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Der Erste Opiumkrieg war ein bewaffneter Konflikt zwischen Grossbritannien und dem Kaiserreich China der Qing Dynastie der vom 4 September 1839 bis zum 29 August 1842 ausgetragen wurde Die britische Seite nahm die Beschlagnahmung des Opiums britischer Handler zum Anlass den Krieg zu beginnen Das Motiv dahinter war die Erhaltung des illegalen Opiumhandels der fur den Ausgleich des britischen Handelsdefizits mit China sorgte Die Briten konnten das chinesische Kaiserreich in einer mehrjahrigen Militarexpedition durch die Eroberung und Blockade strategisch gelegener Kustenstadte schliesslich zu den ungleichen Vertragen von Nanjing und Humen zwingen Die Konzessionen dieser Vertrage entzogen China die Souveranitat uber den eigenen Aussenhandel und offneten die chinesischen Markte fur die Briten und andere Europaer Ebenso musste der chinesische Staat Reparationen fur die britischen Kriegskosten und das vernichtete Opium leisten Erster Opiumkrieg Die Raddampferfregatte der Britischen Ostindien Kompanie Nemesis rechts beschiesst chinesische Dschunken in Anson s Bay 7 Januar 1841 Datum 4 September 1839 bis 29 August 1842Ort ChinaCasus Belli Beschlagnahmung Opiums britischer HandlerAusgang britischer SiegFolgen Hongkong wird an Grossbritannien ubergebenFriedensschluss Vertrag von NankingKonfliktparteienVereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes Konigreich Britische Ostindien Kompanie Britische Ostindien Kompanie Qing DynastieBefehlshaberLord PalmerstonCharles ElliotGeorge ElliotJames BremerHugh GoughHenry PottingerWilliam ParkerHumphrey Senhouse Kaiser DaoguangLin ZexuQishanGuan Tianpei Chen Huacheng Ge Yunfei YishanYijingYang FangTruppenstarkeCa 19 000 Mann37 Kriegsschiffe Ca 220 000 Soldaten und MilizionareVerluste69 Tote451 Verwundete284 exekutiert oder in Gefangenschaft verstorben Ca 20 000 Tote und Verwundete Schlachten des Ersten Opiumkriegs Kowloon 1 Chuenpi 1 Chusan Damm 2 Chuenpi Humen First Bar Island Whampoa Island Broadway 1 Kanton 2 Kanton Sanyuanli Amoy 2 Chusan Zhenhai Ningbo Ciqi Zhapu Wusong Zhenjiang Nerbudda Das britische Expeditionskorps bestehend aus einer Flotte moderner Kriegsschiffe sowie einer kleinen Landstreitmacht besetzte dabei mehrere Stadte entlang der chinesischen Kustenlinie Die Kampfhandlungen begannen im sudchinesischen Kanton und wurden durch logistische Probleme und Verhandlungen unterbrochen Sie endeten nach der Besetzung Nanjings durch die Briten drei Jahre nach Kriegsbeginn Wahrend des Kriegs konnte die chinesische Seite sowohl bei der Verteidigung als auch im Angriff keine militarischen Erfolge erzielen Die wirkungslose militarische Antwort des Qing Staats machte die militarische Unterlegenheit Chinas fur auslandische und einheimische Beobachter unubersehbar Aufgrund des Opiumkriegs erhielten auch andere westliche Nationen ahnliche Vertrage wie Grossbritannien Der verlorene Krieg gilt in China als Beginn eines Jahrhunderts kolonialer Fremdbestimmung Jahrhundert der Demutigung und leitete eine Legitimitatskrise des tradierten Staats und Gesellschaftssystems ein Er verscharfte die innenpolitischen Probleme des Landes Im Zweiten Opiumkrieg ab 1856 gelang es Grossbritannien und Frankreich erneut durch eine militarische Machtdemonstration das durch die Taiping Rebellion geschwachte Kaiserreich zu aussen und handelspolitischen Zugestandnissen zu zwingen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Rolle Chinas im Welthandel 1 2 Zunahme des Opiumschmuggels 2 Anlass 2 1 Eskalation in Kanton 2 2 Kriegsentscheidung der britischen Regierung 3 Militarische Krafteverhaltnisse 4 Verlauf 4 1 Britische Marineexpedition unter Elliot 4 2 Friedensverhandlungen in Kanton 4 3 Gefechte in der Provinz Guangdong 4 4 Britische Militarkampagne entlang der ostlichen Kustenprovinzen 4 5 Interaktive Karte des Kriegsverlaufs 5 Folgen 5 1 Vertrage von Nanking und Humen 5 2 Politische und wirtschaftliche Auswirkungen in Ostasien 5 3 Politische und wirtschaftliche Folgen in Grossbritannien 5 4 Erinnerungskultur und Historiographie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenRolle Chinas im Welthandel Bearbeiten nbsp Blick auf die kantonesischen Faktoreien welche den Europaern als ausschliesslicher Handelsort in China zugewiesen waren William Daniell 1805 06 Als erste Europaer erreichten portugiesische Seefahrer dauerhafte Handelsbeziehungen mit China Sie erhielten im 16 Jahrhundert von der Ming Dynastie das Recht in Macau eine Siedlung unter chinesischer Souveranitat zu errichten Der Chinahandel erwies sich in diesem Zusammenhang als nicht weniger profitabel als der Indienhandel wobei Portugal in beiden Fallen bald niederlandische und dann britische Konkurrenten abzuwehren hatte 1637 erhielt England ab 1707 Grossbritannien durch eine militarische Aktion vom Kaiserhof in Guangzhou Kanton das Recht auf eine Handelsniederlassung Die Europaer mussten dort im abgeschlossenen Wohngebiet der Dreizehn Faktoreien leben und sich bei der Kommunikation mit den chinesischen Handelshausern der Vermittlung durch Kaufleute der sog Cohong Gilde sowie der vom Hof bestellten Handelsbeamten Hoppo 關部 guan1bu4 chinesischer Zolldirektor in Kanton bedienen Die Beschrankungen darunter Preisfestsetzungen wurden von der Zollverwaltung festgelegt und durchgesetzt 1 Die Cohong Handler rund ein Dutzend machten innerhalb dieses Systems grosse Gewinne waren aber auch durch die Qing Burokratie stark reglementiert und hatten ein hohes Geschaftsrisiko zu tragen Die Handler erlitten oft Verluste durch Schwankungen in der Nachfrage sie hatten hohe Kontributionen an staatliche Stellen zu entrichten und mussten zudem Bestechungsgelder an die Beamten der Qing Zollverwaltung zahlen Das System machte sie daruber hinaus fur Gesetzesverstosse der auslandischen Handler rechenschaftspflichtig 2 Die 1644 durch ihre militarische Uberlegenheit an die Macht gekommene Mandschu Dynastie der Qing konsolidierte das Kaiserreich und dehnte sein Territorium in Zentralasien und durch den Zugewinn Taiwans aus Im 17 Jahrhundert war China der grosste Importeur von Silber der Grundlage fur das chinesische Wahrungssystem 1 1717 begann die East India Company mit der Aufnahme regelmassiger Handelstatigkeit hauptsachlich mit der Einfuhr von Tee nach England 1 1760 beschrankte Kaiser Qianlong den Handel mit den Europaern ausschliesslich auf Kanton 3 Ende des 18 Jahrhunderts galt das von der Qing Dynastie regierte Kaiserreich China in der westlichen Welt als hochentwickelte Zivilisation Adam Smith beschrieb das Land in seinem Werk Der Wohlstand der Nationen als wirtschaftliche Grossmacht die allerdings aufgrund des niedrigen Preises der Arbeit der geringen Geldzirkulation und vieler Monopole wenig Entwicklungspotential aufweise 4 obwohl ihre potenzielle Leistungsfahigkeit und ihr Reichtum den Europas ubertreffe Wahrend des 18 Jahrhunderts war die Lebenserwartung der Stadtbevolkerung in China vergleichbar mit der Europas Gemessen am Konsum von Luxusgutern war in China der Lebensstandard der Stadtbevolkerung sogar hoher Die Einfuhrung neuer Ackerpflanzen wie Mais und Susskartoffeln fuhrte zu einem schnellen Bevolkerungswachstum Von 1740 bis 1790 verdoppelte sich die Zahl der Menschen in China Am Ende des Jahrhunderts hatte China rund 300 bis 400 Millionen Einwohner was etwa einem Drittel der gesamten Weltbevolkerung entsprach 1 nbsp Der britische Opium Klipper Water Witch eine 1831 erbaute Bark Solche schnellen Klipper brachten Opium auch nach England wo es als Heilmittel galt 5 Fur die chinesische Seite machten die Zolleinnahmen aus dem Handel in Kanton einen wichtigen Teil der Staatseinnahmen aus Da der Kaiser Kangxi per Erlass eine Erhohung der Grundsteuer ausgeschlossen hatte blieben ihm und seinen Nachfolgern nur Handelszolle als steigerungsfahige Einnahmequellen Fur die East India Company stellte der Kantonhandel die Hauptstutze ihrer Einnahmen dar Die Teeimporte vervielfachten sich von 250 000 Pfund im Jahr 1725 auf 24 Millionen Pfund im Jahr 1805 Das einstige Luxusgut wurde zu einer Notwendigkeit des taglichen Lebens Das britische Parlament verabschiedete 1784 ein Gesetz welches die Ostindienkompanie verpflichtete stets einen Einjahresvorrat als strategische Reserve vorzuhalten 1 Die Steuern auf dieses Importgut dienten der britischen Regierung dazu einen Grossteil der Ausgaben fur die in den Napoleonischen Kriegen geforderte Royal Navy zu bestreiten 3 Zum Schutz der Gesellschaft erteilte ihr die Regierung 1784 ein Handelsmonopol fur den Teeimport nach England 1 Bis etwa 1820 zeigte die bilaterale Handelsbilanz des Chinahandels immer einen deutlichen Aussenhandelsuberschuss der chinesischen Wirtschaft So flossen von 1800 bis 1810 rund 26 Millionen US Dollar nach China Schon 1793 bemuhten sich die Briten diesen unbefriedigenden Zustand zu beenden und China zum Abschluss eines Handelsvertrags sowie zur Offnung seiner Hafen fur englische Waren zu bewegen Zum 83 Geburtstag des Kaisers Qianlong wurde eine Delegation entsandt die in sechshundert grossen Kisten Geschenke im Gesamtwert von 15 600 Pfund mitbrachte u a ein Planetarium ein Fernrohr eine Luftpumpe und andere Metallwaren Diese sollten fur die englischen Manufakturprodukte werben 6 Doch der Kaiser und seine Berater hielten die Geschenke fur Tributgaben zudem fur unnutzes Spielzeug und bedankten sich fur die Bereitschaft Konig Georgs III chinesischer Untertan zu werden 7 Fur den Zeitraum von 1828 bis 1836 erzielte China jedoch ein Handelsdefizit von 38 Millionen US Dollar Diese Verluste flossen in Form von Silberwahrungen ab mit denen der Aussenhandel und auch der zunehmende Opiumimport bezahlt wurden 8 Unabhangig vom Opiumhandel kam es durch die Unabhangigkeitsbestrebungen lateinamerikanischer Staaten zu einer Silberverknappung auf dem Weltmarkt Durch die politische Instabilitat in den Hauptforderlandern Mexiko und Peru zu dem damals die bolivianische Silbermine von Potosi gehorte ging der weltweite Silberabbau in den 1810er Jahren um etwa die Halfte zuruck