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Sun Quan chinesisch 孫權 孙权 Pinyin Sun Quan IPA hochchinesisch su en5 tɕʰʏ ɛn35 W G Sun Ch uan Grossjahrigkeitsname Zi Zhongmou 5 Juli 182 21 Mai 252 war der Begrunder der chinesischen Wu Dynastie zur Zeit der Drei Reiche und einer der Sohne des Generals Sun Jian Nach dem Tod seines Vaters begleitete Sun Quan seinen alteren Bruder Sun Ce auf Feldzugen wahrend Sun Ce zum Warlord im sudostlichen China aufstieg Nach Sun Ces Tod im Jahr 200 beerbte Sun Quan diese Position und schaffte es die Macht weiter zu konsolidieren und gegen Ubergriffe aus dem Norden zu behaupten Sein Sieg in der Schlacht von Chibi 208 besiegelte schliesslich die Teilung Chinas fur die nachsten Jahrzehnte Wu Dadi 吳大帝 吴大帝 Familienname Sun 孫 孙 Vorname Quan 權 权 Grossjahrigkeitsname Zi Zhongmou 仲謀 仲谋 Postumer Titel kurz Da 大 Tempelname Taizǔ 太祖 Regierungszeit 229 252Aranamen Huangwǔ 黃武 黄武 222 229 Huanglong 黃龍 黄龙 229 231Jiahe 嘉禾 232 238Chiwu 赤烏 赤乌 238 251Taiyuan 太元 251 252Shenfeng 神鳳 神凤 252Im Jahr 221 wurde Sun Quan von Cao Pi dem Kaiser der Wei Dynastie zum Herzog von Wu ernannt Er schlug seinen westlichen Rivalen Liu Bei in der Schlacht von Xiaoting 222 und wandte sich daraufhin auch gegen Cao Pi In der Schlacht von Shiting schaffte er es auch die Armee des Kaisers zu schlagen und erklarte sich im Jahr 229 selbst zum Kaiser Zahlreiche aussen und innenpolitische Ruckschlage verhinderten dass Sun Quan die Macht seines Reiches weiter ausdehnen konnte Neben einer fehlgeschlagenen Expedition ins Ostchinesische Meer und der misslungenen Unterstutzung fur den Wei Rivalen Gongsun Yuan war es besonders seine mangelhafte Kooperation mit dem verbundeten Staat Shu Han im Westen die seine Position nach aussen schwachte Im Innern machten ihm die mangelhafte Kontrolle der lokalen Statthalter zu schaffen und nach dem Tod seines designierten Thronfolgers Sun Deng fuhrte ein Prinzenstreit am Hof zu weiteren Schwierigkeiten Das Reich das Sun Quan nach seinem Tod im Alter von siebzig Jahren nach 52 Jahren Regierung hinterliess war nicht stark genug um sich gegen die Bedrohung durch die Wei Dynastie zu behaupten Machtkampfe zwischen den Regenten seiner Nachfolger den Generalen und den Kaiserinnen schwachten das Reich zusatzlich Im Jahr 280 wurde es schliesslich von Kaiser Wu von Jin erobert der die Wei Dynastie funfzehn Jahre zuvor beendet hatte und die Jin Dynastie begrundete Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Als Warlord 1 2 1 Konsolidierung 1 2 2 Der Krieg gegen Huang Zu 1 2 3 Die Schlacht von Chibi 1 2 4 Kampf um die Jing Provinz 1 3 Herzog von Wu 1 4 Kaiser von Wu 1 4 1 Reichsverwaltung 1 4 2 Soziale und wirtschaftliche Entwicklung 1 4 3 Expeditionen und Feldzuge 1 4 4 Innenpolitik 1 4 5 Tod 2 Nachkommenschaft 3 Quellenkunde 4 Rezeption 4 1 Im klassischen Roman 4 2 Legendenbildung 5 Einzelnachweise 6 Siehe auch 7 Literatur 7 1 Quelleneditionen 7 2 Sekundarliteratur 8 WeblinksLeben Bearbeiten Machtblocke in China kurz vor dem Tod Sun Ces Kindheit und Jugend Bearbeiten Sun Quan soll laut den Chroniken der Drei Reiche vom General Sunzi abstammen Die spatere Tradition weist ihm die Sun Insel im Unterlauf des Qiantang Flusses als Geburtsort zu Seine Eltern waren der General Sun Jian und dessen Gemahlin Wu Als Sun Quan am 5 Juli 182 geboren wurde diente sein Vater Sun Jian unter Kaiser Ling 156 189 Nach dessen Tod diente er dem Warlord Yuan Shu 155 199 im Burgerkrieg und fiel bei einem Angriff auf den Warlord Liu Biao 142 208 im Jahr 191 Sun Quan hatte drei Schwestern und vier Bruder von denen einer von einer Konkubine und drei von seiner Mutter Wu stammten Sun Ce 175 200 war der alteste und ubernahm das Kommando seines Vaters In energischen Feldzugen unterwarf er die sudostlichen Regionen des Reiches zunachst noch als Gefolgsmann Yuan Shus Sun Ce verstarkte seine Armee auch durch die Kontingente von Verwandten etwa seines Onkels Wu Jing und setzte seine Verwandten in Schlusselpositionen im Heer und in der Zivilverwaltung ein Seine etwa gleichaltrigen Vettern Sun Ben und Sun Fu waren Offiziere Sun Quan ernannte er im Jahr 196 zum Zivilverwalter von Yangxian Obwohl dieser Posten eher symbolischen Wert besass wird seine Verleihung als Zeichen von Sun Ces Achtung vor seinem jungeren Bruder angesehen Im Sommer des Jahres 200 wurde Sun Ce auf der Jagd todlich verwundet und ernannte Sun Quan in Anwesenheit seiner Berater zu seinem Nachfolger In den Chroniken der Drei Reiche sind die folgenden Worte des sterbenden Sun Ce an seinen Bruder uberliefert mit denen er ihm seine Insignien uberreichte Truppen westlich des Yang Flusses aufstellen die Chancen zweier Schlachtfronten abschatzen um Vorherrschaft im Reich kampfen Darin kommst du mir nicht gleich Die Wurdigen fordern und fahige Manner in die Amter einsetzen so dass jeder sein Bestes tut um die Lander des Ostens zu halten Darin komme ich dir nicht gleich 1 Als Warlord Bearbeiten Konsolidierung Bearbeiten Der fliessende Ubergang von Sun Ce zu Sun Quan ist ein deutliches Zeichen dafur dass Sun Quan zum Zeitpunkt seiner Machtergreifung bei seinem Bruder den Generalen und den Beratern Achtung genoss und als der nachstliegende Nachfolger galt So konnte die Macht der Sun Familie vererbt werden wahrend die Reiche vieler anderer Warlords beim Tod ihres Anfuhrers in Chaos versanken und ein rasches Ende fanden Eine Alternative zur Wahl Sun Quans scheint es uberdies nicht gegeben zu haben Sun Ce hatte einen leiblichen Sohn Sun Shao der jedoch im Sommer 200 entweder ungeboren oder ein Saugling war und darum nicht fur die Leitung eines kleinen instabilen Territoriums in Frage kam Sun Quans leibliche Bruder Sun Yi und Sun Kuang waren junger als er und nicht so profiliert Das Buch von Wu zitiert in den Chroniken der Drei Reiche berichtet auch von kurzlebigen Planen eines Vetters der Sun Bruder Sun Gao die Nachfolge anzutreten Er hatte sich im Jahr 196 an Sun Ces Feldzugen beteiligt und sass als General mit seinen Truppen in der Kuaiji Kommandantur Er traf angeblich Anstalten mit seinen Truppen die Macht zu ergreifen erhielt jedoch wie alle Statthalter und Generale eine Nachricht von Sun Quan ihm loyal zu bleiben Sun Gao befolgte das Gebot und gab seinen Plan auf Er scheint kurz darauf verstorben zu sein jedenfalls fehlen ab da Nachrichten uber ihn 2 Die Unterstutzung durch verdiente Beamte war fur Sun Quans Autoritat gerade am Beginn seiner Herrschaft entscheidend Seine wichtigsten Parteiganger waren die Berater Lu Fan Zhang Zhao und Zhang Hong sowie die verdienten Generale Cheng Pu und Zhou Yu Die meisten etablierten Feldherren in seinem Gefolge hatten sich erst unter Sun Ce einen Namen gemacht nur Cheng Pu Huang Gai und Han Dang hatten bereits Sun Jian gedient Sie alle sahen Sun Quan als rechtmassigen Nachfolger an und unterstutzten seine Nachfolge In historischen Quellen wird Cheng Pu als entscheidende Person genannt die Sun Quans Autoritat in der Provinz befestigte wahrend die volkstumliche Tradition dem beruhmten Zhou Yu diese Rolle zuschreibt Machtbereich Sun Quans in der Yang Provinz um 200 203 Das Kernland Sun Quans bestand zu dieser Zeit aus den Kommandanturen Danjang Wu und Kuaiji etwa die heutige Provinz Zhejiang die je von Zhu Zhi Wu Jing und Sun Quan verwaltet wurden Die Lujiang Kommandantur 199 von Sun Ce erobert stand unter der