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Die Ostliche Wu Dynastie chinesisch 東吳 东吴 Pinyin Dōng Wu auch bekannt als Sun Wu 孫吳 孙吴 Sun Wu wurde 221 von Sun Quan im Sudosten des Kaiserreichs China begrundet Sie entstand zur Zeit der Drei Reiche als die Wu Dynastie die Wei Dynastie und die Shu Dynastie nach dem Fall der Han Dynastie um die Vorherrschaft in China rangen Gebiete der Drei Reiche 229 262 Wu in grun Durch die Unabhangigkeit von der Zentralregierung im Norden entwickelte sich das bis dahin als ruckstandig gesehene Sudchina zu einem der wichtigsten wirtschaftlichen kulturellen und politischen Zentren des Landes Innerhalb der nachsten funfhundert Jahre wahrend der Zeit der Funf Dynastien und Zehn Reiche hat der Suden die Entwicklung im Norden sogar ubertroffen Die Errungenschaften aus dieser Zeit begrunden die kulturelle und politische Teilung in Nord und Sudchina die bis ins moderne China heute spurbar ist Der Begriff Sudchina hier versteht sich exklusive Guangdong und anderer Provinzen im aussersten Suden da diese erst wahrend der Tang Dynastie zu China kamen und bis ins 19 Jahrhundert wirtschaftlich und kulturell weit hinter den anderen Teilen des Landes zuruckblieben Belegt ist dass Gesandte der ostlichen Wu Dynastie auf der Insel Yizhou Kontakt mit der einheimischen Bevolkerung aufnahmen Ob es sich dabei allerdings um Taiwan oder die Ryukyu Inseln handelte ist umstritten Die Wu Dynastie war zwar das langlebigste der Reiche wurde aber schliesslich 280 vom ersten Jin Kaiser Sima Yan erobert Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Reichsverwaltung 3 Soziale und wirtschaftliche Entwicklung 4 Quellenlage 5 Kaiser der Wu Dynastie 6 Stammtafel 7 Siehe auch 8 LiteraturEntstehung BearbeitenDie Wu Kommandantur im Suden des Jangtsekiang Flusses in der Umgebung des heutigen Nanjing war ab dem Jahr 196 in den Handen des Generals und Kriegsherrn Sun Ce der auch die Kommandanturen Lujiang und Danyang eroberte und Anschluss an den Han Kaiserhof unter dem Kanzler Cao Cao suchte Nach dessen Tod 200 wurde sein Bruder Sun Quan Kriegsherr der Region und eroberte viele angrenzende Territorien Im Jahr 208 konnte er den Kriegsherrn Huang Zu schlagen und im selben Jahr im Verein mit dem General Liu Bei eine Invasion Cao Caos in der Schlacht von Chibi Dezember abwehren Anschliessend versuchte Sun Quan am Nordufer des Jangtse Fuss zu fassen wahrend sein General Zhou Yu gemeinsam mit Liu Bei die westlich gelegene Jing Provinz eroberte Liu Bei schmiedete aber bereits Plane fur ein eigenes Reich und brach sein Bundnis mit Sun Quan nach Zhou Yus Tod im Jahr 210 Anschliessend eroberte er das Land Ba Shu westlich der Jing Provinz die sein General Guan Yu hielt Im Jahr 219 konnten Sun Quans Generale Lu Meng und Lu Xun Guan Yu besiegen und die Jing Provinz erobern Im nachsten Jahr starb Cao Cao und sein Sohn Cao Pi folgte ihm als Kanzler und Herzog von Wei nach Noch im selben Jahr setzte er den Kaiser Xian ab und erklarte sich zum Kaiser der Wei Dynastie Um Sun Quans Gefolgschaft zu erlangen ernannte er ihn 221 zum Herzog von Wu 221 nahm Liu Bei in Opposition zu Cao Pi den Titel Kaiser von Han an und bereitete einen Angriff auf Sun Quan vor Die Schlacht von Xiaoting im Jahr 222 verlor er jedoch und anschliessend erklarte sich Sun Quan zum Konig von Wu unabhangig von der Wei Dynastie Die Angriffe Cao Pis und ab 226 seines Nachfolgers Cao Rui wehrte er ab und erklarte sich im Jahr 229 zum Kaiser der Wu Dynastie Reichsverwaltung BearbeitenSun Quan hatte schon im Jahr 221 nach Annahme des Herzogtitels eine Regierung eingerichtet Sie war ahnlich wie die Han Verwaltung organisiert und ein Kanzler stand ihr vor Diesen Posten hatte zuerst ein gewisser Sun Shao inne nach dessen Tod 225 der Minister Gu Yong Von den niederen Rangen der Hofbeamten sind nur Namen und Titel uberliefert wahrend uber ihre Arbeitsweise nichts bekannt ist Sun Quan scheint nur sechs der