Diese Verknappung von Silber trieb die Importpreise in die Hohe und wirkte sich negativ auf das chinesische Wahrungssystem aus 9 Die unteren Schichten der Bauern Handwerker und Arbeiter wurden in Kupfermunzen bezahlt welche diese auch fur Ersparnisse und Abgabenzahlungen verwendeten Zur Abwicklung grosserer Transaktionen unter Handlern und als Sparwahrung der Wohlhabenden dienten Silbermunzen Ganz uberwiegend handelte es sich um mexikanische Silberpesos entsprechend der Munze zu 8 Reales oder einem Taler zu 28 Gramm die wegen ihrer maschinellen Pragung universell akzeptiert wurden Daneben wurden einheimische Silberbarren genutzt die allerdings gewogen werden mussten Im 18 Jahrhundert blieb das System stabil bei einem Verhaltnis von 1 000 Kupfermunzen zu einem Tael rund 37 g Silber 1820 betrug das Verhaltnis 1 Silberbarren zu 1 200 Kupfermunzen 1830 stieg es auf 1 zu 1 350 1840 betrug es 1 1 600 bis 1 2 000 Damit verteuerten sich fur die unteren Schichten sowohl Konsum als auch Gebrauchsguter Ebenso verteuerten sich die Steuerzahlungen da die Steuern in Silber berechnet aber in Kupfer eingezogen wurden Ab 1830 setzte eine Depression der chinesischen Wirtschaft ein und es kam zur Deflation der Getreidepreise was die Lage fur die Bevolkerungsmehrheit der Bauern weiter verschlimmerte Trotz einer Verminderung des Gesamtsteueraufkommens stieg die effektive Steuerbelastung des durchschnittlichen bauerlichen Haushalts in den ersten zwanzig Jahren der Herrschaft Qianlongs um 40 Prozent Gleichzeitig wurde die Stellung der Unterschicht durch die steigende Arbeitslosigkeit bedroht 10 Die Wahrungskrise und die wirtschaftlichen Probleme brachten den Qing Staat in Zahlungsschwierigkeiten und fuhrten zu einer Unterfinanzierung der Streitkrafte und der offentlichen Hand Dies fuhrte wiederum zu einer Zunahme der Korruption im Beamtenapparat Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Misere druckte sich in immer haufigeren Unruhen Streiks und Protesten aus 8 1834 entsandte die britische Regierung Lord Napier als diplomatischen Gesandten nach China um eine dauerhafte diplomatische Vertretung am Kaiserhof einzurichten Dies scheiterte am Unwillen der chinesischen Behorden und fuhrte aufgrund der Nichtbeachtung chinesischer Gesetze durch Napier zu einem kurzen Gefecht an der Perlflussmundung Die chinesische Seite konnte Napiers Schiffe an der Weiterfahrt hindern Napier selbst starb nach dem Ruckzug aufgrund von Krankheit in Macau Innerhalb der britischen Elite verbreitete sich nach dem Scheitern der Expedition der Gedanke China durch militarischen Druck handelspolitisch zu offnen Neben Nationalprestige und Wirtschaftsinteressen wurde auch der Gedanke popular die chinesische Wirtschaft und Bevolkerung wurden von einer solchen erzwungenen Handelspolitik im Endeffekt durch Modernisierung profitieren 11 Sowohl am Kaiserhof wie auch seitens der Provinzgouverneure Sudchinas wurden die britischen Bestrebungen als unfreundlicher Akt und die britischen Diplomaten als politische Funktionstrager unzivilisierter Volker gesehen deren Anwesenheit mit dem chinesischen Staatssystem nicht vereinbar war 12 Zunahme des Opiumschmuggels Bearbeiten nbsp Kunstlerische Darstellung verarmter Opiumraucher 19 JahrhundertSchlafmohn und damit Opium waren in China seit der Tang Dynastie vor der Jahrtausendwende bekannt Der medizinische Gebrauch ist seit dem 11 Jahrhundert schriftlich festgehalten Die altesten Berichte zum Einsatz von Opium als Rauschmittel stammen aus dem 15 Jahrhundert 13 Im 16 Jahrhundert erreichte neben anderen neuen Feldpflanzen Tabak erstmals China Die Versuche der kaiserlichen Regierung Tabak als neues Rauschmittel zu unterdrucken schlugen fehl und Mitte des 17 Jahrhunderts war der Tabakkonsum in ganz China verbreitet 14 Mit der Zeit kam das Rauchen einer Opium Tabak Mischung als neue Konsumform fur Opium in Mode und verdrangte die bisherige Aufnahme uber den Verdauungstrakt 13 Im Laufe des 17 und 18 Jahrhunderts wurde der inhalative Opiumkonsum zu einem begehrten Luxus der vermogenden Elite in welcher der Opiumgebrauch bald als Statussymbol galt Fur die Handler stellte Opium als leicht transportable und leicht abzusetzende Ware einen moglichen Wahrungsersatz dar 15 1729 folgte ein Verbot des Opiumhandels durch Kaiser Yongzheng Das Verbot erfolgte in zeitlichem Zusammenhang zu anderen Verboten unter anderem Prostitution Lehre von Kampfkunsten und Gesetzen zur Verwahrung von nicht zurechnungsfahigen Personen Die Edikte wurden mit der Notwendigkeit der Hebung der offentlichen Moral begrundet Das Verbot fuhrte jedoch ab 1730 zu keinem dokumentierten Fall einer erfolgreichen Strafverfolgung und in der weiteren Herrschaft Yongzhengs und seines Nachfolgers Qianlong gab es keine erneuten Initiativen des Hofs den Opiumgebrauch einzuschranken 13 Im 18 Jahrhundert brachten vor allem Portugiesen turkisches Opium als Heilmittel nach China wofur die Kaufer Zolle entrichten mussten Infolgedessen nahm der Opiumkonsum rasch zu Opium wurde auch in China in allen Reichsteilen von Yunnan im Suden bis Xinjiang im Westen hergestellt Dabei brachte der Opiumanbau im 19 Jahrhundert auf gleicher Flache rund das Zehnfache des Reisanbaus ein 16 nbsp Lithographie des Lagers einer Opiumfabrik in Patna Britisch Indien circa 1850Das von der britischen Ostindienkompanie unter ihrem Produktionsmonopol in Bengalen hergestellte Patna Opium war qualitativ hochwertiger als das einheimisch produzierte Rauschmittel Die Kompanie uberliess aufgrund der Illegalitat in China die Verschiffung ab Indien privaten Handlern um ihre legalen Geschafte im Rahmen des Chinahandels in Kanton nicht zu gefahrden Diese gaben ihre Ware vor der Kuste an chinesische Schmuggler weiter Zunachst von den Schiffen spater von einem Depot der Kompanie auf der Insel Lintin wurde das Opium mit flachgehenden Ruderbooten mit Hilfssegeln und jeweils 50 bis 60 Mann Besatzung ins Landesinnere verbracht Man schatzte 1831 dass etwa 100 bis 200 Boote dieses Geschaft betrieben 17 Die Ostindienkompanie erhielt jedoch Konkurrenz von Produzenten aus den Furstenstaaten fur deren Malwa Opium das Produktionsmonopol nicht galt Die Gesellschaft versuchte die Produzenten aus den Furstenstaaten mittels Expansion ihrer eigenen Produktion aus dem Markt zu drucken und steigerte die Produktion in Bengalen immer mehr US amerikanische Handler nahmen mit rund 8 Marktanteil 1820 mit Opium aus dem Osmanischen Reich eine Nebenrolle ein 1823 loste Opium Baumwolle als Topimport des Kaiserreichs ab 18 Von 1805 bis 1839 hatte sich die Menge des von der Ostindienkompanie nach China exportierten Opiums von 3159 Kisten auf 40200 Kisten mehr als verzehnfacht dabei wirkte das von der britischen Regierung 1833 aufgehobene Teehandelsmonopol als Katalysator fur die Zunahme der Beteiligung unabhangiger Kaufleute und eine Vermehrung des Handelsvolumens Das als Opiumschwemme wahrgenommene erweiterte Angebot auf den chinesischen Markten fuhrte zu einem Preisverfall und zur raschen Ausbreitung des Konsums in niederen sozialen Schichten und Regionen ausserhalb Sudchinas 19 nbsp Graphische Darstellung der chinesischen Opium Importe zwischen 1650 und 1880Bezuglich des Umgangs mit dem Opiumschmuggel gab es in der politischen Elite des Kaiserreichs unterschiedliche Positionen Der unter politisch interessierten Gelehrten einflussreiche Kalligraph und Agrarreformer Bao Shichen vertrat ab 1801 die Ansicht dass der Auslandshandel insgesamt die wirtschaftliche Position Chinas schwache Der Import volkswirtschaftlich nutzloser Luxusguter sorge fur einen Abfluss von Silber in das Ausland Infolgedessen empfahl er eine komplette Einstellung des Aussenhandels Chinas mit den westlichen Machten und sprach sich fur ein System der Autarkie aus Diese Wirkungen des Aussenhandels traten im Opiumhandel noch deutlicher zu Tage Bao Shichen schatzte dass rund 3 Millionen seiner Landsleute pro Jahr fur Opium rund 10 Millionen Tael Silber ausgaben Diese Summe ubertraf das komplette Steueraufkommen des Qing Staats 20 Bao schrieb den Europaern die treibende Rolle bei der Opiumepidemie zu da er annahm das in China hergestellte Opium wurde nicht illegal im Land verkauft sondern von den westlichen Kaufleuten nach dem Export wieder ins Land geschmuggelt Ein militarisches Eingreifen westlicher Staaten zog Bao nicht in Betracht da er an die Uberlegenheit Chinas auf diesem Gebiet glaubte Der Provinzgouverneur Chen Hanzhang betrachtete den Opiumhandel ebenso als grosses gesellschaftliches Problem Bei einem Abbruch der Handelsbeziehungen zu den westlichen Staaten furchtete er jedoch eine militarische Revanche Ebenso furchtete er bei einem abrupten Ende des Aussenhandels einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kollaps Sudchinas welcher eine Rebellion befordern konne Eine Unterbindung des Schmuggels sah er nicht als moglich an da die Sicherheitskrafte des Reichs die lange Kustenlinie nicht ausreichend kontrollieren konnten Infolgedessen empfahl Chen durch Kontrolle und strafrechtliche Sanktionen den Opiumkonsum in China selbst zu bekampfen Der Vizeminister Xu Naiji sprach sich 1836 fur eine Legalisierung des Opiumimports als Medizinprodukt aus Er sah darin die beste Moglichkeit fur den Staat den Handel in kontrollierte und begrenzte Bahnen lenken zu konnen Ebenso wurde der Qing Staat von Zoll und Steuereinnahmen profitieren Eine Ausrottung des Opiumkonsums durch rechtliche und polizeiliche Massnahmen sah er als unrealistisch an Ebenso warnte er vor nachteiligen Folgen fur Wirtschaft und Gesellschaft in Sudchina sollte der Aussenhandel vollstandig eingestellt werden 21 In Anbetracht der zunehmenden Opiumschwemme schwenkte der Kaiser Daoguang auf eine repressive Linie ein Ab 1836 setzte der neue Provinzgouverneur von Guangdong und Guangxi Deng Tingzhen bestehende Gesetze gegen den Opiumschmuggel energischer durch Dies traf vor allem die chinesischen Schmuggler welche das Opium kurz vor der Kuste von europaischen Handlern ubernahmen und zwang die britischen Exporteure dazu das Opium immer ofter