar Die geringen genetischen Unterschiede die zwischen bestimmten Populationen uberhaupt nachweisbar seien sind aufgrund des geringen evolutionaren Alters der modernen Menschheit sehr gering und zudem vermutlich durch Wanderungen und anschliessende Vermischung bis fast zur Unkenntlichkeit verwischt Die optisch auffalligen Unterschiede etwa der Hautfarbe korrelieren zudem uberhaupt nicht mit diesen genetisch definierten Populations Clustern Keine Population besitzt eigene Gene und selbst eigene Allele sind bedeutungslos wesentliche Unterschiede bestehen nur in deren Frequenz Je nach gewahltem genetischen Marker sind die genetischen Cluster zudem verschieden umgrenzt und nicht stabil 27 Der 21 Marz ist der Internationale Tag gegen Rassismus Im Jahr 2018 stand dort die Forderung von Toleranz Inklusion und Respekt fur Diversitat im Vordergrund 28 UN Sonderberichterstatterin fur Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ist seit 2022 Ashwini K P BegriffRassismus als soziales und psychisches Phanomen existiert unabhangig von Rassentheorien 29 als rassistisch zu beschreibende Gruppenkonflikte lassen sich bis in die fruhe Menschheitsgeschichte nachweisen 5 Rassismus als systematisches Lehrgebaude dagegen entwickelte sich seit dem ausgehenden 18 Jh in Europa und der angelsachsischen Welt 4 Begriffsgeschichte Der Begriff Rassismus tauchte erst auf als am Rassenbegriff oder zumindest an einigen seiner Verwendungen Zweifel aufkamen Er entstand im fruhen 20 Jahrhundert in der Auseinandersetzung mit volkischen Theorien In der Endung ismus sollte sich die Auffassung von Historikern und anderen Autoren niederschlagen dass es sich dabei um fragwurdige Ansichten und Uberzeugungen handele nicht um unbestreitbare Naturtatsachen Fredrickson S 159 7 Die Rassisten selbst hingegen verstanden sich positiv als Vertreter einer Rassenkunde oder Rassenlehre und lehnten infolgedessen Rassismus zur Umschreibung ihrer Ansichten ab Geiss S 17 und 341 5 Meyers Lexikon definierte 1942 Rassismus folgendermassen Rassismus urspr Schlagwort des demokr jud Weltkampfes gegen die volkischen Erneuerungsbewegungen und deren Ideen u Massnahmen ihre Volker durch Rassenpflege zu sichern und das rassisch wie volkisch und politisch wirtschaftlich zerstorende Judentum sowie anderweitiges Eindringen fremden Blutes abzuwehren und auszuschlagen als inhuman und ihre Trager als Rassisten zu verleumden 30 Pionierarbeit in vielerlei Hinsicht leistete Theophile Simar Sein 1922 erschienenes Werk Etude critique sur la formation de la doctrine des races au XVIIIe siecle et son expansion au XIXe siecle gilt als das erste in dem die Begriffe Rassismus und rassistisch Anwendung fanden Darin setzte er sich ausserst kritisch mit der These der germanischen bzw teutonischen Uberlegenheit uber die anderen europaischen besonders die romanischen Volker auseinander und kam dabei zu dem Schluss dass derartige Konzepte wissenschaftlich nicht stichhaltig seien und ausschliesslich politischen Zwecken dienen Fredrickson S 161 162 7 Im Jahre 1935 kritisierten Julian Huxley und Alfred C Haddon in ihrem Buch We Europeans A survey of Racial problems dass es fur die Idee verschiedener voneinander abgegrenzter Menschenrassen keinerlei wissenschaftliche Beweise gebe Klassifikationen anhand genetischer oder somatischer Merkmale und darauf basierende Bewertungen sowie jede Form von Rassenbiologie lehnten sie als pseudowissenschaftlich ab Sie forderten daher das Wort Rasse aus dem wissenschaftlichen Vokabular zu streichen und durch die Bezeichnung ethnische Gruppe zu ersetzen Die Rassentheorien der Nazis bezeichneten sie als Glaubensbekenntnis eines leidenschaftlichen Rassismus Der Rassismus ist ein Mythos und ein gefahrlicher dazu Er ist ein Deckmantel fur selbstsuchtige okonomische Ziele die in ihrer unverhullten Nacktheit hasslich genug aussehen wurden Die biologische Anordnung der europaischen Menschentypen sei ein subjektiver Vorgang und der Mythos des Rassismus ein Versuch den Nationalismus zu rechtfertigen 31 Jacques Barzun klassifizierte in seinem richtungsweisenden Werk Race a Study in Superstition von 1937 den Rassengedanken racialism 32 als modernen Aberglauben und eine Form irregeleiteten Denkens 33 Rasse so erklarte er war in Deutschland ein Mittel um dem deutschen Volk nach der nationalen Erniedrigung von Versailles und danach ein Gefuhl der Selbstachtung zuruckzugeben Er beschreibt ferner wie auch schon fruher und an anderen Orten Rassismus dazu benutzt wurde um dem Nationalen Aufschwung zu verleihen vgl Fredrickson S 167 7 Bereits im ersten Kapitel wies er darauf hin dass nicht nur die deutsche Einstellung gegenuber den Juden rassistisch sei sondern ebenso die Annahme der weissen Uberlegenheit gegenuber den Schwarzen die Furcht vor der asiatischen Gelben Gefahr oder die Uberzeugung Amerika musse die angelsachsische Rasse davor beschutzen durch sudeuropaisches judisches oder das Blut der Neger verunreinigt zu werden Seine umfassende Analyse der rassistischen Ideenwelt seiner Zeit beinhaltete u a die rassische Umdeutung der Rivalitat zwischen Deutschland und Frankreich zu einer Auseinandersetzung zwischen Ariern und Kelten die Zuruckfuhrung des Siegeszuges des Sozialismus auf eine judische Verschworung die Behauptung die germanischen Rassen seien im Aufstieg und die romanischen im Niedergang begriffen sowie die Uberzeugung die Weissen mussen sich gegen die farbigen Horden von Schwarzen Roten und Gelben verbunden um die europaische Kultur bzw die Zivilisation uberhaupt vor dem Untergang zu bewahren Fredrickson S 167 7 Grosseren Bekanntheitsgrad erlangte der Begriff Rassismus erst durch den Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld dessen zwischen 1933 und 1934 verfasste Analyse und Widerlegung der nationalsozialistischen Rassendoktrin posthum in englischer Ubersetzung unter dem Titel Racism veroffentlicht wurde In dem 1938 erschienenen Werk erklarte Hirschfeld den Aufstieg des deutschen Antisemitismus als Folge der Probleme die aus der Niederlage im Ersten Weltkrieg erwuchsen Rassismus diene als Sicherheitsventil gegen ein Katastrophengefuhl und scheine fur die Wiederherstellung der Selbstachtung zu sorgen zumal er sich gegen einen leicht erreichbaren und wenig gefahrlichen Feind im eigenen Land richte und nicht gegen einen achtenswerten Feind jenseits der nationalen Grenzen 34 Dem Konzept der Rasse konnte auch er nichts abgewinnen was von wissenschaftlichem Wert ware stattdessen empfahl er die Streichung des Ausdrucks soweit damit Unterteilungen der menschlichen Spezies gemeint sind 35 Doch bot auch Hirschfeld keine formale Definition des Rassismus und machte auch nicht deutlich worin seiner Ansicht nach der Unterschied zum Begriff der Xenophobie besteht den er ebenfalls verwandte Die erste Rassismus Definition stammt von der Amerikanerin Ruth Benedict In ihrem 1940 erschienenen Buch Race Science and Politics bezeichnet sie Rassismus als das Dogma dass eine ethnische Gruppe von Natur aus zu erblicher Minderwertigkeit und eine andere Gruppe zu erblicher Hoherwertigkeit bestimmt ist Das Dogma dass die Hoffnung der Kulturwelt davon abhangt manche Rassen zu vernichten und andere rein zu erhalten Das Dogma dass eine Rasse in der gesamten Menschheitsgeschichte Trager des Fortschritts war und als einzige auch kunftig Fortschritt gewahrleisten kann Bereits diese fruhe Definition verwendet Rasse und ethnische Gruppe synonym der Terminus Rasse wird dabei als soziologische Kategorie aufgefasst und kommt ohne biologischen Bezug aus Benedict unterschied zunachst scharf zwischen religiosen und rassischen Differenzkonzepten und versuchte so den Rassismusbegriff auf den biologischen Rassismus einzugrenzen Im weiteren Verlauf ihrer Studien gab sie diese Trennung jedoch auf und leitete eine funktionale Aquivalenz zwischen religiosem Fanatismus und solchen Abneigungen her die mit Merkmalen der physischen Erscheinung oder der Abstammung gerechtfertigt werden Beide fuhren so Benedict zu Formen der Verfolgung fur die lediglich unterschiedliche Rechtfertigungen formuliert werden die sich aber in ihrem Wesen nicht unterscheiden In den Augen der Geschichte jedenfalls bleibt der Rassismus lediglich ein anderes Beispiel fur die Verfolgung von Minderheiten zum Vorteil derer die an der Macht sind Fredrickson S 168 7 Popular wurde Benedicts Definition durch Martin Luther King der sie mehr als 25 Jahre spater in seinem Buch Where do we go from here Chaos or Community verwandte In den 1950er Jahren erschien eine wissenschaftlichen Schriftenreihe der UNESCO zur Rassentheorie Daran war u a der franzosische Ethnologe Claude Levi Strauss beteiligt Zu seinem Beitrag der 1952 in franzosischer Sprache und erst 1972 unter dem Titel Rasse und Geschichte in deutscher Sprache im Suhrkamp Verlag erschien schrieb er Es mag uberraschen wenn in einer Schriftenreihe die sich den Kampf gegen den Rassismus zum Ziel gesetzt hat vom Beitrag der Menschenrassen zur Weltzivilisation gesprochen wird 36 1965 definierte die UNO im Internationalen Ubereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung den Begriff der Rassendiskriminierung als jede auf der Rasse der Hautfarbe der Abstammung dem nationalen Ursprung oder dem Volkstum beruhende Unterscheidung Ausschliessung Beschrankung oder Bevorzugung die zum Ziel oder zur Folge hat dass dadurch ein gleichberechtigtes Anerkennen Geniessen oder Ausuben von Menschenrechten und Grundfreiheiten im politischen wirtschaftlichen sozialen kulturellen oder jedem sonstigen Bereich des offentlichen Lebens vereitelt oder beeintrachtigt wird Die Europaische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz definiert Rassismus als die Uberzeugung dass ein Beweggrund wie Rasse Hautfarbe Sprache Religion Staatsangehorigkeit oder nationale oder ethnische Herkunft die Missachtung einer Person oder Personengruppe oder das Gefuhl der Uberlegenheit gegenuber einer Person oder Personengruppe rechtfertigt 37 Gegenstand und Definition Begriffliche Differenzierung In der Wissenschaft existieren heute verschiedene Definitionen des Begriffs Rassismus Tragweite Gultigkeit und Erklarungsmacht der jeweiligen Definitionen variieren je nach Deutungsebene und Schwerpunkt Der Begriff ist stark ideologisiert so dass die Akzeptanz oder Ablehnung verschiedener Definitionen auch von politischen oder ethischen Praferenzen abhangen kann Die jeweils extremsten Deutungen weiten den Begriff entweder sehr aus bis hin zum sogenannten Speziesismus oder schranken ihn stark ein so dass er lediglich den klassischen also auf Rassentheorien basierenden Rassismus umfasst 38 Definitionsgegenstande konnen historische Tatbestande sein praktische Strukturen und Prozesse aber auch Theorien Ideologien Denkmethoden und abstrakte Konzepte oder der Rassismus an sich Der marxistische Rassismusforscher Etienne Balibar stellte fest dass es nicht einen invarianten Rassismus sondern mehrere Rassismen gibt die ein ganzes situationsabhangiges Spektrum bilden Eine bestimmte rassistische Konfiguration hat keine festen Grenzen sie ist ein Moment einer Entwicklung dass je nach seinen eigenen latenten Moglichkeiten aber auch nach den historischen Umstanden und den Krafteverhaltnissen in den Gesellschaftsformationen einen anderen Platz im Spektrum moglicher Rassismen einnehmen kann 39 Der Historiker Patrick Girard sah bereits 1976 die Notwendigkeit eines differenzierteren Rassismusbegriffes Zum Beispiel waren offensichtlich Juden Indianer und Schwarze alle Opfer verschiedener Spielarten des Rassismus Sie waren das aber auf Grund ganz unterschiedlicher Voraussetzungen in ganz verschiedenen Epochen und aus ganz verschiedenen Grunden Daher ist es vorzuziehen von Rassismen und nicht von Rassismus zu sprechen wobei der Antisemitismus wie wir sehen werden eine Sonderstellung einnimmt 40 Auch Soziologen wie Stuart Hall unterscheiden aus praktischen und analytischen Erwagungen heraus zwischen dem allgemeinen Rassismus und seinen verschiedenen Ausformungen den Rassismen Es gibt keinen Rassismus als allgemeines Merkmal menschlicher Gesellschaften nur historisch spezifische Rassismen Stuart Hall Rasse Artikulation und Gesellschaften mit struktureller Dominante in Rassismus und kulturelle Identitat Ausgewahlte Schriften Band 2 Argument Verlag Hamburg 1994 ISBN 3 88619 226 1 S 127 Empirisch hat es viele Rassismen gegeben wobei jeder historisch spezifisch und in unterschiedlicher Weise mit den Gesellschaften verknupft war in denen er aufgetreten ist Stuart Hall 1978 nach Robert Miles 41 Ich habe bislang uber den allgemeinen Begriff des Rassismus gesprochen uber Rassismus im allgemeinen Aber wo immer wir Rassismus vorfinden entdecken wir dass er historisch spezifisch ist je nach der bestimmten Epoche nach der bestimmten Kultur nach der bestimmten Gesellschaftsform in der er vorkommt Diese jeweiligen spezifischen Unterschiede muss man analysieren Wenn wir uber konkrete gesellschaftliche Realitat sprechen sollten wir also nicht von Rassismus sondern von Rassismen sprechen Stuart Hall Rassismus als ideologischer Diskurs 42 In gleicher Weise argumentiert der Historiker George M Fredrickson Diese Kontinuitaten strukturelle Ahnlichkeiten von biologisch begrundetem und neuem kulturellem Rassismus weisen meiner Ansicht nach darauf hin dass es eine allgemeine Geschichte des Rassismus und eine Geschichte partikularer Rassismen gibt doch um die verschiedenen Formen und Funktionen des allgemeinen Phanomens zu verstehen mit denen wir uns befassen ist es notwendig den jeweils spezifischen Kontext zu kennen 43 Die Soziologen Loic Wacquant und Albert Memmi empfehlen ein fur alle mal auf die allzu dehnbare Reizvokabel Rassismus zu verzichten oder sie allenfalls zur Beschreibung empirisch analysierbarer Doktrinen und Uberzeugungen von Rassen zu verwenden 44 bzw den Terminus Rassismus wenn uberhaupt dann ausschliesslich zur Bezeichnung des Rassismus im biologischen Wortsinne zu gebrauchen Memmi S 121 45 Memmi fasst den Rassismus im weiteren Sinne als einen allgemeinen Mechanismus auf der jedoch in verschiedenen Spielarten auftritt von denen der Rassismus im engeren Sinne nur eine ist Weil ein Rassismus sich ohne ein Verstandnis des anderen nur unzureichend begreifen lasse und der Rassismus im weiteren Sinne wesentlich starker verbreitet sei schien es ihm sinnvoll den biologischen Rassismus historisch eine relativ junge Erscheinung einer allgemeineren und viel alteren Verhaltensweise unterzuordnen Memmi S 97 45 Tatsachlich stutzt sich die rassistische Anklage bald auf einen biologischen und bald auf einen kulturellen Unterschied Einmal geht sie von der Biologie dann wieder von der Kultur aus um daran anschliessend allgemeine Ruckschlusse auf die Gesamtheit der Personlichkeit des Lebens und der Gruppe des Beschuldigten zu ziehen Manchmal ist das biologische Merkmal nur undeutlich ausgepragt oder es fehlt ganz Kurz wir stehen einem Mechanismus gegenuber der unendlich mannigfaltiger komplexer und unglucklicherweise auch starker verbreitet ist als der Begriff Rassismus im engen Wortsinne vermuten liesse Es ist zu uberlegen ob man ihn nicht besser durch ein anderes Wort oder eine andere Wendung ersetzt die sowohl die Vielfalt als auch die Verwandtschaft der einzelnen Formen des Rassismus zum Ausdruck bringt Memmi S 165 166 45 Der Begriff Rassismus passt genau fur die biologische Bedeutung und solle daher kunftig ausschliesslich