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Wokou chinesisch 倭寇 Pinyin Wōkou japanisch 倭寇 oder in Hiragana わこう wakō koreanisch 왜구 Waegu 1 2 3 4 wortlich Briganten aus Yamato waren japanische Piraten des Mittelalters die die Kusten von China und Korea uberfielen Das Wort Wō 倭 5 6 7 8 war in Ostasien bis zur japanischen Meiji Zeit also etwa 1905 als Name fur die Japaner in Gebrauch WokouChinesischer NameLangzeichen 倭寇Kurzzeichen 倭寇Pinyin WōkouJyutping Wo1kau3Japanischer NameKanji 倭寇Kana わこうHepburn WakōKoreanischer NameHangeul 왜구Hanja 倭寇McCune Reischauer WaekuRevidierte Romanisierung WaeguRouten der Wokou mit betroffenem Gebiet beider PeriodenIhre Aktivitat gliederte sich hauptsachlich in zwei Zeitphasen In einer ersten Phase vom 13 Jahrhundert bis zur 2 Halfte des 14 Jahrhunderts wurden die Kusten von China und Korea heimgesucht Zu dieser Zeit bestanden die Wokou zu grossen Teilen aus japanischen Soldaten Rōnin und Handlern Die zweite wichtige Phase lag im fruhen bis mittleren 16 Jahrhundert In dieser Zeit anderten sich Zusammensetzung und Fuhrung der Wokou betrachtlich Es waren nun neben japanischen Piraten vor allem chinesische Banditen und Schmuggler beteiligt In ihrer Hochzeit in den 1550er Jahren also der zweiten Phase operierten die Wokou in den Meeren Ostasiens und segelten sogar grosse Flusssysteme wie das des Jangtsekiangs aufwarts Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 2 1 Phase 2 1 Kamakura Zeit 2 2 Nanboku chō Zeit 2 3 Tributsystem der Ming Dynastie 3 2 Phase 4 Literatur 5 EinzelnachweiseNamensherkunft BearbeitenDer Begriff Wokou ist eine Kombination von wō 倭 5 6 7 8 eine alte Bezeichnung fur Japaner bzw Yamato das alte feudale Japan und kou 寇 9 10 11 12 das Brigant Bandit Rauber bzw Eindringling bedeutet Die fruheste schriftliche Quelle des Begriffes Wokou findet sich auf einer Stele die von Konig Gwanggaeto des Reiches Goguryeo im Jahre 414 in der sudlichen Mandschurei errichtet wurde 1 Phase BearbeitenKamakura Zeit Bearbeiten Der erste aufgezeichnete Wokou Beutezug fand im Sommer 1223 an der Sudkuste von Goryeo Korea statt Das Goryeosa berichtet dass Japaner Piraten Gumju angriffen Zwei kleinere Angriffe sind im Jahr 1226 belegt andere fanden sporadisch uber die nachsten 4 Jahrzehnte statt Die meisten der Wokou stammten von der Insel Tsushima von den Koreanern Insel Wae genannt und aus der Provinz Hizen Unter diplomatischem Druck der Regierung von Goryeo machte das Kamakura Shogunat Anstrengungen seefahrende militarische Gruppen unter Kontrolle zu halten 1227 liess Mutō Sukeyori der Vertreter des Shogunates in Kyushu 90 der Piraterie Verdachtige in Anwesenheit eines Gesandten aus Goryeo enthaupten 1263 nachdem Wokou von Tsushima Ungjin plunderten bestatigten japanische Verhandlungsfuhrer die Politik den Handel einzuschranken und die Piraterie zu verbieten Um die Zeit der Mongoleninvasionen in Japan herum verminderten sich die Aktivitaten der Wokou auch wegen der besseren militarischen Vorbereitung auf Angriffe in Goryeo Die Koreaner befestigten 1251 Gumju und 1265 wurden nach dem Beginn von Tributbeziehungen zu den Mongolen die kampfkraftigen