selbst nach Kanton zu schmuggeln Bei der Planung der weiteren Politik orientierte sich Daoguang an einem 1838 verfassten Memorandum des Ministers Huang Juezi in dem der Konsum der Endverbraucher des Opiums als Hauptursache des Silberabflusses identifiziert wurde Er schlug vor nach einer einjahrigen Karenzzeit alle Opiumkonsumenten mit dem Tode zu bestrafen Die Droge selbst und die mit ihr einhergehenden Konsumgegenstande sollten offentlich vernichtet werden Huang begrundete diese Massnahmen damit dass in westlichen Staaten ahnlich drakonische Gesetze galten was eine Fehlinformation war Huangs Memorandum konnte neben dem Kaiser viele hochrangige Wurdentrager des Reichs umstimmen und die Befurworter der Legalisierung allen voran Xu Naiji fielen in Ungnade Nach einem spektakularen Opiumfund in der nordlichen Hafenstadt Tianjin welchen die chinesischen Behorden als Schmuggelware aus Kanton einordneten entschloss sich der Kaiser einen speziellen Gesandten nach Kanton zu entsenden um den Schmuggel endgultig zu unterbinden Die Wahl fiel auf Lin Zexu der als mit umfassenden Vollmachten ausgestatteter Provinzgouverneur von Hunan und Hubei zu den prominenten Befurwortern von Huangs Memorandum zahlte 22 23 Anlass BearbeitenEskalation in Kanton Bearbeiten nbsp Zeitgenossische chinesische Zeichnung mit dem Motiv der offentlichen Vernichtung des beschlagnahmten Opiums unter der Aufsicht von Lin Zexu Datierung 19 Jahrhundert Lin Zexu kam am 10 Marz 1839 in Kanton an Ihm vorausgegangen waren kaiserliche Befehle an den Gouverneur Deng Tingzhen bekannte Opiumhandler zu inhaftieren Er erklarte den Opiumschmuggel und konsum offentlich zum grossten Problem Chinas und erklarte mittels Flugblattern seinen kaiserlichen Auftrag diesen vollstandig zu zerschlagen Nach seiner Ankunft beschlagnahmten seine Manner mehrere tausend Pfund Opium von Chinesen und zerstorten offentlich tausende Opiumpfeifen Am 18 Marz 1839 forderte er per offentlichem Edikt die auslandischen Handler in den Faktoreien auf ihre Opiumvorrate seinen Behorden zu ubergeben Als dem am Folgetag nicht entsprochen worden war verbot er den Kaufleuten das Verlassen der Faktorei Drei Tage spater drohte er mit der Hinrichtung des wichtigsten Hong Handlers Howqua und eines weiteren chinesischen Geschaftspartners der Briten sollte das Rauschmittel nicht ausgehandigt werden Die Handler erklarten sich zur Ubergabe von 1000 Kisten Opium bereit Dies lehnte Lin ab und bestellte den Opiumhandler Lancelot Dent ein um ihn zu befragen Dent lehnte es ab sich in die Hand der chinesischen Behorden zu begeben Am 24 Marz verfugte Lin dass alle chinesischen Angestellten und Diener die Faktoreien zu verlassen hatten Ebenso verhangte er ein formelles Embargo uber die rund 350 verbliebenen britischen amerikanischen und niederlandischen Staatsangehorigen im Faktoreibezirk 24 In derselben Nacht kehrte Charles Elliot der britische Handelssuperintendent aus Macau nach Kanton zuruck Die Cohong Gilde versorgte die Europaer unter der Hand weiter mit Nahrungsmitteln aufgrund des Aufkeimens von Ausschreitungen zwischen Europaern und chinesischen Sicherheitskraften und Zivilisten angesichts offentlicher Hinrichtungen von chinesischen Opiumschmugglern vor den Faktoreien befurchtete dieser jedoch eine weitere Eskalation Um die Handler freizubekommen und Blutvergiessen zu verhindern ordnete er die Abgabe des Opiums an und versprach den Opiumhandlern eine Kompensation durch die britische Krone zu Marktpreisen Der Marktwert der 20 283 in Kanton gelagerten Kisten Opium entsprach ungefahr einem Jahreshaushalt der Krone Elliot handelte eigenmachtig und uberschritt seine Kompetenzen eine Rucksprache mit London erschien ihm jedoch aufgrund des sechsmonatigen Postwegs nicht moglich Durch die Massnahme konnte der Konflikt zunachst entscharft werden Durch das Auftreten Lins und die weitere Aufrechterhaltung der Blockade bis zur vollstandigen Erfullung der Ubergabeforderung kam Elliot jedoch zu dem Schluss dass ein militarisches Auftreten gegen die Qing notwendig sei Am 3 April 1839 bat er in einem Brief an Lord Palmerston um die Entsendung einer Flotte mit dem Ziel den Jangtse von See her zu blockieren Am 21 Mai 1839 durften die Auslander Kanton gen Macau verlassen Das Opium wurde auf Befehl Daoguangs offentlich vernichtet Im Juli 1839 eskalierten die Spannungen jedoch erneut als die chinesische Regierung die Herausgabe eines britischen Seemanns verlangte der wegen des Totschlags eines Chinesen angeklagt war Da Elliot dem nicht Folge leistete verbot Lin die Versorgung der britischen Schiffe in Macau Die Briten verliessen unter Elliots Kommando Macau in Richtung der kaum besiedelten Insel Hongkong Am 4 September 1839 kam es bei der Insel zu einem ersten Seegefecht zwischen drei britischen Schiffen unter Elliots Kommando und chinesischen Kriegsdschunken welche die Englander schliesslich in Hongkong einschliessen konnten 25 Kriegsentscheidung der britischen Regierung Bearbeiten nbsp William Jardine schottischer Arzt und Opiumhandler Besitzer von 19 Clippern liberales Mitglied des House of Commons und wichtigster Lobbyist fur eine britische Intervention Portrat von George Chinnery 1820er JahreDer britische Aussenminister Lord Palmerston erhielt im August 1839 Nachricht von der Forderung Elliots nach einer Flotte Palmerston sah das Versprechen Elliots nach einer Kompensation der britischen Handler als Kompetenzuberschreitung seines Untergebenen Die Forderung uber rund 2 Millionen Pfund stellte die Whig Regierung unter Lord Melbourne vor Probleme und das Kabinett traf sich am 1 Oktober 1839 um eine Losung der Frage festzulegen Lord Melbourne selbst brachte den Vorschlag ein die Kompensationszahlungen der Ostindienkompanie aufzuburden da sie vom jahrzehntelangen Opiumhandel profitiert hatte Palmerston setzte sich jedoch zusammen mit dem Kriegsminister Lord Macaulay mit dem Vorschlag durch China durch eine militarische Machtdemonstration zur Ubernahme der Forderung zu zwingen Sekundares Ziel der Unternehmung sollten bessere Handelsbedingungen fur Grossbritannien sein Palmerston legte hierfur einen Kriegsplan vor der ihm 1836 nach dem Scheitern Napiers vom Opiumhandler James Matheson uberreicht worden war Ein Linienschiff zwei Fregatten und mehrere Dampfschiffe sollten von Europa nach China entsandt werden Durch die Seeblockade der wichtigsten Hafen und Flussdeltas sollten der Kustenhandel und Binnentransport von Getreide lahmgelegt und die Qing zu einem Friedensschluss zu britischen Bedingungen gezwungen werden Ein Versuch der konservativen Opposition den Krieg per Parlamentsbeschluss im Unterhaus zu stoppen scheiterte am 10 April 1840 26 Der junge tief religiose William Gladstone kritisierte dabei die Politik der Regierung scharf und sprach im Unterhaus von Palmerstons Opiumkrieg Weiter fuhrte er aus er furchte sich vor Gottes Urteil uber England angesichts des nationalen Unrechts gegen China 27 Die grundlegende Motivation hinter der britischen Kriegsentscheidung war die weitere Absicherung des informellen Opiumhandels der fur den Ausgleich des britischen Handelsdefizits mit China als notwendig gesehen wurde Ein Zusammenbruch des Dreieckshandels zwischen Grossbritannien Indien und China hatte die Stabilitat der britischen Staatseinnahmen gefahrdet 28 Die Strategie der britischen Regierung wurde von dem seit dem Misserfolg der Napier Mission fur den Krieg Lobbyismus treibenden Opiumhandler entscheidend mitgepragt William Jardines und James Mathesons Eingaben und Briefe uberzeugten die politischen Entscheidungstrager dass vom ungeeinten und mit inneren Problemen beschaftigten Qing Staat keine ernstzunehmende Kriegsanstrengung auf See zu erwarten sei Ebenso wiesen sie auf die Moglichkeit hin die fur China lebenswichtigen Seehandelswege an den Kusten zu blockieren Der mittlerweile in Grossbritannien weilende Jardine uberzeugte Palmerston eine Erweiterung der Flotte durch private Schiffe und Einheiten der Ostindienkompanie zuzulassen 29 Jardine schlug Palmerston auch das erste Angriffsziel die Insel Zhoushan vor welche er als optimale Operationsbasis fur die Handelsblockade der chinesischen Kuste ansah 30 Ende Juli 1840 versammelten die Briten eine Flotte von 22 Kriegsschiffen davon 16 Linienschiffe vier Dampfschiffe und vier weitere Kriegsschiffe im von den ehemals in Kanton eingeschlossenen Briten gehaltenen Hongkong Begleitet wurden diese von 3600 bis 4600 britischen und indischen Soldaten in 27 Transportschiffen Das militarische Kommando uber die Flotte erhielt der seit 1837 im Rang eines Konteradmirals stehende George Elliot ein Cousin von Charles Elliot 31 32 George Elliot der seit den Napoleonische Kriegen kein Schiffskommando mehr innegehabt und sich eher als Schiffsdesigner hervorgetan hatte 33 wurde der politisch Verantwortliche fur die Mission und erhielt von Palmerston die Befugnis uber einen Frieden zu verhandeln 34 Militarische Krafteverhaltnisse Bearbeiten nbsp Zeitgenossische britische Illustration chinesischer Soldaten und ihrer Bewaffnung aus dem Buch Narrative of a Voyage Round the World von Edward Belcher 1843 Die Struktur des Qing Militars stammte aus der Zeit der Grundung der Dynastie im 17 Jahrhundert Die erbliche Militarelite des Qing Staats bildeten die aus Mandschu bestehenden Acht Banner Diese dienten als administrativer Rahmen fur Rekrutierung und Training einer bestimmten Zahl von Soldaten im Kriegsfall sie wurden dafur vom Staat mit Reis Geld und Land entlohnt Aufgrund ihrer Nahe zum Thron stellten sie die mobile Interventionstruppe des Kaisers fur Militarkampagnen dar Die zweite jungere Saule der Qing Streitkrafte war die Grune Standarte eine Truppe von Berufssoldaten aus der Ethnie der Han Diese waren in Garnisonen uber das Land verteilt stationiert und dienten vor allem der Aufrechterhaltung des Landfriedens und im Einsatz gegen Rebellen und Banditen Auf einen Bannersoldaten kamen rund drei Soldaten der Grunen Standarte Seit dem Ende des 18 Jahrhunderts verfielen die Finanzmittel zur Erhaltung des Heeres Dies schlug sich in