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Abu l Qasem e Firdausi auch Firdosi Firdusi Ferdosi Ferdowsi oder Ferdousi persisch ابوالقاسم فردوسی DMG Abu ʾl Qasim i Firdausi geboren 940 in Baz genannt auch Tabaran e Tus einem Dorf im Bezirk Tus Iran bei Maschhad gestorben um 1020 in Tus war ein persischer Dichter und einer der grossten Epiker 1 Er ist der Autor des monumentalen etwa 60 000 Verse umfassenden Schahname deutsch Buch der Konige des Nationalepos der persischsprachigen Welt das zu einem kleinen Teil vom Dichter Daqiqi begonnen wurde 2 Mit dem Schahname hat Firdausi das weltgrosste Epos eines Einzeldichters geschaffen Firdausi BusteFirdausi Denkmal auf dem Firdausi Platz in TeheranEigen und Vatersname Firdausis wurden unterschiedlich uberliefert so etwa Abu l Kasim Mansur Der arabische Historiker al Bundari der das Schahname ins Arabische ubersetzte nennt als Namen Mansur b Hasan Ruckerts Herausgeber Edmund A Bayer erwahnt zudem den Namen Hasan ben Ishak ben Scherefschah 3 Sein Pseudonym bzw Beiname Firdausi den der Dichter von Mahmud von Ghazni 4 erhalten haben soll bedeutet wortlich der Paradiesische Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ubersetzte Versionen des Schahname und sonstiger Werke Firdausis 3 Literatur 4 Galerie 5 Rezeption in Kunst und Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusser seiner Kunya Abu l Qasim Vater des Qasim und seinem moglicherweise auf dem als firdaus bezeichneten Gartengrundstuck seines Vaters beruhenden Kunstlernamen Firdausi ist nichts Sicheres uber seinen Namen oder uber die Identitat seiner Familie bekannt 5 Als Angehoriger einer wohlhabenden Dehqan Familie war er so berichtet Niẓami ʿAruzi persisch نظامى عروضى ein Mann mit Einfluss in seinem Dorf und anfangs finanziell unabhangig Ruckerts Herausgeber E A Bayer nennt den Landwirt Fachreddin Ahmed als Firdausis Vater Firdausis Lehrer soll angeblich der Dichter Asadi Tusi Essedi 6 gewesen sein Zu den alteren Verfassern biografischer Daten zu Firdausi gehoren Dawlatschah aus Samarkand in seiner Schrift Taḏkerat al soʿaraʾ Erinnerungsschrift der Dichter 7 und Hadschi Chalfa in seinem Werk Namen der Bucher Im 19 Jahrhundert etwa Emil Rodiger mit Firdusi in Ersch und Grubers Allgemeiner Encyklopadie der Wissenschaften und Kunste I Serie Band 44 Leipzig 1844 und die ersten Herausgeber bzw Ubersetzer von Schahname Ubersetzungen 8 Als hauptsachliche Vorlage seines Werkes diente Firdausi nach heute vorherrschender Ansicht ein mittelpersisches Konigsbuch das in der ausgehenden Spatantike am Hof der Sassaniden entstanden sein durfte Aus diesem Grund liefern die spateren Abschnitte des Epos Informationen zu realen historischen Ereignissen Firdausi hatte sich schon sehr fruh mit der Geschichte und den Mythen des alten Iran befasst die ihm durch seine familiare Umgebung nahegebracht worden waren 9 Durch die zunehmende Beschaftigung mit seinem Lebenswerk das er um 976 begonnen hatte verarmte er jedoch Er stellte sich daraufhin unter den Schutz des damals machtigsten Herrschers der islamischen Welt Mahmud von Ghazni 10 der zahlreiche Kunstler und Literaten wie zum Beispiel den seinerzeit von Mahmud hochgeschatzten Unsuri an seinem Hof versammelt hatte selbst aber als wenig kunstsinnig galt Abgesehen von einer Reise nach Bagdad verbrachte Firdausi sein gesamtes Leben in Chorasan wo er viel umherreiste und dabei Material fur seine Arbeit sammelte nbsp Einweihung des neu erbauten Grabdenkmals durch Reza Schah 1934 nbsp Firdausis Mausoleum in TusIn seinem 65 Lebensjahr reiste er nach Ghazna Ghazni um Mahmud sein Werk vorzulegen dem dieser jedoch wenig Beachtung schenkte Firdausi beklagte sich Mahmud habe es nicht einmal eines Blickes gewurdigt und Niẓami ʾAruzi kolportierte