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Der Erste Japanisch Chinesische Krieg chinesisch 甲午戰爭 甲午战争 Pinyin jiǎwǔ zhanzheng Jiawu Krieg jap 日清戦争 nisshin sensō oder Erste Sino Japanische Krieg war ein Krieg zwischen Japan und dem China der Qing Dynastie der zwischen August 1894 und April 1895 ausgetragen wurde Ausloser waren Streitigkeiten um den politischen Status Koreas Die offizielle Kriegserklarung des Japanischen Kaiserreiches an das Kaiserreich China erfolgte am 1 August 1894 nachdem Japan den Konigspalast in Seoul in seine Gewalt gebracht hatte Erster Japanisch Chinesischer Krieg Datum 25 Juli 1894 bis 17 April 1895Ort Korea MandschureiAusgang Japanischer SiegFolgen Korea wird von China unabhangig China tritt Taiwan die ostliche Mandschurei und Liaodong an Japan ab KonfliktparteienChina Kaiserreich 1890 China Japanisches Kaiserreich JapanBefehlshaberGuangxuChina Kaiserreich 1890 CixiChina Kaiserreich 1890 Li HongzhangChina Kaiserreich 1890 Ding Ruchang MeijiJapan Itō HirobumiJapan Nozu MichitsuraJapan Ōyama IwaoJapan Itō SukeyukiJapan Tōgō Heihachirō Erster Japanisch Chinesischer Krieg 1894 1895 Pungdo Seonghwan Pjongjang Yalu Jiuliangcheng Lushunkou Weihaiwei Yingkou Pescadoren Die modern ausgerustete und gut ausgebildete Kaiserlich Japanische Armee besiegte die Chinesen in einer Serie von Kampfen rund um Seoul und Pjongjang Ein Grossteil der chinesischen Flotte wurde zerstort und die japanischen Truppen drangten weiter in die Mandschurei Nach diesen anhaltenden Niederlagen unterzeichnete das Kaiserreich China im April 1895 den Vertrag von Shimonoseki Die Niederlage Chinas zeigte deutlich die Schwachen der veralteten kaiserlich chinesischen Armee auf Daraufhin wurden in China die Stimmen nach einer Beschleunigung des Modernisierungsprozesses immer lauter Nach Kriegsende wurde Taiwan eine Kolonie Japans und Korea ein offiziell unabhangiger Staat Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrunde 1 1 Machtverhaltnisse in Ostasien 1 2 Krise von 1882 1 3 Gapsin Putsch 1 4 Nagasaki Zwischenfall 1 5 Sojabohnenstreit 1 6 Kim Ok gyun 1 7 Donghak Aufstand 2 Kraftevergleich 2 1 Japan 2 1 1 Kaiserlich Japanische Marine 2 1 2 Kaiserlich Japanische Armee 2 2 China 2 2 1 Beiyang Armee 2 2 2 Beiyang Flotte 2 3 Auslandische Meinungen uber chinesische und japanische Streitkrafte 3 Fruher Verlauf 4 Geschehnisse wahrend des Krieges 4 1 Schlacht von Pungdo 4 2 Konflikt in Korea 4 3 Niederlage der Beiyang Flotte 4 4 Invasion der Mandschurei 4 5 Einnahme von Lushunkou Weihaiwei und den Pescadoren 5 Ende des Krieges 6 Folgen 7 Literatur 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseHintergrunde BearbeitenMachtverhaltnisse in Ostasien Bearbeiten Das Kaiserreich China war jahrhundertelang die Hegemonialmacht in Ostasien und die angrenzenden Staaten und auch Japan waren uber ein System der Tributpflichtigkeit und des nominellen Vasallentums gepragt In Korea herrschte die Joseon Dynastie als Vasall des Kaisers Innenpolitisch wurde das Kaiserreich durch die Taiping Rebellion und weitere Aufstande erschuttert Ab den 1850ern wurde ab dem Ersten Opiumkrieg die Unterlegenheit Chinas gegenuber den westlichen Nationen offensichtlich Der chinesische Kaiserhof hielt trotz der Infragestellung durch die militarischen Niederlagen am grundsatzlichen Staatskonzept fest und versuchte auch seine Aussenpolitik gegenuber den asiatischen Staaten weiter gemass dem alten System zu verfolgen 1 Teile der herrschenden Elite versuchten im Rahmen der Tongzhi Restauration das System mit dem Ziel das konfuzianistische System durch Ubernahme westlicher Innovationen auf militarischem technologischen und wirtschaftlichen Gebiet zu stablisieren Die Modernisierungsbestrebungen blieben aber unkoordiniert und fanden auf der Ebene von Provinzfursten statt Der prominenteste Reformer war der Vizekonig von Zhili Li Hongzhang dessen Reformen durch Ausbau des Eisenbahn und Telegraphennetzes und Modernisierung des Militars vor allem die Starkung der militarischen Widerstandsfahigkeit im Auge hatte 2 Japan hatte 1854 seine Politik der Abschliessung durch eine amerikanische Intervention aufgeben mussen In den Jahren nach dem dadurch ausgelosten Fall des Shogunats und speziell der Meiji Restauration 1868 transformierte sich Japan von einer feudalen Gesellschaft hin zu einem modernen Industriestaat Dazu schickte Japan Gesandte und Studenten in die westliche Welt aus damit diese dort deren Technik und Kunste erlernen konnten und nach Japan brachten Dies geschah nicht nur um zu verhindern dass Japan unter auslandische Dominanz fiel sondern auch um sich auf gleicher Augenhohe mit den westlichen Machten messen zu konnen 3 Neben der Revision der Ungleichen Vertrage strebte Japan nach einer eigenen Einflusssphare in Ostasien um seinerseits die Rolle der ostasiatischen Hegemonialmacht einzunehmen Dabei spielte Korea sowohl als mogliches militarisches Sprungbrett nach China wie auch als moglicher Raum fur den Aufbau einer japanischen Einflusssphare fur die japanische Fuhrung eine zentrale Rolle Ziel Japans war dabei die Erschliessung Koreas mit modernen wirtschaftlichen und technischen Methoden unter japanischer Vorherrschaft Dabei sah sich Japan neben China auch in Konkurrenz zur wachsenden russischen Prasenz in Ostasien 1 Die japanische Fuhrung furchtete dass Russland durch den Bau der Transsibirischen Eisenbahn zur Hegemonialmacht der koreanischen Halbinsel aufsteigen konnte 4 Wahrend China und Japan die durch westliche Staaten erzwungenen Offnungen und Vertrage hinnehmen mussten gelang Korea unter der Regentschaft von Heungseon Daewongun westliche Einflussnahme zu verhindern Der Regent bekampfte Ineffizienz und Korruption in der Verwaltung und schrankte die Privilegien der Yangban ein Ebenso reformierte er das Steuersystem und schuf Aufstiegschancen fur Untertanen ohne adlige Abstammung Die Politik des