www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die Stadt des chinesischen Altertums Zu weiteren Bedeutungen siehe Chang an Begriffsklarung 34 266666666667 108 9 Koordinaten 34 16 N 108 54 OChang an Chang an chinesisch 長安 长安 Pinyin Chang an W G Ch ang an war eine Stadt des chinesischen Altertums Sie befand sich ursprunglich funf Kilometer nordwestlich des heutigen Xi ans wurde aber mehrere Male verlagert und neugegrundet Chang an diente als Hauptstadt der Westlichen Han Dynastie sowie der Xin Sui und Tang Dynastie Ihr Name wurde schliesslich unter der Ming Dynastie in Xi an geandert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Umgebung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Stadttor des Tang zeitlichen Chang an Malerei aus dem Grab des Prinzen Li Chongrun nbsp Grosse Wildganspagode von Chang an erbaut 652Chang an wurde erstmals zur Zeit der Fruhlings und Herbstannalen 722 481 v Chr erwahnt und hatte um das Jahr 650 v Chr eine Einwohnerzahl von uber 33 000 Der erste historische Kaiser des vereinten Chinas Qin Shihuangdi 210 v Chr errichtete sein Mausoleum in der Nahe der Stadt das 1974 mit der beruhmten Terrakotta Armee entdeckt wurde Xianyang die Hauptstadt der Qin befand sich ebenfalls unweit des heutigen Xi an Das Chang an das der Westlichen Han Dynastie 206 v Chr bis 9 n Chr als Hauptstadt diente war im Massstab der Zeit eine Weltstadt Die Stadt hatte zur Regierungszeit des ersten Han Kaisers Gaozu etwa 120 000 Einwohner Die Errichtung der kaiserlichen Hauptstadt Chang an wird in drei Zeitabschnitte geteilt die zusammen mehr als 90 Jahre wahrten Kaiser Gaozu liess den kaiserlichen Palast ausserhalb der Stadt errichten Im Jahr 202 v Chr liess er den Xingle Palast 兴乐宫 der Qin Dynastie renovieren und benannte ihn zum Changle Palast 长乐宫 um Im Jahr 200 errichtete der Kaiser sieben Kilometer nordostlich des heutigen Xi an den Ewigen Palast 未央宫 in dem die Regierung fortan residierte Nach dem Tod Kaiser Gaozus 195 v Chr errichtete sein Nachfolger Hui die Stadtbefestigungen von Chang an die im September 191 fertiggestellt waren und ein Gebiet von 36 km umfassten Er und sein spaterer Nachfolger Kaiser Wu gaben der Stadt noch viele weitere Palastbauten Im 1 Jahrhundert v Chr erreichte Chang an zu guter Letzt an die 250 000 Bewohner Nach der Gesandtschaft des kaiserlichen Beamten Zhang Qian bei der er Zentral und Vorderasien bereiste wurde Chang an als Anlaufpunkt der neu entstehenden Seidenstrasse Chinas Tor zur Welt Durch den Niedergang der Han Dynastie endete jedoch auch die Blute der Stadt Im Jahr 2 n Chr als das Reich bereits vollstandig vom Beamten Wang Mang kontrolliert wurde der 9 n Chr die kurzlebige Xin Dynastie begrundete war die Einwohnerzahl bereits stark gesunken Ihre Zerstorung im Burgerkrieg bis 23 n Chr besiegelte ihr Schicksal Sie wurde zwar noch von Kaiser Gengshi als Hauptstadt gewahlt aber nach dessen Tod 25 n Chr entschied sich sein Nachfolger Guangwu das prosperierende Luoyang zur Hauptstadt zu machen Seine Dynastie wird darum Ostliche Han Dynastie genannt Chang an das nun den Namen Westliche Hauptstadt trug versank in Bedeutungslosigkeit und hatte um das Jahr 100 nur noch 81 000 Einwohner Im Burgerkrieg nach dem Zusammenbruch der Ostlichen Han Dynastie 184 220 entschied sich der Usurpator Dong Zhuo mit der Regierung von Luoyang nach Chang an umzuziehen da die Stadt im Schatten der Berge leichter zu verteidigen war Nach seinem