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Als chinesische Kultur chinesisch 中華文化 中华文化 Pinyin Zhōnghua wenhua kann die Gesamtheit der spezifisch in China anzutreffenden kulturellen Aspekte wie Denkweisen Ideen und Vorstellungen sowie deren Verwirklichung im Alltagsleben in der Politik in Kunst Literatur Malerei Musik und anderen Bereichen menschlichen Lebens betrachtet werden Das heisst es handelt sich um die Gesamtheit aller Lebensformen im ethnologischen Sinn 1 Der Sinologe Karl Heinz Pohl fasst zusammen So gesehen umfasst Kultur die Gesamtheit der typischen Lebensformen einer Bevolkerung d h die materiell gestaltete Lebenswelt die Sprache Religion und daraus abgeleitete bzw abgelagerte Wertvorstellungen die sich in Verhaltensweisen Kulturstandards oder Mentalitat aber auch in politischen Institutionen wirtschaftlicher Organisation und Rechtsvorstellungen aussern weshalb wir auch von politischer Kultur bzw Rechts und Wirtschaftskultur sprechen 2 Einflussbereich der Chinesischen Kultur auch als Ostasiatische Sphare bzw Sinosphare bezeichnet Aus der Sicht von Adrian Hsia wird unter Verwendung von traditionellen westlichen Termini das Wesen der Kultur als dialektisch bezeichnet Als Schopfung des Menschen so Hsia sei sie subjektiv Als etwas Geschaffenes wie Kulturguter und Kulturwerte sei sie objektiv der entsprechend ein Mensch sich zu verhalten und zu handeln hat 3 In erheblichem Masse hat die chinesische Kultur die Kulturen anderer ost sowie auch sudostasiatischer Staaten wie insbesondere Japan Korea und Vietnam beeinflusst und wurde umgekehrt von diesen beeinflusst Sie strahlte in die turkischen mongolischen und tungusischen Volker der Mongolei und des Altai nach Zentralasien und Tibet aus Laut Aussagen von Sinologen sei sich der Westen nicht bewusst in welchem Masse er durch diese Kultur beeinflusst wurde 4 Inhaltsverzeichnis 1 Anfange 1 1 Gemeinsame Ideale und Vielvolkerstaat 1 2 Drei Weltanschauungen 1 3 Buddhismus 2 Kultur als Empirie 3 Zugange zur chinesischen Kultur 3 1 Chinabilder Einzelner 3 1 1 Wilhelms Ubersetzungen klassischer Texte 3 1 2 Porkert uber die chinesische Mentalitat 3 2 Sozialwissenschaftliche Zugange 3 3 Historische Zugange 4 Kulturstandards 4 1 Gesicht wahren und Beziehungen pflegen 4 2 Familienbeziehungen 4 3 Gruppendenken und Insider Outsider Diskriminierung 4 4 Harmonie 4 5 Indirektheit 4 6 Kollektivitat 4 7 Hierarchiebewusstsein 4 8 Ritualisierung 4 9 Diesseitigkeit 4 10 Sinozentrismus 4 11 China in der kulturvergleichenden Forschung 5 Chinas Staat und Gesellschaft in der modernen Zeit 6 Erscheinungsformen chinesischer Kultur 7 Literatur 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseAnfange BearbeitenDie chinesische Kultur hat drei Ursprunge die Zivilisation am gelben Fluss die Zivilisation am Jangtse Fluss und die nordische Steppenkultur 5 Hinsichtlich des Denkens des Gesellschaftslebens sowie ihrer wirksamen Werte und Sichtweisen entstand dort Kultur im Rahmen verschiedener weltanschaulicher bzw philosophischer Traditionen 6 die im Zusammenhang mit geographischen ethnischen okonomischen historischen und politischen Bedingungen ein vielfaltiges Chinabild zeigen In der Gegenwart finden in allen Bereichen Veranderungen statt deren Auswirkungen weder vorhersagbar noch absehbar sein durften 7 Das Handeln der Akteure in der Gegenwart konnte dabei dadurch gepragt werden wie Veranderungen in der Vergangenheit bewaltigt wurden so der Sinologe Schmidt Glintzer Mitglieder westlicher Gesellschaften konnten nur schwer nachvollziehen wie vollig offen Chinesen ihr Neues China konzipieren Der Diskurs daruber habe langst begonnen 8 Gemeinsame Ideale und Vielvolkerstaat Bearbeiten Das fast zehn Millionen Quadratkilometer grosse China dessen Einwohner vor Jahrtausenden uber eine Zeitspanne von Jahrhunderten aus den heute umliegenden Gebieten nach China gekommen waren wirkt aus europaischer Sicht homogen Historiker charakterisieren sie als eine von vielen Volkern gemeinsam geteilte Welt bzw als einen Kulturraum im ostlichen Asien 9 mit einer durchlassigen Aussengrenze Beziehungen zu den Nachbarn wurden in der Vergangenheit vermutlich uberwiegend auf Augenhohe gepflegt wird festgestellt 10 Seine heutigen Bewohner so die Autoren eines China Handbuches seien sich darin einig dass hinsichtlich Kultur Religion und Gesellschaft fur sie dieselben Grundideale gelten Denkbar ist so Schmidt Glintzer dass diese Einheitlichkeit der chinesischen Schriftkultur zu verdanken sei die die Idee von einer Kultur Chinas hervorgerufen habe 11 Ungefahr 92 der Bewohner sehen ihre Wurzeln in der Zeit der Han Dynastie zu Beginn der christlichen Zeitrechnung Weitere Volker wie die Hui Mongolen Mandschu und Zhuang und viele andere mehr der insgesamt 56 Volker sind Bewohner Chinas Diese Volker haben eine eigene Sprache 23 haben eine eigene Schrift und pflegen ihre eigenen Sitten und Brauche 12 Sprache Schrift und Brauchtum dieser Volker werden zum einen akzeptiert und gefordert andererseits werden sie z B durch Massenansiedlungen von Han Chinesen deren Bildung und Lebensweise sowie durch das Einbinden in die Partei und Staatsstrukturen als auch durch Verbote von Sitten und Gebrauchen assimiliert 13 Von Minderheiten so Sinologen werde erwartet sich einzufugen wenn sie in diesem Land eine Zukunft haben mochten 14 Wie die Internierungslager in Xinjiang dokumentieren geschieht die Assimilation auch aktuell wieder zwangsweise In diesen sollen Uiguren Disziplin und die Liebe zu China und seiner Regierung zur Han chinesischen Kultur lernen Sie sollen unerwunschte Gewohnheiten ablegen wie zu viel im Koran lesen zu viel zu beten sich zu lange Barte wachsen zu lassen und sich zu stark zu verschleiern 15 Ausserdem gelten die geographischen und vor allem die agrarwirtschaftlichen Bedingungen des Landes als bildende Faktoren einer den meisten Bewohnern gemeinsamen Lebensweise die alltagliche Einstellungen und die Lebensgestaltung der Bewohner jahrhundertelang pragten 16 Zu diesen pragenden Bedingungen rechnen Sinologen auch das Bewasserungssystem Chinas durch das in dem niederschlagsarmen Land erst ausreichende Ernten ermoglicht und Verkehrswege geschaffen wurden die den Bewohnern zugutekamen und eine gemeinschaftsfordernde Infrastruktur entstehen liessen 17 Gesellschaftspolitisch sehr wirksam war auch das bis ins 20 Jahrhundert hinein gut funktionierende Familiensystem das eines der bestorganisierten der Welt gewesen sei Werte die durch die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern entwickelt und gelebt wurden haben die gesellschaftlichen Beziehungen und Entwicklungen in erfolgreicher Weise gestaltet 18 Es wird sogar gesagt dass die chinesische Hochkultur die einzige der fruhen Hochkulturen sei die durch die vielfaltigen gesellschaftlichen Veranderungen und mit ihnen weiter lebe Die Vergangenheit so Schmidt Glintzer sei auch in der Gegenwart wirksam und nur im Diskurs uber die Vergangenheit sei die Gegenwart Chinas zu verstehen 19 Die Vorstellung eines einheitlichen China von einem Reich der Mitte sei eine europaische Schopfung vielleicht sogar eine Schimare so der Historiker Schmidt Glintzer die die historische und gegenwartigen Vielfalt ausblende Er stellt fest dass China eine leere Mitte habe Die Annahme der Nationalstaat China grunde sich auf ein homogenes Staatsvolk sei ein Missverstandnis Sie verstelle moglicherweise den Blick darauf was China ausmache Zutreffend sei zwar dass es eine fruhe historische Identitat gebe die mit gewissem Recht mit dem Konfuzianismus verbunden sei Zugleich sei China seit fruhester Zeit ein Land der Migration und der Grenzziehungen gewesen Die ethnische religiose und sprachliche Vielfalt so Schmidt Glintzer war und ist mit einer Vielzahl von Ordnungskonzepten und Deutungssystemen verbunden Diese Vielfalt sei bis heute mit ungelosten Spannungen verbunden die Einheit immer unfertig gewesen und das Gefuhl anderen Volkern uberlegen zu sein nie ungebrochen Moglicherweise so Schmidt Glintzer konne China trotz seiner leeren Mitte ein Beispiel dafur sein wie Weltgestaltung und Modernisierung in harmonischer Weise gelingen 20 Drei Weltanschauungen Bearbeiten Im 2 Jahrtausend v Chr als die Shang Dynastie herrschte war das Weltbild der damals lebenden Bewohner durch schamanistische Anschauungen und den Glauben an Naturgottheiten Sonne Mond Erde Berge Wolken Flusse u a m gepragt 21 Es wurden zeremonielle Handlungen vor allem Orakelbefragungen fur Zukunftsfragen und Deutungen von Erscheinungen der Naturgottheiten wie Sternenkonstellationen praktiziert die vom Einzelnen und der Gemeinschaft als Hilfe und Unterstutzung fur den Alltag erlebt wurden siehe auch Fangshi Vorstellungen aus diesen Praktiken wirkten in spateren Erscheinungen der chinesischen Kultur insbesondere den Bestattungsriten und bis heute in der Furcht vor Geistern nach 22 Auch durften die Ahnenverehrung und das Bedurfnis nach einer naturgemassen Lebensgestaltung im Einklang mit dem Kosmos in ihnen ihren Anfang genommen haben 23 Die religiose Kultur der Shang wurde so Schmidt Glintzer zur Grundlage aller chinesischen Kultur der spateren Jahrhunderte die an die Staatsstruktur und den personlichen Lebensvollzug der Menschen gebunden war Sie thematisierte eine Welt der Gotter eine Welt der Ahnen und eine Welt der Lebenden Diese Welten und ihr Zusammenwirken waren in der nachfolgenden Zhou Zeit Anlass zu philosophisch politischen Reflexionen Die Vorstellungen von Naturgottheiten wandelten sich uber Jahrhunderte unter konfuzianischem und daoistischem Wirken zu abstrakteren wie den des Himmels 天 tian der so als Ortsbestimmung alles unter dem Himmel fur das Herrschaftsgebiet des chinesischen Kaisers dienen konnte Sie bildete zusammen mit der Praxis traditioneller Rituale bis ins 19 Jahrhundert die chinesische Weltvorstellung 24 Im 5 Jahrhundert v Chr entstand unter dem Eindruck der Kriege in der Zeit der Streitenden Reiche der Konfuzianismus der vielfach als Inbegriff der chinesischen Kultur uberhaupt angesehen wird Diese Philosophie lehre die verantwortungsvolle Selbststeuerung durch Lernen die dem gesellschaftlichen Leben zugutekommen sollte Der Konfuzianismus griff gleichzeitig Traditionen auf die z B landwirtschaftliche Ablaufe und Beziehungen zwischen Grundherrn und Bauern betrafen 25 um die Kontinuitat des Alltags zu erhalten Der Konfuzianismus sei so