Regenten schaffte es den vorher verbreiteten Bauernaufstande die Ursache zu entziehen zog aber den Unmut der Hofgesellschaft und einflussreicher Adliger auf sich 1866 ordnete er ein Massaker an den Christen im Land an bei dem mehrere tausend Koreaner und einige wenige Franzosen getotet wurden Das Massaker fuhrte dazu dass sich Ende des Jahres keine westlichen Auslander mehr im Land aufhielten Mit der Machtubernahme des Konigs Gojong wurden die Reformen von Heungseon zuruckgenommen die Abschirmung von westlichen Einflussen und die Tributpflicht gegenuber China beibehalten 5 Als junge aufstrebende Regionalmacht richtete Japan seine Aufmerksamkeit zunehmend auf Korea 6 Um seine Interessen und seine Sicherheit zu gewahrleisten wollte Japan verhindern dass andere Staaten Korea annektierten sich als dessen Schutzmacht etablierten oder auch nur Koreas Selbststandigkeit ausbauten indem sie dessen Verwaltung und Wirtschaft reformierten Der preussische Berater in Japan Jakob Meckel druckte es folgendermassen aus Korea ist ein Dolch der auf das Herz Japans gerichtet ist 7 Japans Ansicht war also dass die Anwesenheit von militarischen Einheiten anderer Staaten seinen eigenen nationalen Interessen entgegenlief und es war deshalb entschlossen die jahrhundertelange chinesische Oberhoheit uber Korea zu beenden Daruber hinaus erkannte Japan auch den Nutzen der koreanischen Kohle und Eisenerz Ressourcen fur seine eigenen industriellen Bestrebungen Koreas Agrarprodukte waren ausserdem wichtig um die stark wachsende japanische Bevolkerung ernahren zu konnen Im Jahre 1875 erkannte die chinesische Qing Dynastie Korea formal als unabhangigen Staat an Am 27 Februar 1876 zwang Japan Korea nach mehreren Zwischenfallen und Konflikten zwischen koreanischen Isolationisten und Japanern zum Japanisch Koreanischen Freundschaftsvertrag wonach sich Korea fur den Handel mit Japan offnen musste Ahnliche Vertrage schloss Korea daraufhin auch mit anderen Landern ab In den Jahren 1876 1880 und 1881 wurden die Vertragshafen Pusan Wonsan und Incheon geoffnet Japan wurde dadurch zum Hauptaussenhandelspartner Koreas und absorbierte rund 90 der Exporte des Landes mehrheitlich Baumwolle Reis und Soja Dies fuhrte auf dem Land zu steigenden Nahrungsmittelpreisen 8 Krise von 1882 Bearbeiten Im Jahr 1882 litt die koreanische Halbinsel unter einer schweren Durre die zu Lebensmittelknappheit und Unzufriedenheit unter der Bevolkerung fuhrte Korea stand am Rande des Bankrotts die koreanische Regierung war nicht mehr in der Lage die Rechnungen zu begleichen speziell gegenuber dem Militar Das fuhrte zu rasch wachsender Unzufriedenheit unter den koreanischen Soldaten die seit Monaten keinen Sold mehr erhalten hatten Am 23 Juli kam es schliesslich zu Meuterei und Unruhen in Seoul und Soldaten plunderten zusammen mit der Bevolkerung die Reislager Am nachsten Morgen wurden der Herrscherpalast und Regierungseinrichtungen angegriffen bevor sich der Mob gegen das Gebaude der japanischen Gesandtschaft wandte Der japanischen Gesandtschaft gelang zwar die Flucht nach Chemulpo und spater nach Nagasaki an Bord des britischen Forschungsschiffes HMS Flying Fish doch sandte Japan als Reaktion vier Kriegsschiffe und ein Bataillon nach Seoul um japanische Interessen zu schutzen und Wiedergutmachung zu verlangen China schickte daraufhin 4 500 Soldaten nach Korea um seine Interessen gegenuber den Japanern zu wahren Mit dem schliesslich am 30 August 1882 abgeschlossenen Vertrag von Chemulpo nahmen die Spannungen noch einmal ab Der Vertrag sah vor dass die Verantwortlichen fur den Aufstand bestraft wurden und die Familien getoteter Japaner 50 000 Yen Entschadigung erhielten Die japanische Regierung erhielt 500 000 Yen Entschadigung eine offizielle Entschuldigung und die Erlaubnis auf dem Gelande der japanischen Gesandtschaft Truppen zu stationieren und eine Kaserne zu errichten Gapsin Putsch Bearbeiten Im Jahr 1884 uberraschte eine Gruppe pro japanischer Reformer um Kim Ok gyun die konservative pro chinesische Regierung Koreas und riss in einem blutigen Staatsstreich die Macht an sich In einem ebenso blutigen Gegenschlag schaffte es die koreanische Regierung jedoch mit Hilfe chinesischer Hilfstruppen unter General Yuan Shikai die Kontrolle wieder zu erlangen und die den Putsch unterstutzenden japanischen Truppen aus Seoul zu vertreiben 9 Bei dieser Revolte kamen nicht nur einige Reformer ums Leben es wurde auch die japanische Gesandtschaft niedergebrannt und japanische Soldaten und Zivilisten getotet Dies fuhrte zu einem Streit zwischen Japan und China welcher letztlich im 1885 abgeschlossenen Vertrag von Tientsin nochmals befriedet werden konnte Darin vereinbarten die beiden Staaten ihre jeweiligen Expeditionsstreitkrafte aus Korea abzuziehen keine militarischen Berater zur Ausbildung koreanischer Truppen zu entsenden und den jeweils anderen Staat im Voraus zu verstandigen wenn beabsichtigt wurde Truppen nach Korea zu schicken Die Japaner jedoch waren trotzdem zunehmend frustriert uber die chinesischen Bemuhungen den japanischen Einfluss auf Korea zu begrenzen Trotzdem verliessen nach Abschluss des Vertrages chinesische und japanische Truppen Korea und die diplomatischen Beziehungen zwischen Japan und Korea wurden wieder hergestellt Yuan Shikai blieb als chinesischer Statthalter in Korea eine Position die er bis zum Krieg innehaben sollte Er versuchte zwar den chinesischen Handel mit Korea zu fordern und den japanischen Handel einzugrenzen jedoch mit begrenztem Erfolg denn Japan blieb Koreas grosster Handelspartner In der Folgezeit wurden chinesische Telegrafen eingefuhrt und Korea an das chinesische Telegrafennetz angeschlossen sowie finanzielle Unterstutzung seitens der Qing Dynastie an Korea geleistet In Japan erregte der fehlgeschlagene Putschversuch grosse offentliche Aufmerksamkeit Im offentlichen Diskurs war erstmals eine