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Dieser Artikel behandelt das Akkadische Zum Akadischen siehe Akadisches Franzosisch Akkadisch akkadu 𒀝𒅗𒁺𒌑 ak ka du u2 Logogramm 𒌵𒆠 URIKI 1 2 ist eine ausgestorbene semitische Sprache die stark vom Sumerischen beeinflusst wurde Sie wurde bis ins erste nachchristliche Jahrhundert in Mesopotamien und im heutigen Syrien verwendet in den letzten Jahrhunderten ihres Gebrauchs zunehmend vom Aramaischen verdrangt und diente zuletzt nur noch als Schrift und Gelehrtensprache Ihre Bezeichnung ist vom Namen der Stadt Akkad abgeleitet Akkadisch war zusammen mit dem Aramaischen Volks und Amtssprache in Mesopotamien sowie zeitweise die Sprache der internationalen Korrespondenz in Vorderasien bis nach Agypten Ihre beiden wichtigsten Dialekte waren Babylonisch und Assyrisch Das Eblaitische wird von den meisten Forschern als nachster Verwandter des Akkadischen betrachtet AkkadischGesprochen in vormals in Mesopotamien SyrienSprecher keine ausgestorbene Sprache LinguistischeKlassifikation Afroasiatische Sprachen Semitische SprachenOstsemitische SprachenAkkadisch dd dd SprachcodesISO 639 1 ISO 639 2 akkISO 639 3 akk Ausdehnung des Reiches des Sargon von Akkad um 2300 v Chr 3 Inhaltsverzeichnis 1 Klassifikation 2 Geschichte und Schrift 2 1 Schrift 2 2 Sprachentwicklung 2 3 Entzifferung 2 4 Dialekte 3 Phonetik und Phonologie 3 1 Konsonanten 3 2 Vokale 3 3 Betonung 4 Grammatik 4 1 Morphologie 4 1 1 Allgemeines 4 1 2 Kasus Numerus und Genus 4 1 3 Status 4 1 4 Verbmorphologie 4 2 Stativ 4 3 Wortbildung 4 4 Prapositionen 4 5 Zahlworter 4 6 Syntax 4 6 1 Nominalphrase 4 6 2 Satzsyntax 5 Wortschatz 6 Beispieltext 7 Akkadische Literatur 8 Siehe auch 9 Literatur 9 1 Allgemeine Beschreibungen und Grammatiken 9 2 Lehrbucher 9 3 Worterbucher 9 4 Zeichenlisten 9 5 Fachliteratur zu spezifischen Themen 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseKlassifikation BearbeitenMit den ubrigen semitischen Sprachen gehort das Akkadische zu den afroasiatischen Sprachen einer Sprachfamilie die in Vorderasien und Nordafrika beheimatet ist Innerhalb der semitischen Sprachen bildet das Akkadische eine eigene ostsemitische Untergruppe Es unterscheidet sich von nordwest und sudsemitischen Sprachen durch die Wortstellung Subjekt Objekt Verb SOV wahrend die beiden anderen Zweige zumeist eine Verb Subjekt Objekt oder Subjekt Verb Objekt Stellung verwenden Diese Wortstellung geht auf den Einfluss des Sumerischen zuruck das ebenfalls eine SOV Stellung hat Daneben verwendete das Akkadische als einzige semitische Sprache die Prapositionen ina Lokativ also dt in an bei mit und ana Dativ Allativ also dt fur zu nach Viele benachbarte nordwestsemitische Sprachen wie das Arabische und das Aramaische haben stattdessen bi be Lokativ bzw li le Dativ Die Herkunft der akkadischen Ortsprapositionen ist ungeklart Im Gegensatz zu den meisten ubrigen semitischen Sprachen hat das Akkadische nur einen Frikativ namlich ḫ x Es hat sowohl den glottalen als auch die pharyngalen Frikative verloren die fur die ubrigen semitischen Sprachen typisch sind Die Sibilanten Zischlaute des Akkadischen waren zumindest bis zur altbabylonischen Zeit ca 19 Jahrhundert v Chr ausschliesslich Affrikaten Geschichte und Schrift BearbeitenSchrift Bearbeiten Hauptartikel Keilschrift Keilschrift neuassyrische Zeichenform 1 Wortzeichen WZ mischen Silbenz SZ ḫi 2 WZ Wassergraben 3 SZ aʾ 4 SZ aḫ eḫ iḫ uḫ 5 SZ kam 6 SZ im 7 SZ bir Altakkadisch ist auf Tontafeln seit etwa 2600 v Chr uberliefert Es wurde mit der von den Sumerern ubernommenen Keilschrift geschrieben Im Unterschied zum Sumerischen wurde sie jedoch im Akkadischen zu einer voll ausgebildeten Silbenschrift weiterentwickelt Der Logogramm Charakter dieser Schrift trat in den Hintergrund Dennoch verwandte man vor allem bei sehr haufig gebrauchten Wortern wie Gott Tempel u a auch weiterhin die entsprechenden Logogramme So kann das Zeichen AN z B einerseits als Logogramm fur Gott stehen andererseits den Gott An bezeichnen und auch als Silbenzeichen fur die Silbe an verwendet werden Daneben kommt das gleiche Zeichen als Determinativ fur Gotternamen zur Anwendung Das Beispiel 4 in der Abbildung rechts zeigt eine andere Eigenart des akkadischen Keilschriftsystems Viele Silbenzeichen haben keinen eindeutigen Lautwert Manche wie z B AḪ differenzieren ihren Silbenvokal nicht Auch in der anderen Richtung gibt es keine eindeutige Zuordnung Die Silbe sa wird beispielsweise mit dem Zeichen SA aber auch mit dem Zeichen NIĜ wiedergegeben oft sogar innerhalb eines Textes wechselnd Sprachentwicklung Bearbeiten Das Altakkadische das bis zum Ende des dritten vorchristlichen Jahrtausends verwendet wurde unterscheidet sich sowohl vom Babylonischen wie auch vom Assyrischen zwei Dialekte die aus dem Altakkadischen hervorgingen und es ablosten Bereits im 21 Jahrhundert v Chr waren diese beiden spateren Hauptdialekte deutlich unterscheidbar Altbabylonisch ist wie auch das ihm nahestehende Mariotische deutlich innovativer