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Arisch ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur Stadt auf der Sinai Halbinsel siehe al Arisch zum persischen Langenmass siehe Arich Der Ausdruck Arier Sanskrit आर य arya 1 avestisch airiia altpersisch arya 2 3 neupersisch آریائی arya i 4 von einer indogermanischen Wurzel ar mit unsicherer Bedeutung 5 ist unter anderem eine Selbstbezeichnung von Sprechern indoiranischer Sprachen Das Adjektiv dazu lautet arisch gelegentlich auch arianisch im Sinne von iranisch 6 Seit dem 19 Jahrhundert wurden europaische Lehnformen des Wortes Arier in der vergleichenden Sprachwissenschaft verwendet und von dort auch auf andere Bereiche ubertragen Es wurde in den Rasseideologien des 19 und 20 Jahrhunderts zur Bezeichnung von Angehorigen bestimmter Menschengruppen adaptiert die nach Zugehorigkeit zu einer Rasse bzw Herrenrasse definiert wurden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprung 1 2 5 Jahrhundert v Chr 2 Wortgebrauch 2 1 Verwendungen durch Sprecher indoiranischer Sprachen 2 2 Verwendungen in Europa 3 Ariertum als Ideologie 3 1 Thesen uber die Urheimat 3 2 Von der Sprachwissenschaft zu den Rassentheorien 3 3 Nationalsozialismus 4 Film 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenGeschichteUrsprung Es existieren verschiedenste wissenschaftliche Meinungen uber die Herkunft der Arier Es sind vor allem die Forschungen aus der Sprachwissenschaft und die Ergebnisse von archaologischen Exkursionen die als Primarquellen fur die abgeleiteten Theorien dienen Seit den 1970er Jahren sind die Historiker mit einer Fulle von neuen Informationen konfrontiert die aus archaologischen Unternehmungen seit dem Zweiten Weltkrieg stammen und neue Modelle fur Besiedlungen verlangen Die Ausgrabungen fanden in der damaligen Sowjetunion im Iran in Afghanistan und Pakistan statt Diese Gebiete waren aus archaologischer Sicht bis dahin terra incognita 7 Die Verwendung der iranischen bzw altindischen Formen des Wortes Arier in den altesten uberlieferten Nachweisen im Avesta und in den Veden legt die Existenz eines zentralasiatischen Volkes mit dieser Selbstbezeichnung nahe 8 Eine andere wissenschaftliche Meinung ist der Ansicht dass es mit dem ausgepragten religiosen Sinn des Avesta und des Rigveda heute unmoglich zu beweisen ist dass das Wort der Ursprung einer Ethnie gewesen sein konnte Die Sprache die Wortverbindungen und die religiose Atmosphare des Avesta und Rigveda sind sich so nahe dass die nachgewiesene Spaltung der indoiranischen Gruppe nicht viel fruher als die altesten Texte der beiden Sammlungen geschehen sein konnte Man nimmt an ohne die Texte der Mittani zu berucksichtigen dass solche Gruppen zwischen 2200 und 1800 v Chr existiert haben Dies beinhaltet nicht dass diese sprachlich und religios vereint waren oder dass man von einer politisch religiosen indoiranischen oder proto indoarischen Einheit ausgehen kann Die irano mazdaische Gruppe zum Beispiel weist sehr viele Dialekte auf Das Avesta und die altpersischen Uberlieferungen konnen allein diese Vielfaltigkeit nicht erklaren Auf der anderen Seite kann die Konstante mit dem Veda auch nicht daruber hinwegtauschen dass die indoarische Gruppe bei ihrem Eintritt in Indien stark fragmentiert war Ein zusatzlicher Punkt ist die seit je her feindliche Beziehung zwischen mazdaischen Iranern und vedischen Indoariern Jean Kellens hat gezeigt dass seit den fruhesten Belegen das avestische Wort airiia Iraner bedeutet und alle die nicht iranisch sprechen und nicht dem Mazdaismus angehoren davon ausgeschlossen sind Ebenso bezeichnet das vedische Wort ǎrya die Priester die das vedische Sanskrit sprechen und schliesst damit die Iraner aus Wenn ǎrya und airiia trotz ihrer gemeinsamen Wurzeln sich gegenseitig ausschliessen wird nach dieser Meinung