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Die Wirtschaftsgeschichte der Ming Dynastie 1368 bis 1644 war gepragt durch Isolation von der Aussenwelt Der Handel mit Auslandern wurde komplett eingestellt und bei Zuwiderhandlung wurden Strafen verhangt Nach Naturkatastrophen wurden Teile des Landes von Hungersnoten heimgesucht Kriege mit den Mongolen und daraus resultierende Ausbeutung behinderte die wirtschaftliche Entwicklung Das Kaiserreich versuchte sich auf den Anbau und die Produktion von Tee Baumwolle Seide und Porzellan zu konzentrieren Gegen Ende der Ming Dynastie fing die Wirtschaft an aufzubluhen und insbesondere die Porzellan Herstellung Ming Vasen erreichte neue Hohepunkte Erst 1540 wurde China in das internationale Handelsnetz miteinbezogen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Agrarwirtschaft 2 Produzierendes Gewerbe 2 1 Textil 2 2 Buchdruck 2 3 Pfannen 2 4 Porzellan 3 Handel 3 1 Isolationismus unter Kaiser Hongwu 1368 1398 3 2 Handel zu Wasser unter Yongle 1402 1424 3 3 Kommerzielle Revolution 3 4 Handel mit Europa 3 5 Handel mit Japan 4 Fiskalpolitik und Munzen 4 1 Hongwu 4 2 Yongle 4 3 Xuande 4 4 Hong Zhi 4 5 Jiajing 4 6 Longqing Wanli Taichang und Tianqi 4 7 Chongzhen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseAgrarwirtschaft BearbeitenChina war zu Anfang der Ming Dynastie durch Mongolenausbeutung und Kriegszerstorung vollig zerruttet Das Huai Tal hat durch Aufstande schwer gelitten Landstriche in Anhui waren total entvolkert und Felder Damme und Kanale verwahrlost Unter der Herrschaft von Hongwu dem ersten Kaiser der Ming Dynastie fand zwischen 1370 und 1398 der Wiederaufbau statt Es wurden grosse Fortschritte in Sachen Bewasserung Wiedererschliessung von Anbauflachen und der Wiederaufforstung gemacht In vielen Provinzen wurden unzahlige grosse und kleine Bewasserungs und Flussregulierungsprojekte verwirklicht Im Jahr 1395 wurden insgesamt rund 40 000 Wasserreservoirs ausgebessert oder neu angelegt Grosse Flachen wurden neu gebaut und verwustete Zonen durch Bevolkerungsumsiedlungen systematisch neu besiedelt Siedler erhielten grosse Landzuteilungen und bekamen staatliche Hilfeleistungen und Steuerfreiheit 2 Die grosste Leistung wurde im Bereich der Wiederaufforstung gebracht Es wurden uber 50 Millionen Sterkulien Palmen und Lackbaumen in Nanking angebaut mit dem Ziel im 15 Jahrhundert eine Hochseeflotte fur Expeditionen zu bauen Diese angepflanzten Baume wurden spater tatsachlich dafur verwendet Ab 1392 kam es zu Regelungen fur Familien welche verpflichtet wurden Nutzbaume anzupflanzen um den Bedarf an Nahrung zu stillen Insgesamt wurden nach Schatzungen der Historiker ca 1 Mrd Baume in der Hongwu Ara angepflanzt 2 Das wichtigste Ziel Hongwu s war es autarke Dorfer zu erschaffen um Ungleichheiten des okonomischen Marktes auszumerzen Ebenso sollte sich das Militar selbst versorgen konnen 3 Neben vielen landwirtschaftlichen Fortschritten machte Hongwu die wohlhabendsten Familien jeder Gegend zu Steuereintreibern diese trieben Steuern ein 3 Die Agrarsteuer in der Ming Zeit war recht gering nicht mehr als 5 10 der Ertrage wobei keine davon an das Militar ging da diese sich selbst versorgen sollten 3 In der Ming Dynastie fand ausserdem die strukturelle Reorganisation der landlichen Gesellschaft statt mit zahlreichen Umsiedlungen um die Produktion anzukurbeln Fur den Neuanfang erhielten die Bauern Werkzeuge und die