als das etwas archaische Altassyrische und das sprachlich und geografisch entferntere Eblaitische So findet sich im Altbabylonischen erstmals die Form lu prus ich will entscheiden statt des alteren la prus Dennoch hat auch Assyrisch eigene Neuerungen entwickelt wie z B die assyrische Vokalharmonie die jedoch nicht mit den Harmoniesystemen im Turkischen oder Finnischen zu vergleichen ist Das Eblaitische ist sehr archaisch es kennt noch einen produktiven Dual sowie ein nach Fall Zahl und Geschlecht differenziertes Relativpronomen Beides ist bereits im Altakkadischen verschwunden Eine akkadische Inschrift Detailansicht der Bauinschrift am Ischtar Tor 604 562 v Chr Altbabylonisch ist die Sprache Konig Hammurapis der den in heutiger Zeit nach ihm benannten Codex Hammurapi einen der altesten Gesetzestexte der Welt schuf Ab dem 15 Jahrhundert v Chr spricht man von Mittelbabylonisch Die Trennung ist dadurch bedingt dass die Kassiten um 1550 v Chr Babylon eroberten und uber 300 Jahre lang beherrschten Sie gaben zwar ihre Sprache zugunsten des Akkadischen auf beeinflussten die Sprache jedoch In der Blutezeit des Mittelbabylonischen galt es in der gesamten Alten Welt des Orients einschliesslich Agyptens als Schriftsprache der Diplomatie In diese Zeit fallt auch die Ubernahme zahlreicher Lehnworter aus nordwestsemitischen Sprachen und aus dem Hurritischen Sie waren jedoch nur in den Grenzregionen des akkadischen Sprachgebiets gebrauchlich Auch das Altassyrische entwickelte sich im zweiten vorchristlichen Jahrtausend weiter Da es jedoch eine reine Volkssprache war die Konige schrieben Babylonisch sind nur wenige umfangreiche Texte aus dieser Zeit uberliefert Man spricht von Mittelassyrisch bei dieser Sprache von etwa 1500 v Chr an Im 1 Jahrtausend v Chr wurde das Akkadische mehr und mehr als Amtssprache verdrangt Zunachst bestanden ab etwa 1000 v Chr Akkadisch und Aramaisch parallel als Amtssprachen Das wird auf vielen Abbildungen deutlich auf denen ein Tontafelschreiber Akkadisch schreibt und ein Papyrus oder Lederschreiber Aramaisch 4 Auch die zeitgenossischen Texte zeigen dies Man spricht ab dieser Zeit von Neuassyrisch bzw Neubabylonisch Ersteres erhielt im 8 Jahrhundert v Chr einen grossen Aufschwung durch den Aufstieg des Assyrischen Reichs zur Grossmacht Im Jahre 612 v Chr wurden die Stadt Ninive und damit das assyrische Reich zerstort Von da an gab es nur noch etwa zehn Jahre lang sparliche assyrische Texte Nach dem infolge der Eroberung des Zwischenstromlands durch die Perser herbeigefuhrten Ende der mesopotamischen Reiche wurde Akkadisch das dann nur noch in Form des Spatbabylonischen existierte als Volkssprache verdrangt jedoch als Schriftsprache weiterhin verwendet Auch nach dem Einmarsch der Griechen unter Alexander dem Grossen im 4 Jahrhundert v Chr konnte sich die Sprache als Schriftsprache behaupten Vieles deutet jedoch darauf hin dass zu dieser Zeit Akkadisch als gesprochene Sprache bereits ausgestorben war oder zumindest nur noch in sehr geringem Umfang verwendet wurde Die jungsten Texte in akkadischer Sprache stammen aus dem spaten ersten nachchristlichen Jahrhundert doch wurde die Kenntnis akkadische Texte in Keilschrift zu lesen unter Gelehrten offenbar noch bis ins dritte nachchristliche Jahrhundert weitergegeben 5 Entzifferung Bearbeiten Die akkadische Sprache wurde erst wiederentdeckt als der Deutsche Carsten Niebuhr in danischen Diensten 1767 umfangreiche Abschriften von Keilschrifttexten anfertigen konnte und in Danemark prasentierte Sofort begannen die Bemuhungen die Schrift zu entschlusseln Besonders hilfreich waren dabei mehrsprachige Texte die unter anderem altpersische und akkadische Teile hatten Dadurch dass zahlreiche Konigsnamen in diesen Texten vorkamen konnte man zumindest einige Keilschriftzeichen identifizieren die 1802 von Georg Friedrich Grotefend der Offentlichkeit vorgestellt wurden Bereits damals erkannte man dass Akkadisch zu den semitischen Sprachen gehort Der endgultige Durchbruch in der Entzifferung der Schrift und damit im Zugang zur akkadischen Sprache gelang in der Mitte des 19 Jahrhunderts Edward Hincks und Henry Rawlinson Dialekte Bearbeiten Die folgende Tabelle enthalt zusammenfassend die bisher sicher identifizierten Dialekte des Akkadischen Dialekt RegionAssyrisch NordmesopotamienBabylonisch Zentral und SudmesopotamienMariotisch Mittlerer Euphrat in und um Mari Tell Beydar Nordsyrien in und um Tell Beydar Einige Wissenschaftler beispielsweise Sommerfeld 2003 nehmen weiterhin an dass das in den altesten Texten verwendete Altakkadisch keine Vorform der spateren Dialekte Assyrisch und Babylonisch war sondern ein eigener Dialekt der jedoch von diesen beiden verdrangt wurde und fruh ausstarb Das Eblaitische in Nordsyrien in und um Ebla wird von manchen Forschern als ein weiterer akkadischer Dialekt betrachtet meistens jedoch als eigenstandige ostsemitische Sprache Phonetik und Phonologie BearbeitenDa das Akkadische als gesprochene Sprache ausgestorben ist und uber die Aussprache