Armeen 三別抄 Sambyeolcho in die sudlichen Provinzen verlegt Das Kamakura Shogunat wiederum steigerte seinen Einfluss in Kyushu und war besser in der Lage fruhere Wokou Gruppen gegen die Bedrohung einer mongolischen Invasion zu mobilisieren Als sowohl das Kamakura Shogunat als auch der Staat Goryeo in den Jahren nach den Mongoleninvasionen verfielen wurden die Wokou wieder aktiv 1323 fand zum Beispiel ein gross angelegter Raubzug in der Provinz Jeolla statt Einzelne Uberfalle wie dieser entwickelten sich zu Ende des 14 Jahrhunderts in militarisch organisierte Piratenangriffe Nanboku chō Zeit Bearbeiten 1350 nahmen die Wokou ihre Aktivitaten in grosserem Umfang wieder auf Dies konnten sie machen da diese Zeit vom Fehlen einer starken Regierungsmacht in Japan wahrend der anfanglichen Muromachi Zeit gegeben als Folge der beiden Mongoleninvasionen in Japan gepragt war 13 Fur das nachste halbe Jahrhundert fielen sie vor allem von den Inseln Iki und Tsushima aus in der Sudhalfte von Goryeo ein Die schlimmste Zeit waren die Jahre 1376 bis 1385 als in Korea durchschnittlich 19 Piratenuberfalle im Jahr aufgezeichnet wurden Bei einigen waren Banden von bis zu 3 000 Piraten beteiligt die tief in das Landesinnere vordrangen Sie plunderten wiederholt die koreanische Hauptstadt Kaesŏng und gelangten gelegentlich nordlich bis an die Mundung des Taedong gang und das Gebiet um Pjongjang Sie plunderten Getreidelager und entfuhrten Einwohner als Geiseln und Sklaven Die durch die Wokou verursachten Probleme trugen erheblich zum Fall der Goryeo Dynasty 1392 bei auch wenn General Yi Seong gye einige Siege vorweisen konnte Goryeos Konig U ersuchte 1375 das Muromachi Shogunat um Abhilfe und suchte die Zusammenarbeit mit dem Statthalter des Shogun in Kyushu Chinzei Tandai Imagawa Ryōshun 1377 wurde der grosse Staatsmann Jeong Mong ju von Ryōshun herzlich empfangen Mehrere hundert Gefangene der Wokou wurden nach Goryeo zuruckgeschickt Allerdings lag Kyushu in der Einflusssphare des Sudlichen Hofes und trotz aller Versprechungen konnte weder das Shogunat noch der Tandai die Piraten wie verlangt unterdrucken Beispielsweise erteilte 1381 das Muromachi Shogunat eine Order die den akutō Gesetzlosen der Provinzen untersagte nach Goryeo uberzusetzen und Graueltaten zu begehen 1389 und 1419 griffen die Koreaner die Piratenbasen auf Tsushima selbst an wurden jedoch zum Ruckzug gezwungen ohne viel Schaden angerichtet zu haben Die Wokou Banden waren auch in China aktiv die ersten Aufzeichnungen uber dortige Uberfalle stammen aus dem Jahr 1302 Im Jahre 1358 und erneut 1363 setzten sich Uberfalle entlang der gesamten Ostkuste fort besonders aber an der Kuste des heutigen Shandong Zum Ende der Yuan Dynastie begann sich die Bedrohung durch die Wokou zu verstarken Der erste Uberfall der Wokou in der Ming Dynastie geschah 1369 in der Provinz Zhejiang Als Antwort darauf schickte Kaiser Hongwu seine Kommandeure aus um eine Anzahl von Befestigungen entlang der Kuste zu errichten und schickte zwei Gesandte zu Prinz Kanenaga 懐良親王 Kanenaga shinnō auch Kaneyoshi gelesen dem kaiserlichen General des westlichen Befriedungskommandos 