zivilisatorische Mission Japans gegenuber China und Korea Thema Die veroffentlichte Meinung formulierte Expansionsbestrebungen auf das asiatische Festland Die japanische Regierung reagierte auf die Ruckschlage in ihrer Koreapolitik mit einer weiteren Forcierung der Aufrustung insbesondere der Marine 9 Nagasaki Zwischenfall Bearbeiten 1886 kam es bei einem Aufenthalt der chinesischen Beiyang Flotte im japanischen Nagasaki zu Unruhen und einer regelrechten Strassenschlacht nach japanischer Darstellung ausgelost durch undisziplinierte chinesische Matrosen die Sachschaden anrichteten und japanische Frauen und Kinder belastigten Bei den Kampfen wurden auch einige japanische Polizisten von den chinesischen Matrosen getotet Zu diesem Zeitpunkt war die chinesische Flotte deutlich starker als die japanische weswegen die Qing Dynastie eine Entschuldigung an Japan ablehnte und auf ihre Uberlegenheit zu See vertraute alleine das in Deutschland gebaute chinesische Flaggschiff Dingyuan insgesamt waren vier chinesische Schiffe in Nagasaki war grosser als alle japanischen Kreuzer Auch ein Vorfall wahrend des Gapsin Putsches war noch frisch im japanischen Gedachtnis vorhanden dort sollen 2000 Qing Soldaten 400 japanische Soldaten vertrieben haben Die Qing Regierung beschuldigte Japan die chinesischen Matrosen angegriffen und viele verletzt zu haben als diese ihrerseits lediglich Geschenke nach Nagasaki gebracht hatten China behauptete weiter dass Japan nichts unternommen hatte um die Matrosen zu schutzen Sojabohnenstreit Bearbeiten Nach einer weiteren schlechten Ernte 1889 untersagte der Gouverneur der Hamgyong Provinz den Export von Sojabohnen nach Japan Japan verlangte daraufhin eine Entschadigung fur seine Importeure und erhielt diese schliesslich 1893 Dieser Vorfall zeigt die wachsende Abhangigkeit Japans von den landwirtschaftlichen Produkten Koreas Kim Ok gyun Bearbeiten Am 28 Marz 1894 wurde der pro japanische koreanische Revolutionar Kim Ok gyun in Shanghai ermordet Kim war am Gapsin Putsch 1884 beteiligt und nach dessen Scheitern nach Japan geflohen Aufforderungen der koreanischen Regierung Kim auszuliefern wurden von Japan abgelehnt Kim Ok gyun wurde schliesslich in eine Falle gelockt Als er auf Einladung von Li Hongzhang in Shanghai eintraf wurde er in einem japanischen Gasthaus im internationalen Viertel vom Koreaner Hong Jong u ermordet Seine Leiche wurde anschliessend mit einem chinesischen Kriegsschiff nach Korea geschickt dort gevierteilt und als Warnung an andere pro japanische Rebellen offentlich zur Schau gestellt Die japanische Regierung war daruber emport und wertete das als direkten Angriff auf ihre Wurde und ihr Ansehen 10 Donghak Aufstand Bearbeiten Die Spannungen zwischen China und Japan waren also im Juni 1894 erheblich dennoch war der Krieg noch nicht unausweichlich Der Donghak Aufstand in Korea veranlasste Konig Gojong am 1 Juni 1894 dazu chinesische Truppen zur Niederschlagung des Aufstands anzufordern China schickte daraufhin 2 800 Mann unter dem Kommando von Yuan Shikai wobei sich aber bald herausstellte dass die Chinesen gar nicht gebraucht wurden um die Aufstande niederzuschlagen Laut den Japanern informierte die chinesische Regierung die Japaner nicht uber diese Truppenentsendung und verletzte somit den Vertrag von Tientsin 11 Wegen dieser Vertragsverletzung reagierte Japan indem es seinerseits eine 8 000 Mann starke Expeditionsstreitkraft nach Korea schickte Die ersten 400 Soldaten erreichten am 9 Juni Seoul weitere landeten am 12 Juni bei Incheon 12 Laut chinesischen Angaben hatten die Japaner die Chinesen jedoch ermutigt der koreanischen Bitte um Unterstutzung Folge zu leisten und japanische Offizielle hatten versichert Japan hatte nicht vor deswegen zu intervenieren So sei der chinesische Verantwortliche Li Hongzhang zu der falschen Annahme verleitet worden dass Japan keinen Krieg wagen wurde wahrend Tokyo in Wahrheit bereits vollkommen darauf vorbereitet war 13 Japan verlangte jedenfalls dass China mit Japan gemeinsam die koreanische Regierung reformieren sollte was von China aber abgelehnt wurde Korea verlangte den Abzug der japanischen Truppen was wiederum von Japan abgelehnt wurde Die japanische Expeditionsstreitmacht nahm schliesslich Anfang Juni den koreanischen Konig gefangen besetzte den Koniglichen Palast und bildete eine neue koreanische Regierung aus pro japanischen Koreanern Die neue Regierung wurde am 25 Juli angelobt 12 Die neue koreanische Regierung gewahrte Japan schliesslich das Recht die Chinesen gewaltsam aus Korea zu entfernen und Japan schickte noch weitere Truppen Da China wiederum die neue koreanische Regierung nicht anerkannte kam es zum Krieg Kraftevergleich BearbeitenJapan Bearbeiten Japans Reformen im Zuge der Meiji Restauration gaben vor allem dem Flottenbau hohe Prioritat ferner der Aufstellung einer effizienten modernen Armee Japan hatte darum zahlreiche Militars nach Europa gesandt um dort die Starke und Taktiken der europaischen Armeen und Flotten zu studieren Kaiserlich Japanische Marine Bearbeiten Die Kaiserlich Japanische Marine wurde nach dem Vorbild der britischen Royal Navy aufgestellt die damals die starkste Flotte der Welt war Britische Berater wurden nach Japan entsandt um die japanische Flottenfuhrung zu trainieren und auszubilden japanische Studenten wiederum wurden nach Grossbritannien geschickt um dort die Royal Navy zu studieren und zu beobachten Durch diese Ausbildung und Lektionen war Japan in der Lage eine Flotte aufzustellen die bezuglich Seemannskunst und Artillerie professionell geschult war 14 Zu Beginn des Krieges verfugte Japan uber 12 moderne Kriegsschiffe der Kreuzer Izumi kam wahrend des Krieges hinzu eine Fregatte 22 Torpedoboote und zahlreiche Hilfskreuzer Japan hatte noch keine Schlachtschiffe und orientierte sich darum an der Jeune Ecole Doktrin die schnelle kleine Kriegsschiffe