keine zeitgenossischen Aufzeichnungen gemacht wurden lasst sich die exakte Phonetik und Phonologie nicht mehr erforschen Jedoch konnen aufgrund der Verwandtschaft zu den ubrigen semitischen Sprachen und auch der Varianten der Schreibungen innerhalb des Akkadischen einige Aussagen getroffen werden Konsonanten Bearbeiten Die folgende Tabelle gibt die in der akkadischen Keilschriftverwendung unterschiedenen Laute wieder Die IPA Zeichen stellen die nach Streck 2005 vermutete Aussprache dar In Klammern dahinter folgt die Transkription die in der Fachliteratur fur diesen Laut anzutreffen ist sofern sie sich vom Lautschrift Zeichen unterscheidet Diese Umschrift wurde fur alle semitischen Sprachen von der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft DMG vorgeschlagen und daher als DMG Umschrift bezeichnet bilabial alveolar palatal velar glottalstl sth stl sth stl sth stl sth stl sth Ejektive t ṭ ts ṣ k q Plosive p b t d k g ʔ ʾ Affrikaten ts s tɬ s dz z Frikative x ḫ Nasale m n Vibranten r laterale Approximanten l zentrale Approximanten w j Fur die Lateralaffrikate s wird von einigen Wissenschaftlern eine frikativische Aussprache ɬ oder ʃ vermutet Vokale Bearbeiten vorne zentral hintenung ger ung ger ung ger geschlossen i umittel e ɛ e offen a Daneben wird von den meisten Akkadologen die Existenz eines hinteren mittleren Vokals o oder ɔ vermutet Die Keilschrift bietet hierfur jedoch kaum Evidenz Alle Konsonanten und Vokale kommen kurz und lang vor Konsonantenlange wird durch Doppeltschreibung des betreffenden Konsonanten ausgedruckt Vokallange durch einen Querstrich uber dem Vokal a e i u Dieser Unterschied ist phonemisch d h bedeutungsunterscheidend und wird auch in der Grammatik ausgenutzt z B iprusu dass er entschied vs iprusu sie entschieden Betonung Bearbeiten Uber die Betonung im Akkadischen ist nichts bekannt Zwar gibt es einige Anhaltspunkte wie die Vokaltilgungsregel die im Folgenden kurz beschrieben wird sowie einige Schreibungen in der Keilschrift die eine Hervorhebung bestimmter Vokale darstellen konnten jedoch konnte bisher keine Betonungsregel bewiesen werden Das Akkadische kennt eine Regel die kurze und wahrscheinlich unbetonte Vokale loscht Dies geschieht nicht mit Vokalen in der letzten Silbe von Wortern und auch nur in offenen Silben die einer anderen offenen Silbe mit kurzem Vokal folgen Offene Silben sind dabei solche die auf einen Vokal enden Beispielsweise lautet das Verbaladjektiv Partizip II des Verbs prs entscheiden trennen in seiner weiblichen Form paris t um t zeigt das feminine Geschlecht an um ist die Nominativ Endung Das i wird nicht getilgt da es sich in einer geschlossenen Silbe ris befindet In seiner mannlichen Form heisst es jedoch pars um da in der zugrundeliegenden Form pa ri sum das i in einer offenen Silbe steht und auf eine kurze offene Silbe pa folgt In den spateren Sprachstufen des Akkadischen ist daneben eine generelle Tilgung kurzer Vokale im Wortauslaut zu beobachten Grammatik BearbeitenMorphologie Bearbeiten Allgemeines Bearbeiten Wie alle semitischen Sprachen verwendet auch das Akkadische die sogenannte Wurzelflexion Die Wurzel eines Wortes die seine Grundbedeutung beinhaltet besteht in der Regel aus drei Konsonanten den sogenannten Radikalen Die Radikale oder Wurzelkonsonanten werden in der Transliteration im Allgemeinen mit grossen Buchstaben wiedergegeben z B PRS entscheiden trennen Zwischen und um diese Wurzelkonsonanten werden im Akkadischen verschiedene Infixe Prafixe und Suffixe gesetzt die grammatikalische und wortbildende Funktionen aufweisen Das Konsonant Vokal Muster das sich ergibt differenziert die Grundbedeutung der Wurzel Der mittlere Wurzelkonsonant Radikal kann einfach oder verdoppelt gelangt sein Dieser Unterschied ist ebenfalls bedeutungsdifferenzierend Beispiele hierfur finden sich im Abschnitt Verbmorphologie Die Konsonanten ʔ w j und n werden als schwache Radikale bezeichnet Wurzeln die diese Radikale enthalten bilden unregelmassige Stammformen Dieses morphologische System unterscheidet sich deutlich von dem der indogermanischen Sprachen Im Deutschen andert sich beispielsweise die Wortbedeutung grundlegend wenn man einzelne Vokale austauscht z B Rasen vs Rosen Allerdings ahnelt der Ablaut z B Prasens wir singen vs Prateritum wir sangen der schon urindogermanischen Alters ist dem semitischen System Kasus Numerus und Genus Bearbeiten Das Akkadische hat zwei grammatische Geschlechter mannlich und weiblich Weibliche Substantive und Adjektive haben meistens ein a t am Ende des Stamms Das Kasussystem ist einfach Es beinhaltet im Singular drei Kasus Nominativ Genitiv und Akkusativ im Plural jedoch nur zwei Kasus Nominativ und Obliquus Adjektive kongruieren in Kasus Numerus und Genus mit dem Bezugswort und folgen diesem in der Regel Am Beispiel der Substantive sarrum Konig und sarratum Konigin und des Adjektivs dannum stark wird in der folgenden Tabelle das Kasussystem im Altbabylonischen verdeutlicht Kasus Numerus mannlich weiblichSubstantivNominativ Singular sarr um sarr at umGenitiv Singular sarr im sarr at imAkkusativ Singular sarr am sarr at amNominativ Plural sarr u sarr atumObliquus Plural sarr i sarr atimAdjektivNominativ Singular dann um dann at umGenitiv Singular dann im dann at imAkkusativ Singular dann am dann at amNominativ Plural dann utum dann atumObliquus Plural dann utim dann atimWie man sieht unterscheiden sich die Endungen fur Substantive und Adjektive nur im mannlichen Plural Einige Substantive vor allem geografische Begriffe wie Stadt Feld u a konnen im Singular zusatzlich einen Lokativ auf um bilden Dieser ist jedoch anfangs nicht produktiv und die resultierenden Formen stellen erstarrte adverbiale Bestimmungen dar In neubabylonischer Zeit wird der um Lokativ immer haufiger und ersetzt in vielen Formen die Konstruktion mit der Praposition ina In spateren Entwicklungsstufen des Akkadischen ist ausser im Lokativ zunachst die sogenannte Mimation analog mit der Nunation die im Arabischen auftritt also das m das in den meisten Kasusendungen auftritt entfallen Spater fielen im Singular der Substantive Nominativ und Akkusativ zu u zusammen Im Neubabylonischen trat ein Lautwandel ein durch den kurze Vokale im Wortauslaut verschwanden Damit entfiel die Unterscheidung der Kasus ausser bei den mannlichen Nomen im Plural In vielen Texten wurden die Kasusvokale jedoch weiterhin geschrieben dies jedoch nicht konsequent und oft auch falsch Da die wichtigste Kontaktsprache des Akkadischen in dieser Zeit das Aramaische war das ebenfalls uber keine Kasusunterscheidung verfugt war diese Entwicklung wohl nicht nur phonologisch bedingt Status Bearbeiten Das akkadische Substantiv besitzt drei verschiedene Status Sie drucken die syntaktische Beziehung des Substantivs zu anderen Satzteilen aus Der status rectus regierter Status ist dabei die Grundform Der status absolutus absoluter Status wird verwendet wenn das Substantiv in einem Nominalsatz z B A ist ein B als Pradikat verwendet wird 1 Awil um su sarraq Mensch Nominativ er Dieb Status Abs Dieser Mensch ist ein Dieb Folgt einem Substantiv ein Possessivsuffix oder ein Substantiv im Genitiv so muss es im status constructus stehen der oft genau wie der Status absolutus durch Abtrennen des Kasussuffixes gebildet wird 2 mar suSohn St constr 3 Person Singular mannl Possessivpronomen sein Sohn seines Sohnes seinem Sohn seinen Sohn 3 mar sarr imSohn St constr Konig Genitiv Singular der Sohn des Konigs Eine Genitivverbindung kann jedoch auch mit der Partikel sa hergestellt werden Das Substantiv von dem die Genitivphrase abhangt steht dabei im Status rectus Die gleiche Partikel wird auch zur Anknupfung von Relativsatzen verwendet 4 mar um sa sarr imSohn Nominativ Singular Attribut Konig Genitiv Singular der Sohn des Konigs 5 awil um sa mat am i ksud O uMensch Nominativ Singular Attribut Land Akkusativ Singular 3 Person erobern Prateritum Singular mannl Subordinativ der Mann der das Land eroberte Verbmorphologie Bearbeiten Bei den Verben werden vier Stamme unterschieden Der Grundstamm G Stamm ist die nicht abgeleitete Form Mit dem Dopplungsstamm D Stamm werden Applikativ Kausativ oder Intensivformen gebildet Er erhielt seine Bezeichnung von der Dopplung des mittleren Radikals die fur D Formen typisch ist Die gleiche Dopplung tritt jedoch auch im Prasens der ubrigen Stammformen auf Der S Stamm Stammbildungselement s wird fur Kausative verwendet Im D und S Stamm andern die Konjugationsprafixe ihren Vokal in u Der N Stamm druckt Passiv aus Das Stammbildungselement n wird dabei an den folgenden ersten Konsonanten der Wurzel angeglichen der dadurch gelangt wird vgl Bsp 9 in der folgenden Tabelle In einigen Formen steht es jedoch nicht direkt vor dem Konsonanten wodurch die ursprungliche Form n erhalten bleibt vgl Bsp 15 Jeder der vier Stamme kann neben der normalen Verwendung einen Reflexiv und einen Iterativstamm bilden Die Reflexivstamme werden mit einem Infix ta gebildet Daher werden sie auch Gt Dt St bzw Nt Stamm genannt wobei der Nt Stamm nur von sehr wenigen Verben gebildet wird Fur die Iterativstamme verwendet man ein Infix tan das jedoch nur im Prasens sichtbar ist Die ubrigen Zeitformen und Ableitungen der sog tan Stamme Gtn Dtn Stn und Ntn lauten wie die entsprechenden Formen der Reflexivstamme Von vielen Verben lassen sich auf diese Weise theoretisch viele tausend Formen bilden Diese ausserst umfangreiche Verbmorphologie ist eines der besonderen Merkmale der semitischen Sprachen Die folgende Tabelle zeigt einen kleinen Ausschnitt aus der Formenvielfalt der Wurzel PRS entscheiden trennen Nr Form Analyse Stamm G D S N Ubersetzung1 i PaRRaS O 3 Person Prasens G Singular mannl er entscheidet 2 i PaRRaS O u 3 Person Prasens G Singular mannl Subordinativ dass er entscheidet 3 i PRuS O 3 Person Prateritum G Singular mannl er entschied 4 i PtaRaS O 3 Person Perfekt G Singular mannl er hat entschieden 5 i PtaRRaS O 3 Person Reflexiv G Singular mannl er entscheidet sich 6 i PtanaRRaS O 3 Person Iterativ G Singular mannl