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Scotts Shipbuilding and Engineering Company kurz Scotts war ein Schiffbauunternehmen in Greenock Schottland am Fluss Clyde Es galt als das weltweit erste industrielle Schiffbauunternehmen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Anfangszeit 1 2 Expansion des Unternehmens 1 3 Weltkriege und Depressionszeit 1 4 Die ersten beiden Nachkriegsjahrzehnte 1 5 Der Geddes Report 1 6 Scotts Shipbuilding Co 1969 2 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Anfangszeit Bearbeiten Die Werft wurde 1711 von John Scott gegrundet und baute zunachst fur 55 Jahre kleine Fahrzeuge uberwiegend Fischerboote Ab Mitte der 1760er Jahre kamen auch erste grossere Neubauten hinzu Die Scott Familie ubernahm 1790 die Greenock Foundry Giesserei Fur den Clyde Liverpool Dienst baute die Werft 1819 versuchsweise ihr erstes Dampfschiff Dieses war so erfolgreich dass man 1825 die William Brownlie Iron and Brass Foundry Eisen und Messinggiesserei in Greenock erwarb mit dem Maschinenbau begann und ein erstes Dock baute Schon bald konnte man Schiffe anbieten die auch fur die langen Routen nach Nah und Fernost geeignet waren 1881 entstandenen die Schiffe Clyde Solway Tweed und Dee fur den Liniendienst der Royal Mail Steam Packet Company Um 1849 baute das Unternehmen die dampfgetriebene Fregatte HMS Greenock Als Scott Sinclair and Co entstanden zwar im selben Jahr auch siebzehn Dampflokomotiven Scott beendete diesen Geschaftszweig aber schnell wieder 1850 ubernahm Charles G Scott das Unternehmen und begann mit dem Bau der Werft Cartsdyke Dockyard Expansion des Unternehmens Bearbeiten nbsp Lageplan der Taikoo Dockyard and Engineering Co John Scott und Robert Sinclair Scott erwarben 1883 die gegenuberliegende Werft R Steele amp Company die sich als Cartsburn Dockyard auf den Marineschiffbau konzentrierte Zwischen 1876 und 1908 entstanden 24 Dampfyachten fur beguterte Eigner Neben den kontinuierlich gebauten Trampschiffen wurde auch sehr fruh mit der Herstellung von Tankern begonnen beginnend unter anderem mit der 1903 gebauten Narragansett fur die Anglo American Oil Co Insgesamt wurden zwischen 1895 und 1905 uber 40 Schiffe gebaut Henry Scott wirkte schon bis in die 1880er Jahre als technischer Ratgeber von Swire ausserdem arbeitete er an den Entwurfen der Werft Swire s Taikoo Dockyard and Engineering Co in Hongkong mit Ab 1900 nachdem Scott amp Company zur Limited Gesellschaft mit John Swire amp Company als Mehrheitseigner umgewandelt worden war fungierte er als Direktor von Swire Scotts Swire s war wiederum zu 25 in den Handen der Scott Familie 1904 wurde auch Scotts Shipbuilding and Engineering Co und die Maschinenbauabteilung in die neue Gesellschaft eingebracht Nachdem man 1906 den Panzerkreuzer HMS Argyll gebaut hatte entstanden 1910 die HMS Colossus und 1913 die HMS Ajax Seit 1912 fing man auf einem Entwurf des italienischen Marineingenieurs Cesare Laurenti aufbauend mit dem Bau von U Booten der S Klasse an Als erstes Boot wurde am 28 Februar 1914 die S1 zu Wasser gelassen der mit der S2 und S3 zwei weitere Boote folgten Als weiterer Bootstyp folgten die E31 am 23 August 1915 und die E51 der E Klasse Weltkriege und Depressionszeit Bearbeiten nbsp HMS Caradoc und U Boot G14 an der AusrustungspierZu Beginn des Ersten Weltkriegs konnte Scott s mit seinen 5000 Beschaftigten auf einige Erfahrung im Kriegsschiffs und U Bootbau aufwarten und hatte als einzige Werft am Clyde sogar schon Schlachtschiffe der Dreadnought Klasse gebaut Daher liefen wahrend des Krieges eine ganze Reihe von Schiffen im Auftrag der Royal Navy vom Stapel So baute man die Leichten Kreuzer HMS Caradoc und HMS Dragon Insbesondere entstanden in den 1910 1920er Jahren eine Reihe von Zerstorern der M Klasse einer modifizierten R Klasse und W Klasse sowie die zwei S KlasseZerstorer HMS Swallow und HMS Swordsman die 1919 an Australien verkauft wurde Der Bau weiterer Zerstorer einer verbesserten W Klasse der Oxley Klasse war zwar geplant wurde nach dem Ende des Ersten Weltkriegs aber verworfen Durch den Bedarf an Auswandererschiffen von denen Scott s zwischen 1920 und 1934 uber dreissig Einheiten ablieferte und einem Polster an Militarauftragen war das Unternehmen bis in die ab Anfang der 1930er Jahre einsetzende Depression verhaltnismassig gut ausgelastet Im Jahr 1924 lieferte die Werft das Frachtschiffs Dolius das erste Schiff mit Scott Still Maschine an die Blue Funnel Line ab Nachdem man im Jahr 1925 die Werft Cartsdyke Mid Yard von Ross amp Marshall s ubernommen hatte erreichte Scott s 1934 vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise einen Gelandetausch mit der Greenock Dockyard Ltd und erhielt dabei deren Cartsdyke Mid Yard gegen ihr eigenes Cartsdyke East Yard Gelande Die Produktion von Marineeinheiten erfolgte wahrend des Zweiten Weltkriegs ausschliesslich bei Cartsburn Dockyard Insgesamt wurden allein zwischen 1930 und 1944 sechzehn Unterseeboote und ebenso viele Zerstorer abgeliefert aber 1935 und 1937 auch die Kreuzer HMS Galatea und HMS Glasgow sowie wahrend des Krieges die HMS Bonaventure HMS Scylla und HMS Royalist 1941 zerstorten zwei Luftangriffe das Hauptverwaltungsgebaude und die Maschinen und Kesselwerkstatt die daraufhin fur ein halbes Jahr lahmgelegt wurde Bei den Angriffen wurden auch im Bau befindliche und nahezu fertiggestellte Schiffe soweit beschadigt dass diese erst verzogert abgeliefert werden konnten Die ersten beiden Nachkriegsjahrzehnte Bearbeiten In den Jahren 1947 und 1948 wurde der Betrieb neugestaltet modernisiert und wieder auf den Handelsschiffbau ausgerichtet Von 1947 bis 1962 baute man 22 Schiffe vom Passagierschiff bis zum kleinen Linienfrachter Wahrend der 1950er Jahre erstellt Scotts Tankerbaureihen fur norwegische britische und griechische Reedereien Mitte der 1950er Jahre eroffnet man eine Schweisswerkstatt welche die moglichen Schiffsgrossen der Werft steigert Daher baut man bald auch spezielle Zuckerfrachter herkommliche Schuttgutfrachter und Erzfrachter fur die Eignerfamilie Lyle nbsp Kuhlschiff Clan Ramsay von Greenock DockyardDie 1960er Jahre brachten eine neuerliche zwei Jahre andauernde Modernisierung welche die mogliche Neubaugrosse auf etwa 40 000 Tonnen tragende Schiffe anhob Das erste Schiff dieser Grosse wurde fur die Regierung Guineas gebaut vergleichbare Schiffe fur andere Lander folgen Auch der Militarschiffbau entwickelte sich wahrend der 1960er und 1970er Jahre zum Vorteil der Werft Nachdem im Juni 1965 Scott s amp Sons Bowling Ltd in das Unternehmen aufgenommen worden war schloss man sich im Dezember 1965 mit Greenock Dockyard zusammen Die beiden Cartsburn und Cartsdyke Werften wurden am 1 April 1966 zu einer zusammenhangenden grossen Werft vereint was ein langgehegter Wunsch der Unternehmensfuhrung gewesen war Der Geddes Report Bearbeiten Ab 1968 wurden die Konzentrationsempfehlungen des Geddes Report umgesetzt und ein Zusammenschluss mit Lithgows beschlossen um eine neue Unternehmensstruktur zu schaffen Eine der ersten Massnahmen war das mit Lithgow gemeinsam eroffnete Scott Lithgow Ausbildungszentrum Am 1 Januar 1970 grundete man Scott Lithgow Limited als Dachgesellschaft die zu 60 Prozent zu Scotts gehorte Unter dem Scott Lithgow Dach entstanden neben den beiden weiterhin unabhangig arbeitenden Werften Scotts Shipbuilding Co 1969 und Lithgows 1969 eine ganze Reihe von Tochterunternehmen nbsp Blick auf die ehemalige Scotts Werft nbsp Blick auf die ehemalige Scotts WerftScotts Engineering Co 1969 Ltd Scotts and Sons Bowling 1969 Ltd Ferguson Bros Port Glasgow 1969 Ltd Caledonia Joinery Co 1969 Ltd Caledonia Fabrications 1969 LtdScotts Shipbuilding Co 1969 Bearbeiten Scotts fuhr in den folgenden Jahren mit wechselndem Erfolg mit dem Schiffbau fort Nachdem Scott Lithgow am 1 Juli 1977 in die British Shipbuilders Corporation eingegliedert wurden entstand bei Scotts zwar das noch Bohrschiff Ben Ocean Lancer doch schon ab 1977 konnten keine weiteren Neubauauftrage gewonnen werden So lief am 8 August 1979 in Cartsdyke das letzte Schiff vom Stapel und am Ende desselben Jahres schloss man die Werft Auch in Cartsburn erfolgte am 19 Februar 1980 der letzte Stapellauf Am 28 Marz 1984 verkaufte man das Unternehmen Scott Lithgow und die Werften an Trafalgar House Der Schiffbau bei Scotts wurde unter den neuen Eigentumern aber nicht noch einmal aufgenommen Im gleichen Jahr erfolgte nach 270 Jahren und 1250 Schiffen die endgultige Schliessung von Cartsburn in Greenock In den Jahren von 1988 bis 1997 wurden die traditionsreichen Werften abgebrochen und das Gelande zu einem Buro und Geschaftsviertel umgebaut Das Scott s Dry Dock blieb dabei erhalten und ist heute ein Denkmal Die Hauptkunden der Werft waren ruckschauend Alfred Holt amp Co s Blue Funnel Line mit 88 Schiffen John Swire s China Navigation Co die 95 Schiffe ubernahm und die Royal Navy die ganze 114 Schiffe bei Scotts in Greenock orderte Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Scotts Shipbuilding and Engineering Company Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Scotts Shipbuilding and Engineering 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