www.wikidata.de-de.nina.az
Als Schwarze Schmach auch Schwarze Schande wird eine hauptsachlich von Deutschland ausgehende internationale rassistische Kampagne gegen den Einsatz franzosischer Kolonialtruppen wahrend der Alliierten Rheinlandbesetzung bezeichnet Dabei wurden den Soldaten massenhafte Gewalttaten gegen deutsche Frauen und Kinder unterstellt Die Kampagne erreichte zwischen 1920 und 1923 ihren Hohepunkt verstummte allerdings auch bis 1930 nicht Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Koloniale Besatzungstruppen im Rheinland 1919 1930 3 Grunde fur den Einsatz von Kolonialtruppen 4 Offizielle und offiziose Propaganda gegen die Schwarze Schmach 5 Republikfeindliche Propaganda von rechts 6 Nachwirkungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenIm Deutsch Franzosischen Krieg stiessen preussische und bayerische Truppen erstmals auf nordafrikanische Araber und Berber Turkos in franzosischen Hilfstruppen In der deutschen Kriegspublizistik wurden diese als Wilde dargestellt Als dann wahrend des Ersten Weltkriegs rund 440 000 franzosische Kolonialsoldaten aus Algerien Marokko Tunesien Franzosisch Westafrika sowie Madagaskar auf den europaischen Kriegsschauplatzen zum Einsatz gelangten gab dies Anlass zu einer intensiven Propagandakampagne die insbesondere angeblich von diesen Soldaten begangene Grausamkeiten betonte Das Afrikanerbild war hochgradig rassistisch Die Palette der Begrifflichkeiten reichte von Menschenwirrwarr von Farben und Religionen Teufel entmenschte Wilde Menschengeschmeiss der Wildnisse in teuflischer Ekstase herumstechenden Afrikanern Hilfstruppengesindel aller Farben Affen und halbtierische Volker Afrikas sowie Ausdrucken wie Afrikanerausstellung oder Volkerschau nicht oder nur ungenugend zivilisierter Banden und Horden uber schwarze Flut und dunkler Schlamm bis hin zum in den fruhen 20ern dann prominenten Schlagwort schwarze Schande 1 Und wie dann erneut in den 20er Jahren wurde als Konsequenz der franzosischen Kolonialtruppenpolitik das Ende des Kolonialsystems und der europaischen Vorherrschaft in der Welt an die Wand gemalt In der unmittelbaren Nachkriegszeit tauchten die afrikanischen Kolonialtruppen Frankreichs dann auch in den Memoiren Ludendorffs und Hindenburgs auf und wurden als Beleg dafur gewertet dass die Entente ihren Sieg auf unredliche Art und Weise errungen habe 2 3 Koloniale Besatzungstruppen im Rheinland 1919 1930 BearbeitenDie franzosischen Besetzungstruppen im Rheinland von 1919 bis 1930 wiesen einen bedeutenden Anteil afrikanischer Kolonialsoldaten auf Von den total 85 000 ab Januar 1920 im Rheinland stationierten franzosischen Besatzungssoldaten waren in den Sommern 1920 und 1921 beinahe die Halfte Afrikaner Algerier Marokkaner Westafrikaner Tunesier und Madegassen Danach nahm die Zahl der Kolonialtruppen ab die Westafrikaner wurden sogar vollstandig abgezogen Insbesondere zwischen 1920 und 1923 waren die Afrikaner im Rheinland Gegenstand einer intensiven auch internationalen Diskussion Parteien Medien und andere Organisationen mobilisierten sich um den Einsatz von Kolonialtruppen in Deutschland zu verhindern bzw als besondere Erniedrigung zu bezeichnen 4 5 Die deutsche Propagandakampagne gegen die Stationierung von Kolonialtruppen im Besatzungsgebiet wies hochgradig rassistische Zuge auf und operierte mit Schlagworten wie Schwarze Schmach Negerpest Schwarzer Schrecken und Schwarze Schande Im Zentrum der