www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Yongle Begriffsklarung aufgefuhrt Yongle chinesisch 永樂 永乐 Pinyin Yǒngle W G Yung lo 2 Mai 1360 in Nanjing 12 August 1424 in Yumuchuan Innere Mongolei war der dritte Kaiser der chinesischen Ming Dynastie und regierte von 17 Juli 1402 bis zu seinem Tod 1424 das Kaiserreich Sein Geburtsname war Zhu Di 朱棣 sein Tempelname Taizōng 太宗 Hochster Ahne Letzterer wurde 1538 in Chengzǔ 成祖 Vorvater der Vollendung geandert Yongle war der vierte Sohn des Kaisers Hongwu Kaiser YongleDer Yongle Kaiser gilt als bedeutendster Herrscher der Ming Dynastie und wird zu den herausragendsten Kaisern in der Geschichte Chinas gezahlt Er sturzte seinen Neffen Jianwen in einem Burgerkrieg vom Thron und ubernahm selbst das Amt des Kaisers Yongle setzte die Zentralisierungspolitik seines Vaters fort starkte die Institutionen des Reiches und grundete die neue Hauptstadt Peking Er verfolgte eine expansive Aussenpolitik und unternahm mehrere gross angelegte Feldzuge gegen die Mongolen Um seinen Einfluss in Ost und Sudasien zu starken liess er eine grosse Flotte bauen und beauftragte den Admiral Zheng He mit der Durchfuhrung von diplomatischen Missionen Inhaltsverzeichnis 1 Jugend 2 Prinz von Yan 3 Machtubernahme 4 Innenpolitik 4 1 Reichsinstitutionen 4 2 Eunuchen 4 3 Peking 5 Aussenpolitik 5 1 Mongolenfeldzuge 5 2 Annamkrieg 5 3 Schatzflotte 5 4 Korea und Japan 6 Tod und Nachfolge 7 Anmerkungen 8 Literatur 9 WeblinksJugend Bearbeiten nbsp Konfuzius mit Schulern Buchdruck Ming Zeit Zhu Di wurde im Jahr 1360 als vierter Sohn des zukunftigen ersten Ming Kaisers Hongwu in dessen Hauptstadt Nanjing geboren Offiziell wurde als seine Mutter Kaiserin Ma verzeichnet doch es ist durchaus moglich dass eine Konkubine namens Gong seine leibliche Mutter war Wenn dem so war dann verstarb diese kurz nach der Geburt so dass die Kaiserin den neugeborenen Prinzen Zhu Di als leibliches Kind annahm Zumindest gibt es keinen Zweifel dass die Beziehung des Prinzen zur Kaiserin recht innig war denn nach der Thronbesteigung erhob Yongle die Kaiserinmutter zur Gottheit und liess Tempel zu ihren Ehren erbauen Als Zhu Di geboren wurde war sein Vater Zhu Yuanzhang noch ein Kriegsherr Chinas der um die Macht kampfte wahrend die Yuan Dynastie im Begriff war unterzugehen Mit der endgultigen Vertreibung der Mongolendynastie aus China grundete er 1368 als Hongwu die Dynastie der Ming Bei den Kronungs und Grundungsfeierlichkeiten spielten auch Zhu Di und seine Bruder als Statisten eine Rolle Gleichzeitig wurde Nanjing zur neuen Hauptstadt eines geeinten Chinas erhoben Hongwu uberwachte die Ausbildung seiner Sohne streng Dem Kronprinzen Zhu Biao gebuhrte zwar der Vortritt da aber alle Ming Prinzen gemeinsam mit dem Thronfolger unterrichtet wurden erhielten alle denselben Unterricht Der Meister Kong Keren unterwies die Kaisersohne ausgiebig in den konfuzianischen Klassikern und Geschichte sowie in Philosophie und Ethik Angeblich sollen Yongle die Qin und Han Dynastie besonders interessiert haben und in spateren Jahren soll er oft Zitate des Ersten Kaisers und der beruhmten Han Kaiser Gaozu und Wudi rezitiert haben 1370 schuf Kaiser Hongwu fur seine Sohne kaiserliche Furstentumer an den Grenzen des Reiches Damit wurde Zhu Di im Alter von zehn Jahren zum Prinzen von Yan 燕王 Yan wang ernannt jene Region im Norden deren Regierungssitz die einstige Yuan Hauptstadt Dadu war die nun Beiping Nordlicher Friede hiess Da er noch zu jung war ernannte sein Vater gleichzeitig mit der Ubergabe der Koniglichen Siegel von Yan an Zhu Di einen Statthalter in Beiping Nun erhielt der neue Prinz von Yan seine eigenen Lehrer die ihn auf seine zukunftige Aufgabe als Regionalfurst des Nordens vorzubereiten hatten Prinz von Yan Bearbeiten nbsp Zhu Dis Gemahlin die Dame Xu Hofportrat als KaiserinBereits als jungen Mann hielt der Hof den Prinzen Zhu Di fur einen der fahigsten Sohne des Hongwu Kaisers der besondere Aufmerksamkeit von seinem Vater erhielt Zhu Di zeigte sich als begabter Schuler mit schneller Auffassungsgabe Er war von grosser athletischer Statur und jagdbegeistert weshalb der Vater gern Zeit mit seinem vierten Sohn verbrachte 1376 wurde der Prinz mit sechzehn Jahren verheiratet Er heiratete die Dame Xu Tochter des Generals Xu Da Der General hatte eine tragende Rolle bei der Eroberung Chinas durch Hongwu gespielt und war nun nicht nur Schwiegervater eines kaiserlichen Prinzen geworden sondern zugleich Zhu Dis Statthalter in Beiping und Oberkommandierender der Nordarmeen Im Jahr 1380 siedelten Zhu Di und seine junge Familie der erste Sohn Zhu Gaozhi wurde 1378 geboren von der Hauptstadt Nanjing nach Beiping in das Furstentum Yan uber Der Prinz bezog nun die alten Palaste der Mongolenkaiser die sein Vater einst hatte versiegeln lassen Die