vorgeschlagen das Wort Arier nicht mehr fur die individuellen Sprecher der indoiranischen Sprachen zu verwenden Die wissenschaftliche Diskussion bleibt in diesem Punkt offen 9 Um 2000 bis 1500 v Chr soll der indische Zweig Indo Arier der Arier आर य dessen Sprache Vedisch war nach Nordwestindien eingewandert sein 10 Die iranischen Arier die zu den Vorfahren der heutigen iranischen Volker wurden wanderten im 11 bis 10 Jahrhundert v Chr in die heutigen Lander Afghanistan Iran und Tadschikistan ein 11 Aus dem Volksnamen entstand der avestische Landername airy nam heute Iran 12 5 Jahrhundert v Chr Die Inschrift von Naqsch e Rostam Der Text ist oben links hinter der Figur des Konigs Der Begriff Arier wird um 500 v Chr fassbarer Der achamenidische Konig Dareios I proklamierte in einer Inschrift in Naqsch e Rostam in der Nahe des heutigen iranischen Schiras Ich bin Darius der grosse Konig ein Perser Sohn eines Persers ein Arier welcher eine arische Abstammung hat 13 Die persische Keilschrift deren Entwicklung er fur die Behistun Inschrift veranlasst haben soll nannte er arisch 14 In den Inschriften wird der Begriff fur die Herkunft der Achameniden und die altpersische Schrift verwendet Ebenfalls hat die Wortwahl einen Bezug zum Avesta Die Hinweise aus den Primarquellen werden von Wissenschaftlern aus verschiedenen Blickwinkeln mit unterschiedlichen Betonungen interpretiert Der italienische Historiker Gherardo Gnoli geht basierend auf den Inschriften und der Tatsache dass Dareios I und Xerxes I 486 465 v Chr ein Arier mit arischer Sprache 15 mit dem Adjektiv arya den Stamm bezeichneten dem sie mit Stolz angehorten von der Existenz eines seit dem 6 Jahrhundert bestehenden Nationalbewusstseins aus 16 In Iran besass im Gegensatz zum auch in religiosem und sprachlichem Konnex gebrauchten altindischen Wort arya der Begriff arya laut dem franzosischen Sprachwissenschaftler Emile Benveniste 17 und Gnoli vor allem eine ethnische Bedeutung 18 Demgegenuber stellt der Avesta Kenner Jean Kellens fest dass es zwar kein bekanntes achamenidisches Dokument gibt das einen bekannten avestischen Text direkt zitiert Aber es existieren Ubereinstimmungen in einzelnen Merkmalen Wortern und Namen Deshalb haben die Begriffe in den Konigsinschriften die auf das Avesta hindeuten auch eine religiose Komponente 19 Er halt in einer Untersuchung die die Ubereinstimmung zwischen dem avestischen airiia und dem vedischen arya nachweist fest 20 Etre airiia ariya a l epoque avestique et achemenide c est certes parler une langue specifique mais c est aussi descendre des hommes que Yima rassembles et faire partie de ceux qu attend l immortalite spirituelle amenagee par Zara8ustra en attendant mieux a la fin des temps Airiia ariya zu sein bedeutet in der avestischen und achamenidischen Zeit eine bestimmte Sprache zu sprechen aber es bedeutet auch von den Menschen die Yima versammelt hat abzustammen Sie gehoren zu denjenigen auf die die geistige Unsterblichkeit wartet die von Zara8ustra eingerichtet wurde in der Erwartung am Ende der Zeiten besser dazustehen Fur Wouter F M Henkelman ist die Verwendung des Begriffs Arier Teil der Herrschaftsideologie der Achameniden Es bedeute nicht einer ethnischen oder kulturellen Identitat anzugehoren sondern war Ausdruck des besonderen Status den sich die persischen Konige in Anbetracht der Realitaten ihrer Zeit zu Nutze gemacht hatten Es gehorte zu einer mythischen Vergangenheit die fur ihre verschiedenen iranischen Kontexte konstruiert und angepasst wurde 21 Der antike Schriftsteller Herodot schreibt zum Begriff dass die Meder fruher Arier Arioi genannt wurden Seine Darstellung gilt heute als uberholt 22 WortgebrauchVerwendungen durch Sprecher indoiranischer Sprachen Der Ausdruck wird im Avesta als ethnische Eigenbezeichnung der Iraner verwendet Im Buddhismus im