die Uberlieferung nach der Mahmud fur jeden Vers eine Goldmunze versprochen aber nur eine Silbermunze einen Silberdirhem gegeben haben solle woraufhin der beleidigte Firdausi sein Honorar an den Bademeister und den Schenkwirt des Bades wo sich Firdausi beim Eintreffen des Geschenks befand verschenkt haben soll 11 12 Der eigentliche Grund fur die Ablehnung des Werkes lag moglicherweise im mangelnden literarischen Verstandnis des Herrschers wie in den religiosen Differenzen zwischen Firdausi und dem sunnitischen Mahmud Firdausi hat im Schahname der Schilderung der zoroastrischen Denk und Festkultur breiten Raum eingeraumt wahrend der Islam nicht weiter erwahnt wird Erst im letzten Kapitel des Schahname in dem Firdausi das Ende des Sassanidenreiches darstellt finden sich in dem Brief des Rostam Farrochzad an seinen Bruder vor der Schlacht von Kadesia Verse die darlegen was Iran nach der arabischen Eroberung und der dann folgenden Islamisierung erwartet Der Legende nach soll Firdausi wegen dieser kritischen Verse aber vor allem auch wegen seiner Unglaubigkeit 13 die Beisetzung auf dem islamischen Friedhof seiner Heimatstadt in die er nach Aufenthalten in Mazandaran bzw Tabaristan Bagdad und Kohistan zuruckgekehrt 14 war verweigert worden sein Niẓami ʿAruzi zufolge sei dies die Entscheidung des fanatischen Predigers arabisch persisch واعظ DMG wa iẓ von Ṭabaran Dorf in der Nahe von Tus gewesen weswegen der Stolz der Iraner in seinem eigenen Garten innerhalb der Stadtmauern Ṭabarans beerdigt wurde Dem Bericht zufolge wurde die Grabstatte schon bald zu einer Pilgerstatte 15 Firdausi war einer der ersten Vertreter der neupersischen Literatursprache die im 10 Jahrhundert am Hof der Samaniden entstanden war Im fruhen 20 Jahrhundert machten iranische Nationalisten Firdausi zum Wiedererwecker iranischer Identitat und das Schahname zu deren Denkmal Besonders wird in diesem Zusammenhang auf das fast vollige Fehlen arabischen Vokabulars im Schahname verwiesen ein Umstand der jedoch den schriftlichen und mundlichen Quellen Firdausis geschuldet sein durfte Im Kapitel uber Alexander das auf einer arabischen Handschrift basiert verwendete er eben auch den arabischen Wortschatz seiner Vorlage Unter der Regentschaft von Reza Schah und der Grundung eines iranischen Nationalstaates kam Firdausi eine herausragende Bedeutung zu Als Dichter des Nationalepos wurde ihm 1934 ein neu erbautes Mausoleum gewidmet in dem seine sterblichen Uberreste neu bestattet wurden Unter der Regentschaft von Schah Mohammad Reza Pahlavi wurde 1975 unter der Schirmherrschaft von Kaiserin Farah Pahlavi ein Festival zu Ehren Firdausis das jahrlich stattfindende Tus Festival gestiftet Nach dem Dichter wurde die Firdausi Universitat Maschhad benannt Ubersetzte Versionen des Schahname und sonstiger Werke Firdausis BearbeitenJoseph Champion The Poems of Ferdosi Kalkutta 1785 Zum Teil aus dem Schahname 16 Hermann Ethe Firdusi als Lyriker In Sitzungsberichte der Munchener Akademie Philosophisch philologisch und historische Klasse Band 2 1873 Heft 3 S 175 ff Ottokar von Schlechta Wssehrd Jussuf und Suleicha Romantisches Heldengedicht von Firdussi Wien 1889 Robert Adam Pollak Schahname Das Buch der Konige Herausgegeben und bearbeitet von N Rastegar Klaus Schwarz Verlag Berlin 2018 Versubersetzung der Bucher XX bis L Friedrich Ruckert Firdosi s Konigsbuch Schahname Sage I XIII Aus dem Nachlass herausgegeben von E A Bayer Nachdruck epubli Berlin 2010 ISBN 978 3 86931 356 6 Friedrich Ruckert Firdosi s Konigsbuch Schahname Sage XV XIX Aus dem Nachlass herausgegeben von E A Bayer Nachdruck epubli Berlin 2010 ISBN 978 3 86931 407 5 Friedrich Ruckert Firdosi s Konigsbuch Schahname Sage XX XXVI Aus dem Nachlass herausgegeben von E A Bayer