Statthalterschaft eines Li Shu der Unabhangigkeit von seinem neuen Herrn anstrebte Er plante sich dem Kanzler und machtigen Warlord Cao Cao 155 220 anzuschliessen der den Norden Chinas beinahe unumschrankt beherrschte und den Kaiser Xian kontrollierte Er hatte auch Sun Ce und in seiner Nachfolge Sun Quan als Kommandanten von Kuaiji bestatigt Sun Quan kam jedoch Li Shu zuvor und zeigt ihn bei Cao Cao als Verbrecher an Li Shu war isoliert und konnte dem Angriff Sun Quans nicht standhalten Er wurde gekopft und durch Sun He ersetzt einen alteren Stiefbruder Sun Quans Cao Cao reagierte indem er Liu Fu als Inspektor der Yang Provinz einsetzte Dieser begann mit dem Ausbau der Stadt Hefei als Festung und gewann die Gefolgschaft der Banditen und Fluchtlinge der Gegend Er errichtete nach dem Vorbild Cao Caos Wehrbauernkolonien in der Liujiang Kommandantur und verbesserte das Bewasserungssystem Sun Quan hatte inzwischen mit Unruhen in der Danyang Kommandantur zu kampfen Dort war Sun Yi der Nachfolger Wu Jings im Jahr 204 von seinen Beratern Gui Lan und Dai Yuan ermordet worden Sun He der neue Grossverwalter von Lujiang wurde mit den Ermittlungen beauftragt fiel ihnen aber ebenfalls zum Opfer Die Berater ubernahmen die Verwaltung der Kommandanturen und sandten Botschaft zu Liu Fu mit dem Ziel ihr Gebiet Cao Cao zu unterstellen Gui Lan soll jedoch dann um die Gemahlin seines ermordeten Herrn geworben haben 3 die bei ihrem Schwager Sun Gao Hilfe suchte Sun Gao ermordete Gui Lan und Dai Yuan und wurde von Sun Quan der wenig spater mit seiner Streitmacht eintraf belohnt Neuer Grossverwalter von Danyang wurde Sun Yu Sun Gaos jungerer Bruder Die Biografie des Lu Meng berichtet uber Sun Quans weitere Personalpolitik dieser Zeit Er inspizierte die jungen Offiziere um ihre Truppen nach Verpflegung und Kampfkraft zusammenzulegen 4 Daneben bemuhte er sich um die Gefolgschaft verdienter Manner Zu ihm zogen Zhuge Jin 174 241 aus Langye der Bruder des beruhmten Zhuge Liang Bu Zhi 248 aus Xiapi Yan Jun aus Pengcheng und der spatere Oberbefehlshaber Lu Su 172 217 auf Anraten von Zhou Yu Der Krieg gegen Huang Zu Bearbeiten Nach der Befestigung seiner Aufmarschbasis und Position konnte Sun Quan die Plane seines Bruders zur Expansion nach Westen und Suden wieder aufnehmen Sein erstes Ziel war Huang Zu der als General des Gouverneurs Liu Biao die Jing Provinz in der heutigen Provinz Jiangxi westlich von Danyang bewachte und in der benachbarten Jiangxia Kommandantur sass Schon seit den Tagen Sun Jians war er ein Erbfeind der Sun Familie und stellte fur Sun Quan eine ernste Bedrohung dar Darum fasste der Warlord den Plan das Gebiet zu erobern Neben der militarischen Bedeutung dieses Plans spielte auch die Rache fur den Tod seines Vaters durch Huang Zu eine Rolle Im Jahr 203 ging Sun Quan gegen Huang Zus Stellungen am Unterlauf des Jangtse vor Obwohl er keine Entscheidung herbeifuhren konnte schadigte er die feindliche Flotte empfindlich so dass eine Gegenaktion Huang Zus verhindert wurde Im nachsten oder ubernachsten Jahr schickte er seine Generale Cheng Pu und Taishi Ci aus um die Poyang Region sudlich von Huang Zus Machtbereich zu stabilisieren Er operierte von Jiaoqiu heutiges Nanchang aus wahrend seine Reserve unter Sun He spater Sun Shao und die Zivilverwaltung weiterhin in Dantu stationiert blieb Als die Poyang Region um 206 gesichert war gab Sun Quan Zhou Yu den Befehl die Jing Provinz anzugreifen und sicherte ihm die Unterstutzung des Grossverwalters Sun Yu aus der Danyang Kommandantur zu Zunachst eroberte Zhou Yu die Siedlungen Mo und Bao die am Pengli See lagen und durch Sumpfe von Huang Zus Hauptquartier in Xiakou heutiges Wuhan abgeschnitten waren Nach dem Sieg stockte er seine Truppen auf und besiegte Huang Zus Streitmacht deren Anfuhrer Deng Long er gefangen nahm und zu Sun Quan sandte Im nachsten Jahr fuhrte Sun Quan den Feldzug selbst an Er schwachte Huang Zus Stellungen durch Plunderungszuge und gewann viele Fluchtlinge aus Jiangxia Im Jahr 208 fuhrte er den entscheidenden Angriff auf Huang Zus Hauptquartier durch und besiegte ihn erst zu Wasser nahm dann die Stadt im Sturm und totete Huang Zu auf der Flucht Damit hatte Sun Quan sein Territorium verdoppelt und die Gefahr im Westen gebannt Die Schlacht von Chibi Bearbeiten Die Situation am Vorabend der Schlacht von Chibi Cao Cao hat den Norden vereinigt Sun Quan kontrolliert den unteren Jangtse Sun Quans nachste und grosste Herausforderung ruckte unaufhaltsam naher Der Tod Liu Biaos im August 208 hatte ein Machtvakuum in der Jing Provinz hinterlassen das sein Sohn Liu Cong nicht ausfullen konnte Im September fiel er Cao Caos Angriff zum Opfer Der Warlord hatte im Namen des Kaisers den er kontrollierte das nordliche China ganz erobert und wandte sich nun dem Suden zu Von allen Warlords der Zeit hatte er die grosste Aufmarschbasis die starkste Streitmacht die hochste Autoritat und dies war das Wichtigste die grosste Menschenmasse zur Verfugung Gegen Cao Caos Angriff hatte Sun Quan allein nicht bestanden darum verbundete er sich mit Liu Bei 161 223 Der General hatte Liu Biao seit 200 gedient und hielt die Festung bei Fancheng mit seinen Beratern Guan Yu Zhang Fei und Zhuge Liang Er genoss grosses Ansehen bei seinen Gefolgsleuten da er sich auf die Abstammung vom Han Kaiser Jing berief und seit dem Aufstand der Gelben Turbane 184 fur das Kaiserhaus gestritten hatte Nach Liu Biaos Tod hielt er sich aus dem Nachfolgestreit heraus obwohl es auch Stimmen gab die ihn zum Nachfolger wunschten Liu Bei sah jedoch ein dass eine solch umstrittene Position angesichts einer Invasion von Cao Cao unhaltbar ware und fuhrte stattdessen die Zivilbevolkerung unter Aufsicht seiner Armee aus dem Krisengebiet nach Suden Auf dem Marsch wurden sie von Cao Cao angegriffen und in der Schlacht von Changban zerstreut und nur durch Zhang Feis Abwehrkampf konnte Liu Bei mit dem Gros seiner Armee und seiner Familie entkommen In diesen Wirren befahl Sun Quan seinem Berater Lu Su Liu Biaos Nachfolger zu besuchen und ihnen sein Beileid auszusprechen Der Zweck der Mission war Spionage und Kontaktaufnahme mit Liu Bei Schon vorher erfuhr Lu Su jedoch von Liu Congs wenig aussichtsreicher Nachfolge und Liu Beis Flucht Er fing den General unmittelbar nach der Niederlage von Changban ab und fuhrte ihn nach Fankou am Jangtse damit er dort sein Lager aufschlage Gemeinsam mit Zhuge Liang kehrte er zu Sun Quan zuruck und erstattete Bericht Wer bei der folgenden Beratung die wichtigste Rolle einnahm Zhuge Liang 5 oder Zhou Yu 6 der sich damals den meisten historischen Berichten zufolge in Poyang befand ist von Historikern beider Seiten unterschiedlich uberliefert Fur Sun Quan gab es drei Alternativen Er konnte seine Unabhangigkeit aufgeben und sich Cao Cao unterwerfen seine Krafte ballen und sich in seinem Machtbereich einigeln oder alle moglichen Verbundeten um sich scharen und Cao Cao entgegentreten Seine Entscheidung fiel auf die Offensive die ihm die betrachtlichen Truppen Liu Beis ermoglichten Er befahl Zhou Yu mit Lu Su und Cheng Pu am sudlichen Ufer des Jangtse zu lagern und gab ihnen 30 000 Mann mit Liu Beis Truppen waren etwa gleich zahlreich Sie standen mehr als 220 000 Soldaten Cao Caos gegenuber 7 obwohl Cao Cao selbst von 800 000 sprach 8 Truppenbewegungen in den Schlachten von Changban und Chibi