www.wikidata.de-de.nina.az
Ming ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Ming Begriffsklarung aufgefuhrt Die Ming Dynastie chinesisch 明朝 Pinyin Mingchao herrschte von 1368 bis 1644 im Kaiserreich China loste dabei die mongolische Herrschaft der Yuan Dynastie in China ab und endete im 17 Jahrhundert mit der Qing Dynastie Das Ming Reich unter Kaiser Yongle 1402 1424 Inhaltsverzeichnis 1 Der Staat unter Hongwu 2 Verwaltungsprobleme 3 Wirtschaft und Handel 4 Aussenpolitik 5 Kultur und Religion 6 Die Staatsfinanzen 7 Untergang der Ming 8 Siehe auch 9 Literatur 10 WeblinksDer Staat unter Hongwu Bearbeiten Hauptartikel Grosssekretariat Ming Dynastie nbsp Der erste Ming Kaiser Hongwu 1368 1398 Gegrundet wurde die Dynastie von dem Rebellenfuhrer Zhu Yuanzhang der in den Aufstanden gegen die Mongolenherrschaft eine Splittergruppe der Roten Turbane anfuhrte 1363 entschied er die Seeschlacht auf dem Poyang See gegen seinen wichtigsten Rivalen den Han Prinzen Chen Youliang fur sich und beseitigte in den Folgejahren auch seine restlichen Gegenspieler Parallel dazu begann er mit der Organisation einer ordnungsgemassen Verwaltung und gab dabei schon 1363 38 Millionen Munzen heraus Im Jahr 1368 verjagte seine Armee unter General Xu Da den Khan Toghan Timur aus Peking und beendete die Mongolenherrschaft Als erster Kaiser der Ming Dynastie wahlte sich Zhu Yuanzhang die Regierungsdevise Hongwu In seiner Regierungszeit stand der wirtschaftliche Wiederaufbau im Mittelpunkt der Bemuhungen Es kam zu unzahligen Bebauungs und Bewasserungsprojekten durch die von einer halben bis zu funf Millionen Hektar Land pro Jahr erschlossen wurden Die Einnahmen aus der Getreidesteuer verdreifachten sich in sechs Jahren Man schatzt dass in 20 Jahren bis zu einer Milliarde Nutzbaume gepflanzt wurden Obstbaume Baume fur die Flotte Maulbeerbaume fur die Seidenherstellung In der Ming Zeit kam es auch zu gewaltigen burokratischen Anstrengungen Die liefen verglichen mit der liberalen Song Zeit auf eine absolutistische Regierung hinaus Schon 1380 kam es zu einem Prozess des Kaisers gegen einen ehemaligen Vertrauten in den 15 000 Personen verwickelt wurden Das fuhrte dazu dass sich alle Macht auf den Kaiser konzentrierte dem nun alle Ministerien direkt das heisst ohne kaiserliches Sekretariat unterstellt wurden Das Amt eines Grosskanzlers beziehungsweise Premierministers wurde fur die Zukunft verboten In den Jahren 1385 und 1390 wiederholte der Kaiser diese Prozesse Widerspruchlichen Meinungen nach war Hongwu zum Ende seiner Amtszeit kaum noch zuganglich er regierte unter Zuhilfenahme geheimer Beamter und der Geheimpolizei 1382 die Garden mit den Brokatkleidern Ausserdem liess er zahlreiche Beamte und Militars aus blossem Misstrauen heraus hinrichten Dennoch legte der erste Ming Kaiser das Fundament fur einen stabilen Staatsapparat der immerhin zweieinhalb Jahrhunderte mit Bevolkerungswachstum und starken okonomischen Veranderungen uberstand und noch bis 1911 mit nur marginalen Anderungen als Vorbild diente Verwaltungsprobleme BearbeitenHongwus Vorstellungen pragten den Staatsaufbau Die Bevolkerung wurde in Bauern Soldaten und Handwerkerfamilien unterteilt ihnen wurde je ein eigenes Ministerium mit jeweils eigener Steuererhebung und Hauptsiedlungsgebiete zugeordnet Berufswechsel wurden unterdruckt Zudem machte man je zehn Familien lijia gegenuber der Verwaltung fur Steuern offentliche Dienstleistungen und Ordnung kollektiv verantwortlich Da die Zahl der Beamten fur die Kontrolle nicht ausreichte kam es bald zu Orts und Berufswechseln verbunden mit Abweichungen