Residenz war nicht im besten Zustand wies aber ahnliche Dimensionen wie der Kaiserpalast von Nanjing auf wodurch der Prinz nun bei weitem prachtiger residierte als alle seine Bruder in den anderen Furstentumern Zhu Di hatte mit Yan das wichtigste aller Furstentumer erhalten und wollte seine neue Machtfulle auch auskosten Er schuf um sich herum einen Stab aus erfahrenen Beratern und suchte Yan vorbildlich zu verwalten Weiterhin an seiner Seite war sein Schwiegervater Xu Da der seit 1371 in Beiping verweilte und die Stadt zur militarischen Hauptbasis des Nordens ausgebaut hatte Von dort aus hatte er bereits einige erfolgreiche Feldzuge gegen die Mongolen entlang der Grenzen unternommen Der altgediente General unterwies Zhu Di in Kriegstaktik militarischer Organisation und Verteidigungsstrategie Daraufhin unternahm der Prinz mit dem General Jahr fur Jahr Manover in Nordchina Dem Kaiser konnte Zhu Di erfolgreiche wenn auch kleine Expeditionen in die Innere Mongolei melden General Xu Da erkrankte 1384 schwer und wurde nach Nanjing zuruckberufen Er hinterliess seinem Schwiegersohn eine gut trainierte Armee von etwa 300 000 1 Mann die nun ihre Loyalitat auf den Prinzen ubertrug Neunzehn Jahre lang blieb Zhu Di in Beiping und konnte ein gut organisiertes Gebiet vorweisen Wahrenddessen waren 1392 der Kronprinz Zhu Biao spater auch Zhu Dis andere altere Bruder gestorben Der Prinz war also guter Hoffnung dem alten Hongwu Kaiser im Amt nachzufolgen Aber Hongwu war immer launischer und unberechenbarer geworden Er misstraute seinen zahlreichen Sohnen und auch Zhu Di schloss er davon mittlerweile nicht mehr aus Auf die vergangenen guten Beziehungen zu seinem Vater konnte sich Zhu Di nicht verlassen Er wartete ab wen der alte Kaiser als designierten Nachfolger ernennen wurde Entgegen seiner Erwartung entschied sich sein Vater fur seinen Enkel Zhu Yunwen Im Jahr 1398 verstarb Kaiser Hongwu und sein Enkel bestieg als Jianwen den Drachenthron Die neue Regierung nahm einen schlechten Anfang fur den Prinzen von Yan denn der Jianwen Kaiser verbot seinem altesten Onkel Zhu Di ausdrucklich an den Begrabnisfeierlichkeiten seines Vaters in Nanjing teilzunehmen Das sollte nicht die einzige Demutigung bleiben die Zhu Di von seinem Neffen dem Kaiser erfuhr Zahlreiche folgten Der Kaiserhof teilte das Misstrauen des Hongwu gegenuber den einflussreichen Prinzen an den Grenzen des Reiches angesichts ihrer enormen militarischen Machtfulle und der grossen finanziellen Ressourcen uber die sie verfugten Kaiser Jianwen und seine Berater suchten das kaiserliche System zu reformieren und die Machtkompetenzen der Prinzen erheblich zu beschneiden Doch dies stiess unweigerlich auf den Widerstand der Prinzen Zhu Di war das alteste Mitglied des kaiserlichen Clans und an ihn wandten sich nun seine Bruder und Neffen um eine entschiedene Reaktion zu fordern Dies kam Zhu Di nicht ungelegen sah er sich doch selbst als den rechtmassigen Thronerben Machtubernahme Bearbeiten nbsp Verlauf des Burgerkriegs 1399 1402 Nachdem Zhu Dis Versuch eine Audienz beim Kaiser in Nanjing zu erwirken gescheitert war entschloss er sich zu handeln 1399 erklarte er Nanjing den Krieg mit der Rechtfertigung dass er seinen kaiserlichen Neffen aus den Fangen ubler Berater befreien musse Der Burgerkrieg verlief zunachst sehr gunstig fur den Jianwen Kaiser Er hatte mehr Truppen und mehr Geld zur Verfugung sowie die bessere strategische Position Recht schnell stand die kaiserliche Armee vor Beiping das von Zhu Dis Frau der Dame Xu verteidigt wurde Doch die gut ausgebaute Stadt hielt dem Ansturm stand Der Prinz von Yan wechselte daraufhin seine militarische Strategie Erstens setzte er verstarkt auf seine mongolische Kavallerie Als Furst des Nordens hatten sich wahrend seiner zwanzigjahrigen Amtszeit dort zahlreiche Mongolenstamme ergeben die ihm gegenuber nun uneingeschrankt loyal waren Dieser Elitetruppe konnte die kaiserliche Kavallerie nicht standhalten Zweitens befehligte Zhu Di im Gegensatz zum Jianwen Kaiser seine Armee nun selbst was ihm in der feindlichen Armee und auch in der Bevolkerung grossen Respekt einbrachte Der dritte Punkt sollte den Prinzen von Yan zum Kaiser machen Anstatt Nanjing uber den gut verteidigten Kaiserkanal erreichen zu wollen fuhrte der Prinz seine Armee westwarts uber das Land In offener Feldschlacht vermochten die Truppen des Jianwen den Prinzen nicht zu schlagen Im Fruhjahr 1402 gelang der Durchbruch Zhu Di stand am unteren Yangzi Die Unterhandler des Kaisers paktierten heimlich und die Kommandeure der Flussarmee liefen uber Am 13 Juli 1402 offneten Uberlaufer die Stadttore der Hauptstadt Nanjing Angeblich hat Kaiser Jianwen daraufhin selbst das Feuer im Palast gelegt um mit seiner Frau und seinem altesten Sohn Selbstmord zu begehen Damit entschied