der Versorgung der Bannersoldaten und dem Sold der Berufssoldaten nieder Viele Mandschu gaben ihren erblichen Status auf und wandten sich zivilen Berufen zu Die Unterfinanzierung der Streitkrafte ausserte sich in der Weiterverwendung langst veralteter Waffen insbesondere bei der Artillerie Stellenweise wurden sogar Feuerwaffen und Artillerie wieder durch Bogen und Nahkampfwaffen ersetzt um deren teuren Unterhalt einzusparen 35 Da es zudem immer schwieriger wurde ethnische Minderheiten in das Militar zu integrieren verfielen die zentralen Strukturen seit 1820 und die Bedeutung lokaler Milizen t uan lien unter der Kontrolle der landlichen Gentry nahm zu 36 Die mit Schusswaffen ausgerusteten Qing Soldaten verfugten uber Luntenschlossmusketen welche auf portugiesischen Modellen aus der Mitte des 16 Jahrhunderts basierten Mit der typischen Soldatenmuskete konnte ein 3 8 g schweres Projektil uber maximal 100 Meter verschossen werden Ebenso verwendeten die Chinesen Schiesspulver minderer Qualitat da die chemische Optimalzusammensetzung in China nicht bekannt war und die Herstellungsmethoden nicht wissenschaftlich optimiert waren 37 Die lokal organisierten Marineeinheiten Chinas bestanden aus Dschunken welche nur rund zehn Kanonen trugen Die Schiffe waren nur zum Einsatz im Fluss und Kustengewasser fahig 35 Die Artillerie der Qing setzte sich aus Kanonen auf dem technischen Entwicklungsstand des 17 Jahrhunderts zusammen Die in der Kustenartillerie defensiv eingesetzten Einheiten waren oft mit einhundert bis zweihundert Jahre alten Exemplaren ausgestattet 38 Die Gesamtstarke des Qing Heeres betrug auf dem Papier 800 000 Soldaten In Kanton standen jedoch bei Kriegsbeginn nur 2400 Soldaten zur Verfugung Die Dynastie benotigte Monate um eine Reserve von 51 000 Soldaten aus dem Landesinneren an die Kusten heranzufuhren 39 Neben den regularen Verbanden war die Rekrutierung von Irregularen Yong wortlich ubersetzt Tapfere Usus in der Kriegsfuhrung der Qing Diese Kampfer wurden aus der Zivilbevolkerung als Hilfstruppen vor Ort rekrutiert und erhielten nur ein rudimentares militarisches Training 40 Ein besonderes Problem stellte die Korruption innerhalb der Truppe dar So betrachteten die vollig unzureichend ausgebildeten chinesischen Offiziere ihre Gehalter oft als eine Art Pension ohne Gegenleistung Oft fuhrten sie ein ausschweifendes Leben und verbrachten ihre Zeit mit Glucksspiel Theaterbesuchen Hahnenkampfen und Opiumkonsum oder sie betrieben nebenbei Wucher und Hypothekengeschafte 41 Das Rechtssystem der Qing sah fur Militarbefehlshaber zu Lande im Falle einer Niederlage die Todesstrafe als Suhneleistung vor Die konfuzianistische Moral sah es als statthaft an diesem entweder durch Tod im Gefecht oder Suizid zuvorzukommen Dies fuhrte dazu dass Kommandeure in kritischen Momenten ausfielen Berichte an die Zentralregierung im Eigeninteresse schonten und machten es dem militarischen System der Qing schwer aus Niederlagen rationale Schlusse zu ziehen 42 Die britische Seite verfugte auf See uber Linienschiffe mit metallbeschlagenen Holzrumpfen Dieser Schiffstyp verfugte uber bis zu 120 Kanonen Ebenso stellte die Ostindienkompanie mit der Nemesis das erste dampfgetriebene Kriegsschiff in Ganzmetallbauweise zur Verfugung Dieses unter Geheimhaltung eigens fur den Krieg in Dienst gestellte Schiff erreichte im November 1840 Macau Zu Lande verfugten die Briten uber disziplinierte in Linientaktik operierende Militareinheiten 43 Die britische Infanterie verwendete standardmassig das um die Jahrhundertwende entwickelte Baker Gewehr welches ein 35 g schweres Geschoss rund 200 m zielgenau verschiessen konnte Die Auslosung des Schusses erfolgte uber ein Steinschloss Daneben war das erst 1837 eingefuhrte per Perkussionsschloss gezundete Brunswick Gewehr in Gebrauch das bei einer Reichweite von 300 m 52 g schwere Geschosse verwendete Die Waffen mit gezogenem Lauf der Briten waren den chinesischen Luntenschlossmusketen an Feuerwirkung Reichweite Prazision Feuerrate und Zuverlassigkeit deutlich uberlegen 37 Bezuglich der Artillerie verfugten die Briten uber die damals modernste Ausrustung die auf Basis aktueller naturwissenschaftlicher Erkenntnisse konstruiert war Auf See ermoglichte die Karronade das Abfeuern schneller wirkungsvoller Salven auf gegnerische Schiffe Gegen die nach oben offenen Forts der Qing brachten Haubitzen mit ihrem Steilfeuer und Raketen einen taktischen Vorteil Aufgrund ihrer modernen Bauart und technisch hoherwertigen Verarbeitung war die britische Artillerie ihrem chinesischen Gegenstuck an Reichweite Feuerkraft und Mobilitat deutlich uberlegen Die Artillerieoffiziere waren in Ballistik unterrichtet und erreichten durch die Berechnung der Flugbahn eines Projektils eine deutlich bessere Treffergenauigkeit als Anwender traditioneller Verfahren 44 Durch ihre Uberlegenheit auf See konnten die Briten schnell und ungestort ihre Truppen zwischen verschiedenen Hafen verschieben 45 Das britische Expeditionskorps konnte durch einen Ex Missionar und Angestellten von Jardine Matheson amp Co uber eine Fulle nachrichtendienstlicher Erkenntnisse uber die chinesische Seite verfugen Karl Gutzlaff hatte seit 1832 zunachst in der Opiumhandelsgesellschaft ein Spionagenetzwerk in Sudchina ausgebaut Nach Beginn des Krieges begleitete er das Expeditionskorps und stellte seine Fahigkeiten und Kontakte dem britischen Militar zur Verfugung 46 Das britische Expeditionskorps bestand zum Kriegsende aus 25 konventionellen und 14 dampfgetriebenen Kriegsschiffen sowie einem Hospitalschiff und zwei Schiffen fur Vermessungsaufgaben Dazu gehorten rund 12 000 Soldaten fur die Kriegsfuhrung zu Lande fur deren Transport 66 Transportschiffe eingesetzt wurden Zusammen mit dem seefahrenden Personal kam das Expeditionskorps an seinem hochsten Personalstand zu Kriegsende auf knapp 20 000 Mann 47 Lin Zexu beschrieb nach der Gefechtserfahrung die Verhaltnisse der Kampfkraft der Truppen beider Nationen folgendermassen Ihre grossen Kanonen haben eine Reichweite von rund zehn Li sie konnen uns treffen wenn wir es nicht konnen Das ist ein Resultat der geringen Qualitat unserer Munition Wenn sie die Briten feuern ist es so als wenn ein ganzer Trupp unserer Soldaten nacheinander feuert Jeder ihrer Soldaten feuert durchgehend ohne innezuhalten Wenn wir einen Schuss abfeuern brauchen unsere Soldaten viel Zeit fur hastige Bewegungen bevor sie erneut feuern Dies ist das Ergebnis unserer mangelnden Vertrautheit mit diesen Kunsten Obwohl es viele Offiziere und Soldaten mit militarischer Erfahrung in China gibt haben sie nur Erfahrung im Nahkampf Es scheint sie haben nie ein Gefecht uber acht bis zehn Li erlebt bei dem man kampfen muss ohne das Gesicht des Feindes zu sehen Deswegen sind unsere Krafte oft unkoordiniert 48 Verlauf BearbeitenBritische Marineexpedition unter Elliot Bearbeiten In Hongkong angekommen teilte Elliot der die Operationen von Juli bis November 1840 leitete seinen Flottenverband aus Schiffen der Royal Navy der Ostindienkompanie und privat betriebenen Schiffen auf Ein Teil des Verbandes sollte Kanton und das Perlflussdelta blockieren Der andere Teil des Verbandes sollte die an der Jangtsemundung gelegene strategisch wichtige Insel Zhousan unter die Kontrolle des Expeditionskorps bringen Die Briten konnten die Insel und die Stadt Dinghai im Juli 1840 erobern Nach einem kurzen und verheerenden Artilleriebombardement der britischen Schiffe gegen die im Hafen liegenden chinesischen Dschunken leisteten die chinesischen Truppen keinen Widerstand mehr Die Briten errichteten eine Militarverwaltung welche von Karl Gutzlaff gefuhrt wurde 49 Die Bevolkerung der Insel rund eine Million ergriff die Flucht und setzte aufs Festland uber Der Stadtgouverneur der Qing beging an Ort und Stelle Suizid Die britische Besatzungsgarnison verlor im Verlauf der nachsten Monate rund 400 Mann durch Krankheiten was den weiteren Vormarsch der Briten verzogerte 50 Elliot reiste mit dem grossten Teil seiner Flotte nach Norden in Richtung der Mundung des Hai He wahrend verbleibende Einheiten den Jangtse blockierten Der Auftrag Elliots war eine diplomatische Depesche an den Kaiser mit Forderungen zu uberbringen und dieser durch eine militarische Machtdemonstration Nachdruck zu verleihen 51 Friedensverhandlungen in Kanton Bearbeiten Kaiser Daoguang reagierte auf den Kriegsausbruch zunachst mit dem Bestreben den Krieg auf diplomatischem Weg zu beenden Er machte Lin Zexu und Deng Tingzhen dafur verantwortlich den Krieg ausgelost zu haben Sie wurden beide ihrer Amter enthoben und in den Westteil des Kaiserreichs verbannt Er beauftragte den Vizekonig von Zhili Qishan mit der Untersuchung der Verfehlungen Lins und beauftragte ihn in Friedensverhandlungen mit Elliot zu treten Qishan und Elliot trafen sich am 30 August 1840 Bei dem Treffen konnte Qishan sein Hauptziel den Ruckzug der britischen Flotte nach Sudchina durch die Festlegung des Verhandlungsortes Kanton erreichen Hierfur hatte er Elliot eine Erfullung der britischen Kriegsziele per Vertrag in Aussicht gestellt Der Krieg kam damit zunachst zum Erliegen Die Verhandlungen in Kanton begannen im Dezember 1840 Palmerston hatte Elliot einen weitreichenden Forderungskatalog fur die Verhandlungen ubermittelt Dieser beinhaltete die vollstandige Ubernahme der Kriegskosten Bezahlung des vernichteten Opiums und die Ubernahme der Insel Zhousan vor der sudchinesischen Kuste als Handelsbasis unter britischer Souveranitat Daruber hinaus sollte das Monopol der Cohong Gilde fallen und britische Handler mit jedem beliebigen Chinesen Handel treiben konnen Dabei sollten britische Staatsburger auf dem Gebiet Chinas nicht der Gerichtsbarkeit der Qing sondern der Jurisdiktion der Krone unterstehen Elliot trug diese Forderungen vor Generalgouverneur Qishan wies den Forderungskatalog zunachst ab Er und Elliot einigten sich schliesslich auf eine Geldleistung der Cohong Gilde von sechs Millionen Silberdollar fur das zerstorte Opium an die britischen Handler Ebenso stellte die chinesische