wie Kreuzer und Torpedoboote bevorzugte mit ausreichender Bewaffnung um grossere Schiffe zerstoren zu konnen Viele der japanischen Schiffe waren in britischen und franzosischen Werften gebaut worden 8 in britischen 3 in franzosischen und 2 in japanischen 16 der Torpedoboote waren in Frankreich produziert und in Japan zusammengebaut worden Darunter befanden sich allerdings Meilensteine der modernen Schiffsentwicklung Das in Grossbritannien gebaute Torpedoboot Kotaka gilt z B als der Prototyp der spateren Zerstorer Klassen 15 Der ebenfalls in Grossbritannien gebaute Kreuzer Yoshino war bei seiner Indienststellung 1892 der schnellste Kreuzer der Welt 16 Kaiserlich Japanische Marine Wichtigste SchiffeGeschutzte Kreuzer Izumi Naniwa Chiyoda Matsushima Akitsushima Yoshino Ungeschutzte Kreuzer Takao Yaeyama Tsukushi Tatsuta wurde von den neutralen Briten in Aden 1894 festgesetzt und durfte erst nach Ende des Krieges nach Japan zuruckkehren Torpedoboot KotakaKanonenboote Banjō Maya Ōshima HeienKaiserlich Japanische Armee Bearbeiten Das Heer des Meijistaates bestand 1893 aus 6 000 Offizieren 12 000 Unteroffizieren und 60 000 aktiven Wehrpflichtigen Die Kriegsstarke der Armee konnte durch 270 000 Reservisten verstarkt werden Die nach westlichem Vorbild im Aufbau befindlichen Streitkrafte verwendeten einheimisch produzierte moderne Gewehre waren jedoch bei Artillerie und technischem Gerat oft auf Importe minderer Qualitat angewiesen da Japan die dafur erforderliche industrielle Produktionskapazitat fehlte Wahrend des Krieges mobilisierte die Armee mehr als 220 000 Reservisten und brachte die Gesamtstarke der sieben regularen Divisionen auf 125 000 Mann Rund 100 000 Soldaten wurden wahrend des Krieges als Reserve und in der Logistik auf den Hauptinseln Japans eingesetzt Die japanische Expeditionsarmee rekrutierte rund 153 000 koreanische Arbeiter die in Zivil die Streitkrafte in der Logistik unterstutzten 17 Kaiserlich Japanische Armee Zusammensetzung 1894 18951 Armee3 Division Nagoya 5 Division Hiroshima 2 Armee1 Division Tokyo 2 Division Sendai 6 Division Kumamoto In Reserve4 Division Osaka Invasion von Formosa Taiwan Kaiserliche GardeChina Bearbeiten Obwohl die Beiyang Streitkrafte Beiyang Armee und Beiyang Flotte die bestausgerusteten und modernsten Einheiten Chinas bildeten so war doch Korruption ein ernstes Problem Militarische Anfuhrer und Beamte unterschlugen sogar wahrend des Krieges Rustungsgelder Das fuhrte dazu dass die Beiyang Flotte nach ihrer Aufstellung 1888 keine Schlachtschiffe erwerben konnte Der Ankauf von Munition endete 1891 weil Gelder umgeleitet wurden um damit den Sommerpalast in Peking zu bauen Auch die Logistik war ein grosses Problem da man den Bau von Eisenbahnen in der Mandschurei unterlassen hatte Die Moral in den chinesischen Armeen war generell sehr niedrig wegen geringer Bezahlung geringem Prestige Opiumkonsum und schlechter Fuhrung was auch zu schmachvollen Ruckzugen fuhrte wie zur Aufgabe des gut befestigten und verteidigbaren Weihaiwei Beiyang Armee Bearbeiten Das China der Qing Dynastie hatte keine einheitliche nationale Armee Als Folge des Taiping Aufstands war die Armee in Einheiten aus Mandschu Mongolen Hui Muslime und Han aufgeteilt worden die wiederum in grossteils unabhangige regionale Kommanden unterteilt waren Wahrend des Krieges wurden die Kampfe fast ausschliesslich von der Beiyang Armee und der Beiyang Flotte gefuhrt Hilferufe wurden aus regionaler Rivalitat von anderen Chinesischen Armeen oft einfach ignoriert Gleichzeitig waren chinesische Streitkrafte auch mit der Dungan Revolte in Qinghai beschaftigt bei der es tausende Todesopfer gab Beiyang Flotte Bearbeiten Die chinesische Marine hatte kein nationales Oberkommando Sie war in vier Flotten Beiyang Nanyang Fujian Guandong aufgeteilt 1894 umfassten diese vier Einheiten 65 grossere Kriegsschiffe und 43 Torpedoboote Die Beiyang Flotte war die starkste der vier Einheiten und entsprach ungefahr der Starke der gesamten japanischen Seestreitkrafte Die Flotte wurde als die starkste Flotte Ostasiens angesehen 18 Die Befehlsgewalt und administrative Zustandigkeit fur die Flotten lag dabei bei den regionalen Machtzentren Fur die Beiyangflotte war der Vizekonig von Zhili Li Hongzhang verantwortlich 19 Die Beiyang Flotte war eine von vier modernisierten Flotten der spaten Qing Dynastie die Schiffe wurden dabei vor allem von Li Hongzhang wesentlich finanziell unterstutzt Jedoch wurden die Schiffe nicht ausreichend gewartet und auch die Disziplin war mangelhaft 20 So vertrieben sich Wachen teilweise mit Glucksspiel ihre Zeit Turen zwischen wasserdichten Schotten wurden offengelassen Mull wurde in Geschutzrohre entsorgt und Schwarzpulver unter der Hand verkauft und durch Kakao ersetzt Am Yalu Fluss war ein Geschutz eines Schlachtschiffes von Admiral Ting sogar verpfandet worden 21 Beiyang Flotte Wichtigste SchiffeGepanzerte Schlachtschiffe Dingyuan Flaggschiff ZhenyuanPanzerkreuzer King Yuen Lai YuenGeschutzte Kreuzer Chih Yuen Ching YuenKreuzer Torpedo Kreuzer Tsi Yuen Kuang Ping Chaoyong YangweiKustenschiff PingyuanKorvette Kwan ChiaAuslandische Meinungen uber chinesische und japanische Streitkrafte Bearbeiten Die vorherrschende Meinung im Westen war dass die modernisierte chinesische Armee und Flotte die japanischen Streitkrafte besiegen wurde Einheiten wie die zur Beiyang Armee gehorende Anhui Armee sowie die Beiyang Flotte wurden von westlichen Beobachtern gelobt China wurde als militarisch uberlegen angesehen 22 und auch der Deutsche Generalstab war der Ansicht dass Japan verlieren wurde Der britische Militarberater bei der chinesischen Armee William Lang wurde von Reuters interviewt Er lobte dabei die chinesischen Streitkrafte die Ausbildung die modernen Schiffe Geschutze und Ausrustung Er erklarte dass schlussendlich kein Zweifel daran sei dass Japan vollstandig zerbrechen