征西将軍宮 seisei shōgun no miya des Sudhofes in Kyushu Der erste Gesandte im Jahre 1369 drohte mit einer Invasion Japans durch China wenn die Wokou Uberfalle nicht gestoppt wurden Unbeeindruckt davon liess Prinz Kanenaga den Abgesandten der Ming toten und weigerte sich die Forderungen zu erfullen Als der zweite Gesandte 1370 eintraf und Japan mit harten Wirtschaftssanktionen drohte unterwarf Prinz Kanenaga sich den Ming als Untertan Er schickte im folgenden Jahr eine Gesandtschaft an den Kaiserhof der Ming in Nanjing die mehr als 70 Chinesen zuruckfuhrte die bei Mingzhou Ningbo und Taizhou gefangen genommen worden waren Tributsystem der Ming Dynastie Bearbeiten nbsp Angriff der Wokou Gemalde aus dem 14 Jahrhundert 1392 grundete General Yi Seong gye der wegen einiger Siege uber die Piraten Bedeutung erlangte die Joseon Dynastie welches Goryeo als beherrschende Macht auf der Koreanischen Halbinsel abloste Im gleichen Jahr wurde der Konflikt zwischen dem Sudhof und dem Nordhof in Japan durch Shogun Ashikaga Yoshimitsu gelost Fang Guozhen und Zhang Shicheng die Herrscher der Gebiete von Jiangsu und Zhejiang errichteten Befestigungen auf den Kusteninseln und nahmen Verbindungen mit den Wokou auf Eine Einflussnahme der Wokou bei den Rebellionen von Hu Weiyong und Liu Xian erscheint moglich Fur die Ming waren die Wokou eine wichtige innen und aussenpolitische Angelegenheit Die Ming verstarkten die Politik den Chinesen das Verlassen des Landes zu verbieten und kontrollierten den Japanhandel durch ein Tributsystem Beides zielte auf eine Monopolisierung des Handels und den Schutz gegen Piraterie ab Obwohl die diplomatischen Initiativen Chinas und Koreas dahingehend erfolgreich waren die Zusammenarbeit mit dem Muromachi Shogunat zu erreichen losten sie das Problem der Wokou nicht Die Wokou setzten ihre Uberfalle in China bis mindestens 1419 fort In diesem Jahr versammelte sich eine grosse Piratenflotte von mehr als 30 Schiffen bei Tsushima und bewegte sich nordwarts entlang der koreanischen Kuste des Gelben Meeres Ihr Zug wurde beobachtet ihnen vor Wanghaiguo in Liaodong durch einen Militarkommandeur der Provinz ein Hinterhalt gelegt und schliesslich wurde sie zerschlagen Zwischen 700 und 1 500 Piraten sollen getotet worden sein Sie hielten sich in der Folgezeit von Liaodong fern suchten sporadisch jedoch andere Regionen Chinas heim In Korea wurde das Problem der Wokou durch Aktionen von regionalen Machthabern im westlichen Japan behoben die die Koreaner mit Konzessionen beeinflusst hatten 2 Phase BearbeitenDie 1550er und 1560er sahen ein Wiederaufflammen der Wokou Plage Die Periode ihrer grossten Aktivitat war wahrend der Jiajing und Wanli Epochen die auch zu den schwachsten Regierungen der Ming Geschichte gehorten In der Zeit von 1369 bis 1466 uberfielen die Wokou 34 mal Zhejiang durchschnittlich alle 3 Jahre einmal In der Zeit von 1523 bis 1588 verubten sie 66 Uberfalle also jedes Jahr einmal Im Gegensatz zu den Wokou fruherer Epochen bestanden die Piratenbanden in der Mitte des 16 Jahrhunderts nicht mehr vornehmlich aus Japanern Obwohl weiter als Wokou bezeichnet waren die meisten