Arbeitstiere wurden einige Jahre von Steuern befreit Durch diese Massnahmen beschleunigte sich der demographische Wandel und dennoch hielt die Ming Regierung bis zum Ende der Dynastie an den von Hongwu festgelegten Steuerregistern fest Lokale Beamte scheuten sich die neuen Bevolkerungszahlen anzugeben und lokale Abgaben reichten nicht mehr aus um wachsende administrative Aufgaben zu bezahlen Es wurden aussergesetzliche Abgaben von den Beamten eingefahren was zur Korruption fuhrte 4 Noch dazu zeigte die Versorgung des Militars Schwachen im System Hongwu s auf Durch Kurzungen musste das Militar sich selbst versorgen und den Soldatenfamilien wurde Farmland fur ihren Unterhalt zugeteilt Unter Nachfolgern von Hongwu konnte sich die Armee nicht mehr tragen und die Soldaten die keinen Sold erhielten desertierten und verkauften ihr Land 5 Andererseits hatten auch andere Landesteile ahnliche Versorgungsprobleme Sie waren zunehmend auf Getreidelieferungen von anderen Gebieten angewiesen An der Sudostkuste stand kaum noch kultivierbares Land zur Verfugung Das Jangtse Delta hatte sich zum Seiden und Baumwollerzeugungszentrum entwickelt was zur Folge hatte dass der Anbau von Grundnahrungsmitteln vernachlassigt wurde diese mussten dann aus den Zentralchinesischen Provinzen eingefuhrt werden Das galt ebenso fur Fujian wo die landwirtschaftliche Produktion sich auf Tabak und Zuckerrohr konzentriert hat Trotz der Unterversorgung hatte der dadurch entstandene Agrarhandel seine Vorteile Er unterstutzte das Bevolkerungswachstum sowohl in den Anbauzentren als auch in den Empfangerregionen 6 Die wachsenden Ertrage und die Wiederbelebung des Fernhandels forderten Spezialisierungen in der Landwirtschaft Fujian war auf Reisimporte angewiesen um die Bevolkerung zu ernahren da sie wie bereits erwahnt hauptsachlich Verkaufsguter anpflanzten Jiangan spezialisierte sich hierbei auf Seidenraupenzucht und Baumwollverarbeitung wobei Fujian hauptsachlich Tee Zucker und Keramiken produzierte Landliche Haushalte in Shaoxing fingen an Reiswein zu brauen Diese entwickelten eine Marke im 18 Jahrhundert die die nationalen Markte dominierte Hierfur wurde extra hoch gluten haltiger Reis angebaut Durch die hohe Nachfrage an Silber und den damit verbundenen Einrichtung von Handelsposten fur Silber in China kam ein grosser Strom an neuem Geld Dies veranderte die Landwirtschaft im sudlichen Fujian welches direkt mit dem Uberseehandel verbunden war Es wurden immer mehr cash crops wie Tabak und Zucker angebaut und der Reisanbau vernachlassigt Ebenso wurde im Perlflussdelta der Reisanbau aufgegeben und stattdessen Maulbeere und Zuckerrohr angepflanzt Durch diese Veranderung war die Region ab dem Jahr 1600 auf Reisimporte angewiesen 7 Ebenfalls veranderten sich die Anbau Techniken wahrend des 17 Jahrhunderts Agrarwirtschaftliche Erfolge wurden in Buchern wie das Tiangong Kaiwu niedergelegt welche die gesamten Techniken der Landwirtschaft beinhaltete 8 Produzierendes Gewerbe BearbeitenTextil Bearbeiten Der Anbau von Baumwolle verbreitete sich vom Jangtse Delta in das Landesinnere Ab dem 1400 Jahrhundert haben Haushalte in landwirtschaftlichen Gebieten erhohtes Einkommen mit dem Verkauf von Baumwolle In stadtischen Gebieten entstanden Webereien Ausserhalb der Stadte wurde weiterhin die Baumwolle per Hand gesponnen Die Nachfrage nach Textilien stieg aufgrund von stabilen Preisen Die Produktion entwickelte sich allerdings