Hinduismus und im Jainismus bezeichnet er einen edlen Geist Der neupersische Name ایران iran mittelpersisch Eran als Kurzform von eran sahr so bereits im Sassanidenreich gebraucht bedeutet Land der Arier siehe Eran Begriff und leitet sich von der altiranischen Genitivform aryanam der Arier als Kurzform von aryanam xsa8ra Land der Arier ab 23 Das im Paschtunischen erst in jungerer Zeit seit 1943 verbreitete Wort آريانا Aryana geht auf die Nachrichten antiker griechischer und lateinischer Autoren zuruck wonach Ariana der Name der ostlichen Provinzen des Achamenidenreiches entsprechend dem heutigen Afghanistan und Teilen Irans Tadschikistans Usbekistans und Turkmenistans gewesen sei 24 25 Als Gott der arya wird in Texten des 3 Jahrhunderts Ahura Mazda 26 angegeben 27 Moḥammad Reza Schah von Persien aus der seit den 1920er Jahren regierenden Familie Pahlavi liess sich im Jahr 1967 vom iranischen Parlament den Konigsnamen Licht der Arier arya mehr آريا مهر im Sinne des seit der Machtubernahme seines Vaters Reza Schah Pahlavi geforderten modernen iranischen Nationalismus zulegen wobei er den aus dem Franzosischen re importierten Ausdruck arya آريا benutzte der im Persischen in dieser Form nie existierte 28 Verwendungen in Europa Anquetil Duperron hat den Ausdruck in seiner Ubersetzung des Zend Avesta 1771 29 ins Franzosische eingefuhrt ariens in den 1770er Jahren wurde er von dort ins Deutsche ubernommen Arier J G Rhode 30 Christian Lassen hat den Ausdruck Arier seit 1847 zur Bezeichnung fur die hypothetischen Sprecher des Altindischen verwendet auch spatere Indogermanisten verwendeten den Ausdruck mit Beschrankung auf die Sprecher indoiranischer oder iranischer Sprachen 31 Seit dem Erweis des Keltischen als einer indogermanischen Sprache durch Adolphe Pictet wurde jedoch auch eine viel breitere Bezeugung des Ausdrucks unterstellt Eire Irland sollte dieselbe Wurzel aufweisen so dass eine Verwendung des Ausdrucks fur alle Sprecher indogermanischer Sprachen nahezuliegen schien 32 Diese Verwendungsweise war wegen Friedrich Max Mullers grossem Einfluss vor allem in England lange Zeit ublich hat sich aber nie ganz durchgesetzt Bereits durch die Entdeckung des Palatalgesetzes 1877 war die generalisierende Verwendung nicht mehr sinnvoll da seither gesichert ist dass die indoiranischen Sprachen der Ausgangssprache nicht so nahestehen wie man vorher glaubte 33 Als Indoiranische Sprachen wird eine Gruppierung bezeichnet die aus drei historisch belegten alten Sprachen hervorgegangen ist die sogenannte iranische Sprache des Avesta und die altpersischen Sprachversionen der achamenidischen Konigsinschriften die einige gemeinsame Neuerungen aufweisen und als dritte die sogenannte indische Sprache des Rigveda In jungerer Zeit wird der Ausdruck in der vergleichenden Sprachwissenschaft nur noch als Wortbestandteil der Sprachbezeichnung indoarisch fur die Familie des Altindischen und seiner Tochtersprachen gebraucht Das erlaubt die Abgrenzung von den nicht indoeuropaischen Sprachen Indiens wie zum Beispiel Tamil das zu den Dravidischen Sprachen gehort Die Sprachen die auf dem Gebiet des heutigen Irans gesprochen werden gehen alle auf die airiia sprechenden Gruppen zuruck Man kann sagen dass alle iranischen Sprachen mit dem Begriff iranoarisch zutreffender beschrieben waren Der Begriff wird aber nicht verwendet 34 Im Sprachgebrauch ausserhalb der vergleichenden Sprachwissenschaft ist der Ausdruck arisch seit dem 19 Jahrhundert in erster Linie als generalisierte ethnische Bezeichnung ublich geworden oft auch mit starker Betonung des rassischen Aspekts Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine Verwendung die uber den engsten Anwendungsbereich hinausgeht in der Fachwelt eher unublich Heute findet sich diese Verwendung im Grunde nur noch im rassistischen Vokabular