werde und die Niederlage Japans vorherbestimmt sei 23 Fruher Verlauf Bearbeiten nbsp Ubersicht der Truppenbewegungen wahrend des Ersten Japanisch Chinesischen Krieges nbsp Farbholzschnitt von Mizuno Toshikata mit der Darstellung der Schlacht von Pjongjang am 15 September 18941 Juni 1894 Wahrend der Donghak Rebellion bewegen sich Einheiten der Rebellen auf Seoul zu Der koreanische Herrscher bittet um Unterstutzung aus China um die Rebellion niederzuschlagen 6 Juni 1894 Ungefahr 2 800 chinesische Soldaten werden nach Korea transportiert um die Rebellion niederzuschlagen Japan erklart dass es daruber zuvor nicht informiert wurde und China somit den Vertrag von Tientsin verletzt habe China wiederum versichert dass Japan informiert wurde 8 Juni 1894 Japanische Soldaten griffen auf Seiten der Reformer in den Donghak Aufstand ein 11 Juni 1894 Die Donghak Rebellion ist beendet 13 Juni 1894 Die japanische Regierung gibt per Telegraph dem japanischen Oberbefehlshaber der Truppen in Korea Ōtori Keisuke die Anweisung trotz des Endes der Rebellion so lange wie moglich in Korea zu bleiben 16 Juni 1894 Der japanische Aussenminister Mutsu Munemitsu trifft sich mit dem chinesischen Botschafter in Japan Wang Fengzao um den zukunftigen Status Koreas zu besprechen Wang erklart dass die Chinesen sich nach dem Ende der Rebellion wieder aus Korea zuruckziehen wollen und erwartet dasselbe auch von den Japanern China will daruber hinaus wieder einen chinesischen Statthalter in Korea ernennen um die traditionelle Oberhoheit Chinas uber Korea beizubehalten 22 Juni 1894 Weitere japanische Truppen treffen in Korea ein Der japanische Aussenminister Mutsu weist Ōtori an Druck wegen der japanischen Forderungen auf Korea auszuuben 26 Juni 1894 Ōtori schlagt dem koreanischen Konig Gojong ein paar Reformen vor die von diesem zuruckgewiesen werden Des Weiteren besteht er auf dem Ruckzug der Japaner 7 Juli 1894 Eine vom britischen Botschafter in China anberaumte Mediation zwischen China und Japan scheitert 19 Juli 1894 Die Japaner stellen eine kombinierte Flotte auf bestehend aus fast allen Schiffen der Kaiserlich Japanischen Flotte und bereiten sich auf den Krieg vor Mutsu telegrafiert Ōtori er solle alle Schritte die ihm notig erscheinen unternehmen um die koreanische Regierung zu den japanischen Reformvorschlagen zu zwingen 23 Juli 1894 Japanische Truppen dringen in Seoul ein und nehmen den koreanischen Konig gefangen und setzen eine pro japanische Regierung ein die wiederum alle Chinesisch Koreanischen Vertrage fur ungultig erklart und der japanischen Armee das Recht gewahrt die chinesischen Truppen aus Korea zu vertreiben 25 Juli Die Kampfhandlungen der verfeindeten Lander begannen mit einem Seegefecht als vier japanische Kreuzer auf drei chinesische Kriegsschiffe aus Busan trafen Beide Seiten behaupten spater der Gegner hatte zuerst angegriffen Sieger der Auseinandersetzung waren die japanischen Schiffe von den chinesischen Schiffen erreichte nur ein Kreuzer die Basis in Weihaiwei Wahrend die japanischen Schiffe diesen verfolgten trafen sie auf ein ursprunglich britisches Handelsschiff das chinesische Truppen beforderte Details siehe Abschnitt Schlacht von Pungdo Die Kriegserklarung zwischen China und Japan erfolgte etwa eine Woche spater am 1 August 1894 Geschehnisse wahrend des Krieges BearbeitenChina hatte zunachst auf koreanische Bitte hin Truppen nach Korea entsandt Im Gegenzug hatte Japan zunachst knapp 4 000 Soldaten geschickt und diese danach laufend verstarkt Im Juli 1894 hatte China 3 000 bis 3 500 Soldaten vor Ort die einer deutlichen Ubermacht der Japaner gegenuberstanden Versorgt wurden die Chinesen uber das Meer und die Stadt Asan Das erste Ziel der Japaner war deshalb eine Blockade Asans um die Chinesen anschliessend auf dem Land einzukesseln Schlacht von Pungdo Bearbeiten Am 25 Juli 1894 stellten die japanischen Kreuzer Yoshino Naniwa und Akitsushima auf einer Patrouille vor Asan den chinesischen Kreuzer Tsi yuan und das Kanonenboot Kwang yi 24 Die chinesischen Schiffe hatten Asan verlassen um sich mit einem weiteren chinesischen Kanonenboot der Tsao kiang zu treffen welches einen Transport nach Asan eskortierte Nach einem zirka einstundigen Gefecht entkam die Tsi yuan wahrend die Kwang yi auf Felsen strandete und danach ihr Pulvermagazin explodierte Die Kow shing war ein britisches Handelsschiff mit 2 134 BRT der Indochina Steam Navigation Company in London befehligt von Kapitan T R Galsworthy und hatte 64 Mann Besatzung Das Schiff war von der Qing Regierung gemietet worden um Truppen nach Korea zu verschiffen So war die Kow shing auf dem Weg nach Asan um die dortigen chinesischen Truppen zu verstarken 1 200 Soldaten mit Ausrustung und Nachschub waren an Bord ebenso ein deutscher Artillerieoffizier Major von Hanneken der als Militarberater fur die Chinesen arbeitete Das Schiff sollte am 25 Juli 1894 anlegen Der japanische Kreuzer Naniwa unter dem Kommando von Kapitan Tōgō Heihachirō fing die beiden Schiffe ab Das Kanonenboot wurde gekapert Dann befahlen die Japaner der Kow shing der Naniwa zu folgen und verlangten dass alle Europaer an Bord auf die Naniwa transferiert werden sollten Die 1 200 chinesischen Soldaten an Bord der Kow shing drohten jedoch damit Kapitan Galsworthy und die anderen Europaer umzubringen Nach vier Stunden erfolglosen Verhandlungen liess Kapitan Tōgō schliesslich das Feuer auf die Kow shing eroffnen Ein erster abgefeuerter Torpedo der Naniwa verfehlte die Kow shing daraufhin feuerte die Naniwa eine Breitseite auf das Schiff Dies lenkte die chinesischen Wachmanner an Bord der Kow shing lange genug ab dass ein paar Europaer uber Bord springen konnten Die Japaner retteten drei Manner den Kapitan den ersten Offizier und den Quartiermeister sowie einen deutschen Passagier und brachten sie nach Japan der Rest starb bei der Versenkung Die Versenkung der Kow