nicht uber eine handwerkliche Herstellung hinaus da Arbeitskrafte gunstig waren Suzhou entwickelte sich als Zentrum fur Seidenherstellung und fur den nationalen Handel 1 Buchdruck Bearbeiten Wahrend der Zeit der Ming Dynastie existierten mehr gedruckte Bucher als im Rest der Welt zusammen 9 In den vorherigen Dynastien wurden Texte hauptsachlich handschriftlich verbreitet Im 16 Und 17 Jahrhundert fand eine mediale Revolution statt Aufgrund der Durchsetzung des Buchdruckes wurden Bucher sehr gunstig Es wurden Enzyklopadien Reisefuhrer Romane und Novellen in grosser Anzahl gedruckt Auch uber soziale Missstande handelten Bucher von privaten Verlegern 10 Pfannen Bearbeiten Eisenpfannen in der Ming Dynastie waren namhaft und wurden fur ganz China und Zentralasien produziert Die Pfannen wurden sogar uber die Meere exportiert 1 Porzellan Bearbeiten Wahrend der Ming Dynastie wurde das Porzellan in der Provinz Jianxi produziert Kaolin wurde mit Feldspat und Quarz zusammengemischt und bei 1400 Grad Celsius im Ofen gebacken Es bekam eine weisse Farbe und wurde steinfest Deswegen wurde es als weisses Gold bezeichnet Selbst Stahl konnte dieses Porzellan nicht zerkratzen In der Stadt Jingdezhen wurden prachtige Brennofen gebaut um hohe Stuckzahlen an Porzellan zu produzieren 1 Die Nachfrage nach Porzellan wuchs Porzellan wurde nicht mehr nur von Reichen und Personen in gehobenen Kreisen gekauft sondern von einfachen Burgern als eine Art Rucklage 1 Zu dieser Zeit lebte der italienische Missionar Matteo Ricci in Nanjing In Europa wurde das Porzellan durch Menschen die China besuchten bekannt und galt als ein umwerfend hochwertiges Schmuckstuck 11 Handel BearbeitenDie Anfange des 14 Jahrhunderts waren gepragt von diversen Naturkatastrophen wie Flussubertritte und Missernten woraufhin weitverbreitete Hungersnote folgten Die Pest hatte die Seidenstrasse verseucht sodass der Handel mit dem Westen versiegte Isolationismus unter Kaiser Hongwu 1368 1398 Bearbeiten Zu Beginn der Ming Dynastie kam es unter Kaiser Hongwu zu einer Phase des Isolationismus Nach konfuzianischer Ansicht wurde Handel als parasitar angesehen und sollte reduziert werden Im Zuge dessen kontrollierte die Regierung den Binnenhandel durch staatliche Monopole sowie Preiskontrollen 12 Weiterhin waren Reisen ab einer Distanz von mehr als 30 Meilen ca 48 km nur mit einer offiziellen Genehmigung gestattet 13 Da aber landliche Regionen unter Nahrungsmittelknappheit litten fuhrte der Kaiser im Rahmen seiner Preispolitik ein Wertmarkensystem ein welches die Versorgung dieser Gebiete mit Reis sichern sollte Handler die Getreide oder Reis nach Shanxi brachten erhielten im Gegenzug Wertmarken fur Salz die sie bei der Regierung eintauschen konnten Das Salz konnte gewinnbringend weiterverkauft werden und damit blieb das Preisniveau stabil 14 Da der Kaiserhof samtliche Kontakte mit dem Ausland kontrollieren wollte wurde der bis dato von privaten Kaufleuten gefuhrte Aussenhandel verboten Zwischen 1370 und 1450 wurde dieses Gesetz immer weiter verscharft bis die im 12 Jahrhundert begonnene Wende nach innen abgeschlossen wurde Auf jegliche ungenehmigte Reisen ins Ausland wurde die Todesstrafe verhangt 15 Statt dem Handel sollte die Agrarwirtschaft gefordert werden und Agrarsteuern die einzige Staatseinnahmequelle darstellen 16 Die Bevolkerung hatte die Moglichkeit diese Abgaben in Form von Gutern wie zum Beispiel Reis zu leisten