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Die bei der Tecklenborg Werft in Bremerhaven gebaute Potosi war eine deutsche Funfmastbark und bei ihrer Indienststellung 1895 nach der France und dem Auxiliarsegler Maria Rickmers das dritte Segelschiff mit dieser nur siebenmal gebauten Takelage Spater wurde sie unter chilenischer Flagge in Flora umbenannt Sie war in den Jahren zwischen ihrer Indienststellung und der Fertigstellung des Funfmast Vollschiffs Preussen 1902 das grosste Segelschiff der Welt Potosi SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichChile Chileandere Schiffsnamen FloraSchiffstyp FrachtseglerRufzeichen RKGBQEPDHeimathafen HamburgEigner F LaeiszReederei F LaeiszBauwerft Joh C Tecklenborg GeestemundeBaunummer 133Baukosten 695 000 MarkKiellegung November 1894Stapellauf 8 Juni 1895Indienststellung 26 Juli 1895Verbleib 1925 ausgebrannt und versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 132 89 m Lua 110 34 m Lpp Breite 15 15 mTiefgang max 7 77 mVerdrangung 8 580 tVermessung 4 026 BRT Besatzung 40 bis 44 MannTakelung und RiggTakelung BarkAnzahl Masten 5Anzahl Segel 39Segelflache 5 250 m Geschwindigkeitunter Segeln max 19 kn 35 km h TransportkapazitatenTragfahigkeit 6 400 tdwFunfmastbark Potosi in einer WerftPotosi unter vollen Segeln Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Reisen 3 Benennung der Masten 4 Schiffsdaten 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenGemass dem seit 1875 herrschenden Brauch der Reederei F Laeisz erhielt das Schiff einen mit P beginnenden Namen in diesem Fall den der bolivianischen Bergwerksstadt Potosi weshalb sie zu den Flying P Liner gezahlt wird Sie war wie die anderen Grosssegler der Reederei als modernes Dreiinselschiff und Frachtsegler konzipiert mit 7 9 m langer Poop 20 5 m langer Mittschiffsbrucke und 12 5 m langer Back Unter dem Hauptdeck hatte das Schiff ein weiteres langs durchgehendes Stahldeck Da die Potosi von vornherein in der Salpeterfahrt von Chile nach Deutschland eingesetzt werden sollte waren die Laderaume fur die Aufnahme von Salpeter in Sacken eingerichtet Der Rumpf war in der Laeisz Tradition schwarz mit einem weissen Wasserpass und rot gestrichenen Unterwasserschiff Sie war ein schnelles Schiff das aber bei voller Beladung und starker Krangung viel Wasser ubernahm Wie alle Laeisz Segler hatte das Schiff keinen Hilfsantrieb und wurde aus Sicherheitsgrunden bei Ankunft in Cuxhaven mit Schlepper Assistenz flussaufwarts bis zum Hafen Hamburg gebracht 1 Reisen BearbeitenErster Schiffsfuhrer der Potosi war Robert Hilgendorf der mit seinen Erfahrungen als Segelschiffs Kapitan schon beim Bau wesentlich zur Schiffskonstruktion beitrug 2 Er erreichte danach auch mehrere Fahrten Rekorde mit diesem Schiff darunter ein bis heute von Windjammern unubertroffenes Etmal von 376 Seemeilen das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rechnerisch 15 7 Knoten 3 4 was insofern ungenau ist weil ins Etmal nicht zwangslaufig der tatsachlich gefahrene sondern der kurzeste Weg zwischen den beiden Mittagspositionen eingeht und daruber hinaus auch eine eventuelle Zeitverschiebung zu berucksichtigen ware 3 4 Insgesamt absolvierte das grosse Schiff 27 Rundreisen unter funf Kapitanen darunter 1903 1909 auch Hinrich Nissen bis