Zhu Di den Burgerkrieg fur sich Er bestieg nun am 17 Juli 1402 im Alter von zweiundvierzig Jahren selbst den Thron und nahm die Regierungsdevise Yǒngle an was Immerwahrende Freude bedeutet Gemass der Tradition wurde sein Geburtsname Zhu Di damit zum Tabu denn der Sohn des Himmels hatte als Gott keinen Namen mehr Die Herrschaftsperiode Jianwen wurde aus den historischen Aufzeichnungen gestrichen die fehlende Zeit einfach der Hongwu Ara hinzugerechnet Als erstes begann der neue Kaiser eine gross angelegte Sauberungsaktion Alle Berater seines Neffen liess er samt deren Familien hinrichten Auch grosse Teile des Beamtenstabs wurden beseitigt Viele begingen freiwillig Selbstmord da sie Yongles Usurpation verachteten Ein anderes gewichtiges Problem waren die verbliebenen zwei Sohne des Jianwen sowie dessen drei Bruder Auch diese wurden als potenzielle Rivalen ausnahmslos exekutiert Etwa 20 000 Personen fielen den Sauberungsaktionen in der Hauptstadt zum Opfer Innenpolitik BearbeitenTrotz des blutigen Anfangs wird die Herrschaft des Kaisers Yongle in der chinesischen Geschichtsschreibung als eine Blutezeit des Reiches gesehen Die Epoche zeichnete sich durch steigenden Wohlstand und innerer Stabilitat aus angefuhrt von einem uberaus ambitionierten Kaiser und fahigen Beamten Reichsinstitutionen Bearbeiten nbsp Der Himmelstempel einer der bekanntesten Bauten des Yongle KaisersDie erste offizielle Amtshandlung der Ara Yongle betraf die Privilegien der Ming Prinzen Mit der Starke seiner Armeen im Rucken entzog Yongle den Prinzen unverzuglich die Kontrolle uber ihre Truppen und nahm ihnen auch einen Grossteil ihrer finanziellen Mittel Damit war sichergestellt dass sich ein Burgerkrieg nicht wiederholte Stuck fur Stuck entmachtete Yongle seine mannliche Verwandtschaft ein Prozess der unter seinem Enkel Xuande seinen endgultigen Abschluss fand Zunachst bezog der neue Kaiser die restaurierten Palaste von Nanjing und machte sich das Machtzentrum seiner einstigen Feinde zu eigen Im Laufe eines Jahrzehnts tauschte er praktisch alle hoheren Beamten aus oder schickte sie in weit entfernte Provinzen fernab der Hauptstadt Der gesamte Verwaltungsapparat wurde neu besetzt mit loyalen Mannern die oftmals schon am Hof von Yan gedient hatten Die kaiserliche Burokratie war ein Hauptaugenmerk des Kaisers Die Zentralisierung der Verwaltung und damit die Machtbundelung in der Hand des Himmelssohns trieb Yongle konsequent voran Aus dem personlichen Beraterstab des Kaisers formte er eine neue machtige Institution das Neige Dieser Geheimrat besser bekannt als Grosssekretariat war mit Verwaltungsexperten besetzt die im Inneren des Palastes ihren Dienst taten und ausschliesslich dem Herrscher bei der Erledigung der Staatsangelegenheiten zur Hand gingen Die Grosssekretare des Neige genossen nicht nur enormes Prestige sondern konnten in spateren Zeiten auch grosse Macht auf sich vereinen Kaiser Yongle sah sich zwar selbst gern als martialischen Herrscher schatzte aber ebenso die klassische chinesische Bildung Selbst ein begabter Kalligraf forderte er die Literatenklasse und die kaiserlichen Beamtenprufungen Besonders talentierte Kandidaten holte Yongle zu sich an den Hof Um die Arbeit der Gelehrten zu erleichtern liess er die bekannte Yongle Enzyklopadie anlegen die das gesamte Wissen der Zeit umfassen sollte Uber 2000 Beamte arbeiteten funf Jahre an der Zusammenstellung dieses Werks das nach seiner Fertigstellung 22 938 Kapitel mit mehr als 50 Millionen Wortern umfasste Die Yongle Enzyklopadie war bei weitem zu umfangreich um je regular gedruckt zu werden Daher wurden nur wenige Exemplare hergestellt Das Originalmanuskript behielt der Kaiser im Palast um es fur sich selbst und seine Berater zu nutzen Eunuchen Bearbeiten nbsp Ming Kaiser mit seinen HofeunuchenDie Eunuchen waren zu allen Zeiten Teil der kaiserlichen Hofhaltung Allein der kaiserlichen Familie war es erlaubt sich solcher Personen zu bedienen Die Eunuchen wurden besonders fur ihre Loyalitat geschatzt da sie entweder als Kinder von ihren Familien an den Hof verkauft wurden oder gar keine Familienverbindungen mehr hatten Somit waren sie vom Herrscher vollkommen abhangig Wie die Palastdienerinnen waren auch die Eunuchen Angestellte im Range eines Beamten mit zahlreichen Aufstiegsmoglichkeiten Diese speziellen Diener umgaben den Kaiser und seine Familie standig auch in privatesten Augenblicken Der Yongle Kaiser setzte verstarkt auf Eunuchen sowohl als Palastdiener wie auch als Reprasentanten seiner kaiserlichen Autoritat Er sorgte nicht nur fur eine exzellente Ausbildung der Hofeunuchen sondern grundete ebenfalls die so genannten Vierundzwanzig Buros der Palastverwaltung welche ausschliesslich mit Eunuchen besetzt wurden Diese Vierundzwanzig Buros setzten sich zusammen aus den Zwolf