Ariertum als IdeologieThesen uber die Urheimat In der Diskussion um die Urheimat seit der Mitte des 19 Jahrhunderts haben nationalistische Grunde oft eine wichtige Rolle gespielt So wurde die Annahme einer Herkunft aus den westasiatischen Steppen von dem Archaologen Gustaf Kossinna 1902 und von dem Indogermanisten Hermann Hirt 1905 zugunsten einer Herkunft aus dem geographischen Bereich Norddeutschlands oder Skandinaviens abgelehnt Zusammen mit der zusatzlichen Annahme Menschen nordischen Aussehens seien die reinste Auspragung des ethnischen Ariers offnete diese vor allem in deutsch und englischsprachigen Landern vertretene Auffassung die vergleichende Sprachwissenschaft fur das verstarkte Eindringen volkisch rassistischer Theorien die sich so mit einer wissenschaftlichen Legitimation ausstatten konnten 35 Indo europaische Sprachen insbesondere in sudostlicher Richtung die indoarischen Sprachen in ihrer Verbreitung in Eurasien im 6 Jahrhundert v Chr In jungerer Zeit wurden nationalistisch motivierte Lokalisierungen der Urheimat besonders von hindu nationalistischen Gruppen und Parteien wie der Bharatiya Janata Party bemuht so die Indigenous Aryan Theory die im Umfeld der Hindutva die Arier als autochthone Bevolkerung des indischen Subkontinents und nicht als Einwanderer ansieht 36 Von dort aus seien Arier nach Europa gewandert Die bronzezeitliche Indus Kultur basiere nicht auf dravidischen Wurzeln sondern sei vedischen Ursprungs siehe auch Out of India Theorie Wissenschaftlich werden diese Vorstellungen ganz uberwiegend abgelehnt 37 38 Von der Sprachwissenschaft zu den Rassentheorien Rassevorstellungen im 19 Jahrhundert Im 19 Jahrhundert wurden zunachst sprachwissenschaftliche Anschauungen zunehmend in ethnischem und rassischem Sinn umgedeutet oder in imaginierte Genealogien uberfuhrt Die durch die Sprachwissenschaft erschlossene Verwandtschaft der indogermanischen Sprachen wurde im Sinn einer ethnischen Genealogie verstanden So verbreitete sich die Ansicht die hellhautigen Europaer stammten von den Ariern ab die bei ihren Wanderungen als Kriegeradel einheimische Volker unterworfen und als Kulturbringer gewirkt hatten Besonders wirksam vertrat der fruhe Friedrich Max Muller im Anschluss an Christian Lassen entsprechende Vorstellungen uber die Besiedlung und Geschichte Indiens die er mit einer Idealisierung des Kastensystems verband und eine Zusammenarbeit mit den vedischen hoheren Kasten insbesondere den Brahmanen vorschlug Seine negative und stark rassebezogene Sicht der von den Ariern Unterworfenen in den unteren Kasten milderte er spater ab die Muster seiner Interpretation indischer Geschichte behielt er bei Diese Ideen wurden sowohl von den Briten zur Festschreibung und Regulierung des vorgefundenen Kastensystems herangezogen wie innerhalb der hinduistischen Eliten fur die Formung eines indischen Nationalbewusstseins genutzt Es bestehen Kontinuitatslinien zur sakularen indischen Unabhangigkeitsbewegung wie zur Hindutva Bewegung 39 Ahnlich der positiven Rezeption arischer Eroberer durch Briten und Inder aus hoheren Kasten wurden Mullers Vorstellungen einer besonderen arischen Qualitat der Germanen in Deutschland gelesen wo auch seine Gegenuberstellung von Ariern und Semiten einflussreich war denen er jeweils unterschiedliche Ideen in der Weltgeschichte zuschrieb 39 Arische Sprachkulturen verstand er als mythisch orientiert semitische als theologisch 40 Zwar warnte er davor diese Sprachfamilien mit physischer Rasse zu verwechseln oder gleichzusetzen 40 tatsachlich protestierte er gegen solche Versuche es verstosse gegen jede Logik von arischer Rasse oder arischen Schadeln zu reden 41 jedoch vergeblich Mullers Annahmen liessen sich radikalisieren und fanden sich vulgarisiert und ins Rassistische gewendet in Ariosophie und Texten Houston Stewart