Argumentation standen die angeblich massenhaften sexuellen Ubergriffe der Afrikaner auf die Zivilbevolkerung Daneben gab es auch zahlreiche nichtdeutsche propagandistische Stimmen gegen die franzosische Kolonialtruppenpolitik am wichtigsten der britische Journalist Edmund Dene Morel und der italienische Innen und Kolonialminister Francesco Saverio Nitti Aber auch die amerikanische Schauspielerin und Journalistin Ray Beveridge der schwedische Pastor Martin Liljeblad und katholisch konservative Volkerbundgegner in der Schweiz waren federfuhrend an der Auslandkampagne beteiligt 6 Bis im Fruhjahr 1920 waren nur vereinzelte Stimmen gegen die Kolonialtruppen laut geworden Am 6 April 1920 wurde eine breitere Offentlichkeit auf die afrikanischen Besatzungseinheiten aufmerksam als es in Frankfurt am Main zu einem Zwischenfall kam bei dem marokkanische Soldaten mit einem Maschinengewehr mehrere Menschen toteten Dieser Vorfall markierte den Beginn einer nahezu drei Jahre anhaltenden Prasenz der Kolonialtruppenproblematik in der offentlichen Diskussion In der deutschen Presse wurden die afrikanischen Besatzungstruppen nun plotzlich zu einem Dauerbrenner und auch im Parlament kamen sie immer wieder zur Sprache Am 23 April 1920 reichten mehrere deutschnationale Abgeordnete eine Anfrage an die Regierung betreffend die Greuel welche schwarze Franzosen an den deutschen Frauen des besetzten Gebietes veruben ein 7 Am 19 Mai gab die Nationalversammlung ihrer Emporung uber diese missbrauchliche Verwendung der Farbigen in einer Interpellation Ausdruck die von allen Fraktionen mit Ausnahme der Unabhangigen Sozialdemokraten unterstutzt wurde Fur deutsche Frauen und Kinder sind diese Wilden eine schauerliche Gefahr Ihre Ehre Leib und Leben Reinheit und Unschuld werden vernichtet 8 Aussenminister Adolf Koster lehnte es seitens der Reichsregierung zwar ab in eine ode und billige Rassenhetze einzutreten bezeichnete die Verpflanzung von ungefahr 50 000 schwarzen fremdrassigen Truppen und Menschen nach Europa in das Herz des weissen Europa aber gleichwohl als ein Vergehen an Gesamteuropa 9 Im Juni 1920 beklagte eine Resolution des Evangelischen Bundes das deutsche Volk musse mit Grauen ansehen wie seine Frauen und Kinder geschandet und misshandelt werden Keine militarische Manneszucht ist imstande die wilden Instinkte dieser christlicher Erziehung entbehrenden Leute in Schranken zu halten Mund und Feder strauben sich die Greuel zu schildern die alle Kriegsschrecken ubertreffen 10 Grunde fur den Einsatz von Kolonialtruppen BearbeitenDer franzosische Historiker Nicolas Beaupre nennt drei hauptsachliche Grunde fur den Einsatz von Kolonialtruppen Die Regimenter des Mutterlandes konnten schneller demobilisiert werden die Kolonialtruppen wurden durch diesen Einsatz geehrt den Sieg teilen und die um ihre Kolonien gebrachten Deutschen sollten sehen dass Frankreich mehr war als das Nachbarland und dass sich seine Macht auf die ganze Welt erstreckte Beaupre schliesst aber auch nicht aus dass eine Demutigung des Feindes durch den Einsatz von Truppen die zu dieser Zeit als minderwertig angesehen wurden beabsichtigt war 11 Offizielle und offiziose Propaganda gegen die Schwarze Schmach Bearbeiten nbsp Briefmarke die im Zuge der der rassistischen Propaganda Kampagne gegen die Schwarze Schmach 1920 herausgegeben wurde Bayerisches Hauptstaatsarchiv MA 108037 Der Propagandafeldzug gegen die Schwarze Schmach lasst sich grob