Im spaten November oder fruhen Dezember 208 segelten Zhou Yu und Cheng Pu den Jangtse hinauf um sich mit Liu Bei und dessen Verbundeten Liu Qi zu treffen Die folgende Schlacht die als Schlacht von Chibi oder Schlacht am Roten Felsen bekannt ist konnten Liu Bei und Sun Quan durch ihre taktischen Vorteile gewinnen Cao Caos Streitmacht vom langen Marsch ermudet und von Seuchen geplagt lagerte am nordlichen Flussufer Liu Beis Armee und Sun Quans Marine am sudlichen Da Cao Caos Soldaten nicht an den Kampf zu Wasser gewohnt waren anders als Sun Quans Soldaten suchte Cao Cao diesen Nachteil auszugleichen Er nahm den Rat eines vermeintlichen Uberlaufers aus Liu Beis Lager Pang Tong an seine Schiffe zu vertauen So sollte das Schaukeln auf der Uberfahrt eingeschrankt werden Cao Caos Flotte wurde durch diese Massnahme aber auch manovrierunfahig so dass Sun Quans General Huang Gai sie unter Ausnutzung des Sudwindes in Brand setzen und vollstandig niederbrennen konnte Mit dieser List wurde Cao Caos Ubermacht beim Roten Felsen Chibi aufgerieben und ihm eine empfindliche Niederlage beigebracht So war die Teilung Chinas fur die nachsten Jahrzehnte besiegelt Sun Quan gewahrte Liu Bei die Herrschaft uber eine Halfte der Jing Provinz damit dieser von dort aus eine Machtbasis erobern konnte Trotzdem spielte Sun Quan mit dem Gedanken die Provinz eines Tages ganz an sich zu reissen und so seinen Machtbereich zu vergrossern Kampf um die Jing Provinz Bearbeiten Die Situation im Jahr 215 Die Jing Provinz ist geteilt Sun Quan hat uber den Jangtse gesetzt und den Gouverneur Shi Xie in der Jiaozhi Provinz unterworfen Nach der Schlacht von Chibi hatte Sun Quan eine gefahrliche Bedrohung abgewendet und gleichzeitig einen Machtfaktor in seinem Bereich ausgeschaltet Schon 209 starb Liu Qi und Sun Quan ubernahm seine Jiangxia Kommandantur deren Zivilverwalter Cheng Pu wurde Liu Bei der sein Bundnis mit Sun Quan fortsetzte eroberte mit Zhou Yu gemeinsam die Jing Provinz wahrend nordlich von ihnen der Inspektor Liu Fu seine Stellungen weiter ausbaute Sun Quan konnte nordlich des Jangtse nicht Fuss fassen wie auch Liu Fu den Jangtse nicht uberschritt Das Land zwischen Jangtse und dem Huai Fluss wurde Niemandsland Im Nordwesten konnte Sun Quans Seite Erfolge verzeichnen In Koordination mit Zhuge Liang drangte Zhou Yu Cao Caos Statthalter zuruck und konnte nach einem Sieg uber die Armee Cao Rens in der Gegend von Jiangling einen Bruckenkopf am linken Jangtse Ufer errichten Im Jahr darauf 210 erkrankte Zhou Yu und starb Sein Nachfolger im Oberbefehl der Streitkrafte wurde Lu Su der sich jedoch gegen Liu Beis Erfolge auf dem Schlachtfeld nicht hervortun konnte Liu Bei und Sun Quan waren offiziell gleichberechtigt aber Sun Quans Stellung im Heer und in der Zivilverwaltung war aufgrund seiner Autoritat starker wahrend Liu Bei vor allem von seinen eigenen Offizieren Beratern und Soldaten geschatzt wurde Um die Bande zu starken gab Sun Quan Liu Bei moglicherweise seine jungere Schwester Sun zur Frau In spateren Adaptionen wird sie Sun Shangxiang oder Sun Ren genannt im historischen Buch von Shu dagegen wird sie ohne Namen und nur an wenigen Stellen erwahnt 9 Ein ehrerbietiger Besuch Liu Beis in Sun Quans Hauptquartier den dieser nicht erwiderte wird von der Forschung als fruhe dramatische Einfugung betrachtet 10 Da aus dem Norden von Cao Cao keine unmittelbare Gefahr drohte richtete Sun Quan nach der Befriedung der Jing Provinz sein Augenmerk auf die nachsten Gegner im Westen Liu Zhang war seit 194 Gouverneur der Yi Provinz musste jedoch haufig Unruhen der Bevolkerung und seiner Offiziere unterdrucken Sein westlicher Nachbar Zhang Lu hatte in seiner Kommandantur von Hanzhong einen daoistischen Gottesstaat errichtet und kontrollierte wichtige Passe auf dem Weg nach Sichuan Auf seinem Totenbett hatte Zhou Yu Sun Quan gedrangt Liu Zhang und Zhang Lu zu unterwerfen aber ein solcher Feldzug hatte Sun Quans Ressourcen bedenklich strapaziert und sein Reich zu rasch ausgedehnt Dennoch traf Sun Quan alle Vorbereitungen fur eine Invasion in der Yi Provinz Er verlieh Lu Su den Befehl uber das Gros der Streitkrafte mehrere zehntausend Mann um ihn neben Liu Bei in der Jing Provinz zu stationieren Liu Bei hatte aber selbst schon ein Auge auf die Yi Provinz geworfen Nach der Schlacht von Chibi hatte er sich mit Liu Zhang verstandigt und mit Hilfstruppen aus der Yi Provinz den sudlichen Teil der Jing Provinz besetzt Dort stellte er sich Sun Quans Invasion entgegen und verweigerte der Armee den Durchmarsch Aus zwei Grunden entschied sich Sun Quan die Invasion abzubrechen Ein Krieg gegen Liu Bei hatte seine Kampfkraft arg geschwacht und ausserdem die sichere Westgrenze der Jing Provinz verheert Im Norden dagegen war die Grenzfrage immer noch ungelost also verlagerte Sun Quan seine Initiative dorthin Die Jing Provinz teilte er mit Liu Bei der von dort aus seinen grossen Feldzug gegen Liu Zhang unternahm Im Jahr 210 schickte Sun Quan auch einen Inspektor in die Jiao Provinz die sudlichste im damaligen China mit der Hauptstadt Longbian beim heutigen Hanoi Ihr Gouverneur Shi Xie unterwarf sich Sun Quan behielt aber seinen Posten Im Winter 212 213 kampften Cao Caos und Sun Quans Flotten auf dem Jangtse in Hohe von Sun Quans Festung Ruxu Der Krieg verheerte das Land besonders da beide Seiten die Taktik der Verbrannten Erde anwendeten und die Landbevolkerung nach Nord und Sud floh Im Sommer 214 konnte Sun Quan endlich nennenswerte Erfolge verzeichnen Seine Generale Lu Meng und Gan Ning hatten Huan erobert die letzte Stadt Cao Caos sudlich seiner Festung Hefei Lu Meng wurde fur seinen Sieg mit dem Posten des Zivilverwalters von Liujiang belohnt Nun kontrollierte Sun Quan den Jangtse mit drei Festungen in Xunyang Ruxu und Jianye vollstandig und seine Nordgrenze war gesichert Cao Caos Machtbereich endete im Flusstal des Huai und die Stadt und Festung Hefei war sein ausserster Vorposten Immerhin war er in der Lage ihn zu halten Hefeis Verwalter der dekorierte General Zhang Liao konnte die Stadt gegen Sun Quans Ubergriffe verteidigen So endete auch Sun Quans Angriff im Jahr 215 nach tagelanger Belagerung der Stadt mit einer Niederlage Da seine West und Nordgrenze stabilisiert waren wandte sich Sun Quan dem Suden zu Die Hugellander der Yang Provinz entzogen sich seiner Kontrolle und erschwerten die Uberwachung Shi Xies in der Jiao Provinz Die kleineren Feldzuge die schon Sun Ce unternommen hatte und die Sun Quans General He Qi 205 208 fortgesetzt hatte hatten die Kommandanturen Yi und She unter Sun Quans Herrschaft gebracht Viele Bewohner des Hugellandes blieben jedoch nicht nur unabhangig von Sun Quan sondern auch der alten Zentralregierung horig Im Jahr 216 stiftete Cao Cao einen Aufstand in Poyang sudlich von Danyang an der sich bald bis Danyang ausbreitete He Qi und Lu Xun unterwarfen die Rebellen toteten ihren Anfuhrer und nahmen die kapitulierenden Soldaten in ihre Reihen auf mehrere tausend Im selben Jahr gab Cao Cao noch einen Befehl zum Aufstand diesmal an Fei Zhang in der Danyang Kommandantur Fei verbundete sich mit den nichtchinesischen Min Yue Stammen und griff Sun Quans General Lu Xun an der ihn jedoch rasch besiegte und in der Folge die Grenzen der Kommandanturen Danyang Wu und Kuaiji durchzog und uberall Truppen aushob Nach diesen Unruhen war