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Xuande 宣德 Geburtsname 朱瞻基 Zhu Zhanji Tempelname 宣宗 Xuanzong 25 Februar 1399 31 Januar 1435 war der funfte chinesische Kaiser der Ming Dynastie und regierte von 1425 bis 1435 Er war der alteste Sohn des Kaisers Hongxi und der Kaiserin Zhang Kaiser XuandeKaiser Xuande gilt als vorbildhaft konfuzianischer Kaiser Er scheute keine militarische Konfrontation war ein anerkannter Kunstler sowie grosser Forderer von Kunst und Kultur Seine Herrschaftsepoche war gepragt von politischer und wirtschaftlicher Stabilitat Wohlstand und kultureller Blute weshalb sie als Hohepunkt der fruhen Ming Zeit gilt Inhaltsverzeichnis 1 Thronerbe 2 Schwieriger Anfang 3 Reformen 4 Aussenpolitik 5 Kunstliebhaber 6 Literatur 7 WeblinksThronerbe BearbeitenAls Zhu Zhanji der spatere Xuande Kaiser 1399 geboren wurde war sein Grossvater Yongle noch Prinz von Yan Mit dessen Thronerhebung war schnell klar dass der Junge wohl einst Kaiser sein wurde denn sein Vater wurde unmittelbar danach zum Kronprinzen ernannt Xuande war der Liebling seines Grossvaters denn er teilte mit ihm die Leidenschaft fur Nordchina kriegerische Expeditionen und Politik Von Yongle erhielt er eine mustergultige Ausbildung und der Kaiser nahm seinen Enkel oft mit sich in den Krieg auf Jagdausfluge oder Inspektionen Als sein Vater den Thron erbte wurde Zhu Zhanji unverzuglich zum Thronerben ernannt und in die Staatsangelegenheiten eingebunden Schwieriger Anfang Bearbeiten nbsp Kaiser Xuande auf der JagdKaiser Hongxi starb uberraschend und nach nur kurzer Regierung Xuande ubernahm mit nur sechsundzwanzig Jahren die Macht im Reich der Mitte Als erstes brach er mit dem Plan die Hauptstadt wieder nach Nanjing zu verlegen und holte stattdessen die restliche Verwaltung nach Beijing Die Ursachen dafur sind klar Xuande wuchs dort auf und bevorzugte den Norden Gleich nach Amtsantritt sah sich der junge Kaiser jedoch mit einem viel ernsteren Problem konfrontiert der Rebellion seines Onkels Zhu Gaoshu des Prinzen von Han Unweigerlich sah er sich in derselben Situation wie einst Kaiser Jianwen wieder den dessen Onkel Yongle gesturzt hatte Zhu Gaoshu war bereits von seinem Vater Yongle mehrmals fur sein anmassendes Verhalten getadelt worden und schliesslich sogar nach Le an in Shandong verbannt worden Als sein Bruder Hongxi starb und sein Neffe damit den Kaisertitel erbte war Zhu Gaoshu zutiefst erbost Am 2 September 1425 erklarte er dem Kaiserhof den Krieg hob eine Armee aus und begann eigene kaiserliche Beamte einzusetzen Xuande war zunachst zogerlich doch als ihm der Grosssekretar Yang Jung klarmachte dass seine Lage eine vollig andere war als jene einst bei Jianwen ging der Kaiser unverzuglich ans Werk Der Grosssekretar machte klar dass sowohl Verwaltung als auch Armee geschlossen hinter Xuande standen Dieser ubernahm am 9 September 1425 selbst das Kommando uber die Strafexpedition und zog an der Seite des erfahrenen Generals Xu Lu 1358 1430 gegen seinen Onkel in den Kampf Am 22 September sturmten 20 000 Soldaten die Stadt Le an und nahmen den rebellierenden Prinzen gefangen Der Aufstand wurde rasch niedergeschlagen Zhu Gaoshu und sein Gefolge nach Beijing gebracht und hingerichtet Mehr als 600 untreue Militar und Zivilbeamte teilten dieses Schicksal Weitere 2 200 Beamte wurden an die Grenzen verbannt Nachforschungen ergaben dass zwei weitere Onkel des Kaisers in das Komplott involviert waren Xuande verschonte sie jedoch entmachtete aber dafur faktisch alle Ming Prinzen und verurteilte sie nun endgultig zur volligen Abhangigkeit vom kaiserlichen Ming Hof Reformen Bearbeiten nbsp Kaiser Xuande begleitet von seinen HofeunuchenDer Xuande Kaiser setzte die Reformen seines Vaters unbeirrt fort Er formte das Zensorat welches fur die Uberwachung aller