in einen offiziellen und offiziosen sowie einen inoffiziellen Teil gliedern 12 Ersterer wurde ohne uberall sich als offiziell zu erkennen zu geben vom Auswartigen Amt und vom Reichsministerium des Innern gesteuert Diese beiden Ministerien arbeiteten eng mit Organisationen von offiziosem Charakter wie der Rheinischen Frauenliga und der Rheinischen Volkspflege zusammen Auch fur die Belieferung der Presse im In und Ausland mit einschlagigem Material waren diese Stellen besorgt Offenbar stiessen sie dabei auf gewisse Probleme bemerkte doch der Reichskommissar fur die besetzten Gebiete in einem Bericht vom 6 Mai 1920 dass nach den von mir eingezogenen Erkundigungen die schwarzen und gelben Truppen tatsachlich nicht so schlimm sind wie es den Anschein hat und dass sie auch an den Belastigungen deutscher Frauen weniger beteiligt sind als die weissen franzosischen Truppen 13 Tatsachlich scheint trotz aller Grauelpropaganda das effektive Verhaltnis der Bevolkerung in der Besatzungszone zu den Kolonialsoldaten nicht schlechter als dasjenige zu den anderen franzosischen Besatzungstruppen gewesen zu sein Eine wie auch immer verursachte sich ausschliesslich auf die kolonialen Besatzungssoldaten beziehende Furcht oder Verachtung lasst sich in den einschlagigen Quellen vor Ort nicht nachweisen 14 Die offizielle Propaganda zielte darauf ab das Ausland auf die Zustande im Rheinland aufmerksam zu machen Besonders wurden die Vereinigten Staaten angepeilt deren offentliche Meinung sollte gegen die Kolonialtruppen aufgehetzt und zu Druck auf die Regierung veranlasst werden sich von den europaischen Siegermachten zu distanzieren Frankreich sollte aber auch von seinen europaischen Verbundeten isoliert werden Die Propaganda bediente sich dabei der Stereotypen der zeitgenossischen kolonialistischen Zivilisationsideologie Erst 1923 zur Zeit der Ruhrbesetzung nahm die Propaganda gegen die Schwarze Schmach ab einerseits weil Frankreich sich mit seiner Aktion in den Augen der Deutschen vor der Weltoffentlichkeit derart als Aggressor disqualifiziert hatte dass die antifranzosische Propaganda nun des Topos Kolonialtruppen gar nicht mehr bedurfte andererseits weil die Vereinigten Staaten aus Protest gegen die Ruhrbesetzung ihr gesamtes Besatzungskontingent abzogen und damit einer der Hauptadressaten der deutschen Propaganda sein Interesse an der Rheinlandfrage zunehmend verlor Ein Entwurf einer Rede von Reichsprasident Friedrich Ebert vom 13 Februar 1923 in Darmstadt enthielt eine Passage mit der Klage d ass die Verwendung farbiger Truppen niederster Kultur als Aufseher uber eine Bevolkerung von der hohen geistigen und wirtschaftlichen Bedeutung der Rheinlander eine herausfordernde Verletzung der Gesetze europaischer Zivilisation ist 15 Das Originalmanuskript legt aber den Schluss nahe dass es nicht von Ebert selber verfasst wurde und die Zeitungsberichte zeigen dass Ebert an diesem Tag eine Rede mit einem ganz anderen Wortlaut hielt 16 17 Bis zum Abzug der letzten franzosischen Besatzungstruppen im Jahre 1930 tauchte das Thema Schwarze Schmach sporadisch wieder in den Medien auf Republikfeindliche Propaganda von rechts BearbeitenNeben der offiziellen und offiziosen Kampagne gab es zahlreiche Propagandaaktivitaten rechter republikfeindlicher Kreise die sowohl aussen als auch besonders innenpolitisch motiviert waren Die Anwesenheit afrikanischer Besatzungstruppen bot die ideale Gelegenheit im Windschatten