Aufsichtsraten den Vier Agenturen und den Acht Unterburos Alle diese Abteilungen waren mit der Organisation des Palastlebens beschaftigt also der Verwaltung der kaiserlichen Siegel Pferde Tempel und Schreine der Beschaffung von Lebensmitteln und Gegenstanden aber auch das Putzen und die Gartenpflege gehorten zu den Aufgaben der Eunuchen Im Jahr 1420 erweitere Yongle die Arbeiten seiner Eunuchen um geheimdienstliche Tatigkeiten Er schuf das Ostliche Depot Dongchang einen beruchtigten Geheimdienst in dem Eunuchen unablassig damit beschaftigt waren die Beamten daraufhin zu uberprufen ob diese korrupt oder illoyal waren Erganzt wurde das Ostliche Depot durch die Garde in den Brokatuniformen Jinyi wei eine Elitetruppe aus Leibwachtern des Kaisers Die Brokatkleidgarde bestand ausschliesslich aus verdienten Soldaten mit grosser Kampferfahrung und diente als Militarpolizei Sie uberwachte das Gefangnis des Ostlichen Depots und fuhrte auf dessen Veranlassung Verhaftungen und Verhore durch Die Garde in den Brokatuniformen war ganz allgemein fur samtliche sensiblen Auftrage der Regierung zustandig Durch dieses enge Netz geheimdienstlicher Uberwachung wollte Yongle sicherstellen dass er uber alles innerhalb und ausserhalb des Palastes informiert war So konnte er moglichen Aufruhrern schnell entgegenarbeiten aber auch uberprufen ob Eingaben und Berichte die man ihm ubersandt hatte der Wahrheit entsprachen Peking Bearbeiten nbsp Ankunft in der Verbotenen Stadt Malerei Ming Zeit um 1500Nach seiner Thronbesteigung residierte Yongle vorerst noch in Nanjing Dort liess er zu Ehren seiner Mutter als erstes grosses Bauprojekt den Bao en Tempel mit der beruhmten Porzellanpagode errichten Seine alte Residenz Beiping benannte er in Shuntian Dem Himmel gehorsam um Bereits 1406 liess Yongle verkunden dass er die Hauptstadt in den Norden verlegen wurde Dabei benannte er Shuntian in Peking die Nordliche Hauptstadt um Die Bauplane waren umfangreich Sowohl den Kaiserpalast von Nanjing als auch die alten Palaste der Mongolen befand der Kaiser als zu klein und zu wenig reprasentativ Die gesamte Innenstadt des einstigen Dadu der Yuan Khane wurde dem Erdboden gleichgemacht Peking sollte vollig neu erstehen Als Abbild der Weltordnung umfasste es vier Bezirke die quadratisch ineinandergeschachtelt waren Im Zentrum wurde die Purpurne Verbotene Stadt errichtet die etwa doppelt so gross war wie die alten Palaste Gefolgt von der Kaiserstadt in der sich kaiserliche Parkanlagen die westlichen Seenpalaste und weitere Residenzen fur Prinzen und Beamte befanden Danach folgten die innere und die aussere Wohnstadt fur die normale Bevolkerung Bereits zum Ende der Yongle Regierung umfasste Peking mit seinen Aussenbezirken etwa 350 000 Einwohner Seit 1408 verbrachte der Kaiser die meiste Zeit in Peking um die Bauarbeiten personlich zu uberwachen Er liess seinen Kronprinzen Zhu Gaozhi in Nanjing zuruck der dort einen provisorischen Regentschaftsrat leitete und die alltagliche Routine erledigte Nanjing wurde offiziell erst 1421 zur Nebenresidenz degradiert und musste damit Peking als Regierungssitz weichen Die ausschlaggebenden Punkte fur eine Verlagerung der Hauptstadt waren zum einen dass Yongle die Region von Nanjing verlassen wollte da sie ihm als am wenigsten vertrauenswurdig erschien In Nanjing hatte sein Neffe Jianwen regiert dort gab es noch immer Krafte die gegen ihn arbeiteten Seine alte Residenz im Norden war zugleich seine Machtbasis wo es zahlreiche machtige Familien gab die ihm den Aufstieg verdankten Zum anderen war das Mongolenproblem noch immer prasent Im fernen Nanjing war er von den Ereignissen an den Grenzen abgeschnitten Da Yongle eine offensive Politik gegen die nordlichen Gebiete plante brauchte er raumliche Nahe zur Steppe und kurze Reaktionszeiten fur die Armee In Peking boten sich also innen wie aussenpolitische Vorteile an nbsp Blick uber Yongles Palast die Verbotene Stadt nbsp Mittagstor und Goldwasserfluss nbsp Palast der Himmlischen Reinheit Privatgemacher nbsp Eckturm des Kaiserpalasts nbsp Neundrachenmauer im Beihai ParkKaiser Yongle ging daruber hinaus als einer der bautatigsten Himmelssohne uberhaupt in die Geschichte ein Neben dem neuen Palastbezirk von Peking liess er in seiner neuen Hauptstadt zahlreiche grosse Tempelanlagen erbauen darunter den Himmelstempel fur das Opfer an die hochste kosmische Ordnung und viele bekannte Bauten mehr Um Peking mit ausreichend Nahrungsmitteln aus dem Suden versorgen zu konnen liess Yongle den Kaiserkanal restaurieren und bis vor die Stadt ausbauen Die gewaltigen Mengen an Gutern die Peking verschlang machten den Kanal bald wieder zur Haupthandelsroute des Reiches Auch ausserhalb der Hauptstadt wurde der Kaiser als Bauherr tatig Besonders erwahnenswert ist seine Bautatigkeit in den Wudang