Minister und Beamten zustandig war vollig um Seiner Meinung nach waren die Zensoren bisher viel zu nachsichtig und teilweise sogar korrupt gewesen Im August 1428 besetzte der Kaiser es vollig neu und setzte den unbestechlichen Gu Zuo als Oberzensoren ein Die Prozeduren und die gesamte Organisation wurde neu geregelt sowie die Kompetenzen des Zensorats stark erweitert Damit verlieh er dieser Institution ein enormes Prestige In der Provinzverwaltung schuf Xuande den Posten eines Grosskoordinators was faktisch ein Provinzgouverneur war der direkt dem Kaiser unterstand und als dessen Stellvertreter die uneingeschrankte Kontrolle uber die dortigen Beamten hatte Diese Koordinatoren ubernahmen Sondermissionen des Kaisers und verstarkten so die Macht der Regierung Im Militar versuchte Xuande des standigen Problems von Fahnenflucht Korruption und Ineffizienz Herr zu werden Er entsandte Zensoren zu den Armeen erliess neue strengere Vorschriften fur das Heer und bestrafte Nachlassigkeit hart Er inspizierte die Armee nicht nur personlich sondern hielt auch die grosste Truppenparade der Ming Zeit in Beijing ab um den Drill der Soldaten zu erhohen Obwohl er die Probleme eindammen konnte blieben sie jedoch immer prasent bis zum Untergang der Ming Die Hauptursache fur den moralischen Verfall und die Ineffizienz in der Armee war die Zwangserblichkeit des Berufs innerhalb der Soldatenfamilien Der Sohn eines Soldaten musste dem gleichen Stand folgen ob er wollte oder nicht Das Steuersystem wurde durch Standardisierung stark vereinfacht und sollte zukunftig mehr Rucksicht auf wirtschaftlich schwache Regionen oder Berufsstande nehmen Auch eine schnellere Organisation bei Katastrophen wie Uberflutungen und Hungersnote wurde durchgesetzt Bei den institutionellen Anderungen sollte Xuande einen Weg einschlagen der die Zukunft der Dynastie massgebend pragen sollte Er setzte noch mehr als sein Grossvater Yongle auf die Eunuchen zur Erledigung von Regierungsarbeit Er richtete eine spezielle Palastschule fur sie ein und ernannte sie zu Armeeinspektoren Die Eunuchen waren durch ihre unmittelbare Abhangigkeit vom Kaiser sehr viel loyaler als andere Beamte doch sollte sich ihre neue Machtfulle als verhangnisvoll bei schwachen Himmelssohnen erweisen Aussenpolitik Bearbeiten nbsp Xuande im zeremoniellen Hofgewand des KaisersDas wichtigste aussenpolitische Problemfeld war weiterhin das durch die Ming besetzte Annam Die dortige Bevolkerung leistete immer noch hartnackigen Widerstand und der Krieg gegen die Rebellen dauerte unvermindert an Der Annamkrieg war von Siegen und Niederlagen auf beiden Seiten gepragt doch als 1427 die Ming Armee eine Niederlage mit angeblich 70 000 Mann Verlust erlitt sah sich Xuande zum Handeln gezwungen Er nahm Friedensverhandlungen auf und bot den friedlichen Abzug der Ming Truppen an im Gegenzug verlangte er Frieden im Suden und Annam als Tributvasallen 1431 nahm der Rebellenfuhrer Le Lợi das Angebot an wurde aber zunachst nur zum Stellvertreter der Ming ernannt und erst 1436 offiziell als neuer Konig von Annam akzeptiert Die Nordgrenze gegen die Mongolen war wahrend der Xuande Ara ruhig Es war den Chinesen gelungen durch diplomatische Intrigen eine Zweiteilung der Mongolenstamme zu erreichen die sich gegenseitig erbittert bekampften Xuande unterstutzte keine der beiden Seiten in der Hoffnung dass sie sich gegenseitig eliminieren wurden Analog baute er die nordliche Grenzverteidigung aus und verstarkte die Garnisonen in der Inneren Mongolei Die Beziehungen zum Vasallenreich Korea pflegte Xuande weiterhin so gut wie seine Vorganger und liess sich vom koreanischen Konig ganze Karawanen von Palastdamen Kochen und exotischen Tieren schenken Zu Japan suchte er die Beziehungen weiter auszubauen und den Handel noch mehr zu fordern Der Shogun