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Der Versuch uber die Ungleichheit der Menschenrassen franzosisch Essai sur l inegalite des races humaines ist das bekannteste Werk des franzosischen Diplomaten und Schriftstellers Joseph Arthur de Gobineau Das Buch 1853 1855 erstmals erschienen stellt die Theorie einer arischen Herrenrasse auf und gilt als ein Hauptwerk des Rassismus Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Wirkung 3 Siehe auch 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksInhalt BearbeitenDie Erstausgabe ist Seiner Majestat Georg V Konig von Hannover gewidmet Das umfangreiche Werk besteht aus vier Banden die wiederum sechs Bucher enthalten Die Bande I und II entsprechen den Buchern 1 bis 4 und erschienen 1853 in Paris Die beiden letzten Bande mit den Buchern 5 und 6 wurden 1855 ebenfalls in Paris herausgegeben Gobineau geht von einem pessimistischen Weltbild aus Der Mensch ist das bose Tier par excellence 1 Am Anfang des ersten Buches steht die Behauptung der allgemeine Zerfall von Staaten und Gesellschaften beruhe auf einer gemeinsamen Ursache Fanatismus Luxus Weichlichkeit Sittenverderbnis und fehlende religiose Uberzeugung scheiden fur Gobineau als Ursachen aus Hingegen wurden Nationen untergehen sobald sie aus degenerierten bzw entarteten Elementen bestunden Diesen Begriff versteht der Autor nicht im sittlichen Sinn sondern sieht die Entartung bedingt durch zunehmende Rassenmischung Dies bringt ihn zur Frage ob die menschlichen Rassen sich untereinander im Wert unterscheiden Er charakterisiert die drei grossen Rassen die schwarze gelbe und weisse Rasse die er obwohl selbst nicht vollig davon uberzeugt auf physiologische Unterschiede zuruckfuhrt An unterster Stelle der Hierarchie stehe die schwarze Rasse der er einen tierhaften Charakter zuschreibt nur Geschmacks und Geruchssinn seien uberdurchschnittlich ausgepragt Der gelben Rasse schreibt er Tendenzen zur Mittelmassigkeit und einen eng begrenzten praktischen Sinn zu Die weisse Rasse stehe an der Spitze dieser Hierarchie sie zeichne sich durch immens uberlegene Intelligenz eine ausgesprochene Liebe zum Leben und einen Ehrbegriff aus der den Gelben und Schwarzen unbekannt sei Allerdings sei der Weisse im sinnlichen Bereich den zwei anderen Rassen unterlegen Das erste Buch schliesst mit einer Auflistung von zehn grossen menschlichen Zivilisationen die der Autor in Verbindung mit der weissen Rasse bringt und hauptsachlich auf arischen Einfluss zuruckfuhrt Das zweite Buch befasst sich mit verschiedenen Volkern des Alten Orients Hamiten Semiten seefahrenden Kanaanitern Assyrern Hebraern Hurritern Agyptern und Athiopiern Das dritte Buch behandelt zunachst die Arier denen die Bewunderung des Autors gilt wobei ein etymologischer Zusammenhang mit dem deutschen Wort Ehre hergestellt wird sodann die Geschichtlichkeit der gelben Rasse bestritten und ihre Wanderbewegungen beschrieben werden Das vierte Buch tragt den Titel Semitisierte Zivilisationen des Sudwestens Es beginnt mit der Behauptung Geschichte sei nur durch die weisse Rasse entstanden und fast samtliche Zivilisationen hatten sich in der westlichen Welt entwickelt Es folgen Ausfuhrungen uber die Zoroastrier und die alten Griechen wobei letzteren ein semitischer Einfluss zugeschrieben wird Deukalion der Sohn des Prometheus sei Halb Semite gewesen Das funfte Buch behandelt unter dem Titel Semitisierte europaische Zivilisation zunachst die Urbevolkerungen Europas Es beginnt mit Ausfuhrungen zur Bronze Eisen und Steinzeit und erwahnt anschliessend die Thraker Illyrer Etrusker Iberer Gallier und Italioten griechische Kolonisten in Magna Graecia in Suditalien und Sizilien Das sechste Buch wendet sich unter dem Titel Westliche Zivilisationen zunachst den Slawen zu In den nachsten funf Kapiteln folgen langere Ausfuhrungen uber die Germanen wobei der Herrschersinn und die angebliche Uberlegenheit des Ariers bezuglich Intelligenz und Energie zur Sprache