fur den Rassismus im biologischen Sinne gebraucht werden Zur Bezeichnung der allgemeinen Erscheinung schlug Memmi ursprunglich Ethnophobie vor entschied sich jedoch 1982 fur den Begriff Heterophobie denn damit liessen sich jene phobischen und aggressiven Konstellationen begrifflich fassen die gegen andere gerichtet sind und mit unterschiedlichen psychologischen kulturellen sozialen oder metaphysischen Argumenten gerechtfertigt werden und von denen der Rassismus im engeren Sinne lediglich eine Variante ware Memmi S 121 122 45 Mit Rassismus soll ausschliesslich die Ablehnung des anderen unter Berufung auf rein biologische Unterschiede mit Heterophobie soll die Ablehnung des anderen unter Berufung auf Unterschiede jedweder Art gemeint sein Damit wird der Rassismus zu einem Sonderfall der Heterophobie Memmi Seite 124 45 Mit dem Begriff Heterophobie liessen sich nach Ansicht Memmis auch weitere terminologische Probleme losen weil er einerseits alle Spielarten einer aggressiven Ablehnung des anderen erfasse und sich umgekehrt auch leicht in seine verschiedenen Formen ummunzen lasse Statt von Antisemitismus 46 zu sprechen einem offensichtlich ungenauen Terminus 47 konnte man den Begriff Judenphobie gebrauchen der eindeutig die Angst vor dem Judischen und dessen Ablehnung bezeichnet dasselbe gilt fur die Begriffe Negrophobie Arabophobie usw Memmi S 123 45 Rassismusdefinition nach Albert Memmi Eine in der Rassismusforschung weithin rezipierte Definition stammt von dem franzosischen Soziologen Albert Memmi Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsachlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklagers und zum Schaden seines Opfers mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen Memmi S 103 u 164 45 48 49 50 Diese Definition ist nicht auf rassenbiologisch begrundete Rassismen beschrankt so stutzt sich die rassistische Anklage bald auf einen biologischen und bald auf einen kulturellen Unterschied Einmal geht sie von der Biologie dann wieder von der Kultur aus um daran anschliessend allgemeine Ruckschlusse auf die Gesamtheit der Personlichkeit des Lebens und der Gruppe des Beschuldigten zu ziehen Memmi S 165 f 45 51 Memmi betont dass drei Hauptelemente zusammenkommen mussen um Rassismus auszumachen bestimmte reale oder fiktive Unterschiede deren Bewertung und den Gebrauch dieser Bewertung zum Nutzen dessen der die Unterschiede herausstellt und bewertet 52 Differenz Die Grundlage des Rassismus besteht in der nachdrucklichen Uber Betonung oder Konstruktion tatsachlicher oder fiktiver Unterschiede zwischen Rassist und Opfer Der Unterschied ist der Angelpunkt rassistischer Denk und Handlungsweise Memmi S 48 45 Memmi weist ausdrucklich darauf hin dass es sich dabei um einen allgemeinen Mechanismus handelt er Der Rassismus beschrankt sich weder auf die Biologie noch auf die Okonomie die Psychologie oder die Metaphysik er ist eine vielseitig verwendbare Beschuldigung die von allem Gebrauch macht was sich anbietet selbst von dem was gar nicht greifbar ist weil sie es je nach Bedarf erfindet Memmi S 83 45 Die Rassisten verabscheuen die Araber jetzt nicht mehr wegen ihrer sonnenverbrannten Haut oder ihrer levantinischen Gesichtszuge sondern weil sie machen wir uns doch nichts vor einer lacherlichen Religion anhangen ihre Frauen schlecht behandeln grausam oder einfach ruckstandig sind Memmi S 101 45 Die Benutzung des Unterschiedes sei zwar fur die rassistische Argumentation unentbehrlich aber es ist nicht der Unterschied der stets den Rassismus nach sich zieht es ist vielmehr der Rassismus der sich den Unterschied zunutze macht Dabei spiele es keine Rolle ob der Unterschied real sei oder reine Fiktion fur sich allein wichtig oder unbedeutend Wenn es keinen Unterschied gibt dann wird er vom Rassisten erfunden gibt es ihn hingegen dann wird er von ihm zu seinem Vorteil interpretiert Memmi S 167 45 Wertung Das blosse Aufzeigen einer Verschiedenheit zwischen zwei Individuen oder Gruppen stellt so Memmi fur sich allein genommen noch keinen Rassismus dar Der Rassismus liegt nicht in der Feststellung eines Unterschieds sondern in dessen Verwendung gegen einen anderen Memmi S 214 45 Der Rassismus ist die Wertung er beginnt dort wo der Unterschied eine Interpretation 53 erfahrt und ihm eine zusatzliche Bedeutung beigemessen wird in der Art dass sie ab wertend wirkt und Nachteile fur den Bewerteten nach sich zieht 54 Erst im Kontext des Rassismus nimmt diese Betonung des Unterschieds eine besondere Bedeutung an Memmi S 166 45 Die Hervorhebung von tatsachlichen oder eingebildeten Unterschieden ist fur Memmi lediglich ein bequemes Werkzeug fur etwas ganz anderes namlich die Infragestellung des Opfers woraus sich als Konsequenz ergibt dass die Merkmale des anderen stets negative sind sie bezeichnen etwas Schlechtes wahrend die Merkmale des Rassisten gut sind Der Rassist ist liebenswert weil sein Opfer verabscheuungswurdig ist Die Welt des Rassisten ist die des Guten die Welt seines Opfers die des Bosen Memmi S 98 99 45 Verallgemeinerung Verallgemeinerung wird von Memmi in zweifacher Hinsicht aufgefasst Sie druckt sich zum einen als Entindividualisierung oder Entpersonlichung die gleichsam mit einer Entmenschlichung einhergeht zum anderen als Verabsolutierung oder Verewiglichung aus er spricht in diesem Sinne von einer doppelten Verallgemeinerung Die Beschuldigung richtet sich fast immer zumindest implizit gegen fast alle Mitglieder der Gruppe so dass jedes andere Mitglied derselben Beschuldigung ausgesetzt ist und sie ist zeitlich unbegrenzt so dass kein denkbares Ereignis in der Zukunft dem Prozess jemals ein Ende machen kann Memmi S 114 45 Das Individuum wird nicht mehr fur sich betrachtet sondern als Mitglied einer Gruppe deren Eigenschaften es zwangslaufig a priori besitzt es wird entindividualisiert Zugleich verdient die gesamte Fremdgruppe der das Stigma des Schadlichen und Aggressiven anhaftet dass man sie angreift umgekehrt verdient jeder Angehorige der Fremdgruppe a priori die Sanktion Memmi S 116 45 Mit dem Verlust der Individualitat geht der Verlust der personlichen und menschlichen Rechte und Wurde einher Der Mensch wird nicht in differenzierender Weise beschrieben er hat nur das Recht darauf in einem anonymen Kollektiv zu ertrinken vgl Memmi S 183 186 45 Jeder wirkliche oder erfundene Mangel des Einzelnen wird auf die ganze pseudoverwandtschaftliche Gruppe ausgedehnt und gleichzeitig wird der Einzelne aufgrund eines kollektiven Makels verurteilt Individuelles und kollektives Merkmal stehen in einer Art dialektischem Verhaltnis zueinander vgl Memmi S 170 f 45 Die andere Form der Verallgemeinerung ist die zeitliche Unbegrenztheit der Beschuldigungen Der Rassist mochte in dem Stempel den er dem Gesicht seines Opfers aufdruckt dessen endgultige Zuge sehen Nicht nur dass das Opfer einer Gruppe angehort deren Mitglieder alle diese Makel tragen sie tun es ausserdem fur immer Damit hat alles seine Ordnung fur die Ewigkeit Ein fur allemal sind die Bosen bose und die Guten gut Memmi S 117 f 45 Funktion Fur Memmi dient Rassismus primar der Herrschaftssicherung Sinn und Zweck des Rassismus liegt in der Vorherrschaft Memmi S 60 45 Sekundar kompensiert er psychische Defizite man festigt die eigene Position gegen den Anderen Psychoanalytisch gesprochen ermoglicht der Rassismus eine individuelle und kollektive Starkung des Ichs Memmi S 160 45 Um gross zu sein genugt es dem Rassisten auf die Schultern eines anderen zu steigen Memmi S 202 45 Rassismusdefinition nach Fredrickson Wahrend bei Memmi die Wertung ein zentrales Element darstellt verzichtet George M Fredrickson vollstandig auf dieses Kriterium wodurch seine Definition auch bestimmte ethnozentrische vor allem aber ethnopluralistische Konzepte einschliesst vgl Fredrickson S 18 f 7 Fredricksons Theorie oder Konzeption des Rassismus aus dem Jahr 2002 basiert lediglich auf zwei Komponenten Differenz und Macht Rassismus entspringt einer Denkweise wodurch sie sich von uns dauerhaft unterscheiden ohne dass es die Moglichkeit gabe die Unterschiede zu uberbrucken Dieses Gefuhl der Differenz liefert ein Motiv beziehungsweise eine Rechtfertigung dafur dass wir unseren Machtvorteil einsetzen um den ethnorassisch Anderen auf eine Weise zu behandeln die wir als grausam oder ungerecht ansehen wurden wenn Mitglieder unserer eigenen Gruppe davon betroffen waren Fredrickson S 16 7 Wollten wir eine knappe Formulierung wagen so konnten wir sagen dass Rassismus vorliegt wenn eine ethnische Gruppe oder ein historisches Kollektiv auf der Grundlage von Differenzen die sie fur erblich und unveranderlich halt eine andere Gruppe beherrscht ausschliesst oder zu eliminieren versucht Fredrickson S 173 7 Nicht die Differenz sondern bereits das Gefuhl der Differenz dient nach Fredrickson Rassisten als Motiv zur Machtausubung bzw als Rechtfertigung um ethnorassisch Andere grausam oder ungerecht zu behandeln Zur Konstruktion von wir und sie bedarf es keines realen Unterschiedes es reicht bereits ein gefuhlter Unterschied Weder konkretisiert er die Art der Machtausubung diese kann von einer inoffiziellen aber durchgangig praktizierten sozialen Diskriminierung bis zum Volkermord reichen Fredrickson S 16 f 7 noch legt er fest ob die Differenz biologischer kultureller religioser oder sonstiger Natur ist Gewohnlich greift die Wahrnehmung des Anderen als Rasse jedoch Differenzen auf die in irgend einem Sinne ethnisch sind Nach der Definition des Politikwissenschaftlers Donald L Horowitz grundet Ethnizitat auf einem Mythos gemeinsamer Abstammung die zumeist mit vermeintlich angeborenen Merkmalen einhergeht Eine gewisse Vorstellung von Merkmalszuschreibung und einer daraus resultierenden Affinitat sind vom Konzept der Ethnizitat untrennbar Die Kennzeichen und Identifizierungsmerkmale an die man dabei gewohnlich denkt sind Sprache Religion Brauche sowie angeborene oder erworbene physische Eigenschaften Eines oder mehrere davon manchmal alle konnen als Quellen ethnischer Verschiedenheit dienen jedes von ihnen kann Verachtung Diskriminierung oder Gewalt seitens der anderen Gruppe hervorrufen die das Merkmal oder die Merkmale die zum Kriterium des ethnisch Anderen geworden sind nicht teilt Man kann wie ich es in einem fruheren Essay einmal getan habe das Wesen des Rassismus als hierarchisch geordnete Ethnizitat beschreiben mit anderen Worten Differenz wird unter Einsatz von Macht zu etwas das Hass erregt und Nachteile mit sich bringt Fredrickson S 142 7 Wahrend Memmi den Fokus auf die Hierarchisierung also die Wertung der Differenzen legt betont Fredrickson besonders deren Verabsolutierung die Differenz die ethnorassische Andersartigkeit muss dauerhaft sein und ohne die Moglichkeit die Unterschiede zu uberbrucken Die Gruppenkonstruktion wird dadurch biologisiert oder auch essentialisiert dass die ethnischen kulturellen oder sonstigen Differenzen zu unuberbruckbaren quasibiologischen Unterschieden erklart werden die Gruppenkonstruktion wird zum Rassenaquivalent Zwar mogen Shoah und Entkolonialisierung auf Dauer Regimes in Misskredit gebracht haben die ich als offen rassistisch bezeichnet habe doch sollte diese gute Nachricht nicht zu der Uberzeugung aufgebauscht werden der Rassismus als solcher sei tot oder liege im Sterben Was als neuer Rassismus in den USA Grossbritannien und Frankreich bezeichnet wurde ist eine Denkweise die kulturelle Differenzen anstelle von genetischer Ausstattung verdinglicht und zu Wesensunterschieden erstarren lasst die also mit anderen Worten Kultur zum funktionalen Aquivalent von Rasse macht Fredrickson S 144 7 Von der Existenz einer rassistischen Einstellung kann man sprechen wenn Differenzen die sonst als ethnokulturelle betrachtet werden fur angeboren unausloschlich und unveranderbar erklart werden Fredrickson S 13 7 Rassismus so Fredrickson leugnet die Moglichkeit dass die Rassisten und ihre Opfer in derselben Gesellschaft zusammenleben konnen es sei denn auf der Grundlage von Herrschaft und Unterordnung In Anlehnung an Pierre Andre Taguieff spricht er von Rassismen der Inklusion und solchen der Exklusion 55 Ebenfalls gilt als ausgeschlossen dass die ethnorassische Differenz aufgehoben werden kann wenn Menschen ihre Identitat andern Fredrickson S 17 7 Dauerhaftigkeit und Unuberbruckbarkeit der Differenz sind fur Fredrickson das entscheidende Merkmal um Rassismen von anderen Formen der Intoleranz und Diskriminierung abzugrenzen Es konnte sinnvoll sein einen anderen Begriff etwa Kulturalismus zu verwenden um die Unfahigkeit oder die mangelnde Bereitschaft zur Duldung kultureller Differenzen zu beschreiben doch wenn eine echte Assimilation angeboten wird wurde ich auf die Verwendung des Rassismusbegriffs verzichten Fredrickson S 14 15 7 Jedoch gelte es zwischen verschiedenen Konzeptionen von Kultur zu unterscheiden Geht man davon aus dass Kultur historisch konstruiert ist und etwas Fliessendes zeitlich und raumlich Variables darstellt das sich an aussere Umstande anpassen kann dann ist der Begriff Kultur dem der Rasse diametral entgegengesetzt Aber Kultur kann in einem solchen Masse verdinglicht und essentialisiert werden dass sie zum funktionalen Aquivalent des Rassenbegriffs wird Fredrickson S 15 7 Ein deterministischer kultureller Partikularismus kann das gleiche bewirken wie ein biologisch begrundeter Rassismus Fredrickson S 16 7 Die Grenzlinie zwischen Kulturalismus und Rassismus ist nach Fredrickson rasch uberschritten Kultur und sogar Religion konnen so sehr zu Wesensmerkmalen erstarren dass sie als funktionales Aquivalent fur biologischen Rassismus dienen konnen Das gilt seit einiger Zeit in gewissem Umfang fur die Wahrnehmung der Schwarzen in den USA und Grossbritannien sowie fur die der Muslime in einigen vorwiegend christlichen Nationen Fredrickson S 148 7 Individualitat und Menschenrechte Fur Christoph Butterwegge ist Rassismus ein Denken das nach korperlichen bzw nach kulturellen Merkmalen gebildeten Grossgruppen unterschiedliche Fahigkeiten Fertigkeiten und oder Charaktereigenschaften zuschreibt wodurch selbst dann wenn keine gesellschaftliche Rangordnung Hierarchie zwischen ihnen entsteht die Ungleichverteilung sozialer Ressourcen und politischer Rechte erklart also die Existenz von Privilegien bzw der Anspruch darauf legitimiert die Gultigkeit universeller Menschenrechte hingegen negiert wird 56 Nach Manfred Kappeler benachteiligt Rassismus grossere Gruppen von Menschen aufgrund ihrer biologisch oder kulturell begrundeten Fremdheit und bestreitet ihren Anspruch auf Menschen bzw Burgerrechte sowie Menschenwurde Sein zutiefst inhumaner Kern bestehe darin dass er Menschen nicht als Personlichkeiten mit eigenen Anlagen und Begabungen sondern nur als Mitglieder ihrer Rasse oder ihres Kulturkreises ansehe und ihnen damit jede individuelle uber vermeintliche Kollektiveigenschaften hinausgehende Entwicklungsmoglichkeit abspreche 57 Rassismusdefinition nach Philomena Essed Fur Philomena Essed ist Rassismus eine Ideologie eine Struktur und ein Prozess mittels derer bestimmte Gruppierungen auf der Grundlage tatsachlicher oder zugeschriebener biologischer oder kultureller Eigenschaften als wesensmassig andersgeartete und minderwertige Rassen oder ethnische Gruppen angesehen werden In der Folge dienen diese Unterschiede als Erklarung dafur dass Mitglieder dieser Gruppierungen vom Zugang zu materiellen und nicht materiellen