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Chongzhen chinesisch 崇禎 崇祯 Pinyin Chongzhen W G Ch ung cheng 6 Februar 1611 25 April 1644 Geburtsname Zhu Youjian 朱由檢 Tempelname Sizong 思宗 war der sechzehnte und letzte chinesische Kaiser der Ming Dynastie Er regierte von 1627 bis 1644 uber China Er ist sowohl fur seine Fleissigkeit als auch fur seine Paranoia bekannt insbesondere fur das standige Infragestellen der Loyalitat seiner Untertanen 1 Die Rettung der Ming Dynastie vor dem Untergang gelang ihm letztlich nicht 1 Biographie BearbeitenChongzhen wuchs recht unbekummert auf denn er war nur ein jungerer Sohn des Kaisers Taichang und beteiligte sich nicht an den Intrigen und dem Netz aus Betrug und Korruption um seinen Bruder Tianqi Mit siebzehn folgte er seinem Bruder 1627 im Amt des Kaisers und eliminierte als erstes den machtgierigen Eunuchen Wei Zhongxian und alle seine Anhanger ebenso die Dame Ke Im Gegensatz zu seinem Vorganger versuchte Chongzhen allein zu regieren und ernsthaft die Probleme seiner Dynastie zu losen Doch die vollig leeren Staatskassen machten seine Bemuhungen weitestgehend zunichte Seine Edikte wurden nicht umgesetzt da weite Teile der Burokratie handlungsunfahig waren oder in einigen Provinzen gar nicht mehr bestanden Fahige Minister die seine Reformen unterstutzt hatten fand er nicht so dass wichtige Posten mit schwachen Personen besetzt blieben Der Ming Hof hatte sich schliesslich ganz abgekapselt und von der Gesellschaft isoliert Chongzhen zeigte sich zunehmend frustriert von der Tragheit seiner Untergebenen und misstraute seiner Umgebung immer mehr was ihn zu harten Strafen gegenuber Illoyalitat trieb Er liess beispielsweise jeden seiner sechs Minister durchschnittlich jedes Jahr durch einen anderen ersetzen und die Entlassenen oft mit grausamen Strafen verfolgen Dieses Verhalten des Kaisers hatte seine Ursprunge schon in der Kindheit z B als sein Vater Taichang seine Mutter die Kaiserin Xiaochun umbringen liess und Chongzhen eine im Laufe der Zeit starker werdende misstrauische Haltung entwickelte Dazu kamen die verbliebenen Eunuchen die unter Wei Zhongxian so stark geworden waren und deren Einfluss sich bis auf die Armee Fuhrung erstreckte Auch aus dem letzteren Aspekt unterlief ihm der Fehler den ausserst fahigen Oberbefehlshaber der nordlichen Grenztruppen Yuan Chonghuan 1630 gefangen zu nehmen und hinrichten zu lassen obwohl die Anschuldigungen gegen ihn unbegrundet waren 2 Als Reaktion darauf lief dessen gesamte Armee zu den Mandschu unter Hong Taiji uber Fortan gab es keinen General mehr der talentiert genug war die Mandschu im Norden zuruckzuhalten 1638 eroberten sie Chinas wichtigsten Vasallenstaat Korea woraufhin auch andere Staaten in Sudostasien die Oberhoheit Chinas nicht mehr anerkannten Das gesamte aussenpolitische Geflecht der Ming in Ostasien zerfiel immer mehr Der Chongzhen Kaiser sah sich ebenfalls mit einem zusammenbrechenden Reich im Inneren konfrontiert China profitierte einst in hohem Masse von den europaischen Kolonien in Amerika Das dort abgebaute Silber floss zum grossten Teil nach China um dort Luxusguter fur den europaischen Markt zu kaufen Mit dem Ausbruch des Dreissigjahrigen Kriegs versiegte diese Quelle jedoch da das Silber fur den Krieg in Europa gebraucht wurde Das schadigte die chinesische Wirtschaft nachhaltig Ganze Wirtschaftszweige brachen zusammen es folgten Silberhortung Guterverknappung und dadurch letztlich Massenarmut nbsp Ausbreitung der Bauernaufstande nbsp Li Zichengs Vormarsch auf PekingDie Kleine Eiszeit kam als Wetterphanomen erschwerend hinzu Feuchte und ungewohnlich kalte Sommer und Winter fuhrten zu Ernteausfallen gefolgt von Hungersnoten Durch den staatlichen Finanzmangel fielen praktisch alle