Nachdruck der Erstausgabe epubli Berlin 2010 ISBN 978 3 86931 555 3 Friedrich Ruckert Rostem und Suhrab Eine Heldengeschichte in 12 Buchern Nachdruck der Erstausgabe von 1838 epubli Berlin 2010 ISBN 978 3 86931 571 3 Details Abu al Qasim Hassan Firdawsi Houghton Shahnama Harvard University Press Facsimile Ed edition 1981 Englisch ISBN 0 674 40854 3 ISBN 978 0 674 40854 8 Abu al Qasim Hassan Firdawsi The Legend of Seyavash Penguin Classics Paperback Penguin Books Ltd 1992 Englisch ISBN 0 14 044566 8 ISBN 978 0 14 044566 4Literatur BearbeitenVolkmar Enderlein Werner Sundermann Hrsg Schahname Das persische Konigsbuch Miniaturen und Texte der Berliner Handschrift von 1605 Gustav Kiepenheuer Verlag Leipzig u a 1988 ISBN 3 378 00254 9 Fatemeh Hamidifard Graber Von Ackerwinde bis Zypresse Das Pflanzenreich im Konigsbuch des Ferdousi Islamkundliche Untersuchungen Bd 294 Klaus Schwarz Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 87997 368 2 Zugleich Mainz Univ Diss 2006 Monika Gronke Geschichte Irans Von der Islamisierung bis zur Gegenwart Beck sche Reihe 2321 C H Beck Wissen C H Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 48021 7 Cl Huart H Masse V L Menage Firdawsi In Encyclopaedia of Islam CD ROM Edition II 918a Brill Leiden 2003 ISBN 90 04 11040 2 George Morrison Persian literature belles lettres from the earliest times to the time of Jami In George Morrison Hrsg History of Persian literature from the beginning of the Islamic period to the present day Brill Leiden 1981 ISBN 90 04 06481 8 S 1 82 Parvaneh Pourshariati The Parthians and the Production of Canonical Shahnames In Henning Borm Josef Wiesehofer Hrsg Commutatio et Contentio Studies in the Late Roman Sasanian and Early Islamic Near East In memory of Zeev Rubin Reihe Geschichte Bd 3 Wellem Dusseldorf 2010 ISBN 978 3 941820 03 6 S 346 392 Galerie Bearbeiten nbsp Inschrift von Firdausis Mausoleum nbsp Firdausis Grabstein nbsp Szene aus dem Schahname Rostam erschiesst Esfandyar mit einem von Simurgh verzauberten PfeilRezeption in Kunst und Literatur BearbeitenJosef Viktor Widmann hat Firdausi nicht nur mit seinem Gedicht Firdusi 17 die Reverenz erwiesen sondern auch mit dem Libretto zu der Oper Furst und Sanger 18 von Felix Mottl die den Konflikt zwischen Mahmud von Ghazna und Firdausi thematisiert Thomas Mann verwendete das von Firdausi mit anderen in 9000 Doppelversen in Bagdad verfasste sich auf die 12 Koransure beziehende epische Gedicht Jussuf und Suleicha 19 als eine seiner Vorlagen fur das Verhaltnis von Mut es inet zu Joseph in seinem Roman Joseph in Agypten Grosse kommentierte Frankfurter Ausgabe S 1311 und Kommentar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Firdausi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Abu l Qasem e Ferdousi Zitate Gesetz zur Wiederherstellung des Ferdowsi Grabmals 1924 Literatur von und uber Firdausi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Firdausi in der Deutschen Digitalen Bibliothek Buch der Konige englisch Firdosi und die Deutschen von Khosro Naghed persisch Einzelnachweise Bearbeiten Huart Masse Menage Firdawsi In Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden CD Version FIRDAWSi Ferdosi Persian poet one of the greatest writers of epic author of the Shahnama Shahname the Book of Kings Huart Masse Daqiqi In Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden CD Version Daqiqi the poet to whom we owe the oldest known text of the national epic in the Persian language Edmund A Bayer Einleitung des Herausgebers In Firdosi s Konigsbuch Schahname Ubersetzt von Friedrich Ruckert Aus dem Nachlass hrsg von E A Bayer 3 Bande Reimer Berlin 1890 1895 Band 1 S X LII hier S X E A Bayer Einleitung des Herausgebers 1890 S XVII f Djalal Khaleghi