www.wikidata.de-de.nina.az
Die Bark ist ein Segelschiffstyp mit mindestens drei Masten der an den vorderen Masten Rahsegel tragt am letzten Mast dagegen nur Schratsegel 1 Die Bark war in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts als Hochseefrachtschiff weit verbreitet Funfmastbark Potosi unter VollzeugIm Vergleich zu den an allen Masten mit Rahsegeln getakelten Vollschiffen hat die Bark ein deutlich gunstigeres Verhaltnis zwischen Segelflache und damit Geschwindigkeit einerseits und der zur sicheren Bedienung notwendigen Grosse der Schiffsbesatzung andererseits Inhaltsverzeichnis 1 Sprachgebrauch 2 Aufbau 3 Entwicklung der Viermastbarken 4 Bekannte Barken 4 1 Dreimastbark 4 2 Viermastbark 4 3 Funfmastbark 5 Takelage einer Bark 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseSprachgebrauch BearbeitenDer Begriff Bark benennt einen Dreimaster Eine Bark mit einer grosseren Anzahl an Masten heisst der Anzahl der Masten entsprechend Viermastbark oder Funfmastbark Eine zweimastige Variante bezeichnet man dagegen als Schonerbrigg oder Brigantine Nicht zu verwechseln ist die Bark mit der Barke insbesondere da der Plural beider Worter identisch ist Aufbau BearbeitenBei der Dreimastbark heissen die Masten vom Bug zum Heck Fockmast Grossmast und zuletzt Besanmast Die Viermastbark hat an dritter Position den Kreuzmast Bei der Funfmastbark gibt es verschiedene Systeme Fockmast Grossmast Mittelmast Kreuzmast Besanmast z B bei der Kobenhavn Fockmast Grossmast Mittelmast Achtermast Besanmast z B bei der Maria Rickmers Bei der Potosi einem frachtfahrenden Segelschiff der Reederei F Laeisz wurde die Bezeichnung Laeisz Mast fur den vierten Mast verwendet Barken mit mehr als funf Masten gibt es nicht wohl aber Schonerbarken Entwicklung der Viermastbarken BearbeitenEs gab circa 440 Viermastrahsegler in der Welthandelsflotte von denen um die 130 als Vollschiffe bei Lloyds registriert waren Ein Grossteil davon wurde von Beginn an als Viermastbark gefuhrt da Lloyds bis 1887 nicht generell zwischen den beiden Viermast Besegelungsarten unterschied 40 bis 50 Viermaster fuhren bis zu ihrem Ende als Viermastvollschiffe die ubrigen 390 bis 400 waren Viermastbarken sei es von Anbeginn an oder als umgebaute Vollschiffe Acht von ihnen waren aus Holz und fuhren anfanglich ausnahmslos unter US amerikanischer oder Britisch Nordamerikanischer beziehungsweise kanadischer Flagge Das erste Schiff mit dem Rigg einer Viermastbark lief am 28 Juli 1824 auf der Werft von Charles Wood in Anse du Fort Ile d Orleans in der kanadischen Provinz Quebec vom Stapel Das auf den Namen Columbus getaufte 3 690 Bruttoregistertonnen BRT grosse Schiff war ein grob gezimmertes englisch log ship Holzschiff oder Klotzschiff nicht kalfatertes Holzschiff das bei Ankunft zerlegt und wie die Ladung 6 300 tons als Bauholz verkauft werden sollte Entgegen der ursprunglichen Plane wurde es nach Kanada zuruckbeordert und ging verloren Inzwischen wurde mit der Baron of Renfrew ein weiteres deutlich grosseres Exemplar gebaut 5 250 BRT und 1825 nach Europa geschickt Es strandete im Armelkanal und zerbrach Das nachste Exemplar einer Viermastbark war die Great Republic eine Klipperbark von vorher nicht erreichten 4 555 BRT Neben einer kleinen holzernen Viermastbark aus Frankreich dem einzigen Holzschiff dieses Typs aus Europa wurden bis in die 1860er Jahre einige Dampfer in Viermastbarken umgebaut Erst 1874 erfolgte wieder ein Holzneubau einer Viermastbark der Ocean King In den darauf folgenden Jahren wurden zunachst eiserne Viermastvollschiffe dann 1877 die erste eiserne Viermastbark Tweedsdale gebaut Sie war die kleinste je gebaute Einheit mit diesem Rigg 1 460 BRT Die ersten Eisen und Stahlschiffe kamen zunachst ausnahmslos von britischen meist schottischen Werften Rekordhalter ist Russell amp Co in Port Glasgow und Greenock