Yoshimochi lehnte zunachst ab doch sein Nachfolger Yoshinori zeigte sich interessiert Xuande sandte Botschafter nach Japan und der Shogun tat desgleichen China gewahrte 1433 den Japanern weitreichende Handelsprivilegien und die Beziehungen zwischen den beiden Landern normalisierten sich auf ein freundschaftliches Verhaltnis Erst 1549 sollte es zum Bruch zwischen den Ming und dem im Burgerkrieg versinkenden Japan kommen siehe Sengoku Zeit Im Juni 1430 befahl Kaiser Xuande dass Zheng He erneut eine Seereise nach Sudasien machen sollte Zheng Hes grosste Flottenexpedition begann und sie sollte ihn bis in das Rote Meer fuhren Xuande versuchte erfolgreich den Prestigeverlust durch den Annamkrieg wieder wettzumachen und sein Ansehen in den sudlichen Vasallenstaaten zu starken Als Folge dieser zwar kostspieligen aber nutzlichen diplomatischen Offensive empfing der Kaiser Gesandtschaften aus ganz Sud und Sudostasien die dem Ming Kaiser ihren Respekt zu zollen suchten und eine Allianz mit China als vorteilhaft betrachteten Kunstliebhaber Bearbeiten nbsp Malerei von Kaiser Xuande Der Ruhende im BambuswaldXuande war der erste Ming Kaiser der organisiert die Kunste forderte Er grundete die Kunstakademie in Beijing und holte zahlreiche Kunstler an seinen Hof der zum Inbegriff von Kultur wurde Selbst war er ein namhafter Kalligraph und Maler der einzige Kaiser von China neben Huizong der zu den grossen Kunstlern des Landes gezahlt wird Er signierte seine Werke haufig mit den Worten Spielerisch gemalt mit dem kaiserlichen Pinsel Seine Bilder gelten als kultiviert und elegant Wahrscheinlich erlernte er diese Kunst von den Gelehrten seines Privatsekretariats allen voran Xia Chang 1388 1470 der als der beste Maler des Hofs gilt Die Bilder des Kaisers sind haufig Familienmitgliedern oder hohen Beamten gewidmet denn ein solches als Geschenk aus den Handen des Kaisers zu empfangen galt als enorm hohe Ehre Der Kaiser widmete sich weitlaufig mit der Forderung von Kunst So verschonerte er beispielsweise die Ming Graber mit zahlreichen Figuren und den grossten Marmorbogen Chinas Die kaiserlichen Porzellanmanufakturen unterstutzte er besonders weshalb das Xuande Porzellan zum feinsten Porzellan der Ming Zeit zahlt und auch sonst Luxusartikel aller Art eine Blutezeit feierten Als passionierter Sammler schickte er seine Eunuchen durch das ganze Reich um kostbare Gegenstande und Raritaten ausfindig zu machen Dazu gehorten Steinpreziosen aber auch seltene Tierarten Auch der Xuande Kaiser starb 1435 plotzlich und hinterliess nur einen neunjahrigen Erben Xuandes Mutter die Grosse Kaiserinwitwe Zhang ubernahm daraufhin die Regentschaft fur ihren Enkel Kaiser Zhengtong Porzellan der Xuande Ara nbsp Bodenmarke der Xuande Ara nbsp Schalchen im Ru Stil nbsp Blau Weiss Schale nbsp Blau Weiss Schale nbsp Schussel in Schneeflocken Blau Literatur BearbeitenFrederick W Mote Imperial China 900 1800 Harvard Cambridge 2003 ISBN 0 674 44515 5 Ann Paludan Chronicle of the Chinese Emperors Thames amp Hudson London 1998 ISBN 0 500 05090 2 Denis Twitchett Frederick W Mote The Cambridge History of China Bd 7 The Ming Dynasty 1368 1644 Teil 1 University Press Cambridge 1988 ISBN 0 521 24332 7VorgangerAmtNachfolgerHongxiKaiser von China 1425 1435ZhengtongWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Xuande Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 136223133 lobid OGND AKS LCCN no00038825 VIAF 46304010 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME XuandeALTERNATIVNAMEN Zhu Zhanji Geburtsname 朱瞻基 Geburtsname chinesisch Xuanzong Tempelname 宣宗 Tempelname chinesisch KURZBESCHREIBUNG chinesischer Kaiser der Ming DynastieGEBURTSDATUM 25 Februar 1399STERBEDATUM 31 Januar 1435 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Xuande amp oldid 230117984