Feng Youlan die Philosophie des sozialen Gestaltens und daher sei er auch die Philosophie des alltaglichen Lebens geworden Er regte die Menschen zu sozialer Verantwortung an indem er bewahrte menschliche Beziehungen als Grundlage der Gesellschaft forderte 26 nbsp Laozi Buddha Konfuzius v l Darstellung aus der Zeit der Qing Dynastie Der von Laozi etwa funfzig Jahre fruher gegrundete Daoismus stellt das Leben jedes Menschen im Einklang mit der Natur in den Vordergrund und regt das an was im Menschen naturlich und spontan funktioniert Er eroffnete so dem Einzelnen auch die Moglichkeit sich dem Druck der Gesellschaft zu entziehen und sein Leben nach eigenen Werten zu gestalten 26 Han Feizi propagierte kurz vor der Zeitenwende um ca 200 v Chr nach Jahrhunderten des Krieges zwischen konkurrierenden Stammesfursten den Legalismus Auch wenn einige aussergewohnliche Menschen erfolgreich mit Freundlichkeit regiert werden konnen so braucht doch die Mehrheit die Kontrolle durch das Gesetz 27 Unter der Herrschaft der Qin Dynastie zur Zeit des ersten chinesischen Staates wurde die legalistische Philosophie entsprechend ihrer Idee zum Mittel um Menschen durch Kontrolle und Strafen zu einem staatskonformen Leben zu veranlassen Sie diente in der Qin Zeit zum ersten Mal wahrend der klassischen Zeit einer ausschliesslich vom Kaiser bestimmten Verwaltungspolitik die z B eigenmachtig und zwangsweise Vereinheitlichungen von Massen und Gewichten der Geldwahrung und der Schrift durchfuhrte Die neue Art diktatorischer Verwaltungspolitik habe sich so Schmidt Glintzer langfristig zu einer wirksamen Staatsidee entwickelt obwohl sie im Widerspruch zu der chinesischen Tradition der Eigenaktivitat und Eigenverantwortung Subsidiaritat gestanden habe 28 Die Herrschaft der Qin endete 209 v Chr unter den Aufstanden der Bauern 29 In der sich daran anschliessenden Han Zeit wurde der Konfuzianismus zur allgemein anerkannten Philosophie Im Konfuzianismus war die Bewahrung der Werte und Weltanschauungen der Vergangenheit aus der Zhou Zeit von zentraler Bedeutung Die Wertschatzung der Vergangenheit wurde unter konfuzianischem Einfluss zu einem beherrschenden Element des chinesischen Denkens Auf diese Weise so der Sinologe Nakamura bewahrten die Klassischen Schriften vor dem ungebundenen individuellen Denken und retteten so das chinesische 30 Buddhismus Bearbeiten Bereits in der Han Zeit 206 v Chr 220 n Chr erreichte die Lehre Buddhas im 1 Jh n Chr auf dem Seeweg und uber die Seidenstrasse China Diese Religion die laut dem Sinologen Kai Vogelsang dem chinesischen Mittelalter ihren Stempel aufdrucken sollte begann als Subkultur Die im 5 4 Jh v Chr entstandene Lehre die im Unterschied zu chinesischen Auffassungen behauptete es gabe etwas Jenseitiges im Kontrast zum Diesseitigen hatte auf dem jahrhundertelangen Weg nach China schon einige Veranderungen erfahren 31 Es handelte sich bei dem ersten Import um einzelne Texte und damit verbundene Lehren die von indischen und zentralasiatischen Monchen vertreten wurden Mit dem Ende des 3 Jahrhunderts n Chr erfasste die buddhistische Lehre grossere Teile der chinesischen Bevolkerung Man begann mit dem in Indien entstandenen Buddhismus erstmals ein fremdes Element in den chinesischen Kulturkreis zu integrieren Buddhistische Lehren wurden vollstandig ins Chinesische ubertragen und dabei ahnlich wie antike Texte durch christliche Ubersetzer interpretiert bzw sinisiert Die Ubersetzungsarbeit leisteten des Sanskrit und Chinesischen kundige Inder Sogdier Perser und Zentralasiaten Chinesische Assistenten bearbeiteten den Text weiter 32 Diese Ubersetzungen wurden in den verschiedenen buddhistisch chinesischen Schulen und Tempeln auch als graphisch literarische Produkte verwendet Dabei handelte es sich teils um stilisierte Diagramme oder Aphorismen oder Berichte von Ereignissen Die inhaltlichen Unterschiede zwischen den ubernommenen und verbreiteten Lehren waren innerhalb der chinesisch buddhistischen Schulen ohne Belang Unter chinesischen Buddhisten waren Kenntnisse des Sanskrit auch in der Hochzeit der buddhistischen Religion selten 33 Die buddhistischen Jenseits Lehren wurden gut aufgenommen Sie boten im Unterschied zu den konfuzianischen und daoistischen Lehren klarere Vorstellungen von einem Leben nach dem Tod sowie Erklarungen fur das personliche Schicksal Diese Ideen sprach nicht nur das Volk sondern auch zunehmend die literarisch philosophisch Gebildeten bei Hof und Adel an Um 400 n Chr hat es moglicherweise im Reich der Ostlichen Jin bereits 1700 Kloster und 80 000 Nonnen und Monche gegeben Wahrend mehrerer Jahrhunderte war der Buddhismus vorherrschend Er wirkte als sozialer Faktor und wurde zu einer Macht im Staate 34 Der damit verbundene politische Einfluss wurde dem Kaiserhaus zu stark So enteignete man 845 n Chr buddhistische Kloster und entliess Monche und Nonnen in den Laienstand Auch wenn wie der Sinologe Volker Haring und seine Mitautorin Francoise Hauser in ihrem China Handbuch schrieben der Buddhismus sich von diesem Schlag nicht wieder erholte bekennen sich auch heute noch gut zehn Prozent aller Chinesen zum Buddhismus Erheblich grosser so die Autoren durfte die Zahl der Gelegenheits Buddhisten sein 35 Es wird z B berichtet dass es ublich sei dass sowohl buddhistische als auch taoistische Monche gleichzeitig bei Beerdigungszeremonien mitwirken 36 Im Anschluss an den Buddhismus kamen fast zweitausend Jahre lang keine vergleichbar starken Impulse mehr hinzu Die vorhandenen zeitweise heftig miteinander konkurrierenden Schulen des Konfuzianismus und Daoismus wurden kontinuierlich neu interpretiert Die seit dem 16 Jahrhundert zu verzeichnenden Bemuhungen christlicher Missionare um Etablierung ihrer Religion im Reich der Mitte verliefen erfolglos und gewannen keinen nachhaltigen Einfluss auf die chinesische Kultur 37 Kultur als Empirie BearbeitenKultur kann zweierlei sein Zum einen werden darunter besonders wertvolle Leistungen eines Volkes oder einer Nation in Bereichen wie Literatur Sprache Architektur Musik und Kunst verstanden Diese traditionelle Sichtweise ist noch ein verbreiteter Kulturbegriff unserer Gesellschaft Zum zweiten gibt es den Kulturbegriff der Empirischen Kulturwissenschaften die Kultur als Ausdruck aller Lebensausserungen eines Volkes oder einer Nation betrachten Diese Totalperspektive wird auch fur die Erforschung der chinesische Kultur entweder schon eingenommen bzw gefordert Kultur wird als historisch gewachsen betrachtet sie hat Erfolge hervorgebracht sie ist jedoch nicht starr fixiert sondern sie verandert sich durch gemeinsames Handeln 38 Kultur soll zum Austausch der Kulturen untereinander anregen Dazu ist es unerlasslich die eigene und fremde Kultur zu reflektieren 39 Die Frage des Wertes kultureller Phanomene wird nach Datenerhebung und gesammelter Faktenlage erwogen indem deren Bedeutungen erforscht werden Dabei sollen auch die Bedingungen menschlichen Denkens Fuhlens und Handelns sichtbar gemacht werden 40 Im Rahmen dieses empirischen Programmes wird Kultur naher bestimmt als Textkultur als System symbolischer Formen als Auffuhrung oder Ritual als Kommunikation als lebensweltliche Praxis als Standardisierungen des Denkens und Handelns als mentales Orientierungssystem oder als Gesamtheit von Werten und Normen 41 Fur die Erforschung der chinesischen Kultur gilt ins besonders Es konne bis heute nicht beantwortet werden was das Chinesische konstituiere so der Sinologe und Historiker Schmidt Glintzer Man gehe einerseits davon aus dass die chinesische Kultur das Ergebnis einer Vermischung vielfaltiger regionaler Teilkulturen war andererseits auch davon dass seit dem spaten 3 Jahrtausend v Chr bestimmte kulturelle Phanomene fur einen geographisch kleinen Teil des heutigen China feststellbar sind Letztere begrundeten im Laufe der Jahrhunderte v und n Chr den Kern der chinesischen Kultur Die kulturelle Identitat Chinas so erganzt Schmidt Glintzer lasse sich unterschiedlich und kenntnisreich belegen Doch man sei sich heute bewusst dass das eigene Chinabild nicht nur von den Kenntnissen uber China sondern auch durch unsere eigenen Wahrnehmungsformen bestimmt ist Daher seien die Forschungsergebnisse vorlaufig und moglicherweise entspreche das China der Sinologen nicht dem China der Chinesen 42 Zugange zur chinesischen Kultur BearbeitenDie chinesische Kultur ist deutlich verschieden von westlichen Kulturen Die Vorstellungen von chinesischer Kultur in Europa seien so Kulturwissenschaftler daher tendenziell durch Eindrucke ihrer Fremdartigkeit gepragt Solche Eindrucke verhinderten neben der Sprache chinesische Kulturphanomene nachzuvollziehen Ein Sinologe mit Schwerpunkt Interkulturalitat Yuxin Chen bevorzugt es deshalb von Fremdheitsprofilen anstatt von Chinaprofilen zu sprechen 43 Der Sinologe und Fachmann fur Traditionelle Chinesische Medizin TCM Manfred Porkert nennt den Kontakt zwischen Chinesen und allen anderen Kulturkreisen von Alters her und bis heute sehr durftig und distanziert es uberwiegen aus Sicht Porkerts Aussagen die die Aussenansicht Chinas spiegeln 44 Vor allem die Verwurzelung in der jeweils eigenen Kultur so die Tendenz der kulturwissenschaftlichen Sichtweise erschwere es die chinesische Kultur zu verstehen Um zu einem tieferen Verstandnis der chinesischen Kultur zu kommen konnte es helfen so aussert z B der Sinologe Stephan Schmidt sich uber europaische und chinesische Philosophien auszutauschen weil jede Kultur ihre eigenes uberliefertes Vorverstandnis von Werten habe 45 Der Sinologe Jonathan Spence geht davon aus dass jede Kultur auch die eigene schwer zuganglich sei Fur die chinesische Kultur ergabe sich aus der Kenntnis der Geschichte von 1600 an dass wir Europaer viel aus ihr lernen konnten Man stosse auf Ereignisse Personlichkeiten Launen die die Gegenwart in einer spukhaften Weise widerspiegeln 46 Chinabilder Einzelner Bearbeiten Wilhelms Ubersetzungen klassischer Texte Bearbeiten Wahrend des 19 Jhds hatte der Westen im Kontext der von ihm begonnenen Opiumkriege ein negatives Chinabild ausgepragt das das politische Handeln gegenuber China bestimmte China wurde in der Vorstellung zur Brutstatte alles Bosen zu einem Ort finsterer Weltverschorung kurz zur Gelben Gefahr Der deutsche Kaiser Wilhelm II rief alle Machte dazu auf mit allen Kraften die heiligsten Guter gegen die vorgestellte Aggression