er entscheidet immer wieder 7 u PaRRiS O 3 Person Prateritum D Singular mannl er entschied endgultig 8 u saPRiS O 3 Person Prateritum S Singular mannl er liess entscheiden 9 i PPaRiS O 3 Person Prateritum N Singular mannl er wurde entschieden 10 PuRuS Imperativ G 2 Person Singular mannl entscheide 11 PaRiS um Partizip G Nominativ Singular mannl entscheidend 12 PaRiS O Stativ G 3 Person Singular mannl er ist entschieden 13 PaRS um Verbaladjektiv G Nominativ Singular mannl entschieden 14 PaRaS um Infinitiv G Nominativ Singular mannl entscheiden 15 naPRuS um Infinitiv N Nominativ Singular mannl entschieden werden 16 ta PaRRaS i nis sunuti 2 Person Prasens G Sg weibl Ventiv 3 Pers Plural Akkusativ du weibl entscheidest sie Pl fur mich Eine finite Verbform des Akkadischen beinhaltet obligatorisch die Kongruenz zum Subjekt des Satzes Diese wird stets durch ein Prafix in einigen Formen zusatzlich durch ein Suffix realisiert Wie bereits erwahnt unterscheiden sich die Prafixe des G und N Stamms von denen im D und S Stamm durch ihren Vokal In der folgenden Tabelle werden die einzelnen Kongruenzformen des Verbs PRS entscheiden trennen im Prateritum der vier Stamme dargestellt Ubersetzung siehe Tabelle oben Wie man sieht werden die beiden grammatische Geschlechter nur in der 2 Person Singular und in der 3 Person Plural unterschieden Person Zahl Genus G Stamm D Stamm S Stamm N Stamm1 Person Singular a prus O u parris O u sapris O a pparis O1 Person Plural ni prus O nu parris O nu sapris O ni pparis O2 Person Singular mannl ta prus O tu parris O tu sapris O ta pparis O2 Person Singular weibl ta prus i tu parris i tu sapris i ta ppars i2 Person Plural ta prus a tu parris a tu sapris a ta ppars a3 Person Singular i prus O u parris O u sapris O i pparis O3 Person Plural mannl i prus u u parris u u sapris u i ppars u3 Person Plural weibl i prus a u parris a u sapris a i ppars aZusatzlich zur Subjektskongruenz konnen bis zu zwei pronominale Suffixe an das Verb antreten die dann das direkte und das indirekte Objekt markieren Diese Pronominalsuffixe sind in allen Verbstammen gleich Anders als bei den Kongruenzmorphemen werden die beiden grammatischen Geschlechter in der 2 und 3 Person sowohl im Singular als auch im Plural unterschieden Wenn sowohl direktes als auch indirektes Objekt pronominal markiert werden geht das indirekte Objekt Dativ dem direkten Akkusativ voraus Die Suffixe fur das indirekte Objekt der 1 Person Singular mir fur mich entsprechen den Ventiv Suffixen Dabei steht am wenn die Subjektskongruenz ohne Suffix auftritt m nach dem Suffix i und nim nach den Suffixen a und u Die Ventiv Suffixe treten oft zusammen mit anderen Dativ Suffixen oder mit den Suffixen der 1 Person Singular Akkusativ auf Die folgende Tabelle enthalt die Formen der Objektssuffixe wie sie im Altbabylonischen verwendet wurden Person Zahl Genus Direktes Objekt Akkusativ Indirektes Objekt Dativ 1 Person Singular ni am m nim1 Person Plural niʾati niʾasim2 Person Singular mannl ka kum2 Person Singular weibl ki kim2 Person Plural mannl kunuti kunusim2 Person Plural weibl kinati kinasim3 Person Singular mannl su sum3 Person Singular weibl si sim3 Person Plural mannl sunuti sunusim3 Person Plural weibl sinati sinasimDas m der Dativsuffixe assimiliert sich dabei an folgende Konsonanten vgl Bsp 7 unten Die folgenden Beispiele illustrieren die Verwendung der beschriebenen Morpheme 6 i ṣbat O kunuti3 Person Prateritum ergreifen Singular mannl Subjekt 2 Person Plural mannl Akkusativ er sie es ergriff euch 7 i sruq u nik kus su lt i sruq u nim kum su3 Person Prateritum stehlen Ventiv 2 Person Singular mannl Dativ 3 Person Singular mannl Akkusativ sie stahlen es dir Stativ Bearbeiten Eine sehr oft auftretende Form die sowohl von Nomen von Adjektiven als auch von Verbaladjektiven gebildet werden kann ist der Stativ Angefugt an pradikativ verwendete Substantive im Status absolutus entspricht diese Form dem Verb sein im Deutschen Verbunden mit einem Adjektiv oder Verbaladjektiv wird ein Zustand ausgedruckt Eine direkte Entsprechung hat der Stativ als Pseudopartizip im Agyptischen Die folgende Tabelle enthalt am Beispiel des Nomens sarrum Konig des Adjektivs rapsum breit und des Verbaladjektivs parsum entschieden die einzelnen Formen Person Zahl Genus sarrum rapsum parsum1 Person Singular sarr aku raps aku pars aku1 Person Plural sarr anu raps anu pars anu2 Person Singular mannl sarr ata raps ata pars ata2 Person Singular weibl sarr ati raps ati pars ati2 Person Plural mannl sarr atunu raps atunu pars atunu2 Person Plural weibl sarr atina raps atina pars atina3 Person Singular mannl sar O rapas O paris O3 Person Singular weibl sarr at raps at pars at3 Person Plural mannl sarr u raps u pars u3 Person Plural weibl sarr a raps a pars aDabei kann sarr ata sowohl du warst Konig du bist Konig als auch du wirst Konig sein bedeuten der Stativ ist also von Zeitformen unabhangig Wortbildung Bearbeiten Neben der bereits erlauterten Moglichkeit der Ableitung verschiedener