zur Internierung am 23 September 1914 in Valparaiso Chile Noch wahrend der Internierungszeit 1914 1920 wurde sie 1917 an die Bremer Reederei F A Vinnen verkauft und 1920 als Reparationszahlung nach Frankreich ausgeliefert Von dort wurde sie nach Buenos Aires Argentinien kurze Zeit spater nach Chile an die Reederei Gonzalez Soffia amp Cia in Valparaiso verkauft In Flora umbenannt machte sie unter dem ehemaligen Laeisz Kapitan August Oetzmann mit einer Ladung Salpeter noch eine Fahrt zum ehemaligen Heimathafen Hamburg Von dort segelte sie 1925 uber Cardiff mit Ubernahme einer Ladung Presskohle nach Mejillones Chile zuruck Spater geriet diese Ladung vor der patagonischen Kuste in Brand der schliesslich auf das ganze Schiff ubergriff Gewisse Umstande des Brandhergangs und der Loschversuche gaben damals Anlass eine Brandstiftung zu vermuten Nach Aufgrundsetzen und einer gewaltigen Explosion die beide Stahldecks aufriss und das komplette Rigg bis auf den Fockmast wegsprengte brannte das Schiff tagelang auf dem Strand Nach spaterem Wiederaufschwimmen und fuhrerlosem Abtreiben was dort fur etliche Aufregung sorgte wurde das ausgebrannte Wrack Tage spater wiedergefunden und vor Comodoro Rivadavia vom argentinischen Kreuzer Patria auf 46 S 66 W 46 66 Koordinaten 46 0 0 S 66 0 0 W versenkt Benennung der Masten BearbeitenFockmast Grossmast Mittelmast Kreuzmast Besanmast deutsche Standardbenennung Fockmast Grossmast Mittelmast Achtermast auch Laeisz Mast Besanmast Laeisz Benennung foremast mainmast middlemast mizzenmast aftermast Laeisz mast spankermast engl ubersetzt fore main mizzen jigger spanker engl Standardbenennung Schiffsdaten BearbeitenKonstruktion Stahl Rumpf Bau Nr 133 als Dreiinselschiff Masten Untermasten u Marsstenge ein Stuck aus Stahl Bramstengen Royalrahen aus Holz Rigg Standardrigg Funfmastbark mit doppelten Mars Bramrahen sowie Royals Besanmast als Pfahlmast mit zwei Gaffeln Holz Anzahl der Decks zwei durchgehende Stahldecks partielles Deck Stahl Holz als Bruckendeck dazu Poop und Back oberstes Deck mit Teakholz beplankt Mastfolge s o Bauwerft Joh C Tecklenborg AG Geestemunde Bremerhaven Konstrukteur Georg Wilhelm Claussen Stapellauf 8 Juni 1895 Jungfernfahrt 26 Juli 1895 nach Iquique Chile Unterscheidungssignal RKGB als Flora QEPD Reederei F Laeisz Hamburg weitere Reedereien 1917 F A Vinnen Bremen 1920 Regierung von Argentinien 1923 Gonzalez Soffia amp Cia Valparaiso weitere Namen FLORA 1923 Heimathafen Hamburg 1917 Bremen 1920 Buenos Aires 1923 Valparaiso Galionsfigur ja Figur eines Berggeistes nach anderer Quelle die eines griech Flussgottes Lange uber alles Lua 132 89 m Lange Galion Heck Rumpflange 122 42 m Lange an Deck LaD 117 3 m Lange in der KWL LWL 112 2 m Lange zwischen den Loten LzL LPp 110 34 m Breite 15 15 m Raumtiefe 8 65 m Schiffsinnenmass Seitenhohe 9 19 m Tiefgang 7 77 m Vermessung 4 026 BRT Bruttoregistertonnen 3 858 NRT Nettoregistertonnen Verdrangung 8 580 t Schiffsmasse inkl Ladung Ladekapazitat Tragfahigkeit 6 300 tons 6 400 t 1 ton 1 016 t Segelflache 5 250 m 39 Segel 24 Rah 4 Vor 8 Stagsegel zw den Masten 2 Besane Besantoppsegel Masthohe 64 3 m Unterkante Kiel Flaggenknopf Hilfsantrieb keiner Baukosten M 695 000 00 Klassifikation Lloyd s Bureau Veritas 100A Erster Schiffsfuhrer Kapitan