Ressourcen ausgeschlossen werden Rassismus schliesst immer den Gruppenkonflikt hinsichtlich kultureller und materieller Ressourcen ein Rassismus ist ein strukturelles Phanomen Das bedeutet dass ethnisch spezifizierte Ungleichheit in okonomischen und politischen Institutionen im Bereich von Bildung und Erziehung und in den Medien wurzelt und durch diese Strukturen reproduziert wird 58 Damit erweitert sie den Begriff Rassismus dahingehend dass sie damit nicht nur eine Ideologie oder konkrete historische Erscheinungsformen verbindet sondern auch reale Strukturen und Prozesse wodurch ihre Definition auch Phanomene beispielsweise Alltagsrassismus oder institutionellen Rassismus enthalt Rassismusdefinition nach Robert Miles Der Soziologe und Rassismusforscher Robert Miles der mit seinem 1989 im Original und 1991 in deutscher Ubersetzung erschienenen Buch uber den Rassismus einen wesentlichen Beitrag zur Begriffsgeschichte leistete versteht unter Rassismus einen Prozess der Konstruktion von Bedeutungen 59 dessen Funktionsweise darin bestehe dass bestimmten phanotypischen und oder genetischen Eigenschaften von Menschen Bedeutungen dergestalt zugeschrieben werden dass daraus ein System von Kategorisierungen entsteht wobei den unter die Kategorien subsumierten Menschen zusatzliche negativ bewertete Eigenschaften zugeordnet werden 60 Diese Definition betont den ideologischen Aspekt des Rassismus Gleichzeitig verknupft sie ihn mit dem Prozess der Rassenkonstruktion und beschrankt ihn so auf seine klassische Variante Rassismusdefinition nach Mark Terkessidis Mark Terkessidis hat 1998 die Verengung der Rassismusdiskussion auf Vorurteile und Ideologie kritisiert 61 In Anlehnung an Immanuel Wallerstein versteht er Rassismus als eine Trennung zwischen Uns und Ihnen die in der Moderne durch Ausschluss durch Einbeziehung konstituiert wurde Durch die Sklaverei die Kolonisierung und spater durch die Arbeitsmigration wurden jeweils Gruppen von Menschen in ein System einbezogen und durch spezifische Ausgrenzungspraxen ausgeschlossen Das rassistische Wissen entstand um die Praxis der Diskriminierung und die so entstandenen Trennungen zu legitimieren und zu erklaren Terkessidis definiert Rassismus in drei Punkten 1 Ausgrenzungspraxis in Anlehnung an Robert Miles verstanden als Benachteiligung bei Verteilung gesellschaftlicher Ressourcen Dienstleistungen und Positionen 2 Rassifizierung Festlegung einer Gruppe als naturliche Gruppe und gleichzeitig Festlegung der Natur dieser Gruppe und 3 Differenzierende Macht eine Form von Gewaltverhaltnis etwa die Macht bestimmte Personen zu beherrschen sie Sondergesetzgebungen zu unterstellen oder abzuschieben etc Nur wenn diese Elemente zusammenkommen konne sinnvoll von Rassismus gesprochen werden Terkessidis weist auch darauf hin dass der Aspekt der Abwertung nicht immer vorhanden sein muss sondern die Trennung zwischen Uns und Ihnen entlang letztlich beliebiger Eigenschaften selbst schon rassistischen Charakter haben kann Insofern begreift er Rassismus als einen Apparat in dem sich diskriminatorische Praxis und Wissensbestande standig stutzen Kritik an der Verwendung des Begriffs Fredrickson bemerkt dass der Begriff Rassismus haufig unprazise und unreflektiert verwendet wurde um die feindseligen oder negativen Gefuhle eines Volkes oder einer ethnischen Gruppe gegenuber einer anderen und die aus dieser Einstellung resultierenden Handlungsweisen zu beschreiben Fredrickson S 9 7 Auf einem Workshop Neue Begriffe fur die Einwanderungsgesellschaft einigten sich 2013 die Teilnehmer der Gruppe Rassismus darauf dass Falle von Rassismus dann vorlagen wenn Menschen aufgrund von Zuschreibungen diskriminiert oder verfolgt wurden Rassistisches Denken gehe von der unveranderlichen Zugehorigkeit des Menschen zu einer Gruppe aus die als der eigenen Gruppe des Zuschreibenden unterlegen bewertet werde 62 Kurt Horstmann schlug vor nicht jegliche Diskriminierung irgendwelcher Gruppen als Rassismus zu bezeichnen und halt es fur angebracht etwa in der Fluchtlingsforschung auf den Ausdruck Rassismus zu verzichten und stattdessen auf die Begriffe Fremdenfeindlichkeit Xenophobie Auslanderfeindlichkeit und dergleichen auszuweichen 63 Canan Topcu die mit ihren Eltern als achtjahriges Kind nach Deutschland gekommen war und dort aufgewachsen ist bezeichnet die hier gefuhrte Rassismusdebatte als Desintegrationsdebatte und kritisiert insbesondere den Essayband Eure Heimat ist unser Albtraum Richtung und Tonalitat der Rassismuskritik wird bestimmt von einer jungen akademisch gebildeten Generation die einerseits darauf pocht nicht auf Herkunft reduziert sondern als von hier wahrgenommen zu werden andererseits aber selbst Identitatspolitik betreibt nicht nur durch die Selbstbeschreibung als People of Color sondern auch im Zelebrieren von Elementen aus der Herkunftskultur Politisch problematisch ist die moralische Uberlegenheit die aus der Betroffenheit abgeleitet wird ohne selbst auf Ressentiments zu verzichten oder Ausgrenzung zu betreiben 64 Geschichtliche ErscheinungenAltertum Antikes Griechenland und Rom Die Frage ob es im alten Griechenland und im alten Rom Rassismus gegeben habe wird unterschiedlich beantwortet Sie ist im Zusammenhang damit zu sehen wie die antiken Griechen seit Homer und Herodot den Begriff Barbaren verwendeten Dieser bezog sich offenbar nur auf die Sprache David Theo Goldberg der das Konzept der Ausschliessung als zentral fur die Untersuchung und Unterscheidung rassistischer Diskriminierungen betrachtet 65 verneint Rassismus weil die Griechen die Barbaren gerade nicht kategorisch verabscheuten siehe Homer Herodot Aischylos Xenophon und andere Auch Yves Albert Dauge bestreitet dass es in der romischen Welt Rassismus gegeben habe 66 Obschon in der Antike Uberlegenheitsgefuhle eines Stammes oder Volkes uber andere Gruppen und ethnische religiose oder kulturelle Stereotype verbreitet waren existiert fur die Begriffe Rasse oder Rassismus kein exaktes Aquivalent in der griechischen oder lateinischen Sprache Aus dem gleichen Grunde sieht auch Christopher Tuplin keine Veranlassung von Rassismus in der griechischen Welt zu sprechen die Diskussion des Rassismus musse seiner Meinung nach eine Definition von Rasse einschliessen 67 Autoren wie Christian Delacampagne oder Benjamin Isaac sind anderer Auffassung und betonen dass einerseits dem Rassenbegriff analoge ideologische Konstruktionen existiert hatten und andererseits Rassismus ohnehin im Kern kulturell argumentiere 68 69 Beide verweisen ausfuhrlich auf Aristoteles Konstruktion des Barbaren und eine mit ihr betriebene Legitimation der Sklaverei Barbaren sei ein minderes Menschsein zugeschrieben worden weil sie nur bedingt uber Vernunft verfugten 70 Proto Rassismus Benjamin Isaac benutzt fur die Antike neben fruhem Rassismus oder antikem Rassismus hauptsachlich den Begriff Proto Rassismus der in den 1970er Jahren vom Agyptologen Jean Yoyotte gepragt wurde 71 Er will damit zweierlei zum Ausdruck bringen Zwar habe es in der Antike eine Art von Rassismus gegeben aber dieser habe sich vom klassischen Rassismus unterschieden wie er sich im 18 und 19 Jahrhundert entwickelt hat Doch ist der antike Rassismus insofern Proto Rassismus also Vorlaufer des Rassismus als er nach Isaac spateres rassistisches Denken beeinflusst hat Fur Isaac zeichnet sich Rassismus dadurch aus dass hierbei Individuen oder ganze Gruppen von Menschen mit unveranderlichen korperlichen oder geistigen Eigenschaften in Verbindung gebracht werden Einige Stereotype seien bereits in der Antike zur Legitimierung imperialistischer Aggressionen gegenuber minderwertigen Volkern benutzt worden Die griechisch romische Antike kenne zwar keine Theorie eines biologischen Determinismus dennoch finde sich schon fruh spatestens ab dem 5 Jahrhundert v Chr die Vorstellung dass Menschen je nach ihrer geografischen Herkunft entsprechende Eigenschaften besitzen 72 Nach dieser Theorie seien die Menschen im heissen Suden intelligenter wenn auch angstlicher und zaghafter als die Menschen im kalten Norden die auf Grund der unwirtlichen Landschaft erfinderisch impulsiv wenn auch leichtsinnig seien 73 Athen und spater dann Rom hatten sich als ideale Mitte zwischen Extremen gesehen wobei das angenehme Klima Griechenlands und Italiens als Argument gedient habe Proto Rassismus gibt es nach Isaac zum einen also in diesen anthropogeografischen Vorstellungen zum anderen hat vor allem Aristoteles und nach ihm andere die Ansicht vertreten dass gewisse Menschen zum Sklavendasein geboren wurden Es gibt gemass dieser Ansicht Menschen hoherer Ordnung und solche einer niedrigeren Ordnung Auch diese Unterscheidung zeugt nach Isaac von Proto Rassismus The question to be considered is what are the explanations given in ancient literature for the presumed superiority or inferiority of specific groups If these consist of theories regarding heredity or unalterable exterior influences it is possible to speak of proto racism Klima Theorie Ansatze zu einem Proto Rassismus zeigte sich nach Isaac in der Antike als sogenannte Klimatheorie Sie spiegelt sich erstmals in der hippokratischen Schrift Uber die Umwelt lateinisch De aeribus aquis locis Im Hinblick auf das mythische Volk der Makrokephalen welches der Verfasser von De aeribus beschrieb wird dies mit der Vorstellung der Vererbbarkeit der entsprechenden Merkmale vermengt Die Ausfuhrung der Theorie bleibt jedoch uneindeutig sicher nicht zuletzt wegen des beschrankten Wissens damaliger Zeit hinsichtlich der Erbbiologie Der Klimatheorie ist in De aeribus immer die Theorie der Inferioritat von Fremdvolkern aufgrund ihrer politischen Verfassung Despotie beigeordnet Ob nun die Politik und Ordnung Nomos oder die Natur des Menschen Physis ausschlaggebend fur das Bild des Fremden sein sollte ist nicht genau zu beantworten Genotypen und Charakter Vincent Rosivach schrieb 74 dass das meist rote und blonde Haar der Thraker und anderer Volker im Norden Griechenlands oft als Kennzeichen der minderwertigen Menschen galt Thraker bildeten eine ethnisch geschlossene Gruppe von Sklaven im Athen archaischer Zeit Sie sind unter Solon angekauft worden Menschen mit diesem Genotyp traten in Athen fast ausschliesslich als Sklaven auf Entsprechende Assoziationen seitens der griechischen Bevolkerung waren die Folge In Komodien wurden die Charaktere von Sklaven ausschliesslich mit rotem Haar dargestellt Rot bzw Blondschopf waren typische Sklavennamen Gegen die Annahme der Existenz eines Hautfarbenrassismus in der Antike wendete sich seit den 1980er Jahren Frank M Snowden Jr Platon setzt in seiner Politeia die drei Seelenteile in Beziehung zu den einzelnen Fremdvolkern zugewiesenen Charaktereigenschaften ihm gelten Thraker und Skythen als kriegerisch Phonizier und Agypter als erwerbsstrebig 75 Sein Schuler Aristoteles nennt die gleichen Beispiele kriegerischer Volker 76 Thraker und Skythen die beiden Fremdvolker im Norden werden also von beiden als kriegerisch benannt als zum Herrschen bzw zur besten Herrschaft geeignet nennen beide ausschliesslich das eigene Volk Eine einfachere Differenzierung als Platon nimmt Aristoteles vor wenn er ein Europa Asien Gefalle unter den nichtgriechischen Volkern behauptet die kleinasiatischen seien sklavischer 77 Nach Aristoteles seien diejenigen die von Natur aus sklavisch seien nicht eindeutig von der Natur durch korperliche Erscheinung und charakteristische Merkmale gekennzeichnet 78 Die servile Eigenart wird den Barbaren insbesondere deswegen von Aristoteles zugesprochen da es ihnen an den politischen Strukturen mangele die eine Gemeinschaft der Freien und Gleichen ermoglichen 79 Indien China und Japan In Asien gibt es ebenfalls weit zuruckreichende Formen von Diskriminierung die klassenbezogene und kulturbezogene Grundlagen hatten und auch ohne Rassenbegriff funktionierten Die Chinesische Kultur entwickelte schon Jahrhunderte vor den Griechen kulturalistische Vorstellungen von Barbaren Nachdem sie ursprunglich davon ausgingen dass diese durch den Kontakt mit der chinesischen Kultur zivilisiert werden konnten wurden sie schliesslich mit Tieren verglichen die kulturell grundsatzlich defizitar seien Frank Dikotter hat darauf hingewiesen dass es im Kaiserreich China eine lang wahrende eigene rassistische Tradition gab ehe man dort mit dem europaischen Rassengedanken in Kontakt kam Das gilt auch fur Indien wo Kastenschema und Unberuhrbarkeit mit Hilfe von organischen Metaphern Purusha und Vermischungsverboten legitimiert wurden Diese Biologisierung sozialer Unterschiede war durchaus nicht einzigartig Sie wurde im Zuge des europaischen Imperialismus und mit Hilfe des auf sie gestutzten arischen Mythos einer volkischen Interpretation unterzogen die behauptete das Kastenschema ware das Produkt hellhautiger arischer Einwanderer die die dunkelhautige Urbevolkerung unterworfen hatten Gail Omvedt schreibt dazu Punjabi Brahmans and Punjabi Untouchables were ethnically the same and Tamil Brahmans and Tamil Untouchables were not racially different etwa Die Brahmanen des Pundschab und die Unberuhrbaren des Pundschab waren ethnisch identisch und die tamilischen Brahmanen unterschieden sich in der Rasse nicht von den tamilischen Unberuhrbaren Sozial begrundete Kastendifferenzen gab es auch in Japan Die rassistische Diskriminierung der Buraku einer mit niederen und als unrein geltenden Tatigkeiten beschaftigten Kaste reicht bis ins 14 Jahrhundert zuruck Neben diesem nach innen gerichteten Rassismus gab es auch die nach aussen gerichtete rassistische Diskriminierung der Ainu Sowohl auf die Buraku als auch auf die Ainu wurde spater der von den Europaern entlehnte Rassenbegriff angewandt und so wie Richard Siddle Michael Weiner und andere gezeigt haben deren auf Kastendenken und Kulturchauvinismus gestutzte Diskriminierung ubernommen Mittelalter Der Proto Rassismus des europaischen Mittelalters ist widerspruchlich Einmal ist es die Zeit eines umkampften Bildes vom Afrikaner zu dem Peter Martin Material zusammengetragen hat das auch Wolfram von Eschenbachs schone schwarze Konigin Belakane und den schwarzen moslemischen Teufeln des Rolandsliedes zeigt Spater treten mit den judenfeindlichen Pogromen wahrend des ersten Kreuzzuges und der grossen Pest Ideologien und Praktiken der Ausgrenzung und Vernichtung zutage die fur Leon Poliakov und andere zur Geschichte des Antisemitismus und Rassismus gehoren Entgegenhalten lasst sich dem allerdings dass die Ablehnung der Juden siehe Antijudaismus und Muslime sich vornehmlich religios artikulierte Eine ausgepragte Manifestation des Hautfarbenrassismus Abwertung anderer wegen ihrer Hautfarbe findet sich in der Zeit des Mittelalters in der arabischen Welt 80 Als Erklarung musste die Sonneneinstrahlung herhalten die Kinder wurden dadurch im Mutterleib zu lange gekocht wie ein anonymer Autor im Irak im 10 Jahrhundert schrieb so dass das Kind zwischen Schwarz und dunkel gerat zwischen ubelriechend und stinkend kraushaarig mit unebenmassigen Gliedern mangelhaftem Verstand und verkommenen Leidenschaften wie etwa die Zanj dh Ostafrikaner die Athiopier und andere Schwarze die ihnen ahneln 81 Ebenfalls im 10 Jahrhundert bemerkt der 946 in Jerusalem geborene Geograph Al Maqdisi Es gibt bei ihnen keine Ehen das Kind kennt seinen Vater nicht und sie essen Menschen Was die Zanj angeht so sind es Menschen von schwarzer Farbe flachen Nasen und