neun Ministerien die unter der Han Dynastie existierten eingesetzt zu haben Offenbar waren auch nicht alle Amter jederzeit besetzt und sie stellten eher Auszeichnungen fur politisch relevante Personen dar Die Verwaltung des Reiches oblag grosstenteils den Statthaltern und Generalen von denen Lu Xun das hochste Kommando innehatte Er wurde von Sun Quan im September 229 mit der Aufsicht uber die Jing Provinz und die Region um Yuzhang beauftragt also der westlichen Reichshalfte In der Jing Provinz kumulierten sich die Truppen von Wu Neben Lu Xun waren hier auch die Generale Bu Zhi Zhu Ran und Pan Zhang mit ihren Armeen stationiert In Jiangling lagerte Zhuge Jin Der Osten des Reichs wurde von Sun Quans Truppen in Jianye und denen in Danyang Kuaiji Wu und der Festung Ruxu kontrolliert Das Nordufer des Jangtse bewachte Zhu Huan der 220 Zhou Tais Kommando ubernommen hatte Er starb 228 und wurde durch den Veteranen Lu Fan ersetzt Spater beaufsichtigte Sun Quan direkt von der Hauptstadt Jianye aus das Nordufer des Jangtse Alles in allem war sein Staat kein burokratisches Konstrukt wie das Han Reich sondern ein verstetigtes Kriegsherren Dominat Die rivalisierenden Nachbarstaaten Shu Han und Wei waren ahnlich aufgebaut und die drei Reiche mussten sich immer wieder im Krieg beweisen Soziale und wirtschaftliche Entwicklung Bearbeiten nbsp Keramikkrug aus der Wu DynastieSun Quans Wu Dynastie herrschte uber einen Feudalstaat Die Sun Familie wird historisch fur nicht viel mehr als die Fuhrerschaft einer Gruppe von Adelsfamilien angesehen die gemeinsame Interessen verfolgten Immerhin gelang es Sun Jian fahige Offiziere durch seine blosse Autoritat und nicht durch Familienbande auf seine Seite zu bringen Sun Ce war fur seine Feldzuge nicht auf der Suche nach Adligen sondern nach furchtlosen geschickten Kriegern Noch zu Sun Quans Zeiten wurden die Vertreter des Nordens und Sudens nicht nach ihrer Abstammung oder Familienzugehorigkeit sondern nach ihren Fahigkeiten ausgewahlt Wahrend Sun Ce und Sun Quan mit ihrer Expansion seit den 190er Jahren ihre Herrschaft im sudlichen China stetig ausgedehnt hatten stagnierte die Expansion seit den 220er Jahren Es gab zwar genugend Lander im Suden zu erobern aber die Ressourcen von Wu genugten nur zur Wahrung der Unabhangigkeit und Abwehr der Rivalenstaaten Das Regierungssystem Sun Quans wurde jedoch mit der Zeit immer steifer vor allem weil der Posten eines Verstorbenen auf seinen Sohn uberging wie es ja auch bei Sun Jian und seinen Nachfolger gehandhabt worden war Seine Gefolgsleute setzten sich sowohl aus Einheimischen der Gegend sudlich der Jangtse Mundung Danyang Kuaiji Wu als auch aus Emigranten des Nordens zusammen In den fruhen Jahren seiner Herrschaft waren die wichtigsten Positionen im Reich mit Vertretern beider Schichten besetzt zum Ende seiner Herrschaft hin wurden diejenigen Beamten und Generale immer dominanter deren Familien schon lange vor dem Ende der Han Dynastie im Suden ansassig waren Die letzten Vertreter des Nordens verschwanden in den 250er Jahren Der Minister und Regent Zhuge Ke Sohn des Zhuge Jin wurde 253 ermordet der Oberste Minister Teng Yin kam im Jahr 258 um Besonders erfolgreich in den Provinzen waren die vier Familien Gu Lu Yu und Wei Die Macht des Staates wurde durch zunehmende Regionalisierung der Wirtschaft im Interesse lokaler Adelsfamilien beeintrachtigt Die Wahrung der Han Dynastie war wahrend des 2 Jahrhunderts einer starken Inflation zum Opfer gefallen und eine halbherzige Reform des Kanzlers Dong Zhuo hatte ihr den Rest gegeben Im ganzen Reich war man darum zu Tauschhandel ubergegangen Cao Pi hatte 221 im Norden Getreide und Reis als offizielle Wahrung eingefuhrt und der Tauschhandel spielte im Norden des Reiches auch nach Wiedereinfuhrung des Kupfergeldes gerade auf dem Land die entscheidende Rolle Sun Quan versuchte im Jahr 236 die Einfuhrung einer Munzwahrung mit einem staatlichen Monopol