in den Steuereinnahmen und noch schlimmer zur Verdrangung der armeren Mitglieder einer lijia auf dem Land In der Armee zeigten sich schon Mitte des 15 Jahrhunderts Debakel von Tumu 1449 die Nachteile von Hongwus Bevolkerungseinteilung sehr deutlich Der erste Ming Kaiser schuf durch Vererbung des Berufsstandes eine Klasse von Soldaten und dachte durch die Fortpflanzung gabe es einen standigen selbstversorgenden Vorrat an quasi genetisch geeigneten Soldaten Da er fur die Soldaten Ackerland bereitstellen liess war auch kein Militarbudget vorgesehen Das Grundproblem dabei war dass das Soldatentum eine Arbeitsvermittlung darstellte fur die man mit der Geburt vorgesehen war ohne dass Liebe zum Beruf zum Land oder zur Dynastie damit verbunden waren Das System versagte als die Kaiser kein Interesse zeigten Die Soldaten wurden zu Dienern der Offiziere die sich das Ackerland der Armee aneigneten und die Soldaten fur sich arbeiten liessen Die Offiziere verkauften zusatzlich Freistellungen vom Militardienst Wohlhabende Soldaten liessen einfach armere Ersatzleute einspringen oder die Soldaten desertierten ganz einfach Das gesellschaftliche Gefuge geriet bald ausser Kontrolle so dass man diese Regelungen in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts andern beziehungsweise flexibler gestalten musste nachdem bereits mehrfach soziale Unruhen ausgebrochen waren und sich immer mehr Menschen der Steuer und Wehrpflicht entzogen Danach griff man zum Beispiel in der Armee verstarkt auf Soldner minzhuang zuruck und ergriff Massnahmen zu ihrer Finanzierung so dass sich die Armee dann zum Teil aus Wehrpflichtigen und zum Teil aus Soldnern zusammensetzte Die Zahl der staatlich unterstellten Handwerker zhuzuo ging in ahnlicher Weise zuruck man griff stattdessen zunehmend auf halbfreie Handwerker lunban zuruck und erlaubte es 1485 und 1562 dass diese ihre Verpflichtungen mit Silberzahlungen ablosten Zu den bereits beschriebenen Verwaltungsproblemen gesellte sich im 15 Jahrhundert die Herrschaft der Palasteunuchen und der Haremsdamen welche grossen Einfluss auf den seit 1426 allmachtigen Privatrat Neige und bald auch uber die Geheimpolizei bekamen Anders als bei den Staatsbeamten gab es bei Eunuchen keine geregelte Karriereleiter mit Prufungen sondern sie waren vollig abhangig von den personlichen Launen des Kaisers und wurden von diesem als ein Werkzeug des Absolutismus gegen die geregelten Staatsbeamten ausgespielt Nicht wenige Kaiser zogen sich sogar weitestgehend aus der Politik zuruck und im daraus resultierenden Spannungsfeld zwischen den Eunuchen meist armer Herkunft aus Nordchina und den hohen Beamten Sudchinas Wohlstands und Bildungselite kam es ununterbrochen zu Intrigen und Willkur was den Staat innerlich zersetzte besonders im Zeitraum 1615 1627 beziehungsweise unter den Kaisern Wanli und Tianqi Wirtschaft und Handel Bearbeiten nbsp Kaiser Jiajing Hauptartikel Wirtschaftsgeschichte der Ming Dynastie Zur Ming Zeit gab es angesichts des wirtschaftlichen Wiederaufbaus zur Zeit Hongwus des Booms des Binnenhandels im 16 Jahrhundert der Wiederbelebung von Militarkolonien und des Bevolkerungswachstums ab 1550 eine starke innere Expansion Erschwerend fur den wirtschaftlichen Fortschritt war die traditionelle Verachtung der Konfuzianer gegenuber dem Handel und den Handlern die in der Ming Zeit einen Hohepunkt erreichte Aber entgegen der Legende stellte China nach Zheng Hes Expeditionen 1433 seinen Aussenhandel nicht ein und gab sich auch keinem wirklichen Isolationismus hin wie dies im Japan der Tokugawa praktiziert wurde Die Ming