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Tumukrise Datum 1 September 1449Ort XianfuAusgang Sieg der MongolenKonfliktparteienMongolen Ming DynastieBefehlshaberEsen Taiji Wang ZhenTruppenstarke20 000 500 000Verlusteunbekannt 200 000 Die Tumukrise oder der Tumu Zwischenfall chinesisch 土木之變 土木之变 Pinyin Tŭmu zhibian auch Zwischenfall von Tumubao 土木堡之變 Tŭmubǎo zhibian oder Tumuschlacht 土木之役 Tŭmu zhiyi war ein Grenzkonflikt zwischen den Mongolen und der chinesischen Ming Dynastie der am 1 September 1449 zur Gefangennahme des Kaisers Zhengtong fuhrte Diese Niederlage war zum grossten Teil auf die schlechte Truppenaufstellung der Ming zuruckzufuhren und wird als eine der grossten militarischen Niederlagen dieser Dynastie bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Der Marsch der Ming 3 Nachwirkungen 4 LiteraturVorgeschichte BearbeitenIm Juli 1449 startete der oiratische Mongolenfuhrer Esen Taiji 也先台吉 yexian taiji eine in drei parallelen Vorstossen gross angelegte Invasion von China Er selber fuhrte eine Truppe die im August nach Datong im nordlichen Shanxi vorstiess Die genaue Grosse von Esens Armee ist nicht bekannt eine Starke von 20 000 Soldaten wird angenommen Als die Nachricht vom Vorstoss der Mongolen am Hof des Ming Kaisers bekannt wurde ermutigte der machtigste Beamte der Eunuch Wang Zhen den 22 Jahre alten Kaiser Zhengtong sein Heer gegen die Mongolen zu fuhren Die chinesische Streitmacht wurde daraufhin eilig zusammengestellt Das Kommando bestand aus 20 erfahrenen Generalen und einer grossen Schar hochrangiger Zivilbeamter die dem Oberbefehlshaber Wang Zhen untergeordnet waren Am 3 August 1449 vernichtete Esens Heer eine schlecht ausgerustete chinesische Truppe bei Yanghe gerade innerhalb der chinesischen Mauer Am selben Tag bestimmte der Kaiser seinen Halbbruder Zhu Qiyu zu seinem Vertreter und verliess Peking am nachsten Tag in Richtung auf die Passfestung Juyongguan Das Ziel der Mission war ein kurzer scharfer Marsch uber die Xuanfu Garnison nach Westen bis Datong von dort ein Vorstoss in die Steppe um schliesslich uber eine sudliche Route uber Yuzhou heute Kreis Yu nach Peking zuruckzukehren Der Marsch der Ming BearbeitenVon Anfang an wurde der Vormarsch der Ming durch starke Regenfalle behindert Am Juyongguan angekommen wollten die Zivilbeamten und Generale anhalten und den Kaiser nach Peking zuruckschicken sie wurden jedoch von Wang Zhen ubergangen Am 16 August erreichte die Armee das leichenubersate Schlachtfeld von Yanghe Als sie schliesslich am 18 August Datong erreichte brachte der Rapport des Garnisonskommandeurs Wang Zhen dazu eine Fortsetzung des Vormarsches in die Steppe als zu gefahrlich einzustufen Die Kampagne wurde somit als siegreich erklart und die Truppe machte sich am 20 August wieder auf den Ruckweg nach Peking Anstatt jedoch wie geplant die sudliche Route zu nehmen die auch durch die Landereien des Wang Zhen fuhren wurde furchtete dieser dass die Soldaten seinen Besitz verwusten wurden und entschied sich fur die nordliche weitaus unsicherere Route Am 27 August durchquerte die Armee Xianfu am 30 August wurde die Nachhut unweit ostlich Xianfu von den Mongolen angegriffen und ausgeloscht Kurz darauf wurde auch eine starke mit berittenen Kraften neu aufgestellte Nachhut unter dem Kommando von General Zhu Yong 朱勇 bei Yao erling zerschlagen Am 31 August hatte die chinesische Armee ihr Lager beim Wachtposten Tumu an der Festung Tumubao aufgeschlagen Wang Zhen wies den Vorschlag seiner Minister zuruck den Kaiser in die Sicherheit der Festungsstadt Huailai zu schaffen die kaum 45 km entfernt lag Esen sandte eine Vorhut aus um den Ming den Zugang zum Fluss sudlich des chinesischen Lagers abzuschneiden Am Morgen des 1 Septembers war die chinesische Armee vollstandig umzingelt Wang Zhen weigerte sich Verhandlungen aufzunehmen und befahl der verwirrten Truppe sich in Richtung auf den Fluss zu bewegen Zwischen der kaum in Schlachtordnung aufgestellten Armee und der mongolischen Vorhut Esen war nicht dabei entspann sich eine Schlacht Die Chinesen verloren vollstandig ihre Ordnung und wurden samt den Generalen und Zivilbeamten fast vollstandig niedergemacht wahrend die Mongolen eine grosse Zahl von Waffen und Rustungen erbeuteten Nach einigen Berichten soll Wang Zhen von seinen eigenen Offizieren umgebracht worden sein Der Kaiser wurde gefangen genommen und am 3 September zu Esens Hauptquartier nahe Xianfu gebracht Nachwirkungen BearbeitenDie gesamte Expedition hatte sich als unnotig schlecht geplant und armselig gefuhrt erwiesen Der Kampf wurde von einer mongolischen Vorhut von vielleicht 5 000 Reitern gewonnen Allerdings war auch Esen der Mongolenfuhrer nicht auf einen solchen Sieg und die Gefangennahme des Ming Kaisers vorbereitet Zunachst versuchte Esen ein Losegeld fur die Freilassung des Kaisers zu erpressen und plante die wehrlose Ming Hauptstadt Peking zu uberfallen Wegen des entschiedenen Widerstands des kommandierenden Ming Offiziers Yu Qian ging sein Plan jedoch nicht auf Die Forderung Esens wurde mit der Aussage zuruckgewiesen dass das Reich wichtiger als der Kaiser sei und Zhengtongs Halbbruder Zhu Qiyu wurde als Kaiser bestatigt Die Ming zahlten nie ein Losegeld fur die Ruckkehr des Kaisers Esen liess ihn nach vier Jahren frei so dass Zhengtong nach Peking zuruckkehren und nach dem Tod Zhu Qiyus im Jahr 1457 den Thron wieder besteigen konnte Esen selbst geriet zunehmend in die Kritik dafur dass er es versaumte den Sieg uber die Ming auszunutzen und wurde sechs Jahre nach der Schlacht im Jahr 1455 ermordet Obwohl die Mongolen spater die Ordos Wuste besetzten bedrohten sie nie wieder ernsthaft den Staat der Ming Literatur BearbeitenJulia Lovell Die Grosse Mauer China gegen den Rest der Welt Theiss Stuttgart 2007 ISBN 3 8062 2074 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tumukrise amp oldid 238343707