kommen In Deutschland wird der langsame Niedergang des Adels dem Bund der Hanse gegenubergestellt der dem Autor als burgerliches Meisterwerk erscheint als eine Mischung aus keltischen und dominierenden slawischen Einflussen Die zwei abschliessenden Kapitel behandeln die amerikanischen Ureinwohner und den europaischen Kolonialismus in Amerika Hier setzt Gobineau zu einer Kritik an der Handlungsweise der Angelsachsen gegenuber den schwarzen Sklaven und den Ureinwohnern an Gegenuber den Negern zeigt er sich nicht weniger herrisch als mit den Ureinwohnern letztere beraubt er bis auf die Knochen erstere beugt er ohne Zogern bis an den Boden den sie fur ihn bearbeiten und diese Handlungsweise ist umso bemerkenswerter als sie nicht im Einklang mit den humanitaren Prinzipien derjenigen steht die sie ausuben 2 Die Allgemeine Schlussfolgerung sieht das Ende aller menschlichen Gemeinschaft voraus und enthalt eine Formel die Gobineaus Zeitgenossen darunter Heinrich von Stein zutiefst beeindruckte Die Nationen nein die menschlichen Herden in dumpfer Einsamkeit dahindammernd werden fortan gefuhllos in ihrer Nichtigkeit dahinleben wie wiederkauende Buffel in den stehenden Pfutzen der pontinischen Sumpfe 3 Wirkung BearbeitenGobineaus Essay wurde von Karl Ludwig Schemann ins Deutsche ubersetzt und 1900 veroffentlicht Nicht zuletzt aufgrund dieser Ubersetzung erfuhr das Werk in Deutschland weit mehr Beachtung als in Frankreich oder anderen europaischen Landern Schon Richard Wagner gehorte zu den Bewunderern Gobineaus 4 Der Rassismus bei Gobineau enthalt jedoch weder Hinweise auf Antisemitismus noch auf deutschen Nationalismus Diese ideologischen Elemente wurden erst durch die Gobineau Rezeption im Umfeld Richard Wagners und insbesondere durch Houston Stewart Chamberlain hinzugefugt 5 Chamberlain war durch die Empfehlung von Cosima Wagner auf Gobineaus Essay gestossen und veroffentlichte 1899 die Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts Die darin enthaltenen antisemitischen und deutschnationalen Ausfuhrungen bildeten die Grundlage fur den Rassismus der volkischen Bewegung und spater des Nationalsozialismus dessen Ideologie des Untermenschentums und der Endlosung der Judenfrage millionenfache Opfer forderte Henry Hotze ein Schweizer der 1850 in die USA emigriert war und die Sklaverei befurwortete ubersetzte 1856 Gobineaus Buch unter dem Titel Moral and Intellectual Diversity of Races ins Englische Gobineau war von der Ubersetzung nicht begeistert und bemangelte dass Hotze diejenigen Stellen ausgelassen hatte in denen der Verfall Amerikas im Allgemeinen und die Sklavenhalterei im Besonderen zur Sprache kam 6 Der haitianische Politiker und Anthropologe Joseph Antenor Firmin veroffentlichte 1885 in Paris De l egalite des races humaines Uber die Gleichheit der Menschenrassen als Antwort auf Gobineau Firmin bestreitet zwar nicht die Existenz des Rassebegriffs weist jedoch darauf hin dass die betreffenden Definitionen unscharf gehalten seien und die Hierarchisierung von Rassen mangelhaft begrundet werde Zudem betont er den Wert der kulturellen Leistungen die auf afrikanischem Boden entstanden sind Siehe auch BearbeitenWhite SupremacyEinzelnachweise Bearbeiten Versuch uber die Ungleichheit der Menschenrassen 6 Buch Kapitel III Versuch uber die Ungleichheit der Menschenrassen 6 Buch Kapitel VIII Versuch uber die Ungleichheit der Menschenrassen Conclusion generale in Eric Eugene Wagner und Gobineau Memento des Originals vom 18 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www guschlbauer com Anja Lobenstein Reichmann Houston Stewart Chamberlain Zur textlichen Konstruktion einer Weltanschauung S 500 Michael Lausberg Die Resonanz des gobinistischen Rassenbegriffs bei Wagner und Nietzsche 1 2 Vorlage Toter Link www tabvlarasa de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Februar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den 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