Seite in Hongkong einen Stutzpunkt unter chinesischer Souveranitat in Aussicht wie es ihn in Macau fur die Portugiesen bereits gab Dafur mussten sich die Briten von Zhoushan zuruckziehen Diese Insel hielt Elliot wegen ihrer Lage ohnehin fur wenig geeignet fur den Handel mit Kanton wahrend Hongkong den Vorteil leichter Verteidigungsmoglichkeiten bot 52 53 Das als Konvention von Chuenpi bezeichnete Abkommen stiess bei Kaiser Daoguang wie beim britischen Aussenminister Palmerston gleichermassen auf Ablehnung Palmerston kritisierte Elliots Handlungen und Verhandlungen als unentschlossen und ineffektiv Elliot kehrte auch wegen seiner angegriffenen Gesundheit im November 1840 nach England zuruck 54 Palmerston ersetzte ihn im April 1841 durch Sir Henry Pottinger und beauftragte diesen mit der Fortsetzung des Krieges Qishan wurde ebenso wie Lin und Deng verbannt 52 Gefechte in der Provinz Guangdong Bearbeiten Kaiser Daoguang bestimmte den Mandschu Adligen Yishan am 30 Januar 1841 zum Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Briten Dieser verliess nach zweiwochigen Beratungen Beijing Richtung Suden In der Zeit von Januar bis Marz 1841 wurden ihm 17 000 Soldaten aus verschiedenen Provinzen zugeteilt Der Auftrag des Kaisers lautete die Briten militarisch zu schlagen und physisch zu vernichten Der Gouverneur benotigte fur die Reise nach Kanton 57 Tage und erreichte es am 13 April 1841 Wahrenddessen hatte der bereits abberufene Elliot in der Ersten Schlacht von Kanton die lokalen Behorden in Kanton zur Wiederaufnahme des Handels mit den Briten gezwungen Elliot befahl am 20 Marz 1841 nur sieben Kriegsschiffe vor Kanton zu belassen Das Gros des Expeditionskorps sollte Xiamen angreifen Elliot konnte sich jedoch mit seinen Flotten und Armeebefehlshabern nicht einigen Deswegen verblieb die Expeditionsflotte zunachst defensiv Als der Handel nach Yishans Ankunft weitergefuhrt wurde ging Elliot zunachst davon aus dass die chinesische Seite Frieden anbieten wurde Aufgrund der nach und nach ankommenden Verstarkungen der Qing Streitkrafte kam Elliot jedoch am 13 Mai 1841 zum Entschluss dass ein chinesischer Angriff drohe und befahl seinen Truppen sich darauf vorzubereiten Ende Mai umfassten die Streitkrafte der Qing bei Kanton rund 25 000 Soldaten Entgegen der Order des Kaisers stellte Yishan seine Truppen defensiv fur die Verteidigung Kantons auf Am 21 Mai 1841 liess er einen Angriff auf die Briten durch speziell angeheuerte Yong Soldaten mit Feuerbooten durchfuhren Der Versuch die britischen Schiffe auf dem Perlfluss zu vernichten schlug fehl und die Zweite Schlacht von Kanton mundete in einer schweren chinesischen Niederlage bei der die Briten die Kustenverteidigung und die Stadt bombardierten Yishan bat am 21 Mai 1841 um einen Waffenstillstand und akzeptierte Elliots Bedingungen welche in etwa der vormaligen Konvention von Chuenpi entsprachen Der Kantonhandel wurde angesichts der Bedrohung durch die militarischen Aktionen der Briten von den chinesischen Lokalbehorden wiederaufgenommen 55 Am 30 und 31 Mai 1841 stellte sich beim Sanyuanli Vorfall eine grosse Menschenmenge aus Dorflern und Milizionaren den britischen Truppen entgegen Die Aktionen der Landbevolkerung wurden durch Grabschandungen Plunderungen und Vergewaltigungen der britischen Truppen motiviert Nachdem sich die Briten in einem nahegelegenen Fort verschanzt hatten gelang es den Qing Beamten die Menge zu zerstreuen da sie den sich abzeichnenden Waffenstillstand nicht gefahrden wollten 56 Im Zuge des Ruckzugs der chinesischen Verstarkungen und der Zahlung von einer Million Yuan zogen sich die britischen Krafte am 1 Juni 1841 wieder aus Kanton zuruck Yishan schilderte die Geschehnisse in seinen Memoranden an den Kaiser als ein dauerhaftes Ende des Krieges obwohl er Hinweise hatte dass die britische Flotte weiter nach Norden vorgehen wollte um sich weitere Zugestandnisse zu sichern Kaiser Daoguang befahl in Annahme eines Kriegsendes am 28 Juli 1841 aus Budgetgrunden die Entlassung der in den anderen Kustenprovinzen aufgrund der Kampfe aufgestellten Verstarkungstruppen 55 Britische Militarkampagne entlang der ostlichen Kustenprovinzen Bearbeiten Im Sommer 1841 wurde die britische Expeditionsflotte durch Krankheiten und Sturmschaden an weiteren Operationen gehindert Im Juli 1841 erfuhr Elliot von seiner Ablosung durch Pottinger Diesem hatte Lord Palmerston nochmals Instruktionen mitgegeben Er solle die geraumte Insel Zhousan wieder besetzen und in Verhandlungen mit einem Generalbevollmachtigten des Kaisers mit Entscheidungskompetenz treten Diese sollten nicht in Kanton sondern entweder in Zhoushan oder Tianjin gefuhrt werden Bezuglich der von China zu leistenden Reparationen solle er sich nicht mit weniger als 3 Millionen Pfund entsprechend rund 12 Millionen Yuan in Silber zufriedengeben Um diese Forderungen gegenuber dem Kaiser durchzusetzen sollte Pottinger weiter militarisch aggressiv vorgehen Nach 57 Tagen Reisezeit und einem kurzen Zwischenaufenthalt in Indien erreichte Pottinger am 10 August 1841 den ostasiatischen Kriegsschauplatz und setzte den bereits unter Elliot gefassten Plan in die Tat um Am 1 Oktober 1841 eroberten sie erneut Dinghai auf der Insel Zhoushan Am 10 Oktober 1841 nahmen sie die Stadt Zhenhai ein Diese Eroberung ermoglichte die Besetzung von Ningbo drei Tage spater Nach der Schlacht um Zhenhai verstarb der als Nachfolger von Yishan ernannte Sondergesandte des Kaisers und Provinzgouverneur von Jiangsu Yuqian nach einem Suizidversuch Anlasslich der Schlacht von Xiamen erreichten den Kaiser erstmals Berichte dass die Briten Bodentruppen und Artillerie zu Lande einsetzten Bisher hatten alle Berichte aus dem Suden wahrheitswidrig berichtet dass sich die Briten bei ihren Operationen zu Lande auf Uberlaufer aus der Han Ethnie stutzten Am 26 Oktober 1841 eroberten die Briten die Hafenstadt Xiamen Die Kampagne zur Eroberung Hong Kongs kostete das uber See mobile Expeditionskorps 53 Tage 57 Daoguang beauftragte nach dem Misserfolg Yuqians den General Yijing einen Gegenangriff gegen die Briten in Sudchina zu organisieren Yijing verliess die Hauptstadt Beijing am 30 Oktober 1841 Nach seiner Reise gen Suden und dem Zusammenziehen von mehreren Zehntausend Soldaten aus verschiedenen Provinzen erfolgte diese Offensive am 10 Marz 1842 Dabei griffen chinesische Truppen simultan Ningpo Zhoushan und Zhenhai an Die Gegenoffensive blieb jedoch wirkungslos und fuhrte nur bei der Schlacht von Ningpo zu grosseren Gefechten welche die Briten jedoch rasch fur sich entschieden 58 Der gleichzeitig stattfindende Angriff auf Zhenhai wurde von den Briten nach Vorwarnung aus der Zivilbevolkerung rasch niedergeschlagen Yijing hatte fur die Gegenoffensive nur rund 8 400 seiner Soldaten abgestellt Nach dem Scheitern seines Auftrags schilderte er dem Kaiser in wahrheitswidrigen Berichten grosse Verluste unter den Briten deren Starke er bei Ningbo mit 18 000 statt mit 3 000 Mann angab Ebenso vermeldete er wahrheitswidrig den Tod hoher britischer Offiziere und mehrerer hundert Soldaten Auf Zhoushan fand kein Angriff statt da der chinesische Schiffsverband verspatet eintraf und nach der Nachricht der Niederlagen von Zhenhai und Ningbo keinen Angriff durchfuhrte Der dortige Marinebefehlshaber richtete mit Wissen Yijings einen gefalschten Bericht uber eine nicht stattgefundene Seeschlacht an den Hof Darin vermeldete er die Zerstorung eines grossen britischen Kriegsschiffs und mehrerer kleinerer Schiffe Yiying wurde nach dem Krieg zunachst zum Tode verurteilt von Daoguang jedoch ins Exil nach Xinjiang begnadigt 59 Nach dem Scheitern der Offensive wandte sich der Gouverneur von Zhenjiang Li Yunke an den Kaiser Als erster Beamter vor Ort schilderte er dem Kaiser in einem offiziellen Bericht die technische Uberlegenheit der britischen Waffen zur See und zu Lande und gab gegenuber dem Kaiser zu dass auch eine Verteidigung gegen das Expeditionskorps nur schwer moglich sei Aufgrund der Seeuberlegenheit der Briten ware selbst ein isolierter Sieg zu Lande sinnlos da die Briten ihre Truppen uber den Seeweg rasch bewegen konnten Li berichtete ebenso dass durch die Kampfhandlungen und die britische Blockade der Fluss und Kustenhandelswege eine Hungersnot drohe und bei einer Fortfuhrung des Krieges mit ernsthaften Unruhen in der sudchinesischen Bevolkerung zu rechnen sei Ausserdem stellte er dar dass die Kriegskosten fur die Verteidigung der Kustenprovinzen auf langere Sicht nicht tragbar seien Daoguang reagierte auf den Bericht zunachst nur mit der Anfrage an seine hohen Beamten Ideen zur weiteren Finanzierung des Krieges schriftlich einzubringen Im April 1842 beriet sich Daoguang in der Hauptstadt mit dem Mandschuadligen Qiying und sandte ihn mit der Order einen militarischen Sieg zu erringen und im Anschluss den Krieg durch diplomatische Zugestandnisse zu beenden 60 Nach Eintreffen von Verstarkungstruppen aus Indien fielen im Sommer 1842 Shanghai und Zhenjiang Nach dem Fall von Zhenjiang im Juli 1842 autorisierte Daoguang Qiying eine Verhandlungslosung mit den Briten zu deren Konditionen zu suchen Die Untergebenen des Kaisers Qiying und Niu Jian hatten bereits vorher unautorisiert Gesprache mit den Briten gefuhrt Dies hielt die Briten jedoch nicht davon ab weiter ihre Militarkampagne zu verfolgen So fiel mit Nanjing der Sitz des Gouverneurs Niu Jian im August 1842 an das britische Expeditionskorps Am 13 August 1842 begannen auf einem britischen Kriegsschiff vor Nanjing die Friedensverhandlungen durch den Unterhandler Zhang Xi im Auftrag Qiyings 61 Die britische Seite verzeichnete bis zum Kriegsende 530 Mann Verluste davon 69 im Gefecht Getotete Uber die chinesischen Verluste liegen keine genauen Zahlen vor Schatzungen belaufen sich auf 18 000 bis 20 000 Tote und Verwundete 62 Interaktive Karte des Kriegsverlaufs Bearbeiten nbsp Folgen BearbeitenVertrage von Nanking und Humen Bearbeiten nbsp Sir Henry Pottinger der britische Unterzeichner des Vertrages von Nanking Portrat von Samuel Laurence 1840 Am 29 August 1842 