geringem Verstand oder Intelligenz 82 Auch die beruhmtesten Gelehrten der arabischen und persischen Welt vertraten die Auffassung von der Minderwertigkeit der Schwarzen so beispielsweise der persische Arzt Ibn Sina Avicenna der judisch andalusische Philosoph Mosche ben Maimon Maimonides Sa id al Andalusi aus Toledo welcher die angenommene Minderwertigkeit der Schwarzen auf zu starke Sonneneinwirkung zuruckfuhrte 83 und Ibn Khaldun welcher die angenommene Minderwertigkeit der Schwarzafrikaner zur Legitimation des ausgepragten Sklavenhandels und Sklavenraubs den die Araber in Subsahara Afrika unternahmen heranzog Daher sind in der Regel die schwarzen Volker der Sklaverei unterwurfig denn sie haben wenig Menschliches an sich und haben Eigenschaften die ganz ahnlich denen von stummen Tieren sind wie wir festgestellt haben 84 sie haben die Angewohnheiten von Tieren nicht von Menschen und essen einander auf 85 Die Konsequenzen waren beispielsweise dass weisse Sklavinnen teurer waren als schwarze sowie dass die Aufstiegsmoglichkeiten fur schwarze Sklaven geringer waren als fur weisse 86 obgleich aus Sicht des islamischen Rechts die Grundlage fur die Versklavung in beiden Fallen gleich war namlich der Unglaube Neuzeit bis zum Zeitalter des Imperialismus In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Rolle der Religion Christentum Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Reconquista und Conquista nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das Jahr 1492 gilt mit der europaischen Entdeckung Amerikas und dem Alhambra Edikt als Symbol fur eine Vermengung und Uberlagerung unterschiedlicher praktischer und ideologischer Formen von Diskriminierung Norman Roth und andere haben gezeigt wie der Antisemitismus durch die Idee von der Reinheit des Blutes spanisch limpieza de sangre in der Politik gegenuber den Juden seine moderne Form anzunehmen begann Mit der Frage nach der Blutsreinheit und der Herkunft wurde bis zu einem Sechzehntelanteil also uber vier Generationen angeblich judischen Blutes geforscht Es galt sogar als gefahrlich christliche Kinder von Ammen aus konvertierten Familien stillen zu lassen weil sich deren Milch angeblich schadlich auswirken konne Erste Begegnungen der Seefahrer aus Spanien 1492 mit dem indigenen Volk der Arawak verliefen friedlich In seinem Logbuch betrachtete sie Christoph Kolumbus aber bereits zu diesem Zeitpunkt als zukunftige Untertanen oder gar als Sklaven 87 Die Eroberung Amerikas hatte mit der massenweisen Versklavung und dem Genozid 88 an den Indianern der nach Jared Diamond jedoch vor allem durch eingeschleuste Seuchen erfolgte 89 und dem anschliessenden Ersatz durch Verschleppung afrikanischer Sklaven gleich zwei rassistische Dimensionen In der Auseinandersetzung zwischen Bartolome de Las Casas und Juan Gines de Sepulveda uber die Frage ob die indigene Bevolkerung des spateren Amerika Menschen seien und wie sie behandelt werden mussten wurde auf den von Aristoteles gepragten Begriff des Barbaren zuruckgegriffen Andererseits begann sich aufgrund der Herausbildung einer vielfaltig gemischten Gesellschaft ein an Hautfarben orientiertes Kastensystem zu entwickeln das zahlreiche Schattierungen kannte Imanuel Geiss hat eine der gangigen Unterteilungen dokumentiert Aus Spanier und Indianerin entsteht Mestize Aus Spanier und Mestizin entsteht Kastize Aus Kastize und Spanierin entsteht Spanier Aus Spanier und Negerin entsteht Mulatte Aus Spanier und Mulattin entsteht Morisco Aus Spanier und Morisca entsteht Albino Aus Spanier und Albina entsteht Torna Atras Aus Indianer und Negerin entsteht Lobo Aus Indianer und Mestizin entsteht Coyote Aus Lobo und Indianerin entsteht Chino Aus Chino und Negerin entsteht Cambuxo Aus Cambuxo und Indianerin entsteht Tente en el aire Aus Tente en el aire und Mulattin entsteht Albarasado Aus Albarasado und Indianerin entsteht Varsino Aus Varsino und Cambuxa entsteht Campamulatte nbsp Mestize Gemalde 1780 Coleccion de Malu y Alejandra Escandon Ciudad de Mexico nbsp Lobo Gemalde ca 1780 nbsp Mulatte Gemalde ca 1780 Colleccion de Malu y Alejandra Escandon Ciudad de MexicoColin Tatz Direktor des Centre for Comparative Genocide Studies in Sydney erlautert in diesem Zusammenhang dass dieser sogenannte Rassismus ohne Rassen kein neues sondern ein altes Konzept ist Den europaischen Kolonialherren in Amerika stand der Rassenbegriff noch nicht zur Verfugung Sie bedienten sich zur Legitimation ihres Vorgehens der uberkommenen kulturalistischen Vorstellung von Barbaren als minderwertigen Menschen Amerika Hauptartikel Rassismus in den Vereinigten Staaten nbsp Hetzplakat bei der Gouverneurswahl Pennsylvania 1866Im Zuge der Besiedelung Amerikas kamen weitere rassistische Aspekte zum Ausdruck als Eroberung mit ausgrenzenden Folgen fur die Indianer als transatlantische Sklaverei und als Machtkampf um die Teilhabe an einer postulierten weissen Vorherrschaft Sklaverei Hauptartikel Geschichte der Sklaverei in Nord und Sudamerika Hauptartikel Sklaverei in den Vereinigten Staaten Die europaische Kolonisierung Amerikas ab dem 16 Jahrhundert ging mit Massenversklavungen und dem atlantischen Sklavenhandel einher durch die Afrikaner in alle Teile Amerikas verschleppt und als billige Arbeitskrafte eingesetzt wurden in britischen niederlandischen franzosischen und spanischen Kolonien spater USA Brasilien und die europaischen Kolonien in der Karibik 90 Sklaverei existierte auch bei den Indianern Nordamerikas jedoch nicht in allgemeiner Verbreitung Zunachst nutzten sie wie die Europaer zur Legitimation ihres Vorgehens uberkommene Vorstellungen uber die in Kriegen Unterlegenen und die Gouverneure der Kolonien versuchten eine Aversion zwischen Indianern und Schwarzen zu schuren um Kooperation oder Kollusion zu verhindern Wahrend z B die Seminolen entflohenen afroamerikanischen Sklaven Zuflucht gewahrten Schwarze Seminolen fuhrten etwa die Cherokee nach ihrer versuchten Anpassung an die Gesellschaft der europaischen Einwanderer siehe Funf Zivilisierte Stamme ebenfalls die Sklaverei ein und betrieben sie in ahnlicher Harte wie die europaischen bzw US amerikanischen Sklavenbesitzer 91 92 93 Die transatlantische Sklaverei war ein System das neben seinem okonomischen Kalkul den sozialen Tod der Sklaven bezweckte Laut Orlando Pattersons Analyse liegt der Kern rassistischer Diskriminierung in der Zerstorung der sozialen und kulturellen Identitat derer die ihr unterworfen sind bzw werden Schatzungen uber die Anzahl der Betroffenen schwanken zwischen 11 Millionen und 15 Millionen Die wichtigsten europaisch gepragten Betreiber dieser Politik waren im 18 Jahrhundert laut Zahlen die Albert Wirz wiedergab 1 England mit einem Anteil von 41 3 2 Portugal 29 3 3 Frankreich 19 2 4 Holland 5 7 5 Brit Nordamerika USA 3 2 6 Danemark 1 2 7 Schweden und Brandenburg 0 1 nbsp Ausschreitungen von Sklavereibefurwortern in Alton Illinois 1837 bei denen der Abolitionist Elijah Parish Lovejoy ermordet wurdeAb dem 17 Jahrhundert entwickelte sich der Besitz von Sklaven neben dem Landbesitz zu einem zentralen Statusmerkmal 94 Die Sklavenfrage entzweite in den USA zunehmend die Sud von den Nordstaaten In den Nordstaaten setzte die Industrialisierung ein und die Anzahl der Sklaven nahm langsam ab 95 wahrend die Besitzer der riesigen Reis und Baumwollplantagen in den Sudstaaten weiterhin Sklaverei in wachsendem Ausmass betrieben In der viel beachteten Praambel zur Unabhangigkeitserklarung hatte Thomas Jefferson das Leben die Freiheit und das Streben nach Gluck zum unverausserlichen Menschenrecht erklart Die Sklaverei geriet obwohl sie dort nicht direkt angesprochen wurde unter Rechtfertigungsdruck 96 Anfangs wurde die Sklaverei uberwiegend mit religiosen und philosophischen Erwagungen verteidigt spater verwendeten Befurworter uberwiegend wissenschaftliche Rechtfertigungen Zum Beispiel wurden unterstellte biologische Unterschiede wie etwa eine andere Blutfarbe oder die angeblich kleineren Gehirne von Schwarzen als Beweis e fur die Unterlegenheit der schwarzen Rasse gewertet Auch statistische und psychologische Argumente wurden verwendet wie z B die Behauptung dass Geisteskrankheiten unter Sklaven viel seltener sind als unter freien Schwarzen Drapetomanie der Wunsch wegzulaufen wurde als eine psychiatrische Diagnose erfunden 97 Solche Rassismen wissenschaftlicher Rassismus die angebliche Erkenntnisse aus den Natur und Sozialwissenschaften heranziehen um rassistische Praktiken zu begrunden und zu rechtfertigen nahmen nach der Abschaffung der Sklaverei noch deutlich zu 98 Der Rassismus entwickelte sich unterschiedlich die Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei siehe Abolitionismus hatte in den Nordstaaten starkeren Zulauf als in den Sudstaaten Auch nach der formalen Abschaffung der Sklaverei unter Abraham Lincoln existierten jedoch noch weiterhin Probleme des Rassismus und noch bis ins 20 Jahrhundert wurde von einigen Historikern die These vertreten dass die Sklaverei fur Schwarze zu ihrer Zivilisierung notig sei Weisse Vorherrschaft Siehe auch White Supremacy Im 17 Jahrhundert war der Rassismus unter den weissen Bediensteten die ahnliche Arbeiten verrichteten in den Kolonien noch kaum ausgebreitet Der Historiker Kenneth M Stampp Verfasser mehrerer Standardwerke zur Sklavereigeschichte beurteilte die schwarzen und weissen Arbeiter allgemein als bemerkenswert uninteressiert an den sichtbaren Unterschieden 99 Dies sorgte fur Unbehagen bei den Besitzern und es wurde als Gegenmassnahme z B in Virginia 1691 ein Gesetz zum Verbot von Ehen zwischen Weissen und Schwarzen oder Indianern erlassen 99 Teils halfen die weissen Arbeiter auch den schwarzen Sklaven bei Widerstandsaktionen Ab dem 18 Jahrhundert nahmen mit dem Anwachsen der rasseneingeteilten Sklaverei und dem Einsetzen der weissen Arbeiter als deren bezahlte Aufseher der Rassismus zu und die Rebellionen von weissen Bediensteten ab 100 Das System der White Supremacy nahm in Amerika unterschiedliche Formen an die jeweils Weisssein als zentrale Norm der Teilhabe an politischen Rechten und sozialen Entfaltungsmoglichkeiten setzten 101 In Brasilien schlug sie sich unter anderem in der Politik des branqueamento nieder mit der die weissen Brasilianer die brasilianische Rasse verbessern und durch Zumischung von mit Hilfe von europaischen Einwanderern importierten weissen Blutes das schwarze Element in der brasilianischen Bevolkerung bis zum Jahre 2012 zum Verschwinden bringen wollten Brasilien gilt auch als extremes Beispiel fur die soziale Konstruktion von Rasse wo eine direkte Zuweisung von Hautfarbe und sozialem Erfolg bis heute der Fall ist und sich bei einer Person der soziale Aufstieg auch in der Einordnung in eine weissere Farbklasse widerspiegelt 102 In den USA kam die White Supremacy nicht nur in der Politik der Rassentrennung zum Ausdruck sondern ausserte sich auch als Verdacht ungenugender Weissheit gegenuber verschiedenen europaischen Einwanderergruppen Karen Brodkin hat fur die Juden und Noel Ignatiev fur die Iren beschrieben wie diese in langwierigen und schmerzhaften Prozessen weiss werden beziehungsweise Anteil an der lokalen Fuhrungsschicht erlangen konnten Die irischstammigen Amerikaner hatten ihre Weisse in einem rassistischen Qualifikationsprozess das heisst durch teilweise gewalttatige wie gehassige Absetzbewegungen von anderen Minderheiten uberhaupt erst errungen Umgekehrt stellte der Anthropologe John Ogbu die umstrittene These vom acting white weiss agieren oder auch schauspielern auf nach der die schwarze Minderheit ehemaliger Sklaven in den USA einen als kastenartig beschriebenen internen Zusammenhalt aufweise und dadurch Schwarzen selber den Aufstieg verwehre Vertreter der Black Supremacy englisch fur schwarze Vorherrschaft Uberlegenheit der Schwarzen Ideologien die insbesondere in den 1920er Jahren und 1960er Jahren eine Uberlegenheit schwarzer Menschen gegenuber nicht schwarzen Menschen propagierten sehen in ihr eine Antwort auf und einen Gegenbegriff zu White Supremacy 103 Imperialismus Im Zeitalter des Imperialismus liess Leopold von Belgien eine Schreckensherrschaft Kongograuel im Kongo errichten In Australien fuhrte der Rassismus der Arbeiterbewegung zur exklusiven weissen Staatsgrundung unter dem Motto White Australia In Ostasien fiel das europaische Vorbild auf fruchtbaren Boden und liess Japan sich als Hoffnung der nichtweissen Rassen prasentieren in den USA wurde die Ideologie des manifest destiny auf imperiale Politik ubertragen und als Zivilisationsmission ausgegeben Mit dem starkeren Nachwandern von britischen und europaischen Frauen und nach dem Sepoyaufstand wurden die Angloinder von Briten wie Indern starker separiert und gemieden und spielen bis in die Gegenwart als Anglo Indian eine besondere Rolle Yamato Rasse in Japan Die Modernisierung der Meiji Zeit fuhrte in Japan auch zur Entwicklung imperialistischer Ambitionen die unter anderem im Ersten Japanisch Chinesischen Krieg und im Russisch Japanischen Krieg umgesetzt wurden Unter der Parole Asien den Asiaten bediente man sich dabei einerseits einer ideologischen Umkehrung des europaisch amerikanischen Stereotyps von der Gelben Gefahr und warnte die asiatische Staatengemeinschaft vor der weissen Gefahr Andererseits wurde die eigene aggressive und expansionistische Kolonialpolitik mit rassistischem Paternalismus legitimiert Danach sollte sich die asiatische Bevolkerung aus den funf Rassen der Japaner Chinesen Koreaner Mandschu und Mongolen zusammensetzen von denen die japanische Yamato Rasse am weitesten entwickelt und am fortschrittlichsten und deswegen berufen ware die anderen zu erleuchten kulturell und moralisch zu vervollkommnen und vor allem zu fuhren Bis heute werden so Jared Diamond in Japan Untersuchungen nach denen mit gewisser Wahrscheinlichkeit die Japaner selber hauptsachlich von koreanischen Einwanderern abstammen nicht ohne Widerstande zur Kenntnis genommen Als der von Japan bei den Friedensverhandlungen von Versailles eingebrachte Vorschlag einer Erklarung zur Gleichberechtigung der Rassen trotz mehrheitlicher Zustimmung zuruckgewiesen wurde verstarkte dieses seine imperialistischen Anstrengungen im pazifischen Raum 104 Die sich zuspitzenden Widerspruche zwischen den japanischen und den Ambitionen Englands und der USA fuhrten schliesslich zu der als Rassenkrieg gefuhrten militarischen Auseinandersetzung die John Dower Gerald Horne und andere beschrieben haben Historisch gesehen gab es in Japan stets eine Diskriminierung der Buraku Noch heute werden viele Menschen der Minderheit der Buraku in Japan diskriminiert Obwohl sie sich weder in Religion Sitten noch im Aussehen merklich von anderen Japanern unterscheiden galten sie als eigene Rasse Sie wurden teilweise sogar als Hinin 非人 Nicht Menschen bezeichnet Sie mussten in bestimmten Ortschaften leben ihre Kinder durften keine normalen Schulen besuchen und sie durften nur als unrein betrachtete Berufe wie den des Totengrabers ausuben Im Jahre 1871 wurden die Buraku den anderen Japanern rechtlich gleichgestellt Noch heute haben die Buraku mit Diskriminierung zu kampfen Da auch der Familienname Auskunft uber die Herkunft geben kann ist es den Nachfahren der Burakumin seit einigen Jahren erlaubt ihren Namen zu andern Deutscher Sprachraum Deutscher Bund 1815 1870 Ansatze rassistischer Theoriebildung gab es in Deutschland bereits