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Maximilian August Scipio von Brandt 8 Oktober 1835 in Berlin 24 August 1920 in Weimar war ein deutscher Diplomat Ostasien Experte und Publizist Max von Brandt ca 1901 ca 1878 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenMax von Brandt war Sohn des preussischen Generals und Militarschriftstellers Heinrich von Brandt 1789 1868 und dessen Ehefrau Auguste geborene Bettauer 1798 1883 Er wurde evangelisch getauft und besuchte das Franzosische Gymnasium in Berlin Das Abitur legte er 1854 ab Zunachst wurde er preussischer Offizier 1860 61 nahm er als Attache an der preussischen Expedition des Grafen zu Eulenburg nach Ostasien teil die am 24 Januar 1861 zur Unterzeichnung eines Japanisch Preussischen Handelsvertrages fuhrte 1 Mit seiner Ruckkehr im April 1862 wurde er ab Mai als Konsul des Norddeutschen Bundes in Japan eingesetzt und kummerte sich anfangs um die Neueinrichtung der Dienstsitze in Yokohama und Edo Am 1 Januar 1863 ubernahm er die Geschafte vor Ort Brandt spielte neben den anderen westlichen Diplomaten Dirk de Graeff van Polsbroek Townsend Harris Rutherford Alcock und Gustave Duchesne Prince de Bellecourt eine wichtige Rolle im Japan der 1850er und 1860er Jahre 2 Wahrend des preussisch osterreichischen Krieges 1866 wurde er dort abgezogen und in der Verwaltung Mahrens verwendet Erst im Februar des Folgejahres kehrte er mit dem Charakter als Geschaftstrager zuruck Seit 1868 war der Sitz der Vertretung in Tokyo und ab Sommer von Brandt zum Generalkonsul ernannt worden Eine erneute Aufwertung erfuhr er dadurch dass er ab Dezember 1871 als deutscher Ministerresident fungierte Von 1873 bis 1874 war er der erste Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft fur Natur und Volkerkunde Ostasiens OAG Seine Tatigkeit als Konsul endete in Tokyo im Februar 1875 3 Nach dreizehn Jahren wechselte Max von Brandt nach China und ubernahm am 1 Marz 1875 die Geschafte 1875 als kaiserlich deutscher Gesandter in China 1882 83 schloss er ein Handels und Freundschaftsabkommen mit Korea ab Um zu einem besseren Verstandnis der ostasiatischen Welt zu gelangen studierte er vor Ort eingehend die Kultur und Geschichte Ostasiens Aufgrund seiner guten Kenntnisse seiner imposanten Personlichkeit und seiner umganglichen Art genoss er in der Pekinger Gesellschaft hohes Ansehen In Peking war er ausserdem viele Jahre Doyen des diplomatischen Korps Als deutscher Diplomat betonte er die Gemeinsamkeit der europaischen Interessen gegenuber China Auf Grund einer langwierigen Krankheit musste er 1883 fur uber ein Jahr seine Tatigkeit in Peking unterbrechen Nach seiner Ruckkehr wurde er im Marz 1886 zum Wirklich Geheimen Rat ernannt und erhielt das Pradikat Exzellenz In seiner Amtszeit forderte er deutsche Handelsinteressen und war einer der Initiatoren zur Eroffnung der deutschen Postdampferlinie nach China sowie auch der Grundung der Deutsch Asiatischen Bank im Februar 1889 in Shanghai 4 Das Ende seines Einsatzes in Peking war im April 1893 Kurz vorher wurde er bereits in den Ruhestand versetzt Nach dieser Zeit wohnte er zuletzt in Weimar Cranachstrasse 35 3 Ab 1883 widmete Max von Brandt intensiv der publizistischen Arbeit Seine vielbeachteten Abhandlungen und Sachbucher uber Ostasien zahlten zu den besten volkerkundlichen Beschreibungen die zu seiner Zeit zur Verfugung standen Seine erste Frau eine geburtige Wolff starb 1891 Er heiratete am 15 April 1893 in Seoul die junge Miss Helen Maxima Heard 1868 in Hong Kong 1937 auch genannt Bebe oder Max die Tochter des US amerikanischen Ministerresidenten und Generalkonsuls in Korea Augustine Heard 1827 1905 Aus seiner zweiten Ehe ging die Tochter Elizabeth hervor Max von Brandt war auch ein Sammler ostasiatischer Kunst Von China aus belieferte er ein Museum in Berlin mit ostasiatischen Kunstgegenstanden Werke BearbeitenSprache und Schrift der Chinesen Breslau o J ca 1883 41 Seiten Aus dem Land des Zopfes Plaudereien eines alten Chinesen Leipzig 1884 132 Seiten 2 Aufl 1898 195 Seiten Sittenbilder aus China Madchen und Frauen Ein Beitrag zur Kenntnis des chinesischen Volkes Stuttgart 1895 87 Seiten 2 Aufl 1900 Die Zukunft Ostasiens Ein Beitrag zur Geschichte und zum Verstandnis der ostasiatischen Frage Stuttgart 1895 80 Seiten 2 Aufl 1903 Drei Jahre ostasiatische Politik 1894 97 Stuttgart 1897 263 Seiten Ostasiatische Fragen China Japan Korea