Verbstamme verfugt das Akkadische uber zahlreiche Nominalbildungen aus den Verbwurzeln Eine sehr haufig auftretende Nominalisierung ist die sogenannte ma PRaS Form Sie kann den Ort eines Geschehens die Person die die Handlung ausfuhrt aber auch viele andere Bedeutungen ausdrucken Ist einer der Wurzelkonsonanten Radikale ein labialer Laut p b m so wird das Prafix zu na Beispiele hierfur sind maskanum Stelle Ort von SKN setzen stellen legen masraḫum Pracht von SRḪ prachtvoll sein maṣṣarum Wachter von NṢR bewachen napḫarum Summe von PḪR zusammenfassen Eine sehr ahnliche Bildung ist die maPRaSt Form Die Nomen die dieser Nominalbildung entstammen sind grammatisch weiblichen Geschlechts Fur die Bildung gelten die gleichen Regeln wie fur die maPRaS Form z B maskattum Depositum von SKN setzen stellen legen narkabtum Wagen von RKB reiten fahren Zur Ableitung abstrakter Nomen dient das Suffix ut Die Substantive die mit diesem Suffix gebildet werden sind grammatisch weiblich Das Suffix kann sowohl an Substantive Adjektive als auch an Verben angefugt werden z B abutum Vaterschaft von abum Vater rabutum Grosse von rabum gross waṣutum Weggang von WṢJ weggehen Auch Ableitungen von Verben aus Substantiven Adjektiven und Zahlwortern sind zahlreich Zumeist wird aus der Wurzel des Nomens oder Adjektivs ein D Stamm gebildet der dann die Bedeutung X werden oder etwas zu X machen besitzt z B dussum spriessen lassen von disu Gras sullusum etwas zum dritten Mal tun von salas drei Prapositionen Bearbeiten Das Akkadische verfugt uber Prapositionen die aus einem einzigen Wort bestehen z B ina in an aus durch unter ana zu fur nach gegen adi bis assu wegen eli auf uber istu ultu von seit mala gemass itti mit bei Daneben gibt es jedoch einige mit ina und ana zusammengesetzte Prapositionen z B ina maḫar vor ina balu ohne ana ṣer zu hin ana maḫar vor hin Unabhangig ihrer Komplexitat stehen alle Prapositionen mit dem Genitiv Beispiele ina bitim im Haus aus dem Haus ana dummuqim um gut zu machen itti sarrim beim Konig ana ṣer marisu zu seinem Sohn Zahlworter Bearbeiten Da in der Keilschrift die Zahlen zumeist als Zahlzeichen geschrieben werden ist die Lautung vieler Zahlworter noch nicht geklart In Kombination mit etwas Gezahltem stehen die Kardinalzahlworter im Status absolutus Da andere Falle sehr selten sind sind die Formen des Status rectus nur von vereinzelten Zahlwortern bekannt Die Zahlworter 1 und 2 sowie 21 29 31 39 41 49 usw kongruieren mit dem Gezahlten im grammatischen Geschlecht Die Zahlworter 3 20 30 40 und 50 zeigen eine Genuspolaritat d h vor mannlichen Substantiven steht die weibliche Form des Zahlworts und umgekehrt Diese Polaritat ist typisch fur die semitischen Sprachen und tritt z B auch im klassischen Arabisch auf Die Zahlworter 60 100 und 1000 lauten in beiden Geschlechtern gleich Mit den Zahlwortern ab zwei steht das Gezahlte in der Mehrzahl Bei paarweise vorhandenen Korperteilen kann eine Dualform Zweizahl beobachtet werden die jedoch nicht mehr produktiv gebildet werden kann z B sepum Fuss wird zu sepan zwei Fusse Die Ordnungszahlen werden bis auf wenige Ausnahmen durch Anfugen einer Kasusendung an die Nominalform PaRuS gebildet wobei P R und S durch die entsprechenden Konsonanten des Zahlwortes ersetzt werden mussen Besonders auffallig ist dass im Fall der Eins die Ordnungszahl und die Kardinalzahl gleichlauten Bei der Vier tritt eine Metathese Lautvertauschung ein Die folgende Tabelle enthalt die mannlichen und weiblichen Formen des Status absolutus einiger akkadischer Kardinalzahlen sowie die entsprechenden Ordnungszahlen Zahl mannliche Kardinalzahl weibliche Kardinalzahl Kongruenzverhalten der Kardinalzahl mannliche Ordnungszahl weibliche Ordnungszahl1 isten isteʾat istat Kongruenz isten isteʾat2 sina sitta Kongruenz sanum sanitum3 salas salasat Polaritat salsum salustum4 erbe erbet Polaritat rebum rebutum5 ḫamis ḫamsat Polaritat ḫamsum ḫamustum6 sedis sisset Polaritat sessum sedustum7 sebe sebet Polaritat sebum sebutum8 samane samanat Polaritat samnum samnum samuntum9 tese tisit Polaritat tisum tesum tisutum tesutum10 eser eseret Polaritat esrum esurtum60 sus keine Genusunterscheidung nicht belegt100 meʾat mat keine Genusunterscheidung nicht belegt1000 lim keine Genusunterscheidung nicht belegtBeispiele erbe assatum vier Ehefrauen mannliches Zahlwort meʾat alanu einhundert Stadte Syntax Bearbeiten Nominalphrase Bearbeiten Ausser den Zahlwortern stehen alle Erganzungen die einem Substantiv angefugt werden nach diesem Substantiv Das betrifft sowohl Adjektive Relativsatze als auch Appositionen Zahlworter hingegen gehen dem Gezahlten voraus In der folgenden Tabelle wird die Nominalphrase erbet sarru dannutum sa alam ipusu abuja die vier starken Konige die die Stadt gebaut haben meine Vater analysiert Wort Analyse Teil der Nominalphraseerbet vier weiblich Genuspolaritat Zahlwortsarr u Konig Nominativ Plural Substantiv Kopf der Phrase dann utum stark Nominativ Plural mannlich Adjektivsa Attribut Marker Relativsatzal am Stadt