shing loste beinahe einen Konflikt zwischen Japan und Grossbritannien aus aber das japanische Vorgehen entsprach den internationalen Gepflogenheiten zum Umgang mit Meuterern Nur drei Schiffe retteten chinesische Truppen Das deutsche Kanonenboot Iltis rettete 150 Chinesen das franzosische Kanonenboot Le Lion rettete 43 und der britische Kreuzer HMS Porpoise eine unbekannte Anzahl Kein japanisches Schiff rettete jedoch Chinesen aus dem Wasser und es wird daher geschatzt dass ungefahr 900 Mann ums Leben kamen 25 Konflikt in Korea Bearbeiten Von der pro japanischen koreanischen Regierung dazu ermachtigt chinesische Truppen aus Korea zu vertreiben marschierte eine ca 4 000 Mann starke japanische Streitkraft unter Ōshima Yoshimasa in schnellem Marsch von Seoul aus nach Asan um die 3 500 Chinesen dort zu stellen Am 28 Juni 1894 trafen sie schliesslich knapp ausserhalb Asans aufeinander Es entwickelte sich eine Schlacht die bis 07 30 Uhr am Folgetag dauerte Die Chinesen verloren die Schlacht und flohen schliesslich nach Pjongjang Die Chinesen verloren dabei 500 Mann an Toten und Verwundeten gegenuber 82 japanischen Verlusten Am 1 August wurde offiziell der Krieg zwischen Japan und China erklart Am 4 August sammelten sich die verbliebenen chinesischen Streitkrafte in Pjongjang wo sie auch durch frisch aus China entsandte Truppen auf 13 000 bis 15 000 Mann verstarkt wurden Die chinesischen Soldaten reparierten und bauten anschliessend Verteidigungsanlagen um den japanischen Vormarsch aufhalten zu konnen Am 15 September 1894 naherte sich schliesslich die Kaiserlich Japanische Armee von mehreren Seiten Pjongjang Die Japaner besiegten schliesslich die Chinesen durch einen Angriff in den Rucken und nahmen die Stadt ein Geschutzt von schweren Regenfallen und der nachtlichen Dunkelheit flohen die restlichen chinesischen Truppen aus Pjongjang und marschierten entlang der Kuste nach Uiju Die Verluste der Chinesen betrugen ca 2 000 Tote und 4 000 Verwundete wahrend die Japaner 102 Tote 433 Verwundete und 33 Vermisste zu verzeichnen hatten Am 16 September 1894 war schliesslich ganz Pjongjang von der japanischen Armee eingenommen Niederlage der Beiyang Flotte Bearbeiten Am 17 September 1894 kommt es zur Seeschlacht am Yalu als japanische Kreuzer die grossere chinesische Beiyang Flotte nahe der Mundung des Flusses Yalu stellen Die Japaner versenken acht der zwolf chinesischen Kriegsschiffe und sichern sich somit die Seeherrschaft im Gelben Meer Die Chinesen schaffen es allerdings 4 500 Soldaten an der Yalu Mundung zu landen Die Seeschlacht am Yalu war die grosste Seeschlacht des Krieges und ein grosser Propagandasieg der Japaner 26 Invasion der Mandschurei Bearbeiten Nach der Niederlage bei Pjongjang verliessen die Chinesen Korea und bezogen Verteidigungsstellungen auf der chinesischen Seite des Grenzflusses Yalu nahe Jiuliangcheng Nachdem die Japaner am 10 Oktober Verstarkung erhalten hatten stiessen sie schnell nach Norden in Richtung Mandschurei vor In der Nacht des 24 Oktober uberquerten die Japaner unentdeckt den Yalu mittels einer Ponton Brucke und am Nachmittag des Folgetages nahmen sie den Aussenposten Hushan ostlich von Jiuliangcheng ein Nach weniger als drei Stunden Kampf flohen die chinesischen Verteidiger aus Jiuliangcheng und liessen dabei grosse Mengen an Versorgungsgutern und Ausrustung zuruck Mit der Einnahme von Jiuliangcheng hatten die Japaner nun eine Basis auf chinesischem Territorium erobert von der sie weiter vorstossen konnten Danach teilten die Japaner ihre Armee in zwei Gruppen Die 5 Division unter General Nozu Michitsura stiess weiter nach Norden Richtung der mandschurischen Hauptstadt Mukden vor die 3 Division unter Lt General Katsura Tarō verfolgte die fliehenden Chinesen nach Westen Richtung Liaodong Halbinsel Ebenfalls am 24 Oktober 1894 landete die japanische 2 Armee unter Ōyama Iwao auf der Liaodong Halbinsel und nahm bis zum 7 November Talienwan ein bevor sie die Belagerung von Lushunkou Port Arthur begann Einnahme von Lushunkou Weihaiwei und den Pescadoren Bearbeiten Bis zum 21 November 1894 nahmen die Japaner schliesslich Lushunkou Port Arthur ein 27 Dabei kam es in der Folge zu einem Massaker der Japaner an Chinesen welches tausende Todesopfer forderte die genauen Opferzahlen sind bis heute umstritten Der Rest der chinesischen Beiyang Flotte hatte sich wiederum in den stark befestigten Hafen von Weihaiwei zuruckgezogen Die Japaner blockierten mit ihrer Flotte den Hafen und landeten bis zum 22 Januar 1895 die 2 Division unter Lt General Sakuma Samata und die 6 Division unter General Kuroki Tamemoto um die Stadt von Land her zu erobern Nach einem ca neunstundigen Kampf gaben die chinesischen Verteidiger auf obwohl beinahe alle Verteidigungsanlagen noch intakt waren Die dadurch ihrer Basis beraubte chinesische Flotte wurde von den Japanern teilweise versenkt oder ergab sich bis zum 12 Februar 1895 Der chinesische Flotten Oberbefehlshaber Admiral Ting beging Selbstmord Mit den Eroberungen von Lushunkou Port Arthur und Weihaiwei kontrollierten die Japaner den Golf von Bohai womit ihnen der Seeweg nach Peking offenstand Bis zum 5 Marz 1895 siegten die Japaner auch bei Yingkou in der Schlacht von Yingkou und ruckten auch auf dem Landweg aus der Mandschurei Richtung Peking vor Nach der Einnahme von Lushunkou kam es in der japanischen Regierung zu einem Richtungsstreit Heeresminister Yamagata Aritomo und die Militarfuhrung forderten den Durchmarsch nach Peking Premierminister Ito Hirobumi und das Aussenministerium lehnten den Vormarsch auf die chinesische Hauptstadt ab da sie befurchteten dass er westliche Machte zum Eingreifen bewegen konnte Ito setzte Yamagatas Abberufung aus dem Ministeramt beim Kaiser durch und begrenzte somit die japanischen Kriegsziele 28 Vom 23 bis zum 26 Marz landeten die Japaner auf den Pescadores Inseln westlich Taiwans und