konnten das Reich der Mitte als bedeutendste See und Wirtschaftsmacht in Ostasien behaupten Allerdings erfolgte unter den Ming eine geistige Wendung nach innen Damit verbunden war eine konservativere Haltung in der Politik in der Gesellschaft und dem Geistesleben Ausserdem kam es im fruhen 16 Jahrhundert unter Kaiser Jiajing zu Handelsrestriktionen infolge eines Konflikts mit Japan Um den Schmuggel nach Japan zu unterbinden zerstorte man 1525 alle hochseetuchtigen Schiffe Nachdem dies kaum einen Effekt hatte versuchte man 1551 den gesamten Aussenhandel zu unterbinden Die Folge der Verbote war ein noch grosserer Aufschwung von Schmuggel und Piraterie in den Kustengebieten die Handler wechselten dort einfach ihre Einkommensquelle Bereits 1567 mussten alle Restriktionen wieder fallengelassen werden Aber das 16 Jahrhundert steht trotz der konservativen Haltung der Beamtenschaft auch fur einen enormen Hohepunkt in Wirtschaft und Kultur Als eine Ursache kann man die neuen europaischen Kolonien in Amerika betrachten Der Grossteil des dort abgebauten Silbers wurde von Portugal und Spanien in China ausgegeben um Waren fur den europaischen Markt zu erstehen Das Silbergeld ersetzte parallel dazu wieder das Papiergeld was die Wahrung stabilisieren sollte Eine andere Ursache fur den Aufschwung war die geringe und im 16 Jahrhundert vereinheitlichte Besteuerung Weiterhin ist die starke regionale Differenzierung innerhalb der Gesamtproduktion des Reiches zu erwahnen welche den Binnenhandel mit Massenkonsumartikeln forderte aus dem die Kaufleute ihre Gewinne zogen Nach 1520 verzeichnet man einen Aufschwung des Grosshandels und Handwerks und technische Fortschritte und Neuerungen im Handwerk z B in Weberei und Buchdruck der Landwirtschaft neue Nutzpflanzen wie die Susskartoffel zum Teil dank der Portugiesen ferner dem Militarwesen Gehandelt wurde insbesondere mit Reis und Korn letzteres gegen Salzgutscheine in die Grenzgebiete mit Salz und Tee mit Baumwolle und Seide fur den Textilmarkt und mit Porzellan Selbst Druckerei und Buchhandel waren angesichts des Bildungsbedarfs der mittleren Bevolkerung eintraglich Grosskaufleute Geschaftsleute und Bankiers stiegen als Lieferanten des Staates gesellschaftlich wieder auf Ein wohlhabendes chinesisches Burgertum kam zur Blute wobei das Vermogen einzelner Handler eine Million Silberunzen und mehr betragen konnte Zur Ming Zeit wurden wieder Militarkolonien Kennzeichen Ortsnamen mit ying endend an den Grenzen eingerichtet Ihr militarischer Schutz forderte die dortige chinesische Besiedlung die auf Kosten der einheimischen Bevolkerung Thai Tibeto Burmanen Miao Yao ging und zahlreiche Zusammenstosse provozierte z B 1516 in Sichuan unter Pu Fae Um 1550 setzte zudem ein ausserordentliches Bevolkerungswachstum ein das durch die kontinuierliche Verbesserung des Reisanbaus seit dem 11 Jahrhundert Champa Reis ertragreich robust und schliesslich auch schnellwachsend 60 Tage von Umpflanzung bis Ernte und die hinzukommende Nutzung des Fruchtwechsels beim Getreideanbau hervorgerufen oder zumindest begunstigt wurde Man bemuhte sich unter dem Kanzler Zhang Juzheng 1525 1582 auch die Lasten der Kleinbauern zu mildern Aussenpolitik Bearbeiten nbsp Die Grosse Mauer wurde zur Ming Zeit auf ihre heutige Lange ausgebaut Die grosste aussenpolitische Belastung der Ming waren die wechselvollen Kampfe mit den Mongolen diesmal aber in der Mongolei Erwahnenswert ist dabei der Sieg vom Buinor See 1387 der die baldige Entmachtung der Kublaiden zur Folge hatte Allerdings traten nun die Westmongolen besonders die Oiraten in den