Bergen Dort erbaute er fur uber eine Million Silberunzen einen daoistischen Tempel der sogar zu einem Staatsschrein erhoben wurde Der Wudang Tempel war einem daoistischen Kriegsgott geweiht zog schnell grosse Mengen von Pilgern an und ist bis heute als das Zentrum des Kungfu bekannt Aussenpolitik BearbeitenKaiser Yongle suchte die Position Chinas in der Welt zu festigen Aussenpolitischen Bedrohungen und Feinden ging er nicht aus dem Weg sondern versuchte diese militarisch unschadlich zu machen Seine Herrschaft war von einem hohen Sendungsbewusstsein nach aussen gepragt Der Kaiser wollte allen Nachbarregionen nicht nur verdeutlichen dass das Reich der Mitte unter einer han chinesischen Dynastie wieder erstarkt war sondern ebenfalls aufzeigen dass China die Hegemonialmacht Asiens sei mit dem Sohn des Himmels im Zentrum der Weltordnung Mongolenfeldzuge Bearbeiten nbsp Mongolenfeldzuge unter YongleDas China der Ming Zeit fuhlte sich standig von den nordlich lebenden Mongolenstammen bedroht Wahrend der Yongle Ara war die Vertreibung der Yuan Khane gerade erst vierzig Jahre her Deshalb betrachtete man in China eine Invasion der Nachkommen Dschingis Khans zur Zuruckeroberung der Macht oder mogliche Plunderungsfeldzuge als eine realistische Bedrohung Yongle versuchte diese potentielle Gefahr zu beseitigen Viele Mongolen waren nach 1368 in China geblieben und wurden zu loyalen Untertanen der Ming Diese Gruppe konnte der Kaiser fur sich nutzen zum einen als Elitesoldaten zum anderen als Instrumente gegen ihre Vettern aus der Steppe Die meisten treuen Mongolenfamilien wurden an der Nordgrenze in Pufferzonen angesiedelt Doch Yongle versuchte die feindlich gesinnten Steppenbewohner auch mit Ehrentiteln und Geschenken ruhigzustellen Dies gelang nur selten Die Mongolen hatten ihre einstige Grosse eingebusst und lebten zersplittert in zwei grossen politischen Blocken den westlichen und ostlichen Mongolen Die Westmongolen auch Oiraten genannt waren ein recht stabiles Gebilde doch von China weiter entfernt Die Chalcha im Osten wiederum lebten unmittelbar an den nordlichen Grenzen Chinas und stellten insoweit eine unmittelbare Gefahr dar waren aber andererseits in sich zerstritten Yongle wollte jede militarische Wiedervereinigung der mongolischen Krafte verhindern und die Mongolen weiter schwachen Zunachst dehnte er die Reichsgrenzen weit nach Nordosten aus wo er die chinesische Provinz Mandschurei grundete Die Jurchen der Nordmandschurei wurden in einem Protektorat zusammengefasst indem man mit ihnen Allianz und Freundschaftsvertrage abschloss Dadurch sollte der Druck auf die Mongolen erhoht werden Als jedoch der Mongolengeneral Arughtai zahlreiche Stamme der Ostmongolen vereinigen konnte und sogar einen Gesandten der Ming hinrichten liess verstarkte Yongle seine militarischen Ambitionen In gross angelegten Feldzugen attackierte er die Mongolengebiete Yongle befehligte personlich funf Feldzuge gegen die Mongolenstamme 1409 1410 1414 1423 und 1424 Die Truppenstarke belief sich dabei angeblich auf etwa 250 000 1 Mann die der Kaiser tief in die Mongolei hineinfuhrte Dabei konnte er den Mongolen schwere Niederlagen beibringen Obwohl Yongles Mongolenfeldzuge als erfolgreich galten waren sie nie von einem endgultigen Sieg gekront Die Gefangennahme Arughtais konnte nicht erreicht werden und immer wieder schafften es die Mongolen sich zu reorganisieren und neue Truppenteile zur Abwehr aufzustellen Yongle konnte die nordlichen Stamme zwar in Schach halten und neue Gebiete im Norden erobern aber eine endgultige Losung der Grenzprobleme im Norden erreichte auch er niemals Annamkrieg BearbeitenIm Jahr 1400 sturzte Hồ Quy Ly gewaltsam die bis dahin in Dai Viet dem heutigen Vietnam herrschende Tran Dynastie und rief sich selbst zum Kaiser aus 1401 dankte er zu Gunsten seines Sohnes Hồ Han Thương ab und sandte im Mai 1403 eine Delegation an den MIng Hof um dessen Herrschaft durch eine Anerkennung durch die Ming Dynastie zu legitimieren Die Delegation informierte den Ming Hof daruber das die direkte Herrscherlinie der Tran ausgestorben sei und begrundete den Anspruch Hồ Han Thương als Thronerbe mit dessen Status als Neffe des verstorbenen Tran Kaisers Da der Ming Hof uber die Ereignisse und den gewaltsamen Umsturz der Tran Dynastie in Dai Viet nicht informiert war und bestatigt dieser den Thronanspruch von Hồ Han Thương nbsp Das Ming Reich unter YongleIm Oktober 1404 kam jedoch Trần Thiem Binh an den kaiserlichen Hof in Nanjing und informierte den Hof uber die Ereignisse und den Umsturz in Dai Viet Da er den Titel als Tran Prinz fur sich beanspruchte bat er den Ming Hof um Hilfe die Tran Dynastie wieder einzusetzen Nachdem diese Ereignisse durch weitere Quellen bestatigt wurden erliess der Ming Hof unter Yongle 1405 einen Erlass der Hồ Han