endete der Krieg mit dem Vertrag von Nanking dem ersten der sog Ungleichen Vertrage An diesem Tag unterzeichneten der britische Bevollmachtigte Generalleutnant und spatere Gouverneur von Hongkong Henry Pottinger und die Mandschuadligen Qiying und Ilibu den Vertrag an Bord des britischen Flaggschiffs HMS Cornwallis welches vor Nanjing vor Anker lag Er verpflichtete die Chinesen unter anderem zur Offnung der Handelshafen Kanton Xiamen Fuzhou Shanghai und Ningbo fur Auslander und zur Duldung weitgehend unbeschrankten Handels Damit wurde die Cohong Gilde durch den Vertrag aufgelost Ebenso verpflichtete sich China zur Abtretung Hongkongs sowie zu Reparationszahlungen die sowohl die Entschadigung fur das zerstorte Opium als auch die britischen Kriegskosten decken sollten Von der Gesamtsumme von 21 Millionen Tael zahlbar in sieben Raten bis 1845 entfielen 12 Millionen auf die britischen Kriegskosten und 9 Millionen auf die Entschadigung fur die Opiumhandler Daneben forderte der Vertrag die Freilassung aller noch festgehaltenen britischen Staatsburger und Straffreiheit fur einheimische Kollaborateure Die Briten verpflichteten sich die Blockade der chinesischen Kustenschifffahrt bei Akzeptanz des Vertrags aufzuheben Der Abzug der britischen Kriegsschiffe sollte jedoch erst nach vollstandig erfolgter Zahlung der Reparationen erfolgen 63 Der Vertrag ging auf die Problematik des Opiumschmuggels selbst nicht ein Das Wort Opium kam nur einmal bei der Festlegung der Reparationszahlungen vor Beide britische Regierungen scheuten aus innenpolitischen Erwagungen eine Legalisierung des Opiumhandels zu fordern Die Opiumhandler selbst stellten diese Forderung auch nicht da die etablierten Kantonhandler durch eine Fortfuhrung des Schmuggels weniger Konkurrenz zu erwarten hatten 64 Nach dem Abschluss des Vertrags von Nanjing kam es auf Betreiben Daoguangs zu Verhandlungen uber einen Erganzungsvertrag Dieser am 8 Oktober 1843 unterzeichnete Vertrag von Humen sicherte britischen Staatsburgern juridische Extraterritorialitat zu ebenso erlaubte er britischen Kriegsschiffen den Eintritt in die Vertragshafen solange sie die Absicht verfolgten ihre eigenen Staatsburger zu kontrollieren Ebenso setzte er fur 26 Handelsguter fixe Importzolle fest so dass das Kaiserreich gegenuber Grossbritannien die Souveranitat uber die eigene Zollpolitik einbusste Grossbritanniens Status als einflussreichste auslandische Macht in China wurde durch den Passus festgeschrieben dass sobald ein anderes Land gunstigere Handelskonditionen erhalte diese fur Grossbritannien auch gelten mussten 65 Die juridische Exterritorialitat erschien den Briten angesichts der fehlenden zivilrechtlichen Moglichkeiten des chinesischen Rechtssystems und der haufigen Verwendung der Folter durch die Strafjustiz als zwingend erforderlich 66 Die im Opiumkrieg erworbene Kolonie Hong Kong entwickelte sich zum wichtigsten Grundpfeiler des britischen Weltreichs in Ostasien 67 nbsp Der Union Jack uber den englischen Faktoreien in Kanton 1843 68 Der im 20 Jahrhundert arbeitende nationalchinesische Diplomat und Historiker T F Tsiang beschrieb die Auswirkungen des Krieges fur die chinesische Aussenpolitik folgendermassen Zwischen China und dem Westen besteht ein sonderbares Verhaltnis Vor dem Opiumkrieg wollten wir sie nicht als Gleiche behandeln nach dem Opiumkrieg waren sie nicht willens uns als Gleiche zu behandeln 69 Die Konzessionen an die Briten wirkten fur andere europaische Machte wie ein Dammbruch Die Qing Regierung schloss aus ihrer Position der Schwache 1844 weitere Ungleiche Vertrage mit Frankreich im Vertrag von Huangpu und den USA mit dem Vertrag von Wanghia Das Kaiserreich China schaffte es nicht die Souveranitat uber den Aussenhandel zuruckzugewinnen Das Recht die Zolle selbst zu bestimmen erreichte erst die Republik China 1928 wieder Der einseitige Meistbegunstigtenstatus fur Grossbritannien fiel 1943 Hongkong blieb bis zu seiner Ruckgabe an die Volksrepublik China 1997 britische Kronkolonie 70 Einige Monate nach der Unterzeichnung des Vertrages von Nanking setzten auch die preussischen Seehandelsaktivitaten mit China ein die uber Singapur liefen dessen Hafen von den Englandern fur den Freihandel geoffnet wurde Neben der Preussischen Seehandlung wurden auch private Handelshauser aus Hamburg und Leipzig aktiv Angesichts des geringen Industrialisierungsgrades Preussens trafen die Exporte jedoch auf geringe Nachfrage Die deutschen Hansestadte wickelten ihren Handel demgegenuber meist uber England und die USA ab 71 Politische und wirtschaftliche Auswirkungen in Ostasien Bearbeiten Der Erste Opiumkrieg leitete den Niedergang Chinas von der einst unumschrankten Hegemonialmacht Asiens zu einer informellen Kolonie westlicher Machte ein die China bis zur Wende zum 20 Jahrhundert bleiben sollte Die herrschende Staatsideologie welche China und sein Kaisertum als Zentrum der zivilisierten Welt propagierte wurde durch die Niederlage und die erzwungenen Zugestandnisse fur europaische Militars und Geschaftsleute unterminiert auch wenn die Qing Dynastie nach dem Krieg versuchte an ihr festzuhalten 72 Lin Zexu schilderte die Auswirkung des Kriegsendes innerhalb der gesellschaftlichen Elite des Landes folgendermassen Nach dem Friedensschluss war die Hauptstadt wieder ruhig und frohlich Die Stimmung war wie nach dem Ende des Regens wenn die Leute den Donner vergessen In vergnuglichen Unterhaltungen wurde das Thema des Krieges ein Tabu das nicht zur Sprache gebracht wurde 73 Der Opiumkrieg bedingte durch die jahrelange Unterbrechung des Aussenhandels in Sudchina eine Verscharfung der wirtschaftlichen Lage fur weite Bevolkerungsteile Daruber hinaus verscharfte er die soziale Spaltung entlang der ethnischen Konfliktlinie zwischen den privilegierten Mandschu und dem Staatsvolk der Han Chinesen da sich beide Seiten fur die demutigende Niederlage gegenseitig verantwortlich machten Die Offnung Chinas fur Missionare und die sozialen Folgen des Krieges schufen den Nahrboden fur die Taiping Rebellion bei welcher der Sektenfuhrer Hong Xiuquan christliches Gedankengut und die Antipathie gegen die Mandschu zu einem religios politischen Gegenentwurf zur Kaiserherrschaft vermengte Die Rebellion stellte den verlustreichsten Burgerkrieg der chinesischen Geschichte dar 74 Der Verfall der dynastischen Macht trug in Verbindung mit einer Reihe von Naturkatastrophen entscheidend zu einer Reihe von weiteren Rebellionen auch wahrend des und nach dem Zweiten Opiumkrieg bei Nachdem der Taiping Aufstand 1850 1864 16 von 18 Provinzen Chinas und mehr als 600 Stadte erfasst hatte verwustete der Nian Aufstand eine Banditenrebellion zwischen 1851 und 1868 acht Provinzen Die Panthay Rebellion der Aufstand der Moslems in Yunnan 1855 1873 fuhrte zu Hungersnoten und Bevolkerungsschwund in der Region Weitere Aufstande begannen wahrend des Zweiten Opiumkrieges 75 Die Ausgaben des kaiserlichen Staates fur die Rekrutierung und den Unterhalt von Militareinheiten sowie den Bau von Waffen Befestigungen und Schiffen belasteten den Haushalt auf verschiedenen Ebenen um rund 25 Millionen Tael Silber Im Kriegsverlauf mobilisierte das Kaiserreich nochmals 5 Millionen Tael Silber uber Kontributionen aus der Bevolkerung 76 Nach Kriegsende ordnete Daoguang den Wiederaufbau der zerstorten Kustenverteidigungsanlagen in den ehemals von den Briten besetzten Stadten an Auf Anregung von Qiying formulierte Daoguang die Absicht Kriegsschiffe nach westlichem Muster zu bauen Da der Bau aufgrund fehlenden Materials und fehlender technischer Expertise nur schwer zu bewerkstelligen war verlief diese Initiative im Sand 1842 schlug Daoguang eine Eingabe des Gouverneurs Qi Qong ab Auslander zum Bau von Dampfschiffen anzuheuern 1843 lehnte es der Kaiser ab ihm prasentierte Perkussionsschlossmusketen in China nachbauen zu lassen da er dafur keine Notwendigkeit sah Eine technische oder organisatorische Modernisierung des Qing Militars fand nach den schweren Niederlagen des Opiumkrieges nicht statt 77 Daoguang beauftragte den bereits im Opiumkrieg eingesetzten Mandschuadligen Qiying mit dem weiteren Umgang mit den Briten Qiying nutzte diese aussenpolitische Funktion um entgegen sporadisch aufflammenden Gewaltakten zwischen Europaern und der chinesischen Bevolkerung einen erneuten Krieg durch Zugestandnisse und die Befolgung der bereits ausgehandelten Vertrage zu verhindern 78 Die Schwache des Qing Militars wurde im Zweiten Opiumkrieg 1856 erneut von westlichen Staaten ausgenutzt um wirtschaftliche Zugestandnisse zu erzielen Wahrend das Kaiserreich von der Taiping Rebellion erschuttert wurde eroberte eine britisch franzosische Koalition Peking und zerstorte den Sommerpalast des Kaisers Diese erneute Niederlage fuhrte im Zusammenwirken mit der Rebellion zur Selbststarkungsbewegung bei der die Eliten des Qing Staates eine Modernisierung des Militars der Wissenschaft und der Wirtschaft anstrebten 79 Die im Opiumkrieg verlorene Souveranitat uber den Aussenhandel schrankte jedoch die Handlungsfahigkeit der Reformer ein da es ihnen nicht moglich war die eigene Wirtschaft durch Protektionismus gegen die Konkurrenz abzusichern 72 Die Menge des nach China importierten Opiums stieg nach dem Krieg auf 50 000 Kisten im Jahre 1849 Daoguang versuchte mehrmals die chinesischen Handler und Konsumenten mit strafrechtlichen Massnahmen zu unterdrucken diese hatten jedoch keinen Erfolg Nach der erzwungenen Legalisierung der Droge infolge der Niederlage im Zweiten Opiumkrieg beherrschten westliche Firmen bis in die 1870er Jahre den chinesischen Opiummarkt Danach wurden sie nach und nach von einheimischen Produzenten vom Markt verdrangt Die Legalisierung fuhrte zu einer deutlichen Zunahme des Opiumanbaus und konsums Zu Beginn des 20 Jahrhunderts belief sich die einheimische Opiumproduktion auf das Zehnfache des Imports zur Mitte des 19 Jahrhunderts 80 Der britisch chinesische Wirtschaftshistoriker Kent Deng hebt aus modernisierungstheoretischer Perspektive hervor dass der Aussenhandel nach dem Krieg immer starker