Einzelne Gemeinden im Reich sollten weitestgehend autark sein Infolgedessen errichteten viele Dorfgemeinschaften eigene Getreidespeicher um fur Notzeiten vorzusorgen 17 Im Zeitraum zwischen 1376 und 1395 erliess Kaiser Hongwu die sogenannten Luxusgesetze welche den Handel von Gutern wie unter anderem Seide Kristalle Edelsteinen und Duftholzern regulierten Ausserdem gab es den Versuch Silber als die bis dahin ubliche Wahrung durch Papiergeld zu ersetzen was 1425 aufgrund einer Inflation wieder revidiert wurde 18 Kustenprovinzen die sich bisher durch Aussenhandel schneller entwickelt hatten als Provinzen im Inland wurden nicht gefordert da alle Provinzen wirtschaftlich auf demselben Niveau stehen sollten 19 Handel zu Wasser unter Yongle 1402 1424 Bearbeiten Nachdem Kaiser Yongle zu Beginn des 15 Jahrhunderts die Hauptstadt in den Norden nach Peking verlegte war der Kaiserkanal wieder stark frequentiert und der Binnenhandel nahm zu Bis zu 12 000 Schiffe transportierten Steuerabgaben auf dem Kanal hinzu kamen zahlreiche private Boote 13 Der Kaiser entsendete seinen engsten Vertrauten den aus Yunnan stammenden muslimischen Admiral Zheng He 1371 1433 um in seinem Auftrag insgesamt 7 Seefahrten zwischen 1405 und 1433 zu unternehmen 20 Diese Reisen waren vor allem diplomatischer Natur und sollten die gewaltige Militarflotte Chinas prasentieren Ein weiteres Ziel bestand darin die Anerkennung anderer Herrscher zu gewinnen weshalb Zheng He wertvolle Geschenke mit sich fuhrte Die Flotte bestand aus 317 Schiffen davon 62 Schatzschiffe die indische Baumwolle Gewurze Lowen und Giraffen in das Kaiserreich brachten Mit einer Kapazitat von 20 000 bis 32 000 Mann sowie 3000 Tonnen Ladekraft war China zu dieser Zeit die grosste maritime Macht der Welt Die spanische Armada besass 137 Schiffe und Kolumbus stach mit nur 3 Schiffen in See 21 1430 erfolgte mit offizieller Einstellung der staatlichen Schifffahrt das Ende des Zeitalters der chinesischen Seefahrt 22 Im Laufe der Jahre hatte der Staat unbegrenzt Papiergeld in Umlauf gebracht wodurch eine Inflation ausgelost wurde 1425 besass das Geld nur noch 1 40 bis 1 70 seines Anfangswertes 18 Daraufhin wurden Silbermunzen als Wahrung wieder eingefuhrt Jedoch war das Silbervorkommen in China nicht ausreichend um den Bedarf des Reiches zu decken Deshalb war man auf Silberimporte angewiesen Durch diese stabilisierte sich die Wahrung bis ins 16 Jahrhundert wieder Kommerzielle Revolution Bearbeiten In der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts fand eine zunehmende regionale Spezialisierung auf bestimmte Waren statt Nordchina Baumwolle Jangtse Becken Textilien Suzhou Seide Jiangxi Porzellan Hunan Zentrum fur Landwirtschaft vor allem Reis Fujian Tabak und Zuckerrohr Huizhou Salz Durch das Wiedererstarken der Wahrung kam es zur Monetarisierung der Handelsguter sowie verstarktem Konsum unter der Bevolkerung Somit kam es zu einer kommerziellen Revolution 23 Schnell wechselnde Moden trugen zum Anstieg des Handelsvolumens bei Durch die genannte regionale Spezialisierung wurde der Anbau von Grundnahrungsmitteln vernachlassigt was anfanglich Nahrungsmittelknappheit verursachte Das wiederum fuhrte zur Starkung des Binnenhandels und dessen Organisation Deutlich wird dies am Reishandel welcher nun grossflachig angelegt war In Hunan Mittelchina angebauter Reis wurde uber den Jangtsekiang nach Hangzhou an die Kuste geliefert Von dort aus