Robert Hilgendorf 8 Rundreisen weitere Kapitane Georg Schluter 2 Hinrich Nissen 10 Johann Fromke 3 Robert Miethe 4 August Oetzmann FLORA Schiffsbesatzung 40 44 Mann Hochstgeschwindigkeit 19 kn Bestes Etmal 378 smLiteratur BearbeitenFritz Brustat Naval Die Kap Hoorn Saga Auf Segelschiffen am Ende der Welt Ullstein Taschenbuch Vlg Frankfurt M Berlin 1987 ISBN 3 548 20831 2 Hans Jorg Furrer Die Vier und Funfmast Rahsegler der Welt Koehlers Verlagsgesellschaft Herford 1984 ISBN 3 7822 0341 0 S 168 Jochen Brennecke Windjammer Der grosse Bericht uber die Entwicklung Reisen und Schicksale der Koniginnen der Sieben Meere 3 Auflage Koehlers Verlagsgesellschaft Herford 1984 ISBN 3 7822 0009 8 Kap XXII Die Grossten unter den Segelschiffen der Welt S 298 Hans Bloss Glanz und Schicksal der Potosi und Preussen Hamburgs und der Welt grosste Segler Schmidt u Klaunig Verlag Kiel 1960 Hans Georg Prager F Laeisz vom Frachtsegler bis zum Bulk Carrier Koehlers Verlagsgesellschaft Herford 1974 ISBN 3 7822 0096 9 Hermann Ostermann Potosi Stolz der deutschen Segelschiffsflotte In Das Logbuch 31 Jahrg 1995 Heft 4 S 184 189 Brilon Gudenhagen Hans Georg Prager Reederei F Laeisz Von den Grossseglern zur Containerfahrt Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg 2004 ISBN 3 7822 0880 3 Peter Klingbeil Die Flying P Liner Die Segelschiffe der Reederei F Laeisz Verlag Die Hanse Hamburg 1998 2000 ISBN 3 434 52562 9 Manfred Prager Vergleich zwischen dem Funfmastvollschiff Preussen und der Funfmastbark Potosi auf den Reisen nach der Westkuste Sudamerikas und zuruck In Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie Zeitschrift fur Seefahrt und Meereskunde Hamburg Berlin 1908 ISSN 0174 8114Siehe auch BearbeitenListe grosser SegelschiffeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Potosi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Foto der Potosi unter Segeln Memento vom 27 Oktober 2004 im Internet Archive Portrat Plane und Modell der Potosi Uber die Potosi und ihren Kpt Hilgendorf Schiffsdaten der Potosi Flying P Liners auf Seeleute Rostock e V Daten der PotosiEinzelnachweise Bearbeiten Funfmastbark Potosi Schiffsregister Hamburg Band 4 1866 1940 Nr 2084 Die Funfmastbark Potosi a b Hans Georg Prager Reederei F Laeisz 4 Auflage Koehler Hamburg 2004 ISBN 3 7822 0880 3 S 214 auf der Aufschlagseite im vorderen Buchdeckel wird gemass Meteorologischem Journal an Bord der POTOSI 8 Reise 1900 Deutscher Wetterdienst Hamburg Kapitan Robert Hilgendorf 10 11 Mai zitiert Grosste Distanz 376 sm die die POTOSI bis jetzt gemacht hat hatten wir nur besser steuern konnen dann waren es noch etwas mehr gewesen a b Was ist ein Etmal 6 Oktober 2009 abgerufen am 11 Dezember 2021 nbsp Reederei F Laeisz Flying P Liner 4M Bark PADUA VS PALMYRA Bark PAMELIA 4M Bark PAMIR VS PAMPA PANGANI Bark PAPOSO VS PARCHIM 4M Bark PARMA Bark PARNASS 4M Bark PASSAT VS PEIHO 4M Bark PEKING Bark PENANG VS PERA Bark PERGAMON 4M Bark PEKEO 4M Bark PERSIMMON 4M Bark PETSCHILI VS PINNAS Bark PIRAT VS PIRNA 4M Bark PISAGUA 4M Bark PITLOCHRY 4M Bark POLA 4M Bark PLACILLA 4M Bark POMMERN 4M Bark PONAPE Bark POTSDAM 5M Bark POTOSI VS PREUSSEN 5M VS PREUSSEN 4M Bark PRIWALL Bark PROMPT Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Potosi Schiff amp oldid 228994908