von der Nachfrage der Konsumenten zunachst vor allem nach Opium gesteuert wurde Das unterhohlte das schwache kameralistische Zoll und Steuersystem fuhrte aber zu einer Starkung der Markte Die fragmentierte landliche Naturalwirtschaft welche billige Lebensmittel mit billiger Arbeitskraft in einem Masse produzierte das mit dem Bevolkerungsanstieg mithalten konnte benotigte noch kaum Industrieprodukte Allein der Boden war Basis fur vererbbaren Reichtum die zufliessenden auslandischen Silbermunzen Pesos Silberdollars und barren wurden eher gehortet denn als Zahlungsmittel genutzt und uberregionale Marktbeziehungen basierten auf personlichen Kontaktnetzen oder Privilegien von denen Auslander ausgeschlossen waren die nur in Kanton handeln durften Der Vertrag von Nanking habe diese Entwicklungsfalle 81 teilweise beseitigt die Eigentumerrechte der in China tatigen Geschaftsleute der auslandischen wie der chinesischen gestarkt die Schaffung neuer Institutionen wie z B Handlervereinigungen zur Verteidigung der Eigentumerrechte angestossen die kleinteilig puzzleartige chinesische Wirtschaft starker integriert die Transaktionskosten gesenkt neue Konsummuster hervorgerufen und das Chaos der Zahlungsmittel mit mehr als 50 Silbergewichten allmahlich bereinigt Die Durchsetzung dieser Veranderungen hatte sich jedoch bis etwa 1890 1895 hingezogen 82 Damit einher ging eine Aufwertung des vom Konfuzianismus verachteten Handlerstandes 83 Stefan Kroll untersucht wie seit dem Ersten Opiumkrieg China begann durch Ubersetzung wichtiger Werke allmahlich den normativen Rahmen des Volkerrechts zu adaptieren ihn jedoch sehr spezifisch auszulegen 84 In Japan war man aufgrund des Kriegsausgangs und angesichts der dadurch deutlich gewordenen Uberlegenheit des Westens alarmiert Hier wurden die lokalen Clan Lords die noch 1837 angewiesen worden waren auslandische Schiffe gewaltsam zu vertreiben aufgefordert zumindest auslandische Schiffbruchige besser zu versorgen um keine Konflikte zu provozieren 85 Angesichts der eigenen Schwache des Tokugawa Shogunats reichte eine Machtdemonstration des US amerikanischen Admirals Matthew C Perry mit vier Schiffen aus um das Land zu weitreichenden Zugestandnissen im Vertrag von Kanagawa zu bewegen In Japan folgte jedoch eine erfolgreiche Modernisierung im Rahmen der Meiji Restauration welche die Machtverhaltnisse zwischen China und Japan Ende des 19 Jahrhunderts umkehren sollten 86 Dafur dass die durch okonomischen Druck erzwungene Modernisierung in Japan effektiver verlief als in China machen Fairbank u a vor allem den wesentlich hoheren Bildungsstand in Japan im Vergleich zu China 87 und die fruher einsetzende Entwicklung eines modernen Nationalismus mit der Idee eines starken Zentralstaats verantwortlich 88 Fur die USA war die nicht militarische Marktoffnung Japans mit weitaus weniger Kosten verbunden als die Offnung des chinesischen Marktes fur die Briten 89 Politische und wirtschaftliche Folgen in Grossbritannien Bearbeiten Wahrend des Krieges entwickelte sich eine Kritikerbewegung gegen den Opiumhandel welche diesen als amoralisch und schadlich sowohl fur britische als auch fur chinesische Interessen erachtete 90 Dabei diente The Times als wichtigste Zeitung des Landes als Plattform fur die Gegner des Krieges und kritisierte beide Regierungen fur den Ausbruch beziehungsweise die Fuhrung des Krieges Lin Zenxu hatte 1839 zwei Briefe an die Konigin Victoria geschickt in denen er auf die Folgen des Giftes hinwies wobei er falschlicherweise annahm dass Opium in England verboten sei Diese Briefe hatte die Konigin allerdings nie erhalten Einer davon erreichte England im Januar 1840 durch einen Kapitan der sich gegenuber den Schiffseignern die den Quakern angehorten verpflichtet hatte kein Opium zu transportieren das Aussenministerium weigerte sich jedoch ihn entgegenzunehmen Diesen Brief veroffentlichte zuerst das Chinese Repository in Kanton im Februar 1840 und dann die Times Darin kritisierte Lin Zexu die britische Kriegspolitik als amoralisch 91 92 Ebenso veroffentlichte die Times Kritiken welche den Opiumhandel aufgrund religioser und humanistischer Argumente ablehnten Nach der Regierungsubernahme der Tories schwenkte die Zeitung auf die Forderung um den Krieg erfolgreich und fur das britische Nationalprestige gesichtswahrend zu beenden Vierzehn Jahre spater wahrend des Zweiten Opiumkriegs begleitete The Times die Kriegspolitik der Regierung Palmerston wohlwollend 93 Der Bewegung fehlte jedoch das politische Gewicht um ihre Forderungen in Gesetze umzusetzen Ein Antrag im Unterhaus die Opiumproduktion in Indien zu beschranken wurde 1843 abgelehnt Die Tories die im August 1841 die Regierung ubernommen hatten fuhrten die Politik ihrer Vorganger mit der Begrundung des nationalen Prestiges fort und setzten deren Kriegsziele um obwohl sie vormals durch einen gescheiterten Misstrauensantrag den Krieg verhindern wollten Der neue Premierminister Robert Peel und seine Regierung versuchten selbst moglichst wenig mit dem Opiumhandel in Verbindung gebracht zu werden 94 Peels Regierung verstarkte die Kriegsanstrengungen sogar und beliess das von den Vorgangern eingesetzte Fuhrungspersonal 95 Wahrend des Krieges stiegen einflussreiche Opiumhandler wie William Jardine und James Matheson in fuhrende Gesellschaftskreise auf und erreichten Parlamentssitze 90 Der Krieg wurde von der britischen und im weiteren Sinne westlichen Offentlichkeit nach dem Sieg als Notwendigkeit akzeptiert Dabei gelangten die Argumente der britischen Kriegspartei um die Opiumhandler und Lord Palmerston wonach der Krieg gefuhrt worden sei um das eigene nationale Prestige gegen die als demutigend empfundene Ungleichbehandlung durch den chinesischen Kaiserhof zu verteidigen zu grosser Verbreitung Ebenso wurde die Ansicht vertreten dass die erzwungenen Vertrage der chinesischen Bevolkerung eine wirtschaftliche Verbesserung bringen wurden 1841 ausserte sich der US Politiker und Ex Prasident John Quincy Adams offentlich mit diesen Argumenten um einerseits den Krieg zu legitimieren und andererseits fur eine aggressive Chinapolitik seines eigenen Landes zu werben 96 Die britische Regierung und die Ostindienkompanie konnten nach dem Krieg ihre Profite aus dem Handel steigern und nach der Annexion des Sindh 1843 beherrschten sie die indische Opiumproduktion vollstandig Ab 1848 vervielfachte sich diese durch die Freigabe des Anbaus und der Verarbeitung in Indien Sowohl die Ostindienkompanie als auch die Kolonialregierung Britisch Indiens konnten aus dem gestiegenen Handelsvolumen zunehmend grosse finanzielle Gewinne abschopfen Die Konkurrenz durch indische und chinesische Zwischenhandler machte den Opiumhandel fur britische Firmen aber spater unrentabel Diese zogen sich ab den 1870er Jahren aus dem Geschaft zuruck und widmeten sich anderen Gutern des Chinahandels 97 Die britischen Erwartungen dass eine Offnung weiterer Vertragshafen zu erhohten Absatzzahlen britischer Industrie und Fertigprodukte fuhren wurde und man China zu einem zweiten Britisch Indien ausbauen konne erfullten sich nach dem Krieg nicht Obwohl England Dreiviertel aller auslandischen Firmen in China stellte und 80 Prozent des Aussenhandels kontrollierte waren die Exporte nach China geringer als nach Holland Insbesondere das Binnenland wurde von den britischen Handlern kaum erreicht 98 1847 kam es zur britischen Handelskrise mit erheblicher Geldnoth und zahlreichen Konkursen die ausser durch Eisenbahnspekulationen durch extravagante nur auf Geldmacherei berechnete Unternehmungen von und nach Ostindien gemeint ist Ostasien ausgelost wurde 99 1848 lagen die legalen Exporte aus dem britischen Wirtschaftsraum nach China sogar wieder unter dem Niveau von 1843 Wahrend sie aufgrund der schwachen chinesischen Kaufkraft weiter fielen blieb die englische Nachfrage nach chinesischen Konsumgutern vor allem Tee und Seide ungebrochen Infolgedessen entwickelte sich erneut ein Handelsdefizit auf britischer Seite das 1857 rund neun Millionen Pfund betrug Palmerston stellte 1857 fest dass neben dem offiziellen auf Silber basierenden Handel der Opiumschmuggel weiterhin notwendig war um fur die in England nachgefragten Importguter zu bezahlen Palmerston und andere machten fur die mangelnde Steigerung des Exports von Industriegutern den von ihm selbst entworfenen Vertrag von Nanjing verantwortlich Die Revision des Vertrages lieferte die Motivation fur den Zweiten Opiumkrieg 1856 100 Erinnerungskultur und Historiographie Bearbeiten Die erste und prominenteste Analyse des Krieges lieferte der Gelehrte und Zeitgenosse von Lin Zexu Wei Yuan mit seinem Traktat Illustrierte Abhandlung uber die Seekonigreiche In diesem schilderte er den Konflikt eher als Handelsstreitigkeit als einen Eingriff in die Drogenpolitik des Kaiserreichs In seiner Schilderung sprach er sich fur freien Handel aus um das Kaiserreich wirtschaftlich zu starken und versuchte Wege zu zeigen wie der bewaffnete Konflikt zu vermeiden gewesen ware Das Fazit seines Traktats lautete jedoch dass China sich die Technologien und Fertigkeiten der Europaer aneignen musse um selbst eine Seemacht zu werden Das Traktat erreichte weite Verbreitung seine Thesen wurden jedoch von der Qing Regierung ignoriert 101 In Japan verarbeitete der konfuzianistische Gelehrte Mineta Fuko 1849 chinesische Berichte des Krieges zu dem illustrierten Geschichtswerk Kaigai Shinwa Dieses verband er mit dem Pladoyer dass aufgrund der noch grosseren Unterlegenheit Japans gegen die Europaer eine Modernisierung des Landes notwendig sei Nach der Veroffentlichung wurde er inhaftiert und von der Familie verstossen sein Werk gelangte jedoch zum Ende der Tokugawazeit zu grosser Verbreitung in Japan 102 In der Republik China wurde das Andenken an den Opiumkrieg Teil der anti imperialistischen Staatsideologie der herrschenden Kuomintang und markierte den Beginn des Jahrhunderts der Demutigungen welches die chinesischen Nationalisten zu beenden suchten Die Schwache des Qing Staates im Opiumkrieg diente ebenso der Delegitimation