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Lithgows Limited war ein Schiffbauunternehmen mit zahlreichen Werften in Port Glasgow und Greenock Es bestand von 1870 bis 1993 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundungsjahre 1 2 Aufspaltung und Erster Weltkrieg 1 3 Expansion Weltwirtschaftskrise und Zweiter Weltkrieg 1 4 Nachkriegszeit 1 5 Der Geddes Report 1 6 Als Lithgows 1969 2 Einzelnachweise 3 QuellenGeschichte BearbeitenGrundungsjahre Bearbeiten Das Unternehmen wurde 1870 als Russell amp Co gegrundet und ging aus einer Partnerschaft Joseph Russells mit William Todd Lithgow und Anderson Rodger hervor Der Schiffbau des Unternehmens begann auf der von Cunliffe amp Dunlop gepachteten Bay Yard Werft in Port Glasgow Schon 1878 entstand hier eines der bekanntesten Schiffe der Werft die bis heute erhaltene Viermastbark Falls of Clyde 1881 erwarb Russell amp Co die Kingston Werft mit sechs Hellingen und begann mit dem Bau grosserer Segelschiffe fur die Massengutfahrt In den Jahren 1882 bis 1892 ging die Werft zu standardisierten Bauentwurfen uber um die Bauzeit der einzelnen Schiffe zu beschleunigen In diesen zehn Jahren verliessen 271 Neubauten die Werft die ab 1890 die hochsten Ablieferungszahlen weltweit erreichte Aufspaltung und Erster Weltkrieg Bearbeiten Im Jahr 1891 zog sich Joseph Russell aus dem Unternehmen zuruck woraufhin die Partnerschaft der drei Manner aufgelost wurde Anderson Rodger fuhrte die Bay Werft unter eigenem Namen fort und Lithgow ubernahm die Kingston und Greenock Werft welche weiterhin als Russell amp Co firmierte Wirtschaftliche Beziehungen und Verflechtungen blieben aber auch nach der Auflosung der Partnerschaft bestehen Nachdem Lithgow die Mid Cartsdyke Werft im Jahr 1900 veraussert hatte konzentrierte er sein Geschaft zunachst auf die Kingston Werft Auch die beiden Lithgow Sohne James und Henry traten nun in das Unternehmen ein Der Schwerpunkt des Bauprogramms jener Jahre lag auf Trampdampfern welche der Werft einen soliden Gewinn einbrachten Daruber hinaus baute Russell in den ersten Jahren des 20 Jahrhunderts uber ein Dutzend Linienfrachter und eine Reihe von Tankern fur verschiedene Reedereien Nach dem Tod von William Lithgow am 7 Juni 1908 fuhrten seine Sohne die Kingston Werft weiter und begannen angrenzende Werften zu ubernehmen Wahrend des Ersten Weltkriegs lieferten die Werften Schiffe mit insgesamt 315 141 BRT Schiffsraum ab darunter nur ein einziges Kriegsschiff das Patrouillenschnellboot P 21 1917 ubernahm die Werft das Glasgower Schiffsmaschinenbauunternehmen David Rowan amp Co Nach dem Kriegsende 1918 wurde Russell amp Co in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt und firmierte danach als Lithgows Limited Expansion Weltwirtschaftskrise und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Im Jahr 1919 ubernahm Lithgows die Werften Dunlop Bremner amp Co und William Hamilton amp Co in Port Glasgow 1920 folgte der Stahlhersteller James Dunlop amp Co in Greenock und 1923 der ebenfalls in Greenock ansassige Schiffsmaschinenbauer Rankin amp Blackmore Bis in die fruhen 1920er Jahre hatten die Lithgow Bruder von Kingston bis Bay alle in Port Glasgow ansassigen Werften erworben In dieser Zeit bauten sie etwa 90 Linienfrachtdampfer und Trampschiffe sowie rund ein Dutzend Tankschiffe fur Reedereien aus aller Welt James Lithgow wurde fur seine Verdienste 1925 als Baronet geadelt 1928 wurde die Werft Ayrshire Dockyard in Irvine South Ayrshire eingegliedert Es gelang den Lithgow Brudern die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre zu uberstehen indem sie die Betriebskosten der Kingston und Bay Werften durch teilweise hemdsarmelige Geschaftspraktiken gering hielten und niedrigere Baupreise anboten als ihre Mitbewerber Es gelang ihnen eine Reihe von Auftragen fur den Bau von Tramp und Stuckgutschiffen Frucht und Passagierschiffen zu gewinnen wahrend eine Vielzahl anderer Werften in diesen Jahren ihre Pforten schliessen mussten Sir James Lithgow war es der 1930 mit dem Vorschlag zur Grundung der National Shipbuilders Security NSS an den Prasidenten der Bank of England Montagu Norman herantrat Die NSS hatte den Zweck Werften zu schliessen um Uberkapazitaten der Schiffbaubranche abzubauen Die Zentralbank sollte dazu Mindestpreise fur die Baurechte geschlossener