Schottland 1882 wurden die ersten Eisenschiffe dieser Grosse in Deutschland gebaut Die Schiffsgrosse stieg von anfanglich unter 2 000 BRT auf uber 3 000 BRT So waren alle fur die Reederei F Laeisz gebauten Viermastbarken uber 3 000 BRT gross bis auf die beiden ersten von knapp unter 3 000 BRT Die grossten Exemplare des Typs Viermastbark waren die Brilliant 3 765 BRT 1901 und das fast baugleiche Schwesterschiff Daylight 3 756 BRT 1902 Erstere fuhr als Perkeo auch fur F Laeisz Bekannte Barken BearbeitenDreimastbark Bearbeiten nbsp Mircea in Constanța 2014 Gorch Fock I Baujahr 1933 Segelschulschiff mit ihren Schwesterschiffen Eagle ex Horst Wessel Baujahr 1936 heute Segelschulschiff der United States Coast Guard Sagres ex Albert Leo Schlageter Baujahr 1937 heute Segelschulschiff der Marinha Portuguesa Mircea Segelschulschiff der Rumanischen Marine Baujahr 1938 39 Gorch Fock II Baujahr 1958 Segelschulschiff der Deutschen Marine Heimathafen Kiel Statsraad Lehmkuhl 1914 als Segelschulschiff Grossherzog Friedrich August gebaut Heimathafen Bergen Norwegen Alexander von Humboldt Heimathafen Bremerhaven Deutschland auf dem Rumpf des Feuerschiffes Reserve Sonderburg Baujahr 1906 neu aufgebaut Rickmer Rickmers 1896 als Vollschiff gebaut 1904 nach Kreuzmastbruch zur Bark umgetakelt war als Sagres portugiesisches Segelschulschiff heute Museumsschiff in Hamburg Deutschland Seute Deern Heimathafen Bremerhaven Deutschland ehemaliges Segelschulschiff ehemaliges Museumsschiff 2020 2021 abgewrackt Alexander von Humboldt II Baujahr 2011 Rufzeichen DDKK2 Segelnummer TSG 404 Heimathafen Bremerhaven betrieben durch die Deutsche Stiftung Sail Training DSST 2 Viermastbark Bearbeiten nbsp Omega als Frachtsegler uber 70 JahreOmega 1887 im schottischen Greenock mit Stahlrumpf als Frachtsegler Drumcliff gebaut ab 1898 als Omega nach Hamburg ab 1920 Peru 1958 als letzter Grosssegler mit Fracht vor der peruanischen Kuste leck und gesunken Pamir Flying P Liner 1957 im Hurrikan auf dem Nordatlantik gekentert und gesunken Passat Flying P Liner Heimathafen Travemunde heute Museumsschiff Peking Flying P Liner Heimathafen Hamburg heute Museumsschiff Kruzenshtern 1926 als frachtfahrendes Schulschiff Padua gebaut Flying P Liner ab 1945 Sowjetunion ab 1991 Russische Foderation Heimathafen Kaliningrad Pommern Flying P Liner Museumsschiff in Mariehamn Sedov russ SEDOV 1921 als Magdalene Vinnen II gebaut ab 1945 Sowjetunion ab 1991 Russische Foderation Heimathafen Murmansk Sea Cloud 1931 auf der Krupp Germaniawerft Kiel fur Marjorie Merriweather Post als private Hochseeyacht Hochzeitsgeschenk unter dem Namen Hussar II gebaut Funfmastbark Bearbeiten Es gab nur sieben Schiffe dieses Typs France 3 784 BRT 1890 in Glasgow fur A D Bordes amp Fils gebaut erste Funfmastbark 1901 gesunken Maria Rickmers 3 822 BRT Auxiliarbark 1891 92 bei Russell amp Co in Glasgow gebaut auf der Jungfernheimreise verschollen Potosi 4 027 BRT Flying P Liner F Laeisz 1895 gebaut 1925 nach Brand versenkt R C Rickmers 5 548 BRT Auxiliarbark 1906 gebaut 1917 unter britischer Flagge versenkt France 5 633 BRT 1911 gebaut 1922 gestrandet Kobenhavn 3 901 BRT 1921 gebaut danisches Auxiliarsegelschulschiff seit dem 22 Dezember 1928 verschollen Golden Horizon 8784 BRZ 2021 fertiggestellt kroatisches Kreuzfahrtschiff nach dem Vorbild der France IITakelage einer Bark Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Bark 1 Vor Royalstag 2 VorBramstag Aussen Kluverleiter 3 Grosskluverleiter Butenkluverleiter 4 Binnenkluverleiter 5 Vorstengestag 6 Fockstag 6 Kluverwasserstag Wasserstag 7 Stampfstockgeien 8 Stampfstock 9 Kluverstampfstag 10 Kluverdomper 11 Kluverpferde 12 Bugsprietpardune 13 Aussenkluverpardune 14 Bugspriet 15 Gross Kluverbaum 16 Aussen Kluverbaum 17 Ankerkrahn 18 Gangspill 19 Feuerturm fur die Laternen 20 Ankerkatt 21 Geer des Krahnes 22 Kluse 