der offiziellen Propaganda sowohl gegen den Friedensvertrag von Versailles zu agitieren als auch eine breitere Offentlichkeit mit rassistischem Gedankengut zu indoktrinieren und gleichzeitig gegen das System und seine Reprasentanten die Novemberverbrecher die die Vorgange im Rheinland nicht zu verhindern vermochten Stimmung zu machen Der Munchner Ingenieur Heinrich Distler der sich dann bereits 1922 der nationalsozialistischen Bewegung anschliessen sollte grundete den Deutschen Notbund gegen die Schwarze Schmach und gab die Zeitschrift Die Schmach am Rhein heraus die von den deutschen Behorden wegen ihrer allzu rassistischen Tendenz als kontraproduktiv abgelehnt wurde und mangels Nachfrage ihr Erscheinen schon nach wenigen Nummern einstellen musste Distler war auch an der Produktion des heute verschollenen Films Die Schwarze Schmach 1921 beteiligt der stark mit sexuellem Sensationalismus arbeitete und dann von der Interalliierten Rheinlandkommission in den besetzten Gebieten und schliesslich aufgrund seiner zahlreichen faktischen Fehler auch von den deutschen Behorden fur das ganze Reichsgebiet verboten wurde Auch der parallel dazu im Auftrag der Rheinischen Frauenliga produzierte und eugenisch argumentierende Film Die schwarze Pest wurde zensiert 18 Die Propaganda von rechts aussen bewegte sich in den Bahnen des offenen biologistischen Rassismus der mit nationalistischen und antisemitischen Verschworungsphantasien angereichert wurde Eine Propagandaschrift von 1921 behauptete Opfer der zugellosen Bestialitat der farbigen Scheusale werden in Wiesen und Graben halbtot aufgefunden die Kleider in Fetzen gerissen manche mit Bisswunden die deutlich zeigen wie das Tier uber sein bedauernswertes Opfer hergefallen ist Der schwarze Soldat lebt nur seinem Naturtriebe nach 19 Das bekannte Plakat Jumbo zeigte einen gigantischen nur mit einem Stahlhelm bekleideten Afrikaner der deutsche Frauen an seinen Unterleib presste in verschiedenen Karikaturen waren die Kolonialsoldaten als Menschenaffen dargestellt Eine 1920 verbreitete Medaille von Karl Goetz zeigt auf dem Avers unter der Umschrift DIE SCHWARZE SCHANDE einen stahlbehelmten Phallus an den eine nackte deutsche Frau gefesselt ist Der Revers zeigt einen franzosischen Kolonialsoldaten afrikanischer Herkunft mit stark uberzeichneten wulstigen Lippen unter der Umschrift DIE WACHT AM RHEIN und unten mit der Aufschrift LIBERTE EGALITE FRATERNITE Adolf Hitler erwahnte in seinen Reden der fruhen 20er wiederholt dass im Rheinland unsere Frauen und Tochter von tierischen Schwarzen geschandet wurden 20 nbsp Karl Goetz MedailleWahrend die offizielle und offiziose Propaganda sich damit begnugte als Folge der angeblichen sexuellen Ubergriffe eine rasante Zunahme von Geschlechtskrankheiten in den Besatzungsgebieten zu beklagen wies die inoffizielle Propaganda noch auf einen anderen Aspekt hin das Problem der Rassenmischung So fuhrte Joseph Lang in seiner Broschure Die schwarze Schmach Frankreichs Schande aus Im Interesse unserer selbst und der ganzen weissen Rasse durfen wir es nicht langer dulden dass dort im besetzten Rheinland ein Seuchenherd grossgezogen wird der alles gesunde Leben zu ersticken droht Es ist eine Tatsache dass uber 60 v H der Kinder die durch die farbige Besatzung das Licht der Welt erblicken schon mit Syphilis behaftet sind Es ist weiter eine bekannte Tatsache dass Mischlingskinder fast immer die schlechten Eigenschaften