aus dem Osten zu verteidigen In den vom westlichen Aggressor besetzten Gebieten waren zu diesem Zweck auch Missionen gegrundet worden 47 Richard Wilhelm kam 1899 im Auftrag des Allgemein Evangelisch Protestantischen Missionvereins nach Tsingtau Er legte wahrend er chinesisch lernte im alltaglichen Kontakt mit Chinesen schnell das westliche Vorurteil ab Chinesen seien nichts als Kulis arbeitsscheu frech renitent und betrugerisch Die Abendlander sahen aus seiner Sicht nicht die Menschen die sich zwangslaufig in Situationen fugten die von den fremden Besetzern fur sie geschaffen worden waren Hinter dem abweisenden Verhalten steckten in Wirklichkeit freundliche und harmlose Menschen die fur ihre Familien und Verwandten Geld verdienten und sparten so Wilhelm Diese Entdeckung offnete mir den Weg zu den Herzen des chinesischen Volkes 48 Westler einschliesslich vieler Missionare merkten nicht so Wilhelm dass sie diejenigen waren die das Bild der Kultur und der Menschen grundlich entstellten Wilhelm fur den es zwar von Glaubigen erdachte aber keine wirklichen Heiden gab verzichtete wahrend seiner Missionstatigkeit darauf diese Menschen bekehren zu wollen Es widerstrebe ihm sie zu bekehren damit sie zum Zweck der ewigen Seligkeit einer fremden Institution beitreten 48 Zwischen 1920 und 1930 ubersetzte Wilhelm eine Reihe klassischer chinesische Texte ins Deutsche die bis heute erhaltlich sind und zum Teil neu aufgelegt wieder erscheinen Seine Texte waren zu seiner Zeit sensationell erfolgreich Ihre Veroffentlichung und seine weiteren Schriften haben dazu beigetragen dass das Vorurteil des Teuflischen verschwand dort wo es ihm gelang tatsachlich die Grundlagen der chinesischen Kultur zu erfassen reiche der Wert seiner Untersuchungen uber seine Zeit hinaus so Wolfgang Bauer 49 Porkert uber die chinesische Mentalitat Bearbeiten Der Mediziner und Sinologe Manfred Porkert ging davon aus dass fur Chinesen eine rationale Ethik gelte die sowohl vital als auch lebensnah sei Er hat die weit verbreiteten vordergrundigen Aussenansichten vieler mit seinen Beobachtungen von Verhaltensweisen erganzt die er wahrend verschiedener Forschungsaufenthalte gesammelt hat Seine Kenntnisse der Sprache und chinesischen Tradition sowie sein Teilnehmen am Empfinden und den Interessen chinesischer Menschen war der Kontext der seine Interpretationen bedingte Chinesen verhalten sich Auslandern gegenuber skeptisch so Porkert Sie schatzen ihre eigene Kultur ihre Sprache und Schrift und bedauern jeden der nicht daran teilhat Dieses Bedauern stimme sie nachsichtig und freundlich gegenuber Nicht Chinesen In diesem Sinne sagen Durchschnittschinesen uber Auslander Nicht einmal lesen und schreiben konnen diese Menschen Die weltweit zu beobachtende Gewohnheit sich im privaten Bereich anders zu verhalten als im offentlichen sei auch in China zu sehen Im Strassenverkehr verhielte sich z B jeder so als ob er allein auf der Strasse ware und gleichzeitig ist man sich stets bewusst dass man sich selbst und der Gemeinschaft gegenuber fur sein Verhalten verantwortlich ist Selbstzentriertheit zu unterscheiden vom Egoismus und soziale Verantwortung halt Porkert fur wichtige Grundzuge der chinesischen Mentalitat Schon zu Marco Polos Zeiten galten die Chinesen als besonders geschaftstuchtig Anders als in westlichen Kulturen sei der kommerzielle Gewinn nur eine Beigabe zu den Annehmlichkeiten des Handlerdaseins Annehmlichkeiten bereiteten den Chinesen die zwischenmenschlichen Beziehungen die sie mehr schatzten als den finanziellen Gewinn Vermutlich sei dies historisch bedingt Die Mehrzahl der Chinesen konnten uber Jahrtausende ihr Bedurfnis nach Geselligkeit und Kontakten nur innerhalb der Grossfamilie befriedigen Dem entsprache dass der Zusammenhang zwischen Arbeit und gesteigertem Selbstgefuhl der machtigste Motor fur Menschen sei In den 70er Jahren habe man vielleicht deshalb so lange an dem wenig effizienten Wirtschaftsmodell Volkskommunen festgehalten Chinesen verloren erst dann ihr Interesse an ihrem Tun wenn sie dessen Bedeutung und Tragweite nicht mehr wahrnehmen konnen 50 Sozialwissenschaftliche Zugange Bearbeiten Es gibt Forschungsansatze die die Gebundenheit an die eigene Kultur uberwinden sollen Steffi Robak Direktorin des Konfuzius Institutes in Leipzig die sich umfassend und detailliert dem interkulturellen Lernen von Arbeitnehmern in China widmet erwahnt u a die kulturwissenschaftlichen Veroffentlichungen von Geert Hofstede 51 und Alexander Thomas 52 Hofstede entwickelte Ideen fur Kulturdimensionen 53 ausserdem sozialwissenschaftlich erhobene Schlusselkategorien von ihm auch Werte genannt um die Unterschiede zwischen Kulturen zu beschreiben sowie gesellschaftliche Strukturen und Motive des Handelns deutlich zu machen Durch die Anwendung seiner Konstrukte soll das Verstandnis fur und die Annaherung an fremde Kulturen erreicht werden konnen 54 Thomas entwickelte etwas anders akzentuiert aus sozialpsychologischer Sicht Kulturstandards die alltagliches Handeln und Kommunizieren regulieren 55 Damit sollen Europaer mit Chinesen und anderen Volkern erfolgreich kommunizieren konnen 56 Thomas versteht unter Kulturstandards das was Menschen einer bestimmten Kultur im Laufe ihrer sozialen Entwicklung gelernt haben fur sich und andere als normal und selbstverstandlich ansehen entsprechend handeln und andere nach dieser Norm beurteilen 57 Diese Kulturstandards bzw Schlusselkategorien wurden auf Grundlage empirisch gewonnener Daten aus Interaktionssituationen und kulturellem Wissen historische philosophische literarische oder religionswissenschaftliche Quellen gewonnen und sie sind durch die jeweils eigene kulturelle Sichtweise der Forscher gepragt Sie haben aus Sicht von Wissenschaftlern in allem Wandel einen strukturierenden Wert um damit chinesisches Denken und Verhalten nachvollziehen zu konnen Sowohl Hofstedes als auch Thomas Ideen wurden und werden u a in Trainingsprogrammen fur deutsche Arbeitnehmer in China umgesetzt Beide Autoren scheinen davon auszugeben dass fur die chinesische Kultur wie fur jede Kultur gilt Es gibt einen einigermassen stabilen Kern an Wertesystemen die eine Kultur pragen und schwer veranderbar sind 58 Das Chinabild der deutschen Offentlichkeit pragen nicht Ergebnisse der Kulturwissenschaften sondern die Massenmedien ferner die Chinaprofile der Sachbuch und Ratgeberliteratur In der Berichterstattung der deutschen Presse uber China finden sich keine kulturellen sondern politische Themen Es zeigte sich wahrend der letzten 40 Jahre dass der Annaherung an westliche Ideen positive Beurteilungen folgten wahrend das Beharren Chinas auf alten politischen Strukturen und Eigenstandigkeit negative Kritiken hervorriefen 59 Historische Zugange Bearbeiten Alles was wir fur glauben uber China zu wissen ist historisch gewachsen und wandelbar Historiker rufen mit ihren Geschichten uber fremde Kulturen jeweils unsere eigenen Vorstellungen und Gedanken uber Fremdes hervor 60 Der Sinologe Otto Franke zuerst in Hamburg und danach in Berlin tatig veroffentlichte 1932 1952 seine funfbandige Geschichte des chinesischen Reiches die sich auf historiographische Quellen chinesischer Historiker bezog Spatere Archaologische Funde haben dieses Chinabild der Sinologie verandert ohne diese Darstellung uberflussig zu machen 61 Otto Frankes Nachfolger Alfred Forke in Hamburg 1923 1935 veroffentlichte zwischen 1927 und 1939 eine umfangreiche Philosophiegeschichte Chinas Sie fiel auf weil Forke auf die Darstellung der Entwicklung des philosophischen Denkens wie in deutschen Philosophiegeschichten selbstverstandlich verzichtete Forke stellte stattdessen die einzelnen Philosophen in chronologischer Reihenfolge dar Es entstand so ein Standardwerk der sinologischen Forschung das Zugange zur Art es chinesischen Philosophieren ermoglichte das fur Europaer auf den ersten Blick ungewohnlich zu sein scheint 62 Fur Wolfgang Franke der von 1950 bis 1977 als Sinologe in Hamburg tatig war waren die Verstehensprobleme zwischen Abendland und China primare Faktoren der Geschichte zwischen China und Europa geworden Er hoffte auf eine Synthese zwischen China und dem Abendland stellte einschrankend fest dass in der Vergangenheit alle Erscheinungen der chinesischen Kultur nach den ausschliesslich aus der abendlandischen Entwicklung gewonnenen als absolut gesetzten Massstaben gemessen und beurteilt worden waren wie z B durch Hegel und Marx 63 Der Sinologe Heiner Roetz folgerte aus Denkanstossen die er bei Franke entdeckt zu haben glaubte dass Demokratie Freiheit Menschenrechte moglicherweise als geistiger Imperialismus Franke interpretiert werden konnten 64 Sinologische Historiker wie Thorben Pelzer und Merle Schatz gehen davon aus dass unsere Vorstellungen uber China durch unsere kulturell gepragte Erziehung und Entwicklung bestimmt werden Wir ubernahmen uberlieferte Vorstellungen und stereotypische Motive die das westliche Chinabild dominieren Unsere Vorstellungen uber China sind das Kaleidoskop durch welches wir China betrachten 65 Es gabe eine Reihe von Vorstellungen uber China die wir so verwenden als handle es sich um Fakten So z B die Vorstellung die chinesische Kultur sei harmonisch und herausragend literarisch oder die Vorstellung der Konfuzianismus sei vorherrschend die eigentlich eine jesuitische Erfindung sei 66 Es ware besser fur die Europaer das eigene Chinabild zu reflektieren so Pelzer und Schatz und zu akzeptieren dass die Geschichte ergebe dass nichts so bleibt wie es ist anstatt irrtumlich anzunehmen dass vergangene historische Bedingungen sich wiederholten 67 Die beiden Historiker und Sinologen Helwig Schmidt Glintzer und Kai Vogelsang veroffentlichten Geschichten Chinas die sich der Idee der Annaherung zwischen Europa und China widmen Sie gehen davon aus dass die Beschaftigung mit der Geschichte Chinas dem Westen helfen konne im Gesprach mit China zu bleiben 68 bzw zu lernen dass wir mit den angeblich so fremdartigen Chinesen viel gemeinsam haben 69 Untersuchungsgegenstand der kleinen Geschichte Chinas von Schmidt Glintzer ist die Entfaltung der verschiedenen Krafte einschliesslich der Integrationsdynamik Zu diesen Kraften rechnet Schmidt Glintzer auch die Schriftkultur Die integrierenden Krafte sollen einen Schlussel zum Verstandnis der chinesischen Kultur ergeben das sowohl Chinesen und Nichtchinesen teilen