Akkusativ Singularipus u 3 Person bauen Plural mannlichab u ja Vater Plural mannlich 1 Person Possessivpronomen AppositionSatzsyntax Bearbeiten Die bevorzugte Satzstellung im Akkadischen ist Subjekt Objekt Pradikat Die fur semitische Sprachen ungewohnliche Verbletztstellung ist Ergebnis eines jahrhundertelangen Sprachkontakts mit dem Sumerischen das ebenfalls diese Satzstellung besitzt Vor allem in literarischen Texten kommen im Akkadischen jedoch auch andere Reihenfolgen vor Vor allem Chiasmen d h Umkehrungen der Satzstruktur sind sehr haufig anzutreffen Ein Beispiel aus dem Tonzylinder von Nabonid 2 20 2 21 verdeutlicht dies niq tasriḫt i ebb i maḫar sunu aqqi ma usamḫir kadra jaOpfer St constr Pracht Genitiv rein Genitiv vor ihnen opferte ich und ich liess empfangen mein Begrussungsgeschenk AkkusativObjekt Lokalangabe Verbform Verbform Objekterster Satz zweiter Satz Ein Opfer von reiner Pracht opferte ich vor ihnen und liess sie mein Begrussungsgeschenk empfangen Verbformen von Nebensatzen die mit einer Konjunktion eingeleitet sind tragen das Subordinativ Suffix u das jedoch entfallt wenn ein anderes mit einem Vokal beginnendes Suffix antritt Die einzige Konjunktion die stets ohne Subordinativ in der Verbform auftritt ist summa wenn falls Die Grunde dafur sind noch nicht geklart Einige weitere Konjunktionen sind sa fur Relativsatze ki ma dass sodass nachdem als sobald wie um als sobald wahrend adi solange bis assum weil In Nominalsatzen wird im Akkadischen keine Kopula verwendet d h kein Verb wie das deutsche sein Stattdessen steht das pradikativ gebrauche Substantiv oder Adjektiv im Stativ wie zum Beispiel in Awilum su sarraq Dieser Mann ist ein Dieb Wortschatz BearbeitenDer akkadische Wortschatz ist grossenteils semitischen Ursprungs Bedingt durch den sprachgeschichtlichen Sonderstatus der Sprache dessentwegen man sie auch in eine eigene Untergruppe Ostsemitisch einordnet gibt es aber selbst im Grundwortschatz relativ viele Elemente ohne offensichtliche Parallelen in den verwandten Sprachen z B maru Sohn semitisch sonst bn qatu Hand semit sonst jd sepu Fuss semit sonst rgl qabu sagen semit sonst qwl izuzzu stehen semit sonst qwm ana zu fur semit sonst li etc Durch den intensiven Sprachkontakt zunachst zum Sumerischen und spater zum Aramaischen besteht der akkadische Wortschatz zu einem Teil aus Lehnwortern aus diesen Sprachen Die aramaischen Lehnworter waren dabei in den ersten Jahrhunderten des 1 Jahrtausends v Chr hauptsachlich auf Nord und Mittelmesopotamien beschrankt wahrend die sumerischen Lehnworter im gesamten Sprachgebiet verbreitet waren Neben den genannten Sprachen wurden einige Substantive aus dem Reit und Haushaltswesen aus dem Hurritischen und aus dem Kassitischen entlehnt Einige wenige Lehnworter entstammen dem Ugaritischen Aufgrund der im Vergleich zu nichtsemitischen Sprachen sehr verschiedenen Wortstruktur war es den Akkadern nicht moglich sumerische oder hurritische Verben in die semitische Wurzelflexion zu ubernehmen Aus diesem Grund wurden aus diesen Sprachen nur Substantive und einige Adjektive entlehnt Da jedoch das Aramaische und das Ugaritische ebenfalls zu den semitischen Sprachen gehoren und daher auch uber eine Wurzelflexion verfugen konnten aus diesen Sprachen einige Verben aber auch viele Nomina ubernommen werden Die folgende Tabelle enthalt Beispiele fur Lehnworter im Akkadischen Akkadisch Ubersetzung Herkunft Wort in derUrsprungssprachedu Hugel Sumerisch du6erequ fliehen Aramaisch Wurzel ʿRQgadalu in Leinen gekleidet Sumerisch gada laḫabad u ein Wagenteil Kassitisch ḫabadisinnu Fest Sumerisch ezenkasulatḫu ein Gerat aus Kupfer Hurritisch kasulatḫ kisallu Hof Sumerisch kisallaqaḫu nehmen Ugaritisch Wurzel LQHparassannu Teil des Pferdegeschirrs Hurritisch parassann purkullu Steinschneider Sumerisch bur gulqaṭalu toten Aramaisch Wurzel QṬLuriḫullu Konventionalstrafe Hurritisch uriḫull Aber auch das Akkadische war Quelle von Entlehnungen vor allem ins Sumerische Einige Beispiele sind sum da ri dauernd von akk daru sum ra gaba Berittener Bote von akk rakibu Beispieltext BearbeitenDer folgende kleine Text ist der Paragraph 7 des Codex Hammurapi der etwa im 18 Jahrhundert v Chr verfasst wurde Die Abkurzungen St cs und St abs stehen fur Status constructus bzw Status absolutus summa awil um lu kasp am lu ḫuraṣ am lu ward am lu amt amwenn Burger Nominativ entweder Silber Akkusativ oder Gold Akkusativ oder Sklave Akkusativ oder Sklavin Akkusativ lu alp am lu immer am lu imer am u lu mimma sumsu inaoder Rind Akkusativ oder Schaf Akkusativ oder Esel Akkusativ oder aber irgendetwas aus qat mar awil im u lu warad awil im balum sib i uHand St cs Sohn St cs Burger Genitiv oder aber Sklave St cs Burger Genitiv ohne Zeuge Plural Obliquus und riks atim i stam O u lu ana maṣṣarut im i mḫur OVertrag Plural Obliquus 3 Person kaufen Perfekt Singular oder aber zu Verwahrung Genitiv 3 Person empfangen Prateritum Singular awil um su sarraq i ddakBurger Nominativ dieser Dieb St abs 3 Person toten Passiv