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Flussgottheiten werden in vielen Kulturen verehrt Sie sind insbesondere im indoeuropaischen Sprachbereich gut bezeugt wie die indische Ganga oder Yamuna der griechische Acheloos der romische Tiberinus und in Mitteleuropa der Rhenus oder der Danuvius In den meisten Fallen handelt es sich um verehrte Flusse manchmal sind diese Gottheiten aber rein mythisch wie die indische Sarasvati die iranische Anahita oder die griechische Styx Antike BearbeitenIn Griechenland und in Italien wurden viele Flusse in lokalen Kulten verehrt einige fanden auch uberregionale Verehrung wie der Acheloos in ganz Griechenland Flussgotter hatten eigene Tempel wie der Tiberis Pater in Rom oder der Pamisos in Messenien und eigene Priester wie der Skamandros Geopfert wurde ihnen Haarlocken Tiere und besonders Stiere die mit den Flussen in enger kultischer Beziehung standen So brullte der Skamandros wie ein Stier und der Acheloos wurde als Mann mit einem Stierkopf dargestellt wahrend die sizilianischen Flusse auf Munzen als Junglinge mit Hornern abgebildet wurden Beim Uberqueren fremder Flusse wurden diesen geopfert Viele Flusse fuhren die Ahnenreihen der lokalen Fursten an die Romer benannten ihre Flussgotter oft mit dem Zusatz Pater Vater Die Flusse gelten als unsterblich und nehmen an den Versammlungen der Gotter teil Die Flussgotter der griechischen Mythologie sind Sohne des Okeanos und der Tethys die nach Hesiod ein Titanen Ehepaar darstellen das unzahlige Flussgotter und dreitausend Nymphen die Okeaniden zeugte nach den Orphikern den Anhangern des Dichters und Sangers Orpheus handelt es sich bei den beiden um jene Geschopfe der Nacht die ersten Gotter die sich auch als erstes Paar dem Willen des Eros unterwarfen Ausserhalb Griechenlands und des Romischen Reichs BearbeitenDie Perser erwiesen nach Herodot den Flussen hochste Ehrfurcht und es war nicht erlaubt in sie zu urinieren oder zu speien Andererseits bestrafte Kyros im Zorne den Fluss Gyndes und liess dessen Wasser in unzahligen Kanalen ableiten Wenn der Maiandros uber die Ufer trat wurde er von den Phrygern bestraft Fur die Kelten sind mehrere Flussgottheiten inschriftlich bezeugt Im Gegensatz zu griechischen und romischen Flussgottheiten die meist mannlich sind konnen sie bei den Kelten mannlich oder weiblich auftreten So waren die Gotter des Rheins Rhenus Pater und der Donau Danuvius mannliche Gotter bei denen geschworen wurde Dagegen wurden die Marne Matrona Grosse Mutter und die Seine dea Sequana als Muttergottinnen verehrt Letzterer war ein bedeutendes Heiligtum im Quellgebiet geweiht Fur die Germanen ist die Verehrung von Flussgottern ebenfalls bezeugt So brachten die Alamannen als sie im Jahre 553 den Po in Italien uberschritten diesem Menschenopfer dar Funde beweisen dass dem Neckar Schmuck und Munzen geopfert wurden Samedan zeigt auf dem Wappen einen nicht namentlich blasonierten Flussgott mit Ruder und Wassergefass Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flussgott Sammlung von Bildern Sibylle Appuhn Radtke Flussgott In Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte Bd X 2003 Sp 53 117 Potamoi im Theoi Project englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flussgott amp oldid 237345904