Tod 192 und dem Niedergang seiner Nachfolger 195 verliess der junge Kaiser Xian die Stadt und machte sich in das vollig zerstorte Luoyang auf wo er vom Kriegsherrn Cao Cao begrusst und aufgenommen wurde Unter der Sui Dynastie wurde Chang an noch einmal Hauptstadt Kaiser Wen wahlte im Jahr 582 n Chr eine Statte sudlich von Chang an als Ort fur seinen neuen Palast den er Daxing nannte Im Jahr 589 vereinigte er das seit 313 geteilte China Chang an hatte zu dieser Zeit 95 000 Einwohner Der Sui Dynastie folgte im Jahr 618 die Tang Dynastie welche die Hauptstadt ihrer Vorganger ubernahm Mit 1 000 000 Einwohnern im 8 Jahrhundert war die Stadt die grosste der damaligen Welt Ihr Grundriss war Vorbild fur die Hauptstadte Japans im Altertum Fujiwara kyō Heijō kyō Heian kyō und Gyeongju in Silla Korea Der Ximing Tempel der Stadt war ein Anlaufpunkt fur Pilger aus aller Welt Hier ubersetzten indische Pilger ihre Sutras ins Chinesische Der japanische Grunder des Shingon Buddhismus Kukai hielt sich hier um 805 auf und studierte Sanskrit Nach der Schlacht am Talas 751 in welcher die Abbasiden den chinesischen Einfluss in Zentralasien abschwachen konnten gelangen arabische Handler in die Stadt 1 Ende des 8 Jahrhunderts beginnend mit der An Lushan Rebellion wurde Chang an mehrmals von Rebellen besetzt und zerstort 2 Im Jahr 900 hatte Chang an nur noch 500 000 Einwohner Nach der Tang Dynastie verfiel die ehemals kaiserliche Hauptstadt in Bedeutungslosigkeit Unter der Ming Dynastie wurde die Provinzstadt Chang an deren Flache innerhalb der gewaltigen Stadtmauern nur noch 12 km betrug in Xi an umbenannt Die Statte der hanzeitlichen Hauptstadt Chang an und die Statte des Daxing Palastes der Sui Dynastie im Tang zeitlichen Chang an stehen auf der Liste der Denkmaler der Volksrepublik China Umgebung BearbeitenZur Stadt Chang an gehort der ostlich davon gelegene Daming Palast der lange Zeit mit Pracht Grosse und Raffinesse die Tang Macht und Kultur reprasentierte ferner der Taiji Palast im Westen und der Xingqing Palast im Suden Literatur BearbeitenTertius Chandler Four Thousand Years of Urban Growth An Historical Census 1987 St David s University Press etext org ISBN 0 88946 207 0 Hans van Ess Ch ang an In Martin Hose Christoph Levin Hg Metropolen des Geistes Frankfurt am Main Leipzig Insel Verlag 2009 S 63 76 Alfred Schinz The Magic Square History of Chinese City Planning Axel Menges Honolulu 2006 ISBN 3 930698 02 1 Thomas Thilo Chang an Chinas Tor zur Seidenstrasse in Ulrich Hubner u a Hg Die Seidenstrasse Handel und Kulturaustausch in einem eurasiatischen Wegenetz 2 Aufl Hamburg 2005 S 131 153 ISBN 3 930826 63 1 Thomas Thilo Chang an Metropole Ostasiens und Weltstadt des Mittelalters 583 904 Wiesbaden 1997 2006 Harrassowitz Victor Xiong Sui Tang Chang an A Study in Urban History of Late Medieval China University of Michigan Center for Chinese Studies Ann Arbor 2000 S 261 300 University of Michigan Center for Chinese Studies Ann Arbor 2000 Weblinks BearbeitenChang an unter den Han und TangEinzelnachweise Bearbeiten Zvi Benite Follow the white camel Islam in China to 1800 2010 S 413 abgerufen am 2 Mai 2020 englisch online erst im Marz 2011 veroffentlicht Victor Xiong Sui Tang Chang an A Study in Urban History of Late Medieval China University of Michigan Center for Chinese Studies Ann Arbor 2000 S 261 300 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chang an amp oldid 237548355