und Laster der Eltern mit zur Welt bringen 21 In der Propaganda der sich formierenden nationalsozialistischen Bewegung wurde die Anwesenheit afrikanischer Soldaten in Deutschland ins Narrativ von einer angeblichen judischen Weltverschworung eingepasst Der Volkische Beobachter machte in den fruhen 20ern wiederholt die judischen Ententefreimaurer die Pariser Borsenjuden oder schlicht die Weisen von Zion fur die den Kolonialsoldaten im Rheinland zur Last gelegten Verbrechen verantwortlich 22 Auch in mehreren Hitlerreden dieser Jahre finden sich entsprechende Passagen 23 In Mein Kampf tauchte diese Verknupfung von Kolonialrassismus Radikalrevisionismus und Antisemitismus ebenfalls auf Juden waren es und sind es die den Neger an den Rhein bringen immer mit dem gleichen Hintergedanken und klaren Ziele durch die dadurch zwangslaufig eintretende Bastardisierung die ihnen verhasste weisse Rasse zu zerstoren von ihrer kulturellen und politischen Hohe herunterzuschmettern und selber zu ihren Herren aufzusteigen Dieses an sich immer mehr der Vernegerung anheimfallende Volk der Franzosen bedeutet in seiner Bindung an die judische Weltbeherrschung eine lauernde Gefahr fur den Bestand der weissen Rasse Europas Denn die Verpestung durch Negerblut am Rhein im Herzen Europas entspricht ebensosehr der sadistisch perversen Rachsucht dieses chauvinistischen Erbfeindes unseres Volkes wie der eisig kalten Uberlegung des Juden auf diesem Wege die Bastardisierung des europaischen Kontinents im Mittelpunkte zu beginnen und der weissen Rasse durch Infizierung mit niederem Menschentum die Grundlagen zu einer selbstherrlichen Existenz zu entziehen 24 Nachwirkungen BearbeitenZur Zeit des Abzuges der letzten franzosischen Besatzungstruppen im Jahre 1930 erinnerte die NS Presse an die Schwarze Schmach Der Sturmer griff dabei das Thema der Bastardisierung erneut auf Die Besatzung ist fort die Besetzung bleibt Hohnlachend verkunden es die Zeitungen des Diktators Alljuda 15 000 Kinder bleiben im deutschen Lande am Rhein zuruck 15 000 Kinder von schwarzen und weissen Franzosen von deutschen Frauen und Madchen zur Welt gebracht 15 000 Kinder mit dem Blute von Mongolen Negern und Juden 15 000 Bastarde Mischlinge bleiben zuruck und wachsen heran und werden Burger des deutschen Staates und Gifttrager fur s deutsche Blut 15 000 Bastarde bringen zur Verwesung was noch deutsch war und darum gut 25 In den ersten Jahren des Dritten Reiches erschienen dann mehrere Heimatromane in denen die Stationierung von Kolonialtruppen im Rheinland als Hohepunkt der Demutigungen nach der Niederlage im Weltkrieg erschien Anlasslich der Remilitarisierung des Rheinlandes im Jahre 1936 wurde eine Medaille in Umlauf gesetzt die auf der Vorderseite die Umrisse des Rheinlandes und das Hakenkreuz zeigte und auf der Ruckseite einen schwarzen Soldaten der eine weisse Frau attackierte 26 Schon 1933 wurde mit der Erfassung und anthropologischen Untersuchung der Mischlingskinder im Rheinland begonnen Total wurden 385 Kinder erfasst ihre Gesamtzahl schatzte man aber auf 500 bis 800 Von verschiedenen Seiten wurde nun wie vereinzelt schon in den zwanziger Jahren die Sterilisierung dieser Rheinlandbastarde gefordert Im Sommer 1937 wurde dann unter strengster Geheimhaltung damit begonnen die Mischlingskinder zu sterilisieren 27 Nach dem Angriff auf Frankreich im Fruhjahr 1940 das sich unter anderem auch mit kolonialen Einheiten zu verteidigen