Prasens SingularUbersetzung Wenn ein Burger aus der Hand des Sohnes eines anderen Burgers oder eines Sklaven eines Burgers ohne Zeugen oder Vertrag Silber Gold einen Sklaven eine Sklavin ein Rind ein Schaf einen Esel oder irgendetwas anderes kauft oder in Verwahrung nimmt ist dieser Burger ein Dieb und wird getotet Akkadische Literatur BearbeitenAtraḫasis Epos fruhes 2 Jahrtausend v Chr Enuma elis etwa 18 Jahrhundert v Chr Gilgamesch Epos Standard Version etwa 13 bis 11 Jahrhundert v Chr Siehe auch BearbeitenKategorie Akkadische InschriftLiteratur BearbeitenAllgemeine Beschreibungen und Grammatiken Bearbeiten Giorgio Buccellati A Structural Grammar of Babylonian Harrassowitz Wiesbaden 1996 ISBN 3 447 03612 5 Wolfram von Soden Grundriss der Akkadischen Grammatik Analecta Orientalia 33 Rom 1995 ISBN 88 7653 258 7 Michael P Streck Sprachen des Alten Orients Wiss Buchges Darmstadt 2005 ISBN 3 534 17996 X Arthur Ungnad Grammatik des Akkadischen Neubearbeitung durch Lubor Matous 5 Auflage Munchen 1969 1979 ISBN 3 406 02890 XLehrbucher Bearbeiten Rykle Borger Babylonisch assyrische Lesestucke Analecta Orientalia 54 Pontificium Institutum Biblicum Rom 1963 2006 3 Auflage der Teile I II Teil I Elemente der Grammatik und der Schrift Ubungsbeispiele Glossar Teil II Die Texte in Umschrift Teil III Kommentar Die Texte in Keilschrift Richard Caplice Introduction to Akkadian Studia Pohl Series Maior 9 4 Auflage Biblical Institute Press Rom 1988 2002 ISBN 88 7653 566 7 John Huehnergard A Grammar of Akkadian Harvard Semitic Studies 45 Eisenbrauns Winona Lake 1997 2011 3 Aufl ISBN 978 1 57506 922 7 Kaspar K Riemschneider Lehrbuch des Akkadischen Enzyklopadie Leipzig 1969 6 Auflage Langenscheidt Verlag Enzyklopadie Leipzig 1992 ISBN 3 324 00364 4 Michael P Streck Altbabylonisches Lehrbuch Harrassowitz Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 447 06456 9 Josef Tropper Akkadisch fur Hebraisten und Semitisten Hartmut Spenner Kamen 2011 ISBN 978 3 89991 118 3Worterbucher Bearbeiten Wolfram von Soden Akkadisches Handworterbuch 3 Bande Wiesbaden 1958 1981 ISBN 3 447 02187 X Chicago Assyrian Dictionary 1964 2011 Jeremy G Black Andrew R George Nicholas Postgate A Concise Dictionary of Akkadian Harrassowitz Wiesbaden 1999 2 korrigierte Auflage 2000 ISBN 3 447 04264 8Zeichenlisten Bearbeiten Rykle Borger Mesopotamisches Zeichenlexikon Alter Orient und Altes Testament AOAT Band 305 Ugarit Verlag Munster 2004 ISBN 3 927120 82 0 2 revidierte und aktualisierte Auflage 2010 ISBN 978 3 86835 043 2 Rene Labat Manuel d Epigraphie Akkadienne Paul Geuthner Paris 1976 6 Auflage 1995 ISBN 2 7053 3583 8 Wolfgang Schramm Akkadische Logogramme 2 revidierte Auflage Gottinger Beitrage zum Alten Orient Band 5 Gottinger Universitatsverlag Gottingen 2010 ISBN 978 3 941875 65 4Fachliteratur zu spezifischen Themen Bearbeiten Rykle Borger Walther Hinz Die Behistun Inschrift Darius des Grossen In Rechts und Wirtschaftsurknden Historisch chronologische Texte Texte aus der Umwelt des Alten Testament Band I 4 Gutersloh 1984 S 419 450 Ignace J Gelb Old Akkadian Writing and Grammar Materials for the Assyrian dictionary Band 2 University of Chicago Press Chicago 1952 1961 1973 ISBN 0 226 62304 1 ISSN 0076 518X Markus Hilgert Akkadisch in der Ur III Zeit Rhema Verlag Munster 2002 ISBN 3 930454 32 7 Walter Sommerfeld Bemerkungen zur Dialektgliederung Altakkadisch Assyrisch und Babylonisch In Alter Orient und Altes Testament 274 S 569 586 Ugarit Verlag Munster 2003 ISSN 0931 4296Weblinks Bearbeiten Wiktionary Akkadisch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Akkadisch Englisch Franzosisch Worterbuch Akkadisch im Wiki Glossing Ancient Languages Empfehlungen fur die Interlineare Morphemglossierung akkadischer Texte Versuche zur Rekonstruktion des gesprochenen Babylonisch Website der School of Oriental and African Studies Universitat LondonEinzelnachweise Bearbeiten Jeremy A Black Andrew George J N Postgate A Concise Dictionary of Akkadian Otto Harrassowitz 2000 ISBN 978 3 447 04264 2 S 10 online John Huehnergard Christopher Woods Akkadian and Eblaite In Roger D Woodard Hrsg The Cambridge Encyclopedia of the World s Ancient Languages Cambridge 2004 S 218 280 Paul Garelli Akkad en El Proximo Oriente asiatico Labor Barcelona 1974 ISBN 84 335 9310 2 Das in einer Buchstabenschrift geschriebene Aramaische eignet sich besser dazu mit Tinte auf eine glatte Oberflache aufgetragen zu werden als in Stein Ton oder Wachstafeln eingeritzt zu werden Karen Radner Schreiberkonventionen im assyrischen Reich Sprachen und Schriftsysteme In Johannes Renger Hrsg Assur Gott Stadt und Land 5 Internationales Colloquium der Deutschen Orient Gesellschaft 18 21 Februar 2004 in Berlin Harrassowitz Wiesbaden S 385 403 hier S 387 ub uni muenchen de PDF 3 9 MB Markham J Geller The Last Wedge In Zeitschrift fur Assyriologie und Vorderasiatische Archaologie 87 Jahrgang Nr 1 1997 S 43 95 doi 10 1515 zava 1997 87 1 43 Dieser Artikel 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