eroberten sie im Handstreich unter minimalen Verlusten Dadurch waren die chinesischen Einheiten auf Taiwan vom Nachschub aus dem Festland abgeschnitten wodurch die Japaner wiederum im Friedensvertrag von Shimonoseki die Ubergabe Taiwans durchsetzen konnten Taiwan erklarte sich zwar zur unabhangigen Republik Formosa wurde allerdings bis zum Oktober 1895 von den Japanern erobert Ende des Krieges BearbeitenDer Friedensvertrag von Shimonoseki am 17 April 1895 legte folgendes fest Japan erhielt die Pescadores Inseln in der Nahe von Taiwan welches damals Formosa hiess 29 Taiwan selbst und die Liaodong Halbinsel China erkannte Korea als unabhangig an und musste eine exorbitant hohe Geldsumme von 200 000 000 Silber Taels als Entschadigung an Japan zahlen Diese Summe sollte in Gold bezahlt werden welches China teuer vom Weltmarkt erkaufen musste 30 Sie uberschritt das Doppelte der jahrlichen Steuereinnahmen des Chinesischen Kaiserreiches 31 Zusatzlich wurden die chinesische Handelshafen verpflichtet sich fur japanische Handelsschiffe zu offnen So war in den Folgejahren unter anderem der Handel mit Reis fur Japan wesentlich lukrativer da durch die Offnung der Hafen Zollgebuhren wegfielen Gemass dem chinesischen Professor Jin Xide zahlte die Qing Regierung effektiv 34 Millionen Taels 13 600 t Silber an Japan was damals 510 Millionen Yen oder dem 6 4 fachen des japanischen Jahreshaushaltes entsprach Folgen Bearbeiten nbsp Die satirische Zeichnung der Zeitschrift Punch vom 29 September 1894 zeigt den Sieg des kleinen Japan uber das grosse ChinaSieger des acht Monate dauernden Krieges war Japan die chinesischen Truppen wurden vielerorts vernichtend geschlagen und China kapitulierte Der japanische Erfolg war das Resultat der mehr als zwanzig Jahre zuvor begonnenen Modernisierung und Industrialisierung 32 Der Krieg zeigte die Uberlegenheit der nach westlichem Vorbild trainierten und taktisch unterwiesenen japanischen Armee Die Kaiserlich Japanische Armee und Flotte fugte den Chinesen durch bessere Aufklarung Organisation Ausdauer und Strategie eine Reihe von Niederlagen zu Das Ansehen Japans wuchs dadurch in der westlichen Welt und der Sieg etablierte Japan als die dominante Macht in Ostasien 33 34 Das japanische Militar forderte diese Wahrnehmung in der westlichen Offentlichkeit Wahrend es von chinesischer Seite zahlreiche Morde Verstummelungen an Kriegsgefangenen und als illoyal wahrgenommenen Zivilisten gab unterband die japanische Armee solche Ubergriffe seitens der eigenen Krafte Die gute Behandlung chinesischer Kriegsgefangener wurde durch ihre offentlichkeitswirksame Versorgung in Japan durch das japanische Heer herausgestellt Wahrend chinesische Medien oft Falschmeldungen uber den militarischen Verlauf brachten liess die japanische Armee westliche Journalisten bei ihren Einheiten zu 35 Fur China wurde durch diese Niederlage die Ineffizienz ihrer Regierung und Politik sowie die Korruption der Qing Administration offenbar Diese Niederlage war fur China demutigender als jede Niederlage zuvor einschliesslich der im Ersten Opiumkrieg Denn Japan war zuvor als ein untergeordneter Teil der chinesischen kulturellen Einflusssphare betrachtet worden und unter der chinesischen Ming Dynastie sogar tributpflichtig gewesen Nun unterlag das selbststarkende China Japan welches zu der Zeit eine ahnliche Entwicklung durchmachte Mittelfristig war dies einer der entscheidenden Ausloser fur den Zerfall des chinesischen Kaiserreiches Weiters nahm durch die Niederlage die auslanderfeindliche Stimmung und Agitation zu was funf Jahre spater im Boxeraufstand kulminierte Obwohl Japan seine Kriegsziele alle erreicht hatte musste es anschliessend einen Ruckschlag hinnehmen Russland Frankreich und Deutschland zwangen Japan unter Kriegsdrohung in der Intervention von Shimonoseki zur Ruckgabe der Liaodong Halbinsel an China gegen eine zusatzliche Entschadigung von 30 Millionen Silber Taels 30 Russland selbst pachtete 1898 Port Arthur Lushunkou fur 25 Jahre als Marinebasis von China Grossbritannien fur 25 Jahre Weihaiwei und fur 99 Jahre Kowloon Deutschland pachtete Kiautschou mit der Hauptstadt Tsingtao Frankreich Guangzhouwan beide ebenfalls fur 99 Jahre Auch in Korea musste Japan einen Ruckschlag hinnehmen Es hatte zwar geschafft den chinesischen Einfluss auf Korea zu beenden jedoch profitierte vor allem Russland davon Korea fuhrte zunachst von 1894 bis 1896 die von Japan verlangten Reformen durch wodurch die Sklaverei verboten die Sippenhaft abgeschafft die Gleichheit vor dem Gesetz hergestellt Kinderheirat verboten und das Heiratsalter angehoben wurde und die Yangban Klasse ihre Privilegien verlor Ausserdem wurde die Koreanische Schrift fur alle amtlichen Dokumente verordnet koreanischer Geschichtsunterricht an den Schulen eingefuhrt der Chinesische Kalender durch den westlichen Kalender ersetzt und die Schulbucher reformiert 12 Doch 1895 versuchten die Russen den koreanischen Kaiser in die russische Botschaft zu verschleppen was beim zweiten Versuch auch klappte und wodurch der koreanische Kaiser ungefahr ein Jahr von der russischen Botschaft in Seoul aus regierte Dadurch wurde die 1894 den Japanern gewahrte Konzession zum Bau einer Eisenbahn von Seoul nach Incheon zuruckgezogen und den Russen gewahrt Auch nachdem der koreanische Herrscher die russische Botschaft verlassen durfte wurde er weiterhin von russischen Wachen begleitet Die Spannungen zwischen Russland und Japan nahmen darum auch in den Jahren nach dem Ersten Japanisch Chinesischen Krieg laufend zu Wahrend des Boxeraufstands schickte eine Allianz aus acht Staaten Truppen nach China um den Aufstand niederzuwerfen Russland schickte 1900 als Teil dieser Allianz Truppen in die Mandschurei mit dem Versprechen diese nach Beendigung des Aufstands abzuziehen Stattdessen verstarkte Russland 1903 diese Truppen in der Mandschurei Mehrmalige