auf Kupfer und dem Verbot privater Munzpragung der Adelsfamilien hatte jedoch keinen Erfolg und gab das Vorhaben 246 auf So konnte die Regierung nicht vom Binnenhandel profitieren und verlor eine wichtige Einnahmequelle Der Vorteil an dieser wirtschaftlichen Situation war dass die Lander sudlich des Jangtse keine Abgaben mehr an die Regierung in der Zentralebene leisten mussten und so einen eigenen Wohlstand entwickelten der in diesem Mass im Suden noch nicht dagewesen war Der Reichtum des Sudens ubertraf in den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten schliesslich den des Nordens Gleichwohl wurde der wenig erschlossene Suden des Reiches von seinen militarischen Oberbefehlshabern die vor allem auf ihren personlichen Profit bedacht waren durch rucksichtslose Kolonisation auf Kosten der indigenen Bevolkerung der han chinesischen Bevolkerung erschlossen Quellenlage BearbeitenDie Ereignisse der Zeit der Drei Reiche wurden von Chen Shou in den Chroniken der Drei Reiche niedergelegt Im fruhen 5 Jahrhundert wurde dieses Werk von Pei Songzhi nach anderen Quellen erganzt Er berucksichtigte dabei offizielle und private Chroniken ausserdem Familiengeschichten und Einzelbiografien In diesen Chroniken die Pei Songzhi stets mit genauen Stellenangaben zitiert vermischen sich Fakten und Fiktion Zudem hatte die grosse Beliebtheit des historischen Romans Die Geschichte der Drei Reiche grossen Einfluss auf die historische Bewertung der Zeit der Drei Reiche Fur die Geschichte der Wu Dynastie griff Pei Songzhi auf zahlreiche Quellen zuruck Die Regierung des Staates Wu hatte wie auch ihre Konkurrenten Wei und Shu eine offizielle Chronik geschaffen das Wu Shu Daneben spielen drei private Chroniken eine wichtige Rolle Yu Pus Jiangbiao zhuan Zhang Bos Wu lu und Hu Zhongs Wu li Die Lucken der Uberlieferung fullten die Sammelbiografien wie Wenshi zhuan Gaoshi zhuan Yishi zhuan und Lienu zhuan Kaiser der Wu Dynastie BearbeitenPostumer Name Shihao 諡號 Geburtsname Benming 本名 Regierungszeitraum Zaiweiqi 在位期 Regierungsperioden Nianhao 年號 Konvention Wu Postumer NameDa Di 大帝 Da Di Sun Quan 孫權 Sun Quan 222 252 Huangwu 黃武 Huangwǔ 222 229Huanglong 黃龍 Huanglong 229 231Jiahe 嘉禾 Jiahe 232 238Chiwu 赤烏 Chiwu 238 251Taiyuan 太元 Taiyuan 251 252Shenfeng 神鳳 Shenfeng 252Kuaiji Wang 會稽王 Kuaiji Wang Sun Liang 孫亮 Sun Liang 252 258 Jianxing 建興 Jianxing 252 253Wufeng 五鳳 Wǔfeng 254 256Taiping 太平 Taiping 256 258Jing Di 景帝 Jǐng Di Sun Xiu 孫休 Sun Xiu 258 264 Yong an 永安 Yǒng an 258 264Wucheng Hou 烏程侯 Wucheng Hou oder Guiming Hou 歸命侯 Guiming Hou Sun Hao 孫皓 Sun Hao 264 280 Yuanxing 元興 Yuanxing 264 265Ganlu 甘露 Ganlu 265 266Baoding 寶鼎 Baǒdǐng 266 269Jianheng 建衡 Jianheng 269 271Fenghuang 鳳凰 Fenghuang 272 274Tiance 天冊 Tiance 275 276Tianxi 天璽 Tianxǐ 276Tianji 天紀 Tianji 277 280Stammtafel Bearbeiten nbsp Siehe auch Bearbeiten nbsp Commons Wu Dynastie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste der chinesischen DynastienLiteratur BearbeitenRafe de Crespigny Generals of the South The foundation and early history of the Three Kingdoms state of Wu Australian National University Faculty of Asian Studies Monographs New Series 16 Australian National University Canberra 1990 ISBN 0 7315 0901 3 anu edu au Memento vom 14 April 2012 im Internet Archive Jacques Gernet Die chinesische Welt Die Geschichte Chinas von den Anfangen bis zur Jetztzeit Insel Verlag Frankfurt am Main 1979 ISBN 3 458 05503 7 Zeittafel der Chinesischen Geschichte Neolithische Kulturen Xia Shang Zhou Westliche Zhou Ostliche Zhou Fruhling und Herbst Streitende Reiche Qin Han Westliche Han Xin Ostliche Han Drei Reiche Wei Shu Han Wu Jin Westliche Jin Ostliche Jin Sechzehn Reiche Sudliche und Nordliche Dynastien Sui Tang Funf Dynastien und Zehn Reiche Liao Song Xi Xia Jin Yuan Ming Qing Republik Hongxian Besatzung Mandschukuo Volksrepublik Taiwan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wu Dynastie amp oldid 235074270