grosseren Bewasserungs und Flutkontrollprojekte aus Die Lage der chinesischen Bauern wurde immer kritischer Bauernaufstande loderten im ganzen Land auf aber es gab kaum Truppen zu deren Niederschlagung Der Ming Hof verlor nach und nach die Kontrolle uber die Verwaltung in den Provinzen In dieser desolaten Situation brach nun auch noch die Pest in China aus und Millionen von Menschen fanden den Tod 3 In Zentralchina gelang es dem ehemaligen Soldaten Li Zicheng sich an die Spitze der aufstandischen Bauern und Armeen zu setzen Plundernd und brandschatzend zog er durchs Land und eroberte schliesslich die Provinzen Hubei Henan und Shanxi fur sich als Machtbasis Dort grundete er eine eigene Dynastie und beanspruchte den Kaiserthron fur sich Im April 1644 begann er eine Grossoffensive auf Peking Uberlaufer offneten ihm die Stadttore so dass die Hauptstadt kampflos an die Rebellen fiel Kaiser Chongzhen erwachte am Morgen des 25 Aprils und forderte einen Bericht uber die Geschehnisse Doch keiner seiner Minister erschien nach seiner Aufforderung Schnell stellte er fest dass das gesamte Palastpersonal geflohen war Selbst die Palastgarden waren verschwunden Als er bemerkte dass die Rebellentruppen in die Aussenbezirke Pekings einstromten erkannte er dass seine Dynastie verloren war Chongzhen sorgte dafur dass seine Sohne aus der Hauptstadt fliehen konnten danach befahl er dem Rest der kaiserlichen Familie Selbstmord zu begehen Nachdem sich die Kaiserin erhangt hatte betrank sich der Kaiser verliess die Verbotene Stadt und begab sich nur von seinem Leibeunuchen begleitet in den Jingshan Park Dort erhangte er sich am heute bekannten Guilty Chinese Scholar Tree Damit endete die von Kaiser Hongwu begrundete 276 Jahre andauernde Herrschaft der Ming Dynastie Dem Rebellen Li Zicheng war es nicht vergonnt seinen Sieg zu geniessen Der Ming General Wu Sangui lief zu den Mandschu uber und offnete ihnen den Shanhaiguan Pass in der Chinesischen Mauer Die Mandschu eroberten sehr schnell Peking und vertrieben die Rebellen Der Mandschu Regent Dorgon proklamierte die Qing Dynastie und setzte seinen Neffen Shunzhi als neuen Kaiser von China ein Die Qing stilisierten sich zu den Rachern der Ming und Kaiser Chongzhen wurde in den Ming Grabern ein ehrenvolles Begrabnis gewahrt Li Zicheng wurde 1645 von den Mandschu getotet wahrend im Suden der Widerstand der Ming Prinzen gegen die Qing Herrschaft andauerte Einzelnachweise Bearbeiten a b Book critical of Ming emperor recalled after prompting online comparisons with Xi In reuters com 23 Oktober 2023 abgerufen am 29 Oktober 2023 englisch Herbert Franke Rolf Trauzettel 9 Die Blutezeit Chinas unter der Fremddynastie der Ch ing 18 Jahrhundert 1 Die Stabilisierung der Mandschu Herrschaft aus Das Chinesische Kaiserreich 13 Auflage Februar 2005 S 275 Patricia Buckley Ebrey China Eine illustrierte Geschichte Campus Frankfurt am Main 1996 S 214ff Literatur BearbeitenFrederick W Mote Imperial China 900 1800 Harvard Cambridge 2003 ISBN 0 674 44515 5 Ann Paludan Chronicle of the Chinese Emperors Thames amp Hudson London 1998 ISBN 0 500 05090 2 Denis Twitchett Frederick W Mote The Cambridge History of China Bd 7 The Ming Dynasty 1368 1644 Teil 1 University Press Cambridge 1988 ISBN 0 521 24332 7VorgangerAmtNachfolgerTianqiKaiser von China 1627 1644ShunzhiNormdaten Person GND 123975611 lobid OGND AKS LCCN n82152323 VIAF 8308453 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME ChongzhenALTERNATIVNAMEN Zhu Youjian Geburtsname 朱由檢 Geburtsname chinesisch Sizong Tempelname 思宗 Tempelname chinesisch KURZBESCHREIBUNG chinesischer Kaiser der Ming DynastieGEBURTSDATUM 6 Februar 1611STERBEDATUM 25 April 1644 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chongzhen amp oldid 239093713