Chamberlains wieder 42 Arthur de Gobineau folgte der Deutung Friedrich Schlegels Arier bedeute die Ehrenhaften les hommes honorables In seinem Versuch uber die Ungleichheit der Menschenrassen stellt er einen etymologischen Zusammenhang zwischen Arier und dem deutschen Wort Ehre her 43 Gobineau kannte drei Rassen die weisse die gelbe und die schwarze An erster Stelle stand bei ihm die weisse Rasse und innerhalb dieser wiederum die Arier Nahezu alle nicht europaischen Kulturen dies ist die Kernthese sollen durch arische Eroberervolker begrundet worden sein Gobineau knupfte an die deutsche Indogermanistik an und postulierte die arische oder nordische Rasse sei allen anderen Rassen uberlegen und in ihrer reinsten Form durch den franzosischen Adel reprasentiert Damit verband er die negative Bewertung der Vermischung von Rassen Die Sprachwissenschaft rezipierte diese Theorie nicht 44 doch wurden Gobineaus Thesen im deutschen Sprachraum insbesondere im Bayreuther Kreis der Anhanger Richard Wagners aufgenommen vor allem bei Karl Ludwig Schemann und Houston Stewart Chamberlain In Die Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts 1899 knupfte Chamberlain in wesentlichen Punkten an Gobineau und an Friedrich Max Muller an Er betrachtete jedoch das deutsche Volk als die reinste Auspragung der arischen Rasse und verband damit einen ausgepragten Antisemitismus ohne allerdings selbst zur Vernichtung der Juden aufzurufen Helena Petrovna Blavatsky die Begrunderin der esoterischen Theosophie verwendete die Bezeichnung arisch in ihrer Wurzelrassen Lehre Als Wurzelrassen englisch root races betrachtete sie Epochen der Entwicklung der Menschheit wobei die arische Wurzelrasse die gegenwartige Epoche sei 45 Nationalsozialismus Adolf Hitler und der Nationalsozialismus nahmen mit den rassistischen Vorstellungen des 19 Jahrhunderts auch die mit dem Ausdruck Arier verbundenen Vorstellungen auf und radikalisierten sie 46 Hitlers Mein Kampf stellt die angeblich allein kulturbringenden aber fortwahrend von Rassenmischung bedrohten Arier der als parasitar verstandenen judischen Rasse gegenuber welche allein materialistisch orientiert sei und die Arier und damit die gesamte Welt da allein Arier kulturschaffend waren todlich bedrohe 47 Im nationalsozialistischen Sprachgebrauch war das Wort das Antonym von Jude Seit 1935 wurde arisch jedoch nicht mehr als amtlicher Rechtsbegriff verwendet An die Stelle des in dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums verwendeten Ausdrucks Arier 48 trat die in den Nurnberger Gesetzen September 1935 gebrauchte Formulierung Person deutschen oder artverwandten Blutes 49 die nach einem Runderlass vom 26 November 1935 durch den Ausdruck deutschblutig ersetzt wurde Fur den Zugang zu bestimmten Berufen und von Mitgliedern der NSDAP wie der SS wurde ein sogenannter Ariernachweis verlangt Ausserhalb der Rechtssprache wurden der Ausdruck und Ableitungen davon aber weiter gebraucht 50 Unter dem Begriff Arisierung betrieb das NS Regime eine Enteignung insbesondere der Juden Von weissen Rassisten wird der Begriff Arier als Bezeichnung der weissen Rasse benutzt zum Beispiel von den Aryan Nations in den USA oder von Neonazis im deutschsprachigen Raum FilmDie Arier ein Dokumentarfilm von Mo Asumang 51 52 53 54 Siehe auchAiryanem Vaejah Ariernachweis Ariosophie PaniranismusLiteraturQuellenforschung Jahanshah Derakhshani Die Arier in den nahostlichen Quellen des 3 und 2 Jahrtausends v Chr Grundzuge der Vor und Fruhgeschichte Irans 2 durchgesehene Auflage mit Addendum International Publications of Iranian Studies Teheran 1998 ISBN 964 90368 6 5 Begriffs und Wissenschaftsgeschichte Konrad Koerner Observations on the sources transmission and meaning of Indo European and related terms in the development of linguistics In Indogermanische Forschungen