versuchte griff die NS Propaganda das Thema der afrikanischen Besatzungstruppen im Rheinland erneut auf 28 29 Wahrend des Westfeldzuges fiel eine grosse Zahl afrikanischer Soldaten in deutsche Hande und wurde in eigens fur sie eingerichteten Lagern interniert Hauptartikel Frontstalags fur die Soldaten der franzosischen Kolonialtruppen Verschiedentlich wurden sie auch auf der Stelle ermordet Die Gesamtzahl der Opfer dieser Massaker wird auf mehrere Tausend geschatzt 30 Literatur BearbeitenNicolas Beaupre Le Traumatisme de la Grande guerre 1918 1933 2012 Villeneuve d Ascq France Presses Universitaires du Septentrion deutsch Das Trauma des grossen Krieges 1918 1933 2009 WBG Academic ubersetzt von Gaby Sonnabend ISBN 978 3 534 14706 9 Peter Campbell The Black Horror on the Rhine Idealism Pacifism and Racism in Feminism and the Left in the Aftermath of the First World War in Social History 47 2014 S 471 496 Peter George Collar The Propaganda War in the Rhineland Weimar Germany Race and Occupation After World War I London 2013 Richard S Fogarty Race and War in France Colonial Subjects in the French Army 1914 1918 Baltimore JHU Press 2008 Eberhardt Kettlitz Afrikanische Soldaten aus deutscher Sicht seit 1871 Stereotype Vorurteile Feindbilder und Rassismus Afrika und Europa Koloniale und Postkoloniale Begegnungen Bd 4 Peter Lang Verlag Frankfurt 2006 ISBN 978 3 631 56048 8 Christian Koller Von Wilden aller Rassen niedergemetzelt Die Diskussion um die Verwendung von Kolonialtruppen in Europa zwischen Rassismus Kolonial und Militarpolitik 1914 1930 Beitrage zur Kolonial und Uberseegeschichte Bd 82 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 515 07765 0 Christian Koller Feind Bilder Rassen und Geschlechterstereotype in der Kolonialtruppendiskussion Deutschlands und Frankreichs 1914 1923 In Karen Hagemann Stefanie Schuler Springorum Hrsg Heimat Front Militar und Geschlechterverhaltnisse im Zeitalter der Weltkriege Geschichte und Geschlechter Bd 35 Frankfurt New York Campus 2002 S 150 167 Christian Koller Wilde in zivilisierten Kriegen Umrisse einer vergessenen Volkerrechtsdebatte des kolonialen Zeitalters in Zeitschrift fur neuere Rechtsgeschichte 23 2001 S 30 50 Christian Koller Die schwarze Schmach afrikanische Besatzungssoldaten und Rassismus in den zwanziger Jahren In Marianne Bechhaus Gerst Reinhard Klein Arendt AfrikanerInnen in Deutschland und schwarze Deutsche Geschichte und Gegenwart Beitrage zur gleichnamigen Konferenz vom 13 15 Juni 2003 im NS Dokumentationszentrum EL DE Haus Koln LIT Verlag Munster 2004 S 155 ff Christian Koller Afrika am Rhein Zivilbevolkerung und Kolonialtruppen im rheinischen Besatzungsgebiet der 1920er Jahre In Gunther Kronenbitter Markus Pohlmann Dierk Walter Hrsg Besatzung Funktion und Gestalt militarischer Fremdherrschaft von der Antike bis zum 20 Jahrhundert Krieg in der Geschichte Bd 28 Paderborn etc Ferdinand Schoningh 2006 S 105 117 Christian Koller German Perceptions of Enemy Colonial Troops 1914 1918 in Ravi Ahuja Heike Liebau Franziska Roy Hrsg When the War Began We Heard of Several Kings South Asian Prisoners in World War I Germany New Delhi Social Science Press 2011 S 130 148 Christian Koller Klasse Ethnizitat und Geschlecht Das Spannungsfeld von Quellen und Kategorien in der historischen Intersektionalitatsforschung am Beispiel von Arbeitskampfen und Kolonialmilitar in Mechthild Bereswill Folkert Degenring Sabine Stange Hrsg