Werften sicherstellen In den Jahren 1931 bis 1937 hatte Lithgows die Mehrheit an neun Clydewerften von denen allein funf Werften direkt den Lithgow Brudern zuzuordnen waren Diese nutzten die NSS um eine Rationalisierung der Werften in Port Glasgow durchzufuhren Fur die 1933 erfolgte Schliessung der Inch Werft uber einen vereinbarten Zeitraum von 40 Jahren erhielten sie beispielsweise eine Beihilfe mit der sie 1935 ungeachtet des offentlichen Widerstands die Werft Fairfield Shipbuilding amp Engineering Company in Govan erwarben und diese vor der Schliessung bewahrten In der Zeit des Zweiten Weltkriegs produzierten die Lithgow Werften 97 Schiffe mit uber 1 2 Millionen Tonnen Rauminhalt Der Lowenanteil entfiel auf 54 Frachtschiffe fur zivile Auftraggeber und 33 Empire Standardtrampschiffe wie die Empire Baffin des staatlichen Bauprogramms Daruber hinaus lieferten die Werften zwei Standard Fast Cargo Liner zwei Flugzeugtransporter drei Kustenfrachter drei Frachtfahren und zwei andere Handelsschiffe Nachkriegszeit Bearbeiten In der Nachkriegszeit kehrte Lithgows zum Bau von Tankern Linien und Trampfrachtern zuruck Am 28 Mai 1948 starb Henry Lithgow und am 23 Februar 1952 starb auch Sir James Lithgow Nach dem Tod der Lithgow Bruder wurde die Unternehmensfuhrung durch ein dreikopfiges Direktorium ausgeubt Jede Werft hatte einen Geschaftsfuhrer und zwei stellvertretende Geschaftsfuhrer In den Jahren 1948 bis 1960 entstanden alleine 43 Tankschiffe Ab 1959 begann eine Modernisierungsphase in der zunachst die Kingston Werft ausgebaut und danach die Glen und East Werft auf fur den Sektionsbau fur Tanker und Massengutfrachter ausgerichtet wurden 1961 wurde die Werft Ferguson Brothers in Port Glasgow ubernommen Von 1961 bis 1971 entstanden weitere 38 grosse Tanker Erz und Massengutschiffe auf der Lithgow Werft Der Geddes Report Bearbeiten Ab 1968 wurden die Konzentrationsempfehlungen des Geddes Report umgesetzt und ein Zusammenschluss mit der Scotts Shipbuilding and Engineering Company beschlossen um eine neue Unternehmensstruktur zu schaffen Eine der ersten Massnahmen war das mit Scotts gemeinsam eroffnete Scott Lithgow Ausbildungszentrum Am 1 Januar 1970 grundete man Scott Lithgow Limited als Dachgesellschaft die zu 60 Prozent zu Scotts gehorte Unter dem Scott Lithgow Dach entstanden neben den beiden weiterhin unabhangig arbeitenden Werften Scotts Shipbuilding Co 1969 und Lithgows 1969 eine ganze Reihe von Tochterunternehmen Scotts Engineering Co 1969 Ltd Scotts and Sons Bowling 1969 Ltd Ferguson Bros Port Glasgow 1969 Ltd Caledonia Joinery Co 1969 Ltd Caledonia Fabrications 1969 LtdAls Lithgows 1969 Bearbeiten nbsp Das Gelande der ehemaligen Glen WerftDie als Lithgows 1969 weiterbetriebene Schiffbausparte beendete den Ausbau ihrer Glen East und Kingston Werften zur Grosswerft im Jahr 1972 In den darauffolgenden Jahren wurden dort vier VLCC Tanker und drei Panamax Bulkcarrier gebaut Nachdem Scott Lithgow am 1 Juli 1977 in die British Shipbuilders Corporation eingegliedert wurden entstanden noch einige kleinere Frachtschiffe bevor der Werft die Auftrage ausgingen Die Lithgow Familie betrieb danach Hotels und arbeitete in der Elektronikbranche und arbeitet heute in den Geschaftsfeldern Aquakultur Schifffahrts und Ingenieurleistungen Ab 1981 begann man bei Lithgow mit Scott Lithgow Offshore Ltd als Betriebsgesellschaft mit dem Bau von Olbohrinseln was aber zu grossen Verlusten fuhrte Das Unternehmen wurde daraufhin am 28 Marz 1984 fur 12 Millionen Pfund an Trafalgar House und Howard Doris veraussert Diese gaben den Schiffbau aber ab 1987 auf und die Werft wurde bis 1995 abgerissen Insgesamt entstanden rund 1200 Schiffe unter dem Namen Lithgow 1996 erwarb Clydeport plc das Gelande zur Neuentwicklung Im Folgejahr pachtete UiE Scotland das Inchgreen Trockendock um dort ein Schiffsreparaturgeschaft zu betreiben 1 Der Goliath genannte Werftkran von Sir William Arrol amp Company wurde daraufhin ebenfalls abgerissen 2 Bis 2006 waren auch die letzten Spuren der Werft verschwunden Einzelnachweise Bearbeiten Artikel in der Construction News vom 16 April 1998 englisch Abbruch des Werftkrans 1997 englisch Quellen BearbeitenLithgows auf Gracesguide englisch Lithgows Unternehmensseite englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lithgows amp oldid 224012846