Vordergrund und neue chinesische Feldzuge wurden notig Dies war einer der strategischen Grunde warum Kaiser Yongle ab 1406 die kaiserliche Hauptstadt von Nanjing nach Peking verlegen liess In diesem Zusammenhang wurde auch der Kaiserkanal fur den Reistransport ausgebaut Eine ernste Niederlage erlitten die Ming 1449 als die Westmongolen unter Esen Taiji bei Tumu siegten und den unerfahrenen Kaiser Zhengtong gefangen nahmen Im 16 Jahrhundert erneuerte sich der Druck der Mongolen als die Ming Dayan und Altan Khan mit Handelsboykotten provozierten Gegen die mongolischen Uberfalle agierte die Armee nicht zuletzt aus Kostengrunden zunehmend defensiv so dass zum Schutz vor Uberfallen die beruhmte Chinesische Mauer auf den heutigen Stand ausgebaut wurde Einmalig wie die Mauer sind auch die Seereisen unter dem muslimischen Gross Eunuchen und Admiral Zheng He ab 1405 Derartige Reisen waren schon zur Song Zeit ublich gewesen aber nun wurden sie offiziell und ausschliesslich vom Staat finanziert durchgefuhrt Sie dienten hauptsachlich dazu der Welt anzuzeigen dass wieder Chinesen in China regierten Der kommerzielle Nutzen spielte eine untergeordnete Rolle so dass man nach 1433 auf eine derartige Flottenpolitik wieder verzichten konnte Als die Portugiesen 1557 mit Erlaubnis des Kaiserhofs Macau ubernahmen unterlag China gerade den Restriktionsedikten des Kaisers Jiajing weshalb von der chinesischen Seemacht nichts zu bemerken war stattdessen beherrschten japanische Piraten die Wokou die Kusten Erst die chinesischen Siege nach 1556 machten dem langsam ein Ende Kultur und Religion Bearbeiten nbsp Yu Wen hui Emmanuel Pereira Matteo Ricci Ol auf Leinwand 1610Bezuglich der Kultur sind einige grosse Romane jener Zeit zu nennen Die Reise nach Westen Geschichte vom Flussufer Die Geschichte der Drei Reiche und der Erotikroman Jin Ping Mei Zu verzeichnen ist eine Weiterentwicklung des Theaters Oper und Dramen und der Malerei Aus dem Bereich der Gebrauchskunst ist das Ming Porzellan zu erwahnen Die Religion war ein wichtiger Bestandteil im Leben der Chinesen wahrend der Ming Dynastie Die dominierenden Religionen waren der Buddhismus der Daoismus und die Anbetung von einer Vielzahl von Gottheiten Der Buddhismus vertritt die Lehre des unendlichen Kreislaufs in dem der Korper zwischen Geburt und Wiedergeburt gefangen ist Das Leben wird als durch Leiden Gier und Hass gepragt gesehen und diesem Zusammenhang werden die vier edlen Weisheiten gegenubergestellt Der Daoismus ist eine chinesische Philosophie und Weltanschauung Lehre des Weges in der die Suche nach Unsterblichkeit ein wichtiger Bestandteil ist Besonders florierte er unter dem Ming Kaiser Jiajing 1521 1567 Der Kaiser liess als frommer und ergebener Anhanger der Daoschule drei beruhmte Tempel in Peking bauen den Sonnentempel den Erdtempel und den Mondtempel Im Laufe der Zeit hat das Christentum eine spezielle Rolle in China bekommen Wahrend sich in Europa die Reformation mit Luther an ihrer Spitze ausbreitete versuchten romisch katholische Missionare ihre Religion in Asien sowie China auszubreiten Unter den Missionaren waren Franziskaner Dominikaner und Jesuiten Sie versuchten Zugang zu den Chinesen uber die westliche fortgeschrittene Wissenschaft und Kultur zu bekommen Viele Chinesen waren beeindruckt von dem Wissen uber Astronomie Kalender Mathematik Hydraulik und Geographie Allen Missionaren waren die Jesuiten voran eine katholische Ordens und Lebensgemeinschaft An ihrer Spitze war Matteo Ricci der versuchte die buddhistische und daoistische Lehre mit dem Christentum in Einklang zu bringen