konnen 70 Schmidt Glintzer stellt u a heraus dass China niemals eine Nation im modernen europaischen Sinne sondern eine Okumene eine Welt gewesen sei In dieser Welt gab es vielfaltige Beziehungen zu Volkern an den Randern sowie fruhe gleichberechtigte Beziehungen zu Nachbarstaaten 71 Wahrend im 1 Jahrtausend die innere Vereinheitlichung nur langsam vorangekommen sei wurde die Tendenz zur sozialen und kulturellen Homogenisierung in den folgenden Jahrhunderten immer starker 72 Vogelsang hebt in seiner Einleitung zur Geschichte Chinas hervor dass die Einheit der territorialen und kultureller Einheit stets gefahrdet gewesen sei Das Chinesische so Vogelsang sei durch Kontakte zwischen verschiedenen Kulturen entstanden 73 Die Versuche dagegen China einer uniformen Ordnung zu unterwerfen sei schon wie die Reichseinigung durch die Qin uber die Despoten der Spaten Kaiserzeit bis zum Totalitarismus der Kommunisten nicht mehr als ein dunner Firnis politischer Einheit gewesen der sich uber die Vielfalt des Lebens legte 74 Die Erzahlung es gabe eine chinesische Kultur die aus sich selber heraus die Kraft schopfte andere zu unterwerfen bzw dass sich ihr andere freiwillig unterwarfen verliert aus Vogelsangs Sicht durch solche Ereignisse an Plausibilitat 75 Vogelsangs Darstellung vermittelt einen Blick in die grundlegenden Strukturen hinter den historischen Ereignissen Er mochte zeigen dass der Zusammenhang zwischen Strukturwandel der chinesischen Gesellschaft und den darauf reagierenden Ordnungsmustern die chinesische Geschichte tiefer pragte als das Auf und Ab der Dynastien 76 Sie richtet sich an Leser die China aus europaischer Sicht betrachten und sich wundern warum China heute so anders erscheint 77 Der Sinologe und Ethnologe Wolfram Eberhard untersuchte uber Jahre seine Idee dass Chinas Kultur durch das Zusammenwirken verschiedener Lokalkulturen zusammen mit Impulsen der Randkulturen entstanden sei In der mit seiner Frau Alide neu bearbeiteten Geschichte Chinas 78 stellte Wolfram Eberhard diese Randkulturen deutlich heraus Nur mit diesen Nicht chinesischen Volkern werde so die Verlagsrezension die geschichtliche Entwicklung Chinas nachvollziehbar 79 Qian Mu 1895 1990 den chinesische Forscher in der Volksrepublik China wie in der Republik Taiwan fur den bedeutendsten Historiker und Philosophen des 20 Jahrhunderts halten 80 unternahm in seinem Werk Uberblick uber die chinesische Geschichte den Versuch Chinas Nationalcharakter aus Chinas Geschichte herzuleiten Der chinesischen Kultur schrieb er die treibende Kraft zu im Wandel der Zeiten immer wieder starke Staaten und geeinte Gesellschaften hervorgebracht zu haben 81 Kulturstandards BearbeitenHistoriker wie der Sinologe Schmidt Glintzer konnen bis heute nicht beantworten was das Chinesische konstituiere Sie gehen einerseits davon aus dass die chinesische Kultur das Ergebnis einer Vermischung vielfaltiger regionaler Teilkulturen war andererseits dass seit dem spaten 3 Jahrtausend v Chr bestimmte kulturelle Phanomene fur einen geographischen Teil des heutigen China feststellbar sind Letztere begrundeten im Laufe der ersten Jahrhunderte den Kern der chinesischen Kultur Die kulturelle Identitat Chinas so Schmidt Glintzer lasse sich immer wieder anders kenntnisreich belegen Doch die individuelle Sicht jedes Wissenschaftlers sei sowohl unausweichlich und ausschlaggebend Daher seien die Ergebnisse vorlaufig und moglicherweise entspreche das fachlich kompetente Chinabild nicht dem Chinabild der Chinesen 82 Gesicht wahren und Beziehungen pflegen Bearbeiten In zwischenmenschlichen Beziehungen lassen sich wie in jeder Kultur Tendenzen bzw Muster des chinesischen Verhaltens feststellen Konfuzianisches Denken war daran seit Jahrtausenden wesentlich beteiligt Diese Muster des Verhaltens waren nicht zu allen Zeiten und nicht in allen Regionen Chinas gleichermassen ausgepragt Ausserdem gibt es wie in anderen Kulturen auch zwischen Idealen und der Lebenswirklichkeit Unterschiede die sehr ausgepragt sein konnen Diese Unterschiede sind auch durch die Verschiedenheit anderer Ethnien bewirkt vor allem durch Uiguren und Mongolen die fur Spannungen sorgen In folgenden zwischenmenschlichen Bereichen durfte fur westlich gepragte Nicht Chinesen chinesisches Verhalten nachvollziehbar und das Entwickeln angemessener Reaktionen moglich sein 1 Fur Chinesen ist das Gesicht 面子 mianzi wahren traditionell von hohem Wert Das Gesicht ist gewahrt wenn ein Chinese in seiner sozialen Rolle etwa als Vater Angestellter Student etc den an ihn gestellten Anforderungen genugt Versagt er in den Augen anderer sei es bloss durch wutende und argerliche Ausserungen verliert er sein Gesicht Wird er fur sein Versagen kritisiert verliert er und auch der Kritiker sein Gesicht falls die Kritik vor Dritten bzw offentlich vorgebracht wird Das entsprechende Verhalten das Gesicht wahren wird von Kindheit an eingeubt Kritik ist daher eher ein Tabu anstatt wie im Westen eine Tugend Der Sinologe Oskar Weggel charakterisiert dieses Verhalten als Schamkultur 83 2 Beziehungen 關係 关系 guanxi pflegen Die Chinesen seien so der Sinologe Manfred Porkert wahrscheinlich die geselligste und zugleich sozialbewussteste Spezies Mensch Dieser Gedanke wird fur west ostliche Geschaftsbeziehungen so instrumentalisiert China ist eine Beziehungskultur Wer mit den Menschen erfolgreich kommunizieren kann gewinnt 84 Chinesische Geschaftsleute erlautert Porkert im Hinblick auf eigene Erlebnisse und sozial historische Kontexte verhalten sich so als ob der kommerzielle Gewinn nur eine Beigabe zu den Annehmlichkeiten ihres Handlerdaseins sei Dies konnte historisch bedingt sein vermutete er Die Annehmlichkeit eines Handlerlebens so Porkert u a werde seit der fruhen feudalistischen Zeit im Kontakt mit Menschen ausserhalb der Grossfamilie gesehen 85 Porkert unterstreicht nicht Umsatz und Gewinn sondern das Gefuhl selbstverantwortlichen Tuns und eines vielfaltigen Einvernehmens mit ihren Kunden Geschaftsfreunden Mitarbeitern sind das Hauptmotiv der weitaus meisten chinesischen Geschaftsleute 86 Siehe auch Chinesische ManagementkulturBeziehungen und Status sind das soziale Kapital fur Chinesen Schenkst du mir Gesicht schenk ich dir Gesicht lautet ein verbreitetes Sprichwort Im Kontext dieses sozialen Austausches von Werten mussen Gefalligkeiten erwidert werden Sympathie ist relevant Die gegenseitige Pflege des Gesichtes wird so positiv erlebt Bei sozialen Beziehungen handeln Chinesen langfristig orientiert und uberlegt Wenn eine Familie beispielsweise plant ihr Kind im Ausland studieren zu lassen beginnt sie fruhzeitig zu dafur relevanten Personen gute Beziehungen aufzubauen Auch Umzuge sind normal um den Kindern ein forderliches soziales Umfeld zu erhalten Chinesen verhalten sich in Situationen bei denen sie sich von relevanten Personen bewertet fuhlen fur westliche Augen uberzogen hoflich gastfreundlich und zuruckhaltend um einen guten Eindruck zu hinterlassen 87 Gegenuber Auslandern wird im Falle von Unhoflichkeit ein Gesichtsverlust fur den Einzelnen und den Ruf aller Chinesen befurchtet Uber die Unhoflichkeit chinesischer Auslandsreisenden besonders wenn sie in Reisegruppen unterwegs sind wird in chinesischen Medien berichtet Chinesische Touristen haben einen schlechten Ruf im Ausland Ihr unhofliches Benehmen wird immer wieder von in und auslandischen Medien blossgestellt Sie sind zu laut sie spucken sie lassen Mull liegen gehen bei rot uber die Strasse und mit dem Anstehen haben sie es auch nicht so Ein befragter Reiseleiter ist sich sicher je mehr die Chinesen das Ausland bereisen desto besser werden sie verstehen dass man sich in anderen Landern einfach auch anders zu benehmen hat Andere Lander andere Sitten eben 88 Familienbeziehungen Bearbeiten Seit vier Jahrtausenden fungiert die Grossfamilie in chinesischen Gesellschaften als tragfahige Basis fur das Handeln des Einzelnen und aller gemeinsam Die Bauern lebten auf dem Land der Grundherren die auch als Gelehrte galten weil sie Unterricht in Lesen Schreiben Denken u weiteren Tatigkeiten erhielten Die Bauern leisteten Abgaben und versorgten sich mit dem was sie anbauten Man lebte da wo schon Vater und Grossvater lebten und dort fuhrten auch die Kinder ihr Leben Die Kontinuitat dieser Institution ist ferner der zweieinhalbtausendjahrigen konfuzianischen Denkweise geschuldet die vorhandene herrschende soziale Verhaltnisse reflektierend abbildete und sie als erfolgreiches Sozialkonzept fur die individuelle und gesellschaftliche Lebenspraxis empfahl D h Menschen lebten im geographischen Raum China aus okonomischen Grunden in uberschaubaren Gemeinschaften zusammen Das fuhrte zum chinesischen Familiensystem das eines der vollstandigsten und gut organisierten der Welt war so Feng Youlan Der Konfuzianismus gilt als die rationale Begrundung dieses sozialen Systems stellte es verallgemeinernd dar und passte es im Lauf Jahrhunderte den jeweiligen Lebensverhaltnissen an 89 Die traditionelle Struktur der Familie ist patriarchalisch d h die Eltern entscheiden uber alle Familienangelegenheiten wahrend die jungeren Familienmitglieder in der Regel deren Entscheidungen folgsam nachvollziehen Die Beziehungen zwischen Familienmitgliedern Freunden werden gemass der langen positiven Erfahrungen in der chinesischen Gesellschaft am hochsten geschatzt Kurz gesagt Die Alteren werden geachtet und fur die Jungeren wird gesorgt indem sie z B eine gute Ausbildung erhalten Die Sorge fur die Alteren die korperlich wenig oder nicht belastbar sind ist die Pflicht der nachfolgenden Generation und gesetzlich verankert Auch wenn heute in der Regel nicht mehr als zwei Generationen zusammenleben sind die grossfamiliaren Beziehungen immer noch sehr eng Jahrlich z B reisen Millionen Chinesen zum Neujahrsfest nach Hause Sie erleben so wiederholt die Geborgenheit der familialen Beziehungen stellen chinesische Medien fest 90 Aus Interviews einer wirtschaftswissenschaftlichen Studie wurde gefolgert dass die Beziehungsintensitat zur Familie und zu Freunden von essentieller Bedeutung fur soziale Beziehungen und die Stabilitat des individuellen Selbstkonzeptes sei Die Befragungen zeigten mehrheitlich eine starke Bindung an die Grossfamilie 91 Es herrscht aktuell die kulturell erworbene Uberzeugung Solange die Familie einig stabil und glucklich ist gedeiht die Gesellschaft So ist