Thương zum Abdanken und das Wiedereinsetzen der Tran auf dem vietnamesischen Thron verlangte Hồ Quy Ly bezweifelte den Anspruch gab jedoch vor sich dem Verdikt des Ming Hofs zu fugen seine Verbrechen anzuerkennen und Trần Thiem Binh als Konig zu empfangen Daraufhin wurde dieser unter dem militarischen Schutz einer Ming Delegation zuruck nach Dai Viet begleitet Als die Delegation 4 April 1406 jedoch bei Long Son die Grenze uberquerte wurden sie von Ho s Anhangern attackiert und Trần Thiem Binh wurde getotet Wohlwissend dass der Ming Hof retalieren wurde schlug Hồ Quy Ly einen aussenpolitischen Konfrontationskurs mit weiteren Angriffen entlang der Grenze zwischen beiden Landern Als Yongle die Nachricht von dem Angriff auf die Ming Delegation horte sagte er Berichten zufolge Wenn wir sie nicht zerstoren wozu dienen dann Armeen Am 16 Juli 1406 legte eine kaiserliche Proklamation 20 formelle Grunde fest warum Truppen gegen Annam entsandt wurden 1406 marschierte eine Ming Armee in Annam ein und annektierte das Land Yongle war der Ansicht dass Annam da es von der Han bis zur Tang Zeit chinesische Provinz war ohnehin ein naturlicher Bestandteil Chinas sei Ausserdem wollte der Kaiser so die militarische Starke Chinas unter Beweis stellen Im Namen der Ming Dynastie wurde die erzwungene Assimilation der Bevolkerung vorangetrieben Es wurden Kulturguter und Schriftgut zerstort inklusive historischer und Gesetzestexte Steuern und Abgaben brachten die Bevolkerung weiter gegen die Besatzung auf Die Folge waren weitreichende Rebellenbewegungen die bekanntesten unter Le Loi ab 1418 Der einte das Land schliesslich nach dem Tod Yongles im Jahr 1428 und rief sich mit Anerkennung des Ming Kaisers Xuande zum Kaiser aus Dabei kam Le Loi auch ein Umorientieren in der Aussenpolitik der Ming zugute Der Annamkrieg gilt als grosster Fehler des Yongle Kaisers da Annam weder wirtschaftlich noch strategisch fur China attraktiv war Sein Enkel Xuande nahm eine moderatere Haltung gegenuber Annam ein beendete den Krieg und legitimierte die Le Dynastie als neues Herrscherhaus von Annam Schatzflotte Bearbeiten Siehe Hauptartikel Zheng He nbsp Zheng He brachte als Geschenk fur den Kaiser diese Giraffe mit Der Hofmaler Shen Du malte sie im Jahr 1414Unter allen Projekten des Yongle gehoren die Fahrten der Schatzflotte zu den beeindruckendsten Der Kaiser gab unmittelbar mit seiner Thronbesteigung den Auftrag zum Bau einer Flotte die aus grossen Dschunken bestand siehe Schatzschiff und angeblich mit etwa 300 Schiffen 33 000 1 Personen transportierte Ein Hauptziel seiner Flottenpolitik war die seefahrenden Lander davon in Kenntnis zu setzen dass er nun der rechtmassige Herrscher auf Chinas Thron war Fremdlandische Herrscher sollten durch die Grosse der Flotte eingeschuchtert werden indem sie die Uberlegenheit und den Glanz Chinas widerspiegelte Die auslandischen Konige wurden eingeladen personlich oder vertreten durch einen Botschafter an den Kaiserhof der Ming zu kommen um sich dort dem Sohn des Himmels mit dem dreifachen Kotau zu unterwerfen Als Oberkommandierenden seiner Schatzflotte wahlte Yongle seinen Hofeunuchen Zheng He Schon als Jugendlicher war Zheng He an den Hof von Yan gelangt und hatte dort das Vertrauen des Prinzen erworben Im Burgerkrieg kommandierte Zheng He erfolgreich eine Armeekompanie und nach dem Amtsantritt des Yongle blieb Zheng He einer der wichtigsten Vertrauten des Kaisers Als Expeditionsleiter geeignet war Zheng He weil er zur loyalen Gruppe der Eunuchen zahlte und weil er Moslem war Yongle wollte vornehmlich Kontakt mit Gebieten aufnehmen in denen der Islam die vorherrschende Religion war Daher ubergab er das Kommando jemandem der nicht nur ein vertrauenswurdiger Diener war sondern sich auch mit den Eigenarten der fremden Volker auskannte Zheng He unternahm auf Yongles Anweisung im Zeitraum von 1405 bis 1422 sechs grosse Fahrten die ihn bis an die Kusten Arabiens und Afrikas fuhrten Dabei befuhr er allerdings Routen die die Chinesen bereits seit Jahrhunderten mit ihren Dschunken nutzten weshalb die Bezeichnung Expedition als eher unangemessen gelten muss Neu waren hingegen die enorme Grosse der Flotten dass der Kaiser selbst der Auftraggeber war und dass der Profit bei dieser Unternehmung vollig zweitrangig war Zheng He sollte Diplomatie betreiben und allen besuchten Landern die Pracht Chinas verkunden Mit grosser Zufriedenheit konnte Kaiser Yongle unzahlige Gesandtschaften aus ganz Sudasien in der Hauptstadt begrussen die bereitwillig dem Himmelssohn ihren Tribut uberbrachten Es gelang Yongle also tatsachlich sein Prestige im Ausland enorm zu steigern Das politische Hauptziel wurde ubererfullt aber die Kosten sprengten alle Handelsgewinne Die Schatzflotte vermochte zwar enorme Mengen Guter zu transportieren doch diese