in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts die unter anderem von Ernst Moritz Arndt und Friedrich Ludwig Jahn 105 rezipiert wurden Deutsches Kaiserreich 1871 1918 nbsp Lage ehemaliger deutscher KolonienAb 1884 beteiligte sich Deutschland mit dem Erwerb der deutschen Kolonien und Schutzgebiete am Imperialismus und Kolonialismus Auch in Deutschland berief man sich auf die angebliche Uberlegenheit der Nordeuropaer Das wirtschaftlich und militarisch erstarkte Deutschland widmete sich zunehmend der Weltpolitik Unter dem Einfluss der um die Jahrhundertwende aufkommenden Alldeutschen Bewegung und Volkischen Bewegung erstarkte der Antisemitismus und Antislawismus Die Idee vom Lebensraum im Osten zulasten minderwertiger Volker wurde geboren Seit den Teilungen Polens lebten im deutschen Kaiserreich auch zahlreiche Polen Ab 1880 betrieb das Deutsche Reich im geteilten Polen eine verscharfte Germanisierungspolitik durch die Schaffung der Preussischen Ansiedlungskommission sollten laut Bismarck deutsche Neuansiedler einen lebendigen Wall gegen die slawische Flut bilden 106 Im Laufe der Industrialisierung setzten die ostelbischen Grossgrundbesitzer viele polnische Arbeiter ein die als minderwertige Slawen angesehen und diskriminiert wurden 107 Die im Bergbau tatigen Ruhrpolen galten als Lohndrucker und Einschlepper von Krankheiten und unterlagen kommunalen Polenuberwachungsstellen 108 1899 wurde die Reichszentrale zur Bekampfung des Zigeunerunwesens kurz Zigeunerzentrale in Munchen zur polizeilichen Erfassung von Roma Sinti und Anderen die als Zigeuner oder Jenische als nach Zigeunerart umherziehende Personen bezeichnet wurden gegrundet Sie wurden systematisch diskriminiert durch Sondergesetze kriminalisiert und unabhangig von Straftaten sukzessive erkennungsdienstlich erfasst Hauptartikel Zigeunerzentrale 1900 kam es in China zum Boxeraufstand gegen die Kolonialmachte Diese schlugen den Aufstand unter deutscher Beteiligung in einer brutalen Art der Kriegsfuhrung auch gegen die Zivilbevolkerung nieder Die Strafexpeditionen welche das deutsche Expeditionskorps ab September 1900 durchfuhrte waren in besonderer Weise von einem rassistischen Rachegedanken geleitet Hauptartikel Boxeraufstand Kaiser Wilhelm II hatte den deutschen Soldaten auf den Weg gegeben sie mogen den Namen Deutschland in China in einer solchen Weise bekannt werden lassen dass niemals wieder ein Chinese es wagt etwa einen Deutschen auch nur scheel anzusehen Diese sogenannte Hunnenrede wird ruckblickend als brutaler Ausdruck eines sozialdarwinistisch aufgeladenen Gesinnungsmilitarismus rezipiert Der Sinologe Klaus Muhlhahn entdeckte in Wilhelms Rede zahlreiche religiose Ausdrucke die ihn veranlassten den Boxerkrieg vor allem als einen Glaubenskrieg zu deuten 109 Hauptartikel Hunnenrede nbsp Beamte verpacken Schadel von Herero in Kisten fur den Transport nach BerlinDer Aufstand der Herero und Nama in Deutsch Sudwestafrika fuhrte 1904 zum Volkermord an den Herero und Nama 110 Im Konzentrationslager Shark Island Haifischinsel wurden vereinzelt medizinische Menschenversuche an Haftlingen durchgefuhrt Leichenpraparate von Gefangenen wurden auch zur Rassenforschung nach Deutschland gesandt 111 112 Die deutsche Literatur der Zeit schwelgte in rassistischen Phantasien und forderte kurzen Prozess mit der schwarzen Masse 113 Hauptartikel Volkermord an den Herero und Nama Ab 1905 erfolgte in den Kolonien ein Verbot der standesamtlichen Eheschliessung zwischen Weissen und Eingeborenen und aussereheliche Sexualbeziehungen wurden von der Gesellschaft geachtet um die Verkafferung zu unterbinden 1912 kam es zur Mischehendebatte im deutschen Reichstag 114 Die Verbote bestanden bis zum Verlust der Kolonien im Ersten Weltkrieg weiter Wahrend des Ersten Weltkriegs kampften hunderttausende Afrikaner Inder und Angehorige anderer Nationen im Dienste ihrer Kolonialmachte England z B Gurkha und Frankreich z B Tirailleurs senegalais auf dem westeuropaischen Kriegsschauplatz In der deutschen Presse wurden in den Kriegsjahren von 1914 1918 diese afrikanischen und asiatischen Soldaten als besonders bestialische und lusterne Kampfer dargestellt 115 Wegen des wachsenden Antisemitismus im Offizierskorps verbunden mit dem Vorwurf des Druckebergertums an die Juden wurde 1916 die Judenzahlung im Deutschen Heer angeordnet Weimarer Republik 1918 1933 nbsp 1920 vom Reichsbund judischer Frontsoldaten auf die Anschuldigungen fehlenden Patriotismus herausgegebener Handzettel In der Weimarer Republik wie auch in Osterreich wurden die Juden im Rahmen der Dolchstosslegende als hinterhaltige Kriegsgewinnler dargestellt und es wurden judische Kriegsgraber geschandet Als Gegenreaktion wurde der Reichsbund judischer Frontsoldaten gegrundet Rechtsradikale und volkische Gruppen riefen offen zum Mord an exponierten judischen Politikern wie z B dem Aussenminister Walter Rathenau auf und es kam zu zahlreichen Gewalttaten 1920 verkundete die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei ihr 25 Punkte Programm das in den Punkten 4 bis 8 antisemitisch gepragt war Die Deutsche Burschenschaft als Dachverband der deutschen und osterreichischen Burschenschaften beschloss in Eisenach den Rassestandpunkt einzufuhren so dass nur noch deutsche Studenten arischer Abstammung aufgenommen werden sollten 116 Von 1923 bis 1945 gab Julius Streicher die antisemitische Wochenzeitung Der Sturmer heraus Ziel und Inhalt war die Diffamierung der Juden in Hetzartikeln 117 Die Agitation gegen die Besetzung des Rheinlandes war nicht nur in den Kampfblattern der extrem rechten Parteien bzw politischen Gruppierungen von rassistischer Begleitmusik durchzogen Anlass boten hier besonders die teilweise aus Afrika stammenden franzosischen Besatzungstruppen Die in dieser Zeitspanne geborenen Kinder einiger schwarzer Soldaten und deutscher Frauen wurden als Schwarze Schmach und zum Teil als Gefahr fur die deutsche Rassenreinheit instrumentalisiert Die betroffenen Kinder wurden als sogenannte Rheinlandbastarde spater von den NS Behorden erfasst und illegal zwangssterilisiert 118 Siehe auch Rheinlandbastard Die neuen Musikrichtungen wie Swing und Jazz wurden von vielen Menschen speziell aus der volkischen Bewegung als undeutsch und Negermusik angesehen und es kam zu haufigen Storungen von Musikveranstaltungen wie der Oper Jonny spielt auf 1930 veroffentlichte der thuringische Volksbildungs und Innenminister der Nationalsozialist Wilhelm Frick einen Erlass wider die Negerkultur fur deutsches Volkstum 119 Nationalsozialismus 1933 1945 Hauptartikel Nationalsozialistische Rassenhygiene nbsp Antijudisches Verbotsschild aus Karlsruhe um 1940Rassismus war ein Teil der Ideologie des Nationalsozialismus Nach der sogenannten Rassenkunde postulierte die NS Forschung die Existenz von Menschenrassen die sie jeweils als unterschiedlich wertvoll ansahen und nach diesen Ansichten in eine Hierarchie einordneten Sie teilten die gesamte Menschheit in drei Gruppen ein kulturstiftende Rassen die nordisch arische Rasse die sogenannte Herrenrasse der z B die meisten Deutschen und Niederlander zugeordnet wurden kulturtragende Rassen denen beispielsweise die meisten Asiaten und Afrikaner zugeordnet wurden kulturzersetzende Rassen denen z B Juden Slawen Zigeuner und Jenische bzw fahrendes Volk zugeordnet wurden Juden wurden dabei der semitischen Rasse zugerechnet Die Umsetzung der Theorie fand sich in den entsprechenden Nurnberger Rassengesetzen von 1835 Sie umfassten das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre RGBl I S 1146 120 das sogenannte Blutschutzgesetz und das Reichsburgergesetz RGBl I S 1146 Neben diesen beiden Rassengesetzen wird heute oft auch das Reichsflaggengesetz RGBl I S 1145 unter dem Sammelbegriff Nurnberger Gesetze gefasst obwohl es zeitgenossisch nicht zu ihnen gezahlt wurde 121 Als hochwertig eingestufte Menschen konnten nur aus der ersten Gruppe der kulturstiftenden Rassen stammen Sexueller Kontakt zwischen Menschen die einer hochwertigen Rasse und denen die einer minderwertigen Rasse zugeordnet wurden wurde als Rassenschande bezeichnet Die Nationalsozialisten unterstellten bestimmten von ihnen definierten Gruppen die wie Juden oder die von ihnen als Zigeuner Bezeichneten der Gruppe 3 zugerechnet wurden dass sie die Herrenrasse zersetzen wollten Daher mussten sie zum Schutz der sogenannten Volksgemeinschaft vernichtet werden Auch die Slawen galten als minderwertige Menschen im Sprachgebrauch der Nationalsozialisten Untermenschen und wurden zur Gruppe 3 gerechnet nbsp Ein Informationsplakat aus der Ausstellung Wunder des Lebens 1935 in BerlinDie theoretischen pseudo wissenschaftlichen und pseudo juristischen Grundlagen lieferten neben Adolf Hitler selbst Mein Kampf 122 primar die NS Ideologen Alfred Rosenberg und Hans F K Gunther der Justizminister Otto Georg Thierack der Prasident am Volksgerichtshof und Richter Roland Freisler und einige weitere in zahlreichen Publikationen Allerdings ist dabei zu bemerken dass ihre Gedanken wohl zumeist auf alteren rassistischen Theorien aufbauten und der Rassismus bis 1933 in ganz Europa relativ stark verbreitet war Neu war am NS Rassismus dass die Wissenschaftsfreiheit unter politischen Vorbehalt gestellt wurde 123 Unter den zahlreichen Rassetheoretikern des 19 und fruhen 20 Jahrhunderts hatten der Franzose Arthur de Gobineau 1816 1882 mit dem Versuch uber die Ungleichheit der Menschenrassen und der britisch deutsche Schriftsteller Houston Stewart Chamberlain 1855 1927 mit den Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts den starksten Einfluss auf die nationalsozialistische Rassenideologie Zu den Bewunderern Chamberlains gehorten Kaiser Wilhelm II Rosenberg und Hitler der Chamberlain 1923 in Bayreuth traf 124 Die Opfer des NS Rassismus wurden in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt zwangssterilisiert deportiert und ermordet Die gesamte Gesundheitsvorsorge Sozialpolitik sowie die Bevolkerungspolitik wurden unter rassischen Gesichtspunkten gleichgeschaltet die auch die Zulassigkeit von Eheschliessungen bestimmten Zu diesem Programm gehorten auch Ahnenpasse Der aufgrund dieser Ahnenpasse zu fuhrende Ariernachweis bzw der Grosse Ariernachweis war Bedingung fur eine Karriere bei der SS NS Stellen verwendeten Eintragungen zu Geburten in alten Kirchenbuchern mit ihnen liessen sich Stammbaume verifizieren die Pfarramter von Kirchengemeinden lieferten ihnen diese Informationen Eine direkte Folge des NS Rassismus war der nationalsozialistische Volkermord an 5 6 bis 6 3 Millionen europaischen Juden wahrend des Zweiten Weltkriegs rund zwei Drittel aller damals lebenden europaischen Juden 125 Westliche Besatzungszonen und Bundesrepublik Deutschland seit 1945 1946 wurde die Zigeunerpolizei bzw Landfahrerstelle in Munchen nach dem Vorbild der Reichszentrale zur Bekampfung des Zigeunerunwesens eingerichtet und im bayerischen Landeskriminalamt angesiedelt Diese Behorde wurde 1970 wegen Grundgesetzwidrigkeit aufgelost Der Bundesgerichtshof lehnte es 1956 ab einem Zigeunermischling Entschadigung fur seine Zwangsumsiedlung im Jahre 1940 zu zahlen Die von den Nationalsozialisten betriebene Ausgrenzungs und Umsiedlungspolitik der Zigeuner sei nicht rassisch motiviert gewesen sondern eine damals ubliche polizeiliche Praventivmassnahme zur Bekampfung der Zigeunerplage 2015 distanzierten sich Richter des BGH von der Urteilspraxis ihrer Vorganger von denen viele bereits vor 1945 als Richter aktiv gewesen waren 126 1950 wurde die Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten Europaische Menschenrechtskonvention des Europarates beschlossen Die Vertragsstaaten vereinbarten ein Diskriminierungsverbot nach Rasse Hautfarbe Sprache und Religion Artikel 14 127 und 12 Protokoll Die Bundesrepublik trat dem Internationalen Ubereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung ICERD einem Menschenrechtsabkommen der Vereinten Nationen bei das 1969 in Kraft trat Es richtet sich gegen jede rassistische Diskriminierung aufgrund von Rasse Hautfarbe Abstammung nationaler und ethnischer Herkunft In den 1990er Jahren kam es in der Bundesrepublik Deutschland vermehrt in den Neuen Bundeslandern zu rassistisch motivierten Pogromen und Anschlagen Die aufsehenerregendsten waren der Mordanschlag von Molln der Mordanschlag von Solingen die Ausschreitungen in Rostock Lichtenhagen die Ausschreitungen von Hoyerswerda die Hetzjagd in Guben der Mordanschlag auf den Angolaner Amadeu Antonio Kiowa und die Magdeburger Himmelfahrtskrawalle Viele dieser Ausschreitungen und Morde wurden von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen verubt die der sogenannten Neonaziszene zuzurechnen sind Auch Sachbeschadigungen die sich zum Beispiel gegen judische Friedhofe richten oder als rassistische Graffiti sichtbar werden waren keine Ausnahme 128 Der sog Asylkompromiss von 1992 schrankte das Grundrecht auf Asyl ein Vorfalle mit rassistischem Hintergrund waren zuvor in West Deutschland nur vereinzelt offentlich wahrgenommen worden wie zum Beispiel die 1981 erfolgte Selbsttotung des elfjahrigen Tadesse Sohl uber dessen Beweggrunde es erst infolge literarischer und filmischer Verarbeitung in den 1990er Jahren zur offentlichen Diskussion kam Laut einem Bericht der Bundeszentrale fur Politische Bildung uber rassistische Vorurteile geschrieben von Werner Bergmann gab es von 1990 bis 2003 mehr als 100 Todesopfer rechtsextremer Gewalt in der Bundesrepublik Deutschland Im Bericht wird erwahnt dass in der Vergangenheit der Europarat und die Vereinten Nationen mehrmals Kritik am Vorgehen der deutschen Polizei gegenuber Auslandern geubt hatten Einem Bericht der Europaischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz ECRI von 2003 zufolge sind Schwarze als eine ausserlich erkennbare Minderheit in Deutschland besonders von Rassismus betroffen 129 130 Das Bundesamt fur Verfassungsschutz zahlt in seinem Bericht uber das Jahr 2005 insgesamt 355 Straftaten mit fremdenfeindlichen und 49 Straftaten mit antisemitischen Motiven auf 131 In den Jahren 2000 bis 2006 wurden vermutlich durch den rechtsterroristischen Nationalsozialistischen Untergrund NSU zahlreiche volkisch rassistisch motivierte Morde und Bombenanschlage begangen Zwolf parlamentarische Untersuchungsausschusse und ein Gerichtsprozess haben seitdem versucht die einhergehenden zahlreichen Ermittlungsfehler zu klaren Hauptartikel NSU Mordserie nbsp Thilo Sarrazin im Juli 2009Anhand der von Thilo Sarrazin mit abwertenden Aussagen zu Turken und Arabern in den Jahren 2009 Interview in Lettre International und 2010 Deutschland schafft sich ab ausgelosten und teilweise rassistisch gefuhrten Migrationsdebatte zeigten die ICERD Ruge der Vereinten Nationen und der 5 ECRI Prufbericht des Europarates den mangelhaften Schutz vor Diskriminierung und Hassreden in Deutschland auf Die Bundesregierung versprach eine Untersuchung 132 133 Die Leiterin des Netzwerks Schule ohne Rassismus Schule mit Courage Sanem Kleff ausserte Mitte Marz 2018 in einem Interview dass zwar entsprechende Zahlen im Zusammenhang mit der Ausubung korperlicher Gewalt zuruckgingen verbale Angriffe an deutschen Schulen jedoch massiv zunahmen 134 Der Sozialwissenschaftler Johannes Zuber kam in seiner 2015 veroffentlichten Studie zu dem Schluss dass der gegenwartige Rassismus in Deutschland kein Randphanomen darstelle wie dies Politik und gesellschaftliche Eliten uberwiegend