ein erfulltes und harmonisches Familienleben innigster Wunsch und grundlegendes ideal aller Chinesen berichtet der Pekinger Historiker und Dramatiker Shuyang Su 1938 2019 Die Eltern leben berufliche Hingabe Fleiss Bescheidenheit Selbstachtung und Selbstandigkeit vor Sie erfullen Worte wie Liebe Hilfe und Respekt mit Leben und tragen dazu bei dass die nachste Generation pflichtbewusst und aufrecht zu handeln lernt 92 Gruppendenken und Insider Outsider Diskriminierung Bearbeiten Mit bestimmten soziologischen Theorien wie die Insider Outsider Diskriminierung die Beziehungen beschreiben wird untersucht in welchem Ausmass und in welchen Situationen sich die Kulturstandards im gesellschaftlichen Leben niederschlagen Diese Theorie wird von Chinesen und Nicht Chinesen auf die chinesische Gesellschaft angewendet Dabei werden vor allem gesellschaftliche Beschrankungen und Moglichkeiten der interkulturellen Kommunikation in verschiedenen Bereiche erhoben und diskutiert Relativ offensichtlich ist in China die auch in anderen Kulturkreisen ubliche Unterscheidung zwischen Familienmitgliedern 家人 jiaren und Nicht Familienmitgliedern 非家人 fei jiaren Dieser folgt die Unterscheidung zwischen den eigenen Leuten 自己人 zijǐren und den Outsidern 外人 wairen der Aussenstehende der Fremde Die Kriterien zur Unterscheidung wer zu welcher Gruppe gehort sind sehr komplex Sie konnen von der regionalen Herkunft der Clan Zugehorigkeit oder dem Familiennamen der Zugehorigkeit zu sozialen Gruppen bis hin zur Abteilungszugehorigkeit am Arbeitsplatz oder dem Arbeitgeber bzw Danwei reichen Fur Aussenstehende sind diese Kriterien und der genaue Verlauf der sich ergebenden Grenzen zwischen den Gruppen in der Regel kaum nachvollziehbar Die ausserste und leicht nachvollziehbare Unterscheidung ist die zwischen Chinesen 中國人 中国人 zhōngguoren und Auslandern 外國人 外国人 waiguoren Vielfach wird auch mehr oder weniger deutlich zwischen Han Chinesen 漢人 汉人 Hanren und Angehorigen anderer Ethnien innerhalb Chinas unterschieden Die eigenen Vorstellungen Erwartungen und das Verhalten werden wie selbstverstandlich entlang dieser Grenzlinien verandert An jeder der aufgezeigten Grenzlinien zeigen sich zudem ausserst ausgepragte Vorurteile bzw Abneigungen der Mitglieder unterschiedlicher Gruppen gegeneinander Outgroup Bias Vor allem das eng mit der chinesischen Kultur verwobene Harmoniebedurfnis tritt dann in den Hintergrund und kann bis zur kompromisslosen Durchsetzung von Interessen der eigenen Gruppe Ingroup Interessen z B den Interessen von Familienmitgliedern eigenen Leuten oder Han Chinesen gegenuber den Interessen anderer Gruppen Outgroup Interessen z B den Interessen von Nicht Familienmitgliedern Outsidern oder Nicht Han Chinesen fuhren Innerhalb der jeweiligen Gruppen dominieren hingegen im Allgemeinen Harmoniebestreben und Gruppendenken 93 Harmonie Bearbeiten nbsp Yin und Yang Symbol fur Harmonie Ein pragendes Merkmal der chinesischen Vorstellungswelt war von jeher die Idee dass sich der Kosmos in einem harmonischen Gleichgewicht befindet das es zu erhalten und bei Bedrohungen wiederherzustellen gilt Klassischen Ausdruck gefunden hat sie etwa im Yin Yang Denken oder auch in der Analogie der Funf Elemente Lehre wonach auch bestimmte Farben Jahreszeiten Stimmungen Stoffe Planeten Korperteile einander entsprechen und aufeinander abzustimmen seien Spater hat insbesondere der Daoismus die harmonischen Beziehungen zwischen Himmel Erde und Mensch umfassend thematisiert Eine besondere Rolle bei der Wahrung der Harmonie kam dabei stets dem Kaiser als Himmelssohn zu in dessen Pekinger Palast nicht wenige Gebaude sogar die Harmonie im Namen tragen Analog dazu wird aber auch Harmonie in den menschlichen Beziehungen angestrebt Konflikte werden daher grundsatzlich als Storung empfunden und man versucht sie nach Kraften zu vermeiden Es wird deshalb die gegenseitige Unterstutzung in der Gruppe geschatzt und die Mitarbeiter zu einer gemeinsamen Entwicklung von Konzepten ermutigt 94 Die kompromisslose Durchsetzung eigener Interessen gilt in China selbst und gerade wenn sie unter Berufung auf verbindliches Recht erfolgt als unmoralisch und wird entsprechend sanktioniert Vielmehr wird in aller Regel in langwierigen Prozessen versucht eine alle Beteiligten zufriedenstellende Kompromisslosung zu suchen Selbstverstandlich verbietet sich vor dem Hintergrund auch ein schroffes Nein was freilich haufig dazu fuhrt dass ein Ja nicht immer als verbindlich betrachtet werden darf Als Harmoniestorungen werden aber auch Kritik am Gegenuber allzu heftige Ausserungen von Emotionen wie Wut Arger Trauer oder Freude sowie das Preisgeben zu vieler Informationen uber die eigene Person mit Ausnahme finanzieller Dinge wie auch das Belasten anderer Menschen mit eigenen Problemen Sorgen oder Intimitaten betrachtet Geschatzt werden leises und zuruckhaltendes Auftreten ruhiges bis sanftes Sprechen wurdige Gesten sowie Gelassenheit gegenuber Argernissen Letztere kommt insbesondere in der haufig gebrauchten Redewendung Mei yǒu guanxi 沒有關係 没有关系 waiguoren Das hat keine Bedeutung Das macht nichts zum Ausdruck In manchen Zusammenhangen wie etwa Gastbesuchen wird auch uberschwangliches Lob erwartet Soweit heute im Gegensatz hierzu lautes rucksichtsloses Verhalten von Chinesen zu beobachten ist hat das insbesondere eine Ursache Die Harmoniepflicht gilt uneingeschrankt nur im Bereich der eigenen Danwei Gemeinschaft nicht aber in der weiteren Offentlichkeit Vom Drangeln an der Bushaltestelle und Rucksichtslosigkeit im Strassenverkehr kann daher keineswegs auf das Verhalten derselben Person in der Familie oder im Betrieb geschlossen werden 95 Indirektheit Bearbeiten nbsp Hofliches Hin und HerredenIllustration zum Roman Die Rauber vom Liang Schan Moor 15 Jh Das Harmonieprinzip wie auch die Lehre vom Gesicht erzwingen in der Kommunikation haufig ein erhebliches Mass an Indirektheit Es wird vermieden mit der Tur ins Haus zu fallen Heisse Eisen werden nicht unmittelbar behandelt vielmehr bewegen sich die Gesprachspartner in zahlreichen Windungen und allgemeinen Bemerkungen auf das eigentliche Thema zu Zentrale Aussagen werden oft kurz gehalten und obendrein an wenig exponierter Stelle etwa in Nebensatzen versteckt Eine wichtige Rolle kommt insofern auch der nonverbalen Kommunikation sowie der Verwendung von Gleichnissen und Symbolen zu Eine beliebte Technik ist das sogenannte Schattenschiessen bei der Kritik formal nicht gegen den eigentlichen Adressaten sondern gegen eine andere Person gerichtet wird haufig wird sie auch Auf den Maulbeerbaum zeigen die Akazie schmahen genannt Ein klassisches Beispiel hierfur ist die Anti Konfuzius Kampagne des Jahres 1974 die sich mitnichten gegen den antiken Philosophen wandte sondern vielmehr gegen seinen prominenten zeitgenossischen Verehrer den Politiker Zhou Enlai Auch kritisierte das Drama Die Amtsenthebung des Hai Rui aus der Feder des stellvertretenden Oberburgermeisters von Peking Wu Han keineswegs den Ming Kaiser Jiajing sondern vielmehr den grossen Vorsitzenden Mao Zedong hochstpersonlich der 1959 einen modernen Hai Rui des Amtes enthoben hatte namlich den Marschall Peng Dehuai Aber selbst die Technik des Schattenschiessens ist traditionell nur einflussreichen fest im Sattel sitzenden Personlichkeiten vorbehalten Der gemeine Burger muss etwaige Kritik noch subtiler vorbringen und ist haufig darauf beschrankt die eigenen Leiden zu schildern ohne auf die sie hervorbringende Handlung des indirekt Kritisierten ausdrucklich einzugehen Beispiele finden sich etwa in den Werken der Schriftsteller Mao Dun und Ding Ling Bei dem Film Bittere Liebe fuhrte selbst bereits die Darstellung eines Menschen der ein grosses Fragezeichen in den Schnee malt zu einer monatelangen Kampagne der KPCh gegen Buchautor und Regisseur 96 Kollektivitat Bearbeiten Im Denken der chinesischen Gesellschaften geniesst von jeher die Gemeinschaft einen grosseren Stellenwert als der Einzelne Symptomatisch kommt sie bereits in der konfuzianisch gepragten Familie vor allem aber im Danwei 單位 单位 zum Ausdruck kleine uberschaubare Kollektive die etwa in einer Dorfgemeinschaft einem Betrieb einer Hochschule einer Armee Einheit oder dergleichen bestehen konnen Traditionell sorgt der Danwei fur alle Belange seiner Mitglieder mischt sich dafur aber haufig in erheblichem Masse in ihre Privatangelegenheiten ein Zu den Aufgaben des Danweis konnten je nach Zeitperiode u a gehoren Zuweisung von Wohnung und Arbeit Verteilung der Lohne Pramien und Bezugsscheine Bereitstellung lokaler Infrastruktur Heirats Scheidungs und Schulbesuchserlaubnis Rekrutierung zum Milizdienst Freizeitgestaltung politische Schulung Ausubung der Zensur Streitschlichtung niedere Justizaufgaben Bei aller Kontrolle bietet der Danwei dem Einzelnen aber auch ein gewisses Mass an Demokratie Partizipation und Mitbestimmung von denen er im sog Trans Danwei Bereich also auf nationaler Ebene ausgeschlossen ist Die Mitgliedschaft im Danwei ist grundsatzlich lebenslang ein Wechsel in einen anderen Danwei normalerweise nicht vorgesehen Auch erwartet der Danwei von seinen Mitgliedern unbedingte Loyalitat sowie Solidaritat untereinander Bezeichnenderweise gelten die konfuzianischen sittlichen Pflichten in vollem Umfang nur im Danwei nicht aber im Transdanwei Bereich was etwa dazu fuhren kann dass man dem Leid und Ungluck Danwei fremder Personen relativ reserviert und gleichgultig gegenubersteht und schon gar nicht helfend eingreift Stark ausgepragt ist das Danwei Wesen heute noch auf dem Land In den Stadten hat sich indes bereits vor langerer Zeit insofern eine Aufspaltung vollzogen als das einzelne Individuum sowohl einer Wohn als auch einer Arbeitsdanwei mit unterschiedlichen Aufgaben angehort Nachdem die Bedeutung der Danweis unter dem Maoismus einen historischen Hohepunkt erreicht hatte ist seit Anfang der 1980er Jahre im Zuge der wirtschaftlichen Reformpolitik insofern ein Ruckgang zu verzeichnen nbsp Gemeinsames Singen in einem Park in Guangzhou Das im Danwei Wesen tief verwurzelte Kollektiv Denken fuhrt dazu dass Chinesen bis heute gemeinschaftliche Aktivitaten den individuellen vorziehen Arbeit Leben und Freizeitgestaltung vollziehen sich weitgehend in der Gruppe Einzelganger und Individualisten werden traditionell wenig geschatzt Dementsprechend kommt auch der Privatheit in China geringerer Stellenwert