Viele Chinesen waren jedoch skeptisch Erst lange nach Riccis Tod 1610 fasste die Jesuiten Mission richtig Fuss und wurde ein wichtiger Bestandteil des Chinesischen Staats bis weit in die Qing Dynastie 1644 1912 Die Staatsfinanzen Bearbeiten nbsp Papiergeld der Hongwu AraDie unzureichend organisierten Staatsfinanzen stellten einen gewichtigen Faktor beim Untergang der Dynastie dar Sie gehen bereits auf Hongwus Fehleinschatzungen zuruck auch wenn sie unter ihm noch ein Plus vorzuweisen hatten Der erste Ming Kaiser setzte auf landliche Selbstverwaltung lijia usw auf Basis konfuzianischer Moral auf die Selbstversorgung der Armee usw und reduzierte die Zivilverwaltung dementsprechend auf ein Minimum 8 000 Personen Hongwu setzte auch sehr niedrige Steuern fest und nahm angesichts seiner Herkunft ausser der Landwirtschaft keine anderen okonomischen Aktivitaten ernst Daruber hinaus unterdruckte der brutale Alleinherrscher andere okonomische Vorstellungen z B Vorschlage hoherer Steuern und das wirkte nachhaltig da sich das konfuzianische Beamtentum immer auf den Dynastiegrunder zu berufen pflegte Bereits unter Yongle zeigten sich dann die Schwachen seiner Institutionen und Massnahmen Fur die Erneuerung des Kaiserkanals die Verlegung der Hauptstadt nach Peking die Uberseeexpeditionen des Zheng He und naturlich auch die Feldzuge gegen die Mongolen benotigte der Kaiser zusatzliche Ressourcen an Menschen und Material Yongle hatte die niedrigen Steuern seines Vaters erhohen mussen um die Finanzprobleme zu losen Das tat er nicht stattdessen wurden den Bauern und Handwerkern viel mehr kostenlose Dienstleistungen fur den Staat abgefordert und zwar auf Basis lokaler Entscheidungen je nach Bedarf nicht nach einem Plan Widerstand wurde mit Hilfe der Geheimpolizei unterdruckt Angesichts einer quasi absolutistischen Regierungsform und schwacher Kaiser anderte sich an den Finanzverhaltnissen in der Folge nur wenig Ersatzregierungen wie einflussreiche Grosssekretare und Eunuchen besassen nicht die notwendige Autoritat und verzettelten sich in Fraktionskampfen bei Hofe Die von Hongwu zerschlagenen lokalen Eliten d h Grossgrundbesitzer erholten sich Sie verweigerten die Dienste fur den Staat und unterschlugen um 1430 in manchen Distrikten jahrelang die Steuern Die Regierung machte ihnen Zugestandnisse und verlor immer mehr Handlungsspielraum Sie wagte es nicht mehr die zu geringen Steuern zu erhohen stutzte sich zu sehr auf die Landwirtschaft konnte die Korruption nicht unterdrucken und glich Defizite durch lokal begrenzte und ungleichmassig verteilte zusatzliche Verpflichtungen aus 2 Halfte des 15 Jahrhunderts Trotz besserer Bedingungen im 16 Jahrhundert Kartoffel Silberzufluss technische Fortschritte Aufschwung des Grosshandels usw konnte der Staat seine finanziellen Probleme nie vollstandig in den Griff bekommen Immerhin scheint eine Vereinfachung der Steuer den wirtschaftlichen Boom des 16 Jahrhunderts mit ausgelost zu haben Die Steuer yitiao bianfa d h Ein Zweig System wurde zwischen 1530 und 1581 erschaffen und systematisiert verschmolz Steuern und Dienstleistungen zu einer Einheitssteuer wurde auf Basis der verpflichteten Manner ting und nicht der Haushalte ermittelt war grossteils in Silber zu zahlen und verfugte uber aktualisierte Erhebungsgrundlagen Sie erfullte zwar nicht die in sie gesetzten Erwartungen aber die Kaufleute verstanden aus ihr Nutzen zu ziehen Der Aufschwung des 16 Jahrhunderts zeigte aber auch Schattenseiten Der Landwirtschaft wurde durch den Boom der Stadte die Investitionsmittel entzogen in Bewasserungssysteme fur