das Hugelland in Sun Quans Handen Um das Land zu halten begann er ein ahnliches Kolonisationsprogramm wie Cao Cao Er verlegte die Landbevolkerung in neue Siedlungen unter fester Kontrolle seiner Regierung Liu Beis Machtbereich um 218 und Zhuge Liangs geplante Marschroute zur Eroberung der Zentralebene Liu Bei hatte wahrenddessen von der Jing Provinz aus den Machtbereich des Gouverneurs Liu Zhang erobert und nach dessen Unterwerfung seine Anhanger in die eigenen Reihen integriert Den stabilen Staat seines Vorgangers ubernahm er mit fester Hand und traf alle Vorbereitungen zu einem grossen Eroberungsfeldzug im Norden Sein Stratege Zhuge Liang entwickelte einen Plan mit dem er ausgehend von der Hauptstadt Chengdu im Westen und der Festung Jiangling im Osten Cao Caos Hauptstadt Luoyang rasch einzunehmen gedachte Sun Quan dagegen war nach seinem Misserfolg vor Hefei in eine Pattsituation mit Cao Cao geraten Um die Stabilitat seiner Nordgrenze zu gewahrleisten unterwarf er sich ihm formlich und erneuerte das Bundnis das die Familien Sun und Cao bis zur Schlacht von Chibi vereint hatte Sun Quan sah also seine Chancen vornehmlich im Suden und Westen Liu Beis Machtzuwachs versetzte ihn in Furcht um seinen Anteil der Jing Provinz Sun Quans dortiger Oberbefehlshaber Lu Su war 217 verstorben Zu seinem Nachfolger ernannte der Warlord den General Lu Meng der im Hauptquartier Lukou den Befehl uber 10 000 Mann ubernahm 11 Liu Bei konzentrierte sich auf die Feldzuge gegen Cao Cao und vertraute auf Guan Yus Vermogen die Jing Provinz allein zu halten Im Fruhjahr 219 konnte Liu Bei Cao Caos General Xiahou Yuan in der Schlacht am Berg Dingjun besiegen und im Sommer hatte er die Kontrolle uber die Grenzfestung Hanzhong erlangt Cao Cao musste sich nach Chang an zuruckziehen wahrend sich Liu Bei im Herbst zum Konig von Hanzhong ausrief Im selben Jahr hatte Guan Yu einen Feldzug gegen Cao Caos Vetter Cao Ren begonnen der die Festung Fan nordlich des Han Flusses hielt Auch mit Unterstutzung des Generals Yu Jin konnte sich Cao Ren nicht behaupten und zog sich nach einer verlustreichen Schlacht in die Festung zuruck wo ihn Guan Yu belagerte Diese Gelegenheit eines Angriffs nutzte Lu Meng aus zwei Grunden nicht Zum einen hoffte er dass Guan Yu fur ihn mit Cao Ren einen machtigen Gegner aus dem Feld raumen werde zum zweiten war er krank und wurde durch Lu Xun vertreten Cao Cao und Sun Quan scheinen zu dieser Zeit in Kontakt uber die militarische Lage gewesen zu sein Sie kamen uberein dass Sun Quans Armee Guan Yu angreifen musse die Quellen sind sich nicht einig wer von beiden diese Idee zuerst aufgriff Anfang Dezember 219 befahl Sun Quan jedenfalls den Angriff bei dem Jiang Qin die Flotte Sun Jiao die Reserve und Lu Meng die Hauptstreitmacht anfuhrte Sie nahmen Guan Yus ostliche Aussenposten im Sturm und eroberten rasch die Stadt Jiangling wo sie Guan Yus Staatsschatz erbeuteten und seine Familie gefangen nahmen Um die Bevolkerung fur sich zu gewinnen zeigte sich Lu Meng ausserst milde und liess alle verwundeten gegnerischen Soldaten versorgen und pflegen Als Guan Yu von Lu Mengs Operationen erfuhr brach er die Belagerung der Festung Fan ab und machte sich eilig nach Jiangling auf ohne von Cao Ren verfolgt zu werden Unterdessen eroberte Lu Xun einige Stadte im Tal des Jangtse und trieb Guan Yu in die Enge So war Guan Yu einige Wochen nach Abbruch der Belagerung in der Gegend von Dangyang zwischen dem Jangtse und dem Han Fluss eingekesselt und sah sich im Osten Jiang Qin im Suden Lu Meng im Westen Lu Xun und im Norden Cao Ren gegenuber Der grosste Teil seiner Manner desertierte und er wurde in einem Scharmutzel mit Lu Mengs Truppen mitsamt seinem Sohn Guan Ping gefangen genommen und hingerichtet Seinen Kopf sandte Sun Quan als Tribut an Cao Cao den ubrigen Leichnam liess er in allen Ehren bestatten 12 Ob dieser Ausgang Sun Quan zufriedenstellte ist nicht klar Die Gefangennahme seines verdienstvollsten Generals hatte Liu Bei sicher entmutigt wohingegen Guan Yus Tod ihn zum Krieg reizte Nun schlossen Lu Meng der bald erneut erkrankte und starb auch Jiang Qin war auf dem Ruckweg erkrankt und verstorben und nach ihm Lu Xun die unblutige Eroberung der Jing Provinz ab Sun Quan proklamierte eine Steuersenkung fur die Provinz um die von Seuchen geplagte Bevolkerung zu entlasten Herzog von Wu Bearbeiten Cao Pi hier auf einem Gemalde aus dem 7 Jahrhundert begrundete die Wei Dynastie und ernannte Sun Quan zum Herzog Der Stratege Lu Xun spielte eine wichtige Rolle bei Sun Quans Feldzugen nach Lu Mengs Tod Im Marz 220 starb Cao Cao und sein Sohn Cao Pi erbte den Titel des Herzogs von Wei Noch im selben Jahr am 11 Dezember zwang er den Kaiser zu seinen Gunsten abzudanken und errichtete die Wei Dynastie Diese Handlung war ein Schlussstrich unter der mehr als dreissigjahrigen Zeit der Auflosung der Han Dynastie und hatte grosse Wirkung Sun Quan nahm den eher symbolischen Machtwechsel der ihn nicht personlich beruhrte mit Gleichmut hin und sandte weiterhin Tribut an Cao Pi Liu Bei begriff sich dagegen als rechtmassiger Nachfolger der Han Kaiser weil er sich auf eine weitlaufige Abstammung vom Kaiserhaus berief Darum erklarte er sich am 15 Mai 221 in seiner Hauptstadt Chengdu zum Kaiser und seine Dynastie wurde nach seinem Machtbereich Shu Han Han von Shu genannt Seit Guan Yus Tod sammelte Liu Bei Krafte fur einen Vergeltungsschlag gegen Sun Quan der weiterhin in der Jing Provinz residierte und dort im Jahr 221 eine zweite Hauptstadt Wuchang errichtete in der fruheren Stadt E die er bis zum Herbst des Jahres mit Mauern befestigt und mit einer eigenen Kommandantur versehen hatte So konnte der Lauf des Jangtse von der Mundung des Han Flusses bis zum See Pengli kontrolliert werden Im selben Jahr brach Liu Bei zu einer Expedition in die Jing Provinz auf deren Nutzen allerdings von vielen seiner Berater und Generale bezweifelt wurde In erster Linie ging es Liu Bei um Rache fur Guan Yu erst danach um die Ruckeroberung der Jing Provinz Sun Quan schickte zur selben Zeit im Herbst 221 Botschafter an Cao Pi um ihr Bundnis zu bestarken Bei der Gesandtschaft befand sich auch der aus der Gefangenschaft befreite General Yu Jin Dieser Schritt wurde von manchen Beratern Cao Pis als Zeichen der Schwache Sun Quans gesehen und sie schlugen vor sich mit Liu Bei zu verbunden und Sun Quan im Verein auszuschalten 13 Dieser Plan wurde jedoch verworfen Er war zum einen zu riskant da Sun Quans militarische Starke mit derjenigen Cao Pis durchaus mithalten konnte zum anderen hielten viele Berater und auch Cao Pi selbst es fur unziemlich einen loyalen Verbundeten so zu verraten zum Dritten musste Cao Pi seiner noch sehr jungen Herrschaft Geltung und Ansehen verschaffen Also schickte er Sun Quans Botschafter mit dem Auftrag zuruck ihrem Herrn die Neun Ehrenzeichen und den Titel des Herzogs von Wu zu uberbringen Im Dezember gelangte die Gesandtschaft nach Wuchang Sun Quan hatte zuvor den Titel Marquis von Nanchang getragen den er unter der Han Dynastie angenommen hatte Mit diesem hoheren Titel erlangte er die Neutralitat des Staates Wei und akzeptierte den neuen Kaiser als rechtmassige hochste Instanz im Reich jedenfalls offiziell Liu Bei hatte seinen Marsch im Sommer begonnen und seine Streitmacht bis zum Dezember an der Ostgrenze gesammelt In den Chroniken der Drei