zu als im Westen Zumindest innerhalb des eigenen Danweis werden etwa unangemeldete Besuche oder aus westlicher Sicht zudringliche Fragen durchaus akzeptiert 97 Hierarchiebewusstsein Bearbeiten Bereits Konfuzius hatte die menschlichen Beziehungen nach asymmetrischen Uber Unterordnungs Verhaltnissen wie Vater Sohn Ehemann Ehefrau Herr Diener Meister Schuler unterteilt und auf ihrer Grundlage ein komplexes hierarchisches Gebaude entwickelt Bereits in der Kaiserfamilie unterschied man strikt die Range der verschiedenen Gemahlinnen Nebenfrauen Konkubinen und Prinzen Nach ihr kamen die ihrerseits in 18 Range unterteilten Beamten es folgten die Bauern die verschiedenen Handwerksberufe dann die nach ihren Handelswaren unterschiedenen Kaufleute Selbst bei den sozial Deklassierten am unteren Ende der Skala reihte man etwa Huren noch hoher ein als Schauspieler Auch innerhalb der Geschwisterreihen einer Familie wurden etwa die Bruder nach dem Alter sortiert nach ihnen kamen die Schwestern Der Niedergestellte schuldet jeweils dem Hohergestellten Gehorsam Respekt und Unterstutzung dieser jenem indes Schutz und Belehrung 98 Auch heute noch ist hierarchisches Bewusstsein tief im Denken der meisten Chinesen verankert Innerhalb eines Danweis kommt jedem Mitglied ein fester Platz und Rang zu der von internen wie externen Personen gleichermassen zu achten ist Vielfach wird er durch penibel uberwachte Statussymbole wie die Grosse des Buros des Schreibtisches oder Dienstwagens abgesichert Bei Konferenzen kommt er in der Sitzordnung zum Ausdruck An Langtischen etwa sitzen sich die Delegationsleiter in der Mitte gegenuber zu ihrer Rechten sitzt jeweils der 2 zu ihrer Linken der 3 Mann in der Rangfolge Anderungen der ausserlichen Sitz Steh oder Marschordnung werden von Chinesen zwangslaufig als Verschiebungen im Machtgefuge gedeutet Als etwa Liu Shaoqi zu Beginn der Kulturrevolution bei offiziellen Anlassen nicht mehr wie bisher als Zweiter hinter Mao sondern erst als Siebter durch die Tur kam galt dies allgemein als politisches Todesurteil Nachgeordnete Mitglieder haben sich in die Verhandlung nur mit ausdrucklicher Erlaubnis des Delegationsleiters einzubringen Sie durfen von der Gegenseite auch nicht direkt sondern nur unter strikter Einhaltung des Dienstwegs angesprochen werden An die Delegationsmitglieder verteilte Geschenke haben in ihrer Wertigkeit deren Rangunterschiede widerzuspiegeln 99 Ins krasse Gegenteil verkehrt wurde das Hierarchieprinzip wahrend der Kulturrevolution Rangniedere Chinesen wurden ausdrucklich dazu aufgefordert oft geradezu dazu gedrangt gegen die traditionellen Autoritaten zu rebellieren Ein extremes Beispiel sind etwa die Schuler die sich zu roten Garden zusammenrotteten um etwa ihre Lehrer zu verhohnen zu demutigen oder gar zu verprugeln 100 Wenn diese Zustande auch nicht von Dauer waren so lassen sich Auslaufer davon noch in der heutigen Hooligan Literatur beobachten Werke junger Chinesen die sich uber jegliche Autoritat hinwegsetzen 101 Ritualisierung Bearbeiten Ein weiterer Grundzug chinesischer Kultur ist die Ritualisierung Viele Handlungen und Prozesse des taglichen Lebens unterliegen oder unterlagen strikten unbedingt zu beachtenden Vorschriften Vorgegeben werden sie zumeist von der Tradition und damit letztlich von den Vorfahren bzw dem Meister womit sich der Kreis zur bereits angesprochenen Hierarchisierung schliesst Die hohe Wertschatzung des Lernens gehort ebenso in diesen Zusammenhang wie die in China zu allen Zeiten stark ausgepragte Burokratie Abweichungen von den Vorgaben werden bestenfalls belachelt oft aber auch sanktioniert Spontanitat Improvisation Originalitat oder Selbstverwirklichung sind insofern weitgehend verpont was zusammen mit der Angst vor dem Gesichtsverlust zu einem erhohten Konformitatsdruck und zur geringen Verbreitung von Exzentrikern in China fuhrt Das Kopieren von Vorbildern indes gilt vor diesem Hintergrund ausdrucklich als erwunscht lobenswert und keineswegs als verwerflich was zur Erklarung der heute gerade in China florierenden Produktpiraterie beitragt nbsp Beamtenprufung Beispiele fur die Ritualisierung sind etwa die verschiedenen traditionellen Grussformeln und Verbeugungen die sich exakt am Status des Gegenubers auszurichten hatten die Art und Weise wie Essen serviert Tee eingeschenkt oder Visitenkarten uberreicht werden Auch beim Schreiben ihrer Schriftzeichen achten die Chinesen ublicherweise penibel darauf dass die Striche exakt in der verbindlich vorgeschriebenen Reihenfolge gezogen werden selbst wenn dies anhand des Endprodukts gar nicht mehr festgestellt oder nachvollzogen werden kann Auch bei den kaiserlichen Beamtenprufungen wurde von den Kandidaten die akribische Kenntnis und Wiedergabe der konfuzianischen Klassiker erwartet Als pietatsvoller konfuzianischer Sohn hatte man nach dem Tod des Vaters unabhangig von der tatsachlichen Stimmungslage exakt drei Jahre zu trauern Vielfach wurde damit der uber Jahrhunderte hinweg erstaunlich statische Charakter des chinesischen Gemeinwesens erklart In der Tat sind etwa Gemalde oder Erzahlungen aus der Qing Dynastie stilistisch oft kaum von ihren Vorbildern aus der Tang Zeit zu unterscheiden gleiches gilt fur philosophische oder politische Ideen Spatestens ab der Zeitenwende wurden die klassischen Lehren der Achsenzeit also Konfuzianismus Daoismus und Legalismus nur noch neu interpretiert aufgrund der Verehrung der Alten kam jedoch nichts bahnbrechend Neues hinzu Mitte des 19 Jahrhunderts sollte die hierdurch erzeugte Starrheit freilich zum Zuruckfallen Chinas gegenuber dem Westen und damit zum Niedergang des Reiches und seinem Fall in halbkoloniale Abhangigkeit beitragen 102 Diesseitigkeit Bearbeiten Ein weiterer Wesenszug der chinesischen Kultur ist ihre starke Ausrichtung auf das Diesseits Am starksten ausgepragt ist diese im Konfuzianismus Dort haben Fragen wie Aufbau und Herkunft des Kosmos das Schicksal der menschlichen Seele oder die gesamte Thematik um Sunde und Erlosung von vornherein nie im Vordergrund gestanden vielmehr hat sich der Meister vorwiegend mit dem menschlichen Zusammenleben nach den Grundsatzen der Sittlichkeit 禮 礼 Lǐ befasst Im Allgemeinen richten sich daher die Wunsche der Chinesen auch nicht auf ein besseres Leben nach dem Tod sondern vielmehr auf eine moglichst lange Dauer des Lebens Der Tod wird von den Konfuzianern als negativ zu bewertender Einschnitt betrachtet was etwa die mit drei Jahren extrem lange Trauerzeit erklart Der traditionell stark ausgepragte Ahnenkult dient in erster Linie der Abwehr von der Seele des Verstorbenen im Jenseits drohenden Anfechtungen deren Folgen im Extremfall auf die Hinterbliebenen zuruckfallen konnen nbsp Shoulao Der Gott der Langlebigkeit Angesichts der negativen Bewertung des Todes stellt die Langlebigkeit 壽 寿 Shou fur die Chinesen traditionell ein zentrales Ziel dar fur kaum einen Begriff gibt es in China so viele Symbole u a Kranich Hirsch Kiefer Pfirsich u v m Die Steigerung davon ist die Unsterblichkeit 不朽 buxiǔ die aber insbesondere von den Daoisten angestrebt wurde Aber auch fur die Zeit des Lebens selbst stehen meist materielle Wunsche im Vordergrund u a etwa Gluck 福 Fu Reichtum 富 Fu eine eintragliche Stellung 祿 禄 Lu und Sohne 兒子 儿子 Erzi So wunscht man einander Zehntausendfaches Gluck 萬福 万福 Wanfu schenkt sich Kalligraphien mit dem Zeichen Langes Leben oder betet zum in jedem Dorftempel anzutreffenden Gott des Reichtums Haben sich in der Qing Zeit noch ganze Romane mit der Erlangung eines Beamtenrangs durch einen jungen Mann befasst so ist an deren Stelle fur die aufstrebende chinesische Jugend von heute der lukrative Job bei einem transnationalen Unternehmen getreten Auch die traditionelle chinesische Wertschatzung fur gutes Essen und demonstrativen Konsum gehoren in diesen Zusammenhang Deutlicher treten metaphysische Elemente im Daoismus und im chinesischen Buddhismus hervor Auch hier haben sich aber im Laufe der Zeit starker dem Diesseits zugewandte volkstumliche Varianten entwickelt So pflegt man etwa die daoistischen Gottheiten durchaus haufig mit hochst irdischen Wunschen wie dem nach Reichtum oder Kindersegen zu behelligen Selbst der himmlische Hofstaat rund um den Jadekaiser spiegelt recht detailgetreu die realen Verhaltnisse im chinesischen Reich wider Die in China vorherrschende Variante des Buddhismus die Mahayana Schule sieht anders als die indische Urform Hinayana die Moglichkeit einer stellvertretenden Erlosung des Menschen durch Bodhisattvas insbesondere die vielfach verehrte Guanyin und Buddha Amitabha vor wodurch dem Einzelnen ein erheblich geringeres Mass an nur durch Askese und Meditation zu erlangender spiritueller Reife abverlangt und eine starkere Hinwendung zum irdischen Leben ermoglicht wird Auch im Chan Buddhismus sind diesseitige Elemente relativ stark ausgepragt 103 Sinozentrismus Bearbeiten Hauptartikel Sinozentrismus nbsp Tianxia konzeptionelle Vorstellung vom Reich der Mitte Spatestens seit der Reichseinigung durch den ersten Kaiser Shi Huangdi im 3 Jahrhundert v Chr hat sich China als Zentrum der Welt und den als Barbaren betrachteten anderen Volkern uberlegen gefuhlt Exemplarisch kommt dies bereits in der Selbstbezeichnung Zhōngguo 中國 中国 zum Ausdruck was mit Reich der Mitte ubersetzt wird Ursprunge dieses Denkens sind kosmologische Vorstellungen wonach die Welt eine geometrisch aufgebaute Scheibe sei in deren Zentrum China der Kaiserpalast und schliesslich der Kaiser selbst steht der als Himmelssohn ein besonderes Mandat innehat Er verstand sich als Herrscher der ganzen Welt und hatte die Aufgabe diese Welt im Sinne des Himmels zu ordnen und zu regieren Es wurde dabei an Zivilisation und eine friedliche Ordnung gedacht 104 Dieses kosmopolitische Denken kannte bis zu den Beruhrungen mit dem Westen im 19 Jahrhundert den Begriff Nation nicht Auch Elemente eines Nationalstaates wie Staatsvolk Staatsterritorium oder Staatsinstitutionen gehorten 4000 Jahre lang nicht zum Vokabular des politischen Denkens im traditionellen China Die zentrale Denkkategorie war tianxia ungefahr mit Herrschaft unter dem Himmel zu ubersetzen Dieses Konzept betonte die Einheit unter kaiserlicher Autoritat und druckte die Vorstellung aus dass unterschiedlichste Volker durch moralische Kultivierung verbunden werden konnen Diese Idealvorstellung hielt die chinesischen