dienten allein zur Refinanzierung der Unterhaltskosten Ausserdem waren die meisten transportierten Gegenstande als Geschenke fur den Kaiser gedacht wurden also nie verkauft und verblieben im Besitz des Hofes Unter anderem erwarb Zheng He in Dschidda fur seinen kurzsichtigen Herrn einen Satz Brillen aus Venedig eine europaische Erfindung die in China bis dahin vollig unbekannt war So uberwaltigend und erfolgreich die Seereisen des Zheng He auch waren so stellten sie andererseits eine riesige Belastung fur den Staatshaushalt dar Deshalb legten viele Berater und Minister des Kaisers schon zu Yongles Zeiten heftigen Einspruch gegen eine Handelsflotte ein die allein vom Staat getragen werden musste und ausser Ruhm nichts einbrachte Deshalb sprach sich die Beamtenelite dafur aus es beim privaten Seehandel zu belassen Korea und Japan Bearbeiten nbsp Yongle Porzellan Begehrte ExportwareIn Korea war 1392 durch einen Staatsstreich die Joseon Dynastie gegrundet worden Schon als Prinz in Yan pflegte Zhu Di gute Kontakte zum koreanischen Konigshof Nach Yongles gewaltsamer Machtubernahme war die neue Joseon Dynastie nur allzu bereit den Regimewechsel in China zu akzeptieren Da Korea der reichste chinesische Vasall war war es auch der wichtigste unter allen Vasallenstaaten Yongle zeigte sich dankbar fur dessen schnelle Unterwerfung unter seine Oberhoheit und bedachte es bei Audienzen seiner Gesandten mit reichen Geschenken Auch zu Japan suchte Yongle gute Kontakte Die in der Vergangenheit oft angespannten Beziehungen sollten sich normalisieren Yongle plante auch Japan in den Wirkungsbereich seines Einflusses hineinzuziehen Doch da die Japaner nie chinesischer Vasall waren und auch nicht wurden traten sie stets mit grossem Selbstvertrauen auf Eine gute Gelegenheit zur politischen Offerte bot sich an als Shōgun Ashikaga Yoshimitsu 1403 eine Gesandtschaft zu Yongle schickte Da er in Geldnoten war versuchte der Shogun den sehr profitablen Chinahandel Japans unter seine Kontrolle zu bringen Yongle bot ihm ein Handelsmonopol an und finanzielle Zuwendungen wenn er sich formal unterwerfe Tatsachlich nahm Yoshimitsu den Titel Konig von Japan an und akzeptierte zahlreiche Geschenke von Yongle die der Shogun stolz zu prasentieren wusste Letztlich blieb der Titel aber ein Amt ohne jegliche Relevanz und der Einfluss der Ming blieb nach dem Tode Yoshimitsus vernachlassigbar sein Nachfolger zeigte auch weit weniger Interesse am Chinahandel Tod und Nachfolge Bearbeiten nbsp Changling Mausoleum Halle der himmlischen GunstDer Yongle Kaiser starb am 12 August 1424 wahrend seines letzten Feldzugs gegen die Mongolen in der Inneren Mongolei im Alter von 64 Jahren an einem Schlaganfall Schon in den Jahren zuvor hatte der Kaiser mehrere leichte Schlaganfalle erlitten hatte sich jedoch jedes Mal wieder erholt 1424 machte er sich korperlich bereits angeschlagen mit seiner Armee von Peking aus auf den Weg in die Mongolei Offenbar erlitt er auf dem Ruckweg einen letzten schweren Anfall in dessen Verlauf er vier Tage spater verschied Kurz vor seinem Tod war er noch fahig seinem General Zhang Fu eine letzte Instruktion mitzuteilen Ubergebt dem Kronprinzen den Thron folgt in Fragen der Begrabniskleidung der Zeremonien und des Opfers der Etikette des Dynastiegrunders Sein Korper wurde in einem Zinnsarg verschlossen und nach Peking zuruckgebracht wo die Staatstrauer verhangt wurde und der neue Kaiser die offiziellen Begrabnisfeierlichkeiten einleitete Yongle hatte sich schon lange mit seinem letzten Ruheplatz beschaftigt Eines war ihm klar Er wollte nicht in Nanjing ruhen sondern eine neue Ruhestatte im Norden fur sich und seine Nachfolger schaffen Im Sommer 1407 war Kaiserin Xu gestorben und der Yongle Kaiser hatte damals den Geomanten befohlen die Suche nach einem Ort fur die kaiserlichen Mausoleen aufzunehmen 50 km nordlich der Hauptstadt wurden sie am Berg der Himmlischen Langlebigkeit fundig Dort erbaute der Kaiser fur sich und seine Ehefrauen das Changling Mausoleum was so viel wie Heimstatt des ewigen Verweilens bedeutet nbsp Opferaltar und SeelenturmDas Changling 長陵 hat monumentale Ausmasse Es ist auch tatsachlich das grosste der kaiserlichen Ming Mausoleen und wird zu den grossten Kaisergrabern Chinas gezahlt Es ist eine verkleinerte Version der Verbotenen Stadt mit zwei grossen Eingangstoren jeweils gefolgt von einem Vorhof Im Zentrum steht die Opferhalle Halle der himmlischen Gunst welche ein Abbild der Halle der hochsten Harmonie ist Danach kommen der Opferaltar und der Seelenturm gefolgt von einem Grabtumulus mit einem Durchmesser von dreihundert Metern Unter diesem befindet sich der Unterirdische Palast des toten Kaisers Darin wurde Yongle mit einer grossen Zahl von kostbaren Grabbeigaben bestattet Anknupfend an die Begrabnistradition der