Verhandlungsversuche 1901 1904 zwischen Japan und Russland um gegenseitige Einflussspharen Russland in der Mandschurei Japan in Korea festzulegen wurden von Russland absichtlich abgebrochen Russland fuhlte sich stark und machtig genug um keinen Kompromiss mit den Japanern eingehen zu mussen und war zuversichtlich dass Japan keinen Krieg mit einer europaischen Grossmacht wagen wurde 12 Japan schloss seinerseits 1902 die Anglo Japanische Allianz mit dem Vereinigten Konigreich ab welche beinhaltete dass dieses wenn Japan im Fernen Osten Krieg fuhrte und ein dritter Staat Japans Gegner zu Hilfe eilen wurden Grossbritannien den Japanern beistehen wurde Damit wollte Japan eine Wiederholung der Intervention von Shimonoseki verhindern als sich Frankreich und Deutschland an die Seite Russlands gestellt und die Japaner zur Aufgabe Port Arthurs gezwungen hatten Die Briten wollten ihrerseits die russische Expansion in den Pazifikraum eingrenzen und einen Verbundeten mit starker Marine im Pazifik gewinnen um sich besser auf andere Gebiete konzentrieren zu konnen Dies fuhrte schliesslich 1904 zum Russisch Japanischen Krieg Literatur BearbeitenMax von Brandt Drei Jahre ostasiatischer Politik 1894 1897 Beitrage zur Geschichte des chinesisch japanischen Krieges und seiner Folgen Strecker amp Moser Stuttgart 1897 Digitalisat 2 Jukichi Inouye A Concise History of the War between Japan and China Tokyo und Osaka 1895 Digitalisat 3 Ernst von Kunowski und Fretzdorff Der Japanisch Chinesische Krieg Zuckschwerdt amp Moschke Leipzig 1895 2 Bande Digitalisate Band 1 Band 2 Marinestabsarzt Dr Matthiolius Aerztlicher Bericht uber den Seekrieg zwischen Japan und China 1894 95 in Marine Rundschau 13 Jg 1902 S 195 207 Sakuye Takahashi Cases on International Law during the Chino Japanese War Cambridge 1899 Sakuye Takahashi Hrsg Aeusserungen uber volkerrechtlich bedeutsame Vorkommnisse aus dem chinesisch japanischen Seekrieg und das darauf bezugliche Werk Cases on International Law during the Chino Japanese War Ernst Reinhardt Munchen 1900 Zenone Volpicelli The China Japan War Compiled from Japanese Chinese and Foreign Sources Sampson Low Marston and Company London 1896 Neudruck Franklin Hudson Bublishing Co Kansas 1905 Digitalisat 4 Trumbell White The War in the East Japan China and Corea Philadelphia 1895 Digitalisat 5 Maxime Joseph Marie Sauvage La guerre Sino Japonaise 1894 1895 L Baudoin Paris 1897 Reprint 2010 ISBN 978 1 148 27678 6 Siehe auch BearbeitenZweiter Japanisch Chinesischer Krieg Liste von Kriegen Liste von SchlachtenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Erster Japanisch Chinesischer Krieg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b S C M Paine The Japanese Empire Grand Strategy from the Meiji Restoration to the Pacific War Cambridge 2017 S 15 18 S 22 24 S C M Paine The Sino Japanese War of 1894 1895 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2001 ISBN 0 415 21477 7 Geoffrey Regan Naval Blunders S 28 John King Fairbank Kwang Ching Liu Denis Crispin Twitchett Hrsg Late Ch ing 1800 1911 illustrated Auflage Volume 11 Part 2 of The Cambridge History of China Series Cambridge University Press 1980 ISBN 0 521 22029 7 S 268 google com abgerufen am 18 Januar 2012 On the eve of the Sino Japanese War China appeared to undiscerning observers to possess respectable military and naval forces Praise for Li Hung chang s Anhwei Army and other Chinese forces was not uncommon and the Peiyang Navy elicited considerable favourable comment 179 When war between China and Japan appeared likely most Westerners thought China had the advantage Her army was vast and her navy both out John King Fairbank Kwang Ching Liu Denis Crispin Twitchett Hrsg Late Ch ing 1800 1911 illustrated Auflage Volume 11 Part 2 of The Cambridge History of China Series Cambridge University Press 1980 ISBN 0 521 22029 7 S 269 google com abgerufen am 18 Januar 2012 numbered and outweight Japan s The German general staff considered a Japanese victory improbable In an interview with Reuters William Lang predicted defeat for Japan Lang thought that the Chinese navy was well drilled the ships were fit the artillery was at least adequate and the coastal forts were strong Weihaiwei he said was impregnable Although Lang emphasized that everything depended on how China s forces were led he had faith that in the end there is no doubt that Japan must be utterly crushed 180 Evans Peattie 1997 p 41 Chronik der Ereignisse und Zahlenangaben gemass verschiedener Artikel in The Times Ausgaben vom 2 August 1894 bis zum 25 Oktober 1894 S C M Paine The Sino Japanese War of 1894 1895 Perception Power and Primacy Cambridge University Press 2003 ISBN 0 521 61745 6 S 179 189 Richard Storry A history of modern Japan Penguin Harmondsworth 9 Aufl 1972 S 126 S C M Paine The Sino Japanese War of 1894 1895 Perceptions Power and Primacy Cambridge 2003 S 248f Paul F Langer Japan zwischen den Kriegen in Propylaen Weltgeschichte Band IX Verlag Ullstein Frankfurt a M 1964 S 34 a b Zhaojin Ji A History of Modern Shanghai Banking 2002 S 69 Konrad Seitz China Eine Weltmacht kehrt zuruck Berliner Taschenbuchverlag 2002 ISBN 3 442 76076 3 S 99 Charles J Schencking Stanford University Press 2005 Making Waves Politics Propaganda And The Emergence Of The Imperial Japanese Navy 1868 1922 ISBN 0 8047 4977 9 Paine The Sino Japanese War of 1894 1895 Perception Power and Primacy A new balance of power had emerged China s millennia long regional dominance had abruptly ended Japan had become the dominant power of Asia a position it would retain throughout the twentieth century Paine The Sino Japanese War of 1894 1895 Perception Power and Primacy S C M Paine The Sino Japanese War of 1894 1895 Perceptions Power and Primacy Cambridge 2003 S 168 173 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erster Japanisch Chinesischer Krieg amp oldid 236482950