transportierte man ihn weiter in den Norden und Suden Trotz des Preisanstiegs konnte die Versorgung vieler Provinzen verbessert werden 24 Handel mit Europa Bearbeiten Nachdem die Portugiesen Anfang des 16 Jahrhunderts Malaysia kolonialisiert hatten erreichten sie 1517 den Hafen der sudchinesischen Kustenstadt Kanton heutiges Guangzhou Mit Erteilung einer Handelserlaubnis in den 1540ern war China wieder in das internationale Handelsnetz integriert Neue Kulturpflanzen wie weisse Kartoffeln Tomaten Pfeffer Mais und Erdnusse wurden in das Kaiserreich importiert und machten es moglich auch Regionen mit fur Reisanbau ungeeigneten Boden agrarwirtschaftlich zu nutzen 1557 verpachteten ortliche Behorden Chinas ein Fischerdorf an der Sudkuste an portugiesische Handler Diese tauften den Hafenort auf den Namen Macao Bis Ende des 20 Jahrhunderts blieb es eine portugiesische Kolonie und europaisch chinesische Schnittstelle 25 Mit offizieller spanischer Inbesitznahme der Philippinen 1569 entstand ein Dreieckshandel zwischen den beiden Kolonialmachten und dem Kaiserreich Gehandelt wurde mit Porzellan Seide Baumwolle Edelsteinen Mobeln und Metallen sowie Silber 26 Letzteres stammte vorrangig aus Peru und Mexiko und war wegen der knappen Silbervorkommen in China eine begehrte Handelsware Ming Waren darunter Porzellan waren in Europa sehr begehrt und galten als Statussymbole fur Adel und Kaufleute Zwischen 1602 und 1682 importierte allein die niederlandische Ostindiengesellschaft rund 12 Millionen Stuck des mehrfarbigen Porzellans aus Jingdezhen 27 Handel mit Japan Bearbeiten 1530 wies der Kaiser japanische Gesandte und deren Handelsdelegation ab Es folgten gewalttatige Ubergriffe die die chinesischen Kustenregionen Zhejiang und Jiangsu verwusteten 28 Der Handel mit Japan war dennoch so lukrativ dass zahlreiche chinesische Handler das Handelsverbot umgingen Im Gegenzug fur chinesische Baumwolle erhielten sie Silber sodass sich der Aussenhandel intensivierte Im Jahr 1567 wurde das Seehandelsverbot offiziell aufgehoben 29 Fiskalpolitik und Munzen BearbeitenFur die Herstellung der Munzen in der Ming Dynastie wurden zunachst sogenannte Munzbaume gegossen aus denen die einzelnen Geldstucke herausgebrochen wurden Je nach Region und Periode wurden Kupfer Messing Bronze Eisen Zinn oder Blei fur die Herstellung des Zahlungsmittels verwendet wobei kupferhaltige Legierungen uberwogen In der Ming Dynastie wurden Versuche gestartet die leicht falschbaren Kupfermunzen durch Papiergeld und Silbermunzen zu ersetzen Diese neue Wahrung wurde jedoch in der Hongzhi Periode wieder abgeschafft Hongwu Bearbeiten Die fruhen Munzen 1361 1367 der Hong Wu Periode tragen die Pragung Dazhong Tongbao 大中通寶 auf der Vorderseite Es wurden Munzen im Wert von einer zwei drei funf und zehn Einheiten hergestellt Die Ruckseite der einwertigen Munzen zeigt entweder nichts oder ein Schriftzeichen das den Herstellungsort symbolisiert Die anderen Munzen wurden zusatzlich mit ihrem Geldwert versehen nbsp Munzen der Hong Wu PeriodeSpater 1367 1398 wurde die Pragung zu Hongwu Tongbao 洪武通寶 geandert Munzen mit dieser Pragung wurden durch die verschiedenen Symbole auf der Ruckseite in 61 Variationen hergestellt wobei im Gegensatz zu ihren Vorgangern teilweise zusatzlich der Silberwert aufgedruckt wurde Durch die Einfuhrung des Papiergeldes wurden einige Jahre lang keine Munzen produziert 30 Yongle Bearbeiten In 1402 wurde die