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Die Hurriter Churriter Churri Hurri akkadisch 𒄷𒌨𒊑 altagyptisch im Plural die Bezeichnung der Bewohner ḫrw waren im 3 und 2 Jahrtausend v Chr an der Grenze zu Nordmesopotamien ansassig Von dort aus unternahmen sie Zuge nach Assyrien Kleinasien und in die Levante Chor Char Cher in HieroglyphenChor Char Cher ḫr Hurriterland Syrien Palastina 1 Chaset charu Ḫꜣst ḫꜣrw Wuste der Charu Syrische Wuste Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Geschichte 3 Sprache 4 Religion 5 Kunst und Architektur 6 Fundorte 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseForschungsgeschichte BearbeitenDer Name Hurri wurde zuerst in der Bibliothek des Assurbanipal entdeckt die Anfang des 19 Jahrhunderts in Ninive gefunden worden war 1887 wurden die Amarnatafeln entdeckt unter denen sich ein Brief des Tusratta Konig von Mittani an Amenophis III in unbekannter Sprache befand Er wurde 1890 in Berlin publiziert worauf Peter Jensen 1890 Rudolf Ernst Brunnow und Archibald Henry Sayce Entzifferungsversuche vorlegten 1915 wurde die Sprache des Tusratta Briefes als mittanisch bezeichnet Hugo Winckler setzte die Charri Landesbezeichnung neuagyptisch Chor Char Cher mit den Hurritern Horiter der Bibel Gen 14 6 EU 36 20 22 29f EU Dtn 2 12 22 EU 1 Chr 1 39 EU gleich 2 1910 leitete er dann das Wort Harri von Arier ab Bedrich Hrozny der Entzifferer des Hethischen der Bogazkoy Inschriften publizierte 1915 die Ansicht dass die Schriftzeugnisse der Harri in den Bogazkoy Inschriften nicht indoeuropaisch seien und sah die Sprache des Tusratta Briefes als dem Urartaischen und modernen kaukasischen Sprachen verwandt an Geschichte Bearbeiten nbsp Hurritisches Konigreich um 2300 v Chr violett Die Hurriter sind seit Ende des 3 Jahrtausends v Chr in der nordostlichen Gebirgsrandzone Mesopotamiens nachgewiesen Sie gerieten bald unter den Einfluss der sumerisch akkadischen Hochkultur und spielten ihrerseits eine wichtige Rolle bei der Vermittlung dieser Kultur nach Syrien und Kleinasien zum Beispiel zu den Hethitern Ende des 18 Jahrhunderts v Chr begannen die Hurriter sich nach Ostanatolien Nordmesopotamien und Syrien auszubreiten Hurritische Heere unternahmen Feldzuge nach Palastina und sogar nach Agypten wo sie bald sehr gefurchtet waren Im Kampf waren sie ihren Gegnern durch die pferdebespannten Streitwagen meist uberlegen Im Hulatal im Norden des heutigen Israels grundeten sie im 18 Jahrhundert v Chr die Stadt Hazor welche die grosste Stadt in Kanaan im 15 bis 13 Jahrhundert v Chr war Die Hyksos eine Gruppe von semitischen und hurritischen Einwanderern eroberten zwischen 1719 v Chr und 1692 v Chr Agypten und grundeten ihre Hauptstadt Auaris im ostlichen Nildelta Im 16 Jahrhundert v Chr entstand das Reich von Mittani das zwischen dem oberen Euphrat und dem Tigris gelegen war Dessen Hauptstadt Wassukanni wird beim Tell Fecheriye in Nordsyrien vermutet wo seit 2006 eine mehrjahrige Grabungskampagne stattfindet Die Konige des Mittanireiches trugen grosstenteils nicht hurritische Thronnamen z B Tusratta fur die teilweise eine indoarische Etymologie nachgewiesen werden kann Die in den Keilschrifturkunden erhaltenen wenigen indoarischen Lehnworter Gotter und Personennamen hippologische Fachausdrucke lassen vielleicht auf eine kleine indoarische Oberschicht maryanni Wagenkampfer vgl ved altind marya junger Mann Held schliessen die zur Zeit der grossten Machtentfaltung Mittanis aber schon hurrisiert war Das Mittanireich wurde um 1335 v Chr von den Hethitern abhangig und schliesslich durch einen Angriff der Assyrer unter Salmanassar I zerschlagen Hurritische Furstentumer und Bevolkerungsgruppen sind auch nach der Zerschlagung des Mittanireichs nachweisbar Sprache Bearbeiten nbsp Urkesch Lowe und zugehorige Steintafel mit dem altesten bekannten