Intersektionalitat und Forschungspraxis Wechselseitige Herausforderungen Munster Westfalisches Dampfboot 2015 S 42 58 Gisela Lebzelter Die Schwarze Schmach Vorurteile Propaganda Mythos in Geschichte und Gesellschaft 11 1985 S 37 58 Georg Lilienthal Rheinlandbastarde Rassehygiene und das Problem der rassenideologischen Kontinuitat in Medizinhistorisches Journal 15 1980 S 426 436 Jean Yves Le Naour La honte noire L Allemagne et les troupes coloniales francaises 1914 1945 Paris 2003 Sally Marks Black Watch on the Rhine A study in propaganda prejudice and prurience in European Studies Review 13 1983 S 297 333 Gregory Martin German and French Perceptions of the French North and West African contingents 1910 1918 in Militargeschichtliche Mitteilungen 56 1997 S 31 68 Peter Martin Die Kampagne gegen die Schwarze Schmach als Ausdruck konservativer Visionen vom Untergang des Abendlandes in Gerhard Hopp Hrsg Fremde Erfahrungen Asiaten und Afrikaner in Deutschland Osterreich und in der Schweiz bis 1945 Berlin 1996 S 211 224 Sandra Mass Weisse Helden schwarze Krieger Zur Geschichte kolonialer Mannlichkeit in Deutschland 1918 1964 Bohlau Koln 2006 ISBN 978 3 412 32305 9 Tobias Nagl Die Wacht am Rhein Rasse und Rassismus in der Filmpropaganda gegen die schwarze Schmach 1921 1923 In Hella Hertzfeld Katrin Schafgen Hrsg Kultur Macht Politik Perspektiven einer kritischen Wissenschaft Berlin 2004 S 135 154 Keith S Nelson Black horror on the Rhine Race as a factor in post World War I diplomacy in Journal of Modern History 42 1970 S 606 627 Reiner Pommerin Sterilisierung der Rheinlandbastarde Das Schicksal einer farbigen deutschen Minderheit 1918 1937 Dusseldorf 1979 Robert C Reinders Racialism on the Left E D Morel and the Black Horror on the Rhine in International Review of Social History 13 1968 S 1 28 Janos Riesz Joachim Schultz Hrsg Tirailleurs senegalais Zur bildlichen und literarischen Darstellung afrikanischer Soldaten im Dienste Frankreichs Frankfurt M 1989 Julia Roos Women s Rights Nationalist Anxieties and the Moral Agenda in the Early Weimar Republic Revisiting the Black Horror Campaign against France s African Occupation Troops in Central European History 42 2009 S 473 508 Raffael Scheck Hitler s African victims The German Army Massacres of Black French Soldiers in 1940 Cambridge 2006 Mohamet Traore Schwarze Truppen im Ersten Weltkrieg zwischen Rassismus Kolonialismus und Nationalismus Diplomica Hamburg 2014 ISBN 978 3 95850 598 8 Dick Van Galen Last Black shame African soldiers in Europe 1914 1922 London 2015 Brett M Van Hoesen The Rhineland Controversy and Weimar Postcolonialism In Bradley Naranch Geoff Eley Hrsg German Colonialism in A Global Age Durham London 2014 S 302 329 Iris Wigger Die schwarze Schmach am Rhein Rassistische Diskriminierung zwischen Geschlecht Klasse Nation und Rasse Munster 2007 ISBN 978 3 89691 651 8 Weblinks BearbeitenLiteratur uber die Schwarze Schmach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Schwarze Schmach im Historischen Lexikon Bayerns Julia Roos Schwarze Schmach In 1914 1918 online International Encyclopedia of the First World War Christian Koller Historiography 1918 Today Africa In 1914 1918 online International Encyclopedia of the First World War Einzelnachweise Bearbeiten Christian Koller Von Wilden aller Rassen niedergemetzelt Die Diskussion um die Verwendung von Kolonialtruppen in Europa zwischen Rassismus Kolonial und Militarpolitik 1914 