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Altan Khan ᠠᠯᠲᠠᠨᠬᠠᠨ Altan han Altan qan Anda Altan ᠠᠨᠳ 1507 1582 Sohn von Bars Bolod und Enkel von Batu Mongke Dayan Khan war ein wichtiger mongolischer Furst der Nordlichen Yuan Altan Khan Inhaltsverzeichnis 1 Regentschaft 2 Aussenpolitik gegenuber Ming China 3 Innenpolitik 4 Literatur 5 WeblinksRegentschaft BearbeitenAltan Khan war ursprunglich nur ein Teilherrscher im Rechten Flugel das heisst im Osten und sass nordlich von Shanxi in der heutigen Inneren Mongolei Je nach Darstellung unterstanden ihm das Volk der Tumed oder auch die Ordos Den personlichen Ulus Reichsgebiet mit Volk seines alteren Bruders Gun bilig 1505 1552 3 bildeten die Ordos dazu war Gun bilig als Jinong auch der oberste Anfuhrer des Rechten Flugels und dort eine Art Vizekonig Die Bruder hatten diese Stellung von ihrem Vater Bars Bolod 1484 1531 2 geerbt dem dritten Sohn von Batu Mongke Dayan Khan Ebenfalls geerbt hatten sie die Rivalitat zum eigentlichen Herrscher betitelt als Khagan der dem Linken Flugel im Westen vorstand und immer ein Nachfahre von Dayan Khans altestem Sohn Toru Bolod 1482 1523 war Als der Chagan Bolod Alag 1503 1547 starb wurde Altan zum Schutzer des Khan Reiches und damit quasi zum Regenten ernannt Der neue offizielle Chagan Darayisun 1520 reg 1547 8 1557 auch Kudang zog es aber vor mit seinem personlichen Anhang den Chakhar ostwarts uber den Khingan zum Liao Fluss hin abzuziehen was die wahren Machtverhaltnisse in der Mongolei offenbarte 1547 Schliesslich erzielten beide Fursten eine Ubereinkunft die es Altan Khan erlaubte gegen die gefahrlichen ebenfalls mongolischen Oiraten vorzugehen die sich wieder einmal nordlich im Raum Karakorum festgesetzt hatten Altan Khan vertrieb im Jahr 1552 die Oiraten und ubereignete das Land den Khalkha konkret den Nachkommen von Dayan Khans elftem Sohn Geresenje 1489 1549 In den 1560er Jahren folgten dann weitere vereinzelte Kampfe gegen die Oiraten die langsam in die Dschungarei abgedrangt wurden Darayisuns Sohn und Nachfolger Tumen Zasagt Khan reg 1557 1592 blieb allerdings ein Gegenspieler Altan Khans Tumen Zasagt Khan baute seine Macht im Osten aus u a gegenuber den Jurchen und verweigerte ausserdem Ming China den Tribut Aussenpolitik gegenuber Ming China Bearbeiten nbsp Herrschaftsgebiet des Altan KhanAltan Khan bedrohte seit 1541 mehrfach Ming China erschien so beispielsweise 1550 vor Peking 1571 schloss er Frieden im Austausch gegen Handelsrechte und einen Prinzentitel Der gehorsame und rechtschaffene Prinz Bei den Feldzugen wurde er von seinem Grossneffen bei den Ordos Khutugtai Secen 1540 1586 aktiv unterstutzt Den erfolgreichen Kriegen gegen Ming China lagen allerdings keine Eroberungsabsichten zugrunde sondern es ging nur um Handelsrechte die man gewohnlich mit der Erlaubnis zur Tributzahlung bekam Die Nomaden mit ihrer spezialisierten Viehwirtschaft waren auf den Handel zur Beschaffung zusatzlicher Nahrungsmittel Getreide Reis Bohnen und fehlender Guter beispielsweise Eisen angewiesen gerade im Fruhjahr oder nach funfmonatiger Durre Aber der Ming Kaiser Jiajing reg 1521 1567 lehnte jeden Kontakt mit den Barbaren ab und Altan Khans Botschafter wurden so mit konsequenter Regelmassigkeit abgewiesen oder auch hingerichtet Den Nomaden drohte immer wieder der Hungertod die einzige Alternative war der Raubzug in Nordchina An der Stelle hatte Altan Khan Gluck denn das Militarwesen der Ming war zu dieser Zeit stark reformbedurftig und die Regierung setzte auf die Grosse Mauer die aber einfach umgangen wurde Nachdem Altans Armee vor Peking erschienen war liess der Kaiser kurzzeitig den Handel mit den