des monarchischen Regierungsmodells Der Opiumkrieg wurde aber auch als Schockerlebnis gesehen welches den Eintritt Chinas in die vom Westen dominierte Moderne markierte 103 nbsp Statue am Eingang zum Museum des Opiumkriegs in Humen Provinz Guangdong 1995In der Volksrepublik China lag der Opiumkrieg ausserhalb des Interesses der staatlich verordneten Geschichtspolitik und kam auch im Schulunterricht kaum vor Mit der Reform und Offnungspolitik und der Abkehr vom Maoismus wurde der Opiumkrieg Objekt staatlich geforderter Erinnerungskultur mit dem Ziel den Patriotismus zu fordern 1990 wurde das 150 jahrige Jubilaum des Opiumkrieges in China im Rahmen einer Medienkampagne der Partei begangen Dies markierte den Beginn einer Umorientierung der Propaganda der kommunistischen Partei weg von der kommunistischen Ideologie zuruck zum chinesischen Nationalismus In den 1990er Jahren errichteten staatliche Stellen ein Museum uber die Seeschlachten des Krieges in Guangzhou Ebenso wurden mehrere historische Statten ausgebaut und zu einem Erinnerungspfad von Guangzhou nach Nanjing verbunden sowie ein Museum zum Vertrag von Nanjing geschaffen 1997 im Jahr der Ruckgabe Hongkongs an die Volksrepublik wurde der Historienfilm Der Opiumkrieg ein Blockbuster in China 104 Die Ruckgabe der Kolonie markierte fur Grossbritannien das endgultige Ende des britischen Weltreichs und beendete die seit dem Opiumkrieg erworbene Machtposition in Ostasien 105 Im Jahr 2001 datierten Parteihistoriker den Ursprung der Vorentwicklung zur Kommunistischen Partei auf den Ersten Opiumkrieg um dadurch Legitimitat zu gewinnen 104 Die westliche Geschichtsschreibung konzentrierte sich im 19 Jahrhundert auf die Militarkampagne von britischer Seite sowie auf die Gewinnung politischer Zugestandnisse 106 Karl Marx kritisierte die moralische Dimension des Opiumkriegs und ordnete ihn als Katastrophe fur China ein In seiner Deutung der Ereignisse sprach er wie viele seiner Zeitgenossen der chinesischen Gesellschaft Wandlungs und Reaktionsvermogen ab und sah im Opiumkrieg die Manifestation einer historischen Gesetzmassigkeit Seine Werke uber den Opiumkrieg von 1850 bis 1860 wurden innerhalb der KP Chinas staatlich sanktionierter Kanon uber den Opiumkrieg 107 Demgegenuber geriet die Frage nach den direkten Ursachen fur das Verbot des Opiumhandels in den Hintergrund Marx These dass letzten Endes die Silberabflusse aus China durch den Opiumkonsum zum Krieg fuhrten wurde auch von Christopher Bayly vertreten 108 Ihr wurde jedoch von Immanuel Hsu widersprochen der auf die Bedeutung der moralischen Argumente der Gegner des Opiumhandels hinwies 109 wahrend fur Lovell der drohende Autoritats und Kontrollverlust der kaiserlichen Regierung eine zentrale Rolle spielte 110 nbsp Lin Zexu 1843 Die Rolle einzelner chinesischer Akteure wird von der Geschichtsschreibung sehr unterschiedlich bewertet je nachdem ob man sie im Kontext einer angeblich revolutionar antikolonialistischen Bewegung oder unter modernisierungstheoretischen Aspekten betrachtet Im revolutionaren Narrativ der chinesischen Geschichtsschreibung seit den 1930er Jahren erschien Lin Zexu als heroischer Patriot Auch im Roman River of Smoke 2011 dt Der rauchblaue Fluss von Amitav Ghosh wird er zum nicht korrumpierbaren Kampfer gegen die fruhe Globalisierung stilisiert Im Kontext einer teleologischen am Paradigma einer Modernisierung des Quin Reiches orientierten Geschichtsschreibung erscheint er jedoch als ein unrealistischer arroganter Mandarin der sich nur um seine personliche Reputation kummert Hanes und Sanello sehen ihn schliesslich als entschiedenen Modernisierer der an die Moglichkeit der Rehabilitation auch langjahriger Opiumkonsumenten glaubte und sich im Westen nach Gegenmitteln gegen die Sucht erkundigte jedoch die Exekution aller derjenigen verlangte die nach 18 Monaten nicht von ihr befreit waren da er sah dass die Konsumenten das Zweieinhalbfache des jahrlichen Staatsbudgets fur Opium ausgaben 111 Auch bei chinesischen Historikern geht inzwischen das Interesse an grossen Narrativen zuruck wodurch ein stark fragmentiertes Bild der historischen Situation zuruckbleibt Daher fordert der chinesisch amerikanische Historiker Huaiyin Li die Ereignisse aus der Sicht der damaligen Situation aber unter Einschluss der darin angelegten unterschiedlichen Entwicklungspfade also Revolution oder allmahliche Modernisierung in den Blick zu nehmen 112 Diesem Anspruch kommt moglicherweise die Interpretation des russischen Sinologen Sergey Vradiy nahe Dieser sieht in Lin Zexu einen wichtigen Vertreter und politischen Denker der neokonfuzianischen Statecraft school Schule der Staatskunst welche versuchte von den westlichen Barbaren die gleichzeitig die innerasiatischen und Seegrenzen Chinas bedrohten also auch von Russland das den Chinesen seit Peter dem Grossen als Vorbild fur einen erfolgreichen Modernisierungsprozess galt 113 zu lernen 經世之用 jing shi zhi yong Praktisch Nutzliches fur die Gesellschaft lernen um sie von den Grenzen fernzuhalten und zugleich die eigenen hohen moralischen Anspruche aufrechterhalten zu konnen 114 Hinsichtlich der Frage der Nachwirkungen des Krieges gibt es unterschiedliche Einschatzungen Der im 20 Jahrhundert arbeitende Sinologe John K Fairbank untersuchte die Opiumkriege detailliert 115 und konzentrierte sich ebenso wie Immanuel Hsu auf die Modernisierungseffekte welche der Konflikt in China hervorbrachte Der in Harvard lehrende Historiker Paul A Cohen stellt ab den 1990er Jahren eine verstarkte Konzentration des Forschungsinteresses auf Prozesse in China selbst fest welche durch die Zuganglichkeit chinesischer Quellen gefordert werde 116 Der in Warwick lehrende Historiker Song Chuan Chen legte 2017 eine detaillierte Studie zum Einfluss der britischen Handler in Kanton auf die britische Kriegsentscheidung und fuhrung vor 117 Jurgen Osterhammel betrachtet den Ersten Opiumkrieg im weiteren Rahmen der britischen Asienstrategie unter Palmerston seit 1833 Palmerstons Tendenz zum Interventionismus sei auch eine Reaktion auf die russische Expansionsstrategie in Asien durch die er die britischen Interessen nicht nur in Afghanistan sondern auch Britisch Indien selbst bedroht sah 118 Literatur BearbeitenIn deutscher Sprache Jonathan D Spence Chinas Weg in die Moderne Bundeszentrale fur Politische Bildung Schriftenreihe 704 Erweiterte Neuausgabe Bundeszentrale fur Politische Bildung Munchen 2008 ISBN 978 3 89331 867 4 The search for modern China In englischer Sprache Song Chuan Chen Merchants of War and Peace British Knowledge of China in the Making of the Opium War Hong Kong University Press Hong Kong 2017 ISBN 978 988 8390 56 4 Peter Ward Fay 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London 2011 S 199 201 Mao Haijian The Qing Empire and the Opium War Cambridge 2016 S 383 385 Zitiert nach Mao Haijian The Qing Empire and the Opium War Cambridge 2016 S 491 Originalzitat in englischer Sprache Their large cannon have a range of around ten li they can still hit us when we cannot hit them This is a result of the poor quality of our ordnance When they fire it is like a whole troop of our soldiers fire one after the other each of their soldiers can fire continuously without stopping When we fire one shot our soldiers need a lot of time hurrying around This is the result of our unfamiliarity with these arts Although here are many officers and soldiers in the Inner Lands i e China with a lot of military experience all of this is with fighting face to face It seems they have never experienced combat when the distance from the enemy is eight to ten li and one has to fight without seeing the enemy s face Therefore our forces are often uncoordinated Stephen R Platt Imperial Twilight New York 2019 S 10 12 52 f 411 415 Julia Lovell The Opium War London 2011 S 110 f Stephen R Platt Imperial Twilight New York 2019 S 10 12 52 f 411 415 a b Stephen R Platt Imperial Twilight New York 2019 S 412 419 Steve Tsang A Modern History of Hong Kong London 2004 S 11 21 J K Laughton Elliot Sir George auf Oxford Dictionary of National Biography Version vom 24 Mai 2007 a b Mao Haijian The Qing Empire and the Opium War Cambridge 2016 S 229 250 Mao Haijian The Qing Empire and the Opium War Cambridge 2016 S 261 267 Mao Haijian The Qing Empire and the Opium War Cambridge 2016 S 56 S 273 286 290 f 305 310 320 Mao Haijian The Qing Empire and the Opium War Cambridge 2016 S 324 f 333 Julia Lovell The Opium War London 2011 S 202 208 Mao Haijian The Qing Empire and the Opium War Cambridge 2016 S 347 365 Mao Haijian The Qing Empire and the Opium War Cambridge 2016 S 400 408 Lukasz Kamienski Opium Wars in Paul Joseph The SAGE Encyclopedia of War Social Science Perspectives Los Angeles 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First Opium War in Xiaobing Li China at War An Encyclopedia Santa Barbara 2012 S 335 339 Zitiert nach Mao Haijian The Qing Empire and the Opium War Cambridge 2016 S 495 Originalzitat in englischer Sprache After the peace the capital was tranquil and happy again the atmosphere was like when the rain stops and people forget about the thunder In pleasant conversation the subject of the war became a taboo that was never raised Jonathan D Spence God s Chinese Son The Taiping Heavenly Kingdom of Hong Xiuqan New York 1996 S 51 56 61 f Immanuel C Y Hsu The Rise of Modern China New York 1970 S 270 ff Mao Haijian The Qing Empire and the Opium War Cambridge 2016 S 358 361 Mao Haijian The Qing Empire and the Opium War Cambridge 2016 S 496 f Mao Haijian The Qing Empire and the Opium War Cambridge 2016 S 505 507 Mao Haijian The Qing Empire and the Opium War Cambridge 2016 S 512 f Stephen R Platt Imperial Twilight The Opium War and the End of China s Last Golden Age New York 2019 S 443 f Kent Deng 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nbsp Dieser Artikel wurde am 22 Dezember 2019 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4172641 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erster Opiumkrieg amp oldid 235947074