Reisanbau wurde nicht mehr investiert und die Gutsherren versuchten moglichst viel abzuknappen um ihr Stadtleben bezahlen zu konnen Das Einkommen auf dem Land fiel daher rapide ab in den Stadten Handwerker Manufakturarbeiter stieg es dagegen an Mit den durch den Boom und die Silberzufuhr ausgelosten Preissteigerungen verfiel der Wert der Agrarprodukte und des Ackerlandes von 100 Unzen Silber pro mou Land um 1500 auf 2 Unzen im 17 Jahrhundert All das gefahrdete zwar noch nicht den Staat sondern nur eine Bevolkerungsschicht und hatte korrigiert werden konnen aber die Dynastie sah in den Bauern immer noch die Haupteinnahmequelle und passte die Besteuerung nicht den veranderten Wirtschaftsverhaltnissen an Man verlangte mehr Getreide und Frondienst oder Bargeld aber letzteres hatten die Bauern nicht denn das konzentrierte sich in den Stadten Dazu kommt noch das Bevolkerungswachstum Gleichzeitig waren die Staatsausgaben erheblich Je nach Quelle 26 oder 33 8 Millionen gab man fur den Imjin Krieg in Korea am Ende des 16 Jahrhunderts aus und danach 8 oder 10 4 Millionen Silberunzen fur Wanlis Grabmal Der Unterhalt der Kaiserfamilie verschlang schliesslich die Halfte der Steuereinnahmen von Shanxi und Henan Das ging so weit dass man ein Heiratsverbot fur die Prinzen 1573 1628 erliess um die Kosten fur ihre Apanagen in den Griff zu bekommen Die Ungleichgewichte fuhrten schliesslich zum Zusammenbruch des Staates als sich die Bauern in zentralen Provinzen erhoben und die Dynastie nicht mehr die finanziellen Mittel besass um die Truppen zu bezahlen zu versorgen und die Ordnung wiederherzustellen Untergang der Ming Bearbeiten nbsp Ming Reich 1580Den Untergang der Dynastie lauteten Angriffe der Mandschu ein zu denen sich heftige Bauernaufstande gesellten Als die Ming Armee im Jahr 1583 Familienmitglieder des Mandschu Fursten Nurhaci 1626 totete wandelte sich dieser zum Feind der Ming 1619 schlug er vier gleichzeitig gegen ihn vorruckende Ming Armeen am Berg Sarhu bei Mukden Zudem hatten wiederholte Missernten 1627 28 eine Hungersnot ausgelost Es kam zu Bauernaufstanden in Shaanxi und Shanxi die unter Gao Qingxiang Li Zicheng und ferner Zhang Xianzhong organisiert wurden und schliesslich den Sturz der Dynastie zum Ziel hatten Im April 1644 zog Li Zicheng in Peking ein und erklarte sich zum Kaiser der letzte Ming Kaiser Chongzhen erhangte sich Li Zicheng unterlag allerdings Fehleinschatzungen bezuglich der finanziellen Lage in Peking Er konnte deswegen die Ordnung in der Hauptstadt nicht aufrechterhalten und ging zudem unter fragwurdigen Umstanden gegen den General Wu Sangui vor der die letzte verbliebene Ming Armee an der Nordgrenze befehligte Wu Sangui schloss sich daraufhin den Mandschu an wodurch deren Regent Prinz Dorgon im Namen des damals sechsjahrigen Mandschu Kaisers Shunzhi 1644 1661 nach Peking vorrucken Li Zicheng vertreiben und die Qing Dynastie begrunden konnte Noch bis 1662 stellten die evakuierten beziehungsweise freigelassenen Familienmitglieder der Ming einige Gegenkaiser in Sudchina welche aber nur den Untergang ihrer Dynastie und ihres Reiches mitverfolgen konnten Die alte Hauptstadt Nanjing war unter dem Prinzen von Fu 1644 45 ihre wichtigste Basis Von einem geordneten Widerstand kann aber keine Rede sein denn die Bauernaufstande hatten uberall in den Stadten militarisierte lokale Eliten geschaffen und ehemalige Ming Befehlshaber hielten bedeutende Korridore und Festungen eigenstandig d h sie kampften im Zweifelsfall auch gegeneinander um die Kontrolle einer Armee Li Zichengs nach Xi an geflohene Rebellenarmee und eine