Altes und Neues Berlin 1897 359 Seiten Colonien und Flottenfrage Vortrag Berlin 1897 23 Seiten Die politische und commerzielle Entwicklung Ostasiens wahrend der jungsten Zeit Vortrag Leipzig 1898 24 Seiten Die chinesische Philosophie und der Staats Confucianismus Stuttgart 1898 121 Seiten China und seine Handelsbeziehungen zum Ausland mit besonderer Berucksichtigung der deutschen Schriften der Centralstelle zur Vorbereitung von Handelsvertragen 5 Berlin 1899 Industrielle und Eisenbahn Unternehmungen in China Verhandlungen der Deutschen Kolonialgesellschaft 3 4 Berlin 1899 Zeitfragen die Krisis in Sudafrika China Commerzielles und Politisches Colonialfragen Berlin 1900 394 Seiten 33 Jahre in Ostasien Erinnerungen eines deutschen Diplomaten Leipzig 1901 319 Seiten Fremde Fruchte Sienkiewicz Hearn Kipling Gorki Stuttgart 1904 Die englische Kolonialpolitik und Kolonialverwaltung Halle a S 1906 Der Gegensatz der Japaner und Nordamerikaner im Stillen Ozean In Zeitschrift fur Socialwissenschaft Jg 10 1907 S 160 165 George Bogle und Thomas Manning Aus dem Lande der lebenden Buddhas Die Erzahlungen von der Mission George Bogle s nach Tibet und Thomas Manning s Reise nach Lhasa 1774 und 1812 Aus dem Englischen des Mr Clements R Markham Ubersetzt und bearbeitet von Wirkl Geh Rat Max von Brandt Hamburg 1909 Der Chinese in der Offentlichkeit und der Familie Wie er sich selbst sieht und schildert In 82 Zeichnungen nach chinesischen Originalen Berlin ca 1910 China Japan und Korea In Weltgeschichte Hans Ferdinand Helmolt Hrsg Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1913 Band I China und Japan jetzt und spater Leipzig 1914 Japan Erinnerungen eines deutschen Diplomaten Hamburg Berlin 1912 Digitalisat in der Staatsbibliothek Berlin Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Max von Brandt In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 195 196 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Wolfgang Franke Brandt Max von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 531 Digitalisat Masako Hiyama Max von Brandt 1835 1920 In Bruckenbauer Pioniere des japanisch deutschen Kulturaustausches iudicium Berlin 2005 ISBN 3 89129 539 1 Maria Keipert Biografisches Handbuch des Auswartigen Dienstes 1871 1945 Hrsg Auswartiges Amt Schonigh Verlag Band 1 S 257f Hans Alexander Kneider Deutsch koreanische Beziehungen Von den Anfangen bis zum Jahre 1910 In Patrick Kollner Hrsg Korea 1996 Politik Wirtschaft Gesellschaft Hamburg 1996 S 19 49 Auszug George Alexander Lensen Balance of Intrigue International Rivalry in Korea and Manchuria 1884 1899 Florida University Press Tallahassee 1982 Vol I amp II ISBN 0 8130 0722 4 Aya Puster Max von Brandt no hajimeteno Nippon taizai Der erste Japan Aufenthalt von Max von Brandt in Ronja Nihon no yogaku Studien uber die europaische Wissenschaft in Japan Osaka 1998 Holmer Stahncke Die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan 1854 1868 Franz Steiner Verlag Stuttgart 1987 ISBN 3 515 04618 6 Richard Szippel Max v Brandt and German Imperialism in East Asia in the Late Nineteenth Century Doktorarbeit Universitat Notre Dame Notre Dame Indiana USA August 1989 332 Seiten University Microfilm International Ann Arbor Michigan USA Bestell Nr 8923270 Richard Szippel End of the Century Japan through German Eyes Max von Brandt and Japan 1894 1914 In German History Vol 9 October 1991 S 309 326 Richard von Szippel Japanese and American Expansion in the Late Nineteenth and Early Twentieth Century German Perspective from Writings of Max von Brandt In Nanzan Review of American Studies Vol 15 1993 S 33 53 Richard Szippel A German View of the Boxer Rebellion in China at the Turn of the Century Max von Brandt and German Interests in China at the Turn of the Century In Academia Humanities and Social Studies Nanzan University Vol 58 September 1993 S 47 76 Richard Szippel Max von Brandt s View of America at the Turn of the Century In Nanzan Review of American Studies Vol 17 1995 S 59 80 Richard Szippel The Cross and the Flag Christian Missions in Late Nineteenth Century China from the Perspectiv of the German Diplomat Max von Brandt in Mission Studies International Association for Mission Studies Vol XIV October 1997 S 175 202 S Noma Hrsg Brandt Max August Scipio von In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 119 Rolf Harald Wippich Max von Brandt und die Grundung der OAG