Text auf hurritisch 21 Jh v Chr Louvre Hauptartikel Hurritische Sprache Hurritisch ist weder eine semitische noch eine indogermanische Sprache Ausser zum verwandten Urartaischen lassen sich keine engeren Beziehungen des Hurritischen zu anderen Sprachen feststellen eine entfernte Verwandtschaft konnte lediglich zu den ostkaukasischen Sprachen bestehen Religion Bearbeiten Hauptartikel Hurritische Religion Hauptgotter sind Tessub als Wettergott Ḫebat und Kumarbi Der Mondgott Kusuḫ spielt nur eine geringe Rolle in den erhaltenen Mythen Kummarbi in Azuḫinnu auch Kummurwe wird teilweise mit Dagan gleichgesetzt und hatte damit auch Sala zur Gattin Der Grosswesir Kummarbis ist nach einem Text aus Alalaḫ Mukisanu In Abbildungen steht Ḫebat gewohnlich auf einem Panther ihrem Symboltier weitere Attribute sind nicht bekannt Sie wurde in Aleppo Apzisna Samuḫa Kummani Uda und Ḫurma verehrt Der Sohn von Ḫebat und Tessub war Sarruma der unter anderem in Uda und in Kummanna verehrt wurde Die Gottin Sauska wird gewohnlich mit Istar gleichgesetzt und steht ebenfalls auf einem Lowen hat aber im Gegensatz zu Ḫebat oft Flugel Ihre Begleiterinnen sind Ninatta und Kulitta Die hurritische Religion hatte grossen Einfluss auf die Hethiter Einflusse hurritischer Mythen Wechsel und Ablosung von Gotterdynastien sind noch in Hesiods Theogonie nachweisbar In diesem Zusammenhang scheinen besonders die durch die Hethiter uberlieferten hurritischen Texte Konigtum im Himmel sowie Der Gesang des Ullikummi bedeutsam Kunst und Architektur BearbeitenDie hurritische Kunst zeichnet sich durch mit Reliefs geschmuckte in Reihen aufgestellte Steinplatten Orthostaten aus Weiterhin typisch sind das rechteckige Langhaus und die monumentale Bildkunst Die in Ugarit gefundenen Hurritischen Hymnen sind die altesten Notationen von Melodien Fundorte BearbeitenUrkes Tell Mozan NuziLiteratur BearbeitenGernot Wilhelm Grundzuge der Geschichte und Kultur der Hurriter Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1982 ISBN 3 534 08151 X online Annelies Kammenhuber Die Arier im Vorderen Orient Carl Winter Heidelberg 1968 Jacques Freu Histoire du Mitanni L Harmattan Paris 2003 ISBN 2 7475 5284 5 Collection KUBABA Serie Antiquite 3 Oliver Robert Gurney The Hittites Harmondsworth 1952 Paul Thieme The Aryan Gods of the Mitanni treaties In Journal of the American Oriental Society Vol 80 Nr 4 1960 ISSN 0003 0279 S 301 317 Igor Michailowitsch Djakonow Sergei Anatoljewitsch Starostin Hurro Urartian as an Eastern Caucasian Languages In Munchener Studien zur Sprachwissenschaft R Kitzinger Munchen 1986 ISSN 0077 1910 Johannes Friedrich Kleine Beitrage zur churritischen Grammatik Mitteilungen der vorderasiatisch agyptischen Gesellschaft 42 Band 2 Heft J C Hinrichs Verlag Leipzig 1939 ForschungsgeschichteFriedrich Delitzsch Wo lag das Paradies Leipzig 1881 Hugo Winckler In Mitteilungen der Deutschen Orient Gesellschaft zu Berlin MDOG Berlin 35 1907 ISSN 0342 118X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hurriter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Hurriter Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Ernst Kausen Hurritisch amp Urartaisch word doc 65 kB Technische Hochschule Mittelhessen 16 Dezember 2005 abgerufen am 8 Februar 2021 Charles W Steitler Horiter Hurriter In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 23 Dezember 2020 Gernot Wilhelm Die Hurriter In Bild der Wissenschaft 1 79 S 70 78Einzelnachweise Bearbeiten In der neuagyptischen Sprache Chor Cher Char gemass Rainer Hannig Grosses Handworterbuch Agyptisch Deutsch 2800 950 v Chr von Zabern Mainz 2006 ISBN 3 8053 1771 9 S 1177 Keilschrifttext zum Gebrauch bei Vorlesungen In freihandbuch blogspot com April 2010 abgerufen am 3 Januar 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hurriter amp oldid 232671993