Motlagh in Encyclopaedia Iranica Artikel FERDOWSi ABU L QASEM Apart from his patronymic konya Abu l Qasem and his pen name taḵallosa Ferdowsi nothing is known with any certainty about his names or the identity of his family Ernst Bertram Persische Spruchgedichte Insel Verlag Leipzig und Zweigstelle Wiesbaden 1944 und 1949 Insel Bucherei Band 87 S 54 f Vgl Encyclopaedia Iranica E A Bayer Einleitung des Herausgebers In Firdosi s Konigsbuch Schahname Ubersetzt von Friedrich Ruckert Aus dem Nachlass hrsg von E A Bayer 3 Bande Reimer Berlin 1890 1895 Band 1 S X LII hier S X f Huart Masse Menage Firdawsi In Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden CD Version Sprung from a family of dihqans q v he was according to Niẓami ʿAruzi a man of influence in his village of independent means thanks to the revenues from his lands Numerous passages of his work reveal his love for Iran He was certainly acquainted with Arabic and early in life had acquired a deep knowledge of the history and the legends concerning Iran to which his family environment had predisposed him Vgl auch Edmund A Bayer Einleitung des Herausgebers In Firdosi s Konigsbuch Schahname Ubersetzt von Friedrich Ruckert Aus dem Nachlass hrsg von E A Bayer 3 Bande Reimer Berlin 1890 1895 Band 1 1890 S X LII hier S XIII XXIV Peter Lamborn Wilson Karl Schlamminger Weaver of Tales Persian Picture Rugs Persische Bildteppiche Geknupfte Mythen Callwey Munchen 1980 ISBN 3 7667 0532 6 S 118 Edmund A Bayer Einleitung des Herausgebers 1890 S XX und XXIII f Anm 14 Zur Frage der Religionszugehorigkeit Firdausis siehe Djalal Khaleqi Motlagh in Encyclopaedia Iranica Artikel FERDOWSI ABU L QASEM i Life Ferdowsi was a Shiʿite Muslim which is apparent from the Sah nama itself ed Khaleghi I pp 10 11 and confirmed by early accounts Neẓami ʿAruzi text pp 80 83 Naṣir al Din Qazvini pp 251 52 In recent times however some have cast doubt on his religion and his Shiʿism Ferdowsi showed a prejudice in favor of his own sect and as is apparent from the exordium to the Sah nama considered his own sect to be the only true Islamic one In the cemetery the preacher of Ṭabaran prevented his being buried in the Muslim cemetery on the grounds that Ferdowsi was a Shiʿite and so there was no choice but to bury the poet in his own orchard Vgl dazu E A Bayer Einleitung des Herausgebers In Firdosi s Konigsbuch Schahname Ubersetzt von Friedrich Ruckert Aus dem Nachlass hrsg von E A Bayer 3 Bande Reimer Berlin 1890 1895 Band 1 S X LII hier S XXIII f Niẓami ʿAruḍi Chahar Maghaleh Zitiert nach Hezareh Firdausi Sokhanranyhayeh jammii az fozalaye Iran va Mostashreghine Donya Donyayeh Ketab Tehran 1362 S 119 persisch نظامی عروضی در چهار مقاله یک واعظ متعصب طوسی از اهل طابران بر ضد فردوسی غوغا بلند کرد و نگذاشت جنازه او در قبرستان مسلمانان دفن شود لهذا آن افتخار قوم ایرانی را در باغ خودش درون دروازه طایران دفن کردند و جداگانه زیارتگاهی شد EI Joseph Champion erschienen in Am hauslichen Herd Heft 9 vom 1 Februar 1941 S 205 Digitalisat und PDF 1 1 MB auf e periodica ch Digitalisat des Textbuches in der Badischen Landesbibliothek und der Partitur im Internet Archive E A Bayer Einleitung des Herausgebers 1890 S XXVII Normdaten Person GND 118532499 lobid OGND AKS LCCN n79094717 NDL 00439558 VIAF 101359236 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME FirdausiALTERNATIVNAMEN Abu ʾl Qasim Firdausi Ferdousi Ferdowsi Ferdawsi persisch der Paradiesische deutsch Hakim Abu al Qasim Mansur Ferdousi Hakim Abol Gasem Ferdousi TusiKURZBESCHREIBUNG persischer Dichter und NationalheldGEBURTSDATUM 940 oder 941GEBURTSORT Baz ein Dorf im Bezirk Tus Iran heute Maschhad STERBEDATUM 1020STERBEORT Tus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Firdausi amp oldid 238142567