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Robert Wilhelm Berthold Hilgendorf 31 Juli 1852 in Schievelhorst bei Stepenitz Provinz Pommern 4 Februar 1937 in Hamburg war ein deutscher Windjammer Kapitan Auf Segelschiffen der Hamburger Reederei F Laeisz FL wurde er als Kap Hornier weltberuhmt Robert Hilgendorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 P Liner 1 2 An Land 2 Namensgeber 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenHilgendorfs Vater war Kapitan auf kleinen Schiffen am Stettiner Haff und fuhr Fracht unter anderem Torf So kam es dass Hilgendorf schon als Kind im Sommer mit an Bord war und die Seemannschaft wie selbstverstandlich erlernte Bereits im Alter von 12 Jahren durfte Robert Hilgendorf den Kutter seines Vaters selbststandig fuhren 1867 verliess Hilgendorf die Heimat und heuerte auf einem Frachtsegler an der neben der Ostsee auch die Nordsee befuhr Bereits zwei Jahre spater wurde Hilgendorf Vollmatrose Es folgte ein dreijahriger Dienst bei der Kaiserlichen Marine 1873 1876 Hilgendorf fuhr auf der Arcona einer gedeckten Korvette mit zusatzlichem Schraubenantrieb Er stieg aus den Mannschaftsrangen auf und schied nach zwei Jahren als Bootsmannsmaat aus Danach besuchte er die Navigationsschule Hamburg an der er die Steuermannsprufung mit Auszeichnung bestand Nachdem er auf der Blankeneser Barkentine Nautik gefahren war bestand er am 29 August 1879 die Prufung zum Kapitan auf grosser Fahrt mit Auszeichnung Er bewarb sich bei der Hamburger Reederei F Laeisz und wurde angenommen Er fuhr zunachst als Steuermann bevor er 1881 sein erstes Kommando auf der Parnass erhielt P Liner Bearbeiten Die von Robert Hilgendorf in seiner Zeit bei F Laeisz gefuhrten Flying P Liner waren Parnass RFNL 1881 1884 Holzbark Parsifal 1884 1886 eiserne Bark Professor RCBG 1887 ex Flottbek eiserne Bark 1865 Pirat RGNV 1888 eiserne Bark 1911 gesunken Pergamon RHLK 1888 1889 stahlerne Bark Jungfernfahrt Palmyra RHQF 1890 1891 Vollschiff Jungfernfahrt 1908 gesunken Placilla RJLM 1892 1894 Viermastbark Jungfernfahrt 1905 gestrandet Pitlochry RKCM 1894 Viermastbark Jungfernfahrt 1913 gesunken Potosi RKGB 1895 1901 Funfmastbark Jungfernfahrt 1925 gesunken Ein erheblicher Anteil von Hilgendorfs Reisen bestand in der Salpeterfahrt nach Chile In uber 20 Jahren Dienst an Bord von Laeisz Schiffen umrundete Hilgendorf 66 Mal Kap Hoorn und erzielte auf diesen Reisen erstaunlich hohe und vor allem gleichmassige Geschwindigkeiten was ihm die Bezeichnung Teufel von Hamburg Duwel von Hamborg einbrachte Dazu stellte er wissenschaftliche Berechnungen und Betrachtungen an ahnlich dem amerikanischen Kapitanleutnant Matthew Fontaine Maury dessen Werke er in und auswendig kannte Wahrend seiner Zeit als Kapitan der Potosi entwickelte er zusammen mit der Hamburger Optikfirma C Plath einen Nachtsicht Sextanten Im Laufe seiner Karriere als Kapitan verlor er ein Schiff die Parsifal Sie hatte Kohle aus South Shields geladen fur Valparaiso als in der Hoorn Region ein Orkan losbrach und die Ladung verrutschte Obwohl Hilgendorf die Ladung zu trimmen versuchte und die Masten kappen liess konnte er das Schiff nicht mehr retten Die britische Bark Saraca nahm die Schiffbruchigen auf und brachte sie nach Irland In Hamburg