mongolischen Yuan Kaiser mussten ihm allerdings ebenso zehn seiner Konkubinen zwangsweise mit in den Tod folgen Das Changling ist bis heute ungeoffnet Nach Yongles Tod liessen sich alle Ming Kaiser im selben gluckverheissenden Tal ihre Mausoleen nach dem Schema des Changling errichten Das Tal ist heute als Bezirk der Ming Graber bekannt und geschatzt Dem Yongle Kaiser folgte sein Sohn Zhu Gaozhi als Hongxi auf den Thron dieser regierte aber nur sehr kurz Daher bestieg Yongles Lieblingsenkel Zhu Zhanji bald darauf den Thron Als Xuande sollte er die Politik seines Grossvaters fortsetzen Der Yongle Kaiser gilt als sehr erfolgreicher Herrscher doch hinterliess er seinem Sohn weitestgehend leere Staatskassen Der Bau einer riesigen neuen Hauptstadt eine teure Aussenpolitik und eine hochst kostspielige Flottenpolitik hatten Chinas Staatsfinanzen uberstrapaziert Dennoch war das Reich der Mitte nach innen und aussen so gefestigt wie seit funfhundert Jahren nicht mehr Einzig der noch lodernde Konflikt in Annam bildete eine Belastung fur die Ming Administration In die Geschichtsbucher ging die Yongle Ara als der Anfang einer zweihundertjahrigen Epoche des inneren Friedens in China ein Sein Sohn verlieh Yongle den Tempelnamen Taizong ein Ehrenname der einzig dem starken Nachfolger eines Dynastiegrunders gewahrt wird womit der so Geehrte als Mitbegrunder gilt Kaiser Jiajing anderte den Namen spater in Chengzu Der Bestandteil zǔ 祖 ist ein besonders ehrenvolles Wort fur Ahne und steht eigentlich nur dem Dynastiegrunder zu Jiajing erhohte damit den Status seines Vorfahren und wollte damit unterstreichen dass erst Kaiser Yongle die Grundung der Ming Dynastie vollendet habe Jiajing gewahrte damit zum ersten Mal in der Geschichte den Beinamen zǔ 祖 Vorvater einem Nachfolger eines Dynastiebegrunders Anmerkungen Bearbeiten a b c Diese Zahlenangaben stammen aus der traditionellen chinesischen Geschichtsschreibung in der die Angaben aus propagandistischen Grunden oft stark ubertrieben sind Literatur BearbeitenMing Dynastie Patricia Buckley Ebrey China Eine illustrierte Geschichte Campus Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 593 35322 9 Frederick Mote Imperial China 900 1800 Harvard Cambridge 2003 ISBN 0 674 44515 5 Ann Paludan Chronicle of the Chinese Emperors Thames amp Hudson London 1998 ISBN 0 500 05090 2 Denis Twitchett Frederick W Mote The Cambridge History of China Bd 7 The Ming Dynasty 1368 1644 Teil 1 University Press Cambridge 1988 ISBN 0 521 24332 7 Denis Twitchett The Cambridge History of China Bd 8 The Ming Dynasty 1368 1644 Teil 2 University Press Cambridge 1998 ISBN 0 521 24333 5 Kaiser Yongle Louise Levathes When China Ruled the Seas Oxford Univ Press New York 1996 ISBN 0 19 511207 5 Shih Shan Henry Tsai Perpetual Happiness The Ming Emperor Yongle Univ of Washington Press Seattle 2001 ISBN 0 295 98124 5 Peking May Holdsworth The Forbidden City The Great Within London 1995 Odyssey Hong Kong 1998 ISBN 962 217 590 2 Susan Naquin Peking Temples and City Life 1400 1900 Univ of California Press Berkley 2000 ISBN 0 520 21991 0 Ann Paludan The Imperial Ming Tombs Yale University Press New Haven 1981 ISBN 0 300 02511 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Yongle Kaiser Sammlung von Bildern Dokumentation YouTube Video Der Schicksalsplan des Kaisers ZDF Terra XL dreiteilige Dokumentationsreihe Bauten des Yongle in Peking Die Verbotene Stadt englisch Der kaiserliche Ahnentempel englisch Der Jingshan Park englisch Der Himmelstempel englisch Der Trommel und der Glockenturm englisch Der Konfuziustempel englisch Ming Graber Ubersicht der Ming Graber englisch Das Changling Mausoleum englisch Yongles Bauten ausserhalb Pekings Die Porzellanpagode von Nanjing englisch Der Wudang Tempel archiviert englisch VorgangerAmtNachfolgerJianwenKaiser von China 1402 1424Hongxi nbsp Dieser Artikel wurde am 13 April 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 123403766 lobid OGND AKS LCCN n80132282 VIAF 284435732 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME YongleALTERNATIVNAMEN Yǒngle Pinyin Yung lo Wade Giles Wing5lok6 Jyutping 永樂 chinesisch Langzeichen 永乐 chinesisch Kurzzeichen Zhu Di Geburtsname Pinyin Chu Ti Geburtsname Wade Giles Zyu1 Dai6 Geburtsname Jyutping 朱棣 Geburtsname chinesisch Lang und Kurzzeichen Taizōng Tempelname Pinyin T ai tsung Tempelname Wade Giles Taai3zung1 Tempelname Jyutping 太宗 Tempelname chinesisch Lang und Kurzzeichen Chengzǔ Tempelname Pinyin Ch eng tsu Tempelname Wade Giles Sing4zou2 Tempelname Jyutping 成祖 Tempelname chinesisch Lang und Kurzzeichen KURZBESCHREIBUNG Kaiser von China 1403 1424 GEBURTSDATUM 2 Mai 1360GEBURTSORT NanjingSTERBEDATUM 12 August 1424STERBEORT Yumuchuan Innere Mongolei Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yongle amp oldid 237973940