Band 86 1981 S 1 29 C de Lamberterie Armenien ari et anari In C H de Fouchecour Ph Gignoux Hrsg Etudes irano aryennes offertes a Gilbert Lazard Studia Iranica Heft 7 Paris 1989 S 193 208 Manfred Mayrhofer Etymologisches Worterbuch des Altindoarischen Indogermanische Bibliothek Reihe 2 Worterbucher Band 1 3 3 Bande Winter Heidelberg 1990 2001 ISBN 3 533 03826 2 Rudiger Schmitt Aryans In Encyclopaedia Iranica Band 2 Fasc 7 S 684 687 Josef Wiesehofer Zur Geschichte der Begriffe Arier und arisch in der deutschen Sprachwissenschaft und Althistorie des 19 und der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts In Heleen Sancisi Weerdenburg Jan Willem Drijvers The Roots of European Tradition Achaemenid History Band 5 Proceedings of the 1987 Groningen Achaemenid History Workshop Nederlands Instituut voor het Nabije Oosten Leiden 1990 ISBN 90 6258 405 5 S 149 167 Wirkungsgeschichte Michael Bergunder Peter Rahul Das Hrsg Arier und Draviden Konstruktionen der Vergangenheit als Grundlage fur Selbst und Fremdwahrnehmungen Sudasiens Neue Hallesche Berichte Band 2 Franckesche Stiftungen Halle 2002 ISBN 3 931479 34 X doi 10 11588 xabooks 379 539 Edward Bryant The Quest for the Origins of Vedic Culture The Indo Aryan Migration Debate Oxford University Press Oxford u a 2001 ISBN 0 19 513777 9 Gerard Fussman Jean Kellens Henri Paul Francfort Xavier Tremblay Aryas Aryens et Iraniens en Asie Centrale Publications de l Institut de Civilisation Indienne Band 72 Boccard Paris 2005 ISBN 2 86803 072 6 Nicholas Goodrick Clarke Hitler s Priestess Savitri Devi the Hindu Aryan Myth and Neo Nazism New York University Press New York u a 1998 ISBN 0 8147 3110 4 Maurice Olender Die Sprachen des Paradieses Religion Philologie und Rassentheorie im 19 Jahrhundert Campus Verlag Frankfurt am Main u a 1995 ISBN 3 593 35191 9 Leon Poliakov Der arische Mythos Zu den Quellen von Rassismus und Nationalismus Aus dem Franzosischen Junius Hamburg 1993 ISBN 3 88506 220 8 Originaltitel Le mythe aryen 1972 Cornelia Schmitz Berning Vokabular des Nationalsozialismus 2 durchgesehene und uberarbeitete Auflage De Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 019549 1 S 54 63 Klaus von See Der Arier Mythos In Nikolaus Buschmann Dieter Langewiesche Hrsg Der Krieg in den Grundungsmythen europaischer Nationen und der USA Campus Verlag Frankfurt am Main u a 2003 ISBN 3 593 37368 8 S 56 84 Bernard Sergent Les Indo Europeens Histoire langues mythes Nouvelle edition revue et augmentee Payot amp Rivages Paris 2005 ISBN 2 228 88956 3 Weblinks Commons Arier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Arier Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Arische Migrationstheorie Sudasien Informationsnetz e V Arier Etymologie und BedeutungAnmerkungen Monier Monier Williams A Sanskrit English Dictionary etymologically and philologically arranged with special reference to cognate Indo European languages Clarendon Press Oxford 1898 S 152 s v अर य 1 Otto Bohtlingk Sanskrit Worterbuch in kurzerer Fassung St 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Geschichte und Kultur des alten Ostiran Band 1 Heft 1 Die Zeiten Zarathustras Rekonstruktion der Altiranischen Chronologie International Publications of Iranian Studies Teheran 1995 Friedrich Kluge Alfred Gotze Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 1975 S 30 DNa 2 DB 70 Erika Bleibtreu Achaimenidische Kunst In Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunsthistorisches Museum Wien 2001 ISBN 3 85497 018 8 S 186 219 hier S 196 200 Katalognummer 112 Daiva Inschrift des Xerxes zitiert S 200 Gherardo Gnoli Iran Vorgeschichte und Entwicklung einer Idee In Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunsthistorisches Museum Wien 2001 S 16 21 hier S 17 Emile 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