Mongolen zu 1551 1552 Aber erst 1571 bekamen Altan Khans Mongolen ihre Tributzahlungs und Handelsrechte Kanzler Zhang Juzheng und damit herrschte Frieden 1572 zog Altan Khan dann gegen Kasachen und Kirgisen zu Felde Des Weiteren erzahlt auch der Portugiese Fernando Mendez Pinto ca 1510 1583 eine etwas ubertriebene Geschichte von einem Kriegszug des Khans gegen die Ming Pinto weilte damals als Gefangener in China Innenpolitik BearbeitenAltan Khan forderte eine halbsesshafte Lebensweise deren Ertrage einen bedeutenden Teil seines Einkommens ausmachten und angesichts der wiederholten Hungersnote unverzichtbar waren Sein Basislager war Hohhot heute Hauptstadt der Inneren Mongolei das damals von chinesischen Arbeitern zu einer Stadt mit Gebauden im chinesischen Stil und einem ummauerten Palast ausgebaut wurde Altan stand der chinesischen Kultur auch keinesfalls feindlich gegenuber was z B einige Inschriften am Palast zeigen Der gealterte Khan knupfte die alten Bande zu den Lamas neu forderte den tibetischen Buddhismus in der Mongolei 1576 78 und dehnte den Einfluss der Mongolei wieder nach Tibet aus Zu diesem Schritt soll ihn sein Grossneffe bei den Ordos Khutugtai Secen 1540 1586 bewogen haben der ihm vorstellte dass Lehre und Vorschriften fur dieses und das zukunftige Leben notig seien Als geeigneten geistigen Lehrer und Verbundeten identifizierte man bSod nams rgya mcho 1543 1588 von den Gelbmutzen der an den Kokonor eingeladen und mit dem Titel Dalai Lama geehrt wurde welcher bis heute getragen wird 1578 Ihr musst dem Bosen entsagen und dem von Buddha vorgeschriebenen Weg des Guten folgen Mord Plunderung Frauenraub bei anderen Stammen mussen aufhoren ihr solltet im Gegenteil lernen das Leben das Eigentum und die Rechte aller zu achten Altan Khan liess anschliessend das Gesetzbuch der Chakhar veroffentlichen das den Buddhisten Schutz und Vorrechte gewahrte Mit der Erneuerung der alten Allianz aus Kubilais und Phagspas Tagen setzte sich der tibetische Buddhismus in der Mongolei durch man ubernahm mit der Religion auch das Schrifttum und die Zeremonien und die Kloster wurden bald zu bedeutenden Wirtschaftsfaktoren Altan Khans Verwandter bei den Chalcha Abdai Khan 1588 Enkel Geresenjes tat es den beiden nach und grundete 1585 6 das Kloster Erdene Dsuu am Sudrand des verfallenden Karakorum Altan Khans Nachfolger wurde sein altester Sohn Sengge Duureng gest 1586 und spatestens danach verblasste die Machtstellung seines Klans Altan Khans Urenkel Yonten Gyatsho wurde der vierte Dalai Lama Literatur BearbeitenRoland Barraux Die Geschichte der Dalai Lamas Frechen 2000 Rene Grousset Die Steppenvolker Essen 1975 Karenina Kollmar Paulenz Erdeni tunumal neretu sudur Die Biographie des Altan qagan der Tumed Mongolen Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2001 ISBN 3 447 04352 0 Julia Lovell Die Grosse Mauer Stuttgart 2007 Denis Twitchett amp Frederick W Mote The Cambridge History of China Vol 7 The Ming Dynasty 1368 1644 Part 1 Cambridge University Press 1988 ISBN 0 521 24332 7 Michael Weiers Hrsg Die Mongolen Beitrage zu ihrer Geschichte Darmstadt 1986 Michael Weiers Geschichte der Mongolen Stuttgart 2004 Dschingis Khan und seine Erben Das Weltreich der Mongolen Ausstellungskatalog Bonn Munchen Munchen 2005 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Altan Khan im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 123286646 lobid OGND AKS LCCN n82219524 VIAF 55509074 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Altan KhanKURZBESCHREIBUNG mongolischer FurstGEBURTSDATUM 1507STERBEDATUM 1582 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altan Khan amp oldid 232592954