dieser Banditen jetzt Chinesen Fur japanische Piraten wurde oft der Begriff bahan oder bafan gebraucht Das Wort wird als bafan Hachiman oder pofan Lumpensegel geschrieben Nach dem Chouhai Tubian waren die Provinzen Satsuma Higo und Nagato die wichtigsten Brutstatten der Piraten Auch kamen sie aus den Provinzen Ōsumi Chikuzen Chikugo Hyuga Settsu Harima und von der Insel Tanegashima Bewohner der Provinzen Buzen Bungo und Izumi nahmen gelegentlich auch an Uberfallen teil oft wenn sich eine Gelegenheit bot an einer in Satsuma organisierten Expedition nach China teilzunehmen Literatur BearbeitenPrimarquellen Zheng Ruohui 鄭若曾 Chouhǎi Tubian 籌海図編 Ming Dynastie 1562 chinesisch Online im Digitalarchiv der National Archives of Japan Der chinesischer Autor Zheng Ruohui 鄭若曾 aka jap Tei Jakusō 鄭若曾 des Werks Chouhǎi Tubian 籌海図編 aka jap Chukai Zuhen 籌海図編 war eine historische Personlichkeit zur Ming Zeit 1368 1644 heute China Sō Kikei 宋希璟 Murai Shousuke 村井章介 Rōshōdō Nihon Kōroku 老松堂日本行録 Chōsen Shisetsu no mita Chusei Nihon 朝鮮使節の見た中世日本 In Iwanami Bunko 岩波文庫 1 Auflage Iwanami Shoten 岩波書店 Tokio Japan 1987 ISBN 978 4 00 334541 2 japanisch Roshodo PDF 7 3 MB koreanisch 老松堂日本行録 Joseon heute Korea Mit Erlauterungen und Anmerkungen des japanischen Historiker und Autor Murai Shousuke 村井章介 zum koreanischen Originalverfasser Sō Kikei 宋希璟 auch 宋希ケイ Pseudonym Roshodo 老松堂 aka kor Song Hui gyeong auch Song Hǔi gyǒng Hanja 宋希璟 Hangeul 송희경 1376 1446 des Werks Rōshōdō Nihon kōroku 老松堂日本行録 Sō Song war ein historischer Diplomat und Gesandte des Joseon Reichs 1392 1897 vom koreanischen Halbinsel in den Ashikaga Shōgunat zur Muromachi Zeit 1336 1573 heute Japan Sekundarquellen So Kwan wai Japanese Piracy in Ming China During the 16th Century East Lansing 1975 Boxer C R Piracy in the South China Sea in History Today XXX 12 December S 40 44 Turnbull Stephen Samurai The World of the Warrior S 155 157Einzelnachweise Bearbeiten Begriff wokou 倭寇 chinesisch englisch 1 In zdic net abgerufen am 9 Mai 2019 Online Begriff wokou 倭寇 chinesisch deutsch 2 In dict leo org abgerufen am 9 Mai 2019 Online Begriff wokou 倭寇 englisch japanisch 3 In tangorin com abgerufen am 9 Mai 2019 Online Begriff wokou 倭寇 deutsch japanisch 4 In wadoku de abgerufen am 9 Mai 2019 Online a b Begriff wo 倭 chinesisch englisch 5 In zdic net abgerufen am 9 Mai 2019 Online a b Begriff wo 倭 chinesisch deutsch 6 In dict leo org abgerufen am 9 Mai 2019 Online a b Begriff wo 倭 englisch japanisch 7 In tangorin com abgerufen am 9 Mai 2019 Online a b Begriff wo 倭 deutsch japanisch 8 In wadoku de abgerufen am 9 Mai 2019 Online Begriff kou 寇 chinesisch englisch 9 In zdic net abgerufen am 9 Mai 2019 Online Begriff kou 寇 chinesisch deutsch 10 In dict leo org abgerufen am 9 Mai 2019 Online Begriff kou 寇 englisch japanisch 11 In tangorin com abgerufen am 9 Mai 2019 Online Begriff kou 寇 deutsch japanisch 12 In wadoku de abgerufen am 9 Mai 2019 Online Der Brockhaus in Text und Bild 2003 SW elektronische Ausgabe fur Office Bibliothek Bibliographisches Institut amp F A Brockhaus 2003 Artikel Korea Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wokou amp oldid 223303940