Gesellschaft fur Natur und Volkerkunde Ostasiens Die erste deutsche wissenschaftliche Vereinigung in Ostasien In Studien des Instituts fur Kultur der deutschsprachigen Lander 1993 Nr 11 S 64 77 Rolf Harald Wippich Strich mit Mutze Max von Brandt und Japan Diplomat Publizist Propagandist Tokyo 1995 ISBN 4 87238 006 1 Rolf Harald Wippich Japan als Kolonie Max von Brandts Hokkaido Projekt 1865 67 Hamburg 1997 ISBN 3 934376 53 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Freundschafts Handels und Schiffahrts Vertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde und den zu diesem Bunde nicht gehorigen Mitgliedern des Deutschen Zoll und Handelsvereins einerseits und Japan andererseits 1869 Quellen und Volltexte Literatur von und uber Max von Brandt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Robert M Gray Max amp Max Portraits Max von Brandt zweite Ehefrau Helen Maxima Tochter Elizabeth und Schwiegervater Augustine Heard Deutsch Koreanische Beziehungen Militarische Interessen Preussens und des Kaiserreichs an Ostasien Konkurrenz der Kulturen Chinas Prasenz in deutschen Kulturzeitschriften um 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Masako Hiyama Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg 1815 1881 In Bruckenbauer Pioniere des japanisch deutschen Kulturaustausches Iudicium Berlin 2005 ISBN 3 89129 539 1 Consuls and the Institutions of Global Capitalism 1783 1914 von Ferry de Goey Seite 75 2015 a b Maria Keipert Biografisches Handbuch des Auswartigen Dienstes 1871 1945 Hrsg Auswartiges Amt Schoningh Verlag Band 1 S 257f Richard Szippel The Cross and the Flag Christian Missions in Late Nineteenth Century China from the Perspectiv of the German Diplomat Max von Brandt In Mission Studies International Association for Mission Studies Vol XIV October 1997 S 175 202VorgangerAmtNachfolgerFriedrich zu Eulenburgpreussischer Konsul dann kaiserl Deutscher Gesandter in Japan 1862 1875Carl Eduard ZappeAmt neu geschaffenDeutscher Gesandter in Peking 1875 1893Gustav Schenck zu SchweinsbergDeutsche Botschafter in Japan Gesandte und Botschafter des Deutschen ReichsMax August Scipio von Brandt 1862 1875 Eduard Zappe 1875 Theodor von Holleben 1875 Karl von Eisendecher 1875 Felix Freiherr von Gutschmid 1875 1880 Otto Graf von Donhoff 1880 Karl von Eisendecher 1880 1886 Theodor von Holleben 1886 1892 Felix Freiherr von Gutschmid 1892 1897 Karl Georg von Treutler 1897 1898 Geschaftstrager Kasimir Graf von Leyden 1898 1900 Botho von Wedel 1900 1901 Geschaftstrager Emmerich von Arco Valley 1901 1906 Friedrich Carl von Erckert 1906 Geschaftstrager Alfons Mumm von Schwarzenstein 1906 1911 Arthur Alexander Kaspar von Rex 1911 1914 Wilhelm Solf 1920 Geschaftstrager amp 1921 1928 Wilhelm Albrecht von Schoen 1928 Geschaftstrager Ernst Arthur Voretzsch 1929 1933 Willy Noebel 1933 Geschaftstrager Herbert von Dirksen 1933 1938 Willy Noebel 1938 Geschaftstrager Eugen Ott 1938 1942 Heinrich Georg Stahmer 1943 1945 Botschafter der Bundesrepublik DeutschlandHeinrich Northe 1952 1955 Geschaftstrager Hans Kroll 1955 1958 Wilhelm Haas 1896 1958 1961 Fritz van Briessen 1961 1962 Geschaftstrager Herbert Dittmann 1962 1965 Walter Boss 1965 1966 Geschaftstrager Franz Krapf 1966 1971 Heinrich Rohreke 1971 Geschaftstrager Wilhelm Grewe 1971 1976 Hartmut Schulze Boysen 1976 1977 Geschaftstrager Gunter Diehl 1977 1981 Klaus Blech 1981 1984 Walter Boss 1984 1986 Hans Joachim Hallier 1986 1989 Wilhelm Haas 1931 1990 1994 Heinrich Dietrich Dieckmann 1994 1997 Frank Elbe 1997 1999 Uwe Kaestner 1999 2001 Henrik Schmiegelow 2001 2006 Hans Joachim Daerr 2006 2010 Volker Stanzel 2010 2014 Hans Carl Freiherr von Werthern 2014 2019 Ina Ruth Luise Lepel 2019 2021 Clemens von Goetze seit 2021 Botschafter der Deutschen Demokratischen RepublikSiegfried Fischer 1973 1974 Geschaftstrager Horst Brie 1974 1982 Hans Dieter Jager 1982 1988 Manfred Schmidt 1988 1990 Normdaten Person GND 118934759 lobid OGND AKS LCCN no2003033962 NDL 00434191 VIAF 17365991 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brandt Max vonALTERNATIVNAMEN Brandt Maximilian August Scipio von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Diplomat Ostasien Experte und PublizistGEBURTSDATUM 8 Oktober 1835GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 24 August 1920STERBEORT Weimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max von Brandt amp oldid 237663861