23 Vorsteven 24 Der Bug 25 Boot 26 Logis Back 27 Dompfer der Brassbaume 28 Achterholer dei Brassbaume 29 Fockmast 30 Fockwant 31 Wantschrauben 32 Pardun am Eselshaupt 33 Puttingswant 34 Vor Mars 35 Hanger der Fockrah 36 Rack der Fockrah 37 Fockrah 38 Pferde 39 Springpferde 40 Nockpferde 41 Foktoppenanten 42 Marsstenge 43 Stengeputtingswant 44 Puttingsband 45 Vor Bramsahling 46 Ausleger 47 Eselshaupt 48 Stengewant 49 Vor Bramstenge 50 Vor Bramgut 50 Hummer Sattlung 51 Vor Oberbramstenge 52 Vor Oberbramgut 52 Hummer Sattlung 53 Topp 54 Flaggenknopf 55 Vor Untermarsrah 56 Vor Obermarsrah 57 Vor Marstoppenanten 58 Vor Bramrah 59 Vor Bramtoppenanten 60 Vor Oberbramrah 61 Vor Oberbramtoppenanten 62 Trager vor Untermarsrah 63 Vor Oberbrambrassen 64 Vor Brambrassenschenklen 65 Vor Brambrassen 66 Vorholer der Vor Obermarsbrassen 67 Vor Obermarsbrassenschenklen 68 Klaplaufer der Vor Obermarsbrassen 69 Vorholer der Vor Untermarsbrassen 70 Vor Untermars brassenschenklen 71 Klaplaufer der Vor Untermarsbrassen 72 Fockbrassenschenklen 73 Unterste Fockbrassenschenklen 74 Fockbrassen 75 Vor Stengepardunen 76 Vor Brampardunen 77 Vor Oberbram pardunen 78 Spreizlatte Sprelatte 79 Grosswant 80 Grossmast 81 Grossrack 82 Hanger fur die Grossrah 83 Gross Puttingswant 84 Grossmars 85 Schrauben am Stengewant 86 Trager vor Gross Untermarsrah 87 Topp von Grossmast 88 Gross Stengewant 89 Gross Untermarsrack 90 Gross Marsstenge 91 Puttingsband 92 Stenge Puttingswant 93 Brassblocken 94 Gross Bramsahling 95 Stenge Eselshaupt 96 Gross Bramstenge 97 Gross Bramgut und Hummer Sattlung 98 Gross Oberbramstenge 99 Gross Oberbramgut und Hummer Sattlung 100 Topp der Oberbramstenge 101 Gross Flaggenknopf 102 Gross Oberbramtoppenanten 103 Gross Oberbramrah 104 Gross Bramtoppenanten 105 Gross Bramrah 106 Gross Obermarstoppenanten 107 Gross Obermarsrah 108 Gross Untermarsrah 109 Gross Toppenanten 110 Grossrah 111 Grossstag 112 Gross Stengestag 113 Gross Bramstag 114 Gross Oberbramstag 115 Gross Toppardun 116 Gross Stengepardunen 117 Gross Brampardunen 118 Gross Oberbrampardunen 119 Gross Oberbrambrassen 120 Gross Brambrassenschenklen 121 Gross Brambrassen 122 Vorholer an Gross Obermarsbrassen 123 Gross Obermarsbrassenschenklen 124 Gross Obermarsbrassen 125 Vorholer der Gross Untermarsbrassen 126 Gross Untermarsbrassen schenklen 127 Gross Untermarsbrassen 128 Gross Brassen schenklen 129 Unterste Gross Brassenschenkle 130 Gross Brassen 131 Besanstag 132 Besan Stengestag 133 Besan Bramstag 134 Besanwant 135 Besanmast 136 Puttingsband 137 Besan Puttingswant 138 Besan Mars Besan Sahling 139 Besan Eselshaupt 140 Besan Marsstenge 141 Besan Stengewant 142 Brassblocke 143 Stengegut und Hummer Sattlung 144 Besan Bramstenge 145 Bramgut und Hummer Sattlung 146 Flaggentopp 147 Besan Flaggenknopf 148 Besan Brampardune 149 Besan Stengepardunen 150 Piekfall 151 Hahnepoot des Piekfall 152 Flaggenleine 153 Geeren Schenklen 154 Geeren 155 Besangaffel 156 Besanklau 157 Besan Baumdirk 158 Besanbaum 159 Schwanenhals des Besanbaums 160 Besanschot 161 Besanstosstaljen 162 Gelander 163 Bootdavits 164 Bootklampen 165 Rettungsboot 166 Bootstaljen 167 Davits Zwischenholer 168 Davits Achterholer 169 Davits VorholerLiteratur BearbeitenJens Kusk Jensen Handbuch der praktischen Seemannschaft auf traditionellen Segelschiffen Heel Konigswinter 1998 ISBN 3 89365 722 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Bark Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Bark Schiffstyp Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Ulrich Scharnow Lexikon Seefahrt 5 Auflage Transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1988 ISBN 3 344 00190 6 S 55 Schiff Alexander von Humboldt II Abgerufen am 14 April 2021 deutsch Normdaten Sachbegriff GND 4570541 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bark Schiffstyp amp oldid 233168907