Reiche wird sein Heer mit 40 000 Mann beziffert der Sinologe Rafe de Crespigny geht jedoch von der Halfte aus 14 Sun Quans Streitmacht die in Zigui unter dem Kommando von Pan Zhang lag durfte etwa gleich gross gewesen sein Sie hatte Verstarkung von einigen Deserteuren Liu Beis erhalten die zwar das Krafteverhaltnis nicht beeinflusste aber grosse moralische Wirkung hatte denn die Deserteure hatten den General Zhang Fei ermordet Mit dem ersten Angriff im Dezember 221 konnte Liu Bei Sun Quans Aussenposten zerstoren und Pan Zhang zuruckdrangen Die Stadt Zigui fiel und Liu Beis Spione bemuhten sich die benachbarten Stamme der Wuling Berge gegen Sun Quan aufzubringen allerdings erfolglos und der Offizier Ma Liang wurde spater von ihnen getotet Dieser reagierte indem er den General Lu Xun mit einem Heer von 50 000 Mann 15 aussandte Lu Xun errichtete sein Lager am Nordufer des Jangtse im Bezirk Yiling beim heutigen Yichang und bereitete sich auf die Schlacht vor Im Marz 222 traf Liu Bei mit der Hauptstreitmacht ein die der Sechzigjahrige selbst anfuhrte Wahrend er seinen General Huang Quan mit einem Teil der Truppen gegen Lu Xun aussandte zog er selbst am sudlichen Jangtseufer weiter gegen die Stadt Yidao Lu Xun hatte es in seinem Lager nicht leicht sich gegen seine untergebenen Offiziere durchzusetzen Er entschied sich fur eine defensive Zermurbungstaktik und hielt im Lager der Belagerung Huang Quans stand obwohl seine Generale ihn drangten der Stadt Yidao zu Hilfe zu kommen Schliesslich gab sich Liu Bei in der Gegend von Xiaoting eine Blosse an der Flanke die Lu Xun ausnutzte und Liu Bei in der Schlacht von Xiaoting besiegte Huang Quan wurde abgeschnitten und floh nach Norden um sich mit seinen Truppen Cao Pi zu unterwerfen Liu Beis Armee hatte sich aufgelost und war nach Shu geflohen Liu Bei selbst entkam nur knapp der Gefangennahme und zog sich nach Bodi zuruck Sein General Zhao Yun verteidigte die Grenze gegen Sun Quan mit der Reservearmee Beide Seiten vereinbarten einen Waffenstillstand und Sun Quan wandte sich seinem nordlichen Nachbarn zu Sein loses Bundnis mit der Wei Dynastie konnte er umso leichter losen als er noch keine Geiseln nach Luoyang geschickt hatte Cao Pi hatte bei der Titelverleihung von Sun Quan verlangt dass er seinen altesten Sohn Sun Deng damals ein Kind von zwolf Jahren als Marquis und General nach Luoyang kommen lasse Sun Quan hatte in einem Entschuldigungsschreiben die Jugend und angebliche schlechte Gesundheit Sun Dengs vorgeschoben um abzulehnen Auch weitere Gesandtschaften des Kaisers kehrten ergebnislos nach Luoyang zuruck und im Herbst 222 verlangte Cao Pi dass Sun Deng unverzuglich als Geisel nach Norden reise Sun Quan jedoch empfing seine Botschafter nicht einmal und lieferte dem Kaiser damit einen Kriegsgrund Im neunten Monat schickte Cao Pi drei Armeen Richtung Jangtse Eine unter Cao Zhen und Xiahou Shang griff bei Jiangling eine unter Cao Ren bei Ruxu und eine unter Cao Xiu bei Dongkou in der Nahe von Liyang an Um eine bewaffnete Auseinandersetzung zu vermeiden machte Sun Quan dem Kaiser im fruhen November ein Angebot Er erklarte sich bereit in die Jiaozhi Provinz zu ziehen und Sun Deng mit einer Tochter der Cao Familie zu verheiraten Cao Pi liess sich jedoch nicht darauf ein und verlangte dass Sun Deng noch am selben Tag als Geisel zu ihm gebracht werde Sun Quan reagierte mit der Befestigungen seiner Festungen am Jangtse und einer formalen Unabhangigkeitserklarung gegen Wei und erhohte seinen Herzog Titel zu dem eines Konigs von Wu Als Regierungsdevise wahlte er Huangwǔ 黃武 黄武 gelber Krieg Im Januar 223 stellte Sun Quan per Gesandtschaft sein altes Defensivbundnis mit Liu Bei wieder her und konnte sich mit gestarkter Moral der Front am Jangtse zuwenden Dort wurde Cao Xius Armee von der Flotte unter dem Kommando von Lu Fan geschlagen in der Festung Ruxu uberstand der Kommandant Zhu Huan die Belagerung Cao Rens der sich nach einer fehlgeschlagenen Expedition gegen die Flussinsel Zhongzhou nach Norden zuruckzog Die Nan Kommandantur um Jiangling war dagegen in einer vergleichsweise schwachen Position weil sie noch nicht lange in Sun Quans Handen war und ihre Verteidigungspositionen von den Kampfen mit Liu Bei geschwacht waren Cao Zhens und Xiahou Shangs Vorstosse hatte Cao Pi veranlasst seine Residenz nach Wancheng im Kreis Nanyang zu verlegen Im Winter und Fruhjahr wurde Sun Quans Grossverwalter Zhu Ran im Hauptquartier Jiangling belagert Die Wei Truppen hatten ihre Versorgungslinien abgeschnitten und zogen sich erst zuruck als nach sechsmonatiger Belagerung eine Seuche im Lager ausgebrochen war In den nachsten Jahren befahl Cao Pi keine weiteren Angriffe auf diese Region weil schon die Armee seines Vaters in den hiesigen Sumpfen 208 von Krankheiten befallen worden war Er konzentrierte sich stattdessen auf den unteren Jangtse Liu Bei starb im April 223 Er bestimmte seinen Kanzler Zhuge Liang zum Regenten fur seinen unerfahrenen Nachfolger Liu Shan Zhuge Liang festigte den Staat bis zum Winter des Jahres und verstetigte das Defensivbundnis mit Sun Quan der Lu Xun mit den Angelegenheiten an der Westgrenze des Reiches betraute Im Sommer gelang Sun Quans General He Qi ein Vorstoss gegen den Wei Aussenposten Qichun und ein Jahr lang blieb die Nordgrenze ruhig bis Cao Pi im Herbst 224 am unteren Jangtse aufrustete Er fuhrte eine grosse Flotte den Huai Fluss hinunter um Sun Quans Grenze an einer moglichen Schwachstelle zwischen den Festungen Ruxu und Liyang zu erreichen und eine Invasion vorzubereiten Trotz der schwach ausgebauten Grenzbefestigungen konnte Sun Quans Offizier Xu Sheng die Wei Flotte verwirren indem er durch neue Damme und Erdwalle den Eindruck starker Befestigung erweckte Die Wu Flotte traf nach einigen Tagen bei ihm ein und Cao Pi zog sich mit seiner Armee nach Xuchang zuruck ohne dass ein Kampf stattgefunden hatte Im Fruhjahr 225 begann Cao Pi mit dem Bau eines Kanals 16 begab sich im Winter mit angeblich mehr als 100 000 Mann 17 uber die Stadt Qiao nach Guangling Sun Quan erwartete ihn aber wieder kam es nicht zur Schlacht weil ein heftiger Wintereinbruch Cao Pis Flotte zum Ruckzug zwang Im nachsten Jahr erkrankte und starb Cao Pi in den Vorbereitungen eines weiteren Feldzugs gegen Sun Quan Nachfolger wurde sein Sohn Cao Rui Auch im Suden seines Reiches verzeichnete Sun Quan Erfolge Der Gouverneur Shi Xie starb 226 im hohen Alter und Sun Quan teilte die Jiao Provinz ohne Shi Xies Sohne an der Verwaltung zu beteiligen Ihr Aufbegehren schlug der Inspektor Lu Dai nieder der die Shi Familie ausloschte und Sun Quans Herrschaft im Suden des Reiches zementierte Im Herbst 226 griff Sun Quan die Wei Kommandantur Jiangxia an wahrend sein Offizier Zhuge Jin nach Xiangyang zog Dort wurde er vom Wei General Sima Yi besiegt wahrend Sun Quans Belagerung von Jiangxia keine Wirkung zeigte Eine Expedition nach Osten wurde von Cao Zhen zuruckgeschlagen Im Winter 227 228 koordinierten die Staaten Shu und Wu erstmals ihre Operationen gegen Wei Zhuge Liang veranlasste seinen Spion Meng Da der Cao Rui als Grossverwalter von Xincheng diente zum Aufstand gegen Wei Dieser Aufstand wurde jedoch unerwartet rasch von Sima Yi zerschlagen und Meng Da kam um Sun Quan der gleichzeitig mit seiner Armee nach Norden zog kehrte um In den folgenden Jahren konzentrierten sich die