Bevolkerungen uber Jahrtausende zusammen 105 nbsp Han Expansion 200 v Chr Dementsprechend wurden im Laufe der Jahrhunderte immer mehr nomadisierende Nachbarvolker zu Tributstaaten bis China schliesslich unter Kaiser Qianlong im 18 Jahrhundert eine Ausdehnung von ca zwolf Millionen Quadratkilometer erreichte und sich von Sibirien bis in den Himalaya erstreckte Andere Lander wie Korea oder Vietnam wurden Vasallenstaaten Die Erfahrungen und Adaptionen Anpassungen aus diesen oft kriegerischen zumeist aber kooperativen Beziehungen bildeten eine wichtige Voraussetzung fur die Ausdehnung und Stabilitat der Spateren Kaiserzeit 106 Mit den Fursten oder Konigen der Tributstaaten verkehrte der Kaiser gemass seinem Himmelsmandat niemals auf gleicher Ebene vielmehr wurden Tributzahlungen fur die Schutzmacht China und als ausseres Zeichen des Respekts konsequent der mehrfache Kotau verlangt Das Ansinnen des englischen Konigs Georg III auf Aufnahme gleichberechtigter diplomatischer Beziehungen 1793 stiess daher auf Unverstandnis und Ablehnung Fur den Sohn des Himmels ging es dabei um die naturliche Ergebenheit anderer Staaten gegenuber China und die kosmologische Weltordnung fur die er als Herrscher dieser Weltordnung stand Das chinesische Weltbild wurde weltweit sichtbar zerstort als die Niederlage im Ersten Opiumkrieg den regierenden chinesischen Kaiser zwang einen Vertrag mit Grossbritannien zu schliessen den die Briten als partnerschaftlich betrachteten von den Chinesen jedoch als ungleicher Vertrag bezeichnet wurde 107 Im Laufe der Geschichte wurde alles Neue konsequent sinisiert also der eigenen Kultur angepasst Es gelang den Han Chinesen zwei Mal sogar die Sinisierung von Kulturen einheimischer ethnischer Minderheiten die die Macht in ganz China errungen hatten namlich der Mongolen in der Yuan und der Mandschuren in der Qing Dynastie Soweit es zum Import fremder Lehren kam wurden diese teilweise so konsequent sinisiert dass sie mehr oder weniger ausgepragte Unterschiede zu ihrem Vorbild aufwiesen Beispiele hierfur sind der Buddhismus sowie in neuerer Zeit der Kommunismus Traditionell war man in China davon uberzeugt dass alles Nutzliche und Wunschenswerte im eigenen Land entdeckt bzw erfunden worden sei und man fremde Waren und Ideen daher nicht notig habe Dementsprechend schroff wies Kaiser Qianlong auch 1793 die Warenangebote der Abgesandten der Macartney Mission zuruck Soweit man dennoch Kultur und Technik Importe zuliess etwa wahrend der kulturell offenen Tang Dynastie oder spater von den europaischen Missionaren behalf man sich haufig mit Klitterungen der Wissenschaftsgeschichte Rasch fand sich ein Gelehrter der nachwies dass etwa Astrolabien und Seismografen bereits vorher von Chinesen erfunden worden dann aber in Vergessenheit geraten waren Einen erheblichen Einbruch erlebte das sinozentrische Prinzip als China nach dem Ersten Opiumkrieg gedemutigt in einen Status halbkolonialer Abhangigkeit fiel 108 In jungster Zeit erlebt es wieder eine gewisse Renaissance ist China doch im Begriff sich nicht zuletzt infolge beeindruckenden Wirtschaftswachstums wieder an die Spitze der Nationen zu schieben 109 China in der kulturvergleichenden Forschung Bearbeiten In der GLOBE Studie wurden 61 Kulturen miteinander verglichen China zeichnete sich dabei im weltweiten Vergleich durch eine hohe Auspragung auf den Dimensionen Leistungsorientierung Unsicherheitsvermeidung und Kollektivismus aus Die Zukunftsorientierung war im internationalen Vergleich dagegen niedrig ausgepragt 110 Die Studie hat einige der Ergebnisse bestatigt die der Kulturwissenschaftler Geert Hofstede bereits mit seiner grossangelegten Umfrage in weltweiten Niederlassungen von IBM 1967 1973 erarbeitet hatte Chinas Staat und Gesellschaft in der modernen Zeit BearbeitenDer amerikanische Sinologe Jonathan D Spence beginnt seine Darstellung des chinesischen Weges in die moderne Zeit um 1600 mit dem Hinweis dass China bis zum Ende des 20 Jahrhunderts nicht wirklich uberzeugend zu den Landern gehorte die er fur modern halte China sei weder eine integrierte und nach aussen aufgeschlossene Nation gewesen die sich ihrer Identitat weitgehend sicher und anderseits imstande ist sich als gleichrangiger Partner an der Suche nach neuen Markten neuen Technologien neuen Ideen zu beteiligen Seit dem 16 Jhd sei China vor allem damit beschaftigt gewesen Strategien zur Festigung der Landesgrenzen auszuarbeiten die burokratischen Einrichtungen zu rationalisieren die Ressourcen des eigenen Landes bestmoglich auszuschopfen sowie die intellektuellen Fahigkeiten zu verbessern um einschatzen zu konnen ob das politische Handeln tauglich sei einen positiven Einfluss auf dessen Wirkungen und die Moral ausuben 111 Spence setzt die Suche nach dem modernen China als fortwahrenden Prozess in den Brennpunkt des Interesses um damit klarzumachen wie sehr Chinas Gegenwart durch seine Geschichte erhellt wird China sei der einzige Staat der versucht ein Milliardenvolk zu regieren Bereits im 18 Jhd habe es einen Bevolkerungsdruck gegeben dessen Auswirkungen fur Land Wirtschaft und Verwaltung der burgerlichen Gesellschaft man im Einzelnen in seiner Darstellung verfolgen konne Die Vergangenheit liesse sich in Brauchen und Praktiken feststellen die den niedrigen sozialen und wirtschaftlichen Status der Frau festschreiben Ferner in den Erziehungsmethoden siehe Erziehung in China die den Kindern die Muster der Ehrerbietung gegenuber der alteren Generation und den Pflichtbegriff einpragen und an der weitreichenden Ordnungsfunktion der Familie die bestimmten Leuten in den lokalen Gemeinschaften einen ubermassigen Einfluss verschaffen und erhalten 112 An seiner Darstellung konne man auch verfolgen wie oft das chinesische Volk seit dem Ende des 16 Jahrhunderts sein Schicksal unter schwierigen oder verzweifelten Umstanden selber in die Hand nahm und sich gegen die Staatsmacht auflehnte Die Enttauschung uber die Gegenwart und eine gewisse nostalgische Ruckbesinnung auf die Vergangenheit habe sich 1644 dann 1911 und noch einmal 1949 mit einer leidenschaftlichen Hoffnung auf die Zukunft vereint um die alte Ordnung krachend zu Fall zu bringen und einen ungewissen Ubergang zum Neuen zu eroffnen 113 Auf diese Weise informiert so Spence konnen wir die Krafte die sich heute in China gegenuberstehen und die positiven oder negativen Aussichten fur die geplagte Nation die endlich Anspruch auf einen Platz in einer modernen Welt erhebt besser verstehen 114 Erscheinungsformen chinesischer Kultur BearbeitenDie Standards bzw Konstanten der chinesischen Kultur kommen sowohl im Alltagsleben als auch in Politik Philosophie Kunst und anderen Bereichen menschlichen Daseins vielfaltig zum Ausdruck Da ein Uberblick uber jeden Bereich den Rahmen dieses Artikels sprengen wurde sei auf die einschlagigen Fachartikel verwiesen insbesondere Chinesische Kunst Chinesische Malerei Chinesische Kalligrafie Chinesisches Porzellan Chinesische Lackkunst Chinesische Tapete Chinesische Architektur Chinesische Gartenkunst Chinesische Literatur Chinesische Musik Chinesische Oper Chinesisches Puppentheater Chinesisches Schattentheater Chinesische Philosophie Konfuzianismus Neokonfuzianismus Daoismus Buddhismus in China Legalismus Chinesischer Volksglaube Chinesische Mythologie Chinesische Sprache Chinesische Schrift Chinesische Symbole Traditionelle chinesische Medizin Chinesische Kuche Chinesische Teezeremonie Chinesische Kampfkunst Mui Tsai ParktanzLiteratur BearbeitenYuxin Chen Das fremde China Xenologische und kulturtheoretische Kritik des deutschsprachigen Diskurses uber China und chinesische Kultur zwischen 1949 und 2005 Hamburg 2009 Jacques Gernet Die chinesische Welt Die Geschichte Chinas von den Anfangen bis zur Jetztzeit Frankfurt M 2017 10 Aufl Lutz Geldsetzer u Hong Han ding Grundlagen der chinesischen Philosophie Stuttgart 1998 Petra Glebe Hrsg Die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008 Norderstedt 2008 Marcel Granet Das chinesische Denken Inhalt Form Charakter Die Originalausgabe von 1934 ubersetzt und eingeleitet von Manfred Porkert Frankfurt M 1985 Xuewu Gu List und Politik In Harro Senger Hrsg Die List Frankfurt 1999 S 424 ff ISBN 3 518 12039 5 Xuewu Gu Die Grosse Mauer in den Kopfen China der Westen und die Suche nach Verstandigung Hamburg 2014 Jean Baptiste Du Halde Description geographique historique chronologique politique et physique de l empire de la Chine et de la Tartarie chinoise enrichie des cartes generales et particulieres de ces pays de la carte generale et des cartes particulieres du Thibet amp de la Coree amp ornee d un grand nombre de figures amp de vignettes gravees en tailledouce Neuauflage Henri Scheuerle Den Haag 1736 auf archive org Jean Baptiste Du Halde Ausfuhrliche Beschreibung des Chinesischen Reichs und der grossen Tartarey Bde 1 3 4 ISBN 978 3 941919 14 3 S 22 28 33 f Rostock 1747 1749 Thomas Harnisch Chinesische Studenten in Deutschland Geschichte und Wirkung ihrer Studienaufenthalte in den Jahren von 1860 bis 1945 Hamburger Institut fur Asienkunde 1999 Francoise Hauser u Volker Haring China Handbuch Erkundungen im Reich der Mitte Berlin 2005 Francoise Hauser Hrsg Reise nach China Kulturkompass furs Handgepack Unionsverlag Zurich 2009 ISBN 978 3 293 20438 6 Adrian Hsia China Bilder in der europaischen Literatur Wurzburg 2010 Linhart Ladstatter China und Japan Die Kulturen Ostasiens Carl Ueberreuter Wien 1983 Daniel Leese Die chinesische Kulturrevolution 1966 1976 Munchen 2016 Xiaoyuan Mar u Florian Becker Business Kultur in China China Expertise in Werten Kultur und Kommunikation Wiesbaden 2015 Hajime Nakamura Ways of Thinking of Eastern Peoples India China Tibet Japan University of Hawaii Press Paperback edition USA 1968 engl Volltext archive org Joseph Needham Wissenschaft und Zivilisation in China Bd 1 Ubersetzung von Rainer Herbster Frankfurt M 1984 Walter Pape Susanne Preuschoff Yuqing Wei Jin Zhao China und Europa Sprache und Kultur Werte und Recht Berlin New York 2014 Karl Heinz Pohl Chinesische und asiatische Werte Die chinesische Welt als zentraler Kultur und Wirtschaftsraum Ostasiens In Religion Werte und Wirtschaft China und der Transformationsprozess in Asien Hans G Nutzinger Hrsg Marburg 2002 S 105 128 Jonas Polfuss Interkulturelle Konflikte und Losungswege Beispiele aus der deutsch chinesischen Praxis PDF 1 4 