Munzproduktion wiederaufgenommen diesmal mit der Pragung Yongle Tongbao 永樂通寶 In dieser Zeit entwickelte sich auch der Handel mit Japan wodurch auf der Inselgruppe vermehrt chinesische Munzen eingefuhrt wurden die man dort als Toraisen bezeichnete 30 nbsp Munzen der Yong Le PeriodeXuande Bearbeiten Unter der Herrschaft von Xuande wurden nach 1425 einige Munzen mit der Pragung Xuande Tongbao 宣德通寶 hergestellt Diese erlebten eine starke Reduzierung ihres Gewichtes im Vergleich zu alteren Pragungen 30 nbsp Munzen der Xuan De PeriodeHong Zhi Bearbeiten Trotz der relativen Stabilitat des Papiergeldes kehrte der Herrscher Xiao Zong wieder zur Munzproduktion zuruck da er Papiergeld als zum Scheitern verurteilt betrachtete Er ordnete die Produktion von Kupfermunzen der Aufschrift Hongzhi Tongbao 弘治通寶 an die allerdings nur in begrenzter Anzahl produziert wurden 30 nbsp Munzen der Hong Zhi PeriodeWeitere Pragungen die in der gleichen Periode allerdings nicht auf Anordnung von Xiao Zong hergestellt wurden tragen die Schriftzeichen Taiding Tongbao 太定通寶 und Tai Ping Xin Bao 太平通寶 Letztere Variation besitzt unterschiedliche Lesungen und ist daher auch als Huo Ping Xin Bao bekannt 31 Jiajing Bearbeiten Die Munzen der Pragung Jiajing Tongbao 嘉靖通寶 sind heute vor allen dadurch bekannt dass der Herrscher Shi Zong die grosste Munze in der Geschichte Chinas herstellen liess Diese wiegt 41 5 kg und kann im Blei und Zinkbergwerk Archiv des Heize Bezirkes bewundert werden 30 nbsp Munzen der Jia JingLongqing Wanli Taichang und Tianqi Bearbeiten Von 1567 bis 1627 wurden Munzen mit den Schriftzeichen Longqing Tongbao 隆慶通寶 Wanli Tongbao 萬歷通寶 Taichang Tongbao 泰昌通寶 und Tianqi Tongbao 天啟通寶 gepragt letztere in grosser Stuckzahl und in vielen Variationen 30 nbsp Munzen der Wan Li Zeit nbsp Munzen der Tai Chang Zeit nbsp Munzen der Tian Qi ZeitChongzhen Bearbeiten Der Herrscher Si Zong setzte den Trend der vielen Variationen fort indem er die Ruckseite seiner Chongzhen Tongbao Munzen mit Symbolen versah die Hinweise auf den Wert das Gewicht den Herstellungsort oder die Herstellungsart gaben Wahrend seiner Herrschaft gab es insgesamt 156 Pragungsstatten 30 nbsp Munzen der Chong Chen ZeitAus dieser Zeit stammt auch eine Munze welche einige Besonderheiten aufweist Sie ist sowohl deutlich kleiner als auch leichter als damals typisch doch wirklich aussergewohnlich ist die Pragung auf ihrer Ruckseite sie zeigt zwei der sonst ausschliesslich in der Qing Dynastie verwendeten Manchu Schriftzeichen Hier machen sich die Anfange des Ubergangs von der Ming zur Qing Dynastie bemerkbar Vermutlich wurde diese Munze privat gepragt als der Suden Chinas noch uberwiegend unter der Herrschaft der Ming stand der Wandel jedoch schon deutlich spurbar war 32 Literatur BearbeitenDabringhaus Sabine Geschichte Chinas 1279 1949 2 Auflage Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Munchen 2009 ISBN 978 3 486 55761 9 Fairbank J Reischauer E Craig A East Asia Tradition and Transformation Boston Dallas 1989 ISBN 978 0 395 45023 9 Gernet J Die chinesische Welt Insel Verlag Frankfurt 1983 ISBN 3 458 09921 2 S 331 Mote F W Imperial China Harvard University Press Cambridge 2003 ISBN 9780674012127 von Glahn R The Economic History of China Cambridge University Press United Kingdom 2016 ISBN 978 1 107 61570 0 Vogelsang Kai Chinas Geschichte Stuttgart 2012 ISBN 3 15 010857 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Fairbank