behaupteten sondern wieder ein Bestandteil des Lebensalltags in der deutschen Gesellschaft sei Die biologistisch rassistische Ideologie bleibe der theoretische Mittelpunkt abwertender ausgrenzender sowie diskriminierender Praktiken und Verhaltensweisen Erschreckend dabei scheinen aus heutiger Perspektive die tiefen Wurzeln die biologistisch rassistische sowie partiell nationalsozialistische und eugenische Theoreme in der deutschen Gesellschaft aufweisen 135 Osterreich nbsp Antisemitisches Wahlplakat der Christlichsozialen Partei bei der Nationalratswahl 1920Zwischen 1848 und 1868 wurden im Kaiserreich Osterreich viele vorher geltende diskriminierende Regelungen gegenuber Juden in Osterreich aufgehoben Die im Reichsteil Cisleithanien agierende Christlichsoziale Partei CS und ihre Vorlaufer waren offen antisemitisch und machten die Juden die sie als Vertreter des Finanzkapitals erachtete fur die wirtschaftliche Misere in Osterreich nach dem Borsenkrach 1873 verantwortlich Die wichtigste Figur der Partei war Karl Lueger Bis in die 1890er Jahre trugen die Wahlvereinigungen um Lueger noch Bezeichnungen wie Antisemiten und Christlichsoziale oder nur Antisemiten 136 Lueger war von 1897 bis zu seinen 1910 Wiener Burgermeister Zu Beginn des 20 Jahrhunderts machten Juden immerhin rund 4 5 Prozent der Gesamtbevolkerung von Osterreich Ungarn aus Die Historikerin Brigitte Hamann urteilte uber Luegers Antisemitismus Politisch ist es bedeutungslos ob und wie viele judische Freunde Lueger privat gehabt haben mag Von Bedeutung allein ist die Wirkung seiner aufhetzenden Reden und diese war verheerend Auch wenn kein Jude ermordet wurde verrohten die Menschen die von ihrem verehrten Idol in alten Vorurteilen bestatigt wurden 137 Die CS trat auch in der Ersten Republik gegen die Vorherrschaft des Judentums auf und war offen antisemitisch 138 Die Haltung der austrofaschistischen Regierung von 1933 34 bis 1938 zur judischen Gemeinde in Osterreich war dagegen zwiespaltig Einerseits wurden keine antijudischen Gesetze erlassen und judische Burger konnten problemlos der Vaterlandischen Front beitreten und sich in ihr betatigen Andererseits unternahm das Regime keinerlei ernsthafte Anstrengungen um die Juden in Osterreich vor Ubergriffen der Bevolkerung zu schutzen 139 nbsp Juden mussen nach dem Anschluss in so genannten Reibpartien Gehsteige putzen Wien Marz 1938Unmittelbar nach dem Anschluss Osterreichs an den NS Staat kam es in den Wochen nach dem 12 Marz 1938 zu pogromartigen Ausschreitungen gegen Juden und deren Eigentum Mit Unterstutzung der NSBO und nationalsozialistischer Mittelstandsorganisationen setzte ein regelrechter Arisierungswettlauf ein Tausende von osterreichischen Nationalsozialisten und deren Mitlaufer nisteten sich im rechtsfreien Raum als kommissarische Verwalter in judischen Geschaften und Betrieben ein und konfiszierten gegen unleserliche Quittungen eigenmachtig Vermogen judischer Burger 140 Sudkorea Hauptartikel Rassismus in SudkoreaRassismus in Sudkorea wurde insbesondere in den sudkoreanischen Medien als ein weit verbreitetes gesellschaftliches Problem anerkannt 141 Zeitungen haben haufig uber die Diskriminierung von Einwanderern berichtet und sie kritisiert z B in Form von Unterschreitung des Mindestlohns Einbehaltung von Lohnen unsicheren Arbeitsbedingungen korperlichem Missbrauch oder allgemeiner Verunglimpfung 141 Allgemeine gegenwartige ErscheinungenIn den deutschsprachigen Landern wird bisweilen angenommen dass Rassismus zumeist in Form von Fremdenfeindlichkeit bzw Xenophobie von griechisch 3enofobia Furcht vor dem Fremden von 3enos xenos fremd Fremder und fobia phobia Furcht auftritt Allerdings sind Rassismus und Xenophobie nicht einfach gleichzusetzen Der Sozialwissenschaftler Dieter Staas weist darauf hin dass Fremdenfeindlichkeit rassistisch motiviert sein kann es aber nicht muss Wenn zwei soziale Gruppen miteinander um Ressourcen konkurrieren oder miteinander schlechte Erfahrungen gemacht haben stehen sie sich oft feindlich gegenuber ohne den anderen rassistisch abzuwerten Eine klare Trennung der Begriffe sei aber nur analytisch moglich in der Realitat enthalte Fremdenfeindlichkeit haufig rassistische Elemente 142 Der Historiker Georg Kreis sieht ebenfalls keine scharfen Grenzen zwischen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit Aus der Opfersicht sei es wenig bedeutsam welcher analytischen Kategorie eine Tat zugeschrieben werden Beide Diskriminierungsformen gingen ineinander uber 143 Rassismus wird oft nicht als solcher sondern als Fremdenfeindlichkeit wahrgenommen Diese Annahme wird unterstutzt durch Untersuchungen in der Schweiz wo aufgrund einer Studie der Eidgenossischen Kommission gegen Rassismus anzunehmen ist dass Rassismus im engeren Sinne in der Schweiz sehr viel weiter verbreitet ist als ursprunglich angenommen 144 So sind Schwarze trotz Assimilierung Integration und Einburgerung auch nach Jahrzehnten gesellschaftlich marginalisiert und werden teilweise sogar unter eindeutiger Nennung der Hautfarbe als abwertender Faktor bei Bewerbungen zuruckgewiesen Auch in Deutschland gilt Rassismus auf dem Arbeitsmarkt in Berufsschulen in Behorden auf dem Wohnungsmarkt oder im offentlichen Raum als weit verbreitetes Phanomen das eine gesellschaftliche Teilhabe der Betroffenen deutlich erschwert 145 Laut der osterreichischen Kulturanthropologin Christa Markom wird der Begriff Xenophobie in der sozialwissenschaftlichen Forschung abgelehnt da er mit dem Wortbestandteil phobie Rassismus verharmlose oder legitimiere ganz als ob Rassisten nur von Furcht geleitet und somit nicht Herr ihrer Handlungen waren 146 In der Rassismusforschung wird vermehrt darauf hingewiesen dass Rassismus kein individuelles Problem ist sondern dass rassistisches Wissen von gesellschaftlichen Diskursen bestimmt werde Nach Arndt ist Rassismus an gesellschaftliche Gegebenheiten geknupft die sehr widerstandsfahig und resistent vielleicht sogar irreparabel sind Das bedeutet dass Rassismus k ein individuelles Problem ist und deshalb auch nicht individuell bewaltigbar ist Dazu gehore es auch sich bewusst zu machen dass durch die Omniprasenz des Rassismus in Vergangenheit und Gegenwart sozialpolitische Identitaten gewachsen sind dass das Herzstuck des Rassismus die Konstruktion und Hierarchisierung von Schwarzen und Weissen ist Arndt beschreibt die gesellschaftlichen Aspekte dieser Konstruktionen In der vom Rassismus gepragten Sozialisation wurden diese Konstrukte vermittelt und globalen Macht und Herrschaftsverhaltnissen zugrunde gelegt Eine Realitat soziopolitischer Identitaten wurde geschaffen Wir werden nicht als Schwarze oder Weisse geboren sondern zu diesen gemacht Dies macht es erforderlich Schwarze und Weisse Erfahrungen und Perspektiven wahrzunehmen und zu reprasentieren Wo dies ignoriert wird kann Rassismus nicht uberwunden werden 147 Seit den 1990er Jahren findet auch ein Perspektivwechsel in der Wissenschaft statt So sind wie in der Kritischen Weissseinsforschung nicht vorrangig die Objekte des Rassismus der Gegenstand der Forschung sondern die Strukturen die Rassismus ermoglichen 148 Die Rassismusforscher Aurelien Mondon und Aaron Winter sehen 2020 ein Wiederkehren rassistischer Erscheinungen in der westlichen Welt bis in den Mainstream hinein Verantwortlich gemacht wurden durch links liberale Medien Politiker und Akademiker jedoch bloss die Wahler rechter Parteien die oftmals aus der Arbeiterklasse kommen und selbst marginalisiert sind Dabei werde uberdeckt wie in der derzeit kapitalistisch neoliberalen Version des vorherrschenden Liberalismus selbst struktureller Rassismus existiere und sie gleichzeitig ihr Versprechen von sozialer Gerechtigkeit nicht eingelost habe Medial sei uber die extreme Rechte oft als Stimme des Volkes berichtet worden die antagonistisch der derzeit vermeintlich perfekten toleranten und liberalen Gesellschaft gegenuberstehe Tatsachlich sei die extreme Rechte aber bloss eine Fortsetzung und Steigerung des kapitalistisch neoliberalen Systems Echte Alternativen zum derzeit existierenden System die etwa durch Bernie Sanders Jeremy Corbyn und Jean Luc Melenchon aufgezeigt wurden seien vom liberalen Mainstream nicht als valide Alternative dargeboten und sogar starker bekampft worden als die extreme Rechte selbst 149 Der Sonderberater der Vereinten Nation fur die Verhinderung von Genoziden teilte Anfang 2013 mit dass weltweit die Gefahr von religios und ethnisch motivierter Gewalt moglicherweise hoher sei als jemals zuvor und nannte Spannungen in der Demokratischen Republik Kongo dem Irak Kirgisistan Mali Myanmar Pakistan Sudan und in Syrien als Beispiele 150 Ursachen rassistischen DenkensUber die Ursachen rassistischen Denkens gibt es schon immer verschiedene Vorstellungen Nach rationalistisch orientierten Theorien bildete sich der klassische Rassismus im 18 Jahrhundert heraus Fuhrende Theoretiker der westlichen Welt wie Immanuel Kant und Georg Wilhelm Friedrich Hegel versuchten damals die rassischen Unterschiede wissenschaftlich zu erklaren Sie nahmen an dass die menschlichen Rassen nicht nur biologische vorwiegend korperliche Unterschiede aufweisen sondern auch feststehende und unveranderbare Merkmale hinsichtlich ihrer Mentalitat und ihres Charakters Spater schien die moderne Biologie und Genetik im Gefolge von Charles Darwin dazu Anhaltspunkte zu liefern Andere Vertreter der Aufklarung wie Johann Gottfried Herder distanzierten sich dagegen klar von der Einteilung der Menschen in Rassen 151 Herder schrieb Ich sehe keine Ursache dieser Benennung Rasse leitet auf eine Verschiedenheit der Abstammung die hier entweder gar nicht stattfindet oder in jedem dieser Weltstriche unter jeder dieser Farben die verschiedensten Rassen begreift Kurz weder vier oder funf Rassen noch ausschliessende Varietaten gibt es auf der Erde 152 Psychologisch orientierte Theorien sehen die Ursachen rassistischen Denkens vor allem in psychisch begrundeten Abgrenzungstendenzen zwischen der eigenen Gruppe und Fremdgruppen die der Starkung des Identitats und Selbstwertgefuhls dienen und meist mit stereotypen Vorurteilen und Klischees gegenuber den Anderen und Fremden einhergehen Dabei kommt der Projektion eigener psychischer Komponenten auf die fremde Gruppe als Mittel zur Bewaltigung eigener innerer Konflikte besondere Bedeutung zu siehe Abwehrmechanismus So sieht die Psychoanalytikerin Julia Kristeva die Abwehr des Fremden als Abwehr projizierter unbewusster angstauslosender Aspekte des Eigenen bei der all jene Komponenten des Fremden Angst auslosen die nicht in den eigenen symbolischen Haushalt zu integrieren seien Der Fremde Figur des Hasses und des anderen ist weder das romantische Opfer unserer heimischen Bequemlichkeit noch der Eindringling der fur alle Ubel des Gemeinwesens die Verantwortung tragt Auf befremdliche Weise ist der Fremde in uns selbst 153 Sie befurwortet das Eingestandnis und das Akzeptieren der Nichtintegrierbarkeit des Fremden und spricht sich fur ein Auskommen mit ihm jenseits traditioneller Strategien wie Nivellierung Ausgrenzung Ausloschung Uberhohung oder Erniedrigung aus 154 Eher gruppenpsychologisch orientierte Ansatze wie die Theorie der Sozialen Identitat nach Henri Tajfel verweisen auf die Relevanz der Zugehorigkeit zu bestimmten sozialen Gruppen fur das Selbstbild eines Individuums Nach ihm konstituiere sich eine Gruppe in Abgrenzung zu anderen Gruppen wobei bestimmte Unterscheidungsmerkmale stereotypisierend und zum Teil abwertend hervorgehoben wurden Soziologisch orientierten Theorien siehe unter Begriffliche Dimensionen gilt Rassismus als Ideologie die der Aufwertung der eigenen Gruppe und der Stabilisierung des eigenen Selbstgefuhls dient und in diesem Sinn eine Abwertung und Ausgrenzung anderer Menschen vornimmt Der Rassismus ist von Formen kultureller oder religioser Intoleranz abzugrenzen die auf der Basis der gleichen psychischen Mechanismen ebenfalls zu Ablehnung und Unterdruckung anderer Menschengruppen fuhren Anders als beim Rassismus wird die Differenz zur eigenen Gruppe in diesen Fallen aber nicht als erblich und unveranderbar angesehen Durch die religiose Konversion oder die Annahme einer anderen kulturellen Identitat ist eine Integration unterschiedlicher Bevolkerungsgruppen grundsatzlich moglich Peter Schmitt Egner kritisiert sowohl sozialpsychologische als auch okonomisch funktionalistische Erklarungen des Rassismus Ausgehend von Karl Marx Werttheorie beabsichtigt Schmitt Egner stattdessen den Rassismus als gesellschaftlich notwendigen Schein der burgerlichen Gesellschaft nachzuweisen d h zu entwickeln wie sich in den Widerspruchen der Okonomieform die objektive Moglichkeit des Rassismus verbirgt 155 Pravention und Bekampfung von RassismusAuf internationaler Ebene arbeiten mehrere Organisationen an der Pravention und Bekampfung von Rassismus Auf Ebene des Europarates fuhrt ECRI und auf der Ebene der UNO fuhrt CERD ein regelmassiges Monitoring der Mitgliedsstaaten in Hinblick auf Rassismus durch Beide Kommissionen richten in ihren Lander Monitoringberichten Empfehlungen an die Behorden der Mitgliedsstaaten zur Vorbeugung und Bekampfung von Rassismus 156 Auf dieser Basis haben die 47 Mitgliedsstaaten des Europarats in den Strafgesetzbuchern Regeln zur Bestrafung von sogenannter Hasskriminalitat erlassen Zur Hasskriminalitat gehoren alle rassistisch motivierten Straftaten z B Volkermord und andere rassistisch motivierte Straftaten gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen rassistisch motivierter Mord Korperverletzung und Brandstiftung Volksverhetzung rassistisch motivierte Beleidigungen Verleumdungen und Bedrohungen und die Leugnung von Volkermord Die OSZE sammelt Statistiken zu rassistisch motivierten Straftaten in ihren Mitgliedsstaaten 157 Fast alle Mitgliedsstaaten des Europarats haben auch ein Anti Diskriminierungsgesetz erlassen das u a rassistische Diskriminierungen verbietet Die 28 EU Staaten haben sich zum Erlass solcher Gesetze zudem in den EU Gleichheitsrichtlinien verpflichtet Deutschland hat das sogenannte Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz erlassen Fast alle Mitgliedsstaaten des Europarats haben auch eine oder mehrere nationale Gleichstellungsbehorden oder Antidiskriminierungsstelle eingerichtet deren Aufgabe es ist rassistischer Diskriminierung auf nationaler regionaler und lokaler Ebene vorzubeugen und zur Bekampfung von Rassismus beizutragen In Deutschland ist das auf Bundesebene die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ECRI hilft mit ihren 16 Allgemeinen Politikempfehlungen 158 und CERD mit ihren 35 General Recommendations 159 den Mitgliedsstaaten und den Gleichheitsbehorden mit konkreten Empfehlungen bei ihrer Arbeit Wissenschaftliche Widerlegung des Rassebegriffs beim Menschen Ein wichtiger Beitrag zur Pravention und Bekampfung von Rassismus aus wissenschaftlicher Sicht ist die Jenaer Erklarung 160 von 2019 Darin widerlegten fuhrende Wissenschaftler aus den Bereichen Evolutionsforschung Genetik und Zoologie das Konzept der Rassen in Bezug auf den Menschen als wissenschaftlich nicht haltbar Die Jenaer Erklarung untermauerte das Verstandnis von Rasse als sozial konstruiertes Phanomen und betonte dass Rassismus nicht auf biologischen Unterschieden sondern auf sozialen und politischen Konstruktionen beruht Die Erklarung hatte erheblichen Einfluss auf die offentliche