militarischen Operationen Zhuge Liangs auf die Gebiete um Hanzhong Chang an und die sudliche Liang Provinz Damit war die Nordgrenze von Wu entlastet und Sun Quan konnte dem Wei General Cao Xiu im Herbst 228 in der Schlacht von Shiting eine empfindliche Niederlage beibringen Idealportrat Sun Quans Ausschnitt aus der Dreizehn Kaiser Rolle einem Gemalde der fruhen Tang Dynastie das Yan Liben zugeschrieben wirdSun Quan war nach diesen Machtdemonstrationen in der Lage einen Schritt zu tun zu dem ihm seine Minister schon seit dem Sieg uber Liu Bei geraten hatten Er erklarte sich am 23 Juni 229 zum Kaiser der Wu Dynastie und wahlte als Regierungsdevise Huanglong 黃龍 黄龙 gelber Drache Schon sein voriger Araname Huangwǔ hatte die Farbe gelb beinhaltet die mit kaiserlicher Herrschaft assoziiert wurde 18 man vergleiche auch die Regierungsdevise des Kaisers Cao Pi Huangchu 黃初 黄初 gelber Beginn Der chinesische Drache ist eine erhabene gebieterische Wesenheit und wurde im kaiserlichen China als Attribut des Kaisers verstanden Sun Quans Regierungsdevise war also ausserst programmatisch und zeigt sein Selbstverstandnis als rechtmassiger Nachfolger des vakanten Kaiserthrons der Han Dynastie Kaiser von Wu Bearbeiten Sun Quans Staat war auch nach Annahme des Kaisertitels von der Zeit der Warlords gepragt Das Militar gewahrleistete die Verwaltung des Reichs und die Generale leiteten mit bemerkenswerter Selbstbestimmtheit ihre Zustandigkeitsbereiche Es ist als grosse Leistung Sun Quans anzusehen dass er unter solchen Umstanden Ordnung und Macht wahren konnte Die Politik am Kaiserhof war von Machtkampfen einflussreicher Personen und Clans bestimmt vor allem weil militarische Amter vererbt wurden wahrend ihre Inhaber in der Han Zeit regelmassig neu bestimmt wurden Sun Quans grosstes Verdienst mit der Einrichtung eines unabhangigen Staats sudlich des Jangtse war die Erschliessung des Sudens die durch die Trennung von der Regierung in Luoyang in den nachsten Jahrzehnten bedeutend voranschritt Dort verdrangte die chinesische Kultur allmahlich die autochthonen Stamme Reichsverwaltung Bearbeiten Sun Quan hatte schon im Jahr 221 nach Annahme des Herzogtitels eine Regierung eingerichtet Sie war ahnlich wie die Han Verwaltung organisiert und ein Kanzler stand ihr vor Diesen Posten hatte zuerst ein gewisser Sun Shao inne nach dessen Tod 225 der Minister Gu Yong Von den niederen Rangen der Hofbeamten sind nur Namen und Titel uberliefert wahrend uber ihre Arbeitsweise nichts bekannt ist Sun Quan scheint nur sechs der neun Ministerien die unter der Han Dynastie existierten eingesetzt zu haben Offenbar waren auch nicht alle Amter jederzeit besetzt und sie stellten eher Auszeichnungen fur politisch relevante Personen dar Die Verwaltung des Reiches oblag grosstenteils den Statthaltern und Generalen von denen Lu Xun das hochste Kommando innehatte Er wurde von Sun Quan im September 229 mit der Aufsicht uber die Jing Provinz und die Region um Yuzhang beauftragt also der westlichen Reichshalfte In der Jing Provinz kumulierten sich die Truppen von Wu Neben Lu Xun waren hier auch die Generale Bu Zhi Zhu Ran und Pan Zhang mit ihren Armeen stationiert In Jiangling lagerte Zhuge Jin Der Osten des Reichs wurde von Sun Quans Truppen in Jianye und denen in Danyang Kuaiji Wu und der Festung Ruxu kontrolliert Das Nordufer des Jangtse bewachte Zhu Huan der 220 Zhou Tais Kommando ubernommen hatte Er starb 228 und wurde durch den Veteranen Lu Fan ersetzt Spater beaufsichtigte Sun Quan direkt von der Hauptstadt Jianye aus das Nordufer des Jangtse Alles in allem war sein Staat kein burokratisches Konstrukt wie das Han Reich sondern ein verstetigtes Kriegsfurstentum Die rivalisierenden Nachbarstaaten Shu Han und Wei waren ahnlich aufgebaut und die drei Reiche mussten sich immer wieder im Krieg beweisen Soziale und wirtschaftliche Entwicklung Bearbeiten Sun Quans Wu Dynastie herrschte uber einen Feudalstaat Die Sun Familie wird historisch fur nicht viel mehr als die Fuhrerschaft einer Gruppe von Adelsfamilien angesehen die gemeinsame Interessen verfolgten Immerhin gelang es Sun Jian fahige Offiziere durch seine blosse Autoritat und nicht durch Familienbande auf seine Seite zu bringen Sun Ce war fur seine Feldzuge nicht auf der Suche nach Adligen sondern nach furchtlosen geschickten Kriegern Noch zu Sun Quans Zeiten wurden die Vertreter des Nordens und Sudens nicht nach ihrer Abstammung oder Familienzugehorigkeit sondern nach ihren Fahigkeiten ausgewahlt Wahrend Sun Ce und Sun Quan mit ihrer Expansion seit den 190er Jahren ihre Herrschaft im sudlichen China stetig ausgedehnt hatten stagnierte die Expansion seit den 220er Jahren Es gab zwar genugend Lander im Suden zu erobern aber die Ressourcen von Wu genugten nur zur Wahrung der Unabhangigkeit und Abwehr der Rivalenstaaten Das Regierungssystem Sun Quans wurde jedoch mit der Zeit immer steifer vor allem weil der Posten eines Verstorbenen auf seinen Sohn uberging wie es ja auch bei Sun Jian und seinen Nachfolger gehandhabt worden war Seine Gefolgsleute setzten sich sowohl aus Einheimischen der Gegend sudlich der Jangtse Mundung Danyang Kuaiji Wu als auch aus Emigranten des Nordens zusammen In den fruhen Jahren seiner Herrschaft waren die wichtigsten Positionen im Reich mit Vertretern beider Schichten besetzt zum Ende seiner Herrschaft hin wurden diejenigen Beamten und Generale immer dominanter deren Familien schon lange vor dem Ende der Han Dynastie im Suden ansassig waren Die letzten Vertreter des Nordens verschwanden in den 250er Jahren Der Minister und Regent Zhuge Ke Sohn des Zhuge Jin wurde 253 ermordet der Oberste Minister Teng Yin kam im Jahr 258 um Besonders erfolgreich in den Provinzen waren die vier Familien Gu Lu Yu und Wei Die Macht des Staates wurde durch zunehmende Regionalisierung der Wirtschaft im Interesse lokaler Adelsfamilien beeintrachtigt Die Wahrung der Han Dynastie war wahrend des 2 Jahrhunderts einer starken Inflation zum Opfer gefallen und eine halbherzige Reform des Kanzlers Dong Zhuo hatte ihr den Rest gegeben Im ganzen Reich war man darum zu Tauschhandel ubergegangen Cao Pi hatte 221 im Norden Getreide und Reis als offizielle Wahrung eingefuhrt und der Tauschhandel spielte im Norden des Reiches auch nach Wiedereinfuhrung des Kupfergeldes gerade auf dem Land die entscheidende Rolle Sun Quan versuchte im Jahr 236 die Einfuhrung einer Munzwahrung mit einem staatlichen Monopol auf das Kupfer und dem Verbot privater Munzpragung der Adelsfamilien hatte jedoch keinen Erfolg und gab das Vorhaben 246 auf So konnte die Regierung nicht vom Binnenhandel profitieren und verlor eine wichtige Einnahmequelle Der Vorteil an dieser wirtschaftlichen Situation war dass die Lander sudlich des Jangtse keine Abgaben mehr an die Regierung in der Zentralebene leisten mussten und so einen eigenen Wohlstand entwickelten der in diesem Mass im Suden noch nicht dagewesen war Der Reichtum des Sudens ubertraf in den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten schliesslich den des Nordens Gleichwohl wurde der wenig erschlossene Suden des Reiches von seinen militarischen Oberbefehlshabern die vor allem auf ihren personlichen Profit bedacht waren durch rucksichtslose Kolonisation auf Kosten der einheimischen Stamme der han chinesischen Bevolkerung erschlossen Expeditionen und Feldzuge Bearbeiten Die