weitere unter Zhang Xianzhong in der Provinz Sichuan siehe Artikel Daxi schmalerten ebenfalls die Verteidigungskraft der Sudlichen Ming von Reis Aufstanden Schmuggler und Piratenunwesen u A ganz zu schweigen Im Gegensatz dazu konnten die Mandschu mit einer Generalamnestie und einer Befriedungspolitik neue Beamte an sich ziehen und den Norden organisieren Ihre Armee war schlagkraftiger und untereinander solidarischer dazu bei den entsprechenden Befehlen durchaus in der Lage Disziplin zu wahren Versorgungstrupps dienten dazu dass sie nicht plundern musste Trotzdem war ihre Kriegsfuhrung ausgesucht grausam z B richteten sie nach dem Kampf um Yangzhou 1645 ein Massaker an das die Unterwerfung des Jangtse Deltas zur Folge hatte Kurz darauf kapitulierte Nanjing Zwei weitere bekannte Massaker fanden nach einem Aufstand in Jiangyin und Jiading statt und obwohl dort ebenso ubergelaufene nordchinesische Truppen und Truppenfuhrer am Werke waren dienten sie noch 250 Jahre spater der Agitation gegen die Mandschu Siehe auch BearbeitenListe der chinesischen DynastienLiteratur BearbeitenTimothy Brook The Troubled Empire China in the Yuan and Ming Dynasties Belknap Press of Harvard University Press Cambridge MA u a 2010 ISBN 978 0 674 04602 3 Helwig Schmidt Glintzer Kleine Geschichte Chinas C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 57066 7 Jonathan Clements Coxinga and the Fall of the Ming Dynasty Sutton Publishing Stroud 2005 ISBN 0 7509 3270 8 Jacques Gernet Die chinesische Welt Die Geschichte Chinas von den Anfangen bis zur Jetztzeit Suhrkamp Taschenbuch 1505 Fur die deutsche Ausgabe durchgesehen und auf den neuesten Stand gebracht Suhrkamp Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 518 38005 2 Ray Huang 1587 A Year of No Significance The Ming Dynasty in Decline Yale University Press New Haven CT u a 1981 ISBN 0 300 02518 1 Frederick W Mote Imperial China 900 1800 Harvard University Press Cambridge MA u a 1999 ISBN 0 674 44515 5 The Cambridge History of China Band 7 Denis Twitchett Frederick W Mote Hrsg The Ming Dynasty 1368 1644 Teil 1 Cambridge University Press Cambridge u a 1988 ISBN 0 521 24332 7 The Cambridge History of China Band 8 Denis Twitchett Hrsg The Ming Dynasty 1368 1644 Teil 2 Cambridge University Press Cambridge u a 1998 ISBN 0 521 24333 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ming Dynasty Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Text uber die Ming Dynastie 1 The Ming Dynasty at Minnesota State University Archiviert vom Original am 1 Juni 2010 abgerufen am 26 Januar 2014 Notable Ming Dynasty Painters and Galleries at China Online Museum englisch Ming Dynasty art at the Metropolitan Museum of Art englisch Chinese History Ming Dynasty ChinaA2Z com Domain nicht mehr verfugbar 23 September 2009 archiviert vom Original am 23 Januar 2011 abgerufen am 29 November 2015 englisch Originalwebseite nicht mehr verfugbar Suche nach Ming Dynastie im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Suche nach Ming Dynastie In Deutsche Digitale BibliothekZeittafel der Chinesischen Geschichte Neolithische Kulturen Xia Shang Zhou Westliche Zhou Ostliche Zhou Fruhling und Herbst Streitende Reiche Qin Han Westliche Han Xin Ostliche Han Drei Reiche Wei Shu Han Wu Jin Westliche Jin Ostliche Jin Sechzehn Reiche Sudliche und Nordliche Dynastien Sui Tang Funf Dynastien und Zehn Reiche Liao Song Xi Xia Jin Yuan Ming Qing Republik Hongxian Besatzung Mandschukuo Volksrepublik Taiwan Normdaten Sachbegriff GND 4101004 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ming Dynastie amp oldid 235206207