bekam er bald ein neues Kommando Bereits um 1890 hatte Hilgendorf weltweit einen legendaren Ruf Er war ein Meister der Wetternavigation als man den Begriff noch gar nicht kannte Er nutzte den Wind Er nutzte alle Winde Alan Villiers An Land Bearbeiten Im November 1901 ging er im Alter von 49 Jahren fur immer an Land Das Angebot die Preussen das grosste Laeisz Schiff Funfmast Vollschiff als Kapitan zu ubernehmen lehnte er ab In Hamburg wurde Hilgendorf nach seiner Verabschiedung als Kapitan von der Deputation fur Handel Schiffahrt und Gewerbe zum Schifferalter Prasident der Industrie und Handelskammer fur Seewesen ernannt und war noch 27 Jahre tatig bis er 1928 in Rente ging Er hatte sechs Sohne und zwei Tochter von denen er Frau und Tochter uberlebte Zwei seiner Sohne gingen zur See Zum 80 Geburtstag 1932 ubersandte der ehemalige Kaiser Wilhelm II aus seinem Exil ein Bild von der damaligen Begegnung auf der Potosi Hilgendorf war seit 1892 Mitglied der Hamburger Freimaurerloge Boanerges zur Bruderliebe Tragisch sein Ende er starb 1937 bei einem Fahrradunfall Namensgeber BearbeitenNach Hilgendorf benannt wurden 1939 ein funfmastiger Gaffelschoner und 1961 die Kapitan Hilgendorf ein Lotsenstationsschiff in der Elbemundung In Hamburg Blankenese gibt es einen Hilgendorfweg Literatur BearbeitenJochen Brennecke Windjammer Der grosse Bericht uber die Entwicklung Reisen und Schicksale der Koniginnen der Sieben Meere 3 Auflage Koehler Herford 1984 ISBN 3 7822 0009 8 S 202 212 Kap XIV Kapitane Russell Drumm The Barque of Saviors Eagle s Passage from the Nazi Navy to the U S Coast Guard Houghton Mifflin Harcourt Boston 2001 ISBN 0 395 98367 3 S 94 ff Hans Georg Prager F Laeisz vom Frachtensegler zum Kuhlschiff Containerschiff und Bulk Carrier Koehler Herford 1994 ISBN 3 7822 0096 9 S 57 Uwe Janssen Der Teufel von Hamburg In Yacht 18 Dezember 2003 yacht de Heino Brockhage Kapitan Robert Hilgendorf Sein Leben und Wirken auf frachttragenden Segelschiffen hrsg von der Schiffahrtgeschichtlichen Gesellschaft Bremerhaven e V Oceanum Verlag Wiefelstede 2015 ISBN 978 3 86927 403 4 Hellmut Hintermeyer Die See war ihr Zuhause Grosse Kapitane und Entdecker Pietsch Verlag Stuttgart 2000 ISBN 3 613 50354 9 Klemens Grube Hilgendorf Robert 1852 1937 In Dirk Alvermann Nils Jorn Hrsg Biographisches Lexikon fur Pommern Band 3 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Pommern Reihe V Band 48 3 Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2019 ISBN 978 3 412 22541 4 S 135 137 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Potosi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zeitungsartikel uber Robert Hilgendorf in den Historischen Pressearchiven der ZBW Deutsches Schiffahrtsmuseum Presse Info 2007 Schiffsdaten der Funfmastbark Potosi englisch Normdaten Person GND 1079011307 lobid OGND AKS VIAF 16144814229608683941 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hilgendorf RobertALTERNATIVNAMEN Hilgendorf Robert Wilhelm Berthold vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Seefahrer und SegelschiffkapitanGEBURTSDATUM 31 Juli 1852GEBURTSORT Schievelhorst bei Stepenitz Provinz PommernSTERBEDATUM 4 Februar 1937STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Hilgendorf amp oldid 237239376