Gebiete der Drei Reiche Wei Shu und Wu 229 262 Sun Quans Aussenpolitik als Kaiser von Wu begann mit einem herben Ruckschlag Er schickte seine Generale Wei Wun 衛溫 卫温 und Zhuge Zhi 諸葛直 诸葛直 mit einer Flotte von 10 000 Matrosen ins Ostchinesische Meer hinaus um die legendaren Inseln Yizhou 夷洲 und Danzhou 亶洲 zu entdecken die mit den Ryukyu Inseln bzw den Hauptinseln von Japan identifiziert werden Erst nach einem Jahr kehre die Flotte mit zahlreichen Gefangenen von den Yizhou Inseln zuruck aber fast 90 der Besatzung war an Seuchen zugrunde gegangen Sun Quan liess die Generale fur ihr Versagen hinrichten obwohl Lu Xun ihm schon zuvor von der Expedition abgeraten hatte In den folgenden Jahren suchte Sun Quan Verstandigung mit dem Gouverneur und Warlord Gongsun Yuan der das heutige nordliche Korea beherrschte Er war offiziell ein Untertan der Wei Dynastie aber seine Familie hatte auch in der dritten Generation die autonome Kontrolle uber ihr Territorium behauptet Gongsun Yuan bereitete im Jahr 231 einen Aufstand gegen den Wei Kaiser Cao Rui vor und Sun Quan schickte zwei Generale zu ihm Zhou He 周賀 周贺 und Pei Qian 裴濳 um Pferde zu erwerben und ihn im Gegenzug mit Proviant zu versorgen Die Generale wurden jedoch auf dem Ruckweg von Wei Truppen eingeholt und besiegt Aber auch nach diesem Misserfolg gab Sun Quan seine Richtung nicht auf Im folgenden Jahr schickte Gongsun Yuan Botschafter zu ihm die ihm seine Unterwerfung uberbrachten Sun Quan reagierte mit der Verleihung der Neun Ehrenzeichen an Gongsun Yuan und schickte ihm gegen den Rat von Zhang Zhao 10 000 Mann unter den Militarbeamten Zhang Mi 張彌 张弥 und Xu Yan 許晏 许晏 die jedoch nach ihrer Ankunft von Gongsun ermordet wurden Mit Muhe brachte Lu Xun den Kaiser davon ab eine Strafexpedition durch das feindliche Gebiet zu Gongsun zu unternehmen Infolge seiner Ruckschlage entschuldigte sich Sun Quan bei Zhang Zhao personlich Er wahlte auch eine neue Regierungsdevise Jiahe 嘉禾 aussergewohnliches Getreide von besonderem Wuchs sinngemass Omen fur Zeit von reiche Ertrage Im Jahr 234 unternahm Sun Quan endlich einen mit den Shu Strategen Zhuge Liang koordinierten Angriff auf das Reich Wei Er griff erneut der Stadt und Festung Hefei an und schickte zugleich Zhuge Jin und Lu Xun gegen die Stadt Xiangyang aus Zhuge Liang zog uber den Pass Xiagu in die Zentralebene wurde dort jedoch von Wei General Sima Yi zuruckgeschlagen und starb noch vor dem letzten Gefecht nach kurzer schwerer Krankheit Im Osten belagerten die Wu Armeen vergeblich die Stadte Hefei und Xiangyang bis Cao Rui personlich mit Verstarkung in Hefei anlangte und Sun Quan zum Ruckzug zwang Auch Lu Xun und Zhuge Jin zogen sich zuruck um nicht zwischen Sima Yi und Cao Rui zu geraten Gongsun Yuan erhob sich schliesslich im Jahr 237 und Sun Quan uberlegte ob er die Situation fur einen Angriff gegen Wei nutzen sollte falls Sima Yi den Aufstand nicht rasch niederschluge Schon im nachsten Jahr besiegte und totete Sima Yi jedoch den Warlord und Sun Quan gab seine Plane auf Ein letzter grosser Angriff gegen Hefei im Jahr 241 brachte keine Anderung der Verhaltnisse Innenpolitik Bearbeiten Sun Quans grosste Sorge in der Innenpolitik war ein Prinzenstreit der nach dem fruhen Tod des Kronprinzen Sun Deng 241 ausgebrochen war Im Jahr 242 hatte er seinen Sohn Sun He zum Kronprinzen ernannt aber der jungere Sun Ba wie sein Bruder ein Sohn der Konkubine Wang gab sich damit nicht zufrieden Am Hof formte sich eine Clique die seine Nachfolge befurwortete wahrend gleichzeitig andere Partei fur den Kronprinzen ergriffen Die wenigen Machtigen am Hof die zwischen den Lagern vermitteln wollten gerieten rasch zwischen die Fronten In den 240er Jahren fielen dem Nachfolgestreit viele Generale und Politiker zum Opfer auch der General Lu Xun der 244 zum Kanzler des Reiches avanciert war Erst sehr spat im Jahr 250 rang sich Sun Quan zu einem Befreiungsschlag durch Er zwang Sun Ba zum Selbstmord verkundete eine neue Ara Taiyuan 太元 und ersetzte den Kronprinzen durch seinen minderjahrigen Sohn Sun Liang Dessen Mutter die Konkubine Pan erhob er im folgenden Jahr zur Kaiserin Kurz darauf bereute er sein Vorgehen gegen Sun He der sich im Streit wenig hatte zuschulden kommen lassen und wollte ihn wieder einsetzen aber seine Tochter Sun Dahu und der Minister Sun Jun brachten ihn von diesem Gedanken ab Sie planten bereits die Kontrolle uber den minderjahrigen Thronfolger nach dem Tod seines hochbetagten Vaters Abgesehen von diesem Streit ist uber Sun Quans Innenpolitik nur Nachricht uber seine Religionspolitik auf uns gekommen Sie war offenbar von Toleranz gepragt Neben der konfuzianischen Staatsreligion der Han Dynastie duldete er auch daoistische Gruppen und die allmahliche Ausbreitung des Buddhismus China hatte schon seit Kaiser Wu 2 Jahrhundert v Chr Kontakt mit dem Buddhismus der seit dem 1 Jahrhundert n Chr auch langsam in China aufkam und im 2 Jahrhundert auch im Machtbereich der Wu Dynastie prasent war Zentren der Buddhisten waren Danyang wo die von Liu Ying begrundete Gemeinde unter dem Protege des Generals Ze Rong 161 197 erbluhte und Jiaozhi im Suden wo der Buddhismus von Indien aus eindrang Der Vorsteher der dortigen Gemeinden Kang Senghui erwarb das Vertrauen des Kaisers und bewirkte eine derartige Starkung des Buddhismus dass seine Anhanger auch unter Sun Quans letztem Nachfolger Sun Hao nicht verfolgt wurden dessen Regierung einen grausamen Ruf hatte 19 Tod Bearbeiten Als Sun Quans Tod im Jahr 252 naherruckte wurde seine Gemahlin Kaiserin Pan unter ungeklarten Umstanden ermordet Chinesische Historiker sind der Auffassung dass es eine Intrige rachsuchtiger Diener oder machthungriger Beamter so Hu Sansheng war Sun Quans gesundheitlicher Zustand wurde dadurch vollstandig zerruttet Er rief seine letzte Regierungsdevise Shenfeng 神鳳 神凤 gottlicher Phonix aus Am 21 Mai 26 Tag im 4 Monat nach dem chinesischen Kalender desselben Jahres starb Sun Quan im Alter von 69 Jahren und wurde in seinem Ahnentempel auf dem Meihua Hugel bei Jianye heute Nanking bestattet sudlich des spateren Mausoleums von Kaiser Hongwu 1328 1398 Sein Kronprinz Sun Liang folgte ihm nach und verlieh seinem Vater den postumen Titel Grosser Kaiser von Wu 東吳大帝 东吴大帝 und den Tempelnamen Hochster Ahne 太祖 Nachkommenschaft BearbeitenEhefrau Xu 徐夫人 Tochter des Xu Kun Sun Deng 孫登 孙登 209 241 unbekannt Sun Lu 孫慮 孙虑 213 232 Sun Dahu 孫大虎 孙大虎 Sun Xiaohu 孫小虎 孙小虎 255 Ehefrau Wang 王夫人 Tochter des Wang Lujius Sun He 孫和 孙和 223 253 Sun Ba 孫霸 孙霸 228 250 Ehefrau Yuan 袁夫人 Sun Fen 孫奮 孙奋 270 Ehefrau Wang 王夫人 Sun Xiu 孫休 孙休 235 264 Kaiserin Pan 潘皇后 252 Sun Liang 孫亮 孙亮 243 260 Quellenkunde BearbeitenDie wichtigste Quelle fur das Leben Sun Quans sind die Chroniken der Drei Reiche von Chen Shou 233 297 der als Offizier den Shu Han bis 263 diente und spater unter der Jin Dynastie als Historiker die historischen Annalen der einzelnen Staaten zusammenstellte und seine Ansichten und Erlebnisse uber die Zeit der Drei Reiche in schriftlicher Form niederlegte Fur die Geschichte der Wu Dynastie spielen neben zahlreichen Einzelbiografien Familien und Regionalgeschichten vor allem vier zeitgenossische Werke eine Rolle Das offizielle Buch von Wu verfasst von Regierungsbeamten sowie die privaten Wu li und Wu lu und das Jiangbiao zhuan das kurz nach 280 zusammengestellt wurde Das Werk wurde in spaterer Zeit