Debatte und die Gesetzgebung in Deutschland insbesondere auf die Diskussion uber die Streichung des Begriffs Rasse aus dem Grundgesetz 161 Die Autoren der Erklarung betonen jedoch dass diese Anderungen nur ein Schritt auf dem Weg zur Uberwindung von Rassismus sind und dass weitere Anstrengungen zur Pravention und Bekampfung von Rassismus notwendig sind Diese wissenschaftliche Perspektive tragt zu einer starkeren gesellschaftlichen Anerkennung der Tatsache bei dass Rassismus keine biologische Grundlage hat und fordert den Ansatz dass Massnahmen zur Pravention und Bekampfung von Rassismus sich auf die Bekampfung von Diskriminierung und Ungleichheit konzentrieren sollten die auf sozialen und politischen Faktoren beruhen 160 Internationaler Tag und die Wochen gegen Rassismus Hauptartikel Internationaler Tag gegen Rassismus Die von der Stiftung fur die Internationalen Wochen gegen Rassismus 162 organisierten Internationalen Wochen gegen Rassismus fanden 2018 vom 12 bis 25 Marz statt s a Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus 163 Der 21 Marz wurde 1966 von den Vereinten Nationen zum Internationalen Tag gegen Rassismus erklart Anlass war das Massaker 1960 in Sharpeville Sudafrika mit 69 Toten Sechs Jahre danach fasste die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Resolution 2142 XXI die zur Elimination of all forms of racial discrimination auffordert Anti Rassismus Training Insbesondere ausgelost durch die Black Lives Matter Proteste im Jahr 2020 werden in den Vereinigten Staaten vermehrt sogenannte Anti Rassismus Trainings nachgefragt zum Beispiel von Unternehmen die damit ihre Mitarbeiter sensibilisieren wollen Darin werden die Teilnehmer uber systemischen Rassismus und implizite Vorurteile aufgeklart Solche Anti Rassismus Trainings beinhalten meist mehrere Sitzungen die innerhalb von mehreren Tagen Wochen oder Monaten absolviert werden 164 Von zentraler Bedeutung bei solchen Trainings ist es auch die Weissen Teilnehmer uber ihre Privilegien aufzuklaren 164 Allerdings ist das blosse Informieren uber die Existenz der Privilegien weisser Menschen allein nicht ausreichend Eine empirische Untersuchung der Psychologin Erin Cooley ergab dass das Lesen eines Textes uber weisse Privilegien bei den Testpersonen nicht automatisch die Empathie fur benachteiligte Schwarze erhohe sondern dazu fuhren konne dass sich stattdessen die Empathie fur okonomisch benachteiligte Weisse reduziere 165 166 Ausstellungen 19 Mai 2018 bis 6 Januar 2019 Deutsches Hygiene Museum Dresden Rassismus Die Erfindung von Menschenrassen 167 168 Siehe auchAntirassismus Rassismus im FussballLiteraturMonographien und Sammelbande Susan Arndt Rassismus begreifen Vom Trummerhaufen der Geschichte zu neuen Wegen Beck Munchen 2021 ISBN 978 3 406 76554 4 Etienne Balibar Immanuel Wallerstein Rasse Klasse Nation Ambivalente Identitaten Argument Hamburg 1998 ISBN 3 88619 386 1 Martin Barker The New Racism Junction Books London 1981 ISBN 0 86245 038 1 Luca Cavalli Sforza Francesco Cavalli Sforza Verschieden und doch gleich Ein Genetiker entzieht dem Rassismus die Grundlage Droemer Knaur Munchen 1996 ISBN 3 426 77242 6 Margrit Bensch Rassismus als kulturelle Entwicklungstheorie Formen biologischen Denkens im Sozialdarwinismus Dissertation Technische Universitat Berlin 2008 Alex Demirovic Manuela Bojadzijev Hrsg Konjunkturen des Rassismus Westfalisches Dampfboot 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Argumentationsmuster und ihre historischen Entwicklungslinien Mensch und Gesellschaft Schriftenreihe fur Sozialmedizin Sozialpsychiatrie und medizinische Anthropologie Band 16 Peter Lang Verlag Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 631 57501 7 Christian Koller Rassismus Stuttgart UTB 2009 ISBN 978 3 8252 3246 7 Christian Koller Metamorphosen des modernen Rassismus in Lernen aus der Geschichte Rassismus als Ideologie in Geschichte und Gegenwart 17 September 2014 George L Mosse Die Geschichte des Rassismus in Europa Fischer Frankfurt am Main 2006 ISBN 3 596 16770 1 Rosa A Plumelle Uribe Weisse Barbarei Vom Kolonialrassismus zur Rassenpolitik der Nazis Rotpunktverlag Zurich 2004 ISBN 3 85869 273 5 Leon Poliakov Christian Delacampagne Patrick Girard Rassismus Uber Fremdenfeindlichkeit und Rassenwahn Luchterhand Literaturverlag Hamburg 1992 ISBN 3 630 71061 1 Karin Priester Rassismus Eine Sozialgeschichte Reclam Leipzig 2003 ISBN 3 379 20076 X Aufsatze Lawrence A Blum Racism What It Is and What It Isn t In Studies in Philosophy and Education Band 21 Nr 3 2002 ISSN 0039 3746 S 203 218 doi 10 1023 A 1015503031960 springer com abgerufen am 16 Februar 2021 Walter Demel Wie die Chinesen gelb wurden Ein Beitrag zur Fruhgeschichte der Rassentheorien In Historische Zeitschrift Band 255 Nr 1 1992 S 625 Leo Roepert The Real Distinctions Which Nature Has Made Rassismus Kapitalismus und die Natur des burgerlichen Subjekts In Ingo Elbe Robin Forstenhausler Katrin Henkelmann Jan Rickermann Hagen Schneider Andreas Stahl Hg Probleme des Antirassismus Postkoloniale Studien Critical Whiteness und Intersektionalitatsforschung in der Kritik Edition TIAMAT Berlin 2022 S 244 277 ISBN 978 3 89320 296 6 Fatima El Tayeb Deutschland post migrantisch Rassismus Fremdheit und die Mitte der Gesellschaft In Aus Politik und Zeitgeschichte 14 15 2016 4 April 2016 S 15 21 online Gabor Paal Rassismus oder die Angst vor dem Fremden In Detlef Clas G Paal Hrsg Fremde Heimat Migration weltweit Filderstadt 2007 ISBN 978 3 935129 35 0 Pierre Andre Taguieff Le neo racisme differentialiste In Langage et Societe Nr 34 1985 S 69 98Weblinks nbsp Commons Rassismus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Rassismus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikiquote Rassismus Zitate Vereinte Nationen Committee on the Elimination of Racial Discrimination CERD beim High Commissioner for Human Rights OHCHR Hochkommissar fur Menschenrechte ohchr org englisch World Conference against racism racial discrimination xenophobia and related intolerance WCAR Durban 2001 un org englisch Europarat European Commission against Racism and Intolerance ECRI englisch National specialised bodies to combat to racism and racial discrimination Council of Europe englisch Deutschland Kompakt erklart Rassismus Lexikon der Brandenburgischen Landeszentrale fur politische Bildung Anti Rassismus Informations Centrum Nordrhein Westfalen e V ARIC NRW aric nrw de Birgit Rommelspacher comlink de Rassismus und Rechtsextremismus Der Streit um die Ursachen christinemorgenstern de Theorie Geschichte und Gegenwart von Rassismus Albert Memmi dir info de Rassismus Definition internationale wochen gegen rassismus de Ulrich Kattmann shoa de Rassismus Biologie und Rassenlehre schule ohne rassismus org stiftung gegen rassismus de Deutsche UNESCO Kommission 1978 unesco de Erklarung uber Rassen und RassenvorurteileOsterreich afrika wien at Afrikaner in Wien zwischen Mystifizierung und Verteufelung Bundesministerium fur Europa Integration und Ausseres bmeia gv at Kampf gegen Rassismus Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung Bundesministerium fur Wirtschaft und Arbeit 2008 Irmtraud Voglmayr uibk ac at Leitfaden fur einen nicht diskriminierenden Sprachgebrauch PDF 1 6 MB Verein fur Zivilcourage und Anti Rassismus Arbeit zara or at U a Beratungsstelle fur Opfer und Zeugen von Rassismus jahrlicher Report uber rassistische Ubergriffe und Strukturen in Osterreich Schweiz Eidgenossische Kommission gegen Rassismus ekr cfr ch Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus gra ch z B Chronologie der rassistischen Vorfalle in der Schweiz ab 1992 Kampagnen Schweizerisches Kompetenzzentrum fur Menschenrechte SKMR skmr chLiechtenstein Verein fur Menschenrechte VRM menschenrechte li Unabhangige Nationale Menschenrechtsinstitution Liechtenstein Institut liechtenstein institut li Extremismus in Liechtenstein Jahrliches Monitoring Einzelnachweise und Anmerkungen Armin Pfahl Traughber Konservative Revolution und Neue Rechte Rechtsextremistische Intellektuelle gegen den demokratischen Verfassungsstaat Leske amp Budrich Opladen 1998 ISBN 3 8100 1888 0 UNESCO Erklarung uber Rassen und Rassenvorurteile vom 27 November 1978 Die Zeit Lexikon in 20 Banden Zeitverlag Hamburg 2005 ISBN 3 411 17560 5 Gesamtwerk Band 12 S 89 Bibliographisches Institut amp F A Brockhaus AG 27 Februar 2007 a b Lexikon der Politik Band 1 Politische Theorien Hrsg Dieter Nohlen Munchen 1995 ISBN 3 406 36904 9 S 497 a b c d Imanuel Geiss Geschichte des Rassismus Suhrkamp Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 518 11530 8 S 49 f Vgl z B Albrecht Dihle Die Griechen und die Fremden C H Beck 1994 ISBN 3 406 38168 5 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v George M Fredrickson Rassismus Ein historischer Abriss Hamburger Edition 2004 ISBN 3 930908 98 0 Leon Poliakov Christian Delacampagne Patrick Girard Rassismus Uber Fremdenfeindlichkeit und Rassenwahn Luchterhand Literaturverlag Hamburg 1992 ISBN 3 630 71061 1 S 59 Christina von Braun Blut als Metapher in Religion und Kunst ab S 5 Max Sebastian Hering Torres Rassismus in der Vormoderne die Reinheit des Blutes im Spanien der Fruhen Neuzeit Campus Verlag 2006 S 238 246 Besprechung von Nikolaus Bottcher H Soz Kult November 2007 bei H Net George M Fredrickson Rassismus Ein historischer Abriss Hamburger Edition 2004 ISBN 3 930908 98 0 S 38 f Lexikon der Politik Hrsg Dieter Nohlen Munchen 1995 ISBN 3 406 36904 9 Band 1 Politische Theorien S 498 Manfred Kappeler Rassismus uber die Genese einer europaischen Bewusstseinsform Verlag fur Interkulturelle Kommunikation Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 88939 118 4 S 36 Christian J Jaggi Rassismus Ein globales Problem Orell Fussli Zurich 1992 ISBN 3 280 02121 9 S 32 Christian Delacampagne Die Geschichte des Rassismus Artemis amp Winkler Dusseldorf 2005 ISBN 3 538 07206 X S 141 Voltaire La race des Negres est une espece d hommes differente de la notre comme la race des epagneuls l est des levriers On peut dire que si leur intelligence n est pas d une autre espece que notre entendement elle est tres inferieure aus Essai sur les mœurs et l esprit des Nations 1755 La Negrophobie de Voltaire Auch zu finden in Leon Poliakov Christian Delacampagne Patrick Girard Rassismus Uber Fremdenfeindlichkeit und Rassenwahn Luchterhand Literaturverlag Hamburg 1992 ISBN 3 630 71061 1 S 77 Noah aber fing an und ward ein Ackermann und pflanzte Weinberge Und da er von dem Wein trank ward er trunken und lag in der Hutte aufgedeckt Da nun Ham Kanaans Vater sah seines Vaters Blosse sagte er s seinen Brudern draussen Da nahmen Sem und Japheth ein Kleid und legten es auf ihrer beider Schultern und gingen rucklings hinzu und deckten ihres Vaters Blosse zu und ihr Antlitz war abgewandt dass sie ihres Vaters Blosse nicht sahen Als nun Noah erwachte von seinem Wein und erfuhr was ihm sein jungster Sohn getan hatte sprach er Verflucht sei Kanaan und sei ein Knecht aller Knechte unter seinen Brudern Und sprach weiter Gelobt sei der Herr der Gott Sems und Kanaan sei sein Knecht Gott breite Japheth aus und lasse ihn wohnen in den Hutten des Sem und Kanaan sei sein Knecht Mose 9 20 27 Menschenrassen In Lexikon der Biologie Band 9 Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2002 ISBN 3 8274 0334 0 S 176 in Band 1 S 20 es ist die erste Tierart die Linne in diesem Werk aufgelistet hat Leon Poliakov Christian Delacampagne Patrick Girard Rassismus Uber Fremdenfeindlichkeit und Rassenwahn Luchterhand Literaturverlag Hamburg 1992 ISBN 3 630 71061 1 S 20 21 Leon Poliakov Der arische Mythos Zu den Quellen von Rassismus und Nationalismus Hamburg 1992 ab S 269 Imanuel Geiss Geschichte des Rassismus Suhrkamp Frankfurt am Main 1993 S 168 169 George L Mosse Die Geschichte des Rassismus in Europa Frankfurt am Main 1990 ab S 76 Leon Poliakov u a Rassismus Uber Fremdenfeindlichkeit und Rassenwahn Hamburg 1992 ab S 98 Unkommentierte Textauswahl aus Der Untergang der Besten Gobineaus Versuch einer Rassentheorie In Detlev Claussen Was heisst Rassismus Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1994 ISBN 3 534 12033 7 ab S 27 Horst Seidler Die biologi sti schen Grundlagen des Rassismus In Justin Stagl Wolfgang Reinhard Hrsg Grenzen des Menschseins Probleme einer Definition des Menschlichen Bohlau Wien Koln Weimar 2005 ISBN 3 205 77297 0 S 723 1 Zitat Rassismus ist der Glaube dass menschliche Populationen sich in genetisch bedingten Merkmalen von sozialem Wert unterscheiden so dass bestimmte Gruppen gegenuber anderen hoherwertig oder minderwertig sind Es gibt keinen uberzeugenden wissenschaftlichen Beleg mit dem dieser Glaube gestutzt werden konnte staff uni oldenburg de PDF Luigi Luca Cavalli Sforza Paolo Menozzi Alberto Piazza The History and Geography of Human Genes Princeton University Press 1994 518 Seiten ISBN 978 0 691 08750 4 darin Kapitel 1 6 Scientific Failure of the Concept of Human Races S 19 20 un org Dieter Nohlen Hrsg Lexikon der Politik Band 1 Politische Theorien Munchen 1995 ISBN 3 406 36904 9 S 502 Meyers Lexikon Band 9 Leipzig 1942 S 76 Robert Miles Rassismus Einfuhrung in die Geschichte und Theorie eines Begriffs Argument Verlag Hamburg 1992 ISBN 3 88619 389 6 S 60 Im Deutschen lasst sich der Unterschied zwischen racialism und racism nur schwer wiedergeben Im angloamerikanischen Sprachgebrauch werden beide Ausdrucke mitunter koextensiv gebraucht Frank Hamilton Hankins verwendet den Ausdruck racialists zuerst 1926 in seinem Buch The Racial Basis of Civilization A Critique of the Nordic Doctrine Darin befasst er sich mit der Idee der nordischen Uberlegenheit nordicism bzw deren Vertretern nordicists Er differenziert in der Umwelt Anlage Diskussion egalitarians wie Franz Boas von den racialists die von einem Primat der Rasse und der Rassenungleichheit ausgehen und Verfechter der Rassentrennung sind zu denen er unter anderem Gobineau Stoddard und auch den Ku Klux Klan zahlt Der Begriff racism wurde spater gepragt und bezeichnet Rassismus Vgl dazu z B George M Fredrickson Rassismus Ein historischer Abriss Hamburger Edition 2004 ISBN 3 930908 98 0 S 156 164 Robert Miles Rassismus Einfuhrung in die Geschichte und Theorie eines Begriffs Argument Verlag Hamburg 1992 ISBN 3 88619 389 6 S 61 Hirschfeld 1938 S 260 zitiert nach George M Fredrickson Rassismus Ein historischer Abriss Hamburger Edition 2004 ISBN 3 930908 98 0 S 164 Hirschfeld 1938 S 57 zitiert nach George M Fredrickson Rassismus Ein historischer Abriss Hamburger Edition 2004 ISBN 3 930908 98 0 S 164 zitiert nach der Taschenbuchausgabe Suhrkamp Frankfurt am Main 1972 spater auch in Strukturale Anthropologie II Suhrkamp 1975 Allgemeine Politikempfehlung Nr 7 I Definitionen 1 a PDF 484 kB Europaische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz ECRI Ivan Hannaford Race The History of an Idea in the West ISBN 978 0 8018 5223 7 Etienne Balibar Rassismus und Nationalismus In Rasse Klasse Nation Ambivalente Identitaten Argument Verlag 1998 ISBN 3 88619 386 1 S 52 Leon Poliakov Christian Delacampagne Patrick Girard Rassismus Uber Fremdenfeindlichkeit und Rassenwahn Luchterhand Literaturverlag Hamburg 1992 ISBN 3 630 71061 1 S 43 Robert Miles In Bedeutungskonstitution und der Begriff des Rassismus Aus dem Englischen von Nora Rathzel Hrsg Theorien uber Rassismus Argument Verlag Hamburg 2000 ISBN 3 88619 258 X S 26 Stuart