1930 Beitrage zur Kolonial und Uberseegeschichte Bd 82 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2001 S 103 134 Erich Ludendorff Meine Kriegserinnerungen 1914 1918 Berlin 1919 S 206 240 514 545 Paul von Hindenburg Aus meinem Leben Leipzig 1920 S 352 Der andere Mann Afrikanische Soldaten als Spiegel weisser Mannlichkeit und Weiblichkeit 1870 1923 Sandra Mass 2008 abgerufen am 17 Dezember 2014 Blieskastel Regionalhistorischer Kontext PDF Gerhild Krebs 2009 abgerufen am 17 Dezember 2014 Robert C Reinders Racialism on the Left E D Morel and the Black Horror on the Rhine in International Review of Social History 13 1968 S 1 28 Verhandlungen der verfassunggebenden Deutschen Nationalversammlung Bd 343 Berlin 1920 S 3081 Verhandlungen der verfassunggebenden Deutschen Nationalversammlung Bd 343 Berlin 1920 S 3407 Verhandlungen der verfassunggebenden Deutschen Nationalversammlung Bd 343 Berlin 1920 S 5692 f Deutsche Allgemeine Zeitung 26 Juni 1920 Nicolas Beaupre Das Traum des grossen Krieges 1918 1933 Kapitel 3 4 Peter George Collar The Propaganda War in the Rhineland Weimar Germany Race and Occupation After World War I London 2013 Zit Gisela Lebzelter Die Schwarze Schmach Vorurteile Propaganda Mythos in Geschichte und Gesellschaft 11 1985 S 37 58 hier 44 f Christian Koller Afrika am Rhein Zivilbevolkerung und Kolonialtruppen im rheinischen Besatzungsgebiet der 1920er Jahre In Gunther Kronenbitter Markus Pohlmann Dierk Walter Hrsg Besatzung Funktion und Gestalt militarischer Fremdherrschaft von der Antike bis zum 20 Jahrhundert Krieg in der Geschichte Bd 28 Paderborn etc Ferdinand Schoningh 2006 S 105 117 Friedrich Ebert Schriften Aufzeichnungen Reden Bd 2 Dresden 1926 S 290 Walter Muhlhausen Friedrich Ebert 1871 1925 Reichprasident der Weimarer Republik Bonn 2006 S 608 Walter Muhlhausen Hrsg Friedrich Ebert Reden als Reichprasident 1919 1925 Bonn 2017 S 286 293 Tobias Nagl Die Wacht am Rhein Rasse und Rassismus in der Filmpropaganda gegen die schwarze Schmach 1921 1923 In Hella Hertzfeld Katrin Schafgen Hrsg Kultur Macht Politik Perspektiven einer kritischen Wissenschaft Berlin 2004 S 135 154 Joseph Lang Die schwarze Schmach Frankreichs Schande Berlin 1921 S 8 und 11 Eberhard Jackel Alex Kuhn Hrsg Hitler Samtliche Aufzeichnungen 1905 1924 Stuttgart 1980 S 444 Joseph Lang Die schwarze Schmach Frankreichs Schande Berlin 1921 S 7f Volkischer Beobachter 22 Mai 1920 11 November 1920 14 April 1921 1 Februar 1922 Eberhard Jackel Alex Kuhn Hrsg Hitler Samtliche Aufzeichnungen 1905 1924 Stuttgart 1980 S 531 und 645 Christian Hartmann et al Hrsg Hitler Mein Kampf Eine kritische Edition Munchen Berlin 2016 S 851 1583 1585 Der Sturmer Juli 1930 Keith S Nelson Black horror on the Rhine Race as a factor in post World War I diplomacy in Journal of Modern History 42 1970 S 606 627 hier 626 Reiner Pommerin Sterilisierung der Rheinlandbastarde Das Schicksal einer farbigen deutschen Minderheit 1918 1937 Dusseldorf 1979 Willi A Boelcke Hrsg Kriegspropaganda 1939 1941 Geheime Ministerkonferenzen im Reichspropagandaministerium Stuttgart 1966 S 369 f Heinz Boberach Hrsg Meldungen aus dem Reich Auswahl aus den geheimen Lageberichten des Sicherheitsdienstes der SS 1939 1944 Neuwied Berlin 1965 S 1238 Raffael Scheck Hitler s African victims The German Army Massacres of Black French Soldiers in 1940 Cambridge 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwarze Schmach amp oldid 239016221