von Pei Songzhi 372 451 anhand von Unterlagen aus dem Kaiserlichen Archiv bearbeitet Dass er dabei fur seine Anmerkungen stets mit Quellenangaben arbeitete ist fur Historiker seiner Zeit ungewohnlich Die Chroniken der Drei Reiche berichten die Geschichte aus der Perspektive der Feldherren so dass militarische und politische Entwicklungen im Vordergrund stehen und die gesellschaftliche kulturelle und religiose Situation hochstens als politischer Faktor betrachtet wird Auch moderne Arbeiten an den Chroniken haben diese Betrachtungsweise an sich Rezeption BearbeitenIm klassischen Roman Bearbeiten Sun Quan in einer Illustration der Geschichte der Drei Reiche aus der Qing Zeit Die Zeit der Drei Reiche besonders ihre Herausbildung am Ende der Han Dynastie werden in einem Roman aus dem 14 Jahrhundert mit dem Titel Die Geschichte der Drei Reiche geschildert der traditionell Luo Guanzhong zugeschrieben wird Als Historienroman beschreibt er markante Personlichkeiten dieser Zeit romantisch verklarend so den gerissenen Schurken Cao Cao den loyalen und hochherzigen Liu Bei den verwegenen Sun Ce und den stolzen und tapferen Sun Quan Der Roman bildet die Grundlage fur eine breite Rezeption in der modernen Popularkultur Nach dem Vorbild der Geschichte der Drei Reiche wurde von 1971 bis 1986 eine Manga Reihe mit dem Titel Yokoyama Mitsuteru Sanguokushi veroffentlicht die 1991 1992 auch als Anime erschien Der Seiyu Nobuo Tobita verlieh darin Sun Quan seine Stimme Seit den 80er Jahren wurden auch zahlreiche Videospiele produziert die sich mit der Zeit der Drei Reiche und dem Aufstieg der Warlords befassen und die meist im Action oder Strategiegenre angesiedelt sind Es gab auch eine Realverfilmung des Romans die von China Central Television 1995 als Serie in 84 Folgen produziert wurde Sie reichte vom Schwur im Feigengarten 184 n Chr bis zur Reichseinigung durch Jin 280 Der chinesische Film Red Cliff 赤壁 vom Regisseur John Woo der 2009 in Deutschland auf DVD erschien hat eine entscheidende Stelle in Sun Quans Karriere zum Thema Der Warlord wird von Chang Chen dargestellt Legendenbildung Bearbeiten Die buddhistische Tradition bindet Sun Quan auch in die Verbreitung des Buddhismus im sudlichen China ein Der Vorsteher der buddhistischen Gemeinden in Jiaozhi Kang Senghui soll im Jahr 247 zu Sun Quan bestellt worden sein um ihm vom Buddha zu berichten Kang erzahlte von den Sarira den Reliquien des grossen Buddha die in Indien in tausenden von Tempeln seien Sun Quan zweifelt an seiner Aufrichtigkeit und befiehlt ihm eine Sarira zu beschaffen und gibt ihm sieben Tage Als Kang nach Ende der Frist mit leeren Handen vor den Kaiser tritt lasst dieser sich zu weiteren sieben Tagen uberreden Aber wieder kann Kang nach Ablauf des Ultimatums kein Sarira vorweisen Er wird von Sun Quan mit der Hinrichtung bedroht erwirkt aber eine letzte Sieben Tage Frist Am Abend des letzten Tages als Kang schon bereit ist fur seinen Glauben zu sterben erscheint in einem Krug die Sarira Er bringt sie dem Kaiser und erlautert ihm die Unzerstorbarkeit der Sarira Sun Quan ist beeindruckt und ordnet den Bau einer Pagode fur Kangs Gemeinde an des ersten buddhistischen Sakralbaus in China 20 Die Kurzlebigkeit der Dynastie Sun Quans wird mit einer mundlich tradierten und erst spat fixierten Legende erklart Sun Quans Grossvater der Sun Zhong genannt wird dieser Name ist nicht historisch bezeugt lebt als Melonenfarmer auf einer Insel im Qiantang Fluss Eines Tages erhalt er von einem der Acht Unsterblichen das Orakel einer seiner Nachkommen werde ganz China beherrschen wenn er einhundert Schritte gehe und dort eine Melone pflanze Sun Zhong aber ist ungeduldig und pflanzt die Melone schon nach dreissig Schritten So herrscht Sun Quan auch nur uber ein Drittel von China und seine Nachkommen werden keine dreissig Jahre nach seinem Tod gesturzt Eine andere Version dieser Legende berichtet dass Sun Zhong oder Sun Jian von einem der Acht Unsterblichen vor die Wahl gestellt wurde ob seine Nachkommen uber wenige Generationen Kaiser oder uber viele Generationen Generale sein sollten Er wahlte Ersteres Einzelnachweise Bearbeiten SGZ 46 Wu li 1 1109 SGZ 51 Wu Shu 6 1205 SGZ 51 Wu Shu 6 1215 PC note 2 in SGZ 54 Wu Shu 9 1273 so SGZ 5 Buch von Shu 5 915 so SGZ 54 Wu Shu 9 1169 Karl W Eikenberry The campaigns of Cao Cao Military Review 74 8 56 64 1994 SGZ 47 Wu Shu 2 1118 Anm 3 SGZ 34 Buch von Shu 4 879 SGZ 36 Buch von Shu 7 949 Arlington und Acton Chinese Plays 230 251 Generals of the South Kapitel 5 S 16 SGZ 36 Buch von Shu 6 942 Anm 3 zitiert im Wu li Biografie des Liu Ye SGZ14 446 f Crespigny Generals of the South Kapitel 7 S 6 Anm 17 SGZ 52 Wu Shu 7 1232 Dieser Kanal kann noch nicht lokalisiert werden Crespigny Generals of the South Kapitel 7 S 15 Crespigny Generals of the South Kapitel 7 S 15 Crespigny Generals of the South Kapitel 7 S 24 Umfangreiche Bibliografie fur diesen Abschnitt in Crespigny Generals of the South Kapitel 8 S 34 Alte Kultivierungsgeschichten Kang Seng Hui In Clearharmony net 7 Juli 2012 Siehe auch BearbeitenListe der chinesischen DynastienLiteratur BearbeitenQuelleneditionen Bearbeiten Bo Yang Hrsg Sima Guang s Zizhi Tongjian Modern Chinese Edition Taipei 1982 1989 Rafe de Crespigny Hrsg To Establish Peace Being the Chronicle of the Later Han dynasty for the years 189 to 220 AD as recorded in Chapters 59 to 69 of the Zizhi tongjian of Sima Guang Faculty of Asian Studies monographs New Series Band 21 National Library of Australia Canberra 1996 ISBN 0 7315 2526 4 E Text Jon Bartlett Ubersetzer Die Biografie Sun Quans in den Chroniken der Drei Reiche Dezember 2004 Sekundarliteratur Bearbeiten Rafe de Crespigny A Biographical Dictionary of Later Han to the Three Kingdoms 23 220 AD Brill Leiden Boston 2007 S 772 774 Rafe de Crespigny Generals of the South The foundation and early history of the Three Kingdoms state of Wu Memento vom 14 April 2012 imInternet Archive National Library of Australia Canberra 1990 ISBN 0 7315 0901 3 Faculty of Asian Studies monographs N S 16 Franz Kuhn Ubersetzer Die drei Reiche Roman aus dem alten China Insel Verlag Frankfurt am Main 1981 ISBN 3 458 32285 X Insel Taschenbuch 585 Weblinks Bearbeiten Commons Sun Quan Album mit Bildern Stammbaum der Sun Familie englisch Anmerkung Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Vornamen der Person gesetzt Das ist die ubliche Reihenfolge im Chinesischen Sun ist hier somit der Familienname Quan ist der Vorname VorgangerAmtNachfolgernominell Ming von WeiKaiser von China Sudwesten 229 252Sun LiangkeinerKaiser der Wu Dynastie 229 252Sun Liang Dieser Artikel wurde am 1 Juli 2007 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person LCCN n86088091 NDL 00666737 VIAF 58099796 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 11 Juni 2021 PersonendatenNAME Sun QuanALTERNATIVNAMEN Sun Quan Geburtsname Pinyin Sun Ch uan Wade Giles 孫權 Geburtsname chinesisch Langzeichen 孙权 Geburtsname chinesisch Kurzzeichen Sun Zhongmou 孫仲謀 chinesisch Langzeichen 孙仲谋 chinesisch Kurzzeichen Wu Taizǔ Pinyin 吳太祖 chinesisch Langzeichen 吴太祖 chinesisch Kurzzeichen Kaiser von WuKURZBESCHREIBUNG erster Kaiser der Wu DynastieGEBURTSDATUM 5 Juli 182GEBURTSORT ChinaSTERBEDATUM 21 Mai 252STERBEORT Jianye heute Nanjing Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sun Quan amp oldid 234801330