MB In Magazin des Chinesischen Industrie und Handelsverbandes Ausgabe 19 Februar 2013 S 27 30 Manfred Porkert China Konstanten im Wandel Moderne Interpretationen der chinesischen Klassik Stuttgart 1978 Steffi Robak Kulturelle Formationen des Lernens Zum Lernen deutscher Expatriates in kulturdifferenten Arbeitskontexten in China die versaumte Weiterbildung Internationale Hochschulschriften Munster 2012 Dominik Schirmer Lebensstilforschung in der Volksrepublik China Diss Bielefeld 2004 Helwig Schmidt Glintzer Chinas leere Mitte Die Identitat Chinas und die globale Moderne Berlin 1990 Helwig Schmidt Glintzer Das alte China Von den Anfangen bis zum 19 Jahrhundert Munchen 1995 Helwig Schmidt Glintzer Das neue China Von den Opiumkriegen bis heute Munchen 2014 6 Aufl Sylvia Schroll Machl Kulturstandards Ostasiens Veroffentlichung der Industrie und Handelskammer Mittlerer Niederrhein Krefeld 2005 Helmut Sohmen Die Nahe des Fremden Osterreich und China im Kulturvergleich Wien 1998 Jonathan D Spence Chinas Weg in die Moderne Aus dem Amerikanischen von Gerda Kurz und Siglinde Summerer Munchen Wien 1995 Lixin Sun Das Chinabild der deutschen protestantischen Missionare des 19 Jahrhunderts eine Fallstudie zum Problem interkultureller Begegnung und Wahrnehmung Marburg 2002 Kai Vogelsang Kleine Geschichte Chinas Stuttgart 2014 Oskar Weggel Die Asiaten Frankfurt 1997 ISBN 3 423 36029 1 Oskar Weggel China Munchen 1994 ISBN 3 406 38196 0 Hellmut Wilhelm Gesellschaft und Staat in China Zur Geschichte eines Weltreiches Hamburg 1960 Richard Wilhelm Die Seele Chinas Nach der Ausgabe von Berlin 1925 Wiesbaden 2009 Martin Woesler Chinas Gegenwartskultur Untergrundkultur und Dialog Bochum 2004 6 ISBN 978 3 89966 038 8 52 S Reihe Scripta Sinica 20 Martin Woesler Phanomen Clash of Civilizations und Trend Weltkultur Kulturelle Identitat Kulturrelativismus The Other Rassismus Nationalstolz Vorurteile Integration Bochum 2005 ISBN 978 3 89966 147 7 58 S Reihe Scripta Sinica 29 Martin Woesler Deutsch chinesische Kulturkompetenz Menschliches Gewohnheiten Zwischenmenschliches Beziehungen Bochum 2005 52 S Reihe Scripta Sinica 34 Thomas Zimmer Der Fremde in der Mitte Ein ideen und kulturgeschichtlicher Abriss der Raumvorstellungen Chinas in der spaten Kaiserzeit Bohlau Koln 2022 ISBN 978 3 412 52535 4 Siehe auch BearbeitenListe von Museen in der Volksrepublik ChinaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Chinesische Kultur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verschiedene Artikel uber einzelne Erscheinungen der chinesischen Kultur Memento vom 22 Februar 2012 im Internet Archive englisch Michael Lackner Ist ein Oberbegriff chinesische Kultur zum Verstandnis von Politik Wirtschaft Gesellschaft und Kultur des gegenwartigen China erforderlich Memento vom 18 April 2021 im Internet Archive In bpb de 13 Juli 2005 Artikel uber chinesische Mentalitat und Psychologie der chinesischen Kultur Memento vom 5 Februar 2010 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Anne Lochte Johann Gottfried Herder Wurzburg 2005 S 29 Auch Klaus P Hansen Hrsg Kulturbegriff und Methode der stille Paradigmenwechsel in den Geisteswissenschaften Tubingen 1993 S 172 Karl Heinz Pohl Chinesische und asiatische Werte Die chinesische Welt als zentraler Kultur und Wirtschaftsraum Ostasiens In Religion Werte und Wirtschaft China und der Transformationsprozess in Asien Hans G Nutzinger Hrsg Marburg 2002 S 105 128 Adrian Hsia Die chinesische Kulturrevolution Neuwied Berlin 1971 S 14 Jacques Gernet Die chinesische 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China Hamburg 1960 S 90f Feng Youlan A short history of Chinese philosophy New York 1966 30 Auflage S 21 Helwig Schmidt Glintzer Kleine Geschichte Chinas Munchen 2008 S 12 Schmidt Glintzer Chinas leere Mitte Die Identitat Chinas und die globale Moderne Berlin 1990 S 15 18 Walter Bottger Kultur im alten China Leipzig Jena Berlin 1987 S 188f 195f Helwig Schmidt Glintzer Kleine Geschichte Chinas Munchen 2008 S 26f Livia Kohn Early Chinese Mysticism Philosophy and Soteriology in the Taoist Tradition New Jersey 1992 S 81 83 Zum Schamanismus und den rituellen Geisterbeschworungen siehe auch Wolfgang Bauer Geschichte der chinesischen Philosophie Munchen 2006 S 40 43 Helwig Schmidt Glintzer Kleine Geschichte Chinas Munchen 2008 S 27 29 Thema der Schrift Fruhling und Herbst des Lu Buwei a b Feng Youlan A short history of Chinese philosophy New York 1966 30 Auflage S 22 Nakamura 1968 S 212 Helwig Schmidt Glintzer Kleine Geschichte Chinas Munchen 2008 S 41 Dai Shifeng Cheng Ming Geschichte Peking 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Wilhelm Botschafter zweier Welten Dusseldorf 1973 S 7 a b Wilhelm Die Seele Chinas Rev Ausg Wiesbaden 2009 Erstausgabe Berlin 1925 S 22 Wolfgang Bauer Einleitung in Wilhelm Botschafter zweier Welten Dusseldorf 1973 S 9 Manfred Porkert China Konstanten im Wandel Stuttgart 1978 S 1 9 Geert Hofstede Culture s Consequences London 1980 Alexander Thomas Kultur Kulturdimensionen und Kulturstandards In Petia GenkovaTobias RingeisenFrederick T L Leong Hrsg Handbuch Stress und Kultur Wiesbaden 2013 S 41 58 Naheres z B vom Institut fur interkulturelle Kompetenz und Didaktik Geert Hofstede Kulturdimensionen Steffi Robak Kulturelle Formationen des Lernens Habil Munster 2012 S 63 f Steffi Robak Kulturelle Formationen des Lernens Habil Munster 2012 S 75 Steffi Robak Kulturelle Formationen des Lernens Habil Munster 2012 S 17 Naheres z B vom Institut fur interkulturelle Kompetenz und Didaktik e V Kulturstandards Alexander Thomas Steffi Robak Kulturelle Formationen des Lernens Habil Munster 2012 S 64f 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Methoden Modelle Ubungsaufgaben Berlin 2019 S 6 456 S 20 Schmidt Glintzer Kleine Geschichte Chinas Munchen 2008 S 12 Vogelsang Kleine Geschichte Chinas Stuttgart 2014 S 20 Schmidt Glintzer S 12 Schmidt Glintzer S 15 Schmidt Glintzer S 16 Vogelsang Kleine Geschichte Chinas Stuttgart 2014 S 8 Vogelsang Kleine Geschichte Chinas Stuttgart 2014 S 17 Vogelsang Kleine Geschichte Chinas Stuttgart 2014 S 16 Vogelsang Kleine Geschichte Chinas Stuttgart 2014 S 19 Vogelsang Kleine Geschichte Chinas Stuttgart 2014 S 20 Wolfram Eberhard Geschichte Chinas Stuttgart 1971 Wolfgang Bauer Nachruf Wolfram Eberhard Bayrische Akademie der Wissenschaften Nachruf als PDF 700 kB Chan Wai keung In Search of National Soul The Early Cultural Thinking of Qian Mu 1895 1949 Diss Chinese University of Hong Kong June 1999 S 5 Vgl Michael Friedrich Einleitung zu Qian Mu Der Westen versteht den Osten nicht S 11 Arcus Chinatexte Bd 11 Bochum 1997 Schmidt Glintzer Das alte China Munchen 1995 S 9 11 u Ders Kleine Geschichte Chinas S 25f Petra Glebe Peking 2008 die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008 Norderstedt 2008 S 66 Xiaoyuan Mar u Florian Becker Business Kultur in China China Expertise in Werten Kultur und Kommunikation Wiesbaden 2015 S V Manfred Porkert China Konstanten im Wandel Stuttgart 1978 S 7 f Manfred Porkert China Konstanten im Wandel Stuttgart 1978 S 9 Xiaoyuan Mar u Florian Becker Business Kultur in China China Expertise in Werten Kultur und Kommunikation Wiesbaden 2015 S 15 Chinesen im Auslandsurlaub mit mehr Reiseerfahrung verbessert sich auch das Benehmen ein Bericht von China Radio International am 2 Mai 2015 veroffentlicht in People s Daily Online Feng Yulan A short history of Chinese philosophy A systematic account of Chinese thought from its origins to the present day New York 1966 30 Aufl S 21 Weitere Literatur Hubert Schleicher Heiner Roetz Klassische chinesische Philosophie Frankfurt M 1980 S 23 49 Jing Yunn Liaw Personlichkeitserziehung im Konfuzianismus im Vergleich mit der christlichen Kultur Universitat Koln 1992 Martin Mohrenz Konfuzianismus Philosophie Ethik Geschichte und Gegenwart Munster 2012 S 88 94 Wolfgang Franke Brunhild Staiger China Gesellschaft Politik Staat Wirtschaft Wiesbaden 2013 S 83 90 Fur andere ostasiatische Lander z B Anna Kim Familie und soziale Netzwerke Eine komparative Analyse personlicher Beziehungen in Deutschland und Sudkorea Wiesbaden 2015 S 102 105 Traditionelle Werte in China Familie Christian Knorle Markenloyalitat in China kulturelle und markenbeziehungstheoretische Determinanten Berlin 2011 S 143 f Shuyang Su China Eine Einfuhrung in Geschichte Kultur und Zivilisation Gutersloh 2008 S 116 Petra Glebe Hrsg Peking 2008 Die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008 Norderstedt 2008 S 63 f Jonas Polfuss Deutsch chinesischer Knigge Berlin 2015 S 31 Kopie eines Textes von Petra Glebe Hrsg Peking 2008 Die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008 Norderstedt 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2016 S 39 42 Aufruhr an den Universitaten Kopie eines Textes von Petra Glebe Hrsg Peking 2008 Die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008 Norderstedt 2008 S 69 f Kopie eines Textes von Petra Glebe Hrsg Peking 2008 Die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008 Norderstedt 2008 S 70 72 Kopie eines Textes von Petra Glebe Hrsg Peking 2008 Die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008 Norderstedt 2008 S 72 f Joseph R Levenson T ien hsia and Kuo and the Transvaluation of Values In Far Eastern Quarterly Nr 11 1952 S 447 451 Xuewo Gu Die Grosse Mauer in den Kopfen China der Westen und die Suche nach Verstandigung Hamburg 2014 S 36 f Helwig Schmidt Glintzer Kleine Geschichte Chinas Munchen 2008 S 48 Xuewo Gu Die Grosse Mauer in den Kopfen China der Westen und die Suche nach Verstandigung Hamburg 2014 S 40 f Hang Xu Das chinesische Konkursrecht rechtshistorische und rechtsvergleichende Untersuchungen Munster 2013 S 43f Gunter Schubert Chinas Kampf um die Nation Mitteilungen des Instituts fur Asienkunde Hamburg 2002 S 258ff Der Abschnitt ist die Kopie eines Textes von Petra Glebe Hrsg Peking 2008 Die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008 Norderstedt 2008 S 73 f House Hanges Javidan amp Gupta Hrsg Cultures Leadership and Organizations A 62 Nation GLOBE Study Thousand Oaks California 2004 Jonathan D Spence Chinas Weg in die Moderne Aus dem Amerikanischen von Gerda Kurz und Siglinde Summerer Munchen Wien 1995 S 12 Spence S 13 Spence S 13 Spence S 14 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chinesische Kultur amp oldid 243420858