Hall Rassismus als ideologischer Diskurs In Nora Rathzel Hrsg Theorien uber Rassismus Argument Verlag Hamburg 2000 ISBN 3 88619 258 X S 11 Ein deterministischer kultureller Partikularismus kann das gleiche bewirken wie ein biologisch begrundeter Rassismus wie wir spater bei den Erorterungen uber den volkischen Nationalismus in Deutschland und Sudafrika noch feststellen werden Zeitgenossische britische Soziologen haben ein Phanomen ausgemacht und analysiert das sie den neuen kulturellen Rassismus nennen John Solomos und Les Back vertreten beispielsweise die Auffassung dass Rasse heute als Kultur kodiert wird und dass das zentrale Merkmal dieser Prozesse darin besteht dass die Eigenschaften von sozialen Gruppen fixiert naturalisiert und in einen pseudobiologisch definierten Kulturalismus eingebettet werden Rassismus ist daher eine Ideologie die ihre Wirksamkeit der Fahigkeit verdankt Ideen und Werte aus anderen soziohistorischen Zusammenhangen aufzupicken und zu verwenden scavenger ideology Aber es gibt auch starke Kontinuitaten in der Konstruktion von Bildern des Anderen sowie in den Bildern die rassistische Bewegungen verwenden um die Grenzen von Rasse und Nation zu definieren Diese Kontinuitaten weisen meiner Ansicht nach darauf hin dass es eine allgemeine Geschichte des Rassismus und eine Geschichte partikularer Rassismen gibt doch um die verschiedenen Formen und Funktionen des allgemeinen Phanomens zu verstehen mit dem wir uns befassen ist es notwendig den jeweils spezifischen Kontext zu kennen In George M Fredrickson Rassismus Ein historischer Abriss Hamburger Edition 2004 ISBN 3 930908 98 0 S 16 Loic J D Wacquant For an Analytic of Racial Domination In Diane E Davis Political Power and Social Theory Band 11 JAI Press 1997 ISBN 0 7623 0242 9 S 222 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Albert Memmi Rassismus Europaische Verlagsanstalt Hamburg 1992 ISBN 3 434 46096 9 Antisemitismus ist ein durch sein Objekt naher definierter Rassismus der Antisemitismus ist ein Rassismus der sich gegen die Juden richtet Als solcher weist er besondere Merkmale auf die mit seinem besonderen Opfer und den eigentumlichen Beziehungen zwischen diesem und seinem Angreifer zusammenhangen Albert Memmi Rassismus Europaische Verlagsanstalt Hamburg 1992 ISBN 3 434 46096 9 S 72 Manfred Bocker Antisemitismus ohne Juden Die Zweite Republik die antirepublikanische Rechte und die Juden Spanien 1931 bis 1936 Europaischer Verlag der Wissenschaften Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 631 36152 1 S 13 Der Begriff Antisemitismus erfullt in keiner Weise die fur einen wissenschaftlichen Terminus erforderlichen Kriterien Er ist nicht das Ergebnis historischer oder politischer Analysen sondern stellt sowohl aus etymologischer als auch aus politischer Perspektive ein Unwort dar Der Terminus Antisemitismus entstand in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts als ein durch eine bestimmte Stromung von Judenhassern in Deutschland gepragter Neologismus Er suggeriert auch heute noch die Existenz einer mit den Juden identischen semitischen Rasse Aufgrund der normativen Kraft des faktischen Sprachgebrauchs sowie in Ermangelung einer begrifflichen Alternative wird die Forschung aber dennoch nicht auf ihn verzichten konnen Albert Memmi Rassismus 1992 Frankfurt a M S 164 zitiert auf der Website der Eidgenossischen Kommission gegen Rassismus Rudolf Leiprecht Rassismen nicht nur bei Jugendlichen Beitrage zu Rassismusforschung und Rassismuspravention Oldenburg Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg Arbeitspapiere IBKM No 9 2005 S 12 13 ISSN 1438 7794 Memorandum gegen Rassismus und rassistische Diskriminierung Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive PDF 97 kB Forum Menschenrechte e V Hrsg 2 Auflage Berlin 2010 Anm Eine fruhe engere Definition Memmis aus dem Jahre 1964 fand Eingang in die Encyclopaedia Universalis wodurch sie moglicherweise die gebrauchlichste Rassismusdefinition uberhaupt wurde Le racisme est la valorisation generalisee et definitive de differences biologiques reelles ou imaginaires au profit de l accusateur et au detriment de sa victime afin de justifier un aggression ursprunglich in Essai de definition du racisme La Nef 19 20 1964 41 47 Vgl Artikel Racisme der Encyclopaedia Universalis Paris 1972 S 915 f Es macht Schwierigkeiten eine Definition des Rassismus zu finden die allgemein akzeptiert ware Das ist zumindest erstaunlich bei einem Gegenstand der so haufig und auf so unterschiedliche Weise aufgegriffen worden ist Die Grunde fur diese Schwierigkeiten werden verstandlicher wenn man sich vor Augen halt dass das Fundament des Rassismus d h der auf den Menschen angewendete Begriff der reinen Rasse unzureichend definiert ist und dass es praktisch unmoglich ist ihm einen exakt abgegrenzten Gegenstandsbereich zuzuordnen Andererseits ist der Rassismus keine wissenschaftliche Theorie sondern ein Komplex von obendrein zumeist widerspruchlichen Meinungen die sich keineswegs aus objektiven Feststellungen ableiten und dem der sie von sich gibt ausserlich sind zur Rechtfertigung von Handlungen die ihrerseits der Angst vor dem Anderen entspringen sowie dem Wunsch diesen Anderen anzugreifen um die Angst zu bannen und sich selbst zum Schaden des Anderen zu behaupten Und schliesslich erscheint der Rassismus als der Sonderfall eines allgemeineren Verhaltens Die Verwendung tatsachlicher oder fiktiver biologischer Unterschiede die aber auch psychischer oder kultureller Art sein konnen Der Rassismus erfullt demnach eine bestimmte Funktion Aus dem Gesagten ergibt sich dass der Rassismus die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsachlicher oder fiktiver biologischer Unterschiede zum Nutzen des Anklagers und zum Schaden seines Opfers ist mit der eine Aggression gerechtfertigt werden soll Vgl Albert Memmi Racism Minneapolis London 2000 S 35 In The Colonizer and the Colonized I proposed an analysis of three major points 1 racism first of all puts in relief certain differences 2 it bestows a value on those differences and 3 it utilizes the valuation of those differences to the benefit of one noticing them and giving them a value What I noted as well is that no one of these conditions by itself is sufficient to constitute racism Eine weitere Aufzahlung gibt er in Albert Memmi Versuch einer kommentierten Definition des Rassismus in Rassismus Europaische Verlagsanstalt Hamburg 1992 ISBN 3 434 46096 9 164 178 Aufsatztext und 223 225 Anmerkungen 224 Anmerkung 2 Noch weiter zusammengefasst besteht der Rassismus aus drei wesentlichen Elementen 1 dem Bestehen auf einem Unterschied 2 dessen Benutzung als Mythos und 3 der Bequemlichkeit dieser Benutzung Erstpublikation in La Nef 19 20 1964 41 47 auch in A Memmi L homme domine Paris 1968 Der Rassismus beginnt erst mit der Interpretation der Unterschiede Albert Memmi Rassismus Europaische Verlagsanstalt Hamburg 1992 ISBN 3 434 46096 9 S 37 Man wird schliesslich erst dann zum Rassist wenn man auch den dritten Schritt tut die Verwendung des Unterschieds gegen den anderen mit dem Ziel aus dieser Stigmatisierung einen Vorteil zu ziehen Albert Memmi Rassismus Europaische Verlagsanstalt Hamburg 1992 ISBN 3 434 46096 9 S 46 Taguieff hat zwischen zwei Varianten oder Logiken des Rassismus unterschieden dem Herrschaftsrassismus und dem Vernichtungsrassismus vgl Pierre Andre Taguieff Die Macht des Vorurteils Der Rassismus und sein Double S 157 zitiert aus George M Fredrickson Rassismus Ein historischer Abriss Hamburger Edition 2004 ISBN 3 930908 98 0 S 17 Christoph Butterwegge Rechtsextremismus Rassismus und Gewalt Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1996 ISBN 3 89678 015 8 S 123 Manfred Kappeler Rassismus uber die Genese einer europaischen Bewusstseinsform Verlag fur Interkulturelle Kommunikation Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 88939 118 4 ab S 30 Philomena Essed Rassismus und Migration in Europa In Argument Sonderband AS 201 Argument Verlag Hamburg 1992 ISBN 3 88619 195 8 S 375 Rebecca Maskos Bist Du behindert oder was Behinderung Ableism und souverane Burger innen Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung Jenseits der Geschlechtergrenzen der AG Queer Studies und der Ringvorlesung Behinderung ohne Behinderte Perspektiven der Disability Studies an der Universitat Hamburg Hamburg 14 Dezember 2011 uibk ac at abgerufen am 15 Januar 2022 Robert Miles Rassismus Einfuhrung in die Geschichte und Theorie eines Begriffs Argument Hamburg Berlin 1991 ISBN 3 88619 389 6 S 9 englisch Racism 1989 Ubersetzt von Michael Haupt zitiert nach Rebecca Maskos Bist Du behindert oder was 2011 Mark Terkessidis Psychologie des Rassismus 1 Auflage Westdeutscher Verlag Opladen 1998 ISBN 3 531 13040 4 S 280 Neue deutsche Medienmacher Bundesamt fur Migration und Fluchtlinge Dokumentation des Workshops Neue Begriffe fur die Einwanderungsgesellschaft am 29 und 30 April 2013 in Nurnberg PDF 576 kB S 47 Kurt Horstmann Sozialwissenschaftliche Standardterminologie fur die Erforschung des Fluchtlingsproblems In AWR Bulletin 1 2 1986 S 27 Canan Topcu https www sueddeutsche de politik gastbeitrag nicht mein antirassismus 1 5043198 Die Debatte wird von einer Elite dominiert und ist gepragt von Wut Die Probleme aber lassen sich so nicht losen In Suddeutsche Zeitung 25 September 2020 David Theo Goldberg Racist Culture Philosophy and the Politics of Meaning Blackwell Books Oxford 2002 ISBN 0 631 18078 8 S 103 Yves Albert Dauge Le barbare Recherches sur la conception romaine de la barbarie et de la civilisation Brussel 1981 ISBN 2 87031 116 8 Christopher Tuplin Greek racism Observations on the character and limits of Greek ethnic prejudice In Gocha Tsetskhladze Hrsg Ancient Greeks West and East Brill Leiden 1999 ISBN 90 04 11190 5 S 47 Benjamin Isaac The invention of racism in classical antiquity Princeton Univ Press 2004 ISBN 0 691 11691 1 Christian Delacampagne Die Geschichte des Rassismus Artemis und Winkler 2005 ISBN 3 538 07206 X Aristot Pol 1254 b 13 Benjamin Isaac The invention of racism in classical antiquity Princeton Univ Press 2004 S 37 ISBN 0 691 11691 1 Nach Dihle Albrecht Die Griechen und die Fremden Munchen 1994 S 15 Nach Dihle Albrecht Die Wahrnehmung des Fremden im Alten Griechenland Berichte aus den Sitzungen der Joachim Jungius Gesellschaft der Wissenschaften 2 Gottingen 2003 S 8 Vincent J Rosivach Enslaving Barbaroi and the Athenian Ideology of Slavery In Historia 48 1999 S 129 157 Plat pol 435e 436a Mussen wir nun nicht begann ich ganz notwendig zugeben dass die namlichen Arten und Sitten in jedem von uns sind wie im Staate Denn anderswoher sind sie doch nicht dahin gekommen Denn es ware lacherlich wenn jemand glauben wurde das Zornmutige ruhre in den Staaten nicht von den Einzelnen her denen man das ja nachsagt wie z B denen in Thrakien und Skythien und so ziemlich denen in den nordlichen Gegenden oder das Wissbegierige was man ja am ehesten unseren Gegenden nachsagen konnte oder das Geldbegierige was man nicht zum mindesten an den Phoniziern und den Agyptern entdecken konnte Aristot pol 1324b 10 20 Aristot pol 1285a 15 25 Wilfried Nippel Griechen Barbaren und Wilde Alte Geschichte und Sozialanthropologie Frankfurt am Main 1990 S 37 Nippel 1990 S 37 1 Zitiert nach Flaig Weltgeschichte der Sklaverei S 128 Zitiert nach Flaig Weltgeschichte der Sklaverei S 129 Lewis Race and Color in Islam S 36 Egon Flaig Weltgeschichte der Sklaverei S 129 Zitiert nach Hall A History of Race in Muslim West Africa S 50 Vgl Lewis Race and Color in Islam S 65 Rotter die Stellung des Negers in der islamisch arabischen Gesellschaft bis zum 16 Jahrhundert S 54 The Voyage of Christopher Columbus siehe The Journal Saturday 13 October archive org Uber seine erste Phase in Mittelamerika und Sudamerika schreibt David E Stannard By the time the sixteenth century had ended perhaps 200 000 Spaniards had moved their lives to the Indies to Mexico to Central America and points further to the south In contrast by the time somewhere between 60 000 000 and 80 000 000 natives from those lands were dead Jared Diamond Arm und Reich Die Schicksale menschlicher Gesellschaften erweiterte Neuauflage Frankfurt 2006 S 233 u S 251 256 Michael Zeuske Handbuch Geschichte der Sklaverei Eine 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Maisha Eggers Grada Kilomba Peggy Piesche Susan Arndt Hrsg Mythen Masken und Subjekte Kritische Weissseinsforschung in Deutschland Munster 2005 Aurelien Mondon Aaron Winter Reactionary democracy how racism and the populist far right became mainstream Hrsg Verso London 2020 ISBN 978 1 78873 425 7 S 200 209 With ethnic tensions rising worldwide UN adviser urges action to prevent mass atrocities Pressemitteilung der UN 28 Februar 2013 abgerufen am 4 Marz 2013 Karin Priester Rassismus Eine Sozialgeschichte Reclam Leipzig 2003 ISBN 3 379 20076 X S 85 Johann Gottfried Herder Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit Deutscher Klassiker Verlag 1989 ISBN 3 618 60760 1 Ideen II 7 1 S 255 und 256 ulia Kristeva Fremde sind wir uns selbst 1991 S 11 zitiert nach Wolfgang Muller Funk Das Eigene und das Fremde Der die das Fremde Zur Begriffsklarung nach Hegel Levinas Kristeva Waldenfels kakanien ac at PDF 156 kB Julia Kristeva Fremde sind wir uns selbst 1991 S 12 zitiert nach Wolfgang Muller Funk Das Eigene und das Fremde Der die das Fremde Zur Begriffsklarung nach Hegel Levinas Kristeva Waldenfels auf kakanien ac at PDF 156 kB Peter Schmitt Egner Wertgesetz und Rassismus Zur begrifflichen Genesis kolonialer und faschistischer Bewusstseinsformen Trend Onlinezeitung 5 2005 erschienen in Hans Georg Backhaus Hans Dieter Bahr Hrsg Gesellschaft Beitrage zur Marxschen Theorie 8 9 Suhrkamp Frankfurt am Main 1978 S 350 405 ECRI Country Monitoring Work UN CERD Concluding Observations OSZE OSZE ODIHR Hate Crime Reporting ECRI Allgemeine Politikempfehlungen alle Allgemeinen Politikempfehlungen sind auf Deutsch ubersetzt UN CERD General Recommendations a b Jenaer Erklarung Friedrich Schiller Universitat Jena Zugegriffen am 23 Juni 2023 https www uni jena de 190910 jenaererklaerung Update zur Jenaer Erklarung Max Planck Institut fur Menschheitsgeschichte Zugegriffen am 23 Juni 2023 https www shh mpg de 1909574 jenaer erklaerung update Stiftung gegen Rassismus Stiftung gegen Rassismus Abgerufen am 12 Marz 2018 Internationale Wochen gegen Rassismus 12 25 Marz 2018 Abgerufen am 12 Marz 2018 a b Maura Judkis Anti racism trainers were ready for this moment Is everyone else In Washington Post 8 Juli 2020 abgerufen am 18 Juli 2021 englisch Erin Cooley Jazmin L Brown Iannuzzi Ryan F Lei William Cipolli Complex intersections of race and class Among social liberals learning about White privilege reduces sympathy increases blame and decreases external attributions for White people struggling with poverty In Journal of Experimental Psychology General Band 148 Nr 12 Dezember 2019 ISSN 1939 2222 S 2218 2228 doi 10 1037 xge0000605 Zaid Jilani What Happens When You Educate Liberals About White Privilege In Greater Good Abgerufen am 18 Juli 2021 englisch Mo Asumang Mit Kommunikation gegen rechten Hass In Deutschlandfunk Abgerufen am 21 Mai 2018 Rassismus Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 27 August 2018 abgerufen am 21 Mai 2018 nbsp Info Der Archivlink 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