J Reischauer E Craig A East Asia Tradition and Transformation Boston Dallas 1989 S 204 205 a b Gernet J Die chinesische Welt Insel Verlag Frankfurt 1983 ISBN 3 458 09921 2 S 331 a b c von Glahn R The Economic History of China Cambridge University Press United Kingdom 2016 ISBN 978 1 107 61570 0 S 285 287 Dabringhaus Sabine Geschichte Chinas 1279 1949 2 Auflage Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Munchen 2009 ISBN 978 3 486 55761 9 S 23 Dabringhaus Sabine Geschichte Chinas 1279 1949 2 Auflage Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Munchen 2009 ISBN 978 3 486 55761 9 S 23 Dabringhaus Sabine Geschichte Chinas 1279 1949 2 Auflage Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Munchen 2009 ISBN 978 3 486 55761 9 S 24 von Glahn R The Economic History of China Cambridge University Press United Kingdom 2016 ISBN 978 1 107 61570 0 S 297 308 Gernet J Die chinesische Welt Insel Verlag Frankfurt 1983 ISBN 3 458 09921 2 S 367 299 Fairbank J Reischauer E Craig A East Asia Tradition and Transformation Boston Dallas 1989 S 35 Vogelsang Kai Chinas Geschichte Stuttgart 2012 S 398 399 Mote F W Imperial China Harvard University Press Cambridge 2003 S 617 Vogelsang Kai Chinas Geschichte Stuttgart 2012 S 375 a b Holcombe Charles A History of East Asia From the Origins of Civilization to the Twenty First Century Cambridge University Press New York 2011 S 161 Mote Frederick W Twitchett Denis Hrsg The Ming Dynasty 1368 1644 Part I In The Cambridge History of China Volume 7 Cambridge University Press 1998 S 123 Vogelsang Kai Chinas Geschichte Stuttgart 2012 S 377 Vogelsang Kai Chinas Geschichte Stuttgart 2012 S 375 Dabringhaus Sabine Geschichte Chinas 1279 1949 2 Auflage Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Munchen 2009 S 27 a b Fairbank John King Goldman Merle China A New History 2 erweiterte Auflage The Belknap Press of Harvard University Press 1992 S 134 Fairbank John King Goldman Merle China A New History 2 erweiterte Auflage The Belknap Press of Harvard University Press 1992 S 137 Fairbank John King Goldman Merle China A New History 2 erweiterte Auflage The Belknap Press of Harvard University Press 1992 S 137 Dabringhaus Sabine Geschichte Chinas 1279 1949 2 Auflage Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Munchen 2009 ISBN 978 3 486 55761 9 S 27 Vogelsang Kai Chinas Geschichte Stuttgart 2012 S 385 Vogelsang Kai Chinas Geschichte Stuttgart 2012 S 356 Eberhard Wolfram Geschichte Chinas Von den Anfangen bis zur Gegenwart Alfred Kroner Verlag Stuttgart 1971 S 306 Dabringhaus Sabine Geschichte Chinas 1279 1949 2 Auflage Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Munchen 2009 S 28 Vogelsang Kai Chinas Geschichte Stuttgart 2012 S 356 Dabringhaus Sabine Geschichte Chinas 1279 1949 2 Auflage Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Munchen 2009 S 26 Dabringhaus Sabine Geschichte Chinas 1279 1949 2 Auflage Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Munchen 2009 S 27 Mote Frederick W Twitchett Denis Hrsg The Ming Dynasty 1368 1644 Part I In The Cambridge History of China Volume 7 Cambridge University Press 1998 S 504 a b c d e f g Thomann R Chinazeug Munzen der Ming Dynastie 2017 abgerufen am 9 Juli 2018 為其樑 The Early Ming Coinage 2003 abgerufen am 9 Juli 2018 Chinese Coins 201 abgerufen am 9 Juli 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wirtschaftsgeschichte der Ming Dynastie amp oldid 234573891